School Outing - Gegenwart
Kapitel 2:
School Outing - Gegenwart
Lysops Sicht
„Ansonsten wisst ihr ja, was ihr für einen Ausflug braucht. Seid alle um 9:30 Uhr am Schuleingang, der
Zug fährt dann eine viertel Stunde später ab. Zum Bahnhof laufen wir alle zusammen von der Schule
aus, verstanden?“ erklärte Frau Ririka und schaute noch einmal in ihren Unterlagen nach, ob sie auch
nichts vergessen hatte uns mitzuteilen. Alle Schüler unterhielten sich in Zimmerlautstärke miteinander,
denn diese Klassenfahrt würde der Anstoß für die zwölfte Klasse sein. Sie war zwar erst Anfang September, aber
jetzt wurde schon alles besprochen.
Ich schrieb eifrig in mein Hausaufgabenheft, denn mir durfte auf keinen Fall etwas entgehen. Ich
musste mir eine Möglichkeit überlegen, wie ich neben Kaya sitzen konnte. Da beide Kursgruppen
gemeinsam nach Loguetown fahren sollten, war Kaya mit uns im selben Zug. Sie ging zwar in die
Parallelklasse, aber Hauptsache ich bekam eine Möglichkeit, mit ihr ins Gespräch zu kommen. ...Es fehlte
mir bloß ein wenig an Mut. Es durfte nämlich kein Aufsehen erregen, sollte ich mich zu ihr gesellen,
sonst würde es nur peinlich enden! Kaya verstand sich recht gut mit Nami, also konnte ich ja irgendwie
über sie mit ihr ins Gespräch kommen, dachte ich.
Sanji stieß mich aus Versehen mit dem Ellenbogen, als er etwas wegradierte. „Ups sorry.“, war seine
nebensächliche Entschuldigung. Ich schielte reflexartig auf sein Heft um zu sehen, was er versuchte zu
beseitigen. Aha! Ein Herz, hab’s genau gesehen! Mit einem Grinsen sah ich ihn allwissend an, um einen
geröteten Kopf zu erhaschen, doch Sanji blieb wie immer cool. Er umschwärmte immer alle möglichen
Mädchen und tat unnahbar, aber er hatte natürlich genauso Gefühle, wie jeder andere und konnte sich auch richtig verlieben. Das Mädchen seines Herzens war für mich auch kein Geheimnis, denn das er sich bei
Nami anders verhielt als sonst, war für mich Beweis genug. Aber unser supercoole Weiberheld brachte
es nicht über sich, ihr zu sagen, dass er in sie verknallt war. So ein Weichei!
„Frau Neil fährt übrigens nicht direkt mit uns mit, sondern wir werden sie in der Jugendherberge
antreffen. Und ihr werdet nicht ihre Nerven strapazieren, ihr wisst ja, dass sie durch ihre Scheidung so
gestresst ist.“ fuhr unsere Klassenlehrerin fort. Dass sie so offen über das Privatleben einer Kollegin
sprach, war in diesem Fall nicht verwunderlich, da es Frau Neil praktisch selbst in die Luft posaunte,
was für einen Arsch sie sich in ihren jungen Jahren angelacht hatte. Aus ihren Erfahrungen predigte sie
in letzter Zeit allen Mädchen, dass jede Heirat eine zukünftige Scheidung sein würde. Ich konnte mir
nicht vorstellen wie ihr Ex-Mann so war, aber wenn ich eine Freundin hätte würde ich sie auf Armen
tragen, ich könnte sie niemals schlecht behandeln! Der musste echt der letzte Dreck sein.
Meine Aufmerksamkeit wanderte zu Zorro, der schräg in der Reihe vor mir mit Ruffy rumzickte.
Anscheinend hatte der ihm nämlich seinen Stifte-Geodreick-Turm kaputt gemacht, als er etwas zu
Schreiben brauchte. Nami saß in der ersten Reihe neben Vivi und kippelte mit ihrem Stuhl, um ihren
Hintermann etwas zu fragen. Sanji neben mir hatte seinen Bleistift im Mund und langweilte sich
offensichtlich. Frau Ririka stöberte immer noch in ihren Blätterstapel herum und mein Blick fiel auf die
Uhr. Noch dreizehn Minuten...schnarch!
„Achja, bevor ich’s vergesse! Herr Gimon hat mir gesagt, dass ihr eure Hyperbeln am Mittwoch
mitnehmen sollt. Wer keine zu Hause hat muss sich eine kaufen, ihr braucht sie auf jeden Fall.“ Ich
verdrehte die Augen, da es ganz klar hieß, dass wir wieder Funktionen zeichnen würden. Wer braucht
denn schon Mathe? „Wie sieht eine Hyperbel noch mal aus?“ hörte ich Ruffys Stimme und wunderte
mich, wie er noch mal in die 11. Klasse kam. Er war zwar echt naiv und strohdumm –manchmal- aber
Grips musste er trotzdem irgendwo haben. ...Nur kam der nicht so oft zum Vorschein.
Nach dem Klingeln war die Schule endlich um. Als ich den Schulhof überquerte, sah ich vom Weiten
Kaya, die ganz alleine zu den Fahrradständern lief. Wirklich ganz alleine! Diese Chance musste ich ja
nutzen und mein Herz setzte einen Zahn zu. Ich lief also schnurgerade auf sie zu, dabei überlegend, wie ich sie ansprechen sollte, als die Stimme eines
Mädchens „Hey, Kaya, bist du mit dem Fahrrad da oder fährst du mit dem Bus?“ ertönte. Die Besitzerin
der vermaledeiten Stimme holte Kaya ein und wollte sie eindeutig, mindestens bis zum Schultor,
begleiten. Ich drehte mich sofort wieder um und spürte selbst, dass ich rot wurde. Allein schon wenn
eine einzige Person auftauchte, kniff ich! Ich war ja so ein Feigling! Wütend über mich selbst lief ich mit
den Händen in den Hosentaschen zur Bushaltestelle.
erstellt am 29.03.2007
4Kolibris,
Elena