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Ich will fliegen...

Kyo x Totchi
von

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On Stage/Backstage

Wieder stehen wir alle fünf auf der Bühne. Wie im Rausch brülle ich mir die Seele aus dem Leib. Kratze mich, schlage mich, ticke vollkommen aus. Eigentlich ist alles wie immer. Richtig glücklich bin ich. Fühle mich frei. Normalerweise habe ich Angst vor Menschen, aber nicht hier. Hier fühle ich mich sicher und frei. Nichts kann mir passieren. Hier habe ich meine engsten Freunde und die Secutrity. Wie in Extase singe ich weiter. Auch wenn ich schon wieder beginne zu zittern. Ich weis, dass ich mal wieder einem Zusammenbruch nahe bin. Warum sollte es auch anders sein? Es ist doch immer so. Immer und immer wieder breche ich auf der Bühne zusammen. Ich bin mir bewusst das ich unseren Fans und den restlichen Bandmitgliedern damit Angst mache, aber bist jetzt ist ja noch nie wirklich etwas passiert.

Ist mir aber eigentlich auch egal. Würde so oder so niemanden interessieren, wenn mir etwas wirklich Ernstes passiert. Das einzige was sie vermissen würden, wäre ihr Sänger. Als Mensch können sie mich kaum lieben. Ich bin verschlossen, hasse es in der Gruppe zu sein und ziehe mich immer wieder von ihnen zurück. Nach dem Konzert gehen wir zusammen weg. Ich weis genau, dass ich nicht lange dabei sein werde, aber jetzt stehe ich erst mal auf der Bühne. Das zittern wird immer schlimmer. Langsam wird mir schwarz vor Augen. Noch immer singe ich die Texte fehlerfrei weiter, aber langsam aber sicher beginnt meine Stimme leicht zu zittern. Niemand bemerkt die Schweißsausbrüche die ich bekomme. Wie sollten sie auch? Langsam sinke ich in die Knie. Haue mir den Kopf noch an der Box an, was ich allerdings gar nicht mehr wirklich realisiere. Mein ganzer Körper tut weh. Schmerzen der Wunden, die ich mir selbst zugefügt habe. Schmerzen die ich brauche um zu wissen, dass ich noch lebe. Wieder werde ich vor den Augen der anderen von der Bühne getragen. Auch das nehme ich eigentlich gar nicht wahr. Einige zeit bemerke ich gar nichts mehr.
 

„Kyo…kleiner…is alles ok mit dir? Kannst du mich hören? Wach doch wieder auf…wach bitte wieder auf!“
 

Langsam dringt die sanfte dunkle Stimme zu mir vor. Ich weis, dass sie dem Bassisten gehört. Wieder einmal macht er sich Sorgen. Völlig grundlos. Seine weichen Finger gleiten streichelnd über meine Wange. Mir ist kalt. Ich habe Schmerzen. Vorsichtig greife ich nach seiner Hand. Zum sprechen bin ich zu schwach. Ich murre einfach nur. Halte seine Hand fest. Lasse sie nicht los. Auch wenn ich nicht weis warum. Ist ja schließlich auch nur Toshiya. Im Moment bin ich glaub ich einfach froh, dass irgendjemand da ist. Immer weiter halte ich die Hand des größeren. Langsam öffne ich blinzelnd die Augen. Sehe ihn an. Seine Augen sind voller Tränen. Ich raffe mich dazu auf, ihm zu sagen, dass alles in Ordnung ist.
 

„Nicht weinen Hara...“

„Warum machst du das, du Baka? Weist du eigentlich wie wichtig du uns allen bist? Wie wichtig du mir bist?“
 

Leise schluchzt der sonst so anmutige Bassist vor sich hin. Was hat er denn? So schlimm ist es jetzt auch wieder nicht. Aber, was hat er damit gemeint das ich ihm wichtig bin? Das kann er doch nicht ernst meinen. Er kennt mich auch nach all den Jahren nicht wirklich. Niemand kennt mich richtig. Jeder kennt nur das was ich zeige. Alles nur Fassade. Nie würde ich mich jemandem öffnen. Mein wahres Gesicht zeigen. Genau so wenig wie ich lieben könnte. Wozu auch? Um dann verletzt zu werden? Macht doch alles keinen Sinn. Aber wenn es ihn beruhigt dann tu ich eben so als wäre alles in Ordnung. Langsam schließe ich meine Augen wieder. So lange bis eine zweite Stimme höre. Auch diese ist tief. Sie klingt fast wie ein Brummen. Mir ist klar das Kaoru spricht.
 

„Kannst du weiter machen, oder soll ich das Konzert abbrechen gehen?“
 

Diese Frage wie sehr ich sie hasse. Aber es war klar, dass er das fragen würde. Ist schließlich seine Pflicht als Leader. Ich weis nicht wirklich was ich antworten soll. Wenn ich wieder da rausgehe, dann werde ich sicher noch mal zusammenbrechen. Kann ich ihnen das antun? Kann ich das den Fans antun? Fragen die die Welt bewegen. Als ich grade das Wort ergreifen will um ihm zu sagen, dass ich weitermachen will, ergreift allerdings Toshiya das Wort. Er war einfach schneller.
 

„Du brichst ab, ist doch klar. Sieh ihn dir an, das packt er nicht!“

„Wenn du meinst… Dann geh ichs mal den Fans beibringen…“

„Ich komme mit!“
 

Shinya’s Stimme. Sind sie etwas alle hier in meiner Kabine? Nur weil ich mal wieder einfach umgekippt bin? Kann doch nicht sein. Ist doch eigentlich vollkommen unbedeutend. Ich höre wie die beiden gehen. Ich öffne meine Augen wieder und sehe ihnen nach. Auch Daisuke verlässt den Raum. Jetzt bin ich alleine mit ihm. Alleine mit Toshiya. Noch immer halte ich seine Hand fest. Aus irgendeinem Grund kann und will ich sie einfach nicht loslassen. Diese Finger, die trotz des vielen Bassspielens so weich sind, wie Samt.
 

„Toshiya? Warum bist du hier? Warum trifft dich das so?“

„ich hab dich gern Tooru… sehr gern… mehr als mir lieb ist.“
 

Mein Taufname. Wie ich ihn hasse. Aber warum zur Hölle nennt er mich so? Ich hab ihn meinen Namen noch nie aussprechen hören, aber es klingt einfach schön wenn er das sagt. Warum auch immer. Langsam drehe ich meinen Kopf zu ihm. Was meint er damit, dass er mich mehr mag als ihm lieb ist. Das sollte doch wohl kein Liebesgeständnis werden, oder? Denn wenn dann hatte er sich grade einen ziemlich unpassenden Augenblick gesucht. Ich sehe ihm in seine verheulten Augen. Schlucke noch einmal.
 

„Was meinst du damit?“
 

Er sieht einfach weg. Antwortet mir nicht mehr. Also doch. Das sollte ein Geständnis werden. Warum gerade ich? Warum nicht Kaoru, oder Daisuke? Wieso gerade ich? Was hab ich denn, was die anderen nicht haben? Wieso? Was kann man den bitte an mir lieben? Er kennt mich nicht mal wirklich, weis nichts über mich. Wie sollte er denn auch? Ich hab ihm schließlich nie die Chance gegeben etwas über mich zu erfahren. Diese Chance werde ich ihm allerdings jetzt auch nicht geben. Aber warum bin ich so? Vielleicht aus Selbstschutz? Vielleicht weil ich es nicht wahr haben will, dass mich auch jemand gerne haben kann? Oder vielleicht doch eher weil ich selbst einfach nicht mehr lieben kann und will? Ich kann’s mir selbst nicht erklären. Ich weis einfach nur, dass es so ist und das es sich auch so schnell nicht ändern wird. Wozu denn auch? Bisher haben die die anderen nicht einmal bemerkt, dass ich mich aus Schmerz schneide und schlage. Sie denken alle, dass es nur Show ist und nichts Ernstes. Woher sollten sie es denn auch wissen? Nach Minuten des Schweigens breche ich allerdings die Stille. Ich will Toshiya nicht weh tun, aber was soll ich denn machen? Mit mir würde er auch nicht glücklich werden.
 

„Toshiya. Ich hab dich auch gern, aber nicht so. Bitte vergiss deine Gefühle wieder. Du kennst mich nicht mal richtig.“
 

Anscheinend habe ich ihn aus seinen Gedanken gerissen, denn jetzt sieht er mich völlig perplex an. Was hat er denn jetzt? Hat er damit nicht gerechnet? Natürlich hat er das nicht. Vermutlich dachte er ich mache jetzt einen auf heile Welt und falle ihm in die Arme. Aber ich kann das nicht! Wie sollte ich denn? Ich kann seine Gefühle nicht teilen. Selbst wenn, würde ich das wollen? Sicherlich würde ich mich auch dann nicht öffnen. Könnte nicht ehrlich zu ihm sein. Könnte ihm nicht vertrauen und ihn auch nicht an mich ranlassen. Irgendwie tut mir das alles leid. Aber was sollte ich, gerade ich, denn daran ändern? Noch immer sieht er mich so an. Ich ertrage den Blick nicht. Wende den meinen von ihm ab. Halte allerdings noch immer seine Hand. Er will sie wegziehen, aber ich lasse ihn nicht. Ich kann einfach nicht. Habe aber eigentlich keine Ahnung warum. Vielleicht will ich einfach nur Nähe. Vielleicht ein mir selbst unbewusster Hilfeschrei. Viele Gedanken schießen durch meinen Kopf. Bis er die Stille unterbricht.
 

„Gomen. Kyo… dann bitte…lass mich dich kennen lernen.“

„Iie… das kann ich nicht!“

„Wieso denn nicht? Was ist dein Problem?“

„Ich will keine Beziehung. Ich will nicht lieben und ich will niemanden an mich ranlassen. Tut mir leid für dich.“

„Wenn du das sagst. Ich kann dich ja nicht zwingen…“
 

Wieder beginnt er meine Wange mir seinen zarten Fingern zu streicheln. Es fühlt sich so gut an. Habe ich einen Fehler gemacht? Sehne ich mich vielleicht doch einfach nur nach Nähe? Eigentlich ist Toshiya wenn man drüber nachdenkt doch ganz süß. Aber jetzt ist es zu spät. Ich habe ihm bereits gesagt, dass es nicht geht. Ich greife mir der anderen Hand nach seinem Oberkörper. Will ihn zu mir ziehen. Habe aber nicht die nötige Kraft dazu. Anscheinend hat er aber begriffen was mein Ziel war, denn er kommt trotzdem auf mich zu. Langsam und vorsichtig zieht er mich zu sich nach oben. Schließt mich liebevoll in seine starken Arme. Richtig schwach fühle ich mich. Mein ganzer Körper zittert noch immer von den Schmerzen und wegen der Kälte. Ich sage ihm nichts davon. Kuschle mich einfach an ihn.
 

„Gomen. Aber ich kann nicht anders.“

„Schon gut, kleiner. Ist schon gut.“
 

Ich nicke einfach nur. Halte mich leicht an ihm fest. Bin ich wirklich so schwach? Ist doch sonst auch nicht so schlimm. Es fühlt sich richtig gut an, wie er mich festhält. Wäre es nicht doch besser ihn wenigstens etwas an mich ran zu lassen? Warum denke ich plötzlich so? Ich habe es doch Jahre lang ausgehalten ohne mich zu öffnen, warum jetzt? Er legt mich wieder richtig hin. Lässt mich aber nicht los. Irgendwie freue ich mich darüber, dass er mich nicht loslässt. Auch ich lasse ihn nicht los.
 

„Lass mich nicht mehr los, Totchi. Nie mehr…“
 

Oh mein Gott, habe ich das wirklich grade zu ihm gesagt. Bitte sag mir, dass ich mir das nur eingebildet habe. Das kann doch nicht sein. Jetzt hab ich doch gar keine andere Wahl mehr als mich ihm zu öffnen. Irgendwann würde er es so oder so bemerken. Warum klammere ich mich eigentlich grade so an ihn? Bedeutet er mir in meinem Unterbewusstsein doch mehr als ich vielleicht will? Dieses süße Lachen. Warum lacht er eigentlich? Er streichelt meinen Rücken. Wieso tut er das?
 

„Du weist auch nicht was du willst, oder?“

„Iie..“
 

Wenn er wüsste wie recht er damit hat. Eigentlich weis ich nämlich wirklich nicht was ich will. Doch! Ich will nicht verletzt werden. Und ich will, dass sie mich einfach verstehen. Ich will, dass sie verstehen, dass ich sie einfach nicht an mich ranlassen kann, dass ich einfach alleine sein will. Aber jetzt will ich eigentlich nur das Toshiya mich nicht mehr loslässt und das er bei mir ist. Irgendwie gefällt mir seine Nähe. Vielleicht sollte ich es doch einmal versuchen. Aber was wenn auch er mir wehtut. Was wenn ich mich ihm öffne und er meine Probleme einfach nicht verstehen kann, wenn er mich dann alleine lässt? Ich kann das Risiko einfach nicht eingehen. Auch wenn ich es wollte könnte ich es nicht. Irgendetwas hält mich davon ab. Ich vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge. Atme seinen Geruch ein. Auch wenn er eigentlich patsch nass ist.
 

„Du bist ganz kalt, weist du das?“

„Hai...“

„Ist dir kalt, kleiner?“

„Hai…“

„warum sagst du denn nichts?“
 

Mit den Worten löst er sich von mir und steht auf. Aus irgendeinem Grund macht es mich traurig. Ich sehe ihm nach. Er geht zur Tür. Aber nach kurzer Zeit kommt er wieder. Er hat eine Decke dabei. Woher hat er die denn jetzt bekommen? Schleppt er etwa immer eine Decke mit sich rum? Kann ja wohl nicht sein. Er kommt wieder auf mich zu. Legt die Decke über mich. Ich fange an zu lächeln.
 

„Danke“

„Kein Problem, aber…rutsch mal ein Stück“
 

Ich tue was er mir sagt. Rutsche ein Stück nach hinten und mache ihm platz. Wieder lächelt er so süß. Legt sich neben mich. Seinen Arm schiebt er unter mir durch. Ich kuschle mich leicht und unsicher an ihn. Weis ja nicht ob das so ok für ihn ist. Auch seinen zweiten Arm legt er um mich. Hält mich im Arm. Wieder bin ich glücklich. Halte mich an ihm fest. Will nicht, dass er mich loslässt. Ich schließe meine Augen. Mein Kopf liegt auf seiner Brust. Sein Herzschlag ist ruhig und gleichmäßig. Nach ein paar Minuten schlafe ich ein. Noch immer bin ich erschöpft. Nehme gerade noch war das der Bassist beginnt mich sanft zu streicheln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blacsoleil
2007-04-13T21:50:07+00:00 13.04.2007 23:50
^.^
Die FF ist wirklich sehr toll geschrieben ^.^
Vor allem Kyos hin und hergerissenen Gefühle kommen sehr gut zum Ausdruck und da du auch in einem sehr huten Schreibstiel schreibst ist diese FF einfach atemberaubend. Ich hab richtig mitgefühlt...
Du musst auf jeen Fall weiterschreiben ^.^
Ich steck mir die FF auch schön brav in die Favolist ^.^kannst mir aber auchgerne ene ENS schreiben *g*
Ich glaube du hast gerade einen Fan gewonnen
bis denne
jedenfalls
dat Flavia
Von: abgemeldet
2007-04-13T17:37:01+00:00 13.04.2007 19:37
yuhu... i bin die erste *freu*
soo~ ich find deine ff richtig süüß^^
und kyo-toto ist eines meiner lieblingspairings=))*schwärm*
du hast einen echt tollen schreibstil!!!
du musst unbedingt schnell ein zweites kapitel schreiben
*kekse geb* (mag mehr von der story lesen^^°)
bai bai


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