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Onpu no Tegami

Kai x Myv
von

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Lost Memories

So~ Ich versuch es diesmal ohne langes Vorgelaber xD

(dafür kommt's hinten dran xP)
 

Danke an die Leute, die mich mit ihren Kommentaren glücklich machen x3~ *anluv*

macht weiter damit~ ^O^
 

Viel Spaß beim lesen! ^.^
 

~~
 

Lost Memories
 

Keuchen halte durch den Raum, wurde von den Wänden wieder zurückgeworfen und erklang noch lauter in seinen Ohren. Immer wieder hörte er diese Stimme, die von Lust getränkt war und ihn dadurch noch mehr anwiderte.
 

Schmerzerfüllte Schreie füllten die Umgebung und wurden von Wimmern immer wieder durchbrochen.

Langsam glitt sein Blick durch die Halle, er suchte denjenigen, der so schrie, der seine Hilfe brauchte. Doch er fand ihn nicht.
 

Schnell, ohne weiter darüber nachzudenken, setzte er sich in Bewegung. Er rannte, ohne wirklich vorwärts zu kommen und bog hinter ein paar Kisten ab. Er rannte wieder und fand sich, schweißgebadet, keuchend und nach Luft ringend auf einem schmalen Weg aus Metall wieder.

Unter ihm war alles schwarz. Dunkler Rauch stieg auf, verstopfte seine Lungen und ließ es nicht zu, dass er Sauerstoff bekam. Nach Luft ringend brachte er nur ein ersticktes Husten hervor.
 

Er sank auf den Boden, was den Steg erbeben ließ. Die Vibrationen fuhren durch seinen gesamten Körper, er griff sich an die Brust und rang nach Luft.

Langsam öffnete er seine mit Tränen gefüllten Augen und sah in die Tiefe.

Er konnte nicht atmen und nun drohte auch noch sein Herz vor Schock stehen zu bleiben, denn das was er sah, konnte nicht real sein!
 

Er sah sich selbst. In seinem Blick lag Verzweiflung, Angst und gleichzeitig auch nichts. Sein Blick schien leer, als wäre es nicht er selbst und eigentlich hoffte er auch, dass es nicht so war.

Doch auf einmal brach die Brücke in Zwei und er fiel in die Tiefe.
 

Seine Augen schlossen sich und als er sie wieder öffnete, wäre ihm der Aufschlag auf den Boden lieber gewesen, als das, was er jetzt sah. Denn er war jetzt in der Position, in der er sich eben gesehen hatte.

Nun spürte er die Schmerzen, die Angst und die Verzweiflung.
 

Sein Kopf fiel leblos zur Seite und als er den Blick auf die Stelle richtete, wo er bis eben noch gestanden hatte, erkannte er die Umrisse einer Gestalt.

Der Nebel nahm ihm zwar einen Großteil der Sicht, doch trotzdem erkannte er, dass es nicht er war der da stand.

Innerlich lachte er dafür über sich selbst. Er konnte ja wohl kaum an zwei Orten gleichzeitig sein.

Aber wen sah er dann da stehen?
 

Ein Schmerz, der ihn innerlich zerriss und laut aufschreien ließ, brachte ihn von seinen Gedanken ab und zeigte ihm die Realität, oder?

Wieder hörte er das Keuchen und Stöhnen seines Peinigers, so nahe an seinem Ohr und merkte wie ihm übel wurde.
 

„Kai-chan~ ahh… willst du wissen, wem ich es verdanke, dich so hier haben zu dürfen?“

Der andere leckte ihm über das Ohr, bevor er ihm einen Namen zuflüsterte, der jedoch zu undeutlich war um ihn zu verstehen…
 


 

Kai schrak hoch. Er zitterte am ganzen Körper, Tränen liefen über sein Gesicht. Er war schweißnass und ihm war übel. Doch trotz allem rannen ihm mehrere Gedanken gleichzeitig durch den Kopf.

War dies nur ein Traum gewesen? Oder waren es seine Erinnerungen?

Gab es vielleicht doch Jemanden, der Kai so sehr hasste, dass er ihm so etwas antun lassen würde?

War es vielleicht die Person gewesen, die er im Nebel hatte stehen sehen?
 

Sein leises Schluchzen weckte Miyavi, der selbst im Krankenhaus nicht von seiner Seite gewichen war, denn dort waren sie noch immer.

Kai musste auf einen freien OP-Termin am nächsten Morgen warten und da sich das alles länger zog als Miyavi gedacht hatte, hatten sie beschlossen, die Nacht im Krankenhaus zu verbringen.

Bevor sie schlafen gegangen waren, hatte Miyavi ein kurzes Telefonat mit Ruki geführt, um ihn zu beruhigen.
 

Langsam hob der Solist die Hand und strich über Kais Wange um ein paar der Tränen zu vertreiben.

Der Drummer zuckte zusammen und sah ihn kurz an, als sei er jemand Fremdes, bevor er sich selbst mit der gesunden Hand die salzige Flüssigkeit abwischte.

„Alles ok?“, fragte Myv leise, „hast du große Schmerzen?“

Kai drehte seinen Kopf zu ihm und bemerkte erst jetzt, dass Miyavi die ganze Zeit an seinem Bett gewacht hatte. Seine Haare waren wirr und er sah total müde und fertig aus.
 

Um auf seine Frage zu antworten, schüttelte er leicht den Kopf, denn durch das Geheule von gerade war seine Stimme völlig verschwunden.

Er zog die dünne, oberste Decke vom Bett und hielt sie Miyavi vor die Nase: “Damit du nicht krank wirst…“
 

Dieser lächelte süß und nahm die Decke dankend entgegen. Er legte sie sich um die Schultern und deckte dann Kai wieder richtig zu, der sich gerade wieder hingelegt hatte.

„Ruh dich aus. Der Arzt hat gesagt du musst viel schlafen…“

Miyavi verschränkte die Arme auf der Bettkante und legte seinen Kopf drauf, denn er würde keinen Zentimeter von seinem Bett weichen, geschweige denn von seiner Seite.
 

Kai konnte nach diesem Traum jedoch nicht ans Schlafen denken. Er konnte noch nicht glauben, was passiert war… es war alles viel zu unrealistisch um wirklich wahr zu sein.

Deswegen beschloss er Miyavi etwas zu beobachten und drehte seinen Kopf auf dessen Seite.
 

Der Solist hatte die Augen geschlossen und atmete ganz ruhig. Mit Sicherheit hatte er die letzten Nächte nicht geschlafen und war total besorgt um ihn gewesen.

Kai seufzte leise.

Er wollte nicht, dass sich der Andere um ihn sorgte. Es reichte doch, wenn es ihm schlecht ging, immerhin waren es doch seine Probleme und nicht die seiner Freunde. Da mussten diese sich doch nicht den Kopf darüber zerbrechen, oder?

Aber leider war dies nicht so einfach.
 

Man nannte sie ja nicht umsonst Freunde, oder?

Freunde waren jene seltenen Menschen, die einen fragten, wie es einem ginge und dann auch noch die Antwort abwarteten, hieß es nicht so?

Doch Kai war nie jemand gewesen, der seine Probleme nach außen trug. Er lief immer lächelnd durch die Welt und versuchte jedem zu helfen, er belastete sich mit den Problemen seiner Freunde ohne seine eigenen Last abzugeben.

Aber so war er halt.
 

Doch mittlerweile gelang es ihm bei einer Person nicht mehr. Miyavi sah es ihm sofort an, wenn er Stress hatte, er total fertig war wegen etwas oder er Streit mit seinen Bandmitgliedern hatte.

Immer war Miyavi da, kümmerte sich um ihn und sorgte sich um sein Wohlergehen.

Wieso musste er ihn nur mit seinen Problemen belasten? Vor allem jetzt, in so einer Situation?
 

Miyavi würde bald auf Tour gehen… Zur selben Zeit wo GazettE auch durch das Land ziehen wollten. Sie wollten am selben Tag beginnen und am selben enden, doch zumindest für Kai war daran wohl gar nicht mehr zu denken.
 

Ein Drummer mit gebrochenem Arm… ihm fiel es schwer ein sarkastisches Lachen zu unterdrücken, doch er wollte Miyavi nicht noch einmal wecken.

Schnell wischte er sich deshalb über die feuchten Augen. Es klang vielleicht komisch, aber er glaubte, dass Miyavi es hören würde, wenn seine Tränen auf die Decke fielen.
 

Kai war überfordert, mit allem!

Erst dieser … Vorfall und nachdem er glaubte alles wäre überstanden, würde wieder besser werden, musste ihm der Arzt so etwas sagen!
 

„Ihr Arm ist gebrochen, wir müssen Sie operieren. Auf den Röntgenbildern ist nicht genau zu entnehmen, wie genau der Bruch aussieht, das Bild ist leider etwas verwackelt. Und es tut mir leid ihnen sagen zu müssen, dass es passieren kann, dass sie ihren Arm nicht mehr so bewegen und belasten können wie vorher.“


 

Schon an dem entsetzten Blick des Arztes, als er Kai angesehen hatte, konnte er erkennen, dass ihm wohl völlig die Gesichtszüge entglitten waren. Er hatte sich stark auf die Unterlippe gebissen, genauso wie er es jetzt auch tat, um die Tränen zu unterdrücken.
 

Ein leichter Blutgeschmack kam auf…

Schon vorhin hatte er sich die Lippe aufgebissen… anscheinend war die Wunde nun wieder aufgegangen.
 

„Also… sie werden ihn bewegen können… nur vielleicht … nicht… zu 100%. Das ist nichts Schlimmes!“, hatte der noch junge Arzt versucht ihn aufzumuntern und es nicht so schlimm aussehen zu lassen. Doch für Kai schien es , als würde seine Welt in sich zusammenfallen.
 

Er hatte den Kopf gesenkt gehabt und sich in seinen gebrochenen Arm gekrallt, in der Hoffnung der physische Schmerz würde den psychischen überdecken.

Miyavi hatte sich kurz an den Arzt gewandt, nachdem er Kai geholfen hatte, um mit ihm das Zimmer zu verlassen.

„Er ist Drummer.“, sagte er knapp und ging dann mit ihm durch die Tür.


 

Sich an diese Szene zu erinnern trieb Kai erneut Tränen in die Augen. Schlimm genug, dass er so etwas durchmachen musste, aber musste das dann auch noch sein gesamtes Leben zerstören?
 

Er schluckte schwer, versuchte die Tränen herunterzuschlucken und sie damit zu bekämpfen, was zum Glück auch einigermaßen funktionierte.

Er atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen und nicht völlig im Selbstmitleid zu versinken, denn das entsprach nicht seiner Natur. Kurz schlossen sich seine Lieder und öffneten sich erst wieder, als er eine sanfte Berührung an der Hand spürte.
 

Miyavi…

Er hatte seine Hand auf Kais gelegt und sah ihn nun mit einem schiefen Blick an.

Dann richtete er sich langsam auf, Kais irritierten Blick ignorierend, und kroch zu diesem ins Bett. Das war ja schließlich groß genug für die zwei schlanken Musiker, aber eigentlich wollte Myv Kai den gesamten Platz überlassen… doch er schien die Nähe jetzt wohl mehr zu brauchen als alles Andere.

Er zog Kai behutsam in seine Arme und dieser kuschelte sich sofort an ihn.
 

Wieder etwas, was Kai an dem Solisten faszinierte, er musste kein Wort sagen und dieser wusste trotzdem sofort, was Kai brauchte und für ihn wohl das Beste war.

Nun fühlte er sich sicher.

Er sog den Geruch ein und all die schönen Erinnerungen kamen in ihm auf, verdrängten all das Schlechte und nachdem er dem Rhythmus des Herzschlages lange genug gelauscht hatte, schlief er irgendwann auch wieder ein.
 

~
 

Der Schlaf war diesmal traumlos geblieben, was wohl Miyavis Nähe zu verdanken war.

Dieser schlief nur halb und als die Oberschwester das Einzelzimmer betrat, hob er den Kopf und sah somit ihren verwirrten, entsetzten Blick. „Gomen nasai.“, sagte sie und verließ das Zimmer mit schnellen Tippelschritten wieder.

Was sie wohl gedacht hatte?

Ach… eigentlich war es Miyavi auch egal.
 

Hm… es war 8 Uhr morgens und sicherlich war die Frau gekommen, weil es hier die übliche Zeit zum Aufstehen war. Aber er wollte seinen Kai nicht wecken. Nicht, wo er soviel durchmachen musste und nun endlich etwas Sicherheit und damit Schlaf fand. Er würde sich wenn es nötig war wie ein Wachhund vor die Tür setzen und jeden Weckversuch im Keim ersticken!
 

Aber bis jetzt war dies nicht nötig.

Vorsichtig strich er dem süßen Drummer ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht, immer darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Dabei scheiterte er leider kläglich.
 

Zuerst zuckten nur leicht seine Augenlieder, aber dann öffneten sie sich langsam und die dunklen Tiefen sahen ihn verschlafen an.
 

„Guten Morgen, Babe!“, meinte er nur lächelnd. „Wie geht‘s dir? Ich wollt dich nicht wecken, tut mir Leid.“

Kai grummelte leise und schloss noch einmal kurz die Augen.
 

Wie sollte es ihm schon gehen?

Er hatte Angst sich zu bewegen, da ihm sonst wohl jede Faser seines Körpers Schmerzen bereiten würde.
 

„Kai~… Baby. Ich sag’s dir ja nur ungern, aber wir müssen aufstehen. Um 10 beginnt deine OP und vorher kommt noch mal ein kompletter Check Up.

„Ich weiß…“, murmelte Kai und erschrak über seine eigene Stimme. Wenn man es überhaupt so nennen konnte. Es war mehr ein heiseres Krächzen gewesen.
 

Langsam, fast in Zeitlupe, drehte er sich auf dem Rücken, um sich dann aufsetzen zu können, doch schon jetzt verzog er vor Schmerzen das Gesicht.

Wie wäre es wohl ohne die Schiene gewesen?

Er wollte gar nicht daran denken, wie er über so vieles nicht nachdenken wollte.

Zumindest nicht im Moment.
 

„Geht’s?“, erreichte Miyavis besorgte Stimme sein Ohr.
 

Sollte er jetzt ehrlich sein?

Noch ging es, aber er hatte sich ja auch kaum bewegt.

„Ja…“, sagte er deswegen nur knapp, atmete noch einmal tief durch und setzte sich dann auf.

Er gab einen leisen Schmerzlaut von sich und schreckte dadurch Miyavi auf.

„Soll ich dir noch etwas gegen die Schmerzen besorgen?“

Doch obwohl Kai den Kopf schüttelte war Miyavi aufgesprungen und losgeeilt.

„Miyavi! War…te…“, doch die Tür war schon ins Schloss gefallen.

Nun war das passiert, was Kai am meisten Angst bereitete. Er war alleine… allein in einem viel zu großen Zimmer.
 

Sein Körper begann leicht zu zittern und er zog die Decke fester um sich. Langsam glitt sein Blick durch das Zimmer. Es schien so, als würde er Angst haben Jemanden in der Ecke stehen zu sehen. Doch da war nichts. Weiße Wände. Weiße Vorhänge, sogar der Fernseher, der kurz unterhalb der Decke hing, war weiß.
 

Alles wirkte steril und unpersönlich, es hatte etwas Lebloses an sich. Doch was hatte er erwartet? Ein Luxushotelzimmer? Rosa Hello Kittys wie bei Reita? Eine pinke Wand wie bei Myv?

Er war im Krankenhaus und das sollte steril sein.

Es war halt ein lebloser Raum aus dem Kai so schnell wie möglich wieder raus wollte.

Das einzig bunte, was es hier gab, war gerade rausgelaufen und Kai würde verrückt werden, wenn es nicht bald wiederkam.
 

Doch genau in dem Moment sprang die Tür auf und ein Regenbogen, in Form eines durchgeknallten Sängers, kam herein.

„Hier! Tut mir Leid, die dumme Krankenschwester hat zu lange gebrauch um mir diese winzige Pille zu geben und wollte mir nicht glauben, dass ich nicht irgendein Junkie bin …“

Miyavis Stimme klang wie die, eines schmollenden Kindes und er hielt Kai zwei Becher hin. Der eine war mit Wasser gefüllt und in dem anderen lag eine kleine rosa Pille.
 

„…danke…“ Kai schluckte schnell die Pille und spülte sie mit dem klaren Wasser runter. „Jetzt wird’s sicherlich gleich besser.“, sagte Miyavi, als er sich neben Kai setzte, diesmal jedoch wieder auf den Stuhl.

Er begann Kai zu mustern, der noch immer wie ein Schluck Wasser auf dem Bett saß. „Kai… ich werde nicht zulassen, dass dir noch etwas passiert. Tut mir leid, dass ich dich gerade allein gelassen hab…aber ich hab mich ganz dolle beeilt“
 

Kai sah Miyavi an, er war immer wieder aufs Neue erstaunt wie kindlich dieser doch war. Eigentlich war er es ja gewohnt, aber, dass dieser so schnell von einem einfühlsamen Blick zu einem bittenden, kindlichen, umschwang, war im ihm neu.
 

Jedoch war es verdammt süß und als Myv dann auch noch die Unterlippe zu einer Schippe vorschob, konnte Kai sich ein leises Lachen, mit vorgehaltener Hand nicht verkneifen.
 

Im nächsten Moment bereute er es zwar, da ihm schmerzlich bewusst wurde, dass sein Körper nicht in der besten Verfassung war, aber es war egal.

Miyavi hatte ihn zum lachen gebracht, und das wo Kai schon Angst hatte dieses verloren zu haben.
 

Noch etwas, was er an Miyavi liebte, er konnte ihn immer irgendwie wieder zum Lachen bringen und gleichzeitig wusste er genau, wann er ernst bleiben musste.

Das war die perfekte Mischung.

Denn Miyavi war perfekt, Aussehen, Charakter, alles stimmte!
 

„Ihnen scheint es ja schon wieder etwas besser zu gehen. Das freut mich und lachen ist gesund.“

Der Oberarzt war ins Zimmer gekommen und lächelte Kai an. Er hatte den Arzt noch nie gesehen, doch dieser begann ihm alles über die OP zu erzählen und über das, was sein Kollege angesprochen hatte.

Es beruhigte Kai etwas zu hören, dass nur in den seltensten Fällen wirklich Probleme auftraten, doch auf der anderen Seite lief bei ihm momentan alles schief, also wieso sollte die Operation reibungslos ablaufen?
 

„Gibt eines eine Möglichkeit, dass ich bei ihm bleiben kann? Während der OP?“

Kai sah anfangs etwas verwirrt zu Miyavi, doch dann lächelte er, der Wunsch des Größeren war lieb gemeint, doch der Drummer rechnete nicht mit einer Zusage.

„Es gibt eine Möglichkeit…“, der Arzt musterte den quirligen Solisten ausgiebig, dann sah er wieder zu Kai und wieder zurück zu Miyavi. „Sie würden eine Einweisung von uns brauchen, denn im Op gibt es viele Grundsätze die sie zu beachten haben.“

„Natürlich! Solange ich an seiner Seite blieben darf ist mir alles Recht!“

Der Arzt nickte kurz und verabschiedete sich von den beiden, doch bevor er hinter der Schwester aus dem Zimmer trat, drehte er sich noch einmal um.

„Leider ist es in unserer Gesellschaft manchmal schwer seine Gefühle offen zu zeigen, doch ich wünsche Ihnen das Beste.“

Dann verschwand er.
 

Kai sah ihm erst etwas verdattert hinterher, genau wie Miyavi, doch keiner sagte etwas.

Nach einigen Momenten der Stille ergriff Kai, den Kopf an Miyavis Schulter gelehnt, das Wort.

„Wir sollten besser aufpassen, nicht, dass die Öffentlichkeit etwas mitkriegt…“

Miyavi drehte sich zu Kai.

„Im Moment ist mir die Öffentlichkeit ziemlich egal! Es geht mir um dich! Ich sorge mich um dich und werde nicht von dir weichen, bis es dir wieder besser geht!“
 

Kai öffnete den Mund um etwas zu erwidern, doch Miyavi legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen.

„Sag nichts. Deine größte Sorge sollte jetzt nicht die Öffentlichkeit sein, sondern die OP. Du solltest dich erstmal darauf konzentrieren gesund zu werden. Dann können wir noch immer über alles Andere reden.“
 

Wieder wollte Kai protestierend doch bei dem Blick, blieb ihm nichts Anderes übrig, als klein bei zu geben.
 

Triumphierend grinste Miyavi und stahl Kai noch einen kurzen Kuss.
 

Auch wenn Kai gerade noch von Vorsicht gesprochen hatte, turtelte er noch etwas mit dem Anderen rum, wahrscheinlich um alles Andere zu vergessen oder besser zu verdrängen.

Denn immerhin waren seine physischen Schmerzen ja auch schon weg.
 

Kai lag im Operationssaal und die Schwester zog gerade die Spritze mit dem Narkosemittel auf, als Miyavi an seine Seite trat.

Sein Tuch, was er auf dem Kopf trug, war Kai zwar nicht unbekannt, doch wirkte es in dieser Situation irgendwie… anders.

„Ich bin bei dir.“, meinte er süß und ergriff Kais Hand.

„Aishiteru~“, sagte dieser leise, bevor die Schwester zu ihm trat und ihn zum Einschlafen brachte…
 

… Als er wieder erwachte brannte das Licht in seinen Augen, sodass er sie zusammenkniff. Leicht murrte der Dunkelhaarige und im selben Moment spürte er den leichten Drück an seiner Hand.

Er drehte den Kopf zu Miyavi und versuchte zu lächeln. Dieser sah ihn nur an und freute sich sichtlich über die Reaktion seines Freundes.

„Schlaf dich aus. Du hast alle Zeit der Welt“

Langsam schlossen sich seine Lieder wieder und er schlief erneut ein.
 

So bekam er auch nicht mit wie der Arzt noch einmal reinkam und mit Miyavi sprach.

Durch das Narkosemittel blieb sein Schlaf tief und traumlos, sodass er ebenfalls nicht mitbekam, wie Miyavi ihn nach Hause brachte und dort ins Bett legte.
 

Erst das Klappern von Töpfen und Pfannen und das Geräusch, wenn Geschirr auf den Boden fiel ohne zu zerbrechen, weckten ihn auf.

Er brauchte einige Minuten um zu realisieren, wo er war und was los war. Langsam setzte er sich auf und betrachtete seinen Arm.

Sein Arm war in festen, weißen Gips gehüllt, wo noch eine weiße binde drumgewickelt wurde, aber wer gedacht hätte, der Arm war völlig weiß, der hatte sich geschnitten. Denn es prangte ein pinker Schriftzug mit einem kleinen Herzchen untendrunter darauf.
 

Kai schmunzelte, da hatte Miyavi wirklich nichts Besseres zu tun gehabt, als ihm gleich mal eine Unterschrift auf den Arm zu setzen.

Eigentlich hatte Kai gedacht, wenn er aufwachen würde, würde ihm sein Arm höllische Schmerzen bereiten, doch nichts. Kein Schmerz, kein Jucken einfach nichts!

Probeweise bewegte er seine Finger und atmete erleichtert auf, als sie sich bewegten.
 

Es klirrte und er zuckte erschrocken zusammen.

„Was macht er denn da?“, fragte Kai in den Raum, bevor er aufstand.

Er taumelte anfangs etwas zur offenen Tür und hielt sich kurz am Türrahmen fest.

Sein Kreislauf hatte sich noch nicht wieder stabilisiert und so brauchte er eine kurze Pause.

Sein Blick, glitt an sich hinunter und…
 

Moment mal… er hatte ein Shirt ein, was garantiert nicht seins war, denn dafür war es viel zu lang.

Auch die Shorts waren von Miyavi…

Kai wusste nicht so ganz, ob er sich schämen, oder Ekeln sollte. Immerhin hatte Miyavi seinen nackten, geschunden Körper gesehen…
 

„Hey, du bist ja wach.“ holte ihn Miyavi aus seinen Gedanken, der ihm gerade mit einem großen Tablett in beiden Händen, entgegengekommen war.

„Willst du im Bett essen? Oder dich ins Wohnzimmer setzten?“
 

Die Entscheidung fiel Kai nicht schwer. Er hatte schon langegenug gelegen, sodass es verständlich war, dass er etwas sitzen wollte. Denn zum laufen war er wohl noch zu wacklig auf den Beinen.
 

Miyavi stellte das Essen auf den Tisch und holte noch eine Decke, während Kai sich auf die Couch setzte. Sofort schmiegte sich der weiche Stoff an seinen Körper und dankend lächelte Kai seinen Liebsten an.
 

„Wie lange hab ich geschlafen?“

„Ungefähr 12 Stunden“

Kai wirkte zwar nach außen hin gefasst, doch eigentlich war er entsetzt. So lange hatte er wohl noch nie geschlafen.

„Ich hab noch mal mit dem Arzt gesprochen…“, begann Miyavi „… und es war doch nicht so schlimm, wie sie erwartet hatten. Du musst deinen Arm jetzt schonen und in 6 Wochen kommt der Gips dann ab. Dann wird noch mal geguckt, ob es soweit verheilt ist und wenn das alles ok ist, geht’s in die Physio und naja, den Rest kannst du dir ja sicherlich denken.“

Kai wusste nicht so recht ob er sich jetzt wirklich freuen sollte, deswegen sagte er erstmal nichts, starrte nur auf seine Suppe.

„Hey! Es wird alles wieder gut, wie ich es dir gesagt hab.“
 

Nun machte sich doch die Erleichterung in ihm breit, denn es war nicht der Untergang der Welt gewesen. Seiner Welt.

Dennoch starrte er auf seine Suppe. Eigentlich hatte er keinen Hunger, aber trotzdem begann er zu essen.

Miyavi hatte sich soviel Mühe gemacht und hatte tausend Pflaster an den Händen, da konnte Kai das ja schlecht stehen lassen.
 

„Willst du nichts essen?“

„Nein, ich hab keinen Hunger. Kochen macht wirklich satt.“

Doch trotzdem hatte er einen Löffel Suppe vor der Nase.

„Ich esse auf keinen Fall alleine!“
 

Das lies Miyavi lächeln und obwohl er keinen Appetit hatte, öffnete er Brav den Mund und ließ sich von Kai füttern.
 

Schnell war der Teller leer und verschwand durch Miyavi im Geschirrspüler.

„Hier… der Arzt hat dir ein paar Tabletten verschrieben, die du die ersten Tage nehmen sollst. „

Miyavi brachte ihm ein paar kleine Tabletten und ein Glas Wasser, erst sah Kai sie an, versuchte sie zu verfluchen und dazu zubringen, wegzulaufen. Denn er hasste Tabletten. Lauter chemisches Zeug, wo man sich nie sicher war, ob es erstens überhaupt den gewünschten Effekt hatte und zweitens, ob man sich damit vielleicht nicht doch mehr schadete.
 

Aber dann kamen Gedanken an seine armen, einsamen, verlassenen Drums auf und er schluckte die kleinen Dämonen mit dem Wasser runter, ohne sich zu beschweren.

„Ok…“

Es folgte eine lange Periode des Schweigens.

Kai wusste ebenso wenig wie Miyavi, was er sagen sollte.

Beide wollten das Thema nicht ansprechen, doch konnten sie auch nicht so tun, als sei nichts geschehen.
 

„Hast du sonst noch irgendwelche Schmerzen? Ich meine… es ist ja nicht nur dein Arm…“, merkte Miyavi leise an, doch als er Kai ansah verstummte er sofort wieder.
 

Obwohl sein Blick nach unten gerichtet war, sah man, dass er sich auf die Unterlippe biss.

Er hatte es zwar verdrängt, doch nun wurde ihm wieder schmerzlich bewusst, dass Miyavi ihn nackt gesehen hatte! In seinem Zustand!

Die Tatsache an sich war ja nicht so schlimm gewesen, jedoch spürte er die ganzen Blessuren an seinem Körper auch ohne sie zu sehen und, dass Miyavi ihn so gesehen hatte, ließ die Übelkeit in ihm aufsteigen. Er ekelte sich vor seinem eigenen Körper, wusste nicht was dieser Widerling mit ihm gemacht hatte… doch bevor er völlig die Fassung verlor, setzte er lieber sein Sonnenscheingrinsen auf, dass für einen Außenstehenden wohl wie echt gewirkt hätte.

„Ja! Mir geht’s gut soweit.“
 

Miyavi zögerte nicht lange, sondern zog Kai in seine Arme.

„Ich liebe dich, egal was passiert ist und egal was passieren wird!“

Einen kurzen Moment sagte keiner von beiden was Myv hielt Kai einfach nur fest, streichelte sanft über seinen Rücken.

„Das weiß ich doch…“, war seine leise Erwiderung und egal wie selbstverständlich er es klingen lassen wollte, er kam seinem kleinen Glück mit jedem Mal, dass er diese Worte hörte, ein bisschen näher.
 

Irgendwann lösten sie sich wieder voneinander und Miyavi sah Kai tief in die Augen.

„Ich weiß… dass du Zeit brauchst um das Ganze zu verarbeiten, aber du musst darüber reden. Ich verlange nicht, dass du mit mir darüber sprichst, dazu hab ich gar nicht das Recht, aber bitte such dir Jemanden.

Vielleicht sogar… Jemand professionellen…“
 

Kai hielt Miyavis Blick nicht lange stand und sah deshalb zur Seite. Langsam füllten sich seine Augen mit Tränen, denn er sprach das an, was ihm im Moment die meisten Sorgenbereitete.

„Ich… weiß ja selbst nicht was passiert ist….“, sagte er verzweifelt und vergrub sein Gesicht in den Händen, da ihm die Tränen sowieso jegliche Sicht genommen hätten.
 

Der Solist brauchte einen Moment um die Tragweite dieser Aussage zu begreifen.

Es mussten schreckliche Dinge mit Kai passiert sein, und dann konnte er sich selbst nicht daran erinnern?! Stunden, die seinem Leben einen tiefen Einschnitt zugefügt hatten und dann prangte an dieser Stelle ein tiefes, schwarzes Loch?!
 

Tröstend nahm er den Drummer wieder in den Arm.

„Schh…. Es ist ok… wein ruhig…“

Was anderes fiel ihm im Moment nicht ein. Er war … sprachlos und beschloss, eh er etwas Falsches sagte, besser die Klappe zu halten.

Mit Sicherheit würde es Kai schon helfen, wenn er ihn einfach nur festhielt, tröstete und für ihn da war.
 

Es war das letzte und auch das einzige Mal, dass Miyavi dieses Thema ansprach, denn bis Kais Tränen versiegten vergingen noch viele Minuten.
 

tbc

~~~~~
 

Also~ nun noch mal ein kleiner Komemntar zum schluss.

Irgendwie is mir dieses Kapitel nicht gelungen und deshalb sag ich danke, dafür, dass ihr es trotzdem gelesen habt und mir dafür (hoffentlich)nicht den Kopf abreist >.<

Gomen~ ne~
 

DAnke auch an die Leute die mich a) davon abgehalten das Ding wieder zu löschen und b) dabei geholfen haben es zu überarbeiten. Ich glaub momentan hab ich voll das Brett vorm Kopf .... hmm... vielleicht sollte ich auch einfach mal den Kopf heben... vom Tisch o.o

xD
 

Naja freut euch darauf, dass das nächste Kapitel besser wird~

^.^
 

Baibai und ganz viele liebe Grüße, Kekse und Küsse~
 

Yuki~



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -shiyuu
2008-07-10T14:57:12+00:00 10.07.2008 16:57
ich weiß gar nicht was du für sorgne hast~
das kappi ist voll schön..
und süß >////<
das miffi extra kocht und sich dabei fast die finger abschneidet oder so xD~
zu wai *-*
*rumsmile*
ich bin gespannt was du noch so mit den beiden vor hast, freu mich auf mehr ^___^~
Von:  NiioShea
2008-07-08T18:35:17+00:00 08.07.2008 20:35
oh nein wie süß war das denn?! *-*
im letzten kapi war ich etwas überrascht dass myv so gefasst war aber hier hat er sich ja so lieb um kai-chan gekümmert....das....wääääh...ich will auch son myv am krankenbett! T^T
und bitte nicht aufhören zu schreiben oder gar löschen!
dafür ist sie viel zu süß!
oki?*liebguck*
Von:  YukiShiroyama
2008-07-08T14:45:24+00:00 08.07.2008 16:45
*_______*

Das ist voll das schöne Kapi...<3333
bitte schrieb schnell weiter..warte auf das nchste Kapi..das wird sicher toll <333
*weiter lesen will*
Hast du gut beschrieben!!! <33

Alle guten Dinge sind drei! DRITTTÖÖÖ !! XD *lach*
*hihi* ^^

lg

EmoNeko ^.~
Von: abgemeldet
2008-07-08T13:34:48+00:00 08.07.2008 15:34
ich mag das kapi=)
du hast das richtig supiiii geschrieben..so ausfürlich..
freu mich aufs nächste kapi♥
Von: abgemeldet
2008-07-08T10:54:44+00:00 08.07.2008 12:54
also mir gefällt das chap.
mooou~ kai tut mir sooo leid~
und ja... myv is so niedlish wie er sich um kai kümmert
und ich bin echt froh, dass wegen dem arm... xD
nyoo~ wie gesagt, ich find das chap. toll
*wink* <3
und YAY!! erstöö~ *peace*


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