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Neue Herausforderungen für Vegeta

Fortsetzung von Vegetas größte Herausforderung
von

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1.Vater werden ist nicht schwer...

Neue Herausforderungen für Vegeta
 

Dies ist die Fortsetzung zu Vegetas größte Herausforderung und erzählt die weiteren Ereignisse bis zur Ankunft der Cyborgs.
 

1.Kapitel: Vater werden ist nicht schwer...
 

„Sei doch nicht traurig, Bulma. Ich bin jetzt hier.“ lächelte Vegeta. Sie lehnte sich an Ihn.

„Ich kenne Yamchu schon so lange...aber der Bund fürs Leben wars doch nicht.“ seufzte Bulma. „Die Liebe geht manchmal schon seltsame Wege...Wie hat Dir unsere erste gemeinsame Nacht gefallen?“

„Um...nun, ich hab so was noch nie erlebt....“

„Du hast also noch niemals....“

Vegeta schüttelte den Kopf.

„Dann wars also das erste Mal...“ Bulma drehte sich zu Vegeta um, umschlang seine Hüfte und sah Ihm in die Augen. Jene wilden Augen, die Sie jetzt mit einem liebevollen Blick bedachten. Der Sayajin nickte.

„Und bei Dir?“fragte er.

„Nun...ich und Yamchu...“

„Verstehe. Macht nichts. Wenigstens einer, der sich mit der Sache auskennt.“

Bulma begann zu kichern, dann gab sie Ihm einen Kuß auf die Nasenspitze.

„So, jetzt aber genug geschäkert! Meine Arbeit erledigt sich nicht von selbst.“ sagte sie dann.

„Genau. Und mein Training auch nicht!“
 

Am späten Nachmittag kehrten Bulmas Eltern zurück.

„Hallo, mein Liebes! War irgendwas?“ fragte Mrs. Briefs.

„Nun ja, Yamchu hat die Stadt verlassen, um anderswo weiter zu trainieren.“

„Oh-hat er das? Ein Jammer! Ich konnte mich so gut mit Ihm unterhalten! Ganz im Gegensatz zu Vegeta!-Wo steckt unser wilder Krieger denn?“

„Das weißt Du doch! Auch er trainiert wieder.“
 

Vegeta war mit sich zufrieden. Seit er und Bulma sich nähergekommen waren, kam er mit dem Training viel besser voran. Er hatte sich beträchtlich steigern können.

„So, genug für heute.“ meinte er schließlich und schaltete die Schwerkraft wieder auf Normal. “Und morgen mache ich wieder einen Abstecher ins All!“

Er verließ die Trainingskapsel. Dabei ertappte er sich, wie er leise vor sich hinsummte, als er hinüber zum Haus ging.

„Ich habe mich wirklich verändert....ob sie der Grund ist? Oder dieses neue Gefühl? Jedenfalls fange ich immer mehr an, es zu mögen. Ich fühle mich einfach besser dabei!“

Auf dem Weg ins Badezimmer kam er auch am Wohnzimmer vorbei und sah etwas auf dem Tisch liegen. Neugierig betrat er den Raum und ging auf den Tisch zu. Es war eine bunte Zeitschrift, die sein Interesse geweckt hatte. Vegeta hob sie auf und begann darin zu blättern. Doch er konnte die Zeichen unter den Fotos und Bildern nicht entziffern.

„Ach-Mist! Ich kann ja die Schrift der Erdlinge nicht lesen und schreiben! Sie ist ganz anders als unsere Sayajin-Schriftzeichen! Wäre aber nicht schlecht, sie zu lernen....“

Er warf die Zeitschrift zurück auf den Tisch und machte sich wieder auf den Weg ins Badezimmer.
 

Am Abend öffnete sich leise die Tür zu Vegetas Zimmer und der Sayajin steckte seinen Kopf aus der Tür. Er spähte nach rechts und nach links, niemand war auf dem Flur. Dann trat er aus seinem Zimmer und verschloß wieder die Tür hinter sich. Langsam schlenderte er den Gang entlang, bis zu einer bestimmten Tür. Er lehnte sich an die Wand neben der Türklinke, streckte seinen rechten Arm aus und klopfte drei Mal kurz an.

Kurz darauf ging die Türe einen Spalt auf und Bulma steckte Ihren Kopf heraus. Vegeta sah sie an und lächelte. Bulma lächelte zurück.

„Ich dachte schon, Du kommst nicht.“ sagte sie leise, dann packte sie den Sayajin kurzerhand am Kragen seines Hemdes und zog Ihn mit einem Ruck zu sich in Ihr Zimmer! Eine Sekunde später fiel die Tür ins Schloß.....
 

„Huff, also Du überraschst mich immer wieder, Bulma! Das ist ja selber schon fast wie ein Kampftraining!“ schnaufte Vegeta einige Stunden später und rollte sich auf seine Seite des Bettes.

„Schön, das es etwas gibt, womit ich Dir imponieren kann.“ lächelte sie, legte sich auf die Seite und stütze Ihren Kopf auf Ihren Ellenbogen.

„Wissen eigentlich deine Eltern schon, was wir hier treiben?“

„Nein. Aber irgendwann werden sie es schon bemerken. Und was macht das schon? Ich bin eine erwachsene Frau, Du bist ein erwachsener Sayajin. Also, keine Sorge.“

„Keine Sorge.“ grinste Vegeta zurück.

Eine Weile lagen beide stumm nebeneinander, Bulma beobachtete Ihren Partner, welcher scheinbar gedankenverloren an die Decke starrte. Was mochte wohl jetzt gerade in Ihm vorgehen? Wie dachte er über sie? Auf jeden fall veränderte sich immer sein Blick, wenn sie sich nahe kamen. Dann verschwand all die Wildheit und Aggressivität, die den Sayajin eigen war, aus seinen Augen.

Bulma streckte Ihre Hand aus und fuhr Vegeta liebevoll durch seine dichte, pechschwarze Mähne. Er ließ sich jetzt von Ihr jederzeit berühren, offenbar hatte er Gefallen daran gefunden.

„Vegeta...“

„Hm?“

„Ich weiß, das dein Vater der letzte König eures Volkes war. Du hast mir aber noch nie etwas über deine Mutter erzählt. Wer war sie?“

„Ich weiß es nicht.“

„Du weißt nicht, wer deine Mutter war? Gab es denn keine Königinen?“

„Natürlich gab es Sayajin-Königinnen! Nur die stärksten Töchter aus den Clans der Krieger der Oberklasse konnten sich das Recht erwerben, die Gemahlin des Königs zu werden. Dazu traten sie in einem Kampfturnier gegeneinander an und die Stärkste, die als Siegerin hervorging, erwarb sich das Recht, Königin und die Mutter der Nachkommen des Herrschers zu werden.“

„Verstehe.- Aber ich bin keine Kriegerin oder eine Prinzessin.“

„Als Technikerin bist Du aber eine wahre Prinzessin. Und Du hast immer meinen Launen getrotzt und keine Angst gezeigt. Du hast mich sogar davor bewahrt, eine Dummheit zu begehen. Das alles macht dich zu einer würdigen Partnerin.“

Bulma lächelte Ihn dankbar an und bettete Ihren Kopf auf seine breite Brust. Vegeta ergriff Ihre rechte Hand und hielt sie fest.

„Aber hat Dir dein Vater nie etwas über deine Mutter erzählt?“ fuhr Bulma fort.

„Nein. Ich war schon von klein an immer nur auf das Kämpfen geprägt und habe Ihn auch nie nach meiner Mutter gefragt. Aber vielleicht hätte ich es tun sollen...doch meine Kampflust war damals schon so stark ausgeprägt, das es mich gar nicht kümmerte.“

„Wer hat dich dann aufgezogen?“

„In der ersten Zeit hatte ich eine Amme. Hah, ich weiß sogar noch Ihren Namen! Sie hieß Yuna!“

„Und sie hat Dir auch nichts über deine Mutter erzählt?“

„So weit ich mich erinnern kann, nicht.....ich weiß nur, das sie mich geliebt und behandelt hat, wie Ihr eigenes Kind. Wer weiß, vielleicht ist meine Mutter gestorben, während sie mich zur Welt brachte...“

„Das könnte gut möglich sein...und vielleicht wollte dein Vater aus Schmerz über den Verlust seiner Gemahlin nicht mehr von Ihr sprechen.“

„Vielleicht. Als ich dann anfing zu laufen, bekam ich ein Kindermädchen, eine der besten Kriegerinnen der Oberklasse. Ihr Name war Tabari und sie ließ keinen unerlaubt an mich heran! Sobald ich auf meinen eigenen Beinen stehen konnte, hat sie mit mir zu trainieren angefangen. Sie hat mir die Mutter ersetzt, bis sie von Freezer getötet wurde, als sie sich weigerte, Ihm mit mir auf sein Raumschiff zu folgen. Sie hat mich verteidigt wie eine Löwin Ihr Junges, doch sie hatte gegen dieses Monster keine Chance!“

„Dieser Freezer war wirklich ein Monster! Ein Glück, das er jetzt tot ist!“

„Stimmt. Aber wer war nur dieser Junge, der Ihn und seinen Vater so einfach erledigen konnte?“

„Vielleicht erfahren wir mehr, wenn der Tag X anbricht.“

„Der Tag X...die Ankuft der Cyborgs...“ murmelte Vegeta und blickte seine Partnerin in die Augen.

„Aber bis dahin ist noch Zeit. Laß uns diese verbleibende Zeit miteinander verbringen.“

Die beiden rückten wieder zusammen und Bulma schmiegte sich in Vegetas starke Arme. Bald darauf waren beide eingeschlafen.
 

„Ich bin in etwa zwei Tagen wieder zurück!“ sagte Vegeta am nächsten Morgen, als er die Raumkapsel bestieg.

„Bleib nicht zu lange fort.“ flüsterte Bulma Ihm ins Ohr.

„Keine Sorge. Du hast mich tatsächlich so weit gebracht, das ich immer wieder zu Dir zurück möchte.“

Bulma lächelte Ihren Partner dankbar an. Dann zog sie den Kragen seines Kampfanzuges auseinander und schob etwas darunter.

„Was ist das?“ wollte der Sayajin nachsehen.

„Erst wenn Du unterwegs bist. - Ich warte auf dich.“ sprach Bulma. Dann schloß sich die Tür der Kapsel und Bulma ging einige Schritte zurück auf Sicherheitsabstand. Kurz darauf hob das Raumfahrzeug ab und verschwand im Blau des Himmels.
 

Kaum hatte die Kapsel die Erdatmosphäre verlassen, holte Vegeta das Etwas hervor, was Bulma Ihn unter den Einteiler geschoben hatte. Es war ein Foto von Ihr.

Lächelnd schüttelte er den Kopf und legte es auf der Steuerkonsole ab.
 

Als Vegeta noch unter Freezers Kommando diente, war er mit seinen beiden Sayajin-Kameraden viel im All unterwegs gewesen. Auf diese Weise hatte er eine Menge Planeten kennengelernt, Bewohnte und unbewohnte.
 

Nach seinem Training hatte er beschlossen, wieder einmal eine dieser bewohnten Welten aufzusuchen. Gooma. Ein nicht sehr einladender Stern, aber er war der Treffpunkt von Raumfahrern aus allen Teilen der Galaxis.

Und so schlenderte Vegeta durch die engen Straßen der Hauptstadt.

„Prrrh! Es hat sich nichts verändert! Immer noch der gleiche Abschaum, immer noch der gleiche üble Gestank, der über der Stadt hängt!“ knurrte er leise.

Um nicht aufzufallen, trug er einen weiten Überwurf mit einer Kapuze. Es wollte nicht als Sayajin erkannt werden, da man hier in dieser Gegend nicht gut auf sie zu sprechen war. Mit Nappa und Raddiz an seiner Seite wäre diese Heimlichtuerei nicht notwendig gewesen, aber alleine war es doch sicherer, unentdeckt zu bleiben. Zumal hier auf Gooma auch der Treffpunkt der größten Halunken und Schurken der umliegenden Galaxien war. Freezers Leute hatten hier öfters Ihre Freizeit verbracht und es könnten sich noch immer versprengte Mitglieder seines ehemaligen Kommandos aufhalten.
 

Vegetas Weg führte Ihn zu bekanntesten Taverne der Stadt, einem alten Treffpunkt von Freezers Leuten. Er hatte vor, sich hier etwas umzuhören, ob das unrühmliche Ende von Freezer und seinem Vater King Cold bereits bis hierher gedrungen war.
 

An der Theke holte er sich etwas zu trinken und ließ sich an einem der hinteren Tische nieder, ohne seine Kapuze abzunehmen. Es fiel nicht weiter auf, etliche Gestalten liefen mit Helmen, die den ganzen Kopf bedeckten oder ähnlich verhüllt herum.

Tatsächlich trieben sich noch immer vereinzelte Leute von Freezer herum. Vier davon erkannte Vegeta wieder, sie waren mit Ihm auf Freezers Basis stationiert gewesen: Rappok, Ihm unterstanden die Waffensysteme auf Freezers Basis, Kando, ein Ingenieur, Salama, der Computerspezialist und Porifor, einer der Mediziner. Einige waren von humanoider Gestalt, andere sahen wie große Eidechsen aus. Eine Gruppe von sechs Mann hatte sich in einer Ecke an einem Tisch versammelt und redeten aufgeregt miteinander.

„Wenn ichs euch doch sage! Ich habe es aus erster Hand! Freezer und sein Vater sind tot! Sie wollten zur Erde und kamen auch dort an, aber dann hat man nichts mehr von Ihnen gehört! Freezers Oma ist ausser sich vor Trauer und Zorn, sie hat alles im Geiste miterlebt, Ihr wisst ja, sie ist eine Seherin!“ berichtete Rappok.

„Nicht zu glauben! Und ich glaubte immer die Erdlinge seien ein schwaches Volk!“ bemerkte Salama.

„Offenbar nicht!“ entgegnete Kando.

„Heheh, ja, wenn Ihr wüsstet!“ grinste Vegeta still in sich hinein.

„Freezer war ja schon einmal fast mit einem Bein in der Hölle! Er wollte Namek erobern, ist da aber an einen übermächtigen Gegner geraten und hat sich an Ihm die Zähne ausgebissen!“

„Man munkelt sogar, er wäre dem legendären Super-Sayajin begegnet!“ fuhr Rappok fort. „Unzählige von unseren Kameraden sind diesem Kerl schon zum Opfer gefallen!“

„Aber die Sayajin sind doch alle tot!“ entgegnete einer der Fremden.

„Da irrst Du dich aber gewaltig, Echsenarsch!“ grinste Vegeta leise.

„Genau! -Appropos Sayajin-wolltest Du uns nicht etwas zeigen?“ fragte ein Unbekannter am Tisch Rappok.

„Aber nicht hier! Ich habe oben ein Zimmer gemietet! Folgt mir unauffällig!“

Die sechs Gestalten erhoben sich und begaben sich zur Treppe, die zum oberen Geschoss führte.

„Was haben die vor?“ dachte Vegeta, erhob sich von seinem Platz und folgte dann der Gruppe in größerem Abstand. Seine Aura hatte er vollständig gelöscht, damit er unerkannt blieb.
 

Vor einer Tür hatten sich bereits mehrere Leute versammelt. Rappok schloß die Tür zu einem Zimmer auf und trat ein. Kando und Salama bezogen neben der Tür Posten und prüften jeden der Versammelten mit Ihren Scoutern, der eintreten wollte.

Vegeta reihte sich bei den Versammelten ein und als Salama seinen Scouter auf die verhüllte Gestalt richtete, zeigte sein Schirm nur eine Kampfkraft von 300 an.

„Alles klar, Kando. Der ist auch harmlos. -Keine versteckten Waffen. Okay, kannst eintreten.“ brummte Salama und Vegeta konnte passieren.

Zuletzt befanden sich neun Leute mit Ihm in dem Raum. Eine alte Deckenlampe spendete trübes Licht. Vegeta hielt sich im Hintergrund und beobachtete genau, was nun passieren würde.
 

Rappok stand hinter einem großen Tisch, auf dem er ein großes verschnürtes Bündel stehen hatte. Rechts und links wurde er von Salama und Kando flankiert.

„Wir kommen nun zum Verkauf der angekündigten Reliquien und Beutestücke!“ verkündete Rappok und knotete das Bündel auf. Mehrere verschiedene Figuren und Schmuckstücke wurden sichtbar, ein Raunen ging durch die Menge.

Vegeta fiel auf, das sich auf dem Tisch noch ein zweites Bündel befand. Doch es blieb zuerst unberührt. Er kannte die Methoden Rappoks. Bei den unzähligen Überfällen auf Planeten und Eroberungen ließen er und seine Kumpane immer wertvolle Gegenstände mitgehen. Freezer hatte für solche Dinge nicht viel übrig gehabt und so konnte Rappok immer mit reicher Beute zurückkehren. Und diese wurde hier dann auf Gooma meistbietend verkauft. So sicherte sich der Bursche eine sichere und gute Einnahmequelle.

Nun begann das Bieten und die verschiedenen Stücke wechselten den Besitzer.

„Und nun....das Beste wie immer zum Schluß!“

Vegeta, der gelangweilt in einer Ecke des Raumes an der Wand lehnte, stieß sich ab und wartete mit den anderen, was sich Rappok als Bonbon bis zuletzt aufgehoben hatte.

„Seht und staunt, Kameraden und Freunde!“

Freezers ehemaliger Waffenoffizier knotete das zweite Bündel auf und ließ die Enden auseinanderfallen.

Aufgeregtes Murmeln entstand, alles drängte nach vorne. Vegeta, der kleiner als alle Anwesenden war, wurde die Sicht versperrt.

„Scheiße! Ich kann nichts sehen!“ fluchte er leise. „Aber ich verpasse sicher nichts, Rappok hat bisher immer nur wertlosen Plunder verhökert!“

„Hab ich zu viel versprochen?“ vernahm er gedämpft die Stimme des Verkäufers. Salama und Kando drängten die gaffende Menge etwas zurück und so konnte Vegeta die Zwischenräume der Stehenden wieder etwas erkennen. Gerade sah er Rappok, wie er etwas in beide Hände nahm und hochhielt.
 

Plötzlich ging ein Ruck durch Vegetas drahtige Gestalt! Freezers Waffenoffizier hielt eine Kette in seinen Klauenfingern, an der ein großes, rundes, silbernes Medallion hing. In der Mitte war ein blutroter Stein eingelassen.

„Aber...das ist doch ....das Auge von Sayan!“ murmelte er.

„Dieses Medallion gehörte einst König Vegeta, dem letzten König der Sayajins....“ begann Rappok, aber weiter kam er nicht, denn im selben Moment schoß eine verhüllte Gestalt aus der hintersten Reihe in die Luft, drehte einen Salto und landete auf dem Tisch! Im nächsten Augenblick wurde dem Waffenoffizier die Kette mit dem Medallion aus der Hand gerissen und die verhüllte Gestalt warf mit einem Schwung Ihren weiten Mantel ab!
 

Ein Aufschrei ging durch die Versammelten.

„Vegeta! Ich dachte, Du wärest tot! Vernichtet von Freezer auf Namek!“ rief Salama.

„Tja, dem ist nicht so!“ knurrte der Sayajin und hob seine freie Hand. Sofort begannen die Finger in einem goldenen Licht zu glühen und bildeten eine Energiekugel!
 

Die ersten Kunden ergriffen panikartig die Flucht aus dem Zimmer!

„Wo hast Du das her?! Rede!“ fuhr Vegeta Rappok an und zielte auf den Waffenoffizier.

„Es...geh-gehört zu dieser Trophäe...“ stammelte dieser und deutete auf das weißeTuch, das auf dem Tisch neben Vegeta ausgebreitet lag. Der Sayajin wandte seinen Blick-und bekam einen Schock!

„Nein! Das ....das kann nicht sein!“ schluckte er.

Auf dem weißen Tuch lagen die Überreste einer weißen Rüstung, an der ein goldfarbener Umhang befestigt war. Auf der rechten Brustseite prangte ein ankerähnliches Emblem in blutroter Farbe. Aber am meisten war Vegeta über den bleichen Totenschädel, der vor der Rüstung stand, schockiert!

„Ihr verdammten.....wie könnt Ihr es wagen! Wer ist dafür verantwortlich? Du?“ schrie er zornig.

„Nein, nein!“

„Das hier hat meinem Vater gehört, Du Hund! Wie kannst Du es wagen, sein Andenken auf diese Weise zu beschmutzen!“ schrie Vegeta außer sich. Salama und Kando wollten bereits Ihrem Kameraden zu Hilfe kommen, ließen es aber sein, als sie miterlebten, wie Vegeta sich in einen Super-Sayajin verwandelte! Die Scouter, die sie trugen, gingen angesichts der freigesetzten Energie sofort in Rauch auf!

„Also sprich jetzt, wenn Dir dein Leben lieb ist! Wer ist dafür verantwortlich!!“

Angesichts dieser Sitouation wurde Rappok jetzt gesprächig.

„Ich-ich war doch früher auch Waffenoffizier auf Freezers Raumschiff! Wir...wir hatten damals von Dodoria den Auftrag bekommen, die Körper einiger toter Sayajins ins All zu befördern! Doch dann kam dieser rosa Fettsack auf die Idee, den Kopf und die Rüstung des toten Königs als Sieges-Trophäe zu behalten. Also trennte er seinen Kopf ab, behielt Ihn, die Rüstung und das Medallion und wir übergaben den Rest dem All! Und da Dodoria ja nicht von Namek zurückgekehrt ist, habe ich seine Habseligkeiten übernommen!“

„So, also Dodoria! Dann hat es dieses dreckige Schwein wirklich nicht besser verdient, als ich Ihn erledigt habe! Aber ich hätte Ihn noch leiden lassen sollen, bevor ich Ihm den Rest gegeben habe! Wenn ich daran denke, was er meinem Vater angetan hat...“

„Du hast Dodoria erledigt?“ fragte Kando zitternd.

„Jawohl! Und diesen schleimigen Schnösel Zarbon! Aber jetzt seid Ihr dran!“

Porifor wich langsam zur Tür zurück, als er in Vegetas blitzende Augen sah, in denen der pure Hass stand!

„Hiergeblieben!“ fauchte der Sayajin und schoß eine Energiekugel auf die Türklinke aus Metall. Die Hitze schmolz das Schloß und nun konnte keiner mehr hinaus!
 

„Für diesen Frevel an meiner Familie werde ich euch alle vernichten!“ grollte Vegeta mit gebleckten Zähnen.“ Und mit Dir fange ich an, Rappok!“

„Nein! Waah!“ schrien die fünf verbliebenen Personen und versuchten in Deckung zu gehen.

„DAS ist dafür, das Du es gewagt hast, die sterblichen Überreste meines Vaters als Trophäe zu verscherbeln!“

Vegetas Faust traf Rappoks Gesicht mit stahlharter Wucht! Den Waffenoffizier schmetterte es gegen die gegenüberliegende Wand und er spürte, wie sein Rachen sich mit Blut füllte. Röchelnd versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen, aber schon war Vegeta über Ihm und setzte seinen rechten Fuß auf dessen Brust!

„Und DAS ist für dich!! Bye-bye, Echsenarsch!“

Eine gewaltige Energie entlud sich aus seinen Fingern und pulverisierte Rappok! Vegeta brachte sich rechtzeitig durch Emporschweben in Sicherheit. Dann wandte er sich zu den Verbliebenen um. Die kauerten zitternd und jammernd unter diversen Möbelstücken. Mit wutverzerrtem Gesicht jagte der Sayajin eine weitere Energiekugel gegen das Bett, worunter sich Kando verkrochen hatte. Das Möbelstück ging in tausend Stücke-und mit Ihm der Ingenieur!
 

Auf einmal hämmerte von draußen jemand schwer gegen die Tür.

„Aufmachen! Oder wir brechen die Tür auf!“

„Hilfe! Hier drin ist ein Wahnsinniger! Er wird uns alle töten!“ schrie Salama, der im Schrank Deckung gesucht hatte. Wie albern, dachte der Sayajin angewidert. Gleich bist Du und dieser muffige Haufen Holz nur noch Staub!

Doch dann hörte er, wie von außen mit schweren Waffen auf die Tür gefeuert wurde! Eine Sekunde später riss es diese aus den Angeln und sie flog auf Vegeta zu. Doch dieser schlug sie mit einem Fausthieb zur Seite, wo sie in den Schrank mit Salama krachte und seinem Leben ebenfalls ein Ende setzte!

Eine Gruppe schwer bewaffneter Söldner, die für die Ordnung auf Gooma zuständig waren, drängte in den Raum. Angesichts dieser Übermacht zog es Vegeta vor, zu verschwinden. Nicht das er Angst hätte, er hätte es ohne mit der Wimper zu zucken mit ganz Gooma aufgenommen, aber die sterblichen Überreste seines Vaters waren nun wichtiger als jeder Kampf. Er mußte sie in Sicherheit bringen!

Vegeta sauste zum Tisch zurück, raffte im Vorbeiflug blitzschnell das weiße Tuch zu einem Bündel zusammen und rauschte durch das einzige Fenster des Zimmers nach draußen! Klirrend zersprang das Glas, gleichzeitig spürte Vegeta einen stechenden Schmerz an seiner linken Schulter!

Aber er ignorierte Ihn, stieg steil in die Höhe und sauste durch die Luft davon!
 

Nur wenige Augenblicke später verließ Vegeta mit seiner Raumkapsel bereits wieder diesen Planeten. Zum Glück verfolgten Ihn keine Schiffe.

Als er sich in seinem Sitz zurücklehnen wollte, zuckte er mit einem Aufschrei wieder zurück. Er befühlte seine linke Schulter und merkte, das etwas in Ihr steckte! Mit einem Ruck zog er den Fremdkörper heraus und besah Ihn sich.

„Ein Kaikh-Dolch! Diese Waffe, richtig geworfen, durchdringt sogar eine Rüstung!“ knurrte er und roch kurz an der blutigen Klinge. „Ein Glück! Sie ist nicht vergiftet!“ Der Sayajin warf die Klinge in die Luft und zerstörte sie mit einer wohldosierten Energiekugel.

Der Dolch hatte nur eine kleine, schmale Klinge und so war die Wunde nicht weiter schlimm. Vegeta schob ein mit einer Desinfektionslösung getränktes Tuch unter seinen Kampfanzug an die verletzte Stelle, die Wunde würde sich rasch wieder schließen.

„Vater...es ist unfassbar, was diese Hunde Dir angetan haben! -Verflucht seist Du auf ewig, Dodoria!-Aber ich verspreche Dir, Vater, das ich deine besudelte Ehre wieder herstellen werde!“
 

Gerade ging die Sonne über der westlichen Hauptstadt unter, als Vegeta wieder auf der großen, heimischen Wiese vor dem Haus der Familie Briefs landete.

Bulma sah von Ihrer Arbeit auf und wollte Ihrem Partner schon entgegengehen, als sie Ihn bereits am Fenster Ihres Arbeitszimmers vorbei eilen sah, vor sich hielt er etwas unförmiges, weißes in der Hand.

„Vegeta?“

Als Bulma jedoch den Flur erreichte, war er schon oben, sie hörte nur noch. wie er die Tür zu seinem Zimmer zuschlug.

„Na so was! Er hat mich nicht einmal begrüßt!“ murmelte sie und stieg die Stufen hinauf. Als sie den Flur entlang ging, vernahm sie plötzlich seltsame Laute. Zuerst dachte sie an einen Hund, der draußen heulte, doch dann merkte sie, das diese aus Vegetas Zimmer kamen! Hohe, klagende Laute, wie die eines gepeinigten Tieres!

„Was zum Teufel treibt der da drin?“ dachte sie und lauschte. Zuerst zögerte sie einzutreten, doch dann hielt sie es nicht mehr aus. Sie machte sich Sorgen.

Also öffnete sie die Tür und sah hinein.

Vegeta saß im Schneidersitz mitten auf dem Boden seines Zimmers, vor sich hatte er ein weißes Tuch ausgebreitet, auf dem sich etliche Dinge befanden, auf die Bulma aber nicht weiter achtete, da Ihr Blick sofort auf den Sayajin gelenkt wurde.

Vegeta hatte den Kopf in den Nacken geworfen, mit der rechten Faust hielt er ein kleines Messer umklammert. Sein blauer Kampfanzug hing nur noch in Fetzen an seinem Körper, quer über seiner Brust klaffte ein tiefer Schnitt, Blut sickerte aus der frischen Wunde, die er sich selbst beigebracht hatte, das bewies die blutige Klinge. Und der Sayajin gab eine ganze Litanei klagender Laute von sich!

„Vegeta! Was in aller Welt machst Du da?!“ rief Bulma entsetzt und stürzte in das Zimmer.

Plötzlich ruckte der Kopf Ihres Partners zurück und in Ihre Richtung.

„VERSCHWINDE!!“ stieß er mit gebleckten Zähnen hervor.“Und wage es nie wieder, mich bei einem Ritual zu stören!“

Bulma war wie angewurzelt stehen geblieben. Als sie sah, das er sogar mit dem Messer auf sie zielte, stürzte sie erschrocken wieder aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu!

Keuchend blieb sie stehen und versuchte sich von dem Schrecken zu beruhigen. Was war das nur für ein furchtbares Ritual? Was war während seiner Reise im All vorgefallen? Vegeta war nun wieder wie ausgewechselt. All seine Wildheit und sein aggressiver Zorn schienen wieder zurückgekehrt zu sein und entluden sich nun in diesem absurden Taten, die er als Ritual bezeichnete.
 

Draußen wurde es dunkel. Bulma hatte sich entschlossen, vor der Tür zu wachen. Irgendwann musste sich Vegeta ja wieder beruhigen. Nach einer Weile kam Mrs. Briefs nach oben.

„Du liebe Zeit! Was ist das für ein Lärm? Ist hier irgendwo ein Hund eingesperrt?“ rief sie.

„Das ist Vegeta, Mutter.“

„Was? Aber was hat er denn? Warum schreit er wie ein wildes Tier?“

„Er ist jetzt nicht anspechbar! Ich habe es schon versucht! Wir müssen einfach abwarten! Er sagte, es sei ein Ritual!“

„Du liebe Zeit! Das wird wohl eine schlaflose Nacht!“
 

Tatsächlich hockte Bulma die ganze Nacht im Flur neben der Tür von Vegetas Zimmer und lauschte den klagenden Heulen und Schreien, das Ihr eiskalte Schauer über den Rücken jagte. Was war nur mit Vegeta los? So hatte sie Ihn noch nie erlebt. Doch dann fiel Ihr ein, das sie einmal in einem Buch über Naturvölker gelesen hatte, das es in anderen Ländern Völker gab, die, wenn sie um einen Verstorbenen trauern, ebenfalls laut klagten und sich sogar Verletzungen beibrachten! Trauerte Vegeta etwa auch? Aber um wen?“
 

Endlich, gegen Morgen, verstummte der Lärm.

Bulma schreckte aus Ihrem Dösen hoch, als sie hörte, wie sich die Tür neben Ihr öffnete. Sie stand auf und sah Vegeta aus dem Zimmer taumeln. Sein Gesicht war von Erschöpfung gezeichnet und der ganze Körper von Schrammen und größeren und kleineren Wunden übersät.

„Vegeta! Oh nein! Was hast Du Dir nur angetan!“ rief sie und stützte Ihn.

„Es musste sein. Nur so kann mein Vater....in Alpnois Reich einziehen...“ krächzte er.

„Dein Vater? Aber ....er ist doch schon viele Jahre tot!“

„Ich...erkläre es Dir ...später...“

„Schon gut. Verzeih mir, ich wollte vorhin nicht respektlos sein. Aber als ich dich da so mit dem Messer in der Hand sah, da dachte ich....“

„Auch ich muß mich entschuldigen. Ich hätte dich vor Beginn aufklären sollen. Aber ich war so außer mir, was man meinem Vater angetan hat, das ich gar nicht mehr daran...dachte!“

„Laufen alle Rituale bei euch so blutig ab? Dein Schreien hat mir fast das Herz zerrissen!“

„Ich wollte dich nicht...ängstigen...verzeih...“

„Komm erst einmal mit in die Küche. Ich habe da etwas, das bringt dich wieder ein wenig auf die Beine.“
 

„Fühlst Du dich schon besser?“ fragte Bulma.

„Ja, dieser Energie-Drink hat mich wieder ein klein wenig aufgebaut. Wirkt zwar nicht so wie eine magische Bohne, aber ich fühl mich wenigstens nicht mehr so ausgelaugt.“ murmelte Vegeta. Er hockte Bulma gegenüber in der großen, runden, im Boden eingelassenen Wanne, während sie Ihm mit einem Schwamm vorsichtig säuberte.

„Was machst Du nur für Sachen...dein ganzer Körper ist schon mit Narben übersät!“

„Das Los eines Kriegers.“ sagte Vegeta nur. „Hast Du die ganze Nacht neben meiner Tür gewacht?“

Bulma nickte und sah in seine Augen, aus denen nun wieder alle Aggressivität verschwunden war.

„Du machst Dir sehr viel Mühe wegen mir.“ bemerkte der Sayajin.

„Ist für jemanden, den man liebt, nicht die ganze Mühe wert?“

Vegeta strich seiner Partnerin liebevoll über die Wangen und dann versuchte er das erste Mal, sie sacht auf den Mund zu küssen. Allerdings schien Ihm dabei seine spitze Nase etwas im Weg zu sein.

„Nur Mut.“ lächelte Bulma und beim vierten Anlauf schaffte er es, als er seinen Kopf schief legte.

„Tut mir leid, sanft sein gehört nicht gerade zu meinen starken Seiten.“

„Das kommt noch.“
 

Nachdem Bulma Vegetas Blessuren verarztet hatte, kehrte sie mit Ihm in sein Zimmer zurück.

„Hoffentlich kommt jetzt bloß nicht deine Mutter vorbei!“ knurrte er und schlang seinen Bademantel, der Ihm eine Nummer zu groß war, enger um seinen Körper.

„Keine Panik! Wir sind ja schon da.“ beruhigte Bulma Ihn.

Vegeta schlüpfte zuerst durch die Tür, dann folgte seine Partnerin. Das weiße Tuch lag noch immer ausgebreitet auf dem Boden, nur war es jetzt mit Blutspritzern bedeckt. Bulma schluckte Ihr aufsteigendes Ekelgefühl herunter und ging näher heran.

„Da-das ist ja ein Totenschädel!“ schluckte sie, als sie einen genaueren Blick auf die Gegenstände auf dem Tuch warf.

Vegeta nickte und hockte sich vor dem Tuch wieder auf dem Boden.

„Dies sind die sterblichen Überreste meines Vaters.“ sagte er tonlos.

„Du liebe Zeit! Wo hast Du sie gefunden?“

„Setz dich. Ich werde es Dir erzählen.“

Bulma nahm neben Ihm auf dem Teppich Platz und versuchte, nicht auf den Schädel zu sehen, sondern auf Vegetas Gesicht zu achten.

Der Sayajin gab nun einen kurzen Bericht über die Ereignisse auf Gooma ab.

„So war das also. Wie furchtbar! -Darf ich mal?“ fragte sie, als er geendet hatte und deutete auf den Schädel.

Vegeta nickte einmal stumm.

Es kostete sie zwar Überwindung, doch dann griff Bulma nach dem Schädel, an dem einige blutige Handabdrücke zu sehen waren. Oberhalb der Augenhöhlen entdeckte sie etwas. Ein kleines, kreisrundes Loch.

„Das hier sieht aus, als habe sich etwas durch seine Schädeldecke gebrannt. Siehst Du die feinen Brandspuren um das Loch? So wie es aussieht, kam der Tod für deinen Vater schnell und überraschend.“ stellte sie wie ein Kriminlolge fest. „Vielleicht tröstet es dich, das er nicht leiden musste.“

„Das war Freezer mit seinem vernichtenden Strahl! Der durchschlägt alles! Genauso hat er mich auf Namek umgebracht, bevor ich durch die Dragonballs wiederbelebt wurde.“

Langsam legte Bulma den Schädel wieder zurück.

„Sie hat keine Angst gehabt, den Schädel in die Hand zu nehmen. Und sie zeigt Verständnis für mein Tun. Bulma ist es wirklich wert, meine Gefährtin zu sein.“ dachte Vegeta nicht ohne Stolz, dann erklärte er:„Das Trauerritual war die erste Stufe, damit die Seele meines Vaters endlich in Alpnois Reich eingehen kann!“

„Ist das so etwas wie die Unterwelt?“

„Es ist eine alte Sayajin-Legende. Alpnoi ist die Königin des Khi`jalla, des Totenreichs, in das alle gefallenen Sayajin-Krieger, egal ob Ober-oder untere Klassen kommen, sofern das richtige Trauer-und Bestattungsritual durchgeführt wird. Sie dürfen dort an Königin Alpnois Tafel sitzen und alle Freuden und Genüsse des Jenseits genießen!“

„Ich verstehe. Und dies willst Du deinem Vater ebenfalls ermöglichen.“

„Ja. Ich konnte es vorher nicht, weil der tote Körper oder zumindest Teile davon dem Feuer übergeben werden müssen! Ein weiterer wichtiger Punkt. Deshalb ist es nicht jedem Sayajin möglich, dorthin zu gelangen. Aber viele Krieger haben immer davon geträumt. Doch mit der Vernichtung meiner Heimatwelt wird mein Vater wohl der Letzte sein, der den Weg in Ihr Reich finden wird....“

„Und was ist das da?“

Bulma wies auf das Medallion.

„Dies war das königliche Siegel unseres Reiches! Das Auge von Sayan. Es hat meinem Vater gehört und wurde immer auf den nächsten Thronerben weitergegeben, wenn er das Amt des Herrschers übernahm. Und dieses blutrote Symbol auf der Rüstung ist das Zeichen unseres Herrscherhauses. Auch ich hatte so eine getragen. Aber das ist schon lange her...mein Vater wurde von Freezer ermordet, als er mich befreien wollte!“ erklärte Vegeta. Auf einmal bemerkte Bulma, wie seine Hände zu zittern und seine Lippen zu beben begannen. Dann brach es plötzlich aus Ihm heraus: “Verdammt, ich vermisse Ihn noch immer!“

Er begann zu schluchzen, warf sich in Ihre Arme und barg sein Gesicht an Bulmas Schulter!

„Gut so. Halte deine Tränen nicht zurück. Vergiß für einen Moment deinen unbeugsamen Stolz und lasse sie einfach laufen...es sind ja nur Tränen...“
 

Bulma war erschüttert und überrascht zugleich. Sie hätte nicht gedacht, das dieser gnadenlose, harte Krieger zu so einem Gefühlsausbruch fähig war! Er hatte sich bis jetzt immer stolz und unbeugsam gegeben und nun heulte er sich wie ein kleines Kind an Ihrer Schulter aus! Und sie konnte nichts anderes tun, als beruhigend auf Ihn einzureden und Ihm tröstend durch das dichte pechschwarze Haar zu streichen.

„Ich will alles mit Dir teilen, Vegeta. Auch deinen Schmerz und dein Leid.“ sprach Bulma. Das sich der Sayajin in Ihrer Gegenwart so verhielt, bewies das er Ihr vertraute.
 

Zur selben Zeit, tausende Kilometer entfernt...

„Was ist denn mit Son-Goku los?“ wunderte sich Piccolo. „Er steht da, als hätte Ihn ein Versteinerungsstrahl getroffen!“

Son-Gohan lief zu seinem Vater.

„Papa, was ist?“

Gokus Blick schien in weite Ferne gerichtet zu sein. Dann entdeckte Gohan die Tränen, die in seinen Augen perlten.

„Papa, Du weinst ja!“

„Wie?-Ach, mir ist nur etwas in die Augen geraten!“ riß sich plötzlich Son-Goku aus seiner Starre und wischte sich schnell über die Augen. „Trainieren wir weiter.“

„Na gut.“ rief der Junge und lief zu Piccolo zurück.

„Vegeta, auch mir tut es leid, was mit deinem Vater passiert ist...“dachte Goku und sah in den Himmel.
 

„Geht es Dir jetzt wieder besser?“ fragte Bulma, als Vegeta sich wieder von Ihr löste und traurig zu Boden starrte.

Er nickte nur stumm.

„Wir sollten uns etwas ausruhen, nach dieser anstrengenden Nacht.“ schlug sie vor. Schweigend knotete Vegeta das Tuch wieder zu einem Bündel zusammen und verstaute es sorgfältig in einer Ecke des Zimmers.

„Weißt Du was? Es gibt im westlichen Gebirge einen Gipfel mit einem steinernen Altar, wo unsere Vorfahren Ihre Toten durch Feuer bestattet haben. Dort wird uns niemand stören.“ fiel Bulma ein.

„Du willst dabei sein?“

„Ich sagte Dir doch, ich will alles mit Dir teilen, Vegeta.“

„Ich danke Dir.“ lächelte der Sayajin dankbar.
 

Die beiden machten es sich auf Vegetas Bett bequem und schliefen bis in den späten Nachmittag. Es ist gut, wieder bei Ihr zu sein und Ihre Wärme zu spüren, dachte der Sayajin und hielt Ihre Hand. Und wie es aussieht, wird die Erde wohl meine neue Heimat werden....
 

Bulma erwachte und sah, wie Ihr Partner neben Ihr sich gerade reckte und herzhaft gähnte.

„Ausgeschlafen?“ fragte sie lächelnd.

Er drehte sich zu Ihr herum und nickte.

„Ich möchte Dir noch für die kleine Gabe danken, die Du mir vor meinem Abflug unter meinen Anzug geschoben hast.“ sagte Vegeta.

„Viele Partner nehmen ein Foto von Ihren Lieben oder Freunden mit, wenn sie auf Reisen gehen.“

„Aha. Eine Erdensitte.“

„Genau. Sag einmal, wie war dein Vater eigentlich? So wie Du dich verhalten hast, muß er Dir viel bedeutet haben.“

„Das hat er. Er war zwar streng und ich fürchtete seinen Zorn, doch er musste so sein! Er musste vor seinen Untergebenen Stärke zeigen und sein Gesicht wahren! Ein Sayajin - Prinz muß schon früh lernen, stark und unbeugsam zu sein, wenn er einmal über ein Volk von Kriegern herrschen wollte! Aber mein Vater war auch weise und ein geduldiger Lehrer. Und manchmal, wenn wir ganz unter uns waren, legte er seine rauhe Schale ab und hob mich auf seine Arme. Und als ich noch nicht laufen konnte, hat er sogar mit mir gespielt. Ich erinnere mich noch, wie ich immer versucht habe, sein Schwanzende zu fangen, das er über mir hin und her schwenkte. Es war ein gutes Reaktionstraining. Und wenn ich das Ende erwischt hatte, habe ich wie wild daran herum gezerrt und -gebissen und mich über Vaters dröhnendes Lachen gefreut. Diese Erlebnisse gaben mir damit ein Gefühl der Geborgenheit. Ein Gefühl, das Du mir nun auch gibst.“

„Jetzt verstehe ich deine tiefe Trauer. Dein Vater wäre sicher stolz auf dich.“
 

Am übernächsten Tag war es dann soweit. Vegeta flog mit Bulma in die Berge, um das Bestattungsritual für seinen Vater zu vollziehen. Der Sayajin saß neben Ihr in dem kleinen Flieger und hielt das Bündel mit den sterblichen Überresten auf seinem Schoß.

„Siehst Du? Da vorne ist der Gipfel!“ sagte Bulma und wies nach vorne auf eine näherkommende Bergspitze, die aus den Wolken ragte. „Das ist doch ein würdiger Ort, oder?“

“Das ist er.“

„Die Menschen haben früher die ganze Strecke bis zum Gipfel zu Fuß zurückgelegt und nur die toten Körper der Könige und Adligen unserer Vorfahren wurden dort dem Feuer übergeben.“
 

Bulma landete den Flieger auf dem Platteau unterhalb des Gipfels und beide stiegen aus. Ein frischer Wind zauste Ihre Haare, in dieser Höhe gab es nur spärlichen Grasbewuchs.

Vegeta war stehengeblieben und starrte auf die grandiose Aussicht, die sich Ihm bot.

„Es ist.....wunderbar....ich wußte nicht, das es auf der Erde einen solchen Ort gibt!“

„Oh, es gibt viele schöne Orte auf dieser Welt. Verstehtst Du nun, warum wir sie uns auf jedenfall erhalten und gegen böse Mächte schützen wollen?“

„Ich glaube schon.-Danke, das Du mich hierher gebracht hast, Bulma.“

„Da drüben ist der Altar.“
 

Die beiden gingen über das Hochplatteau auf den aus einem Felsblock gehauenen, rechteckigen Altar zu. Im Hintergrund bogen sich einige Bambusstangen im Wind, an denen rote und weiße Bänder flatterten. Dieser Ort hat wirklich etwas erhabenes, dachte Vegeta, dann stellte er das Bündel auf der Steinplatte ab und knotete es auf. Bulma war in respektvollem Abstand stehen geblieben und beobachtete sein Tun.

Bulma und Ihr Partner hatten sich für diesen Anlass entsprechend gekleidet. War bei den Menschen die Farbe Schwarz das Zeichen für Trauer, so war es bei den Sayajins die Farbe rot. Also trug Bulma ein rotes, geschlossenes Kleid und Vegeta einen roten Einteiler und darüber einen Brustpanzer, an welchem ein blutroter Umhang befestigt war.
 

Vegeta stellte nun den Schädel so, das die Augenhöhlen auf die wunderbare Aussicht zeigten und drapierte die Reste der Rüstung dahinter. Dann ergriff er das königliche Siegel, berührte es mit seiner Stirne und hing es sich um den Hals.

Als nächstes begab sich an das Kopfende des Altars, kniete davor nieder und kreuzte die Hände vor der Brust.. Dann begann er in seiner eigenen Sayajin-Sprache zu beten. Zuerst hielt Vegeta den Kopf gesenkt, dann aber hob er Ihm zum Himmel und breitete seine Arme aus. Nach diesem Ritual erhob er sich wieder, ergriff den Schädel, berührte ein letztes Mal mit seiner Stirn die Stirn seines toten Vaters und murmelte einige letzte Abschiedsworte in seiner Muttersprache. Als letzte Geste nahm er sein blutrotes Cape ab und breitete es über die sterblichen Überreste seines Vaters.
 

Dann entfernte sich Vegeta drei Schritte vom Altar, streckte seinen rechte Hand aus und baute eine Energiekugel auf. Diese feuerte er dann auf die verhüllten Gebeine, welche in Flammen aufgingen.

Schweigend beobachtete der Sayajin die verzehrenden Flammen, eine Träne lief über seine Wange.

„Ruhe in Frieden, Vater. Dein Platz an Alpnois Tafel ist Dir nun gewiß.“ murmelte er.

Der Wind trug den Rauch in den Himmel empor, Bulma trat neben Vegeta und legte einen Arm um seine Schultern.
 

Plötzlich zog ein rötlicher Nebel auf.

„Was ist das?“ rief Bulma erschrocken. „Das ist kein gewöhnlicher Nebel!“

„Warte hier!“ zischte Vegeta und trat auf die Nebelwand zu.

„Sei vorsichtig!“
 

Plötzlich erstarrte der Sayajin. Er spürte eine Aura! Die Aura eines anderen Sayajin! Und sie kam aus dem Nebel und war sehr mächtig!

„Wer ist da? Zeig dich!“ rief Vegeta und nahm eine kämpferische Haltung ein. Der Nebel begann plötzlich sich zurückzuziehen und die Umrisse einer hochgewachsenen, humanoiden Gestalt wurden sichtbar. Dann trat sie aus dem wabernden Nebel heraus.

Vegeta erstarrte, seine Augen weiteten sich.

Vor Ihm stand eine Frau mit langen, goldroten Haaren, deren Spitzen in jenen rötlichen Nebel übergingen, der sie bis jetzt verborgen hatte. Sie trug die Rüstung eines Sayajins, der lange Affenschwanz hatte die selbe Farbe wie Ihr Haar, das ein silberner Stirnreif mit einem blutroten Stein in der Mitte aus Ihrem schönen Gesicht hielt. In Ihrer rechten Hand hielt sie ein Zepter in Form einer Kriegsaxt. Ihre schwarzen Augen musterten den Krieger, der nur wenige Schritte entfernt vor Ihr stand.

„Alpnoi!“ schluckte Vegeta. „Die Königin des Khi`jalla!“

Die Sayajin lächelte.

„Du hast mich also erkannt, mein Sohn.“ sprach sie.

„WAS? Was hast Du da gesagt? - Dann....dann....bist DU meine....Mutter? Die Königin des Totenreiches der Sayajin?“

Alpnoi nickte.

Diese Erkenntnis traf Vegeta wie ein Schlag! Und dann konnte er es spüren. Diese mächtige Aura war seiner ähnlich!

„Aber wie....“

„Ich werde es Dir erklären, mein Sohn.“ hörte Vegeta plötzlich die Stimme seines Vaters. Im nächsten Moment manifestierte sich seine Gestalt aus dem Nebel, der Alpnoi jetzt schwächer umhüllte.

„Vater...“

„Aber willst Du uns nicht zuerst deine Gefährtin vorstellen?“ fragte sie. „Sie ist hübsch...“

„Bulma? Gut, ich hole sie.“
 

Und so stand kurz darauf auch Vegetas Partnerin staunend vor den beiden Gestalten.

„Sie ist deine Mutter?“ fragte sie ungläubig.

„Ja. Ihre Aura ist der meinen ähnlich.“

„Und das ist also dein Vater. Du bist Ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.“

„Sie war also die Seele, die dich gerufen hat.“ sagte King Vegeta.

Sein Sohn nickte.

„Ich fühle, das sie sehr klug und auch mutig ist! Wenn nicht schon tollkühn!“

„Das ist sie.“ nickte Vegeta.

„Hey, danke.“ lächelte Bulma und wurde ein wenig rot.
 

„Aber sag, Vater, wie konntet Du und Alpnoi euch begenen! Kein lebender Sayajin kann Ihr Reich betreten!“

„Ich habe es geschafft. Und das verdanke ich meinem unbeugsamen Stolz, den Du ja von mir geerbt hast. Ich wollte einen ganz besonderen Nachkommen haben. Selbst die beste Kriegerin unseres Volkes war mir nicht gut genug! Ich wollte mehr. Nur die Königin des Khi`jalla, unsere Kriegs-und Totengöttin, schien mir würdig genug, die Mutter meines Erben zu werden. Und so brachte ich immer wieder ein Blutopfer für sie und rief sie mit der alten Beschwörung an, mir zu erscheinen. Und eines Nachts erhörte sie meinen Wunsch.

„Was begehrst Du von mir, King Vegeta, König der Sayajins?“ fragte Alpnoi.

„Ich wünsche mir einen Erben! Und Ihr sollt die Mutter meines Nachkommen sein!“

„Du bist sehr kühn und auch sehr stolz, mein König, das Du mit dieser Bitte an mich herantrittst. Aber bist Du auch meiner würdig? Du weißt, ich bin die Königin des Khi`jalla, eure Göttin!“

„Das weiß ich, große Alpnoi! Und ich bin bereit, Dir den Beweis meiner Würdigkeit zu erbringen!“

„Nun gut. Wenn Du Kalron, meinen achtköpfigen Dämonenwächter besiegst, werde ich dein Werben erhören und die Mutter deines Erben, sei es nun ein Sohn oder eine Tochter. Aber sei gewarnt! Es haben schon Sayajin-Könige vor Dir versucht, Kalron zu besiegen! Sie sind alle gescheitert und fanden den Tod!“

„Ich werde nicht versagen!“

„Wir werden sehen, ob dein Stolz dir zum Sieg verhelfen wird!“
 

Kalron war Alpnois achtköpfiger Wächter, der den Eingang zu den Gefiden des Khi´jalla seit Anbeginn der Zeit bewacht und jeden Eindringling, der Ihr Reich unerlaubt betreten will, gnadenlos tötet! Also brachte mich Alpnoi in Ihr Reich und vor der großen Pforte wartete mein Gegner auf mich.

Es wurde ein harter, gnadenloser Kampf, aber ich war der Stärkste meines Volkes! Und ich schaffte es! Bevor ich Kalron töten konnte, gebot Alpnoi Einhalt.

„Du hast meinen Wächter besiegt! Und Dir somit das Recht erworben, einen Erben mit mir zu zeugen!“ sagte sie. „Aber wir haben nur eine Nacht Zeit. Dann mußt Du wieder in die Welt der Lebenden zurück, oder die Tore von Khi`jalla werden sich für immer hinter dich schließen!“

So geschah es dann auch. Und als ich sie dann im Morgengrauen verließ, trug sie ein Kind von mir in sich. Und unsere Seelen hatten sich gefunden.“ berichtete King Vegeta.

„Ihr habt euch ineinander verliebt.“ bemerkte Bulma.

„Das ist richtig. Aber ich konnte nicht bei Ihr bleiben...

„Geh nun, mein König. Und denke daran, was ich Dir gesagt habe! Du darfst niemanden, nicht einmal später deinem Kind erzählen, was hier geschehen ist! Dies ist meine weitere Bedingung, damit ich deinen Erben in die Welt der Lebenden schicken kann!“

„Ich werde unser Geheimnis hüten, Geliebte.“

„Dann geh nun und warte, bis ich Dir ein Zeichen sende! Wenn es soweit ist, wirst Du erfahren, wo Du deinen Erben finden wirst!“
 

So kehrte ich also zurück und wartete. Und dann, nach etwa acht Monaten, eines Nachts, hörte ich im Schlaf Alpnois Stimme.

„Wach auf, mein König und fliege sofort zur Blutklippe am dunklen Strom! Dort wirst Du das finden, auf das Du schon so lange wartest! Komm alleine, ohne deine Leibwache!“

Also verließ ich nachts heimlich den Palast und flog zu der mir angewiesenen Stelle. Ich landete am Ufer des dunklen Stroms und wartete.

Plötzlich hörte ich den Schrei eines Neugeborenen! Etwas kam den Fluss hinunter getrieben und die Strömung trug es in meine Richtung! Ungeduldig flog ich in Richtung der Laute und entdeckte bald darauf ein schwimmendes Moospolster. Und darauf lag ein Neugeborenes. An der Aura spürte ich sofort, das es von mir war. Und es war ein Sohn.

Überglücklich fischte ich meinen Kleinen von seinem Floß und flog auf die Spitze der Klippe.

„Ich habe einen Sohn! Und er wird der stärkste Sayajin werden, den die Galaxie gesehen hat! Vielleicht wird er sogar der legendäre Super-Sayajin!“ rief ich überglücklich und hob meinen Kleinen hoch in den Himmel.

„Ich habe Dir nun deinen Wunsch erfüllt, King Vegeta! Aber das Schicksal deines Sohnes liegt nun in deiner und seiner eigenen Hand. Ich kann nun nichts mehr für Ihn tun.“ hörte ich noch einmal Alpnois Stimme.

„Ich danke Dir, große Königin!“

„Und denke an dein Versprechen!“

„Das werde ich.“
 

Und so kehrte ich also mit Dir zurück, mein Sohn. Das Geheimnis deiner Mutter behielt ich wie sie es wünschte, für mich. Aber nun durftest Du endlich erfahren, wer Dir das Leben schenkte.“ schloß Vegetas Vater seine Erzählung.
 

Das Feuer, das die sterblichen Überreste verzehrt hatte, war erloschen, die Asche trug der Wind davon.
 

Bulma und Vegeta hatten die ganze Zeit atemlos zugehört.

„Jetzt weißt Du endlich auch, wer deine Mutter war.“ brach Bulma als erste das Schweigen.

„Ja. Ich bin wirklich ein echter Sayajin-Prinz! In mir fließt sogar göttliches Blut!“

„Au weia! Hoffentlich wird er jetzt nicht noch überheblicher!“ dachte Bulma.
 

„Ich danke Dir, mein Sohn, das Du die Trauerzeremonie vollzogen hast. Nun kann ich endlich in Frieden ruhen...ruhen in Alpnois Armen und Ihr zur Seite an der großen Tafel mit unseren Ahnen sitzen.“ sprach King Vegeta.

„Wir müssen nun wieder nach Khi`jalla zurückkehren. Vielleicht sehen wir uns wieder, wenn deine Zeit gekommen ist, mein Sohn.“

„Ja, vielleicht,...Mutter. Leb wohl. Leb wohl...Vater.“

Der rote Nebel wallte wieder stärker auf und verschluckte die beiden Gestalten. Und als der Wind die rötlichen Schwaden vertrieben hatte, waren Bulma und Vegeta wieder alleine auf dem Platteau.

„Wahnsinn..“ brachte Bulma erst wieder nach einer Weile heraus. „Also ich muss sagen, deine Eltern waren sehr nett. Obwohl sie Sayajins sind.“

„Auf jedenfall gehören wir Beide zusammen. Jetzt weiß ich, das ich zu Hause bin. Denn ich habe dich.“

„Und ich habe dich.“

Beide umarmten sich und es folgte der erste innige Kuss zwischen Ihnen.

„Uaah! Nee, ich werde mich nie daran gewöhnen!“ schüttelte sich Vegeta.

Und dann grinsten sie beide.
 

Einige Tage waren vergangen. Ihre unglaubliche Begegnung auf dem Gipfel des Berges hatten Bulma und Ihr Partner für sich behalten.
 

„In letzter Zeit verschwindet er immer punkt sieben Uhr ganz plötzlich, Mum.“ erklärte Bulma. „Ich sehe Ihn dann immer in die Stadt fliegen. Und gegen Mittag ist er dann meist wieder da. Was macht er bloß den ganzen Morgen in der Stadt?“

„Hast Du Ihn gefragt?“

„Ja-aber er gab mir nur eine unwirsche Bemerkung. Wenn er so reagiert, ist es besser, man fragt nicht weiter.“

„Du hast recht.-Sag mal, zwischen Dir und Vegeta-ist da etwas im Gange? Yamchu hat uns doch überraschend verlassen. Und seitdem ist es mir, als würdet Du und Vegeta euch besser verstehen.“

Bulma seufzte. „Ja, Mum, Du hast richtig bemerkt. Es hat zwischen uns gefunkt. Und ich bin sicher, er ist der Richtige. Nur zeigt Vegeta seine Gefühle sehr selten. Meistens, wenn wir ganz unter uns sind. Du weißt doch, sein Stolz. Gefühle zu zeigen, bedeutet für Ihn Schwäche. Wie gesagt, er ist zwar ein schwieriger Fall, aber ich kriege Ihn schon hin.“

„Na, da hast Du Dir ja wirklich einen stattlichen Partner ausgewählt! Er würde sogar mir gefallen!“ lächelte Mrs. Briefs.

„Laß das bloß Dad nicht hören!“ meinte Bulma grinsend.

„Und - habt Du und Vegeta schon....“

„Mum, Du bist unmöglich! -Ja, wir haben.“

„Und? Wie ist er so?“ bohrte Mrs. Briefs weiter.

„Ein totaler Anfänger! Aber das gibt sich bald. Bei den Jungs kommt das meist instinktiv, wenn sie erst wissen, worum es geht. Aber wenn er mich im Stehen küssen will, muß er immer den Kopf in den Nacken legen und sich auf die Zehenspitzen stellen! Das sieht vielleicht lustig aus! Komisch siehts natürlich auch aus, wenn ich mich dann zu Ihm hinunter beuge. Deshalb schwebt er dann immer ein Stückchen nach oben, um mit meinem Gesicht auf gleicher Höhe zu sein. “

„Na ja, normaler Weise ist der männliche Partner meist Größer als der weibliche. Mich wundert, das er bei seiner Größe bisher keinen Komplex gekriegt hat.“
 

Der Verkäufer des kleinen Schreibwaren-und Schulbedarfsladens zuckte zusammen. War da nicht eben ein Schatten gewesen?

Er trat zwischen die Regale und sah sich um. Niemand war zu sehen, der Laden schien leer. Aber plötzlich spürte er einen Luftzug an seinem Hinterkopf. Er fuhr herum und rückte an seiner Brille.

Zur gleichen Zeit legte eine weiß behandschuhte Hand ein paar Geldscheine auf die Theke neben der Kasse und verschwand wieder. Sekunden später hörte der Verkäufer das Klingeln seiner Türglocke.

Er eilte zur Theke, fand aber niemanden vor. Nur das Geld, das neben der Kasse lag. Der Verkäufer kratzte sich nachdenklich hinter dem Kopf.
 

Vegeta stoppte hinter einer Hauswand hoch über den Straßen der westlichen Hauptstadt und besah sich seine neusten Erwerbungen. Zwei Stifte, zwei Schulhefte und ein ABC-Schulbuch. Er war der vermeidliche „Geist“ im Laden gewesen und hatte sich diese Utensilien besorgt. Er grinste zufrieden und flog dann zwischen den Gebäuden davon.
 

Sein Ziel war ein eckiger Steinbau mit einem großen Hof. Vegeta landete auf einem breiten Sims neben einer Fensterreihe. Hier war er ungestört und wartete.

Kurz darauf hörte er wie eine Tür aufgerissen wurde und Kinderlärm. Dann das Rücken von Stühlen und das Geschrei ging in ein Murmeln über.

Dann war die Stimme einer Frau zu hören.

„Guten Morgen, Kinder! Holt eure Bücher und Hefte heraus, wir machen da weiter, wo wir gestern aufgehört haben!“

„Prima, es geht weiter!“ murmelte Vegeta und kramte das Buch hervor. Dann beugte er sich vor und linste heimlich durch das Fenster neben sich.

Drinnen hockten die Kinder der ersten Klasse auf Ihren Plätzen und blätterten in Ihren Büchern. Er merkte sich die Seite, die sie aufschlugen und tat das auch mit seinem.
 

Es war kaum zu glauben-Vegeta lernte! Lernte das ABC der Erdlinge. Bisher hatte er nur die Schrift seiner untergegangenen Heimatwelt gekannt, aber da er ja hier auf der Erde bleiben würde, fand er es wichtig, auch die hier einheimische Schrift schreiben und lesen zu lernen. Bulma oder jemanden anderen darum zu bitten, dazu war er zu stolz. Nein, lieber wollte er es alleine lernen! Er war ja nicht dumm! Und eine Möglichkeit hatte er bald gefunden...
 

Als Bulma eines Morgens erwachte, sah sie Vegeta am Fenster Ihres Schlafzimmers stehen und hinausblicken. Seine drahtige, mittelgroße Silhouette hob sich im Licht der ersten Sonnenstrahlen ab, die in das Zimmer fielen. Sie stützte Ihren Kopf auf Ihren Ellenbogen und ließ Ihre Augen an seinen muskulösen, breiten Rücken entlang fahren. Bis sie bei einer kreisrunden, dunklen Narbe anhielten, die sich unterhalb der Hüfte befand, da wo die Linie seiner Hinterbacken endete. Bulma wußte, das an dieser Stelle einmal der pelzige Affenschwanz herausgewachsen war, genau wie bei Son-Goku. Aber seit seinem ersten Kampf mit Ihm, bei dem Ihm dieses Attribut genommen wurde, war nur noch diese Narbe zurückgeblieben. Auf jeden fall machte Ihn dies fehlende Anhängsel noch menschenähnlicher.
 

Bulma stand auf, trat neben Vegeta und legte eine Hand um seine Hüfte.

„Was beobachtest Du denn da?“ fragte sie und legte Ihren Kopf auf seine Schulter.

„Die Straße hinter dem Garten. -Bulma, wohin gehen diese Kinder? Sie versammeln sich da vorne und dann werden sie mit einem Fahrzeug abgeholt.“

„Ganz einfach. Sie gehen zur Schule.“

„Schule?“

„Ja, sie lernen dort lesen und schreiben-und noch viele andere nützliche Dinge für Ihr späteres Leben.-Gab es das nicht bei Dir zu Hause?“

„Lesen und Schreiben war ein Privileg der Oberklasse und der Wissenschaftler. Die Sayajins der unteren Klassen mussten nur eines lernen-„

„-zu kämpfen.“ beendete Bulma Vegetas Satz.

„Das ist richtig.“ grinste er sie an, dann wurde er auf einmal nachdenklich. „Also lesen und schreiben....“
 

Gleich am nächsten Morgen dann war er heimlich aus dem Haus geschlichen und war dem Schulbus aus der Luft gefolgt. Gerade hatte das neue Schuljahr angefangen und eine neue Generation Erstklässler ging nun in Grundschule der Stadt.

Vegeta hatte die ersten beiden Unterichtsstunden der ABC-Schützen heimlich vom Fenster aus beobachtet und einen Entschluß gefasst.
 

So hockte er also seit neuestem Tag für Tag jeden Morgen heimlich auf dem Fenstersims und lauschte den Worten der Lehrerin.

„Wir wiederholen: K-A-T-Z-E. Katze.“ sagte die Lehrerin. Vegeta murmelte leise Buchstabe für Buchstabe mit und prägte sie sich ein.
 

War der Unterricht zu Ende, flog er auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause. Dort zog er sich in die Trainingskapsel zurück, verkroch sich in den unteren Bereich in eine Ecke und übte dort weiter. Vor allem das Schreiben. Er schrieb Buchstabe für Buchstabe ab und wiederholte sie leise für sich. Dann folgten die ersten Worte.

Einige Tage später folgten die Zahlen.
 

Wenn er mit dem Lernen fertig war, versteckte er Hefte und Buch und ging wieder nach oben zum Trainieren.

Viel schneller als die Kinder der ersten Klasse hatte er den Bogen heraus und bald brauchte er den Erläuterungen der Lehrerin nicht mehr zuzuhören. Er konnte das Schulbuch alleine bis zum Schluß durcharbeiten. Danach verschwanden im Hause der Familie Briefs auf einmal immer wieder Zeitschriften oder Bücher.

„Bulma! Hast Du eigentlich meinen neuesten Heftroman gesehen?“ fragte Mrs. Briefs.

„Nein, Mum. Du weißt doch, ich lese solches Zeug nicht!“

„Schatz, hast Du meinen neuesten Liebesroman gesehen?“ fragte Bulmas Mutter Ihren Gatten.

„Der schüttelte den Kopf.

„Komisch. Ich vermisse seit drei Tagen mein Buch über Komprimations-Technik.“ murmelte Bulma.

„Hier kommt doch niemand herein und klaut Bücher und Zeitschriften. Es sei denn....“

„Du denkst doch nicht an Vegeta, Mutter! Der interessiert sich doch nicht für so etwas! Und ich glaube kaum, das er unsere Schrift lesen kann!“ entgegnete Bulma. Aber dann fiel Ihr wieder das Gespräch mit Vegeta ein, das sie vor einigen Wochen geführt hatten.

„Sollte er etwa...“

Sie ging nach draußen und blickte vorsichtig durch ein Bullauge in das Innere der Kapsel. Von Vegeta war keine Spur zu entdecken, der Gravitations-Computer ausgeschaltet. Trotzdem öffente sie die Tür und trat ein.

„Vegeta?“

Auf einmal stutzte sie und lauschte. Tatsächlich konnte sie die gedämpfte Stimme Ihres Partners aus dem unteren Bereich der Kapsel hören! Als unterhielte er sich mit jemandem! Leise schlich sie zur Treppe und stieg vorsichtig hinunter in den Wohnbereich der Kapsel. Aber auch hier war er nicht.

„Er ist im Maschinenraum! Aber was macht er da? Redet er mit irgendjemand?“ wunderte sich Bulma und stieg so leise wie möglich die eiserne Leiter in den untersten Teil der Kapsel. Hier befanden sich die schweren Antriebsmaschinen und Aggregate.

Vegetas Stimme war nun deutlich zu hören, aber da er leise sprach, konnte sie nicht verstehen, was er sprach. Vorsichtig schlich sie näher. Dann entdecke sie die Spitze seiner schwarzen Mähne, die hinter einem Schaltkasten hervorsah. Schnell ging sie in die Hocke und arbeitete sich noch näher heran. Hinter einem der Aggregate verborgen, hob sie etwas Ihren Kopf über den Rand und entdeckte Vegeta!
 

Der Anblick, der sich Bulma bot, war unglaublich. Vegeta hockte im Schneidersitz auf dem Boden hinter dem großen Schaltkasten, hatte das Heft Ihrer Mutter auf dem Schoß liegen und-las! Er wirkte jetzt fast wie ein Gelehrter und nicht wie ein wilder Krieger. Neben Ihm lagen zwei aufgeschlagene Schreibhefte und ein Stift. Bulma konnte Buchstaben und Worte auf dem Papier sehen, in sauberer, klarer Schrift verfasst.
 

„Er lernt lesen und schreiben! Unglaublich! Und das ganz alleine!“ staunte Bulma. Dann hörte sie Vegetas Leseübungen zu.

„Ach...mein Engel...ch...En-gel-chen! Niemals würde ich Dich verlassen wollen! - Er umar...umar-umarmte sie und k-küs-küsste sie lei...den...schaftlich. - Ooh, Rrro..tsch-nein, Rog-Roger, Du mein Schnu...schnu...Schnu-ckel-chen????-Was ist das denn für`n Scheiß-Gesülze? Lauter bescheuerte komische Wörter! Weg damit!“ rief er plötzlich und warf das Heft mit einem Schwung in hohem Bogen zur Seite-flapp-direkt in Bulmas Gesicht!

Erschrocken quiekte sie auf und Vegeta fuhr hoch.
 

„Was tust Du hier?“ schnauzte er sie an.

„Ich habe dich gesucht!-Hierhin sind also all die Bücher und Zeitschriften verschwunden!“

Beim Näherkommen entdeckte Bulma den Stapel unter dem gegenüberliegenden Aggregat. Ihr Buch war auch darunter. Sie holte es hervor.

„Das suche ich schon seit drei Tagen!“ rief Bulma. „Wenn Du Dir etwas ausborgst, sag Bescheid!“

Vegeta ließ sich auf den Schaltkasten nieder, verschränkte die Arme vor der Brust und stieß ein unwirsches Knurren aus.

„Wie lange hast Du mir schon zugehört?“ fragte er dann.

„Noch nicht lange! Nur zwei Sätze! Das ist echt toll, wie Du Dir Lesen und Schreiben beigebracht hast! Aber wie hast Du das ganz am Anfang gemacht, mit den Buchstaben? Bist Du alle gekannt hast?“

„Grrmmmph! Ich habe einfach heimlich zugehört! Dieser Lehrerin, die diese kleinen Gören unterrichtet hat!“

„Jetzt verstehe ich, warum Du die letzten Wochen immer so früh für einige Stunden in die Stadt geflogen bist! Sehr raffiniert! Ich bin stolz auf dich!“ lächelte Bulma und umarmte Ihren Partner. Der vergaß seinen Groll und grinste.

„Aber das was deine Mutter da liest, ist der letzte Scheiß!“

„Mein Fall ist es auch nicht. Aber reifere Frauen lesen nun mal gerne Liebesromane.“

„Liebesromane?!! UUUUAAAH! Und das mir!“

Bulma brach in schallendes Gelächter aus.
 

Einige Tage waren vergangen.
 

Eines Morgens, als Vegeta die Küche verließ, kam Ihm Bulma auf dem Flur entgegen. Sie hatte Ihre Hand auf den Mund gepresst, rannte an Ihm vorbei und stürzte in die Toilette. Sekunden später hörte er sie laut husten und würgen!

Besorgt eilte er zurück.

„Bulma! Ist alles okay?“ fragte er und klopfte an die Toillettentür. Als Antwort bekam er nur wieder diese unappetitlichen Laute zu hören. Vegeta verzog angewidert das Gesicht.

Aber er wartete, bis sie wieder aus der Toilette kam.

Bulma war kreidebleich im Gesicht, als sie wieder das WC verließ.

„Mann, Du siehst ja furchtbar aus!“

„Ich muss irgend etwas schlechtes gegessen haben! Aber jetzt geht’s wieder.“

„Wirklich?“

Bulma lächelte Vegeta beruhigend zu. Es war ein seltsames Gefühl, sein besorgtes Gesicht zu sehen. Der untrügliche Beweis, das sie Ihm etwas bedeutete.

„Danke, das Du dich so um mich sorgst.“ sprach sie und gab Ihm einen Kuss
 

Vegeta fühlte seit einigen Tagen, das sich Bulma irgendwie zu verändern begann. Zwar nicht äußerlich, aber sie begann sich anders als sonst zu verhalten. Was war nur mit Ihr los? Brütete sie vielleicht irgendeine Krankheit aus? Einmal hatte sie über heftiges Seitenstechen geklagt, ein andern mal war Ihr schwindelig geworden und er hatte sie festhalten müssen. Und nun fing sie an, immer mehr zu essen!
 

„Sag einmal mein Kind, so viel hast Du in letzter Zeit ja noch nie gegessen! Du stopfst dein Essen ja regelrecht in dich hinein!“ stellte auch Mrs. Briefs fest.

„Stimmt. Willst Du mir nacheifern?“ grinste Vegeta.

„Quatsch! So viel mehr ist das auch nicht! Arbeit macht eben hungrig!“

„Und Du isst Sachen, die Du vorher gar nicht gemocht hast! Da stimmt doch was nicht! Du solltest einmal zum Arzt gehen!“

„Jaja, schon gut!“

Kopfschüttelnd sah Vegeta zu, wie seine Partnerin Ihre Portion Reis in sich hinein schaufelte. Auch sonst sah er sie in den kommenden Tagen immer wieder mit etwas eßbarem in der Hand.

„Oh mann! Hoffentlich wird sie nicht dick und fett!“ dachte er mit einem leichten Schaudern. „Bei mir geht alles in die Muskeln, wegen meinem harten Training! Aber sie sitzt meist nur und grübelt über Dinge nach, die sie dann aufschreibt.“
 

Wenn Vegeta dann nachts neben Ihr lag, spürte er, das sich auch ihre Aura leicht zu verändern begann. Was ging da nur in Ihrem Innern vor? War das normal? Wie konnte sich eine Aura verändern? Normalerweise war das nicht möglich.

„Was hast Du, Vegeta? Ist etwas nicht in Ordnung?“ fragte Bulma, als sie seinen Blick bemerkte.“Du siehst so nachdenklich aus.“

„Es ist nichts...“ murmelte der Sayajin.

„Ich finde es auf jedenfall toll, wie Du Dir selbst unsere Schrift beigebracht hast.“

„Wenn ich jetzt hier leben soll, muß ich ja auch eure Schrift lesen und schreiben können. Heheh, Kakarott hat erst lesen und schreiben gelernt, als sein Sohn anfing zu lernen. Ich hatte meinen eigenen Lehrer zuhause auf meiner Heimatwelt.“

„Wie hast Du eigentlich unsere Sprache gelernt?“

„Wir haben einen Übersetztungs-Chip in unserem linken Ohr, der mit unserem Gehirn verbunden ist. Vor unserem ersten Einsatz wird er uns Kriegern eingepflanzt und hält ein ganzes Leben.“

„Echt? Keine schlechte Erfindung. Genau wie eure Scouter.“

„Jetzt haben wir aber genug geplaudert. Ich bin müde und will morgen wieder früh mit meinem Training fortfahren.“ murmelte Vegeta. Bulma beobachtete, wie er langsam einschlief. In letzer Zeit hatte sie festgestellt, das er im Schlaf immer öfters lächelte. Kein hämisches oder fieses Grinsen, nein, es war ein richtiger zufriedener Ausdruck auf seinem Gesicht. Ein sicheres Zeichen dafür, das er sich in Ihrer Nähe wohl fühlte. Dann dachte sie über die vergangenen Tage nach.

„Mir ist fast jeden Morgen speiübel...Seitenstechen...Schwindelgefühle....und dann dieser Hunger! Das geht nun schon über zwei Wochen so! Sollte Ich etwa....-ich muss es herausfinden!“
 

Also holte sie sich am nächsten Tag einen Schwangerschafts-Frühtest aus der Apotheke.

„Jetzt werden wir sehen, ob Du mir etwas untergejubelt hast, Vegeta.“ murmelte sie, als sie aus der Toilette kam. In der Hand hielt sie ein Reagenzglas mit Ihrer Urinprobe.

Bulma gab einige Tropfen der Testflüssigkeit in das Reagenzglas mit der Probe und schüttelte es. Die Probe färbte sich dunkelblau.

„Oh-Mann! Das darf doch nicht wahr sein!“ keuchte sie.“Ich bin es also wirklich! - Das muss erst vor kurzem passiert sein, aber wir haben ja, seit wir uns näher gekommen sind, ziemlich oft nachts.....ach, passiert ist halt passiert. Und ich habe mir schon länger ein Kind gewünscht. Nur war bisher noch nicht der Richtige aufgetaucht. Aber bei Vegeta ist das anders....nur, wie bringe ich Ihm das bei, ohne das es seinen Stolz verletzt?-Bah, ich sage es Ihm einfach! Vielleicht freut er sich genauso darüber!“
 

Dann fiel Ihr ein, was Son-Goku gesagt hatte, als sich Ihre Wege vor einigen Monaten getrennt hatten.:„Bring ein gesundes Baby zur Welt!“

„Woher hat er das geahnt? Ist der Hellseher?“ wunderte sie sich. „Sehr merkwürdig. Ob der fremde Junge Ihm mehr erzählt hat, als er uns verraten hat? Oder hat er einfach eins und eins zusammen gezählt?-Na, wie dem auch sei, hier riechts bald nach Windeln!“

Dann rechnete sie nach, wann es ungefähr passiert sein könnte.

„Verrückt! Bei Yamchu und mir kam nie etwas zustande, doch dann kommt dieser Anfänger Vegeta und schiebt mir gleich beim zweiten oder dritten Mal einen Braten in die Röhre! Diese Sayajins scheinen nicht nur unglaublich stark zu sein, sondern auch ziemlich fruchtbar! Was es wohl werden wird?“

Um endgültige Gewissheit zu haben, suchte sie den Arzt auf.

„Es stimmt, Mrs. Briefs. Sie sind schwanger. In der siebten Woche. Meinen herzlichen Glückwunsch!“

„Danke, Doktor!“

„Ich werde Ihnen nun erklären, womit sie in den nächsten Wochen und Monaten rechnen müssen und auf was sie achten sollten. Wichtig ist, das sie regelmäßig zu den Untersuchungen kommen.“

„Kein Problem.“
 

An nächsten Tag fand Vegeta seine Partnerin in der Küche sitzen, vor sich einen großen Eisbecher. Scheinbar der Welt entrückt löffelte sie die kühle Köstlichkeit, auf Ihrem Gesicht lag ein zufriedener Ausdruck. Es war ein völlig neuer Anblick für Ihn. Er kam näher und setzte sich neben sie.

„Hä? Bulma....Du siehtst so....glücklich aus. Du strahlst richtig! Gibt’s was Besonderes?“ fragte Vegeta.

„In der Tat! Komm einmal mit.“

Sie führte Ihren Partner in einen stillen Nebenraum. Hier bekam er zuerst einmal einen dicken Kuss!

„Uuuah! Du sollst mich doch nicht so doll auf den Mund knutschen, Bulma! Du weißt, das ich das nicht mag!“

„Aber diesmal hast Du es Dir verdient!“

„Jetzt sag schon, was los ist!“ knurrte Vegeta ungeduldig. “Ich will weiter trainieren!“

„Ich bin schwanger!“ ließ Bulma die Bombe platzen.

„Häh? Was ist denn das wieder für ein Wort?“

„Oh Mann! Ich erwarte ein Kind! Schnallst Du das? Wir werden bald zu Dritt sein! Wir bekommen ein Baby, -na, vielleicht einen kleinen Vegeta! Kurzum: Du wirst Vater!“ versuchte sie Ihm die Situation klarzumachen.

„Ein Kind? Ich werde Vater?“

Erst jetzt begriff der Sayajin die Tragweite von Bulmas Worten. Seine Augen wurden groß. Dann brachte er eine ganze Weile kein Wort mehr heraus.

„Warum sagst Du nichts? Hats Dir die Sprache verschlagen?“

Auf einmal stieß Vegeta einen wilden Freudenschrei aus und umarmte stürmisch seine Partnerin!

„Sachte, sachte!“ lachte Bulma. „Es ist jedenfalls schön, das Du dich darüber freust!“

„Wir werden ein prachtvolles Kind haben! Und er wird mein Erbe weitertragen.“ strahlte Vegeta und setzte sie wieder ab.

„Was wünscht Du Dir, einen Sohn oder eine Tochter?“

„Der Stolz eines jeden Sayajinns ist ein Sohn, aber es gab auch starke und würdige Töchter in meinem Volk. - Das war es also, was ich die letzten Monate gespürt habe!“

„Was hast Du gespürt?“

„Deine Aura hat sich verändert! Ich wußte nicht warum, aber jetzt ist mir alles klar. Der Grund für diese Veränderung ist das neue Leben, das Du in Dir trägst!“

„Du kannst die Präsenz des Ungeborenen schon fühlen?“

„Ich habe sehr feine Sinne! Vor allem, was die Wahrnehmung von Auren betrifft! Sie können sehr viel über eine Person oder ein Lebewesen aussagen.“

„Komm, ich will es meinen Eltern sagen! Sie wissen es noch nicht!“
 

Dr. Briefs und seine Frau saßen im Wohnzimmer zusammen und unterhielten sich angeregt, als Bulma mit Vegeta den Raum betrat. Das hieß, die meiste Zeit plapperte nur Mrs. Briefs ohne Pause und Ihr Gatte nickte nur immer wieder bedächtig und tat sich an einem Stück Kuchen gütlich.

„Mann! Hat die denn keinen Knopf zum Abschalten?“ dachte sich Vegeta, dem diese Plaudertasche mehr als auf den Geist ging.

„Mum, Dad, ich muss euch was sagen....“ begann Bulma. „Ich bin schwanger.“

Keine Reaktion. Mrs. Briefs schwatzte fröhlich weiter und Ihr Gatte nickte wie ein Wackeldackel bedächtig mit dem Kopf.

„Maam! Dad! Hört Ihr? Ich habe euch was wichtiges zu sagen!“ rief Bulma nun etwas lauter.

Wieder reagierten Ihre Eltern nicht. Da platzte der grünhaarigen Frau der Kragen.

„ICH BIN SCHWANGER!!“ schrie sie.

Erst jetzt reagierten Dr. und Mrs. Briefs, besser gesagt, sie erstarrten mitten in Ihren Bewegungen und Ihre Augen wurden groß.

„Hast Du das gehört, mein Schatz? Wir werden Großeltern!“ jauchzte Bulmas Mutter, die als erstes wieder Ihre Stimme fand. „Wer ist denn der Vater?“

Als Antwort zeigte Bulma mit dem Daumen auf Vegeta.

„Ooh, dein kleiner Prinz war wohl erfolgreich.“ säuselte Mrs. Briefs und lächelte den Sayajin an.

„Ich bin nicht klein!“ protestierte Vegeta, der es gar nicht leiden konnte, wenn man auf seine Größe hin anspielte.

„Meine Mutter meint etwas anderes!“ raunte Bulma Ihm zu und bekam rote Wangen.

„Häh? Was meint die dann mit kleiner Prinz, wovon redet die?“

Bulma flüsterte Vegeta etwas ins Ohr. Im nächsten Moment lief dessen Gesicht rot an, seine Hände ballten sich zu Fäusten und er starrte verlegen und wütend an die Decke.

„Also wirklich! Du hast vielleicht eine frivole Mutter!“ knurrte der Sayajin und beeilte sich , aus dem Raum zu kommen.

„Mutter! Mußte das sein? Es war Ihm voll peinlich! Du musst besser aufpassen, was Du in Vegetas Gegenwart sagst! Du könntest Ihn beleidigen und ich weiß nicht, wie er dann reagiert!“

„Entschuldige, mein Liebes! Ich werde mich in Zukunft zurückhalten! Aber es ist schön, das wir nun bald ein Enkelkind haben werden!“
 

„Sag mal, wie lange dauert denn bei einem weiblichen Sayajin die Schwangerschaft?“ fragte Bulma und biß herzhaft in eine saure Gurke.

„Woher soll ich das wissen? Das ist Weiberkram! Wir Krieger haben damit nichts zu tun!“ knurrte Vegeta.

„Schade. Hätte mich interessiert. Vielleicht dauerte es bei Ihnen länger oder kürzer...“

„Und bei Dir?“

„Ich bin jetzt im zweiten Monat. Du musst dich also noch sieben Monate gedulden. Hach, ich werde ganz schön zunehmen! Das heißt dann wohl-ade, Traumfigur!“

„Heheh, Du futterst fast schon so viel wie ich!“

„Ich esse jetzt auch für zwei! Bei euch Mannsbildern ist das einfacher. Ihr gebt nur euren Teil dazu und das wars dann! Den ganzen Stress haben dann wir! Ich sage Dir, es ist echt kein angenehmes Gefühl, jeden Morgen über der Kloschüssel zu hängen und sich die Seele aus dem Leib zu kotzen!“

„Ein Glück, das ich als Prinz geboren bin und nicht als Prinzessin!“ grinste Vegeta.

„Sehr komisch!“
 

Dann fiel Ihr Chichi ein. Sie hatte ja bereits ein Kind von Son-Goku ausgetragen und zur Welt gebracht. Und er war auch ein reinblütiger Sayajin. Sie könnte Ihr bestimmt sagen, wie die Schwangerschaft und die Geburt verlaufen war und ob es Komplikationen gegeben hatte.

Also bestieg sie am nächsten Morgen Ihren kleinen Flieger und machte sich auf den Weg zu Son-Gokus Zuhause.

Sie landete einige Meter vor dem Haus und ging das letzte Stück zu Fuß. Dann klopfte sie an.

„Jemand zu Hause?“

Chichi öffnete.

„Ach, Bulma! Du bist es! Komm doch rein!“ begrüßte Son-Gokus Frau Bulma.

„Hallo, Chichi. Ist Son-Goku da?“

„Nein, er ist mit diesem Piccolo und Son-Gohan im Wald trainieren! Wieder mal!“

„Das trifft sich gut. Ich wollte dich nämlich etwas fragen. So von Frau zu Frau.“
 

„Was? Du erwartest ein Kind? Ich gratuliere Dir!“ rief Chichi erfreut und schenkte Tee ein. “Wer ist denn der Vater?“

„Vegeta.“

„WAAS? Dieser Kerl, der fast meinen armen Mann und meinen Jungen platt gemacht hat?“

„Ich weiß, er hat einige schlimme Dinge getan! Aber ich sage Dir, er hat auch seine guten Seiten.“

„Glaubst Du, Du kannst diesen Kerl zähmen? Ich würde Ihn niemals an mich ranlassen!“

„Nun, ich denke, es ist mir schon ein klein wenig gelungen! Aber ich sage Dir, er ist ein schwieriger Fall! Anfangs war er ein echtes Ekel! Aber wir haben uns zusammengerauft und das Ergebnis trage ich nun unter meinem Herzen. - Und deswegen hätte ich ein paar Fragen an dich. Son-Goku ist ja wie Vegeta, ein reinblütiger Sayajin. Hattest Du während deiner Schwangerschaft Probleme? Oder bei der Geburt? Wie lange hast Du Son-Gohan ausgetragen?“

„Laß mich überlegen...Probleme gab es eigentlich keine...nur war mein Kleiner schon ein ganz schöner Brocken, als er auf die Welt kam. Er wog fast dreitausendachthundert Gramm und war vierundfünfzig Zentimeter groß! Na ja, kein Wunder, Son-Goku ist ja auch ziemlich groß! Und Gohan kam mit diesem Affenschwänzchen auf die Welt, das Goku ja bereits auch schon als Kind hatte.“

„Verstehe. Gohan war als Neugeborenes also größer als ein normales Baby.“

„Bei Vegeta würde ich mir allerdings keine Sorgen wegen der Größe machen. Der ist ja kleiner als Du.“

„Stimmt. Und wie viele Monate dauerte deine Schwangerschaft?“

„Gerade mal acht Monate und vier Tage! Die Ärzte glaubten schon an eine Frühgeburt, aber mein Kleiner war trotzdem fertig entwickelt, gesund und kräftig.“

„Also ist eine kürzere Austragezeit möglich. Darauf muß ich mich einstellen.“

„Und Du wirst staunen, wie schnell es sich dann weiterentwickelt! Gohan war noch nicht einmal acht Monate, da lief er schon selbstständig herum und steckte überall seine Nase hinein.“ schwelgte Chichi in Erinnerungen.

„Aha. Ein Schnellentwickler.“

„Son-Gohan ist ein lieber Junge. Nur mit dem Lernen da will es noch nicht so klappen. Aber das kriege ich auch noch hin!“

„Danke für deine Auskünfte, Chichi. Du hast mir weitergeholfen.“

„Gern geschehen.“

„Aber sag nichts den Anderen! Dieses Gespräch bleibt unter uns! Ich will die anderen überraschen!“

„Keine Sorge! Ich halte dicht!“ nickte sie. „Ha, es ist unglaublich! Du und dieser wilde, kleine Kerl! Kennt der überhaupt so etwas wie Liebe?“

Bulma nickte.

„Wir sind uns in den letzten Monaten beide nähergekommen. Er hatte zuerst große Schwierigkeiten damit, aber er lernt jeden Tag mehr, sich hier zurechtzufinden.“

„Na dann viel Glück! Zähme diesen Widerspenstigen, am besten, damit er Dir aus der Hand frisst!“

„Du übertreibst, Chichi! Aber wir werden sehen. Denn richtig zähmen wird sich ein Sayajin wohl nie lassen...“
 

In den kommenden Wochen konnte Vegeta beobachten, wie Bulmas Bauch langsam größer wurde und er fühlte auch, das die Aura des Ungeborenen sich immer mehr entwickelte. Aber noch war sie undeutlich und nicht genau bestimmbar.
 

Auch kamen immer öfters Bekannte und Nachbarn zu Besuch und brachten Geschenke mit. Vegeta drückte sich immer vor diesen Besuchen und verzog sich in seine Trainingskapsel.
 

Manchmal flog er seine Partnerin in die Stadt zum Doktor und setzte sie auf dem Flachdach des Gebäudes ab. Hier oben wartete er auch, bis sie dann wieder zurückkam.

„Und?“

„Alles in bester Ordnung, Vegeta. Schau mal, hier auf diesen Ultraschall-Aufnahmen kannst Du bereits einige Details erkennen.“

Der Sayajin beäugte sich skeptisch die Ausdrucke.

„Ich sehe nur ein Gewirr aus schwarzen und weißen Flecken.“

„Schau doch genauer hin! Das hier, was wie eine kleine Perlenkette aussieht, ist die Wirbelsäule....und hier...das ist der Kopf....“

Vegeta zuckte nur mit den Schultern.

„Na komm, fliegen wir nach Hause zurück.“ seufzte Bulma und ließ sich von Ihm hochheben. Es gab manche Dinge, die er eben noch nicht sehen konnte....
 

Das Kinderzimmer war natürlich gar nicht nach Vegetas Geschmack.

„Muss dieses ganze bunte Zeug an den Wänden sein?“ brummte er.

„Na hör mal! Ein Kinderzimmer soll hell und fröhlich sein!“

„Fröhlich?!“

Vegeta schüttelte den Kopf. Und dann der ganze Kram, der in dem Raum herumlag und -stand! Und jeden Tag kam etwas Neues dazu: Eine Wiege, ein Bettchen, die Wickelauflage und jede Menge Spielzeug. Und alles so fürchterlich bunt!

„Wie sah denn dein Zimmer aus?“

„Schlicht. Und nicht so bunt! Und einfach eingerichtet. Ein Tisch mit Stühlen und mein Schlafplatz, ein Lager aus Fellen. Und an den Wänden hingen einige Trophäen; Rüstungen, Waffen und sowas. Was ich mir von meinen Eroberungen mitgebracht habe.“

„Sonst nichts?“

„Nein.“

„Armer Kerl.“ dachte Bulma mitfühlend. „Warscheinlich hatte er nicht einmal ein Spielzeug...“
 

Vegeta besah sich die vielen Dinge, die sich im neuen Kinderzimmer stapelten, nahm manche in die Hand oder stieß sie mit seiner Fußspitze an. Natürlich wußte er bei den meisten Sachen nicht, wofür sie eigentlich gut waren.

„Und dieses ganze Zeug braucht ein Baby?“ fragte er und hielt eine Rassel hoch.

„Natürlich. -Du liebe Zeit! So viele Geschenke!“ antwortete Bulma und blickte auf den Stapel Kartons in einer Ecke des Zimmers.

„Und was ist das?“ Vegeta hielt einen Plüschhasen hoch.

„Hattest Du denn kein Spielzeug?“

„Na ja, als ich noch nicht laufen konnte, hat mir mein Vater einmal einen Oozaru aus echtem Fell geschenkt. Den habe ich überall hin mitgeschleppt und immer mit Ihm im Spiel gekämpft, bis er ganz kaputt war.“

„Was ist ein Oozaru?“

„Das Sayajin-Wort für Wehraffe, wie Ihr das nennt. Du weißt doch, das wir uns bei Vollmond in diese großen Affen verwandeln können, vorausgesetzt, wir haben noch unseren Schwanz.“

„Erinner mich nicht daran! Ich habe es bei Son-Goku mehrmals erlebt, als er noch klein war!“

„Und was sind das für Dinger?“ Vegeta hob ein weißes Päckchen hoch.

„Windeln. So ziemlich das Wichtigste.“

„Wieso?“

„Du kannst Fragen stellen! Du willst doch sicher nicht, das unser Kleines alles vollmacht, wenn es gerade mal muß!

„Auch wieder wahr.-Hey, warum kicherst Du?“

„Hihi, ich versuche mir gerade dich als Baby in Windeln vorzustellen! Mit deinem Affenschwänzchen muss das niedlich ausgesehen haben!“

„Sehr komisch! In den Horts jedenfalls brauchten die Babys keine Windeln. Ich war mal mit Tabari, meinem Kindermädchen zu einer Besichtigung in dem Hort, in welchem sie Ihre Ausbildung absolviert hatte. Ein computergesteuertes Reinigungssystem sorgte dafür, das die Bettchen immer sauber blieben. Das war auch bei meiner Wiege so. Das Füttern lief genauso ab, nur bei mir übernahm das natürlich meine Amme. Das hat mir Tabari alles erklärt, nur fand ich es damals recht langweilig.“

„Wie furchtbar! Die Betreuung erfolgte nur durch Maschinen? Wo blieb da die elterliche Wärme? Also mein Baby wird nicht so aufwachsen! Und ich hoffe doch sehr, das Du auch zu dieser Betreuung und Erziehung beitragen wirst!“

„Keine Sorge. Ich leiste schon meinen Beitrag. Der, der mir meinem Status nach gebührt!“
 

Ein Wald nahe der westlichen Hauptstadt.

Der Hase hob unruhig den Kopf und lauschte. War da nicht eben ein Geräusch gewesen? Das Tier stellte sich auf die Hinterbeine, schnupperte und prüfte den Wind. Nichts. Aber irgend etwas lag in der Luft. Nervös begann das Langohr sich zu putzen, ohne die Umgebung aus den Augen zu lassen.

Nach seiner Reinigung machte sich der Hase wieder an das Fressen. Aber plötzlich hielt er wieder inne-und erstarrte! Im nächsten Moment spürte er die Gefahr auf sich zurasen! Doch es war zu spät. Ein Blitz, ein kurzer, hoher Schrei-und der Hase fiel leblos zu Boden.
 

Vegeta schwebte von dem Baum herab, auf dem er gelauert hatte und landete neben dem toten Hasen. Er hatte seinen Kampfanzug gegen normale Kleidung getauscht und eine Umhängetasche dabei. Schweigend begutachtete er seine Beute, dann hockte er sich nieder und hob sie auf.

„Ich habe es nicht verlernt...“ grinste er.

Im Schutz einiger Sträucher an einem Bach weidete er die Beute aus und zog das Fell ab.

„Das Blut für mich...und das Fleisch und die Leber für meine Gefährtin, die neues Leben in sich trägt. Sie braucht jetzt viel kräftige Nahrung. Und das ist genau das richtige.“ dachte er und wischte sich über den Mund.
 

Nachdem er mit dem Schlachten fertig war, wickelte er die Beute in ein sauberes Geschirrtuch, das er aus der Küche mitgehen hatte lassen und verstaute sie in seiner Tasche. Dann flog er nach Hause zurück.
 

„Was in aller Welt bringst Du da an, Vegeta?“ wunderte sich Bulma, als Ihr Partner in der Küche seine Tasche auf den Esstisch abstellte und den Inhalt herausholte.

„Hier, das habe ich für dich gefangen.“

Er wickelte die Beute aus dem Geschirrtuch.

„Das ist ja ein Hase! Du warst richtig auf der Jagd?“

„Na klar! Du brauchst jetzt gutes Essen!“

„Aber Du erwartest hoffentlich nicht, das ich das da roh esse!“

„Natürlich nicht. Ich bin beides gewohnt. Auf meinen Reisen konnte ich mir nicht immer ein Feuer machen. Es hätte mich verraten.“

„Das ist lieb von Dir. Ich danke Dir für deine Mühe, Vegeta. Jetzt muß das Teil nur noch in den Ofen.“
 

Eine Stunde später....

Dr. Briefs hob den Kopf und schnüffelte.

„Hmm....riechst Du das auch? Bulma macht heute einen Braten!“ sagte er. Neugierig gingen beide in die Küche.

Die Backofentür stand offen und im Bräter dampfte der fertige Hase.

„Ooooh! Das sieht ja köstlich aus! Und gut riechen tut es auch! Bulma hat bestimmt nichts dagegen, wenn ich ein Stückchen probiere!“ murmelte der Professor und ging auf den Ofen zu.

„Bestimmt nicht!“ flötete seine Gattin und folgte.
 

Plötzlich aber sprang Vegeta Bulmas Eltern in den Weg! Erschrocken wichen sie zurück, als sie die drohende Haltung des Sayajin bemerkten.

„Pfoten weg! Das da ist nur für Bulma alleine!!“ grollte er.

„Vegeta! Was soll das?“ rief seine Partnerin, welche gerade die Küche betrat.

„Dein Vater wollte von dem Braten stibitzen! Aber ich habe Ihn nur für Dich und das Kind in Dir erbeutet! Und kein anderer darf davon essen!“

„Ooooh, ich verstehe! Das ist natürlich etwas anderes!“ beschwichtigte Dr. Briefs den aufgebrachten Sayajin „Ich würde niemals wagen, meiner Tochter etwas wegzuessen, vor allem jetzt nicht!“

„Was für eine noble Tat! Er geht sogar für sie jagen!“ seufzte Mrs. Briefs. „Na komm, mein Lieber, wir wollen die Beiden nicht stören!“

„Ist gut.“ nickte Dr. Briefs und folgte seiner Gattin aus der Küche. „Schade...schade...“ murmelte er noch leise für sich. Er hätte trotz allem wirklich zu gerne etwas von dem Hasen probiert!
 

Kurze Zeit später saßen sich beide am Eßtisch gegenüber.

„Hmmm.....das schmeckt gut!“ sagte Bulma kauend.

Vegeta beobachtete lächelnd seine Partnerin.

„Iss nur, es ist alles für dich.“

„Wie hast es Du auf deinen Reisen immer mit dem Essen gehalten? Ihr konntet ja schlecht in ein Restaurant gehen.“

„Jeder Krieger musste in der Lage sein, sich selbst mit dem zu versorgen, was der jeweilige Planet bot. Entweder jagten wir uns etwas oder wir sammelten eßbares Grünzeug-na ja, oder wir haben etwas von den Besiegten erbeutet. Saftiges Fleisch war uns natürlich am liebsten, roh oder gar, wir waren da nicht wählerisch.“

Was er noch alles in seinem frühen Leben als Sayajin verspeist hatte, behielt er lieber für sich...

„Aha. Ich kanns mir denken..“ murmelte Bulma und biß ein Stück von einer Keule ab.

„Du mußt vor allem die Leber essen! Sie macht dich und das Kind stark!“

„Tut mir leid, aber ich mag keine Leber. - Aber Dir zu Liebe werde ich ein Stück probieren.“ sprach sie und versuchte ein Häppchen. „Hey, das ist gut! In meinem jetzigen Zustand scheint mir alles zu schmecken! Und ich esse die unmöglichsten Sachen zusammen!“

Also wanderte auch die Leber in Bulmas Magen.
 

Zuletzt blieb noch ein Stück, das sie beim besten Willen nicht mehr herunterbrachte und Vegeta gab.

„Du brauchst genauso gutes und kräftiges Essen bei deinem harten Training und für den Kampf gegen die Cyborgs.“ lächelte Bulma und sah zu, wie Ihr Partner sich über den Rest hermachte. „Und ich will ja alles mit Dir teilen...“
 

Weitere Wochen verstrichen.

„Vegeta, würdest Du mir bitte die Schultern massieren, ich habs schon wieder im Kreuz!“

bat Bulma. „Meine Bürde, die ich mit mir herumtrage wird von Tag zu Tag schwerer! Und das belastet meinen Rücken!“

„Bin schon im Anflug!“ grinste der Sayajin und mit einem Satz landete er neben seiner Partnerin in der großen Wanne, das Wasser spritze nach allen Seiten.

„Wuuuah! Musste das denn sein?“ schimpfte Bulma und schüttelte sich.

„Klaro! Das Ding hier ist doch groß genug!“

Seufzend drehte sich Bulma herum und Vegeta begann mit seinen Händen Ihre Schulter zu bearbeiten.

„Au! Nicht so fest!“

„Tut mir leid, es fällt mir noch schwer, meine Kraft richtig einzuteilen!“

„Genau wie bei Son-Goku! Wenn der was anfasst, geht es oft kaputt! Auch Du hast in diesem Fall noch so deine Probleme! Vier Türklinken, sechs Teller, zwei Schranktüren in der Küche und eine im Wohnzimmer mussten schon dran glauben! Aber es ist ja auch kein Wunder. Während mein Bauch immer dicker wird, passiert das selbe mit deinen Muskeln! Du wirst immer durchtrainierter und stämmiger!“

„Das muss ich auch! Kakarott wird sich noch wundern!“

„Wird das denn mit eurer Rivalität niemals enden?“

„Nein! Ich bin der Prinz der Sayajin! Und ich muss der Stärkste sein! So wie es mein Vater war!“ knurrte Vegeta.

„Aaah! Pass doch auf! Laß deinen Frust nicht an meinem Rücken aus!“ zeterte Bulma und zuckte nach vorne.

„Tut mir leid! Ich wollte Dir nicht wehtun!“

„Vergiß Son-Goku und deine Rivalität gegen Ihn für eine Weile. Und denke lieber an unser Kind, das in wenigen Monaten auf die Welt kommen wird! Das sollte jetzt das Wichtigste für dich sein!“ erklärte Bulma und lehnte sich an Ihn. Vegeta ergriff Ihre Hände.

„Ich werde es versuchen. Dir zuliebe.“
 

Plötzlich zuckte Bulma zusammen und stieß einen leisen Schrei aus.

„Was denn? Ich hab doch gar nichts gemacht!“ rief Vegeta leicht genervt. Seine Partnerin setzte sich auf, drehte sich zu Ihm herum und legte Ihre Hand auf Ihren stark gewölbten Bauch.

„Alles in Ordnung da drin?“ fragte Vegeta besorgt und deutete auf Bulmas Kugel.

„Oh-schon wieder!“

„Was?“

„Unser Baby! Es hat mich da drinnen gerade ganz sacht getreten! Und gerade eben wieder!“

„Ist das normal?“

Bulma nickte lächelnd.

„Jetzt wird es vor allem Nachts öfters da drin rund gehen! Warscheinlich fängt dein Abkömmling schon mit dem Training an.“ schmunzelte sie und beobachtete Ihre Bauchdecke.

„Huch! Schon wieder! Und man kann es sogar von hier draußen sehen!“

Vegeta rückte neugierig näher, reckte seinen Kopf und starrte auf den Bauch seiner Partnerin.

Plötzlich vibrierte die Bauchdecke an einer Stelle ganz kurz, als hätte jemand von innnen dagegen getreten! Der Sayajin war so überrascht, das er mit einem erschrockenen Laut zurückzuckte und beinahe mit dem Kopf gegen den Rand der Wanne geknallt wäre!

„He, he, vorsichtig, mein Lieber!“ kicherte Bulma.

„Das ist unglaublich! Sogar für mich!“

„Gib mir mal deine Hand.“

Bulma ergriff seine rechte Hand und führte sie an Ihren gewölbten Bauch.

„So müsstest Du es noch besser spüren.“
 

Auf einmal weiteten sich Vegetas Augen überrascht und sein Gesicht begann zu strahlen, so wie Bulma es noch nie bei Ihm gesehen hatte!

„Es...ist ein Junge! Wir bekommen einen Sohn!“ sagte er, eine Träne perlte aus seinem rechten Auge.

„WAS? Das kannst Du fühlen?“

„Ich spüre es an der Aura des Ungeborenen. Sie wird mit jedem Tag stärker und nun kann auch feststellen, ob sie weiblich oder männlich ist! Und diese Aura dieses Kindes ist eindeutig männlich!“

„Das kannst Du alles aus einer Aura herauslesen?“

Vegeta nickte.

„Ungefähres Alter, Geschlecht, Stärke....ich sagte Dir doch, ich habe feine Sinne!“

„Und nun wird es nicht mehr lange dauern. Nur noch etwa drei Monate, vielleicht auch weniger.“

„Dann werde ich bis dahin nicht mehr an Kakarott denken, nur noch an dich und unseren Sohn. Ich verspreche es Dir.“ lächelte Vegeta. Dankbar schloß Bulma Ihn in die Arme.
 

Fortsetzung folgt.

geschrieben 31.03.02



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-02-10T15:24:04+00:00 10.02.2007 16:24
Is wirklich super geschrieben. Das Vegeta lesen und schreiben lernt ist wirklich süß!!!! SChreib weiter!!=)
Von: abgemeldet
2007-02-10T10:19:22+00:00 10.02.2007 11:19
die ff is sist wirklich super !!!!!!!!!!!!!
wie süß es ist wie veggie sich um bulma udn Trunks kümmert ...
lol udn die vorstellung erst wie er für bulma jagen gegangen ist *gg*

freu mich schon auf den nächsten teil
alyssa16
Von: abgemeldet
2007-02-10T10:19:17+00:00 10.02.2007 11:19
die ff is sist wirklich super !!!!!!!!!!!!!
wie süß es ist wie veggie sich um bulma udn Trunks kümmert ...
lol udn die vorstellung erst wie er für bulma jagen gegangen ist *gg*

freu mich schon auf den nächsten teil
alyssa16


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