Stiller Tod
Stiller Tod
Ich sitze hier allein,
bin gerade am weinen,
jeder hat mich verlassen,
ich kann sie trotzdem nicht hassen.
So bin ich halt,
verabscheue Gewalt,
aber der Tod ist verlockend,
sitz' hier vor der Waffe hockend.
Sehe sie an
und denke gleich dran:
Komm! Schieß dich tot!
Befreie dich von all der Not.
Doch kann nicht,
sehe nur dein Gesicht.
jetzt bist du so weit fort,
an einem anderen Ort.
Auch du bist gegangen,
als die Engel sangen,
sagtest: Gib nicht auf!
Lass dem Leben seinen Lauf!
Ich möchte auf dich hören,
den Kreislauf nicht stören,
doch vermisse dich sehr
und will dir hinterher.
Bitte, verzeih mir,
denn jetzt stehe ich hier,
die Waffe zum Munde führend,
keinen einz'gen Muskel rürend.
Der Schmerz sitzt tief,
seit meine Liebe davon lief.
Habe viel geweint,
doch bald sind wir endlich vereint.
Jetzt drück' ich ab,
während ich nur einen Gedanken hab
und der bist du,
ich rufe dir zu:
Endlich seh' ich dich wieder
und ach die schönene Engelslieder!
Wir werden nie mehr getrennt,
sowie zum 4. Advent.