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Leben auf Zeit

Sydney Cox´s Vergangenheit
von

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Verzweiflung und Angst

Ich hatte mich, nach dem ich mich auskuriert hatte, nicht mehr zu Andrew getraut. Meine Eltern waren schockiert gewesen, als sie mein blaues Gesicht sahen und wollten die Polizei rufen, aber Ben hielt sie davon ab. Niemandem sagten sie etwas…selbst meiner Schwester Veronique nicht. Ben konnte auch nichts sagen, da er noch immer nicht wusste, warum und wer mich so misshandelt hatte.
 


 

Ich schwieg fiel. Ich sprach nur das Nötigste und auch blicken ließ ich mich wenig. Die meiste Zeit war ich in meinem Zimmer. Ich wollte es niemandem erzählen, denn egal was der Pater mit mir gemacht hatte, ich wollte ihn nicht bloß stellen oder schlecht machen. Ich liebte ihn doch, auch wenn ich im Moment Angst vor ihm hatte, aber was sollte ich nur tun? Als hätte Ben meine Gedanken gelesen, kam mein Bruder in mein Zimmer, schloss ab und setzte sich zu mir aufs Bett.
 

„Du, Brüderchen…,“, begann er und lächelte leicht.
 

Er begann immer so, wenn er mich ärgern wollte, denn ich war nur 5 Minuten jünger als Ben, aber das wurmte mich unheimlich.
 

„…sag mal…was war da eigentlich gewesen? Warum siehst du so aus“, fragte er und starrte vor sich hin.
 

Seine Haltung war angespannt, denn er machte sich sorgen und wollte dem Kerl, der das getan hatte, am liebsten das Genick brechen. Ich schwieg lange und als ich den Mund öffnete, konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten und eine dicke Träne rollte aus meinen Augenwinkeln.
 

„Ich…ich…du würdest es nicht verstehen!“, sagte ich schluchzend und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Nein, Ben konnte das wirklich nicht verstehen. Wie sollte er verstehen können, dass er sich in einen Pater verliebt hatte und dieser von Gott zugeflüstert bekommen hatte, dass er mit Ben geschlafen hatte und er daraufhin bestraft worden war? Das konnte Ben nicht verstehen, denn Ben war halt Ben.
 

Der Bruder schwieg. So etwas hatte Sydney noch nie zu ihm gesagt, aber er wusste, dass er nun nicht mehr fragen brauchte, denn Sydney würde es ihm eh nicht sagen.
 


 

Es dauerte fast einen ganzen Monat, bis die meisten Zeichen der Schläge aus meinem Gesicht verschwunden waren. Hier und da hatte ich noch ein paar blaue Flecken, aber auch diese verblassten schon.

Ich hatte mich seit dem nicht mehr getraut bei Paterson vorbei zu gehen und auch in der Messe war ich nicht mehr. Meine Eltern waren verwundert und fragten immer wieder nach, warum ich nicht mehr zur Kirche ging, aber ich konnte ihnen die Wahrheit nicht sagen. Meine Standart Antwort war immer: „Ich habe zu tun!“, oder „Ich habe da keine Lust heute zu!“. Sie nahmen es immer hin. Anscheinend merkten sie, dass ich irgendwovor Angst hatte.

Veronique redete kaum mit mir oder Ben. Sie sprach mit uns beiden nur das Nötigste…mehr nicht. Ich verstand nicht wieso…gestritten hatten wir uns nicht, aber sie rückte auch nicht mit der Sprache raus, was los war.
 

Es war fast genau 5 Wochen später…nachdem mich Andrew zusammen geschlagen hatte, als er wieder auftauchte. Es klingelte an der Tür. Wieder dieses laute schrille Klingeln. Ich hatte so eine Ahnung, dass es Paterson war, aber es war nur so eine Ahnung…dennoch ging ich nicht zur Tür. Ich sah aus dem Augenwinkel, dass Ben ging und mein ganzer Körper spannte sich an. Ben öffnete und im Spiegel im Flur erkannte ich Andrew. Mir war zwar nicht egal, was Ben mit ihm tat, aber ich konnte Andrew nicht unter die Augen treten. Leise versuchte ich die Treppe hoch zu schleichen und ich hörte noch wie Ben sagte: „Er ist im Moment nicht da, klaro?“. Der Pater musste mich wohl im Spiegel auch gesehen haben, denn ich hörte wie er rief: „Sydney? Sydney, bitte lass mich mit dir reden!“. In Panik stürmte ich die Treppe rauf. Andrew drückte Ben einfach bei Seite und stürmte hinter mir her. Ich in mein Zimmer rein, wollte noch die Tür zu schlagen und abschließen, aber da war Paterson schon bei mir. Irgendwie landeten wir auf dem Bett und Andrew war über mir.

„Bitte…ich will nur mit dir reden!“, sagte er leise und sein Gesicht war voller reue und schuld.



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