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Bedrohung aus einer anderen Welt II

von

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Aufbruch in eine neue Welt

„Piep, piep, piep…“ geht das Telefon im Flur bei Keiichi los.

„Belldandy! Gehst du bitte ran?“ ruft Urd aus dem Wohnzimmer, sich immer noch räkeln vor dem Fernseher liegend und mit einer Flasche Sake neben sich stehend das Programm am durchzappen. „Mach ich!“ gibt Belldandy von sich die gerade bei den Vorbereitungen für ein leichtes Mittagessen war.

Es ist ein heißer Spätsommertag und eigentlich viel zu heiß um vor dem Fernseher zu hängen oder auch um was zu kochen. Die Klimaanlage ist schon fast überfordert und Fächer sowie Eis scheint ausverkauft zu sein. Keiichi sitzt hinten im Garten und schraubt grade ein wenig an seinem Motorrad rum, wobei es wegen der Hitze nur langsam voran geht. Skuld hingegen ist außer Haus und sucht grade eine Eisdiele oder einen Eiswagen der nicht grade überfüllt oder ausverkauft ist.

Wenig später kommt Belldandy zu Urd ins Zimmer. „Urd, weißt du wo Peorth ist? Es war ein wichtiger Anruf für sie aus dem Himmel.“ „So? Ein wichtiger Anruf? Worum ging es denn?“ gibt Urd gelangweilt von sich, da grade im Fernsehen eine Werbepause beginnt. „Es ist jemand angekommen in der großen Sache letztens und Peorth wird gebeten möglichst schnell zurückzukehren.“ Bei den Worten werden Urd´s Augen groß und plötzlich scheint es sie mehr zu interessieren als alles andere um sie herum, was ja nicht grade viel ist. „Okay, das könnte interessant werden! Dann lass uns die gute alte Peorth mal suchen gehen.“ Und schon ist Urd auf den Beinen. „Du suchst noch mal im Haus, während ich Sie im Park suchen gehe.“ Sagt Urd, was natürlich nicht ohne eigennutz ist, denn sie hat noch nicht vergessen was sie für Schmerzen ertragen musste bei dem Vorfall vor drei Monaten und wenn nun wirklich jemand da ist dann will sie sich den, oder die mal vornehmen. Also schwingt sich Urd auf ihren Besen und ist auch schon weg. „Ich kann mir schon vorstellen wo sie hin ist. Im Park ist diese Woche eine Rosenschau und es würde mich wundern wenn sie nicht dort wäre.“ Stellt Urd zu sich selbst fest und hat somit ihr erstes Anflugziel.
 

Währenddessen kommt Ritana grade aus dem Gebäude des Hohen Rates. Am Ende des offenen Ganges steht Tanis, Sonderbeauftragte im Fall 173B669-PW2, der nichts anderes ist als alles das was mit dem Überfall vor drei Monaten zu tun hatte. Tanis ist mit ihren 1.72m eine recht groß gewachsene Göttin erster Klasse ohne Beschränkungen und einer Vollmacht die es ihr erlaubt in alles Einsicht zu haben was immer sie benötigt. Außer der Größe und ihrem direkten Ausdruck in den Augen hat sie sonst keine Auffälligkeiten die sie als eine in ihrer Position befindlicher Göttin ausweisen könnte.

„Und was hat der Rat zu ihrem Anliegen entschieden?“ fragt Tanis während sie sich angelehnt an einer der Säulen zu Ritana wendet.

„Der Sache wird stattgegeben und soll unverzüglich anlaufen. Meine Techniker werden mit ihren Leuten im Drei-Schichtbetrieb zusammenarbeiten um schneller fertig zu werden.“ Antwortet ihr Ritana ohne stehen zu bleiben.

Tanis stellt sich nun wieder hin und geht noch ein Stück mit Ritana als sie noch dazu gibt: „Es sollen fünf Teams mit je elf Göttinnen mit zu uns kommen, wovon eines ein Technikerteam sein soll. Peorth darf auch mitkommen.“

Verwundert, es aber nicht zeigend fragt Tanis: „Was hat Peorth damit zu tun? Oder welche Rolle spielt sie in dem ganzen?“

„Das zu sagen ist mir untersagt worden. Ich soll vorerst Peorth nur einen Brief persönlich überbringen.“

„Verstehe. Gibt’s sonst noch etwas was ich wissen sollte?“

„Ja, sie könnten sich nützlich machen und mich zu Peorth schicken, da sie ja nicht hier ist im Himmelreich!“
 

Nichtsahnend von den Neuigkeiten und leicht verträumt richt Peorth grade an einer neuen Rosenzüchung. Das besondere an dieser Rose ist das ihre Blüte von unten her von einem tiefen Schwarz in ein kräftiges Rot übergeht und an den Spitzen in einen sanften Gelbton endet. Der Duft ist zu Peorth bedauern leider nicht so wie er hätte zur Blüte passen können. Doch die Blüte hat was für sich und Peorth ist sichtlich interessiert, so das sie erst gar nicht bemerkt das Urd bei ihr ist und versucht ihr was zu sagen bis Urd sie kitzelt.

Mit einem kurzen, aber lauten Lacher springt Peorth auf und dreht sich um. Bereit, demjenigen die Meinung zu zeigen der/die es gewagt hatte sie so dermaßen anzufassen. Zu ihrem Erstaunen ist es aber keiner der Besucher, sondern Urd die mit verschränkten Armen zu ihr sieht. „Na, auch mal bemerkt dass ich hier bin?“

„Urd? Seit wann denn?“ gibt Peorth erstaunt von sich.

„So seit ungefähr zwei Minuten?“

„Und was verschlägt dich hierher? Sag bloß nicht das du dir die Rosen ansehen wolltest, denn das ist etwas zu unglaubwürdig.“ Meint Peorth nun auch mit verschränkten Armen Urd zugewandt.

„Diese Rosen interessieren mich nicht sonderlich, ich bin wegen dir hier meine liebe!“

„Wegen mir?“ gibt Peorth nun völlig erstaunt von sich. „Wenn es wegen der Unordnung im Schuppen ist, das räum ich später auf.“

„Nur wegen dem Schuppen komm ich dir doch nicht hinterher. Es gab einen Anruf aus dem Himmelreich für dich!“ sagt Urd während sie Peorth andeutet mitzukommen.

„Und worum ging es?“

„Wie es scheint ist jemand aus der anderen Welt bei und angekommen und wie es scheint wollen die da oben das du zu ihnen kommst, jedenfalls hat Belldandy das gesagt.“ Antwortet ihr Urd während beide um eine dicht bewachsende Ecke biegen. „Also dann Peorth, wir sehen uns bei Keiichi.“ Sagt sie noch bevor Urd auf ihren Besen steigt und davonfliegt.
 

Bei Keiichi angekommen und grade zur Tür reinkommend greift Peorth auch schon nach dem Telefon und wählt Yggdrasil an.

Nach einigen Freitönen nimmt Dante, Peorth Vertretung, ab.

„Ja hier Dante! Mit wem spreche ich?“

„Ich bin es, Peorth. Was gibt es denn genau und wann soll ich zurückkommen?“

„Ah! Peorth, wie geht’s denn? Also was diese Sache angeht, so musst du nicht mehr zurückkommen.“ Sagt Dante sehr zum erstaunen von Peorth.

„Warum das denn nun nicht? Eben sollte ich doch noch kommen!“

„Wie? Du hast sie noch nicht getroffen? Sie sollte schon längst bei dir sein. Du musst wissen das sie drauf gedrängt hat möglichst schnell zu dir zu kommen, und da ist sie einfach los zu euch.“ Erklärt Dante.

„Moment mal! Wer ist SIE?“ fragt Peorth nun völlig verwirrt. Das es jemand so dermaßen eilig haben könnte zu ihr zu kommen während ihres Urlaubs und dann auch noch eine Sie? Wenn es sich um ihn, den ihr noch Unbekannten handelt, das würde sie ja in gewisser Hinsicht verstehen, aber wer sollte es denn sonst so eilig haben mit ihr persönlich zu sprechen und nicht übers Telefon? Es sei denn…

„Peorth? Bist du noch dran?“ fragt Dante, da Peorth mit ihren Gedenken wohl etwas länger abwesend war als gedacht.

„Entschuldige, ich bin noch hier. Was hast du gesagt?“

„Ich meinte dass es sich um Ritana handelt, eine Göttin erster Klasse, die aus der anderen Welt vor ein paar Stunden zu uns kam und irgendwas mit dir zu besprechen hat. Aber ich sage dir, die bringt nur Arbeit mit sich! Du kannst dir nicht vorstellen was hier grade los ist…“

„Entschuldige dass ich dich unterbreche, aber bitte erzähl mir das doch später, ich werde erstmal diese Ritana suchen gehen.“ Unterbricht Peorth Dante und legt auf.

„Okay, nun muss ich also diese, wie hieß sie gleich noch mal? … Ritani oder Rita oder Ritana? Ach, egal, ich muss die erstmal finden, nur wo fang ich an? Ich kann sie hier im Umfeld nicht spüren, obwohl sie hier sein soll. Komisch!“ denkt sich Peorth während sie den Flur entlangschlendert.

Da geht auch schon am Ende des Flures die Türe auf, die zum Wohnzimmer führt das auch direkt nach hinten raus in den Garten geht. Belldandy kommt mit einem Tablett und einer wie es scheint leerer Teekanne heraus und bevor Belldandy die Türe wieder hinter sich schließt bemerkt sie auch Peorth. „Ah, Peorth. Schön das du wieder da bist! Wir heben grade Besuch, möchtest du dich nicht zu uns setzten und auch einen Tee trinken?“ fragt Belldandy.

„Gern doch, aber wer ist denn zu Besuch da? Wir haben doch niemanden erwartet.“ Gibt Peorth zurück als diese nun an der Tür ankommt und einen Blick ins Zimmer wirft.

Das Zimmer ist sehr geräumig und auch nur mit wenigen Möbeln ausgestattet, doch es hat einen kleinen Fernseher auf einem Rollwagen aus hellem Holz. In der Mitte es Raumes ist ein niedriger Tisch mit einem Teppich darunter. Damit die Wände nicht so kahl wirken hat Keiichi letzte Woche auf andrang Peorth ein paar Bilder aufgehängt. Belldandy konnte es dann nicht sein lassen und hat ebenfalls einige Blumenvasen mit recht bunten Blumen drinnen ebenfalls hier und da aufgestellt. Da ihr jedoch Ablageplatz fehlte wurde die im Schuppen lagernde Vitrine und das Sideboard hervorgeholt und frisch hergerichtet.

Im Raum selbst war grade keiner, da es um diese Zeit und bei dieser Hitze hier nicht auszuhalten wäre. Deshalb ist auch die Türe nach außen hin offen. Zwar weiß Peorth nicht wer alles draußen ist, da sie grade nur Keiichis Rücken sieht, aber da er sich mit wem unterhält muss noch wer da sein.

„Wir haben jemanden aus dem Himmelreich zu Besuch Peorth. Sie scheint sehr nett zu sein, nur…“ antwortet Belldandy Peorth.

Erstaune über das nur in Belldandys Satz fragt Peorth sie: „Was ist denn mit ihr? Stimmt was nicht?“

„Das meine ich nicht. Aber sie hat etwas an ihrer göttlichen Ausstrahlung das von Leid und Schmerz gezeichnet ist. Sie kann es gut verbergen, doch es ist da. Mir wollte sie nichts sagen, aber warum nur?“ gibt Belldandy fragend an Peorth, doch diese weiß nicht was sie genau sagen soll.

„Es liegt bestimmt nicht an dir. Ich werde mal mit ihr was reden.“ Antwortet Peorth dann doch noch.

Somit betritt Peorth den Raum um ihn zu durchschreiten.

Draußen sitzt Keiichi zu ihrer linken, noch den Arbeitsanzug vom Basteln an und mit einer Tasse Tee neben sich. Vor ihm in zwei Metern abstand liegen einige Einzelteile des Motorrades fein säuberlich auf einem Lacken ausgebreitet. Neben ihm sitzt eine etwa gleich große junge Frau in Uniform mit einer Göttlichen Fünfsternzeichnung und kurzem Haar.

Die junge Göttin bemerkt Peorth als diese grade nach draußen kommt und noch im Türrahmen ist. Sofort springt sie auf und salutiert vor Peorth. Erschrocken über diese schnelle und urplötzliche Reaktion stößt Keiichi mit seinem Arm seine Tasse Tee um, der sich dann über den Boden verteilt.

„Miss Peorth, ich bin Leutnant Ritana von der vereinten Dreiweltenkonföderation, Sondergesante im Auftrag des Göttlichen Generalstabes und Leitende des Parallelweltenprojektes. Schön sie kennen zu lernen!“ gibt Ritana laut und klar von sich.

„J – j - ja! Auch schön dich kennen zu lernen.“ Grüßt Peorth, sichtlich über diesen unerwarteten strengen militärischen Stil erstaunt der eigentlich nur von Kriegsgöttinnen praktiziert wird. Aber diese Göttin vor ihr ist für eine solche noch viel zu jung, besonders da sie ja einen Offiziersrang trägt, der nicht bei den Göttern verwendet wird.

„Sie wollten mit mir sprechen hieß es. Um was geht es denn?“ fragt Peorth sich nun wieder gesammelt.

„Nicht hier bitte, da es sie nur persönlich etwas angeht, oder zumindest nicht vor Morisato.“ Stellt Ritana klar.

„Okay, dann lass uns in mein Zimmer gehen!“ sagt Peorth und bittet Ritana rein.

Diese dreht sich zu Keiichi und verabschiedet sich mit: „Ich muss dann mal los. War nett dich kennen zu lernen, du bist ein besonderer Mensch. Nur weiter so Morisato!“

„Danke. Ich muss auch erstmal den verschütteten Tee aufwischen.“ Sagt Keiichi bevor Ritana dann aber auch schon im Haus verschwunden ist.
 

Peorth Zimmer ist, wie zu erwarten ist, recht extravagant eingerichtet und man merkt das sich der Farbton eines Rotes und das Motiv von Engeln sowie Rosen im Vordergrund steht. Der Raum ist mir einigen Säulen und Staturen versehen um die sich Rosen ranken. Links von der Türe steht ein runder Tisch mit zwei Stühlen im altenglischen Stil fein verziert und edel poliert. Im hinteren Teil steht ein übertrieben großes Himmelbett mit Bezügen aus Seide mit viel Spitze.

„Also, was ist denn so wichtig das nur ich es erfahren darf?“ fragt Peorth als sie die Türe hinter sich schließt.

„Zum einen muss ich ihnen Mitteilen das sie sich einem der Teams anschließen werden um mit in unsere Welt zu reisen. Betrachten sie sich als Ehrengast.“ Antwortet Ritana während sie in ihren Taschen etwas sucht.

„Moment mal! Wieso ich denn mit in eure Welt? Und wie überhaupt? Soweit ich weiß ist es von hier aus nicht möglich in eure Welt zu kommen!“ stellt Peorth fest.

„Zurzeit haben sie recht, aber mit dem Gate, dessen bau bereits begonnen hat, wird es auch von dieser Welt möglich sein einen stabilen Durchgang zu öffnen.“

„Und wieso soll ich dann mitkommen als Ehrengast?“ fragt Peorth mit einem leicht provozierenden Ton, da es ihr so vorkommt als ob Ritana ihr nicht alles sagen will.

Ritana scheint ihre Frage zu ignorieren, denn diese zieht einen Brief aus ihrer Hemdtasche und hält ihn Peorth unter die Nase während sie dabei sagt: „Hier, der ist für dich bestimmt, da sollte einiges zur Erklärung drinstehen. Genaueres ist mir natürlich unbekannt.“

Ritana schräg ansehend nimmt Peorth den Brief und begutachtet ihn. Äußerlich ist nichts zu erkennen, weder Absender noch Empfänger. Eben ein geschlossener Brief mit einer magischen Versiegelung.

„Das Passwort lautet ROSENDORN!“ sagt Ritana und geht aus dem Zimmer.

Noch einmal schaut sich Peorth den Brief genau an, aber man kann nichts Besonderes erkennen. Am Gewicht zu urteilen muss sich nur ein Blatt drin befinden.

„Na gut, dann versuchen wir es mal.“ Sagt Peorth zu sich selbst und atmet tief ein.

„ROSENDORN!“ sagt sie laut und deutlich. Augenblicklich entriegelt sich die Versiegelung, wodurch sich der Brief nun öffnen lässt. Mit dem Fingernagel reißt Peorth den Brief aus und holt das Blatt heraus. Den Umschlaf lässt sie auf den Tisch fallen und klappt das Blatt auf. Doch anstatt es sich, wie im Himmelreich eher üblich, eine holographische 3D-Darstellung des Verfassers aufbaut ist dieser hier noch von Hand geschrieben, was bei einer normalen magischen Abtastung den Inhalt verbergen würde. Also bleibt ihr nix anderes übrig als es so zu lesen:
 

„ LIEBE PEORTH,
 

WENN DU DIESEN BRIEF LIEST IST RITANA SCHON BEI DIR GEWESEN. UNSER LETZTES ZUSAMMENTREFFEN LIEF EIN WENIG UNTER SCHLECHTEN UMSTÄNDEN, ABER DENNNOCH HOFFE ICH DAS DU MICH NICHT HASSEN TUST ODER ÄHNLICHES! RITANA IST ZU EUCH GEKOMMEN DA WIR WEITEREN ERSATZ UND TRUPPEN VON EUCH BENÖTIGEN. DOCH DARUM SCHREIBE ICH DIR NICHT, SONDERN DARUM UM DICH PERSÖNLICH EINZULADEN MIT ZU KOMMEN IN UNSERE WELT. WENN DU ALSO INTERESSE HÄTTEST MICH UNTER BESSEREN UMSTÄNDEN MAL ZU SEHEN ODER NUR UM UNSERE WELT KENNEN ZU LERNEN, DANN NIMM BITTE DIESE EINLADUNG AN.

ICH KANN NICHT LEUGNEN DAS ICH DICH MAG UND NUR ZU GERNE WIEDERSEHEN WÜRDE.
 

BIS HOFFENTLICH DANN,

SOUSUKE“
 

Wie von Sinnen über diese paar Zeilen, die sie doch im Herzen berühren, ließt Peorth den Brief noch mal und noch mal. Das hat sie sich nun wirklich nicht gedacht, dass so etwas darin stehen könnte. Eine Einladung von Ihm an sie um sie zu sehen. Da übermannen sie auch schon ihre innersten Gefühle, von denen sie vorher sicher war das sie so etwas in dieser Intensität nicht mehr erleben wird nachdem sie ihr erster Freund verlassen hatte. Sie nimmt den Zettel an die Brust, kann sich aber eine Freudenträne verkneifen. Als sie dann von Ritana durch ein Klopfen unterbrochen wird atmet sie tief ein um sich wieder fangen und Haltung anzunehmen. Was würden denn die anderen von ihr denken wenn sie sie so sehen würden? Nein, das durfte nicht geschehen.

„Miss Peorth, ich wollte ihnen nur bescheid geben das ich wieder ins Himmelreich zurückkehren muss. Ich hoffe das wir uns irgendwann noch mal wiedersehen, ansonsten auf Wiedersehen.“ Ruft Ritana durch die geschlossene Tür.

Als Ritana grade zum nächsten Spiegel geht öffnet Peorth ihre Tür und tritt in den Flur hinaus. Da Ritana schon beim Spiegel am ende des Flures angekommen ist und grade ein Gate öffnet ruft sie ihr noch hinterher: „Hey, Ritana! Ich komme mit dir, ich komme mit dir in eure Welt!“

Mit einem lächeln antwortet Ritana: „Gut! Dann komm bitte in spätestens zwei Tagen zum Großlagerraum sieben im Yggdrasilgebäude.“

„ Ich werde da sein!“ ruft Peorth noch als Ritana auch schon im Gate verschwindet.

Zufrieden lächelt steht nun Peorth mitten im Flur als sie von Urds Kommentar erschrocken wird, die sich ihr von hinten her angeschlichen hat: „Naaa! Was bist du denn so glücklich? Und was meintest du damit das du mit in ihre Welt gehen wirst?“

Erschocken und zur Seite springend gibt Peorth von sich: „Seit wann bist du denn hinter mir?“

„Seit grade eben meine gute, aber noch mal zum Hauptpunkt zurück: Warum darfst du mitkommen und ich nicht?“ fragt Urd leicht eingeschnappt das ihr bestimmt ein gewisser Spaß durch die Lappen gehen wird.

„Was weiß ich denn Urd? Ich bin eben was Besonderes!“ provoziert Peorth Urd, um sich am erschreckt werden zu rächen.

Doch Urd gefällt diese Antwort überhaupt nicht und lädt einen ihrer Blitze auf. „Du verheimlichst mir doch irgendwas. Raus mit der Sprache! Was ist es?“ fragt Urd in einer gewissen Angriffslaune, die ihrer Dämonischen Seite Ausdruck verschafft.

„Du musst nicht alles wissen!“ gibt Peorth streitsüchtig zurück, denn es ist meistens so das wenn sich Urd mit wem streitet sie schnell den eigentlichen Grund des Streites vergisst. Und genau darauf zielt Peorth ab.

„Also gut, du willst es ja nicht anders!“ warnt Urd Peorth und noch bevor Peorth irgendwas machen kann schockt Urd sie auch schon. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen, und so entbricht ein Streit zwischen beiden bei dem die Einrichtung mal wieder etwas in Mitleidenschaft gezogen wird.
 

Währenddessen war Sousuke in der Parallelwelt nicht untätig. Nach einem Abstecher und der Sammelung des Omegakommandoteams beim Terranischen Raumhafens in Neu Berlin ging es zum Raumhafen nahe Osaka, wo sich auch das Hauptquartier der Terranischen Streitkräfte befindet. Diese Anlage ist größtenteils unterirdisch angelegt und verfügt über starke Verteidigungsstellungen. Von außen ist recht wenig zu sehen, da fast alles getarnt ist. Von oben sieht es nur wie ein kleiner Versorgungsposten aus, der über Bahnanschluss und einen kleinen Helilandeplatz verfügt. Da die Hunter Sprünge mit Hilfe von Gates aufspüren können ist es untersagt zu, oder von dem Stützpunkt Sprünge durchzuführen.

Somit ist das Team mit Sousuke auf dem Luftweg in einem der Terranischen Luftlandesenkrechttransporter ( LLST ) unterwegs. Dieser ist innen zwar recht geräumig, aber das nur da keine Ausrüstung oder Material mitfliegt. Der LLST hat einen rechteckigen Innenraum, an dessen Wänden Sitzhalterungen für Soldaten und deren Waffen vorhanden sind. In der Mitte befinden sich eine Menge Halterungen für Material und Gepäck, was meistens Rucksäcke oder Kisten sind. Trotz der Stoßdämpfer ist ein Flug in einem LLST immer recht holperig, was an der sehr hohen Manövrierfähigkeit liegt, die trotz starker Panzerung mit Hilfe von kleineren Düsen gewährleistet sind. Diese Konstruktion ist auf experimentellen Plänen von Skuld mit Hilfe von Terranischer Technik improvisativ gebaut worden und tut ihren Dienst.

Nach einem Flug von Neu Berlin über Kairo und Bombay als sicheren Umweg kommt der LLST endlich am Stützpunkt an. Ein Direktflug war nicht möglich aufgrund der sich von Russland weit nach Süden bis zur Nordgrenze der Türkei und Kabul in Afghanistan streckenden Frontlinie. Nun doch angekommen landet der LLST wie immer recht wackelig aber sicher auf der Landezone, die darauf hin nach unten sich einfährt und über dem LLST eine neue Plattform sich seitlich einschiebt. Somit ist eine nur minimale Plattform nötig, was eine Entdeckung der Wichtigkeit dieser Basis verringert. In gut 50 Metern tiefe und gut 30 Metern Panzerplatten bleibt die Plattform stehen und fährt in einen Tunnel ein, von dem es einen Platz im Unterirdischen Hangar einnimmt. Dort angekommen ist das Team, was insgesamt 16 Mann umfasst, schon längst ausgestiegen über die hintere Landerampe, die so breit ist das gleichzeitig Zwei Soldaten rausstürmen können und das Material entladen werden kann.

An der nächstgelegenen Türe aus dem Hangar raus steht bereits ein hoher Offizier der Sousuke und das Team in Empfang nimmt.

„Seihen sie gegrüßt, ich bin Oberst Kurt vom Kommandostand und ihr Ansprechpartner für alles was sie benötigen.“ Stellt sich der Offizier vor.

„Seihen sie auch gegrüßt, ich bin General Sousuke von den Nördlichen Göttlichen Streitkräften und Führer des Omegateams. Sie wissen weswegen wir hier sind?“ fragt Sousuke während er und der Kurt sich aus dem Hangar bewegen.

„Natürlich, darum bin ich ja auch allein, es hier ja strenge Geheimhaltung! Hier bitte Rechts gehen.“ Gibt Kurt von sich und führt das Team zu den für sie vorgesehenen Unterkünften.

„Gut, haben sie die Unterlagen bei sich um die ich gebeten habe?“ fragt Sousuke.

„Aber natürlich, sie sind für sie bereits im Einsatzbesprechungsraum vorbereitet, da ich annehme das sie dort als erstes hingehen werden.“ Erklärt Kurt.

„Stimmt genau.“ Sagt Sousuke als sie nun vor den Unterkünften stehen.

„Also dann, Sachen verstauen und in 15 Minuten im Einsatzbesprechungsraum einfinden!“ befiehlt er worauf nur ein lautes und klares „Jawohl!“ folgt.

Während nun das Team hastig ihre Sachen verstauen begleitet Sousuke Kurt in den Einsatzbesprechungsraum.
 

Nach genau 15 Minuten hat sich das Team komplett im Einsatzbesprechungsraum eingefunden und erwartet gespannt wie ihr Einsatz nun genau aussehen wird.

Sousuke schaltet das Licht aus und ein Beamer geht an. An die Wand wird eine Karte von Russland projiziert.

„So meine Herren, wie sie hier nun sehen werden liegt unser Ziel nahe von Moskau in der ehemaligen Russischen Föderation, also weit im Feindgebiet.“ Beginnt Sousuke zu erklären während das Bild nach Moskau reinzoomt.

„Um genau zu sein liegt unser Ziel im Nordosten von Moskau und ist als eines von insgesamt 17 Hunterhauptquartieren zu bezeichnen. Diese Hauptquartiere sind auch zentrale Kommunikationsknoten für riesige Gebiete, wodurch sie schwer bewacht werden und eine Gateöffnung unsererseits durch Detektoren unmöglich macht. Aber nun erstmal zu den zwei Zielen von unserem Auftrag.“ Führt Sousuke seine Erklärungen fort. Das Bild zeigt nun die Steckbriefe von insgesamt acht hochdekorierten Hunter, die alle Generalsstatus zu haben scheinen.

„Dieses hier ist die Oberste Militärische Führungsspitze der Hunter in unseren drei Welten. Diese werden in zwei Tagen genau diesem Hauptquartier einen Besuch abstatten um festzustellen warum es in den letzten Monaten so herbe Rückschläge gab. Daher vermuten wir das diese Anlage auch über einen Interdimensionalen Kommunikationstransmitter verfügt, womit die Hunter Kontakt halten können zu ihren Hauptquartieren und Befehlsständen in allen unseren Welten.“ Sagt Sousuke während das Bild nun zu einem Bauplan der Anlage übergeht.

„Unser erstes Ziel wird es sein diese acht hochrangigen Hunter auszuschalten und damit den Großteil ihrer Truppen in ihrer Handlungsfreiheit einzuschränken. Des weiteren sollen wir diesen Transmitter finden und ins System einen Virus laden, der das System komplett lahmlegen sollte, was uns einen unschätzbaren Vorteil verschafft. Sie können sich denken was passiert wenn die gesamte Kommunikation der Hunter in unseren Welten zusammenbricht.“ Sagt Sousuke und holt tief Luft um nochmals auszuholen, doch da klingelt das interne Telefon im Raum. Sichtlich verärgert über diese unpassende Störung sagt er zum Team: „Also, sie kennen die Ziele und den Feind, in zwei tagen werden wir per LLST nahe der Anlage abgesetzt. Ein Spion wird die Luftüberwachung auf unserem Weg dahin so manipulieren das wir nicht zu erkennen sind, außer mit dem bloßem Auge. Weggetreten!“

Nun nimmt Sousuke den Hörer des Telefons ab und meldet sich.

„Ja, hier Sousuke, was soll die Störung?“

„Hallo Sousuke, schön das du schon da bist. Erkennst du mich?“ meldet sich die Person am anderen Ende der Leitung.

„Oh, sie sind es Miss Urd! Was kann ich für sie tun?“ fragt Sousuke nun doch nicht mehr so angesäuert.

„Ich bin zufällig auch hier auf dem Stützpunkt. Wie wäre es denn mal wenn wir uns zum Abendessen treffen würden?“ gibt Urd zurück.

„Sie wissen doch das ich kurz von einem Auftrag bin und auch das ich nichts von ihnen will meine teuerste Urd.“ Stellt Sousuke schnell klar.

„Schade eigentlich, aber was solls. Ich hätte noch einige fragen was ihr Vorhaben betrifft Verstärkung von der Parallelwelt zu holen. Also wie wäre es um 20.00 Uhr bei mir im Zimmer?“ fragt Urd sich sicher das er ja sagen wird.

„Na gut, ich werde da sein, aber nur aus Dienstlichen Gründen!“ stellt Sousuke nochmals klar, da er sich bei Urd nie sicher ist was sie genau vorhat.

„Alles klar, dann bis heute Abend.“ Beendet Urd das Gespräch und legt auf.
 

In den nächsten zwei Tagen passiert in beiden Welten nicht viel. In der Parallelwelt bereitet sich das Team in einer Holographischen Trainingsanlage auf ihren Einsatz vor. Wohingegen in der normalen Welt alles wie beim alten läuft. Peorth freut sich immer mehr auf ihre Reise und das Treffen mit Sousuke, was besonders Urd gehörig auf die Nerven geht, die sich dadurch ( angeblich ) in den Schuppen zurückzieht.

Am Tag der Abreise geben Peorth noch mal alle ihre guten Grüße mit, da keiner weiß wann man sich wiedersehen wird. Somit öffnet Peorth ein Gate und geht hindurch, wo sie auch im Großlagerraum sieben im Yggdrasilgebäude rauskommt. Allerdings ist nicht mehr viel von einstigem Großlagerraum zu erkennen.

Wie schon im Gateraum der Parallelwelt steht hier nun ein riesiges Gate das mit allerhand an Stoßdämpfern bestückt ist. Zudem macht der Mix der verschiedenen Technologien nicht grade den Eindruck als ob es überhaupt funktionieren würde.

„Guten Tag Peorth!“ grüßt Ritana sie von hinten, wobei die staunende Peorth einen Schrecken bekommt.

„Ja ja, auch dir einen guten Tag.“ Grüßt Peorth Ritana. „Sag mal, wir sollen doch nicht wirklich durch dieses Ding da zu euch gelangen? Das hält doch niemals!“

„Oh doch, damit kommen wir zu mir. Allerdings haben wir nicht damit gerechnet das ihr kein auch nur halbwegs guten Zugang zu Dämonischer Technologie habt, sowie auf das die Terraner hier noch nicht soweit sind wie bei uns, trotz Frieden. Daher mussten wir so einiges mehr improvisieren als gedacht, doch irgendwie haben wir es geschafft.“ Erklärt Ritana.

„Irgendwie, was? Klingt nicht grade sehr vielversprechend.“ Kommentiert Peorth Ritana mit einem unguten Gefühl bei der ganzen Sache.

Trotzdem fasst sie neuen Mut, denn so sie will unbedingt Sousuke wiedersehen, und wenn es nun mal nicht anders geht als mit einigen Risiken, dann sei es eben so.

„Nun, wann geht’s los?“ fragt sie Ritana.

„Sofort. Wir haben schon auf dich gewartet.“ Antwortet Ritana Peorth und schon betreten sieben Teams von Valkyren und drei Teams von Technikern den Raum. Im Schlepptau schweben mindestens 30 Kisten mit Material das mitgenommen werden soll.

Mit großen Augen fragt Peorth: „Die alle kommen auch mit?“

„Aber natürlich! Oder dachtest du das du die einzige bist die mitkommt?“ fragt Ritana zurück.

„Nein nein, das nicht, aber ich hätte nie gedacht das der Rat gleich so viele mitschicken wird. Wie viele sind das denn?“

„Insgesamt 50 Göttinnen oder Götter.“ Antwortet Ritana, selbst sichtlich erfreut dass doch so viele mitkommen. „Also, können wir dann los?“

„Ja, aber eine Frage beschäftigt mich schon seit wir uns begegnet sind!“ entgegnet ihr Peorth.

„Und die wäre?“

„Seit wir uns begegnet sind habe ich das Gefühl das ich deine Aura irgendwo her kenne. Wie kann das sein, oder gibt’s bei uns auch eine Ritana?“ fragt Peorth.

Ein wenig erstaunt das Peorth dieses bemerkt hat antwortet Ritana: „Bei euch gibt es keine Ritana, oder wen die mir gleicht. In dieser Welt bin ich nicht mal geboren, oder im besten falle noch nicht geboren worden.“

„Noch nicht geboren worden? Wer sind denn dann deine Eltern?“ gibt Peorth zurück als das Gate mit Energie geladen wird und die Parameter für die Durchbrechung der Genetisch geschützten Interdimensionen Barriere von Seitens der anderen Welt eingegeben.

„Komm mal näher, ich glaube dir kann ich es sagen. Muss ja nicht jeder hier erfahren.“ Sagt Ritana zu Peorth und diese kommt mit ihrem Ohr näher zu Ritana.

„Meine Eltern sind Keiichi und Belldandy!“

Ihren Ohren nicht glaubend schüttelt Peorth nur noch wild den Kopf. „Wie kann das sein? Ich meine, du bist doch eine Göttin! Wie geht das überhaupt, ich meine Belldandy und Keiichi, eine Göttin und ein Mensch?“ fragt Peorth total verwirrt.

„In meiner Welt waren die beiden nicht so sehr zurückhaltend wir bei euch hier. Ich bin kurz vor dem Krieg geboren worden, habe aber während der ersten Welle beide verloren. Mein menschlicher Patenonkel Sousuke hat mich dann aufgezogen.“ Erklärt ihr Ritana als nun das Gate mit immer noch einigen Erschütterungen sich öffnet und der Durchgang sich stabilisiert.

„Alles weitere in meiner Welt, also los!“ ruft Ritana und sämtliche Göttinnen und Götter setzen sich in Bewegung.



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