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EIN BISSCHEN WAHRHEIT MEHR

Alles war schwarz um ihn herum. Trotz geöffneten Augen konnte James nichts erkennen. Dabei wusste er, dass da Licht sein musste, denn Menschen, mindestens zwei, liefen um ihn herum.
 

Wo war er? Was machte er hier? Und vor allen, warum ging es ihm so beschissen?

Sein Bein schmerzte, sein Arm brannte, schreckliches Ziehen in seinen Eingeweiden und das bescheidene Gefühl, drei Marathons am Stück gelaufen zu sein. Hinzu kam noch die nicht vorhandene Sicht und das Gefühl, dass ein Elefant oder wahlweise Drache auf seinem Kopf saß.
 

„James?“, fragte eine Stimme, die er nach unheimlich langer Zeit als die seiner Mutter erkannte.

„James, wach auf.“, bat sie unablässig. Sie schien seine Hand in der ihren zu haben und mit der andere fuhr sie über seine Wange und Stirn.
 

„Bitte sieh mich an. Versuch es bitte für mich und deinen Dad.“
 

Es war so unheimlich schwer den Kopf zu drehen und noch mehr, da seine Augen auf waren, aber alles schwarz.
 

„James, sieh mich an.“, bat sie wieder.

„Mum.“, krächzte James, es war mehr ein Lippen lesen als etwas hören.

„Gott sei dank, Liebling, kannst du meine Hand drücken?“
 

James versuchte es und es gelang ihm auch verhältnismäßig gut.

„Ein Mal drücken heißt nein, zwei Mal ja.“

Er drückte zwei Mal.

„Du bist gestern Abend in deinem Zimmer zusammen gebrochen, schlimmer als je zuvor.“

Wieder drückte er zwei Mal.

„Wir haben dich gefunden, weil Grace zu uns kam und uns fast schon zu dir hoch gebissen hat. Wir wissen ja, dass sie uns nichts tut, aber es war unheimlich.“
 

Zwei weitere Händedrücke.

„Du hast uns richtig Angst gemacht. Du hast so sehr gezittert und wenn man dich berührt hat, geschrien. Wir wussten uns nicht besser zu helfen und haben einen deiner Professoren gerufen.

Professor Lezent hat dich sofort auf eine Trage schweben lassen und dich zur Schule gebracht. Du liegst jetzt auf der Krankenstation.

Wir haben versucht, Blackx zu erreichen, aber die Eule ist noch nicht wieder gekommen. Er muss es aber wissen.“

Einmal wurde die Hand gedrückt.

„Doch er muss es wissen, auch wenn er jetzt auf Harry aufpasst, oder besser gesagt bei ihm ist.“
 

Ann küsste ihrem Sohn auf die Stirn. „Einer der Heiler hier will dich untersuchen, er meint, deine Magie würde Ausbrüche haben und sie hat stark fluktuiert.

Wahrscheinlich wird sie sich von alleine beruhigen, aber ich will auf Nummer sicher gehen.“
 

James drückte die Hand erst zwei Mal, dann drei Mal.

„Ich werde ihn gleich holen.“

Wieder zwei Drücker.
 

„Lass Liebling, ich geh ihn holen.“, meinte Charl, strich seinem Sohn über den Kopf und verschwand dann auf den Gang.
 

Keine zwei Minuten später waren Charl und der Heiler zurück am Krankenbett und James spürte nur zu deutlich die Magie der Diagnosezauber. Seine Augen kribbelten und helle Punkte tauchten immer mal wieder auf.
 

„Die Werte Ihres Sohnes stabilisieren sich. Die körperlichen Krampfzustände gehen zurück und die Muskeln entspannen sich. Die Muskelstränge der Augen werden sich wohl in der nächsten Stunde erschlaffen, so dass die Pupillen an ihren Platz zurück springen.“
 

#Deshalb kann ich nichts sehen, weil ich gerade in meinen Kopf hinein sehe#, ging es James durch den Kopf und diese Sorge fiel von ihm ab.
 

„Die magische Verbindung, die er zu seinem Bruder hat, hat ihn vollkommen überlastet. Ich gehe davon aus, dass Ihr Sohn mindestens zwei Tage hier bleiben wird, wo wir ihn im Auge haben und er komplett durchgecheckt wird.“
 

„Tun Sie das, auch wenn er sich sträuben sollte.“, befahl Charl und drückte seinen Sohn etwas fester die Schulter.

„In der Akte Ihres Sohnes steht, dass er adoptiert wurde, einen magiebegabten Bruder hat, der in Hogwarts ausgebildet wird, aber nicht bekannt werden soll.“

Charl nickte bestätigend.

„Ich gehe auf Grund der frappierenden Ähnlichkeit davon aus, dass es sich dabei um Harry Potter handelt?“
 

James' Werte stiegen bedenklich an, vor allem der Puls. „Keine Angst, die Information wird dieses Gespräch nicht verlassen, aber es ist sehr wichtig. Mrs. bey Erdey hat mich schon mit einem zusätzlichen Schweigezauber belegt. Ich kann nur mit der Familie Orsen und Mrs. bey Erdey über Ihren Fall sprechen.“
 

James beruhigte sich etwas, aber nicht viel.

„Ihre Eltern haben mir von Ihrer Theorie bezüglich Ihres Lebens berichtet. Davon, dass die Potters nachweislich nur ein Kind hatten, nun zwei existieren. Dass Sie vermuten, dass die Magie Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf den Kinderkörper gespalten hat.

Ich muss zugeben, dass diese Theorie haarsträubend ist, aber dennoch nicht von der Hand zu weisen. Zu vieles spricht dafür und erschreckend wenig dagegen. Niemand, nicht mal Zwillinge haben die selbe Magiesignatur, es ist wie bei Fingerabdrücken unmöglich. DNA gut und schön, aber nicht Magie.“
 

Trotz seiner körperlichen Schwäche war James sehr gut in der Lage alles zu verstehen, was gerade gesprochen wurde und war wohl zum ersten Mal in seinem Leben froh, dass ein Mediziner seine Lage zu verstehen schien.
 

„Wenn meine Informationen richtig sind, ist heute der letzte Teil des Tri-Magischen-Turniers in Hogwarts. In den Akten Ihrer Eltern steht, dass Sie immer mal wieder Schübe von Ihren Bruder erhalten haben. Er hat wohl unbewusst Teile seines Stresses auf Sie übertragen.

Heute wohl auch.

Aus Hogwarts ist noch nichts nach außen gedrungen, was an sich schon merkwürdig ist, daher kann ich Ihre Symptome mit nichts von dort in Verbindung bringen.“
 

Anns Hand wurde fast abgedrückt, so stark drückte ihr Kind zu.

„Harry“, krächzte er wieder. „Fast tot.“
 

Entsetztes Keuchen von Ann und Charl folgten und verstehendes Brummen vom Heiler.
 

„Ich gebe Ihnen einen Stabilisierungtrank und werde Ihre Werte in einer halben Stunde noch einmal kontrollieren. Versuchen Sie zu schlafen.“
 

~~~~~~~~~~~~
 

Fast die ganze Nacht hindurch wurde James' Körper von den Nachwehen des magischen Turniers geschüttelt.

Sein Bein, was bei Harry verletzt wurde, war dick angelaufen. Sein Unterarm war druckempfindlich und mit Blut unterlaufen. Diverse kleine Kratzer machten ihn fast wahnsinnig, durch den starken Juckreiz. Aber sprechen und sehen war wieder ohne Probleme möglich.
 

„Ich hoffe, Harry geht es besser als mir.“

„Das wird es, Junge, das muss es. Wenn du nur durch diese komische Verbindung, diese Wunden hast, muss es bei ihm mindestens genauso schlimm sein.* Es wäre unverantwortlich ihn nicht zu behandeln.“, meinte Ann und rieb seinen Arm erneut mit einer magischen Wundsalbe ein.

„Ich hoffe, dass wenigstens Blackx oder gar Sirius bei ihm ist.“

„Das wird er, Sohn.“ Charl strich seinem Sohn über den Kopf.

„Der Heiler kommt nachher noch einmal. Ich hab ihn gebeten, nachzuforschen, ob deine Zwillingstheorie richtig ist und wenn es nötig ist, ob man es beweisen könnte.“

„Ist in Ordnung, Dad, vielleicht hat es das gestern gebraucht, um mir zu zeigen, dass diese Forschung notwendig war. Der Gentest allein beweist gar nichts.“
 

James schlief bis zum späten Vormittag noch einmal ein.

Ein Brief von Sirius oder Harry war noch nicht eingetroffen, was aber keinen der OrsenEltern überraschte. Sollte Sirius bei seinem PatenSohn sein, so konnte wenigstens sichergegangen werden, dass Harry nicht alleine war.
 

„Mrs Orsen, Mr Orsen.“, kam die Stimme des zuständigen Heilers von der Tür. „Ist es gerade recht einige Test zu machen?“

„Ja klar, kommen Sie nur, es ist auch langsam an der Zeit für James aufzuwachen. Frühstück hat er schon verpasst, Mittag sollte er nun wirklich zu sich nehmen.“
 

Sanft fuhr Ann über die Wange und Schulter ihres Sohnes. Ließ ihn langsam aus seiner Traumwelt aufwachen. Die Augen flatterten und signalisierten baldige Aufmerksamkeit.
 

„James, komm mach die Augen auf, der Heiler möchte ein paar Test machen.“

„Noch nicht, Mum.“, nuschelte der Junge und versuchte, sich unter der Decke zu verstecken.

„Doch genau jetzt, Junge.“, entschied Ann und zog ihm die selbige weg. „Du kannst weiter schlafen, wenn die Untersuchungen vorbei sind und du was getrunken hast.“

„Ach Mum, bitte nur noch fünf Minuten.“, bettelte James.

„Nichts da, jetzt wird aufgestanden. Du willst doch sicher wieder nach hause, und das geht nur, wenn die dich hier raus lassen.“

„Ist ja schon gut, aber gib mir meine Decke wieder.“, nörgelte der Jugendliche.

„Das hättest du wohl gerne. Jetzt wird aufgestanden, also setz dich hin und lass den Heiler seine Arbeit tun.“
 

Heiler Bounn lächelte verschmitzt und versuchte, ein Kichern hinter einer professionellen Maske zu verbergen.

„Dann wollen wir mal, Mr. Orsen. Es wird nicht von Nöten sein, dass Sie aufstehen. Die Test werden schnell von statten gehen. Viele Zauber, die ich bereits über Sie gesprochen habe, haben mir Ihre Daten gegeben. Als erstes kann ich wohl Ihren Verdacht bestätigen, dass Sie der jüngere der Zwillinge sind. Das Alter Ihrer Zellen ist fast ein Jahr jünger als sie alt sein sollten.“
 

James schlucke hörbar.

„Die Chronologie-Zauber haben Ihr ganzes medizinisches Leben aufgeschlüsselt. In Harry Potters erstem Lebensjahr sind Ihre Daten, James Orsen, schwammig.

Es gibt keine festen Daten. Die ersten beginnen in dem Zeitraum, zu dem Der-dessen-Namen-nicht-genannt-werden-darf als besiegt worden gilt.

Da hat Ihr Leben begonnen. Das Leben des einen Kindes der Potters hat sich in zwei Leben gespalten.
 

Ein weiteres Indiz für Ihre Position des Jüngeren ist die magische Verbindung zu Ihrem Bruder. Sie ist primär nur in eine Richtung offen. Energie und Magie, die Harry zu viel hat, wird zu James geleitet. Man könnte fast sagen, Sie sind eine Art Speicher.

Aber auch das trifft es nicht, da Ihr Bruder die Energie scheinbar nicht zurückholen kann. Ich werde Möglichkeiten prüfen, ob und wie wir die Verbindung abschwächen und einbinden können, um Überlastungen wie gestern Abend nicht zu wiederholen.“
 

Die Orsens schwiegen erschlagen. Es war das eine, etwas zu vermuten und etwas anderes, es zu erfahren.

Wie sollte jetzt ihr Leben weiter gehen und was würde in Zukunft aus den ungleichen, gleichen Brüdern werden?
 

„Wir wissen aus Ihren Erzählungen, dass es immer eine Verbindung zwischen den Potter-Zwillingen gegeben hat und dass sie seit dem Treffen im Tropfenden Kessels, besser gesagt in der Muggelbuchhandlung daneben aktiv ist.“

James nickte und starrte weiter vor sich hin. Ihm war das alles bekannt, er wollte bessere Antworten, als er sie selbst gefunden hatte.
 

„Wir werden diese Verbindung nicht unterbrechen können. Ich bezweifle sogar, dass es möglich ist, ohne James Orsen dabei zu töten. Vor dreizehn Jahren wurden Sie der Puffer für Energie. Jetzt sind Sie eigenständig, aber noch immer an Ihren Bruder gebunden.“
 

„Ich weiß, dass ich von meinem Bruder abhängig bin, ich will wissen, warum uns das geschehen ist.“, sagte James resigniert.

„Seit dem ich von ihm weiß, meinen / unseren Paten kenne, ich mehr über die magische Welt weiß und ich den DNA-Test kenne, will ich nur noch wissen, wie das geschehen konnte. Meine Theorie kennen Sie, jetzt will ich Ihre Bestätigung und wissen, ob man was gegen die schweren Anfälle machen kann. Nichts anderes.“
 

Der Heiler schwieg erst mal und ließ sich den Teenager fassen. Dann machte er ruhig einige Tests und wartete dann mit der Familie auf die Ergebnisse.
 

„Wie Sie es vorausgesehen haben, zeigen die Tests nicht wirklich etwas Neues an. Die Abspaltung von Ihrem Bruder war ungefähr ein Jahr nach der Geburt. Außer dem Situs inversus, dem Spiegelwuchs haben Sie keine Einschränkungen Ihrer Gesundheit.

Was die Verbindung mit Ihrem Bruder angeht, schlage ich einen milden Bannzauber vor. Wir würden die Verbindung so weit herab schwächen, dass Sie alles mit bekommen, was übertragen wird, aber ab einer bestimmten Intensität nichts mehr spüren. So können wir Anfälle wie gestern Abend minimieren.“
 

Resigniert legte sich James wieder ins Bett zurück. Das hatte er davon, sich von einem Heiler untersuchen zu lassen, er war so schlau wie vorher. Na ja, vielleicht brachte dieser Bannzauber etwas.

Doch die Wirkung würde sich so schnell nicht kontrollieren lassen können. Egal was bei Harry demnächst abging, so etwas wie dieses Turnier würde so schnell nicht mehr stattfinden.

Quidditch vielleicht, aber da auch erst im nächsten Schuljahr.

Also alles noch lange hin.
 

„James, komm sei nicht deprimiert, der Heiler wird bestimmt noch eine genauere Erklärung finden.“

„Ja Mum, aber im Grunde gibt es nichts neues für mich. Nur dass ich es jetzt weiß und nicht mehr vermute.

Harry und ich werden auch weiterhin Geschwister sein, obwohl wir das nicht wirklich sind. Wir sind ein und dieselbe Person mit unterschiedlichen Leben.

Wenn wir beide Pech haben, wird nur Harry der Erbfolge der Potters zugerechnet und ich bin bestenfalls ein geduldeter Bastard auf der Ahnentafel.“
 

James' Worte waren mehr als sarkastisch und Ann vermutete nicht ohne Grund. Sie hatte ihren Sohn oft in Büchern stöbern sehen, die sich mit der Geschichte und sozialen Vergangenheit der magischen Welt befasste.
 

„Leg dich noch etwas hin und schlaf. Wir werden sehen, alles wird sich so fügen wie es sein soll.“ Charl wollte seinen Sohn nicht verstören und schon gar nicht verschrecken. Es konnte alles passieren in der Zukunft, wieso denn nicht das Beste für alle Beteiligten?“
 


 


 

TBC
 

* Ich hab mich immer gefragt, warum Harry mit hohem Blutverlust an Arm und Bein, durch die Spinne und die Ratte, noch ins Büro von Dumbles musste ohne umzufallen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kagomee16
2012-12-06T14:46:28+00:00 06.12.2012 15:46
wieder ein klasse kapi^^
mach weiter so^^
bin echt gespannt wie es weiter geht^^

lg kagomee16


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