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Leben auf Zeit

Sydney Cox´s Vergangenheit
von

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Verrat

Er wusste nicht mehr, wovon er geträumt hatte als er erwachte, aber er wusste, dass er verschlafen hatte. Panisch warf er einen Blick auf die Uhr, zog sich seine Arbeitskleidung an und eilte in die Kirche. Er hatte Glück, denn keiner seiner Gemeindemitglieder war schon da.

Sich flüchtig mit den Fingern durch die Haare fahrend suchte er in seiner Gesäßtasche seine Predigt.

Er war im Arbeitszimmer in der Kirche eingeschlafen und war deswegen unter der Robe noch nicht umgezogen und trug die Kleidung vom Vortag...was die Suche nach seiner Predigt nicht unbedingt vereinfachte.

Seufzend eilte er zurück in das Zimmer, in dem er die Nacht verbracht hatte und fand den Handgeschriebenen Zettel in seinem Schreibtisch. Erleichtert atmete er auf und ging nun beruhigt in das Gebetshaus zurück.

Fast wäre er in das junge Mädchen rein gerannt, das direkt neben dem Altar stand und auf Peterson wartete.
 

"Oh! Verzeihen sie Pater! Ich wollte sie nicht erschrecken!", gab das Mädchen von sich.
 

Sie hatte dunkel-braune Augen, braunes leicht welliges Haar, das ihr bis über den Hintern reichte und ohne jede Spange oder Haargummi über ihren Rücken zu fließen schien. Ihr makelloser Körper wurde verdeckt von engen Jeans und einem viel zu weiten turkiesen Pulli dessen Kopföffnung über ihre Schultern ging und ein hell blaues Top entblößte. Die Ärmel des Pullis waren umgekrempelt, da sie Augenscheinlich zu lang waren...es war Veronique Cox. Die kleine Schwester von Sydney.

Kurz übermannte Andrew die Eifersucht, weil er wusste, dass SEIN Sydney ja einen Schwestern Komplex hatte und auf sie achtete wie ein Schießhund.

Mit ihren großen Mandelförmigen Augen sah sie Peterson an, als dieser sich räusperte.
 

"Ist schon in Ordnung Misses Cox. Womit kann ich ihnen behilflich sein?", fragte Andrew und lächelte freundlich, auch wenn ihm nicht danach zu mute war.
 

"Ich möchte sie um Rat fragen. Es ist aber streng vertraulich!"
 

Nur nickend als Einverständnis, das er nichts sagen würde, sah er das 14 Jahre alte Mädchen an.

Schweigend setzte sich der Pater neben die Schönheit, welche sich auf eine der Bänke in der Kirche gesetzt hatte und sah ehrfürchtig zu dem Kruzifix auf, das über dem Altar hing. Als nach einer halben Ewigkeit das Mädchen noch immer nicht Sprach, ergriff Andrew das Wort.
 

"Wissen sie Mrs. Cox...mein Boss....", begann er und sah nun Veronique nach oben gen Himmel deutend an.
 

“Er hat jedes Lebewesen mit der Gabe ausgestattet, sich zu verständigen. Ob durch Sprache, Laute oder Körperbewegung. Doch leider gibt es einige Lebewesen, die es verstehen sich zu verstellen oder gar verlernt haben, diese Gabe zu nutzen. Ich versuche ihnen zu helfen. Aber viele wollen sich nicht helfen lassen! Oft ist es auch so, dass es durch Krankheit nicht geht, aber gehen wir mal von dem ersten Fall aus. Wenn sich jemand nicht helfen lässt, ihm bei zu bringen wie man sich richtig verständigt, dann wird dieses Lebewesen sich niemals in der Welt zu Recht finden...Sydney gehört leider dazu!", erklärte er Veronique, welche ihm aufmerksam zugehört hatte.
 

Nach kurzem Schweigen begann das Mädchen zu sprechen.
 

"Ich...ich weiß nicht was ich machen soll! Ob ich es jemanden erzählen kann oder lieber nicht. Was soll ich nur tun?", fragte sie verwirrt und Tränen traten in ihre Augen.
 

"Ganz ruhig! Beruhigen sie sich und erzählen Sie mir dann, was sie bedrückt.", sagte Andrew freundlich.
 

Tief durchatmend und die Augen schließend versuchte sie sich zu beruhigen und Tränen liefen über ihre Wangen.
 

"Ich...ich habe herausgefunden.....gestern habe ich gesehen...wie meine Brüder mit einander Sex hatten.....BITTE! Sie dürfen es niemandem sagen!", begann sie zu flehen und ihre Augen bettelten mit.
 

Die Nachricht traf den Pater wie ein Schlag. Er erstarrte und sein Blick wurde leer. Vor kurzem noch war er mit Sydney zusammen gekommen und jetzt schon ging der Junge fremd...und dann auch noch Inzucht? Die Gedanken von Andrew kreisten und überschlugen sich. Er hörte nicht mehr die flehenden Rufe des jungen Mädchens, das um Hilfe bat. Erst als sie ihn vorsichtig an der Schulter berührte, schreckte er aus seiner Erstarrung und seinen Gedanken auf.

"Das...Es...", begann er und merkte mehr mal´s, wie seine Stimme zu brechen drohte. Er räusperte sich und atmete tief durch, ehe er wieder ansetzte.
 

"Das ist wahrlich...ein empörende Geschichte!", und hoffte das sie seinen Blick, seine Entrüstung da drauf schob, das er WIRKLICH empört war.
 

"Allerdings finde ich du solltest es keinem weiteren Menschen sagen. Damit könntest du deine Brüder in...gewaltige Schwierigkeiten bringen."
 

Seine Worte sprudelten aus ihm heraus und er hoffte, dass sie nichts von seinen Gedanken preisgaben. Anscheinend hatte er ihr geholfen, auch wenn er nicht mehr wusste was er gesagt hatte. Mit den Gedanken war er wo anders gewesen. Sie nickte und lächelte leicht.
 

"D-danke Pater!", stammelte sie und ging dann.
 

Aber Andrew war noch immer zu aufgebracht.

Er nahm sich vor eine Nacht darüber zu schlafen und nach zu denken und morgen erst Sydney darauf an zu sprechen, die Predigt würde er verschieben müssen. Er rief einen befreundeten Pfarrer an und bat ihn, seine Gemeinde für heute zu übernehmen.

Auf wackeligen Knien ging er in seine kleine ein-Zimmer-wohnung und setzte sich aufs Bett und starrte das große Holzkreuz an der weißen Wand, gegenüber seines Bettes an.
 

"Oh Herr...hilf mir!", sagte er leise, ehe er in einen unruhigen schlaf fiel.



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