Kapitel VI
Moin ^^
So, ich melde mich auch mal wieder ^-^
Ich will euch auch gar nicht allzu viel vollquatschen, also viel Spaß!
VI
Enttäuscht blickte Harry auf, als Malfoy sich von ihm löste und einfach so weiterredete. Dann fiel ihm auf, dass er dran war. Er beeilte sich, seinen kurzen Text aufzusagen, ehe er die Szene noch einmal wiederholen musste und das wollte er ja schließlich nicht.
„So hat mein Mund zum Lohn sie für die Gunst?“ ratterte er herunter. Er selbst verstand noch nicht einmal, was er da von sich gab.
Malfoy antwortete ihm.
„Zum Lohn die Sünde?“ wiederholte er und Harry fiel siedendheiß ein, dass Romeo seine Julia noch ein weiteres Mal küsste. Er verfluchte Shakespeare. „O Vorwurf, süß erfunden! Gebt sie zurück.“
Und ein weiteres Mal trat er an Harry heran. Dieser konnte Malfoys Wärme selbst durch ihre Kostüme spüren und musste feststellen, dass Malfoy wärmer als normal war. Er glühte regelrecht. Und außerdem kam er ihm immer näher. Zum zweiten Mal an diesem Nachmittag legte er seine Lippen auf die seinen. Nur ein kurzer Moment, dann war es vorbei. Harry glühte ebenfalls.
„Du kü-…“ fing er an. Fast wäre ihm schon wieder etwas herausgerutscht! Dieser – wie hieß er noch gleich? Pottio … nein, Potio Verus Amor – musste falsch gebraut worden sein. Er sollte doch nur bei der Person wirken, in die er verliebt war und nicht bei seinem Erzfeind. Das hatte Snape garantiert mit Absicht getan. Er fasste sich wieder. „Ihr … kü-küsst recht nach der Kunst.“ sagte er.
Malfoy grinste, als ein junges Mädchen, das die ‚Wärterin’ spielte, zu ihnen trat. Sie wirkte ziemlich aufgeregt.
„Mama will Euch ein Wörtchen sagen, Fräulein.“ sagte sie zu Harry.
Harry kam sich verarscht vor.
"Ich könnte ihn umbringen!"
Dieser wahrhaft schreckliche Ausruf seitens Harrys hallte bereits zum vierten Mal durch den Schlafsaal. Harry hatte die letzten fünfzehn Minuten damit verbracht, vor seinem Bett auf und ab zu laufen und den eben erwähnten Satz ab und zu Ron entgegen zu schreien.
"Harry, er tut doch auch nur, was in dem Stück steht-" wollte Ron den Grund seines Wutausbruches verteidigen.
"Ron! Spinnst du? Es ist Malfoy - Malfoy! Klar? Der nutzt doch jede Gelegenheit, um mich bloß zu stellen! - Wer weiß, was er jetzt schon wieder ausheckt ... Und wir müssen das Stück auch noch vor der ganzen Schule spielen! Ich werde mich blamieren ... Er wird mich küssen und- Argh, ich bin doch nicht schwul!" schloss er und raufte sich die schwarzen Haare, sodass sie noch mehr abstanden als sonst.
"Glaubst du nicht, dass das Malfoy genauso zuwider ist?" fragte Ron ihn trocken, ja, fast schon gelangweilt.
"Ron, was interessiert es mich, was Malfoy darüber denkt? Was interessiert es mich überhaupt, was Malfoy denkt? Außerdem ...", Harry schmiss sich auf sein Bett und stützte den Kopf mit seiner Hand ab, "So wie Malfoy aussieht, könnte der glatt schwul sein. Allein die Vorstellung!" Er schüttelte sich. "Was ist, wenn Malfoy auf mich steht?"
Dass er ihn fast zurückgeküsst hätte, verdrängte er geflissentlich.
Ron verdrehte die Augen.
"Ach, was soll's, Harry. Morgen ist die Aufführung und dann ist alles vorbei, okay?" meinte er.
"Was?" Harry sah auf und starrte seinen besten Freund mit weit aufgerissenen Augen an. "Schon morgen?"
"Ja, natürlich, das stand doch am Schwarzen Brett."
Kaum hatte Ron ausgesprochen, sprang Harry auf und verschwand mit gefühlter doppelter Lichtgeschwindigkeit aus dem Zimmer.
Minuten später kehrte er zurück, ließ sich abermals auf sein Bett fallen und seufzte abgrundtief. Er nuschelte irgendetwas in die Bettdecke.
"Was?" hakte Ron deshalb nach.
Harry hob den Kopf. Die Haare hingen ihm wirr in die Stirn und er pustete sie sich aus dem Gesicht.
"Ich sagte: Ich werd's vermasseln."
Ron stand auf und stellt sich vor ihn.
"Harry ..." sagte er mahnend.
"Was? Ist doch wahr." jammerte der Angesprochene.
Ron stürzte sich auf ihn. Eine wilde Kissenschlacht begann, dass die Federn nur so flogen.
Eine halbe Stunde später war das ganze Zimmer in eine weiße Pracht - nein, kein Schnee - eingehüllt.
Der nächste Morgen begann und es gab nur ein einziges Gesprächsthema in der Großen Halle. Nun ja, eigentlich eher zwei. Und diese zwei saßen an ihren jeweiligen Haustischen. Die Ausdrücke ihrer Gesichter hätten nicht unterschiedlicher sein können.
Während Harry lustlos in seinem ehemaligen Spiegelei, das er soeben kunstvoll in Rührei umgewandelt hatte, und zwar ganz ohne Magie, rumstocherte und auch sonst ganz so aussah, als würde die Welt untergehen, zierte Malfoys blasses Gesicht ein so breites Grinsen, wie es Hogwarts noch nie gesehen hatte. Vielleicht schauten auch deshalb manche Schüler ein klein wenig ängstlich zu ihm.
Harry schielte zu ihm herüber.
Heute Abend würde es soweit sein, heute Abend würden sie sich erneut küssen. Irgendwie war ihm dieser Gedanke nicht ganz so unangenehm wie er hätte sein sollen.
~~~~~*~~~~~
Hach ja ... Die beiden sind ja so ein süßes Pärchen >3
