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Alles wird gut

"Ma, ma, Sakura-Chan." Eine Kaka/Saku-Story
von

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Der finale Stein

Moinsen Folks!

Hier noch mal ein längeres Kapitel und das nächste Update, da ich das We nicht da bin. Großers Final, harhar!^^ Hab mir fette Musik aufgelegt (Verdi-Requiem!!! I love it!). Hoffe, es kommt beim lesen genauso fett wie die Musik und in meiner Fantasie. ;)
 

Ich lasse mich nicht so leicht entmutigen.
 


 

Kapitel 35
 

~Der finale Stein~
 

Du von uns beiden hast immer nach deinen Idealen gelebt… Ich hingegen habe sie zu oft verraten, um dies von mir behaupten zu können.

Ich muss hoffen, dass ich es ohne deine wachsamen Augen schaffen kann, deinen und Obitos Weg weitergehen zu können, denn er ist der einzig richtige für befähigte und selbstständig denkende Menschen wie uns… Andere zu beschützen.

Obgleich mir danach ist, jedes Lebewesen in meinem Weg von der Oberfläche dieser gierigen Welt zu tilgen, das sich mir auf diesem Weg entgegenstellt…


 

Kakashi hatte ihn bemerkt, noch bevor er sich mit einem Räuspern bemerkbar machte und aus dem Schatten der nachtdunklen Bäume auf die silbern beschienene Lichtung hervortrat.

Kakashi und Sakura erhoben sich, wobei Sakura noch etwas nach ihrer Fassung rang und etwas länger brauchte. Der Kopierninja schluckte seine Emotionen herunter, auch wenn sein Chakra so unruhig flatterte, dass sogar die junge Chunin es spüren konnte.

Ein Mann war zu ihnen auf die Lichtung getreten und verstellte ihnen den Rückweg zu Naruto und Koshirou.

„Ich respektiere den Abgang eines Freundes,“ sprach er mit ruhiger Stimme, „aber ich habe nicht Geduld, bis zur Trauerzeremonie zu warten. Ich bitte dafür für euer Verständnis.

Ich bin mir sicher, ihr fragt euch, wer ich bin, obgleich ich vermute, dass ihr es genau wisst.

Ich bin euer eigentlicher Gegner, das verlangt das Abkommen mit Orochimaru. Ich habe nichts gegen euch, wirklich nicht. Aber innerhalb der nächsten zwei Stunden müsst ihr sterben. Dann seid ihr mit eurer Freundin vereint. Diese Handlung wird meinen Teil erfüllen: es steht das Auslösen eines Krieges auf meinem Terminplan.“ Der Tsuchikage legte seine Hände zu einem Fingerzeichen zusammen, während sein Klon nur einige hundert Meter weiter östlich im Wald die Sandgeschwister und Naruto gehörig auf Trab hielt, verbeugte sich kurz respektvoll vor Rins Körper, dann griff er an.
 

~*~*~
 

Der letzte Stein auf Orochimarus Spielbrett. Dank dem Gespräch mit Kabuto erkannte es Sakura nun deutlich. Der Tsuchikage vor ihnen war der Mann, den sie auf der Konferenz nicht hatten erkennen können. Er war Orochimarus Verbündeter, der sich als Bedingung um wahrscheinlich an die Macht von Orochimarus neuestem Experiment im Austausch heranzukommmen, ihnen nun persönlich in den Weg stellte.

Einziges Problem: Der Tsuchikage hatte nicht den geringsten Verdacht geschöpft, dass Orochimaru ihn ebenfalls opferte.

„Das kriegsauslösende Element.“, murmelte Sakura. Wenn sie den Tsuchikage töteten, würde es zum Krieg kommen. Niemand tötete einen Kage ohne, dass es eine Kriegserklärung gab. Orochimaru spielte seine Spielsteine aus wie es ihm passte – die Menschen, die dahinter standen waren für ihn ohne Wert.

Kakashi war dem Mann in der Kutsche gefolgt, um ihn zu töten. Das zumindest hatte Kabuto behauptet. Stattdessen hatte Kabuto den Parasiten aktiviert und Kakashi zu sich und Sakura gerufen. Denn: Zeit um den Mann in der Kutsche zu erledigen würde immer noch bleiben, da es dessen Verpflichtung gegenüber Orochimaru war, seinerseits Kakashi zu erledigen. Orochimaru musste ihm falsche Tatsachen vorgespiegelt haben!

Und Orochimaru musste sich ziemlich sicher sein, dass der Tsuchikage von Kakashi besiegt werden konnte. Andererseits hatte Kabuto auch behauptet gehabt, er wolle testen, ob Kakashi nicht vielleicht Sakuras Hilfe benötigte. Und genauso war es gekommen.

Zudem waren Naruto und Koshirou ebenfalls hier – zwei unglaublich starke Shinobi, und zusätzlich auch noch die Sandgeschwister aus Suna. Das war ebenfalls einer geschickten Finte Orochimarus zu verdanken. Er hatte sie alle hier zusammengeführt.

Hier in den Bergen, wo eine wichtige internationale Konferenz über ihrer aller Zukunft entschieden hatte und in der bereits beschlossen worden war, dass es einen Krieg geben sollte. Das einzige, was jetzt noch fehlte in Orochimarus Plan war der Krieg selbst. Und wenn Kakashi und Sakura gegen den Tsuchikage kämpften und ihn verletzten oder gar töteten, dann würde genau dies eintreten.

Im Chaos eines Krieges könnte es ein leichtes sein, die endlich zu Ende und erfolgreich getesteten Parasiten zum Einsatz zu bringen. Und was dann?

„Wir dürfen nicht gegen ihn kämpfen, Kakashi!“, mahnte Sakura. „Das könnte einen Krieg heraufbeschwören und das ist genau das, was Orochimaru will! So spielen wir ihm Konoha in die Hände! Wir dürfen nicht gegen den Tsuchikage kämpfen!“

Im letzten Augenblick riss Kakashi Sakura in Sicherheit, als eine Explosion den Boden dort zerriss, wo sie einen Herzschlag vorher noch gestanden hatte.

Eindringlich schüttelte Kakashi ihre Schultern um sie zur Vernunft zu bringen. „Wenn du sterben willst, dann mach so weiter!“

„Ich habe Orochimarus Plan durchschaut, Kakashi! Er will-„

Kakashi unterbrach sie schlicht. „Er will einen Krieg. Egal was wir tun, Sakura, er hat immer mehrere Möglichkeiten im Voraus geplant. Selbst wenn wir den Kage nicht töten und uns stattdessen von ihm töten lassen, wird es jemand anderes tun. Der Tsuchikage ist bereits tot. Es wird diesen verdammten Krieg geben!“

„Was redet ihr da?“, fragte der Mann lauernd aber selbstsicher zurück. „Ich soll bereits tot sein? Orochimaru soll mich betrügen? Oh, da missversteht ihr etwas. Ich bin es. Ich bin derjenige, der dafür bekannt ist, mit den Köpfen der Menschen zu spielen. Ich bin nicht die Spielfigur, mit mir ist nicht zu spielen, dafür bin ich zu schlau. Niemand kann es mit meinen Fähigkeiten aufnehmen. Ich war es, der Orochimaru zu seinem Experiment inspiriert hat, ich war es, der die Grundlagen dafür legte. Ich muss nur noch euch Konoha-Ninjas aus dem Weg räumen, dann ist mein Teil der Abmachung erfüllt und ich werde so viele Parasiten erhalten, wie ich möchte. Ich bin der Marionettenspieler, nicht die Marionette.“

Sakura schüttelte den Kopf. „Sie irren sich! Orochimaru ist nicht zu trauen.“

„Junge Dame, wer ihm traut ist selbst schuld. Ich traue ihm nicht, aber er würde es nicht wagen, mich aus dem Weg räumen zu lassen. Dafür muss er meine Macht zu sehr fürchten.“

„Orochimaru fürchtet sich vor niemandem.“, korrigierte Kakashi.

„Ist das so?“ Der Tsuchikage baute sich zu seiner vollen, beeindruckenden Körpergröße auf. Er streifte seinen Umhang ab und entblößte dabei seine muskulösen, kräftigen Oberarme. Er rückte das Stirnband mit dem Zeichen der Erde zureckt und blickte die Shinobi aus Konoha mit seinen hellgrauen Augen an. Ihr Blick war Eisen.

„Im Falle meines Ablebens wäre der alte Sandaime wieder Tsuchikage. Glaubt mir, diesen närrischen Greis wollt ihr nicht sehen.“ Der Mann lachte. „Ich bin Tetsú Katasá, Tsuchikage des Lands der Felsen.

Niemand… vermag es, sich der Unbarmherzigkeit des ewigen Steins in den Weg zu stellen. Hiermit schwöre ich bei meinem Land und meinem Leben, dass ich meinen Auftrag erfüllen und somit meinen Teil des Abkommens einhalten werde: Ich werde euch von der Erdoberfläche tilgen.“

Kakashi warf Sakura einen bedeutsamen Blick zu, dann wandte er sich erhobenen Hauptes seinem imposanten Gegner zu. An seiner Schulter glaubte er, das warme Pochen von Rins Siegel zu spüren. „Dann ist es also unausweichlich: ein Kampf bis auf den Tod.“

„Bis auf den Tod. Hatake, Kakashi. Bis auf den Tod.“
 

~*~*~
 

Verbissen kämpfte Naruto an der Seite von Sabaku no Gaara, dem Kazekage, und dessen Geschwistern Temari und Kankuro gegen das Oberhaupt des Landes der Felsen.

Wind traf auf Stein, Sand riss an Felsen und Erde, Taijutsu prallte auf Taijutsu, Ninjutsu auf Ninjutsu.

Verwirrt erkannte Naruto, dass der Kampf ausgeglichen war.
 

~*~*~
 

Mit Jubeis Körper auf dem Rücken sprang Genma zwischen den Bäumen hindurch. Neben ihm schimmerte der Fluss zwischen den nachtschwarzen Blättern durch, vor ihm sah er den breiten Rücken Raidous, der den Weg zu Ren und Sachiko vorpreschte.

Genma fiel etwas zurück, da er sich immer wieder umdrehte und Rauchgranaten, Splittergranaten, Explosionskunais und Giftgaskugeln für ihre Verfolger zurückließ, die ihnen auf Sichtweite auf den Fersen waren.

Sie sollten zusehen, dass sie von hier verschwanden. Sie konnten den Landstrich nicht retten, die Anwohner waren verloren. Er konnte seine Cousine und Gosaburo so wenig wie deren Kinder beschützen. Es oblag nicht ihrer Macht. Das hatte es von Anfang an nicht. Sie mussten um ihr Leben fliehen.

Wenn sie jetzt nicht entkamen, würden sie zu den ersten gehören, die in diesem Krieg auf Konohas Seite fielen. Und dass es einen Krieg geben würde, daran hatte er nicht mehr den geringsten Zweifel: dafür war die Falle in die sie alle getappt waren zu ausgeklügelt und die Shinobi aus Kusagakure in diesem Landstrich bereits zu stark an den Grenzen zusammengezogen. Das ganze Land bereitete sich bereits vor.

Und diese Kusashinobi verfolgten sie nun. Zweifelsohne, um sie zu töten.

Genma hatte die Konferenz zwar gewaltsam unterbrochen, doch er hatte das, was durch sie ins Rollen geraten war, nicht mehr aufhalten können. Zwei Konferenzen. Sie hätten niemals stattfinden dürfen – doch Konoha war mit seinem Eingreifen zu spät gewesen.

Er konzentrierte sich nach vorne, als er hörte, wie Raidou durch die Bäume auf eine Lichtung brach und sogleich mit einem Kunaihagel einen Angriff ausführte. Vor ihnen wartete also bereits eine weitere, feindliche Shinobieinheit auf sie… Es sah so aus, als hätten sie Sachiko und Saiyori erreicht.
 

~*~*~
 

Mit neuem Selbstbewusstsein auf mehr Chakra als zuvor zugreifen zu können, stürzte sich Kakashi mit einem gewaltigen Blitzjutzu in den Kampf. Ein riesiger Drache aus gleißend hellen, zuckenden Blitzen rauschte mit eleganten Drehungen durch die Luft und auf Tetsú Katasá zu.

Mit einem erfreuten Auflachen nahm der Tsuchikage die Herausforderung an, ließ seine Hände übereinandergepresst auf den Boden krachen, und ein riesiger Erdwall erhob sich.

Der Blitzdrache krachte dagegen, und Drache und Schutzwall lösten sich auf.

„Sakura, bring Rins Körper in Sicherheit!“, rief Kakashi. Er spürte in sich eine tiefe Ruhe. Zorn und Trauer waren unter Kontrolle, weil es Rin widersprochen hätte in all ihren Grundsätzen. Stattdessen fühlte er sich unerschütterlich ruhig.

Bevor Sakura Protest einlegen konnte, gelang es Kakashi bereits, den Kampf weiter die Berge herauf und aus dem Wald zu verlagern.

Sakura zögerte nicht lange. Sie hatte Kakashi angesehen und geglaubt, eine Veränderung an ihm wahrgenommen zu haben. Eine kraftvolle, ruhige Ausstrahlung… Man sagt, häufig sind Menschen mit einer starken Ausstrahlung und einer unglaublichen Ruhe und inneren Ausgeglichenheit solche, die in ihrem Leben Grauenvolles erlebt haben… Denn sie haben einen anderen Grad von Reife erlangt…

Sakura ging neben Rins schmalem Körper in die Knie und lud sie sich behutsam auf ihre Arme.

Sie würde Kakashi jetzt nicht im Stich lassen und seinem Wunsch folgen. Denn es zeigte ihr auch, dass er ihr vertraute. Ihr Blick fiel auf das bleiche Gesicht Rins.

Außerdem…

Je schneller sie Kakashis Bitte nachkam, desto schneller konnte sie ihm anschließend zu Hilfe eilen. Und er würde ihre Hilfe benötigen, da war sie sich sicher. Kabuto könnte in diesem Punkt Recht behalten.
 

Mit Genugtuung ließ sich der Tsuchikage in die kargeren Höhen der Murasame-Berge treiben. Felsen und Erde – das war sein Element. Hier hatte er den Vorteil!

Mit einem gewaltigen Satz landete er auf einem erhöhten Felsdepot - der Fels bröckelte unter seinen Füßen. Dann holte er aus und ließ eine Faust auf die Erde krachen.

Felsbrocken lösten sich wie durch einen Luftstrahl und wirbelten auf Kakashi zu. Der Kopierninja nutzte die heranfliegenden Felsbrocken, um sich geschickt dazwischen von einem zum anderen zu bewegen und in ihrer Deckung auf seinen Gegner zuzuschnellen.

Tetsú bemerkte sein Kommen, visierte die Felsbrocken von denen sich Kakashi abstoßen wollte an und ließ sie einen nach dem anderen durch das Schließen seiner rechten Hand in tausend kleine Splitter zerplatzen.

Kakashi musste seinen Angriff abbrechen um sich hinter einem Felsen vor den scharfen Steinsplittern zu schützen. Da tauchte vor ihm aus dem Boden das Gesicht des Tsuchikages aus, und schließlich auch der Rest des Körpers – er hatte sich durch das Felsenreich hindurchbewegt, geradewegs zu Kakashis Unterschlupf.

„Raikiri!“ Der Kopierninja ließ sein geballtes Elektrizitätsjutsu in das Gesicht des Kages fahren, und dieser zog sich um Haaresbreite wieder ins Erdreich zurück.

Kakashi stützte sich am Boden ab, versenkte dabei einen kleinen Gegenstand im Felsboden und sprang aus seiner Deckung hervor.

Sofort tauchte sein Gegner in seinem Rücken aus dem Boden hervor und hieb mit einer gezackten Klinge nach Kakashis deckungslosen Rücken.

Aber der Konoha-Ninja hatte damit gerechnet.

Er zog an dem Draht, den er hinter dem Felsen im Boden verankert hatte und ließ ihn sich geschickt um den Angreifer schlingen. Dann zog er erbarmungslos und chakraverstärkt zu. Der Draht glühte auf unter der Elektrizität und brannte sich heiß durch den Körper des Gegners und zerschnitt ihn.

Die beiden Körperhälften lösten sich auf und verwandelten sich in Schutt und Geröll zurück – ein Steindoppelgänger. Just in diesem Moment trafen Kakashi zwei mit festen Steinbrocken verstärkten Fäuste in den Rücken und warfen ihn zu Boden.

Mit etwas Geschick, gelang es Kakashi, dem Anschlussschlag auszuweichen, der auf seinen Kopf gezielt hatte.

Die Erde riss auf und Felsen sprangen aus dem sich auftuenden Loch. Wäre Kakashi von diesem Schlag erwischt worden, sähe sein Schädel jetzt genauso aus, wie der Fels.

„SHAANNNAAAAROOOOO!!“

Mit einem gewaltigen Aufschrei warf sich das Mädchen seiner Träume wie aus dem Nichts auftauchend auf Tetsú Katasá und sandte ihn mit einem Überraschungsschlag gegen die nächste Felswand. Doch auch dieser Tetsú erwies sich als Felsdoppelgänger.

Sakura gesellte sich an Kakashis Seite. „Wo ist der Echte?“

Kakashi setzte sich auf und blinzelte einen Moment überrascht, als er an die wilde Entschlossenheit zurückdachte, die in ihrem Angriff gelegen hatte. Sie meinte es wirklich ernst. Sie war wütend und entschlossen, ihn zu beschützen. Ein bisschen erinnerte sie ihn dabei an Naruto.

Blindes Vertrauen, schoss es ihm durch den Kopf. Sie vertraute ihm. Und es war ein plötzliches, aber angenehmes Gefühl, nach all den vielen Verlusten und den Beweisen, wie zerbrechlich eine menschliches Leben war.

Er wusste, dass er sich genauso um sie sorgte. Er wollte sie genauso beschützen. Es war ein plötzliches Bedürfnis, und es war noch nie so deutlich zu Tage getreten wie in diesem Augenblick, in dem sie sich mit ihren großen Brüsten über ihn beugte um die Gegend nach dem Feind abzusuchen.

Ein fröhliches Grinsen stahl sich auf seine Züge. Es lohnte sich immer für einen Mann, sein Leben für eine tolle Frau zu riskieren.
 

~*~*~
 

Gaara ließ seine Augen über die Umgebung schweifen und entdeckte einige Kilometer entfernt die Rauchschwaden, Blitze und Detonationen eines Shinobikampfes auf einem der gewaltigen Berge die sie und das große Tal umgaben. Er kniff die Augen zusammen. Dann legte er zwei Finger auf das rechte Auge und ließ seinen Augapfel sich bei dem anderen Kampf in sicherer Beobachtungsentfernung manifestieren. Er sah seinen Verdacht bestätigt. Dort kämpfte auch ein Tsuchikage gegen zwei sehr bekannte Konohashinobi.

Er löste das Beobachtungsjutsu auf und rief Temari und Kankuro mit einer Geste zu sich. Sofort erschienen sich an seiner Seite.

„Was ist, Gaara?“, fragte Temari.

„Dieser da vorne“, begann Gaara und nickte in Richtung ihres Gegners, „ist ein Doppelgänger. Vernichtet ihn.“

Kankuro grinste. Nun gab es also keine diplomatischen Verpflichtungen, da ihr Gegner ohnehin nicht wirklich real war. Kein Zurückhalten mehr.

„Mit dem größten Vergnügen.“
 

~*~*~
 

„Er könnte überall sein, der Felsen ist sein Element.“, murmelte Sakura. Sie verstand nicht ganz, warum Kakashi den Kampf ausgerechnet in die Berge verlagern musste. Damit waren sie ganz klar im Nachteil. Andererseits: er wusste schon was er tat. Er tat nie etwas ohne Grund. Sie vertraute ihm.

Plötzlich lächelte sie ihn an. „Weißt du etwa, wo er steckt?“

Da brach aus dem Geröll ein paar Meter vor ihnen plötzlich ein gewaltiger Tiger aus Felsbrocken. Er wetzte mit seinem tonnenschweren Gewicht auf sie zu und zermalmte alles auf seinem Weg.

Sakura löste sich von Kakashis Seite und sprang in Sicherheit. Kakashi hingegen tat nur einen Schritt zur Seite, die Hände verschwanden in einer so schnell ausgeführten Abfolge von Fingerzeichen, wie Sakura es noch nie gesehen hatte.

Dann schossen aus seinen Händen dünne Luftspiralen, die sich blitzschnell um die eigene Achse drehten und auf den gewaltigen Steintiger prallten. Die feinen, rotierenden Spitzen der Luftspiralen drangen dabei problemlos in die Spalten der Felsbekleidung des Tigers ein, durchtrennten die Chakrafäden, die das Tier zusammenhielten, und schließlich zerfiel es in all seine Einzelteile. Diese Einzelteile kullerten den Berghang hinab und fielen klackernd in das bewaldete Tal.

Für diese gelungene Aktion winkte Sakura erfreut mit den Fäusten. „Komm nur her, du…-!“

Dann riss der Felsen unter ihren Füßen auf und in einer gewaltigen Explosion wurden Sakura und Kakashi von den Füßen gerissen und voneinander getrennt.

Sakura sah sich unglaublich schnell auf eine Felswand zurasen und wappnete sich gegen den Aufprall. Die Härte des Schlags trieb ihr die Luft aus den Lungen. Mühsam kam sie auf die Beine. Der Knöchel, dem Rin vor ein paar Minuten so zugesetzt hatte, schmerzte ungeheuer. Aber sie konnte sich nicht darauf konzentrieren.

Aus den von der Explosion hervorgerufenen Staubwolken sah sie einen dunklen Schemen auf sich zukommen. Er war größer und schlanker als der Tiger, dafür waren seine Arme lang und dürr.

Sakura stockte der Atem. Wohingegen der Tiger wie die grobe Arbeit eines gelangweilten und überbezahlten Steinmetzes gewirkt hatte, wirkte dieses Wesen vor ihr nun wie eine vollendete Alptraumkreatur aus einem blutigen Märchen.

Die langen, schwarzen Arme endeten in scharfen Steinklauen, die kräftigen Beine zeigten ein wie lebendig wirkendes Muskelspiel, und unter rot glühenden Augen klaffte ein großes Maul mit Doppelreihen spitzer, schief gewachsener Zähne. Das Wesen kam auf sie zu, und Sakura war einen Augenblick zu lange gelähmt von dem Anblick. Scharfe Klauen rissen an ihrem Oberschenkel, als die Kunoichi sich mit einem Aufschrei in Sicherheit bringen wollte.

Der Schmerz blendete sie einen Augenblick, dann fühlte sie eine starke, klauenbewehrte Hand an ihrer Kehle, und das Steinmonster presste sie schwungvoll gegen die Felswand, sodass sie splitterte.

Sakura blickte dem Ding in die glühenden Augen, sah, dass es Lava war, was in seinem Inneren leuchtete und seine Augen rot färbte, und nahm war, wie das fürchterliche Maul sich weit öffnete und nach ihrem Gesicht schnappte. Dann nahm es fließend Kakashis Gestalt an.

Wut kochte in Sakura auf, als sie sich vornahm, nicht auf diese Weise ein Ende zu finden und sich schon gar nicht von diesen simplen Gedankentricks beeinflussen zu lassen. Vor allem, da der Sauerstoffmangel bereits begann, ihre visuelle Wahrnehmung schwarz zu färben.

„Manipulationsspielchen…? Mit mir… nicht…!“

Mit einem Ausruf purer Entschlossenheit ließ sie ihre flachen Handflächen von beiden Seiten gegen den ausgestreckten Arm krachen, der ihre Kehle zudrückte. Die eine Hand traf vor dem Ellebogen des Wesens, die andere dahinter. Durch die Chakraverstärkung zerbrach der Ellebogen beim zweiten Schlag wie Eissplitter und Sakura war frei. Gierig rang sie nach Atem. Das war knapp gewesen…

Ohne zu Zögern presste sie beide Fäuste gegen die kunstvoll perfektionierte Brust des Monsters und ließ sie durch reine Kraft zerbersten. Die Wucht des Angriffs zerriss das Ding mit Kakashis Gesicht in vier Teile.

Nach Atem ringend starrte Sakura auf die Überreste. Misstrauisch trat sie mit dem Fuß gegen ein nahe liegendes Stück, doch es rührte sich nichts. Erleichtert wandte sie ein heilendes Jutsu an ihrem Knöchel an.

Eine Explosion weiter oben, fast am Gipfel des Berges, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich.

„Kakashi!“, rief sie, sammelte ihre Kräfte, nahm die Beine in die Hand und sprang Felsvorsprung um Felsvorsprung der immer steiler werdenden Bergspitze entgegen. Die Nacht voller Aufregung und Kämpfe verlange bereits ihren Tribut. Sakura fühlte sich erschöpft und ausgemergelt, ihr Körper schmerzte, da sie sich offenbar mehr Verletzungen zugezogen hatte, als sie bislang gespürt hatte, und ihre Chakrareserven hatten ebenfalls deutlich abgenommen. Ob es Kakashi ähnlich ging? Immerhin hatte er als Gegner einen völlig ausgeruhten und kampferprobten Kage, der bestimmt nicht grundlos zu dem geworden war, was er war.

Schon von weitem konnte sie eine weitere, aber ungleich größere Steinmarionetten sehen, wie sie Kakashi unter ihrem gewaltigen Steinfuß zerquetschen wollte.

Aber Kakashi hatte das passende Ninjutsu zur Hand. Er wischte mit der Hand über den Boden und unter dem Standbein des Steingiganten brach der Untergrund weg und rutschte gen Tal. Das Ungetüm verlor sein Gleichgewicht, fiel auf den Rücken und rutschte den Berg hinab. Sofort war Kakashi auf seine Brust gesprungen, seine Hand glühte gelb und feurig auf wie Lava, brannte sich durch die dicken Brustplatten und durchtrennten den zentralen Chakraknotenpunkt, der den Steingiganten zusammenhielt: am Solarplexus.

Als Sakura das sah, kam sie nicht umhin, ein gewisses Maß an Stolz dafür zu empfinden, dass Kakashi die Schwachstelle der Steinmarionetten des Tsuchikages so schnell entschlüsselt hatte.

„Komm heraus, Tsuchikage. Deine Steinspielzeuge sind wirkungslos gegen uns.“, sprach Kakashi laut. Mit einer gewissen Genugtuung stellte Sakura sich in seinen Rücken, konnte jedoch das deutliche, erschöpfte Atemholen nicht verbergen. Dennoch… Rücken an Rücken mit Hatake Kakashi gegen den Tsuchikage. Da sollte noch einer sagen, sie hätte hinterher nichts zu erzählen.

Jedenfalls, sollte sie lebendig aus dieser Sache herauskommen.

„Wie äußerst praktisch muss es sein, die Fähigkeit des Kopierens zu besitzen.“, echote die Stimme des Kages wie aus dem Nichts. Sie schien von überall gleichzeitig zu kommen, sein Standpunkt war nicht auszumachen.

„Eine geschickte Art von Diebstahl. Deiner kleinen, völlig erschöpften Freundin würde diese Fähigkeit auch nicht schaden.“

Kakashi ging darauf nicht ein.

„Die Steinmarionetten waren nur Spielzeuge. Willst du den Kampf ewig hinauszögern, indem du uns mit wirkungslosen Angriffen langweilst?“

Sakura hätte beinahe geblinzelt. Hatte sie sich verhört? Kakashi reizte den Kage? Kakashi reizte einen Gegner? Eine gewisse Anspannung machte sich in ihrer Brust breit. Dann stahl sich ein schwaches Lächeln auf ihre Züge. Ganz eindeutig: Kakashi hatte einen Plan. Denn andernfalls würden sie den Rückweg nach Konoha als Leichen antreten.

„Sakura. Wenn ich dir ein Zeichen gebe, begibst du dich so schnell wie du kannst auf den Felsvorsprung, der sich in 1500 Meter Entfernung auf neun Uhr befindet.“, raunte Kakashi ihr zu, ohne sich zu ihr umzudrehen.

„Aber…“

„Vertrau mir einfach!“

„Ist gut.“

Wie viel Kraft hast du noch, Kakashi? Kannst du es mit ihm aufnehmen? Kannst du es oder muss ich mir Sorgen machen, dass du dein Versprechen Rin gegenüber brichst…?

Ich hoffe nicht…

Es folgte ein Moment vollkommener Stille. Einzig die fernen Kampfgeräusche am Fuße des Berges, wo Naruto und die anderen kämpften, drangen dumpf an Sakuras Ohren. Dann plötzlich wurde es auch im Tal still. Der Kampf dort war beendet. Kakashi sog erwartungsvoll die Luft ein.

Der Schattendoppelgänger war besiegt, der Tsuchikage damit wieder im ungeteilten Besitz seines Chakras.

Dann bebte plötzlich der Felsen unter ihren Füßen. Steine begannen zu vibrieren und zu zittern. Schließlich bäumten sie sich vor Kakashi langsam zu einer Blase, wie ein Geysir, bevor es aus der Erde bricht. Dann nahm die Ausbuchtung plötzlich Konturen an, es bildete sich eine gewaltige, feine Nase, stahlgraue Augen öffneten sich und fixierten sie und ein schlanker, eleganter Mund sprach mit gewaltiger Stimme, die den Berg zum Zittern brachte.

„Ihr habt es gewagt, mich, den Tsuchikage, Herr über alle Erde, Felsen und Gestein, herauszufordern. Ihr Tore habt mich auf meinem eigenen Gebiet herausgefordert.“

Seine Stimme wurde noch lauter und Sakura duckte sich unter ihrer Gewalt.

„ICH BIN DAS GESTEIN, ICH BIN DER BERG! NIEMAND VERMAG DIE NATUR ZU BEZWINGEN, KEIN MENSCH HAT GEGEN DIE UNENDLICHEN KRÄFTE EINES GANZEN BERGES EINE CHANCE!!“

„Jetzt, Sakura!“, zischte Kakashi.

Also rannte sie.

Dann kämpfte plötzlich die ganze Welt gegen sie.

Der ganze Berg geriet in Bewegung, Steinarme bildeten sich aus Felsen und Gesteinsbrocken und griffen und schlugen nach ihr. So schnell sie konnte rannte Sakura mit ihrem schmerzenden Knöchel durch den beweglichen Wald aus Armen und Fingern, wich aus dem Nichts schießenden Felsbrocken aus, kämpfte sich plötzliche Lawinen wieder hinauf, die sie ins Tal zerren wollten und zerschmetterte steinerne Tiere, die aus Erdhöhlen hervorsprangen und Jagd auf sie machten. Sakura hielt den Felsvorsprung, den Kakashi genannt hatte genau im Auge und konzentrierte alles was sie hatte darauf. Sie musste ihn erreichen, sie musste es so schnell wie möglich, denn Kakashi hatte es so gesagt. Sie durfte nicht scheitern! Sie vertraute ihm. Also riss sie sich zusammen und gab alles was sie zu geben hatte, um in dieser verzweifelten Situation nicht aus Unachtsamkeit noch ihr Leben zu verlieren.

Dann endlich, mit einem gewaltigen Satz, völlig außer Atem und völlig zerschrammt, hatte sie den Absatz erreicht. Gleich nach ihr landete ein Steinbär auf dem Vorsprung, den Sakura mit einem geschickten Tritt noch in seinem Flug den Hang hinab beförderte.

Dann erblickte sie Kakashi, der immer noch inmitten des Zentrums des Geschehens war und genau wie sie angreifenden Gliedmaßen aus Stein auswich, bevor sie ihn unter ihrer Gewalt zerschmettern konnten. Mit atemloser Bewunderung bemerkte sie seine geschickten, flinken Bewegungen, seine Anwehrgriffe, wenn Steinmarionetten ihn angriffen,… Er war ein perfekter Kämpfer. Zu keiner Zeit setzte er zuviel Chakra oder Kraft ein, sparte durch geschicktes Taktieren und kontrolliertes Kämpfen Energie, Aufwand und Chakra.

Es war ein gewaltiger Anblick.

Die Sonne flutete mit ihren Sonnenstrahlen die morgendlichen Gebirgsketten und zeichnete so in jeder Deutlichkeit das Bild vom Kampf des Konoha-Ninjas und des Tsuchikages aus dem Felsenland ab. Wie ein gewaltiges Gesicht hatte sich eine Seite des Berges verformt und sorgte dafür, dass immer mehr Felsenstränge wie gewaltige, wirbelnde und grobe Tentakel nach dem feindlichen Shinobi in ihrer Mitte griffen.

Es waren zu viele…

Der gewaltige Mund lachte, und der ganze Berg erbebte dabei und riss Sakura von den Füßen.

Der Tsuchikage hatte sein stärkstes Jutsu vollführt. Er war mit dem Berg verschmolzen. Er war der Berg, er war die Gewalt des Berges und sein Geist.

Niemand hatte gegen ihn eine Chance. Niemand konnte solche Naturgewalten besiegen! Niemand konnte einen Berg besiegen!

Besorgt beobachtete Sakura, wie Kakashi immer mehr Prellungen und Schürfwunden abbekam. Jeder Angriff war ein Stückchen näher an ihm dran als der vorherige. Wenn es noch lange dauern würde, würde Kakashi früher oder später diesen ungleichen Kampf verlieren.

„Was auch immer du vorhast, Kakashi… Tu es jetzt.“, sagte Sakura zu sich selbst und ballte die Fäuste.

Erwartungsvoll und angstvoll zugleich starrte sie auf das gigantische, bewegliche Schlachtfeld vor ihren Augen.

„Darauf hast du doch gewartet, nicht, Kakashi? Deswegen hast du ihn in die Berge gelockt… Du wolltest, dass der Tsuchikage sein stärkstes Jutsu verwendet… Die Macht der Erde… Also tu es jetzt! Oder es ist zu spät…! Schließlich ist er ein Kage… Ein echter Kage… Der stärkste Ninja seines Dorfes… der mich innerhalb eines Wimpernschlages auslöschen könnte wenn er wollte… Bitte… Kakashi… sei so stark wie ich glaube… Sei stärker als er… sei klüger.“

Dann wurde Kakashi von einem Felsenarm im Rücken getroffen und hart zu Boden geschmettert.
 

Benommen reagierte Kakashi rein instinktiv, als er sich zur Seite rollte und damit der zermalmenden Kraft eines Angriff entkam. Der Luftdruck wirbelte ihn weiter herum und Gesteinssplitter drangen durch seine Shinobikleidung.

Behende kam er auf die Beine, duckte sich unter harten Greifarmen hindurch und endlich hatte er sich dorthin vorgearbeitet, wo er hatte hingelangen wollen. Wenn dort oben der Kopf des Tsuchikages war, dann war hier die Brust.

Steinmarionetten und Arme langten gleichzeitig nach ihm, doch mit einer Selbstverständlichkeit als wäre er damit zur Welt gekommen, erglühte Rins Chakrasiegel auf seinem Arm und erlaubte ihm den Zugriff auf ihre mächtigen Chakrareserven. Er begrüßte das warme, berauschende Gefühl als wäre es ewig vertraut, schlug die Hände in einem einzigen Chakrazeichen zusammen und ließ daraus eine grelle Chakrakugel erwachsen, deren helles, rasch anschwellendes Grün alles verschlang. Steine zerbarsten unter der Druckgewalt, zerbröckelten wie Ruinen und zerfielen zu Staub.

Einzig Kakashi stand noch dort, der Platz um ihn herum wie leergefegt und glatt poliert durch das Chakra. Er hatte freie Bahn.

„Darauf habe ich gewartet, Tsuchikage. Denn nicht alle fürchten die Macht der Berge. Eher fürchten sie die Unbarmherzigkeit der Gesetze der Natur.“

Die harten Augen des Tsuchikages verengten sich. „Und was willst du damit andeuten? Dass jemand stärker sein könnte als sie? Du zum Beispiel?“

„Nein. Das wäre vermessen. Ich bin nicht einmal stärker als Ihr. Aber ich will damit sagen, dass selbst Ihr ihnen unterworfen seid. Den Gesetzen der Natur, meine ich…“ Seine Hände schienen zu verschwinden in den rasend schnellen Bewegungen, in denen er eine komplizierte Reihe von Handsiegeln ausführte. Als er sie beendet hatte, lächelte er. „Und um deine Frage von vorhin zu beantworten: Ja. Es ist äußerst praktisch, Jutsus mit diesem Sharingan zu kopieren!“

Ein durchsichtiges Schimmern umgab Kakashis Körper, sodass Sakura schloss, er müsse sich zusätzlich mit einer Art Schutzschild umgeben haben.

Dann presste Kakashi beide Hände übereinander und auf den Teil des Berges, wo sich der Solarplexus des mit dem Berg vereinten und von dessen eigener Macht so trunkenen und überwältigen Tsuchikages befinden musste. Die Schwachstelle in allen Kreationen des Tsuchikage war jeweils der Sonnenpunkt auf der Brust. Warum also nicht auch bei seiner gewaltigsten Schöpfung!

Heiß und mächtig schoss Feuer in den Felsen. So heiß war es, dass es weiß glühte und Sakura selbst von ihrem entfernten Standpunkt aus blendete.

Immer tiefer und gewaltiger ließ Kakashi mit Rins Chakra das Feuer in den Berg rinnen, dessen Erschaffung er vor gar nicht allzu langer Zeit von einem Felsenninja kopiert hatte. Von niemand anderem als dem Tsuchikage hier vor ihm selbst. Niemand konnte den Tsuchikage besiegen wenn er sich mit den Gewalten der Natur verbündet hatte… außer ein Tsuchikage selbst.

Denn das Gesetz der Natur sah vor, dass Fels, der auf mindestens 800 Grad erhitzt wurde, schmolz.

Die Hitze war so unerträglich, dass Kakashis Schutzschild nicht in der Lage war, alle Wärme von ihm abzuhalten. Dennoch hielt der Schild. Denn er besaß jetzt genügend Chakra.

Die Feuerlanze brach sich ihren Weg durch den Felsen, fraß sich wie ein zäher Wurm durch den Gestein und ließ ihn schmelzen.

Überall im Umkreis von einem Kilometer begann der Berg zu glühen und zu dampfen.

Der Tsuchikage brüllte vor Schmerzen. Schnell wollte er sein Jutsu wieder auflösen und sich von den Steinen, die ihm in seinem Leben immer Schutz geboten hatten, trennen, doch dafür war es bereits zu spät. Die flüssige Lava hatte sich so mit ihm vermischt, dass Teile von ihm bereits in Flammen standen, ohne dass er wusste, dass sie noch zu ihm gehörten. Alles versank in Chaos, er konnte nicht mehr entscheiden, was zu ihm und was zum Berg gehörte. Er war der Berg. Und er schmolz mit ihm.

Die Hitze erreichte schließlich sein gut geschütztes Herz, doch Kakashi sandte das Feuer auch in sein Gehirn und erschütterte damit die Chakrakontrolle des Kages.

Das Herz war geschützt von einer enggeknüpften Chakraschicht. Doch mit der Geduld eines vollausgebildeten Jonins ertastete er unbarmherzig die Schwachstellen, und setzte dort mit rasiermesserscharfem Chakra an.

„Willst du immer noch sterben, Tsuchikage? Oder willst du leben?“, brüllte Kakashi über den Lärm des bebenden Berges hinweg.

„Narr!“, schrie der Berg zurück. „Nur ein Narr würde das fragen! Ich war doch schon tot seit ich einen Handel mit Orochimaru einging!“

„Der Moment der Erkenntnis mag schmerzlich sein, aber dennoch obliegt die Entscheidung ganz allein bei Ihnen, Tetsú Katasá. Ihr seid der Tsuchikage. Ihr entscheidet. Ihr leitet ein ganzes Shinobidorf. Kämpft zusammen mit Konoha gegen Orochimaru. Werdet nicht Teil seines Spiels! Dafür seid Ihr zu stolz.“

Die Stimme des Kages klang sanfter als zuvor. „Stolz, nicht wahr? Meine Stärke und meine größte Schwäche. Daran hat Orochimaru mich gepackt. Und daran habt auch Ihr, Kakashi Hatake, mich gepackt und besiegt. Ihr kanntet mein Jutsu. Als Ihr den Kampf in die Berge versetztet, wolltet Ihr, dass ich es anwende. Ihr habt mich sogar gereizt dazu. Und als dann mein Doppelgänger im Tal von Gaara und dem blonden Jungen aus Konoha besiegt wurde und ich wieder auf mein ungeteiltes Chakra zugreifen konnte, da war der Moment gekommen, in dem ich dieses Jutsu anwenden konnte. Ganze Länder hätte ich mit dieser Kraft in die Knie zwingen können, ganze Landstriche in ein Schlachtfeld verwandeln. Doch Ihr ward der, der mein eigenes Feuer-Jutsu kopierte. Das Jutsu, das diesen Berg zunichte machen kann. Allein durch die Gesetze der Natur. Ich respektiere Euch.

Ich respektierte auch Euren Vater, Hatake. Sakumo war ein ehrenwerter Mann. Ich erkenne viel von ihm in Euch.“

„Nehmt Ihr nun Konohas Friedensangebot an?“, fragte Kakashi.

Ein trockenes Schmunzeln erklang.

„Ja.“

Erleichtert ließ Kakashi von den Schutzwällen um das Herz ab, zog sein Chakra aus dem Gehirn und allen anderen Regionen. „Ich bin froh, dass zu hören.“

Das breite Gesicht des Tsuchikages verzog sich zu einem Lächeln. Dann plötzlich riss er seine Augen weit auf und brüllte schmerzerfüllt auf. Ein Zucken durchfuhr den Berg und ohne Kakashis Zutun erhitzte sich der Berg erneut. Der Kage wandte das Jutsu selbst an.

Überrascht starrte Kakashi auf das, was sich vor ihm abspielte.

„NEIN!“, brüllte der stolze Shinobi. „NEIN, DIESE DRECKSSCHLANGE! DIESES… ER HAT… ER HAT MIR EINEN DIESER PARASITEN EINGEPFLANZT!! ICH KANN MEINE EIGENEN JUTSUS NICHT KONTROLLIEREN! ES KONTROLLIERT SIE! VERSCHWINDET VON HIER, KONOHA-SHINOBI! VERSCHWINDET!“

Entsetzt konnte Kakashi fühlen, wie die Punkte, die er selbst zuvor angegriffen hatte nun ungewollt von dem Kage selbst attackiert wurden.

Ein Steinarm schoss von der Seite her und stoppte vor Kakashi. Dieser verstand und ließ sich von dieser Hilfe über den rapide wegschmelzenden Felsen außer Reichweite tragen.

„Ihr hattet Recht, Hatake, Kakashi. Orochimaru hatte etwas in der Hinterhand. Er hatte es wahrscheinlich schon lange, lange Zeit, und ich habe es nicht einmal gemerkt. Ich war die Marionette. Von Anfang an. Was für ein elendes Ende für einen Kage.“

Kakashi sprang über aufreißende Felsspalten, aus denen heißer Dampf und Lava schossen. Dann hatte er Sakuras Seite erreicht und zerrte sie mit sich, von diesem Berg hinab.

„Was…?“, wollte sie beginnen, doch er schnitt ihr das Wort ab.

„Wir können nichts tun, ich habe kaum noch Chakra. Der Parasit verwendet die großen Chakrareserven des Tsuchikage gegen ihn. Orochimaru hat gewonnen. Er wird seinen Krieg bekommen.“

„Aber Tetsú Katasá lebt noch! Wir müssen doch etwas tun!“

Der schmerzerfüllte Aufschrei des Berges zerriss den Morgen. Lava brodelte und warf tanzende Flammen umher. Dann plötzlich öffnete sich das, was einmal der Mund des Berggesichtes gewesen sein war, und ein gewaltiges Wasserjutsu brach daraus hervor und brach auf die Lava.

Eine gewaltige Explosion entstand, als Tonnen von Wasser auf Lava trafen, und den gleichgültigen Gesetzen der Natur folgend die Hälfe des Berges mit einer monströsen Detonation fortgerissen wurde.
 

~Ende Kapitel 35~
 

Größenwahn und Verrat ist ja in Naruto immer ein beliebtes Thema. Ich glaube, in meiner Fantasie war es allerdings weitaus spektakulärer, als es in Worte fassen zu müssen. ;) Ich hoffe es hat niemanden gelangweilt oder zu erhobenen Augenbrauen genötigt.
 

>>>Beta-Leser gesucht für die letzten beiden von drei Kapiteln (so viel Arbeit ist es also nicht mehr).<<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2010-10-24T07:41:09+00:00 24.10.2010 09:41
Mächtig! O.O
Die eiskalte Logik des Hatake Kakashi vermisste ich nach dem Zabusa-Kampf sehr. Kakashi hat mir sehr gut gefallen, seine Rolle, seine Art, seine Handlungen. Nebst Sakuras "Shannarooo"-Auftritt sehr gut. Nicht zu vergessen, was hier nebenbei noch an physikalischem Wissen präsentiert wird.
Spannend, mitreißend und mit großartigem Setting und End-Kampf.
Hier muss ich mich den anderen anschließen und möchte noch einmal Hikari Hyugas Worte aufgreifen: Schade, dass es bald vorbei ist.
Von: abgemeldet
2010-10-22T10:36:14+00:00 22.10.2010 12:36
Oh Mann...
mir gings genauso wie Hachi und Minatochen :)
Und normalerweise fällt mir fast immer was ein, aber bei deinen Kapiteln bin ich einfach nur sprachlos :))
Deine FF ist eine meiner Lieblingsffs.
Schade, dass es bald vorbei ist T.T
LG
Hikari-chan
Von:  neighbours_kid
2010-10-18T11:43:44+00:00 18.10.2010 13:43
Ich kann mich bei jedem Wort LittleHachi anschliessen.
Eines der wenigen Male in denen ich einfach nur sprachlos bin.
Weiter so.
LG, Minatochen
Von:  Vas
2010-10-16T14:42:28+00:00 16.10.2010 16:42
... ich bin sprachlos
Das war so geilo geschrieben das ich
gar nicht weiß was ich sagen soll, wobei ich
selten weiß was ich schreiben soll weil alle deine
Kapitel so hammer sind^^
lg Hachi
Von:  Shuu_san
2010-10-16T09:38:02+00:00 16.10.2010 11:38
woow beeindruckendes kampfgeschehen, dass du da geschildert hast O.O ich offe, dass es bald zum finale kommen wird ^.^ *wart* ....wie viele kapitel sind den noch vor gesehen???


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