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Alles wird gut

"Ma, ma, Sakura-Chan." Eine Kaka/Saku-Story
von

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Kampf

Sterben bedeutet Veränderung für die Mitmenschen, Leben bedeutet Veränderung für alle. Chinesische Weisheit.
 

Kapitel 31
 

~Kampf~
 

Naruto hätte niemals gedacht, dass er einmal mit Koshirou zusammen Seite an Seite kämpfen würde, und Koshirou hätte niemals gedacht, dass er in einem solchen Kampf neben Naruto überleben könnte.

„Um hier wieder lebend rauszukommen, und mir kommt die Kotze hoch das jetzt zu sagen, müssen wir beide zusammenarbeiten.“, knurrte Koshirou.

„Das ist mir auch klar.“, fauchte Naruto in seinem Rücken zurück.

Dann griffen ihre Gegner alle gleichzeitig an.
 

~*~*~
 

„An den Osten, Westen, Süden und Norden…

Am Strand des glitzernden Sandes…

„Bitte komm heil zurück“, beteten die Onaris.
 

Der klare blaue Ozean der sich so weit ausbreitet…

Die Wellen die neben mir fallen und steigen…

Bitte sendet mir eine gute Antwort…
 

Der Wind wispert durch die Lüfte…

Er flüstert eine Abschiedsmelodie…
 

Selbst im Land bedeckt mit rot…

Erreicht irgendwann das Grün die Oberfläche…

Und ein himmelsfarbener Himmel und die wolkenfarbenen Wolken

Die blühenden Yuna
 

Der Wind wispert durch die Lüfte…

Er flüstert vom Abschied…

Flüstert vom Mann, dessen…
 

An den Osten, Westen, Süden und Norden,

am Strand des glitzernden Sandes…

„Bitte komm heil nach Hause zurück.“, beteten die…

Saiyoris Stimme brach ab und sie drehte sich mit ängstlichen Augen zu den Männern um, die sie nun erreicht hatten. Ihre Augen waren müde, ihr Geist erschöpft. In diesem Augenblick hätte sie sich bewegen müssen. Hätte reagieren müssen.

Sie tat es nicht.

Sie war zu sehr in ihrer Trauer verstrickt, zu sehr in Gedanken in der Sinnlosigkeit verstrickt… Sie blieb sitzen und ihr Leben lief vor ihren Augen ab.

Dann fuhr das Schwert hinab.
 

Alles wurde schwarz.
 

~*~*~
 

Jeder Augenblick im Leben ist ein neuer Aufbruch, ein Ende und ein Anfang,

ein Zusammenlaufen der Fäden und ein Auseinandergehen.


 

Kabutos Lippen verzogen sich anmaßend, dann verabschiedete er sich mit einer spöttischen Verbeugung und war im nächsten Moment zwischen den Bäumen verschwunden um dorthin zu gehen, wo auch immer Orochimaru sich aufhalten mochte.

Sakura hielt das Heft des Giftkunais fest umklammert, kam schwerfällig wieder auf die Beine und starrte mit entschlossenen Augen auf den Jonin vor ihr. Mit dem Ellebogen wischte sie sich Blut aus dem Mundwinkel und von der Nase.

Das graue Haar war genauso, wie sie es in Erinnerung hatte. Das Konohastirnband war in gewohnter Manier über dem Sharingan. An jede Faser seines Körpers und seiner Kleidung konnte sie sich erinnern, und sie konnte keine Unstimmigkeit ausmachen.

„Bist du wirklich Kakashi?“

Es kam keine Antwort. Nur das leise Rauschen, als das Ninjato mit der Kerbe an der Spitze aus der Saya an Kakashis Rücken gezogen wurde.

„War alles eine Lüge?“, flüsterte Sakura. „War es gelogen, als du auf dem Fest des Feudalherren mit mir den Abend verbracht hast? Fing es dort schon an? Denn du hättest als einziger sagen können, dass das in der Empfangshalle ausgestellte Geschenk von Orochimaru persönlich stammte. Du hättest das Kissen mit dem Oroboros erkennen müssen. Du hättest es melden müssen. Hast du dort schon angefangen, mich anzulügen? Mich, und alle anderen?“

Kakashi stellte das rechte Bein einen Schritt zurück und hob das kurze Ninjato in Angrifsshaltung über seinen Kopf.

„Hast du mir deswegen deine Vergangenheit auf so schmerzhafte Art offenbart? Du warst so grob und offen, dass es untypisch für dich war. Und ich habe auch noch mit dir geschlafen danach…“

Wie in Trance wich sie zur Seite, als das Ninjato nur wenige Millimeter an ihrer Wange vorbeistrich.

Sie wusste, dass sie gegen Kakashi keine Chance hatte. Nicht den Hauch einer Chance. Nicht, wenn sie alleine war. Aber Koshirou und Naruto waren nicht da. Und die Kampfgeräusche, die seit einigen Minuten weiter südlich im Wald zu hören waren, ließen darauf schließen, dass die beiden selbst beschäftigt waren und alle Hände voll zu tun damit hatten, ihr Leben zu retten.

Sakura schniefte und verfluchte sich, dass sie ihre Gefühle in dieser gefährlichen Situation nicht abstellen konnte. Ihr Körper fühlte sich taub und schwer an. Wie sollte sie da kämpfen? Was für eine miserable Shinobi war sie eigentlich? Ino würde…

Aber…
 

Es war nicht richtig.

Es war nicht richtig, dass Kakashi gegen sie kämpfte. Es war alles nicht richtig.

Mehr durch Glück als durch Können, konnte sie auch dem nächsten Angriff Kakashis entkommen. Die Klinge war nicht mehr als ein Blitz in der Dunkelheit, so schnell und sicher handhabte der ehemalige ANBU diese Waffe, die er sonst in einer Schriftrolle in seiner Brusttasche verwahrt hielt. Dann traf sie vorwarnungslos ein schwerer Tritt im Gesicht, und sie stürzte mehrere Meter zurück und landete schmerzhaft auf dem Boden.

Verzweiflung.

Ob Anko in ihrem Kampf gegen Shizune, den Chunin Fuse und Kakashi sich auch so gefühlt hatte? Verraten? Betrogen? Unendlich verletzt?

Auch Anko war Kakashi nahe gestanden.

Sakura schüttelte den Kopf. Sie würde doch hier nicht einfach so aufgeben, bloß, weil sie von Senpai Shizune und auch von Kakashi…

Dann gaben ihre Knie unter ihr nach. Sie konnte nicht gegen ihn kämpfen. Nicht nur, dass es sinnlos war, dass sie keine Chance gegen ihn hatte, sondern auch, weil sie ihn liebte.

Wie töricht sie sich vorkam, hatte sie ihm doch noch ein paar Tage zuvor selbst gesagt, dass sie ihn liebte. Ihn, der ganz Konoha betrogen hatte.

„Warum?“, wisperte sie. „WARUM!?“, brüllte Sakura dann. „WARUM TUST DU DAS, KAKASHI!? WARUM DU!? Ausgerechnet du?

Was würde Naruto nur sagen?

Und was Rin…?!“ Ihre Stimme brach und ging in einem Schluchzen verloren.
 


 

Niemand kennt den Tod… Es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist…


 

Schritte näherten sich Sakura langsam. Dann blieben sie direkt vor ihr stehen. Die schimmernde Klinge des Ninjatos tanzte spöttisch vor ihren Augen und blitzte im bleichen Mondlicht.

Dann hörte sie plötzlich ein leises Schnauben und schaute auf.

Wann hatte Kakashi sein Hitai-Ate von seinem Sharingan geschoben? Das blutrote Auge Obitos blickte sie an, und es bildeten sich dünne Lachfalten um beide Augen, das schwarze und das rote.

Kakashi ging vor ihr in die Knie und blickte ihr tief in die smaragdgrünen Augen. Es waren nicht die kalten Augen von vor wenigen Momenten. Nein, es waren die freundlichen Augen, in die sie sich verliebt hatte.

Seine linke Hand griff nach ihrer.

„Du musst mich umbringen, Sakura, hier musst du mich treffen.“, seine Stimme klang dünn und gepresst, als würde es ihm widerstreben, sie überhaupt auszusprechen. Dann legte er ihre Hand auf seine Brust. „Das solltest du können, du bist doch Ärztin, du weißt doch wo mein Herz ist.“

Eiskalt.

Sakura schnappte nach Luft und wollte unwillkürlich ihre Hand losreißen. Was für ein Spiel spielte er nun mit ihr? Hatte es ihm nicht gereicht, sie zu demütigen, in dem sie ihm wie ein verliebter Hund wochenlang hinterhergelaufen war und sich wie ein pubertäres Mädchen aufgeführt hatte? Hatte es ihm nicht gereicht? Wollte er sie jetzt auch noch verspotten? Kakashi war wie ein Fremder. Ein vertrauter Fremder.

„Du musst mich töten, Sakura, sonst… weiß ich, ich werde es tun.“, drang seine Stimme schneidend wie Eisen an ihr Ohr. Dann wurde sie wieder weich. „Ich will dich nicht töten, von allen Dingen auf dieser Welt, Sakura, dich am wenigsten.“

Sakuras schimmernde Augen wurden groß. War er…

„Ich werde nicht zulassen, dass ich dich töte. Aber es gibt nur eine Möglichkeit, dies zu ändern. Damit sich dieses Schicksal ändert, musst du mich-“

„Nein!“ Sie schüttelte den Kopf. Plötzliche Entschlossenheit machte sich in ihr Platz. Auch wenn sie die Situation nicht verstand, wurde ihr doch klar, dass sie seine Bitte niemals erfüllen konnte. Gleich, ob er der echte Kakashi, eine Fälschung oder einfach ein Besessener war. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie den Mann, der vor ihr kniete liebte. Ihre Zuneigung war so intensiv, dass ihr alles egal war. Sie würde ihn nicht verletzen. Und niemals würde sie ihn töten. „In jeder Beziehung gibt es eine Person, die die andere mehr liebt. In unserem Falle bin ich das. Kakashi, ich werde niemals etwas tun, was dich verletzen könnte… Das habe ich Anko versprochen! Und auch mir selbst…“

Kakashi sah es in ihren Augen. Sie würde es nicht tun.

Daraufhin nahm er ihr die Entscheidung ab. Sein Sharingan drehte sich und er vollführte bestimmte Handsiegel, die er vor vielen Jahren in Suna kopiert hatte.

Sakura spürte, wie das Jutsu in ihren Körper drang, durch ihre Blutbahnen rauschte wie Feuer. Hinter ihren Augen explodierten schmerzhafte Lichtfunken und ihre rechte Hand wanderte plötzlich ganz von allein zu dem kurzen Ninjato, das Kakashi ihr bereitwillig reichte.

„Nein… Tu das nicht… Tu mir das nicht an…!“ Tränen schossen Sakura in die Augen, als sie versuchte ihre Hand gegen seinen Willen von ihrem Schwertgriff zu lösen, aber unbarmherzig trieb seine Kraft sie weiter, und zitternd zog sie das Schwert unter seinem ruhigen Blick und hielt den glänzenden, blanken Stahl vor sich.

Panik.

„Nein…! Was passiert hier?“

Sie verstand die ganze Welt nicht mehr. Alles hatte sich plötzlich geändert. Von Shizunes Verrat hin zu Kakashis, und seinem Versuch, sie zu töten. Dann plötzlich war es, als wäre der Mann den sie kannte und liebte wieder da und würde nun versuchen, seinem Tötungsdrang durch sie ein Ende zu bereiten.

Es war alles so verdreht und absurd…

Er lächelte, eine schwache Erinnerung an sein sonst so vergnügtes Lächeln. „Ich möchte dich nicht töten, aber ich kann mich nicht für ewig davon abhalten. Sakura-chan… Ich würde es selbst tun, wenn ich es könnte. Aber das kann ich nicht. Ich habe nicht mehr viel Kraft übrig um mich mir zu widersetzen. Ich möchte nicht für deinen Tod verantwortlich sein. Nicht für deinen auch noch.“

Ihre Augen weiteten sich, und sie sog scharf die Luft ein, als sie verstand, was er meinte. Ungeheure Trauer und tiefes Entsetzen legten sich wie eine Klammer um ihre Brust. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich die Schwertspitze auf den Mann den sie liebte zubewegte, genau zu seinem Herzen.

„Nein!“, schrie sie weinend und wütend zugleich und wehrte sich mit allen Kräften die sie noch hatte dagegen. „Nein, tu das nicht…! TU MIR DAS NICHT AN!!!“

„Sakura.“ Seine Worte waren wie die zu einem Kind, das man liebevoll schilt. Er legte den Kopf schräg und lächelte mit geschlossenen Augen.

Dann schnellte die Klinge ruckhaft vor…
 

…Der scharfe Stahl fraß sich durch Kleidung und weiches Gewebe…
 

Sakuras freie Hand packte die Klinge und hielt sie mit aller Kraft fest. Der kalte Stahl biss schmerzhaft in ihre Hand, aber ihr Wille, ihr Trotz, war stärker als alles andere.

Sie ließ nicht los.

Fester und fester schlossen sich ihre Finger um den Stahl, und sie mobilisierte all das Chakra auf das sie noch Zugriff hatte, während ihre andere Hand noch genauso unerschütterlich kontrolliert wurde wie zuvor. Dann barst der Stahl unter ihrem Druck, und sie schleuderte die zerborstene ANBU-Klinge mit einem Aufschrei von sich. Blut fiel in dicken Tropfen auf den Erdboden. Sie presste ihre verletzte Hand auf seine Brust und ließ ihr Chakra in ihn hineinströmen.

„Komm zurück zu mir…“, wisperte sie wie von Sinnen, denn er hatte immer noch sein entrücktes Lächeln im Gesicht. „Komm zurück… KOMM ZURÜCK!!!“

Schmerz und Verzweiflung loderten wild in ihr auf, und sie verlor die Kontrolle über ihr Chakra, das sie wie ein unendlich mächtiger Strom plötzlich mit sich riss - zu viel, um es zu kontrollieren. Blut lief ihm bereits aus der Nase und färbte seine Gesichtsmaske noch dunkler, und dann explodierte ihr Chakra.

Der Ausbruch ließ Kakashi mehrere Meter nach hinten rutschen, wo er still auf dem Rücken liegen blieb.

Alles war still.

Nichts rührte sich.

Ihre Augen weiteten sich.

„Oh nein, Kakashi…“ Wieso lief nur alles so schrecklich schief?! Hatte sie ihn letztendlich doch getötet?

Schnell kroch sie auf allen Vieren zu ihm und hielt den Atem an. Immer zu flüsterte sie seinen Namen und suchte verzweifelt an seinem Handgelenk nach einem Puls. „Oh nein, oh nein, mein liebster Kakashi…“ Sakura wisperte wie verrückt Worte, die sie selbst nicht einmal hörte.

Eine merkwürdige, helle Flüssigkeit lief aus seinem Ohr, und tropfte sirupartig zu Boden, wo sie mit dem Sauerstoff in der Luft reagierte und träge zu verdampfen begann.

Kakashis Finger zuckten und schlossen sich um die Hand die sie hielt. Ein plötzlicher Ruck und Sakura konnte sich gerade noch mit beiden Händen abfangen, sonst wäre sie genau auf ihn gefallen.

Doch als sie sich ihrer neuen Position gewahr wurde, war es, als hätte jemand alle Gedanken der Sorge weggefegt.

Unerwartet. Und plötzlich.

Seine Augen waren offen und sahen sie an.

Sein Daumen fuhr in einer nie gekannten Sanftheit über ihre Wange.

Ihre Hände ruhten zu beiden Seiten von Kakashis Gesicht im dichten Gras. Ihr Gesicht nur wenige Zentimeter über seinem. Der Blick aus seinen verschiedenfarbenen Augen war von einer unheimlichen, dunklen Intensität.

Bloß. Offen und unverhüllt. Und voller Zuneigung.

Sie konnte ihm direkt in die Tiefen seiner Seele blicken.

„Ma, ma… Sakura-chan… Der Sturm ist vorbei…“

Sie glaubte ihm. Denn sie sah es in seinen beiden verschiedenfarbenen Augen.

„Ich weiß, wer du bist.“, wisperte sie. Keine Grenzen, keine Geheimnisse. Nichts war mehr geheim. Sie wusste alles. Alles von Wahrheit und Trug. „Ich weiß wer du bist, Hatake Kakashi.“

Sakura hätte gedacht, ein solcher Moment hätte laut sein müssen. Er hätte kurz sein müssen und mit viel Bewegung. Aber es war nicht so. Der Augenblick tiefsten Wissens und Verständnisses war lautlos und ohne jegliche Bewegung.

Nicht einmal blinzeln.

Nur Verstehen.

Verstehen, was keine Lüge unter den vielen war.

Sondern starke Bande.

Wirklichkeit.

Es war…

Es war nicht alles gelogen gewesen.

Aber niemals würden diese Worte über seine Lippen kommen. Er gehörte im Gegensatz zu ihr nicht zu den Menschen, die so etwas aussprachen. Sie zeigten es.

Und das hatte er in den letzten Minuten auf verschiedene Weise getan.

Als der Moment schier zu intensiv wurde um ihn zu ertragen, umarmte Sakura ihn erleichtert, schmiegte sich mit ihrem ganzen Körper an ihn und lachte glücklich in die kurzen Haare oberhalb seines Nackens. „Ich wusste, du würdest zu mir zurückkommen.“

„Sakura… Das sagtest du bereits.“

Er führte ihre Hand zu seinem Mund und küsste ihre Finger durch die Maske. Dann schob er sie sanft zurück, setzte sich auf und hielt sich mit einem überraschten Stöhnen den Kopf. Der schmerzte, als hätte er einen heftigen Kater gehabt. Alles drehte sich um ihn und er musste sich übergeben.

Es war genau wie damals. Genau wie in Ji-Kon. Als erwache er aus einem schlimmen Alptraum, doch dieses Mal hatte er ihn miterlebt. Ein Teil seines Verstandes hatte lange genug Widerstand geleistet als Sakura Rins Namen erwähnte, und mit Hilfe des Sharingans hatte er schließlich die Führung über seinen Körper für ein paar Augenblicke wiedererlangen können. Ohne das Sharingan und Rin wäre es ihm niemals gelungen. Und ohne Sakura auch nicht. Und… Hätte er nicht Obito gehabt, er hätte Sakura getötet. Denn er hatte für ihn die Zukunft gesehen.

Dann senkte er schmerzerfüllt den Blick. Doch es war kein physischer Schmerz.

Er hatte sie also tatsächlich umgebracht damals. Okoi. Sie hatte ihn angegriffen, um ihr Leben gegen ihn zu verteidigen und ihn dabei an der Schulter verletzt…

Okoi. All die anderen… Er war mit Schuld an den vielen gescheiterten Missionen, den vielen Verletzten und Toten… Er hatte Anko verletzt bevor er zu Sakura ins Krankenhaus kam – denn als Jounin war er schnell und fähig genug, dieses Unmögliche, was eigentlich sein Alibi war, dennoch zu tun-, er hatte Anko das Gedächtnis gelöscht, und Sakura…, beim Trommelfest, dass war auch er gewesen, und beinahe hätte er sie eben getötet, oder sich selbst. Er war es tatsächlich die ganze Zeit über gewesen. Die ganze Zeit.

Und doch nicht.

Sakuras Blick fiel auf die Überreste der organischen, hellen Substanz, bis das letzte bisschen davon verdampft war. Ihre Augen verengten sich.

Sie erkannte sie wieder. Sie erkannte sie als das, was sie aus Fuses Blutkreislauf extrahiert und Shizune zur Untersuchung gegeben hatte. Shizune hatte es absichtlich verdampfen lassen, damit es nicht untersucht werden konnte. Was auch immer es war, es war auf irgendeine Art lebendig und es war für alles verantwortlich. Für alles! Da war sie sich sicher. Denn alles andere konnte sie nicht gelten lassen.

Sie nickte in einer tiefen Gewissheit und lächelte. Sie lächelte Kakashi unverhofft und glücklich an. „Ich wusste, du warst es nicht. Ich wusste die ganze Zeit, dass du es nicht gewesen sein könntest, du würdest so etwas nicht freiwillig tun.“

„Sakura, ich war es.“

„Nein, Kakashi.“ Sie nahm seine Hand um ihren Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen, was ihn überrascht inne halten ließ. „Hör mir zu, was auch immer es war, du konntest es nicht kontrollieren, es wurde geschaffen dich zu kontrollieren. Es ist nicht deine Schuld. Jeder wäre diesem Ding erlegen gewesen. Und du hast am Ende die Stärke gefunden, es alleine zu besiegen. Das war nicht ich mit meinem verkorksten Jutsu, sondern das warst du. Dank dir bin ich noch am Leben. Und das allein genügt mir, mehr muss ich nicht wissen.“

„Sakura…“

„Nein, sh, sh, das reicht.“ Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen und verschloss sie. „Ich liebe dich, Kakashi. Du warst es nicht. Du kannst nichts dafür. Und jetzt ist es vorbei und wird nicht mehr vorkommen. Nie wieder. Es ist vorbei.“

Seine Gesichtszüge wurden weicher. Er legte einen Arm um ihre Schultern und presste sie fest an sich. Der Duft ihrer Haare stieg ihm in die Nase, und er sog ihn tief ein und verspürte den unwiderstehlichen Drang, ihr einen Kuss auf den Nacken zu drücken.

Sie schien es ebenfalls zu spüren. Denn glücklich schloss Sakura ihre Arme um ihn und lächelte. Dass ihr die Augen dabei unaufhörlich tränten, quittierte sie mit einem Kopfschütteln. Manche Dinge änderten sich nie: sie blieb eine Heulsuse.

Eine Explosion in der Nähe riss die beiden unsanft und abrupt aus ihrer Welt zurück in die Realität.

Sakura biss die Zähne zusammen und verbiss sich ein enttäuschtes Zischen.

„Wo sind Naruto und Koshirou?“, fragte Kakashi alarmiert.

Sakura deutete mit einem Nicken in die Richtung der Explosion. „Dort. An unserem ursprünglichen Treffpunkt.“

Kakashi erhob sich und schätzte gedanklich bereits die Entfernung ab. Dann drehte er sich um und streckte ihr die Hand entgegen.

Lächelnd nahm Sakura sie entgegen und ließ sich von ihm hochziehen. „Gehen wir. Sehen wir zu, dass wir diese Mission gemeinsam zu Ende bringen.“

Sie hatten noch etwas vor. Sie waren nicht umsonst den weiten Weg hierher gekommen.
 

~Ende Kapitel 31~
 

Das nächste Kapitel heißt: „Sterben“. (Der Name macht ja nen mords hoffnungsvollen Eindruck. *sarkastischen Blick aufsetz*)
 

Und wer hats erkannt? Hier findet sich jeweils eine Szene aus X und aus Bakumatsu in etwa wieder. Thehe. Ich Schelm. Das Gedicht mit den Onaris ist aus Vagabond. Die Zwischenzeiler sind chinesische Weisheiten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2010-09-24T13:45:32+00:00 24.09.2010 15:45
Hach, herzzerreißend. Und schön. Also schön geschrieben. Intensiv und gefühlvoll, und genügend Action, sodass die Spannung nicht zu kurz kam.
Ich habe mir die Mühe gemacht und nachgeschaut. Wenn ich das richtig gemacht habe, heißt dass, dass du eine Geschichte geschrieben hast, in der einer der beiden Hauptcharaktere seit dem 1. Kapitel (und der Prologe) bereits ein Verräter war...!!! O.o Du Freak! ;P Aber dank der vielen Hinweise habe ich es mir schon gedacht, das mit Kakashi, aber das haben einige. Du hast nie einen wirklichen Hehl daraus gemacht. Aber dennoch blieb die Unwissenheit. Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten du hast die Leser zum Teil von Kabutos Studie gemacht: wie lange glaubt jemand trotz der Hinweise ans Gegenteil/Gute... ;) Kleiner Scherz.
Hach. Ich bin immer noch in den verschiedenen Stimmungen des Kapitels drin... Ich mochte sie ALLE! Ein paar Schreibkniffs hast du auch benutzt, den Satz aus X hab ich erkannt, aber Bakumatsu kenn ich nicht.
Was ich noch hinzufügen möchte: mir tut Anko leid. Sie kann sich zwar nicht mehr daran erinnern, weil Kakashi ihr Gedächtnis gelöscht hat, aber ich stelle mir das schlimm vor, wenn du begreifst, wer dich gerade ans Messer liefert und du nicht verstehst warum.
Von:  JRockfan
2010-09-24T11:27:50+00:00 24.09.2010 13:27
Natürlich bin ich erfreut darüber, das Kakashi Sakura nicht umgebracht hat.
Leider ahnte man das und mir zumindest, nahm es dir Vorfreude.

Naja, ist ja auch egal ;) Denn es gibt nicht viel zu meckern, vielleicht noch, das dieser "Verrat" (der zwar schon länger besteht), der schon ziemlich rasch wieder zu Ende war. Also nicht vom zeitlichen her, sondern von Kaps her. Das hat mich ein wenig gestört, aber nicht so sehr, das ich vom Lesen abgeneigt gewesen wäre. Denn deine FF ist prima.
LG
Von:  Vas
2010-09-20T19:36:29+00:00 20.09.2010 21:36
Ich bin ja soooooooooooooooooooooo froh das Kakashi
Sakura nicht umgebracht hat. Ich könnte heulen vor
Freude, aber das überlasse ich lieber Sakura^^
Also echt das Kapitel war der Hammer.
Sterben... Klingt ja wirklich sehr optimistisch. Ich
hoffe jetzt mal ganz fest das dieser K dingenskirschen
stribt xD
lg Hachi
Von:  neighbours_kid
2010-09-20T17:34:26+00:00 20.09.2010 19:34
Ich wusste es!
Niemals würde er sie umbringen.
Ich liebe dich dafür grade.
Sorry musste sein.
Klasse Chapter, freu mich aufs nächste ^^
Von:  fahnm
2010-09-19T21:34:23+00:00 19.09.2010 23:34
Klasse Kapi!^^
Bin mal gespannt wie esweiter gehen wird.


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