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Kalter Winter...

von

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Aachen

// Mittwoch, Dezember 05
 

Als ich am Morgen aufwachte, fielen gerade die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster auf mein Bett. Es war kurz nach acht. Ich ging ins Bad und zog mich an. Als ich gefrühstückt hatte, war es schließlich schon fast neun. Ich war kein Frühaufsteher und morgens nie besonders schnell, eigentlich brachte mich nur Piazza dazu, so früh aufzustehen.

Ich hatte mir die kleine Ponystute vor drei Jahren gekauft und sie hatte mich seitdem mehr oder weniger zu einem geregelten Tagesablauf erzogen. Wenn sie nicht rechtzeitig ihr Futter bekam, pflegte sie ein heilloses Durcheinander zu veranstalten.

Immerhin kam ich so nicht mehr zu spät zum Training. Ich hatte früher bei HSV Langenfeld Fußball gespielt und seit ich zwölf war spielte ich bei Leverkusen.
 

Als ich nach draußen ging, damit Piazza endlich ihr Frühstück bekam, stand die Sonne schon hoch am klaren, blauen Himmel. Dennoch war es recht kalt. Es war Dezember und hatte in der Nacht gefroren.

Ich ging rüber zu einigen Weiden hinter dem Haus. Es war nicht besonders groß, aber mir hatte es hier von Anfang an sehr gut gefallen. Ich war erst vor kurzem aus Leverkusen hier her gezogen.

Ich hatte sieben Jahre bei Bayer gespielt und sollte nun für eineinhalb Jahre zur Alemannia Aachen. Mir passte das eigentlich ganz gut. Ich war schon seit einiger Zeit nicht mehr so zufrieden bei Leverkusen und saß die meiste Zeit nur auf der Bank.
 

Heute sollte ich zum ersten mal mit Alemannias Mannschaft trainieren. Ich wohnte jetzt am Rand von Aachen, nicht direkt in der Stadt, aber ganz in der Nähe vom Tivoli. Auch zur Innenstadt war es nicht sehr weit.

Hier stand vereinzelt eine kleine Gruppe Häuser. Dazwischen gab es ein paar Weiden und Offenställe. Einer meiner Nachbarn hielt sich auf einer der Weiden drei Pferde.

Eine Haflinger Stute namens Kiowa, den Schimmel Diao, einen nervösen Araberwallach und eine Morab Stute. Sie hieß Stjaja-Svaboda und war ganz dunkelbraun, fast schwarz, und hatte einen kleinen, weißen Stern auf der Stirn.
 

An die Weide grenzte ein Offenstall, in dem zur Zeit Nickies kleine, weiße, Ponystute stand. Sie hieß Snygga und hatte ein sechs Monate altes Fohlen an ihrer Seite. Der Kleine war ein Hengstfohlen und Dunkelgrau mit einer schmalen Blesse. Später würde er sicher noch heller werden, wahrscheinlich ein Schimmel, wie seine Mutter.

Er hatte erst vor kurzem seinen Namen bekommen, da er eigentlich verkauft werden sollte. Jetzt behielt Nickie ihn aber doch und nannte ihn Tasci.
 

Nickie hatte ich schon vor ein paar Monaten kennen gelernt, als ich nach einer Wohnung in Aachen suchte. Ihr gehörten die Weiden hier und sie hatte sich eine Wohnung direkt neben mir gemietet. Hinter dem Haus, auf der anderen Seite der Weide, stand Piazza in einem Offenstall.
 

Als ich sie füttern wollte, tat sie das allerdings nicht mehr..

Ich entdeckte sie auf der angrenzenden Weide. Sie stand dort, schien mich frech anzugrinsen und kaute an ein paar Graßhalmen herum.

Sie schien die Fähigkeiten einer Limbotänzerin zu besitzen, dachte ich, da sie sich aus so ziemlich jedem Zaun befreien konnte. Sie rollte sich einfach darunter durch, kletterte regelrecht darüber oder fand sonst irgendeinen weg, die Zäune zu überlisten.
 

Mir gefiel, wie klug und geschickt sie war, aber auf die Dauer konnte es ganz schön anstrengend sein.

Jetzt sah sie mich mit großen, vorwurfsvollen Augen an und schien sich zu fragen, warum ich sie denn nicht schon früher gefüttert hatte. Das Graß auf der großen Weide sah doch so lecker aus.

Ich versuchte sie wieder einzufangen, aber sie fand schnell Spaß daran, mit mir fangen zu spielen.
 

Es dauerte fast zwei Stunden, bis ich sie schließlich zurück in ihren Offenstall gebracht hatte, den Elektrostrom für den Zaun, den sie abgeschaltet hatte, wieder anzustellen, den Stromkasten so zu verstecken, das sie ihn nicht fand und sie zu füttern.

Mir war klar, dass es jetzt unmöglich war, noch rechtzeitig zum Training zu kommen. Ich brauchte dringend einen Pizzasicheren Zaun.

Den Spitznamen Pizza hatte Nickie ihr gegeben. Mit ihrem Weißen Fell mit den Roten Haaren dazwischen und der Cremfarbenen Mähne sah die Rotschimmelstute auch tatsächlich ein wenig aus, wie eine Tomatenkäsepizza.
 

Als ich dann endlich beim Trainingsplatz hinter dem Tivoli ankam, liefen sich die anderen Spieler schon warm. Ich ging zu meinem neunen Trainer, Michael Fronzeck, und er zeigte mir die Kabine und wo ich meine Sachen hintun konnte.

Ich zog mich um und ging zu den Anderen auf den Platz.
 

Nachdem wir uns aufgewärmt hatten, stellte ich mich erst mal der Mannschaft vor. Danach sollten wir etwas zu zweit üben. Ich trainierte mit Rösler zusammen, einem blonden Stürmer, der auch Sascha hieß.

Ich erzählte ihm, wo ich jetzt hingezogen war und das ich eine fast vierjährige Stute hatte. Als ich ihm ihre Fellfarbe als Tomatenkäsepizza-Farbe beschrieb, lachte er und wollte sie unbedingt mal sehen.
 

Als wir uns später in den Duschräumen umzogen, fragte ich Sascha, ob er noch mitkommen und sich Piazza anschauen wollte. Er kam mit und ich zeigte ihm die Pferde auf der Weide hinter dem Haus.

Piazza trabte an den Zaun ihres Offenstalls und musterte den blonden Spieler neugierig mit schiefgelegtem Kopf.
 

„Wie süß“, meinte Sascha und streichelte über ihr weiches Maul.

„Und der Name passt wirklich“, meinte er grinsend und streichelte das cremfarben-rote Stichelhaar an ihrem Hals.

„He, Dumbo!“

Ich drehte mich um und sah Nickie, die sich an den Weidezaun lehnte. Sie sah lächelnd zu uns, ging zu Piazza und krauelte die kleine Stute am Hals.

„Willst du sie nicht zu den anderen Pferden auf die Weide lassen?“, fragte sie mich.

„Eigentlich schon, aber der Araber regt sich immer so auf, wenn sie mit den andern Pferden spielen will. Außerdem jagt die Haffistute sie immer weg und Stjaja-Svaboda hat angst vor Piazza..“

„Was halten die sich auch so verrückte Pferde..“, seufzte Nickie und meinte dann, dass Piazza aber nicht alleine stehen sollte.
 

Ich hatte auch schon überlegt, mir ein zweites Pferd zu kaufen, hatte aber seit meinem Umzug nach Aachen keine Zeit mehr gehabt, weiter darüber nachzudenken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Schneefeuer1117
2007-08-07T17:01:51+00:00 07.08.2007 19:01
Wow, das erste Kapi find ich schonmal richtig gut^^
Ich gratuliere xD
Ich lese nun ganz schnell weiter, die Geschichte macht Hunger auf mehr!
*smile*
Von:  el_nino
2007-07-31T22:10:53+00:00 01.08.2007 00:10
der Anfang ist Hammer, werd mir sobald ich zeit hab auch die anderen Kapis druchlesen =)

Super kapi!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2007-05-08T12:27:49+00:00 08.05.2007 14:27
der anfang ist nicht schlecht
freue mich schon auf die nächsen kapitel ^^
Von: abgemeldet
2007-05-08T11:42:19+00:00 08.05.2007 13:42
Ein Rösla!!!
*rumspring*
Es kommt tatsächlich ein Rösler drin vor *-*

Supersüß ^-^
Hast du fein gemacht XD


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