Die Wahrheit
Kapitel 3: die Wahrheit
~Kai Point of View~
Schweigend sitzen wir uns im Wohnzimmer gegenüber. Ohne ein Wort zu verlieren sitzt du auf dem Sessel, und ich auf dem Sofa, welches mir so unendlich groß vorkommt. Ich fühle mich leicht verlassen und dieses langanhaltende Schweigen greift nach meinem Herzen und lässt mich zu gleich erfrieren. Allein die Tasse mit dampfendem Tee, welche ich schon fast haltsuchend umklammere, gibt mir Wärme. Ich habe Angst, vor dem was du mir zu sagen hast. Trotzdem werde ich es mir anhören, dass hab ich mir vorgenommen. Ich werde es mir anhören... Alles, auch wenn ich vielleicht daran zerbrechen werde. Unsicherheit breitet sich in mir aus und mein Blick richtet sich starr auf den Boden. Das einzigste Geräusch, das zu hören ist, ist das Ticken der Wanduhr. Ein stetiges Geräusch, was langsam an meinen Nerven zerrt.
Erst deine sanfte Stimme übertönt das Ticken und lässt mich zögerlich zu dir aufsehen. „Kai? Bitte höre mich an. Ich wollte dich nie verletzen. Das musst du mir glauben, doch die letzen Tage musste ich fort, da ich Einiges zu erledigen hatte. Du konntest mich nicht begleiten, da ich dies alleine erledigen musste, ohne dich“, beginnst du deinen Erklärungsversuch.
Mit verletzem Blick sehe ich dich an. „Und warum konntest du dich zumindest nicht einmal bei mir melden? Ein Anruf hätte genügt. Nur einmal deine Stimme hören. Doch du hast die Stille vorgezogen und mich in den letzen Tagen im Stich gelassen!“, fauche ich dich wütend an. Du sollst sehen, wie sehr du mich verletzt hast. Mit jedem meiner Worte zeige ich dir genau das, wie sehr du mich verletzt hast, und ich merke, wie du schuldbewusst zusammenzuckst. Deine blauen Augen haben einen reuevollen Ausdruck und deine Lippen sind so fest zusammengepresst, so dass sie nur noch wie blasse Striche wirken. Es geht dir schlecht, und eine boshafte Stimme in meinem Kopf sagt, dass du es verdienst hast. Du sollst leiden, so sehr wie ich ohne dich gelitten habe. Ich muss bei diesen Gedanken schlucken. Es sollte nie so weit kommen, dass ich so über dich denke.
Meine trüben Gedanken werden unterbrochen, als du erneut versuchst dich mir zu erklären. „Du weißt nicht, wie oft ich mit dem Gedanken gespielt habe dich anzurufen, nur um deine Stimme wieder hören zu können, da auch ich dich vermisst habe. Alles in mir schrie nach dir, doch ich hatte Angst. Hätte ich dich angerufen, hätte ich dir sicherlich alles erzählt. Aber es sollte doch eine Überraschung werden. Du solltest es erst erfahren, wenn ich alles erledigt habe und es dir persönlich, von Angesicht zu Angesicht, sagen kann. Versteh doch Kai!“
Verzweifelt siehst du mich an ich spüre deine Gefühle, fast so als wären es meine Eigenen. Schon jetzt habe ich dir verziehen, doch gibt es noch etwas, was ich wissen will. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du weg musstest Tala. Was musstest du so dringend erledigen? Mit was wolltest du mich überraschen?“
Du lächelst unsicher, während du von deinem Sessel aufstehst und auf mich zu gehst. „Ich was so lange weg, da ich was gesucht habe. Es war voraussehbar, dass es lange Zeit in Anspruch nehmen würde, bis ich das gefunden habe, was ich suchte. Bryan und Spencer haben mir dabei geholfen. Es war ganz schön viel Arbeit, doch hat es sich gelohnt“, versicherst du mir.
Ich sehe verwirt zu dir auf, da du nun genau vor mir stehst. Noch immer verstehe ich nicht. Doch dann kommst du zu mir hinunter, als du dich vor mir auf den Boden kniest. Was soll das? Noch verwirrter als vorher sehe ich dich an. Derweil greifst du in deine Hosentasche und holst ein kleines Schmuckkästchen hervor, was du in deiner Hand hältst, und es anschließend aufklappst. Ich keuche überrascht, als mir eine Vermutung kommt. Geschockt sehe ich dich an, da ich damit nie gerechnet hätte. Doch du lächelst mich weiterhin ruhig an und fragst mich dann: „Kai Hiwatari willst du mich heiraten?“
Ich spüre wie in mir ein Feuerwerk der Gefühle explodiert. Obwohl ich es mir bereits vorgestellt habe, ist es doch was ganz Anderes diese Worte nun aus deinem Mund zu hören. Ich achte nicht einmal auf den Ring, welchen du mir hinhältst. Ich springe dich förmlich an und schlinge meinen Arme um dich, während mir Tränen der Freude aufsteigen.
„Ja, ... Ja ich will!“, antworte ich dir und presse mich wie zur Bestätigung nur noch dichter an dich, wobei du deinen freien Arm um meine Taille schlingst. In diesem Moment ist die Einsamkeit der letzten Tage vergessen und es zählt nur noch eins; nur du.
Mit sanfter Gewalt schiebst du mich von dir, so dass ich in deine eisblauen Augen sehen kann, versinke in ihnen. Sanft wischt du mir mit deiner Hand die Tränenspuren weg. Dann greifst du nach meiner Hand und streifst mir den Ring über. Erst jetzt betrachte ich ihn mir genauer... Er war wundervoll, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Begeistert lächle ich, während ich den roten Stein an dem Ring ansehe, ein Rubin, passend zu meinen Augen. Ich hauche dir einen Kuss auf. „Danke.“
„Und? Kannst du mir nun verzeihen?“, fragst du mich.
Ich grinse hinterhältig. „Mal sehen, doch denke ich, dass du mit diesem Geschenk auf dem besten Weg bist, dass ich dir verzeihe, mein Verlobter.“
Begeistert ziehst du mich erneut an dich und wir versinken in einem leidenschaftlichen Kuss, welcher ein Versprechen für unsere Zukunft zu sein scheint.
so, dass wars endlich. Die FF ist hiermit beendet ^^
Danke an all meine treuen Kommischreiber und auch an meine neue betaleserin Mira 1
*knuddel*