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Ein Weihnachtsmärchen

(von Charles Dickens)
von

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die ganze Geschichte

Titel: Ein Weihnachtsmärchen

Untertitel: ( Kaiba bekommt Besuch von drei Geistern)

Fandom: Yu-Gi-Oh!

Pairing: nicht wirklich

Gengre: Komödie

Raiting: PG12

Warnung: AU

Autor: RedEyesBlackDragon

E-mail: RedEyesBlackDragon@hotmail.de
 

Widmung: allen, die auch auf das Charles Dickens Märchen stehen...
 

Disclaimer: die YGO Charas gehören nicht mir, und ich verdiene auch kein Geld damit...lediglich die abgeänderte Story-Idee gehört mir!!!!
 

Einige von Euch werden meine Story schon kennen, da sie schonmal on war, jedoch für diejenigen, denen sie noch nicht ins Auge gefallen ist, wünsche ich viel Spaß beim Lesen!
 

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Kapitel 1
 


 

Pegasus` Geist
 

Maximilian Pegasus war tot. So geht es schon mal los....

Darüber gibt es nicht den geringsten Zweifel. Sein Totenschein war vom Pfarrer,

vom Leichenbestatter und vom Hauptleidtragenden unterschrieben worden.

Kaiba hatte unterschrieben, und wenn Seto Kaiba seinen Namen für irgendetwas

hergab, dann wurde es an der Börse wie ein Wertpapier gehandelt.

Der gemeine Pegasus war so tot wie ein Türnagel.

Ob Kaiba wusste, dass er tot war? Aber selbstverständlich. Wie hätte es anders sein

können?! Seto Kaiba und Maximilian Pegasus waren, seit dem das BC Turnier vorbei

war, Geschäftspartner gewesen. Kaiba war jedoch von diesem traurigen Ereignis

nicht gar zu furchtbar erschüttert. Gerade am Tag des Begräbnis erwies er sich als

exzellenter und knallharter Geschäftsmann und machte zur Feier des Tages einen

richtigen Reibach.

Kaiba hatte trotz der Partnerschaft, die nie an die Öffentlichkeit getragen worden war,

den Namen der Firma nicht ändern lassen. Noch immer war das Logo der " Kaiba

Corporation" an der Fassade des mehrfachstöckigem, verglasten Gebäudes zu

erkennen.

Mit diesem Namen war die Firma bekannt geworden und Kaiba hatte vor, es dabei zu

belassen. Ihm war es egal, ob Pegasus das passte, schließlich war es immer

seine Firma gewesen, er hatte diesem Maximilian Pegasus lediglich mit einsteigen

lassen, da dieser ein paar gute Ideen zu haben schien und außerdem das Duel Monsters

Kartenspiel erfunden hatte.
 

Oh ja- Seto Kaiba war ein gnadenloser Firmenleiter und dazu noch ein gefürchteter

Duellant!

Er war verbissen, arrogant und machtbesessen! Stark, jedoch einsam

und verschlossen.

Seine innere Kälte lies sein hübsches Gesicht frostig erscheinen. Seine

wunderschönen, eisblauen Augen ließen so ziemlich jeden Menschen vor Angst erstarren.

Aber genau so mochte er es! Die Leute sollten sich vor ihm fürchten!

Wo immer er stand oder auch hinging, verbreitete sich die eisige Atmosphäre seines

Inneren. Er durchkältete die Kaiba Corp. In den Hundstagen und noch nicht einmal

Am Christfest lies er es auch nur um einen einzigen Grad auftauen!

gegen äußere Hitze und Kälte war Seto Kaiba unempfindlich. Keine Hitze konnte ihn

erwärmen, kein Winterwetter ihn erkälten, kein Wind war schneidender als er,

kein Schnee unbeirrbarer, und auch kein Platzregen war unbarmherziger.

Schlechtes Wetter konnte einfach nicht gegen ihn ankommen.

Kein Mensch hielt ihn jemals auf den Strassen Dominos an, um ihn freundlich zu

fragen: " Mein lieber Herr Kaiba, wie geht es Ihnen? Wann werden Sie mir die Ehre erweisen, mich in einem Duell fertig zu machen und mit meinem Arsch den Boden zu wischen?"

Kein Kind würde sich trauen, den Grossen Seto Kaiba, den Meisterduellanten, nach einem Autogramm zu fragen. Selbst die Blindenhunde schienen ihn zu kennen,

sobald sie ihn kommen sahen, zogen sie ihre Herren in Geschäftseingänge oder Seitengassen und wedelten mit dem Schwanz, als wollte sie sagen: "kein Auge ist immer noch besser, als der eiskalte Blick, blinder Gebieter!"
 

Aber was machte das Kaiba schon aus?! Sich seinen eigenen Weg durch die Menge zu bahnen und jedes menschliche Mitgefühl auf Distanz zu halten- das war SEIN Ding!
 

Eines Tages- ausgerechnet am Heilig Abend- saß Seto Kaiba in seinem Büro der Kaiba Corp. an seinem Schreibtisch und tippte irgendwelche Befehle in seinen Computer ein.

Draußen war es schneidend kalt, trübe und nebelig. Die Uhr der großen Stadtkirche hatte gerade erst drei Uhr nachmittags geschlagen, aber es war schon ziemlich dunkel.

Der Nebel drang durch jede Ritze und jedes Schlüsselloch, und er war so dicht, dass man sogar die gegenüberliegenden Häuser in den engen Gassen nur schemenhaft erkennen konnte.

Die Tür zwischen Kaibas Büro und dem Vorzimmer stand offen, damit er seinen Sekretär Joey Wheeler im Auge behalten konnte, nachher stellt dieser Trottel wieder irgendetwas an und Seto dürfte es anschließend wieder einmal in Ordnung bringen.

Allerdings schien Wheeler nur Briefe und andere Unterlagen zu kopieren, was sogar so ein drittklassiger Duellant, wie Joey es seiner Meinung nach war, zustande kriegen sollte.
 

"Fröhliche Weihnachten, großer Bruder!" rief eine muntere Stimme. Es war die

Stimme seines kleinen Bruders Mokuba, der so schnell um die Ecke geschossen

Kam, dass Kaiba es gar nicht bemerkt hatte.

!Hmm...!" kam es kühl, wie gewöhnlich, von Kaiba. "Auch das noch...!"

"Hey Seto...., was ist los? Schon wieder schlechte Laune... Hallo...heute ist Heilig Abend und du ziehst so ein Gesicht?!" Mokuba Kaiba war durch die Kälte und das schnelle Laufen ganz rot im Gesicht, er glühte förmlich.

"Mokuba, musst du mich nerven, es reicht schon, dass ich mich mit diesem möchtegern Duellanten Wheeler rumärgere, weil ich ihm ständig hinterher rennen muss, weil er zu nix fähig ist! Und dafür bezahl ich ihn auch noch!"

"Ich geb dir gleich- möchtegern Duellant-, du arroganter Eisklotz!" kam es auf einmal aus dem Vorzimmer. "Und außerdem, so berauschend ist das Gehalt hier auch nicht, du Geizkragen. Also spiel dich nicht so auf, Alter!"

Kaiba warf ihm nur einen kalten Blick an Mokuba vorbei, durch die offene Bürotür zu, und widmete sich anschließend wieder seinem Rechner.

"Ach komm schon, großer Bruder. Heute kannst du doch mal früher Schluß machen, die Arbeit läuft dir ja nicht weg. Und außerdem wollte ich dich einladen, mit mir und den anderen Weihnachten zu feiern. Wir wollten alle gemeinsam schön essen und danach nen Spieleabend veranstalten."

"Mokuba, ich hab keine Zeit für so einen Schwachsinn. Die Arbeit erledigt sich nun mal nicht von allein und außerdem weißt du genau, dass ich von dieser Dumpfbackenpatrullie nichts halte. Schon gar nicht von diesem Yugi Muto und seinem Busenfreund, dem sogenannten Pharao! Also verschwinde und lass mich meine Arbeit machen, und nimm diesen Köter von Wheeler gleich mit!!!"

"Bleib locker, reicher Pinkel. Du bist mich schneller los, als du Duell sagen kannst...- ach ja und dir auch Frohe Weihnachten! Komm Kleiner, lass uns gehen!"

Damit wand sich Joey an den traurig dreinblickenden Mokuba und zog diesen aus Kaibas Büro. "Schöne Feiertage, großer Bruder!"

Der Brünette blickte weder auf, noch erwiderte er die Wünsche seines schwarzhaarigen, kleinen Bruders.

Als die beiden Freunde das Büro und danach das Vorzimmer verlassen hatten, betraten zwei Männer in Anzügen Kaibas Büro.
 

"Seto Kaiba- Präsident der Kaiba Corporation?" fragte einer von ihnen. Der junge Firmenleiter sah genervt von seinen Akten auf, die ausgebreitet vor ihm lagen.

"Wer will das wissen?" fragte der Blauäugige mit einer arrogant eisigen Kälte, sodass die Besucher vor Schreck zusammen zuckten.

Vorsichtig und unter Kaibas misstrauischem Blick fuhr der Mann fort: "Herr Kaiba," er zückte einen Stift, "in dieser festlichen Jahreszeit sollten wir besonders daran denken, dass es Menschen gibt, denen es finanziell und auch in manch anderer Hinsicht nicht besonders gut geht, und deshalb...".

"Hören Sie...damit eins klar ist...es interessiert mich einen feuchten Dreck, wie es anderen geht. Und ich werde ganz sicher nicht auch noch Faulpelze, für die Sie beide Geld versuchen aufzutreiben, unterstützen! Damit ist alles gesagt! Meine Herren... wenn ich Sie jetzt bitten dürfte, meine Firma zu verlassen?! Ich habe noch zu tun!"

Die beiden Angesprochenen schauten sich verwirrt an und machten sich dann schnellstens aus dem Staub.
 

Langsam verlor Kaiba seine Konzentration.

Als er durch das riesige Panoramafenster nach draußen blickte, bemerkte er, dass der Nebel an Dichtheit noch zugenommen hatte. Außerdem war es mittlerweile stock duster geworden.

"Hmm....!" Nach einigen Minuten beschloss der hübsche junge Mann für heute in der Firma die Lichter auszuschalten, die Arbeit würde er allerdings mit nach Hause nehmen. Er könnte es sich schließlich in Ruhe, da er allein Daheim sein würde, mit seinem Laptop vor dem Kamin in seinem Arbeitszimmer gemütlich machen und weiter rechachieren. Japp- das war eine gute Idee!
 

Also fuhr er seinen Computer runter, schaltete den Monitor und alle Lichter aus, die Alarmanlage ein und machte sich auf den Nach Hause Weg. Da er mit allen Angestellten auch seinem Chauffeur für die Feiertage freigegeben hatte, ging er heute mal zu Fuß!
 

Als Seto Kaiba vor dem großen Eisentor seines Anwesens ankam, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.

Durch den schleichenden Nebel wirkte der Vorgarten mit den riesigen Statuen seiner geliebten weißen Drachen irgendwie gespenstisch.

Aber dem größten Duellanten der Welt jagte nicht so schnell richtig Angst ein. Mit müden Schritten trat er auf die Eingangstür der gigantischen Villa zu.

Der Brünette schloss auf, schmiss seinen Trenchcoat einfach in eine Ecke der Eingangshalle, gab den Code für das Sicherheitssystem noch ein, bevor er sich erst in die Küche begab, um sich eine Kanne Kaffee aufzusetzen, um dann mit der Thermoskanne und seinem Aktenkoffer in den 2. Stock in sein Arbeitszimmer zu gehen. Dort angekommen, entfachte er das Kaminfeuer und setzte sich mit seinem Laptop auf dem Schoß in den gemütlichen, schwarzen Ledersessel, und begann da weiter zu machen, wo er in der Kaiba Corp. Aufgehört hatte.
 

Als er so vertieft in seine Arbeit versunken war, schreckte er plötzlich durch ein schrilles Geräusch zusammen....

Die Alarmanlage war hochgegangen!

Seto sprang, wie von der Tarantel gestochen, aus seinem Sessel und rannte aus dem Zimmer, den langen Flur entlang, die Treppe hinunter in die Eingangshalle zur Anlage, um sie erst mal auszuschalten.
 

Als sie endlich Ruhe gab, drehte er sich anschließend auf dem Absatz, schaute sich misstrauisch um und lauschte.

Jeder einzelne Muskel in seinem Körper war angespannt. Als er nach einigen Minuten nichts hörte, durchsuchte er vorsichtig, aber auf alles vorbereitet, jeden einzelnen Raum.

Erst auf Parterre, dann über den ersten Stock, wo das Spiel- und Schlafzimmer seines kleinen Bruders lag, bis hin wieder ins zweite Obergeschoss, auf dem sich neben dem Arbeitszimmer, sein privates Schlafzimmer befand.

Wer auch immer es gewagt haben sollte, in das private Anwesen der Kaibas einzusteigen, würde es bitter bereuen. Niemand vergreift sich an Seto Kaibas Eigentum, damit das mal klar war!
 

Nachdem der junge Mann mit den eiskalten, blauen Augen jeden Zentimeter und jede dunkle Ecke im Haus überprüft hatte und er nichts und niemanden entdecken konnte, zog er nur eine Augenbraue hoch und dachte sich** dämliche Alarmanlage, wenn man nicht alles selbst macht, kommt so was dabei heraus. Memo an mich: Überlegung- Sicherheitssysteme herzustellen und dieses Mistding morgen früh erst einmal reparieren** bevor er zurück in sein wohlig, warmes Arbeitszimmer ging.

Das heißt, es sollte wohlig warm sein. Jedoch als Seto das Zimmer betrat, war es alles andere, als warm.

Das Feuer war verschwunden, als wäre es heute noch gar nicht entzündet worden, und das Licht war ausgeschaltet. Ein eisiger Windhauch wehte durchs Zimmer und umhüllte den gut gebauten Körper Seto Kaibas.

Der Brünette stand mitten im Raum, und obwohl er fast die Hand vor Augen nicht sehen konnte, wusste er doch, dass er nicht allein war.

Sein Blick verfinsterte sich, er drehte sich- seine Bewegungen geschmeidig, wie die einer Raubkatze, und blieb auf Höhe seines Schreibtisches verweilen.

"Wer, zum Teufel ist da?" Mittlerweile hatten sich Setos Augen an die Dunkelheit gewöhnt und er konnte eine dunkle Gestalt hinter seinem Schreibtisch auf seinem Stuhl erkennen.

"Ich hab dich was gefragt! Also antworte mir gefälligst!!!"

"Aber, aber kleiner Kaiba! Begrüßt man so etwa einen alten Freund, hm?!"

Kaiba traute seinen Ohren nicht. Diese Stimme.... aber das konnte nicht sein! Das war unmöglich!

"Hats dir die Sprache verschlagen? Erkennst du mich nicht?"

Auf einmal drehte sich der Stuhl um 180 Grad und der Blauäugige schaute in ein mehr, als bekanntes Gesicht.

"Pegasus!"

"Aah... wie ich sehe, hast du mich noch nicht vergessen, kleiner Kaiba. Wie geht es dir, sag schon, hm...?!"

"Was willst du?" Kaiba glaubte noch immer nicht wirklich, was er da nun mittlerweile sah.

Aber wenn er recht überlegte, hatte er in der Vergangenheit schon so viel erlebt, im Königreich der Duellanten sowohl als auch beim Battle City Turnier, was sich leider nicht abstreiten oder verdrängen ließ. Wo er am eigenen Leibe erfahren musste, dass es übernatürliche Dinge gab, die auch er irgendwann wohl oder übel akzeptieren musste! Damit hieß es auch, dass es warscheinlich eh nichts bringen würde, das, was er da sah, als Halluzination oder Müdigkeit abzustempeln!

Anscheinend saß ihm wirklich sein ehemaliger, inoffizieller Partner gegenüber.
 

"Tja, mein liber Kaiba.... das ist eine verdammt gute Frage..."!

"Hör auf, meine Zeit zu vergeuden! Was soll das hier alles, hast du nichts besseres zu tun, als mich zu nerven? Spuk gefälligst woanders rum!"

"Jetzt hör mir mal zu... Seto Kaiba... ich bin nicht zum Vergnügen hier! Ich hätte mir auch lieber nen gemütlichen am Feuerchen gemacht, aber das hab ich mir leider selbst versaut!"

"Bitte?! Willst du mich verarschen? Was, verdammt noch mal, willst du von mir, Pegasus?"

"Kaiba, Kaiba...du wiederholst dich!"

"Pegasus...?!!" Kaiba verlor langsam, aber sicher, die Beherrschung.

"Schon gut, schon gut! Paß jetzt genau auf... was ich dir jetzt sage, ist wichtig!"

"Ja schon klar!"

"Kaibalein- ich meine es ernst! Die Seele eines jeden Menschen muß unter den Mitmenschen umherwandeln. Sie muß sich kreuz und quer durch die Welt bewegen."

"Und was hat das bitte mit mir zu tun?" fragte der Jungmillionär in seinem gewöhnlich kühlen und genervten Ton.

Pegasus` Augen blitzten auf. "Wenn das nicht im Leben geschieht, dann ist die Seele dazu verdammt, nach dem Tod durch die Welt zu schweifen. Wehe mir, den dieses Schicksal traf!- und mit anzusehen was sie zu Lebzeiten versäumt hat und was sie nun nicht mehr gut machen kann."

Kaiba schmunzelte: "Sag mal, hast du nen Drehbuch bekommen, oder warum redest du so geschwollen?"

Maximilian Pegasus machte keine Anstalten zu grinsen. Im Gegenteil! Er schien sich eher darüber zu ärgern, dass dieser Dummkopf von Präsident einer weltbekannten Hightech- Firma, anscheinend versuchte, sich über ihn lustig zu machen.

Dieser Präsident jedoch schüttelte nur den Kopf und wollte sich wegdrehen, als er ein rasselndes Geräusch vernahm. "Ja spinn ich...?! Trägst du da etwa Ketten?" Seto musste auf einmal laut loslachen.

"So witzig, wie du glaubst, ist das nicht, kleiner Kaiba!"

"Ach... ich bitte dich!"

"Ich trage die Kette, die ich mir in meinem Leben geschmiedet habe." erwiderte Pegasus. " Ich selbst habe sie angefertigt.! fuhr er nun fort. " Glied um Glied und Stück für Stück. Ich habe sie freiwillig umgelegt und es liegt allein an mir, dass ich sie trage. Und dir, kleiner Kaiba, kommt das seltsam vor? Gerade dir?!"

Der Brünette verzog nicht eine Miene. Wieder sprach der Geist von Pegasus: "Oder weißt du vielleicht nicht, wie schwer und wie lang die Kette ist, die du trägst? Sie war an Weihnachten vor 3 Jahren schon so lang und schwer, wie diese hier. Und du hast seitdem an ihr gearbeitet. Es ist eine wahrhaft schwere Kette!" Kaiba sah an sich herunter. Konnte aber keine Kette entdecken. Langsam hatte er die Schnauze gestrichen voll! ** jetzt ist dieser Narr völlig verrückt geworden** dachte er bei sich.

Arrogant und mit gefährlichem Unterton sprach er Pegasus an: "Wenn du langsam fertig bist mit deiner Märchenstunde, könntest du mir dann endlich verraten, was du hier eigentlich willst, langsam bin ich's nämlich leid, verstanden?!"

"Niemals hat meine Seele die engen Grenzen unserer finsteren Machenschaften hinter sich gelassen...". Jetzt wurde es Kaiba zu bunt! "Unsere??? DEINE.... meinst du wohl!"

"..... und deswegen stehen mir noch mühsame Reisen bevor!"
 

Seto Kaiba hatte die Angewohnheit, beim Nachdenken die Hände in die Hosentaschen zu stecken- das tat er auch jetzt. Er dachte über die Worte des Phantoms, welches aussah, wie Maximilian Pegasus, nach, ohne jedoch auch nur mit der Wimper zu zucken. Dann schaute er Pegasus direkt in die Augen.

"Du hast es recht langsam angehen lassen!"

"Langsam?" gab der Geist fragend zurück.

"Drei Jahre tot", murmelte der Junge mit dem eiskalten Blick, "und die ganze Zeit unterwegs?"

"Die ganze Zeit", bestätigte der Fan der Toon Monster, "keine Ruhe- kein Frieden. Und Gewissensbisse ohne Ende... du weißt schon... Seelenverbannung und so...!"

Wie könnte Kaiba das vergessen.... Maximilian Pegasus hatte es damals, auf seiner Insel, im Königreich der Duellanten, durch ein Spiel der Schatten und mit Hilfe seines Milleniumsgegenstandes geschafft, ihm und seinem Bruder die Seelen zu stehlen. Dank Yugi und dem Geist des Pharao wurden sie wieder frei gelassen. Insgeheim hatte er das dieser Schlange von Pegasus auch nie verziehen und hatte immer auf eine passende Gelegenheit gewartet, es ihm, für das, was er seinem kleinen Bruder und ihm angetan hatte, heimzuzahlen. Zumal alleine schon dafür, dass dieser Mistkerl auch noch seinen weißen Drachen mit eiskaltem Blick durch Spielen der Zauberkarte TOON WORLD in einen blauäugigen Toon Drachen verwandelt und ihn somit entweiht hatte! Das war einfach zuviel des Guten!

Schließlich widmete er seine Aufmerksamkeit wieder dem Gespenst. "Und? Wie schnell sind wir denn so unterwegs?"

"So schnell, wie der Wind." antwortete der Geist.

"Hm... dann hättest du ja schon eine ordentliche Strecke zurücklegen können, schätze

ich,.... so in drei Jahren?!"

"Armer, kleiner Kaiba. Du willst es wohl nicht verstehen, wie?! Ich versuche dir klar zu machen, dass dir nicht mehr viel Zeit bleibt, alles wieder gerade zu biegen, was du so in deinem Leben verbockt hast!"

"Ich? Ha, dass ich nicht lache! Was weißt du schon über mein Leben?! Gar nichts! Ist das klar?!!"

Wütend fixierte der junge Chef der Kaiba Corp. den Mann mit den silbernen Haaren, der ihm nun mittlerweile nicht mehr gegenüber saß, sondern aufgestanden war, um Kaiba seine Warnung deutlicher zu machen. " In Ordnung, Seto Kaiba. Anscheinend kann ich dich nicht überzeugen....",

"Wohl kaum!" unterbrach ihn der junge Mann.

".... dann laß mich dir noch eine Chance geben....!" Seto grinste und hob eine Braue. "Also schön, wenn du mich dann endlich in Ruhe lässt.... ich höre!"

Auf einmal schien ein helles Licht um Pegasus herum, und Setos Augen blitzten auf, als der Mann mit geheimnisvoller Stimme sprach: "Seto Kaiba- das ist deine letzte Möglichkeit, also vermassel es nicht.... heute Nacht werden dich drei Geister besuchen. Sie werden dir hoffentlich helfen können, damit du dem entkommst, was mir widerfahren ist....!"

"Jetzt reichts mir wirklich, Pegasus! Verschwinde endlich, sonst ziehe ich andere Saiten auf!"

"Uhhh....- ich zittere schon vor Angst! Naja... will ich dir mal den Gefallen tun...!"

Kaiba verdrehte die Augen, wandte sich ab, um aus dem Zimmer zu gehen. Als er noch einmal zurückschaute, war Maximilian Pegasus samt des glitzernden Lichts verschwunden.
 

"Hm....!" Seto konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.** wenn du glaubst, ich falle auf deine Spielchen rein, dann hast du dich geschnitten, Pegasus!**

Kurz bevor er die Tür zu seinem Arbeitszimmer schloss, hörte er ein letztes Mal die bekannte Stimme von eben: "Erwarte den ersten Geist um schlag 1:00 Uhr, kleiner Kaiba!"

"Ja ja!" maulte Kaiba nur, ohne diesmal zurück zu blicken und verschwand dann in seinem Schlafzimmer, um sich umzuziehen und sich schlafen zu legen.
 

Ende Kapitel 1
 


 

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Kapitel 2
 

Der erste der drei Geister
 

Kaiba schlief tief und fest in seinem riesigen Himmelbett und träumte davon, den Pharao in einem Duell zu schlagen.

Als Seto, im Traum, eine Karte verdeckt gespielt hatte, und somit seinen Zug beendete, wartete er darauf, dass nun Yami mit seinem schwarzen Magier angreifen würde. Allerdings rührte dieser nicht einen Finger.

** Verdammt, was soll das? Warum greift er nicht an?** fragte sich der Blauäugige, und schaute misstrauisch seinen Gegner an.

Yami bewegte sich noch immer nicht, aber Kaiba hatte auf einmal das Gefühl, die Stimme des Pharao zu hören, ohne dass sich jedoch dessen Lippen bewegten.

"Kaiba! Wach auf! Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit!"

Der Brünette blinzelte mit seinen wunderschönen, eisblauen Augen, da er dachte, er wäre im falschen Film. Als er sie wieder öffnete, war es um ihn herum stock finster.

"Hm...!" Seto grinste, als er vor sich plötzlich ein Licht aufblitzen sah.

Eine Gestalt bewegte sich daraus hervor und schritt langsam auf den, im Bett liegenden, Jungmillionär zu. Kaiba verdrehte die Augen genervt, als er die vor sich stehende Person erkannte.

"Sieh mal einer an.... Darfst du um diese Uhrzeit überhaupt noch raus? Solltest du nicht längst im Bettchen liegen?"

"Etwa so wie du?!"

Der Brünette funkelte den anscheinend ersten Geist gefährlich an.

"Paß lieber auf, was du sagst, Yugi- Pharao- oder wer auch immer von euch beiden du bist!"

Tatsächlich stand der Junge mit der schwarzen Igelfrisur, den dazugehörigen lila Spitzen und blonden Strähnen, vor Kaiba und lächelte ihm aus warmen Augen entgegen.

"Auch dir erst mal einen guten Abend, Kaiba!" sprach der vermeintliche Geist von Yugi/ Yami ihn noch einmal an.

"Ich nehme an, du weißt, warum ich hier bin?!" Kaiba murmelte etwas von Maximilian Pegasus, Ketten und einem Geist...!

"Ah..., schön. Wie ich höre, hat Pegasus es tatsächlich geschafft, in die Welt der Lebenden zurück zu kehren, um uns dir anzukündigen."

"Uns???" fragte Kaiba ungläubig. " Wer ist uns?!

"Na, wir!!! Die Geister der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht."

"Jetzt fängst du auch noch mit diesem Schwachsinn an! Geister! Ihr glaubt wohl alle, ich falle auf diesen Mist rein!? Was glaubt ihr eigentlich, wen ihr hier versucht, zu verarschen?!" Kaiba wurde wieder wütend. Er hatte keine Zeit und keinen Nerv auf solche Kindergartenspielchen. Er brauchte Schlaf, denn er musste früh raus, er hatte schließlich eine Firma zu leiten!

"Was, zum Teufel, soll das hier alles? Was wollt ihr von mir?" zischte Seto nun Yugi/ Yami an.

"Ich dachte, das wüsstest du schon?! Wir sind hier, um dir zu helfen. Hat Pegasus das vergessen, zu erwähnen?" fragte der Junge verwirrt.

"Mir helfen? Ha... ihr habt sie doch echt nicht mehr! Ich brauche keine Hilfe, und wenn doch, dann ganz sicher nicht von euch!"

"Wir wollen dir helfen, dich daran zu erinnern, wer du in Wirklichkeit bist!"

Kaiba kochte vor Wut. " Ich weiß, wer ich bin! Ich bin Seto Kaiba- Präsident der Kaiba Corporation und ungeschlagener Meister von Duel Monsters!"

"Ja ...das weiß ich. Aber du scheinst mich nicht richtig verstanden zu haben. Icxh meine den Seto Kaiba, der du früher einmal warst, und der du ganz tief in deinem Herzen immer noch bist. Es nur vergessen hast."

Der Blauäugige Firmenleiter wollte gerade etwas erwidern, als der schwarzhaarige Junge ihm zuvor kam: " Weißt du was?! Am besten, ich zeige dir, was ich meine! Also...bist du bereit?"

"Bereit? Wofür?" Kaibas Augen weiteten sich.

"Na, für den Weg in die Vergangenheit....und in dein Innerstes!"
 

Auf einmal wurde es um die beiden jungen Männer herum so hell, dass Seto sich die Arme schützend vor die Augen halten musste: Als er merkte, dass sich das Licht wieder verzogen hatte, nahm er die Arme wieder runter und fand sich auf einem Grundstück wieder, auf dem sich ein riesiges Haus und davor eine Art von Spielplatz befanden.

Das Gebäude war gelb gestrichen worden, und unzählige Fenster zogen sich an allen Seiten, über scheinbar zwei Etagen entlang, hinweg.

Auf dem Spielplatz waren einige Schaukeln, ein Sandkasten, jede Menge Spielzeug und ein paar Holztische mit jeweils einer Bank auf jeder Seite vertreten.

Seto sah sich verwundert um. Wo, zum Teufel, war er hier? Rechts neben ihm stand

Yugi/ Yami und schaute ihn erwartungsvoll an.

"Na, kommt dir das hier bekannt vor?" fragte der Kleine.

Der Größere war immer noch völlig perplex. " Sollte es?" antwortete er schließlich.

"Es ist ungefähr 11 Jahre her, dass du und Mokuba....!"

Plötzlich zuckte Kaiba sichtlich zusammen. Er erinnerte sich.

Er befand sich vor dem Waisenhaus, indem Mokuba und er ihre halbe Kindheit verlebten, bevor ihr Stiefvater, Guzaburo Kaiba, sie adoptiert und somit daraus geholt hatte.

Aber das alles ist doch schon so lange her, aber hier scheint sich rein gar nichts verändert zu haben. Alles sah noch genau so aus, wie vor fast 12 Jahren.

Wie war das möglich? Gerade, als er Yugi/ Yami fragen wollte, warum sie hier seien, flogen die Türen des Kinderheimes auf, und unzählige Kinder rannten hinaus und auf den Spielplatz.

Der Brünette betrachtete das muntere Treiben, als ihm auf einmal ein kleiner Junge mit blau- schwarzen Haaren ins Auge fiel, der von ein paar größeren Jungs herum geschubst wurde.

"Jetzt kann dir dein, ach so toller, Bruder nicht helfen!" sagte einer von ihnen.

"Genau, jetzt stehst du ganz alleine da!" bestätigte ein anderer der Bengel.

Kaiba verfolgte aufmerksam, was weiter geschehen würde.

Der kleine Junge fing an zu weinen, aber die älteren Kinder hatten kein Erbarmen.

Wieder stießen sie den Schwarzhaarigen in den Dreck und lachten ihn aus.

"Na, wo ist denn dein großer Bruder, um dir zu helfen, hä?!"

"Genau hinter dir!" ertönte plötzlich eine Stimme, ganz in der Nähe.

Die Buben drehten sich erschrocken um. Der Junge, der auf dem Boden lag, schaute hoffnungsvoll auf, denn auch er hatte die Stimme erkannt.

"Seto...!" rief er freudig unter den letzten, kullernden Tränen.

"Niemand fasst meinen kleinen Bruder an, ist das klar?!" kam es nun bedrohlich von dem braunhaarigen Jungen, in Richtung der Kids, die es gewagt hatten, sich an seinem Bruder zu vergreifen.

Die Kinder sahen ängstlich auf, denn der Junge war fast zwei Köpfe größer, als sie selbst, plapperten noch etwas von Entschuldigung und verzwiebelten sich dann ganz schnell.

"Mokuba... alles in Ordnung bei dir?" fragte der junge Seto besorgt, als er sich zu dem Kleineren hinunterkniete.

"Danke, großer Bruder! Wenn du nicht da gewesen wärst..." weiter kam der Lütte nicht, denn wieder fing er an zu weinen und vergrub seinen Kopf in der Brust seines großen Bruders. Der nahm den Jungen schützend in seine Arme, streichelte ihm beruhigend über den Kopf und flüsterte: "Ich bin immer für dich da, kleiner Bruder. Und werde es immer sein! Nichts wird uns jemals trennen! Das werde ich nicht zulassen!"

Mokuba hob den Kopf und schaute seinen Bruder mit leuchtenden

Augen an: "Versprochen???"

"Versprochen!!!" antwortete der junge Seto- gleichzeitig mit dem Erwachsenen zusammen.
 

Yugi/ Yami sah zu dem großen Seto Kaiba an seiner Seite, auf dessen Lippen sich tatsächlich ein Lächeln verirrt hatte. In den sonst so kühlen Augen spiegelten sich Tränen.

Er wandte sich an Yugi/ Yami. " Warum zeigst du mir das?"

"Damit du dich daran erinnerst, wer du einmal warst und wer du wieder sein könntest!" antwortete ihm der Geist.

"Wer, bitteschön, soll ich denn gewesen sein? Das da, bin genauso ich, wie ich jetzt hier neben dir stehe!"

"Nein- das bist du nicht! Du bist, wie du vorhin selbst gesagt hast, Seto Kaiba- Präsident der Kaiba Corporation; knallhart und eiskalt....! Aber der Junge da vorne... ist warmherzig, gutmütig, fröhlich, munter und er liebt seinen Bruder über alles....! Nichts ist für ihn wichtiger, als dieser Mensch!- Sag mir, Seto Kaiba... wann hast du Mokuba das letzte Mal so in den Arm genommen und ihm etwas nettes gesagt?" fragte Yugi/ Yami mit einem leichten Unterton.

"Ich... aber...." Stotterte Kaiba. " Ach hör doch auf", fing er sich daraufhin aber schon wieder und fuhr im gewohnt, kühlem Ton fort: " ... mit Mokuba hat das nichts zu tun, klar! Ich muß so sein, ich leite eine Firma und habe jeden Tag mit miesen Typen zu tun, die versuchen, mich über den Tisch zu ziehen, und mit meinem Alter habe ich es nicht gerade leicht, mich gegen diese knallharten Geschäftsleute zu behaupten! Aber was erzähl ich dir das überhaupt?! Was verstehst du schon davon, kleiner Yugi?!!!"

"Eins versteh ich nicht", sprach jetzt der Geist von Yugi/ Yami weiter, " dass du Mokuba mit diesen Leuten auf eine Stufe stellst....!"

"Wie Bitte???" schrie Kaiba fast.

"Verdammt, Kaiba! Er ist dein Bruder! Deine Familie- der einzige Mensch, der dir anscheinend was bedeutet, und du behandelst ihn, wie den letzten Dreck!" beendete

Yugi/ Yami seine Predigt.
 

Jetzt war Seto sprachlos. Er wusste wirklich nicht mehr, was er sagen sollte.

Er war stinksauer....aber auf wen eigentlich?

Er war so in diesen Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, wie die Welt um ihn herum, sich verändert hatte. Plötzlich befand er sich nicht mehr auf dem Spielplatz vor dem Waisenhaus, sondern stand wieder mitten in seinem Schlafzimmer.

Von Yugi/ Yami keine Spur.

** Hab ich das grad etwa nur geträumt** fragte er sich.

"Nein Kaiba", Seto zuckte zusammen. " und wir sind noch lange nicht fertig. Der Geist der gegenwärtigen Weihnacht wird dich um 2:00 Uhr aufsuchen! Viel Glück! Ach ja. Und sei nett zu ihm!" Damit war die Stimme von Yugi/ Yami verschwunden und zurück blieb ein völlig verwirrter Seto Kaiba.
 

Ende Kapitel 2
 

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Kapitel 3
 

DER GEIST DER GEGENWÄRTIGEN WEIHNACHT
 

Als der junge Mann sich wieder gefangen hatte, wollte er sich gerade

seinem Schreibtisch zuwenden, er hatte auch einen in seinem Schlafzimmer,

um sich ein Glas Wasser einzugießen, als sein Blick auf die Balkontür fiel.

** Moment mal, die hatte ich nicht offen gelassen!**

Langsam ging er ans Ende des Zimmers und betrat dann den riesigen Balkon, der sich auf der Südseite der Villa befand.

An das Geländer gelehnt stand eine Person. Es schien diesmal eine Frau zu sein, denn Seto erkannte eine lange Haarpracht, die sich im schwachen Wind bewegte.

"Bist du...", fragte er ein wenig scheu, bis ihm im nächsten Moment fast die Augen aus den Höhlen fielen.

"Was denn...DU???!!!" fragte er ungläubig.
 

"Hallo Schätzchen... hast du mich vermisst?!"

Es war Mai Valentine- sie war das weibliche Gegenstück von Wheeler... zweitklassig, laut Seto, und hatte, für seinen Geschmack, eine viel zu große Klappe... wie Joey eben!

"Och...wie verrückt!" antwortete Seto sarkastisch.

"Hey, hat Yugi dir nicht gesagt, du sollst nett zu mir sein?! Ich bin sensibel!"

flunkerte Mai ihn an.

"Lass uns schon gehen. Ich will das endlich hinter mich bringen. Also los...schnipp mit den Fingern oder klatsch in die Hände oder wie du das sonst so anstellst!" forderte Kaiba.

"Hier hats aber jemand eilig, ich dachte, wir plaudern noch ne Runde...!"

"Kindchen...ich hab schon mal gesagt, dass ich keine Zeit für so was habe! Man, sucht euch nen Job!" Der Meisterduellant brach mit seinem Blick sogar die Dunkelheit, die sie beide umhüllte, da sie immer noch auf dem Balkon standen.

Das Licht des Mondes, der heute Macht in seiner vollen Pracht am Himmel stand, reflektierte in den Augen des Brünetten und wirkten somit sehr geheimnisvoll auf Mai.

Sie versuchte erst gar nicht weiter, den Blauäugigen in ein erneutes Gespräch zu verwickeln und gab seinem Vorhaben, sich auf den nächsten Weg zu machen, nach.

Die Blondine schnippte tatsächlich mit den Fingern, was Seto auflachen ließ. Sie funkelte ihn böse an, erntete aber von ihm nur ein Grinsen, als wenn er sagen wollte ** ich habs doch gewusst**

"Also schön...!" hauchte Mai.

Wieder blendete ihn ein heller Lichterumhang, der diesmal nur von kurzer Dauer schien.

Als er die Augen öffnete, fand er sich in einer Art, wie es schien, Wohnzimmer wieder, das allerdings nicht mal annähernd so stilvoll eingerichtet war, wie auch nur eins seiner Gästezimmer, die sogar nur zur Zierde vorhanden waren. Er brauchte sie eigentlich nicht. Wofür auch?!

Das musste die Wohnung sein, in der dieser Yugi Muto mit seinem Großvater lebte.

Und richtig!!! Seto sah sie!
 

Die Freunde Joey, Yugi/ Yami, Alister, Tristan, Duke, Valon, Tea, Serenety, Rafael, Bakura und auch Mokuba saßen dort vor dem Fernseher und schauten sich gerade eine Video aus dem Königreich der Duellanten an, welches Yugi damals als Erinnerung von Pegasus bekommen hatte.

Es zeigte Yugi, bzw. den Pharao und Joey in einem Duell, indem es für sie beide um sehr viel gegangen war. Kaiba hatte zu der Zeit diesen Teil leider verpasst, da Pegasus ihm kurz vorher in einem Spiel der Schatten, und auf nicht ganz faire Art und Weise , die Seele gestohlen und in eine Karte gesperrt hatte, wie zuvor auch die, seines Bruders Mokuba.

Allerdings wollte er sich dieses Match zwischen den besten Freunden nicht noch einmal entgehen lassen. Gebannt schaute er, wie alle anderen, zum Bildschirm.
 

"Also gut, Joey.... Zeit für ein Duell!" rief Yami Joey, auf der Aufnahme, zu.

"Na dann, zeig mal, was du drauf hast, Kumpel! Und spiel ja ordentlich und halt dich nicht zurück...alles klar, Alter?!" reagierte Joey auf Yamis Ansage.

"Na, jetzt bin ich aber mal gespannt! Dieser Idiot weiß nicht, worauf er sich da einlässt. Er hat nicht die geringste Chance gegen Yugi!" murmelte Kaiba sich in den, nicht vorhandenen, Bart.

"Okay! Als erstes rufe ich meinen abscheulichen Elfenschwertkämpfer im Angriffsmodus." Eröffnete Yami das Duell.

Nun war Joey am Zug: " Hey Yugi- eins wollte ich dir noch sagen!"

Yugi/ Yami horchte verblüfft auf.

"Egal, was passieren wird- egal, wer von uns beiden heute gewinnt, du sollst wissen, dass du immer mein Freund sein wirst!"

Yami nickte. Joey fuhr fort:

"Also schön...ich spiele Gillteer den Dämonenritter ebenfalls im Angriffsmodus... und jetzt Gillteer....greif seinen Elfenschwertkämpfer an- Attacke!"

Joeys Monster machte Yamis den Garaus und somit verlor dieser gleich zu Anfang schon 450 Lebenspunkte.
 

"Nicht schlecht, Wheeler!" schmunzelte der Firmenchef neben dem zweiten Geist, welcher ihn nur von der Seite musterte.

"Tja, Schätzen! Du wirst noch sehen, was unser Joey so drauf hat. Die wirklich heiße Phase kommt erst noch!"

"Hm....!" kam es von Kaiba nur.
 

Nachdem Joey im weiteren Verlauf Panzerechse im Verteidigungsmodus gespielt hatte, um Yami dazu zu bringen, seinen Beauftragten der Dämonen aufs Feld zu bringen, sah man, dass Joey, der vor dem Fernseher auf dem Sofa saß, nicht wirklich bei der Sache war.

Seto bemerkte dies. Er stand direkt hinter dem Blondschopf und hörte ihn nuscheln. Gerade nur so laut, dass es außer ihm anscheinend niemand hören konnte. "Oh man- wenn Kaiba mich doch hätte sehen können! Dann würde er vielleicht mehr von mir halten und mich nicht als einen drittklassigen Duellanten abstempeln, der nur in Yugis Schatten steht!" er seufzte und ließ den Kopf ein wenig hängen.

Der Brünette, der alles sehr wohl verstanden hatte, was Wheeler da grade von sich gab, runzelte die Stirn und hob eine Augenbraue.

Er schaute flüchtig zu Mai hinüber und wartete auf eine Erklärung. Mai, die seinen Blick bemerkt hatte, nickte ihm nur zu.

Beide sahen sie wieder zum Fernseher, wo das Duell jetzt in die Endphase ging.

Kaiba riss die Augen auf. Was er da sah, brachte ihn zum Nachdenken.

**Wow! Wheeler steht mit Yugi auf Gleichstand. Wie hat er das nur geschafft?

Aber...??? Was, zum Teufel, ist das denn???**

Mai smilte, da sie Kaibas Gedanken hören konnte.

"Süßer...ich sagte dir doch, dass Joey besser ist, als du glaubst. Er hat ne Menge gelernt und da für ihn die Gesundheit seiner Schwester auf dem Spiel stand, gab er alles! Und noch mehr!

Damit hielt er Yugi ganz schön auf Trab! Beide wollten gewinnen, um jeden Preis, da es um ihre Familien ging. Genau, wie bei dir, als du Mokuba retten wolltest!"

Der Blauäugige starrte noch immer auf den Bildschirm, wo Joey gerade ein verdammt mächtiges Monster heraufbeschworen hatte. Mit Hilfe der Fallenkarte" Grabräuber" holte der Blonde den " Beauftragten der Dämonen" von Yamis Friedhof zurück, spielte dann "Copycat", um auch noch die "Fusionskarte" des Pharao zu kopieren und ließ dann

seinen "schwarzen Rotaugendrachen" mit dem "Beauftragten der Dämonen" verschmelzen.

Schließlich stand der " schwarze Totenkopfdrache" auf Joeys Feldseite- natürlich im Angriffsmodus!

Joey freute sich, wie ein kleines Kind, noch einmal- diesmal sitzend auf der Couch, da er es damals geschafft hatte, so etwas gigantisches erschaffen zu haben!

Der Präsident der Kaiba Corporation war sichtlich beeindruckt!

Der Braunäugige mit den blonden Haaren verlor sein Geschöpf wenig später allerdings wieder, nachdem Yami eine Kombination aus " schwarzem Magier" - im Schutz

der "Zauberhüte", und den " Bannkreis" dazu benutzte, den "schwarzen Totenkopfdrachen"

zu vernichten.

Aber Joey ließ nicht locker! Beim nächsten Zug spielte er "Babydrache", zog dann auch noch den "Zauberer der Zeit" und sein "1000 jähriger Drache" war geboren.

Als er den Pharao voller Freude angreifen wollte, rechnete er allerdings nicht damit, dass Yamis " schwarzer Magier" mit Hilfe des Zeitsprungs von Joeys Karte, sich in den "Weisen im schwarzen Gewand" verwandelt hatte, und durch dessen besondere Fähigkeit, es dem Pharao möglich war, den Angriff seines Gegners und besten Freundes mit " Machio dem magischen Sprühregen" auf zu halten.

"Und jetzt nutze ich eine weitere Fähigkeit meines Weisen im schwarzen Gewand!

Ich spiele die, vor mir liegende Zauberkarte...." Yami schaute jetzt zu Joey auf.

" ....du hast tapfer gekämpft, mein Freund", sprach der Pharao mit erstickter

Stimme weiter, " und das ist die härteste Entscheidung, zu der ich mich jemals durchringen musste!" Tränen liefen über sein Gesicht. "Aber jetzt ist es vorbei!!!"

Joey sah erschrocken auf. Auch Seto erstarrte, als er das sah.

Yami schrie jetzt fast: "Ich spiele Monsterreanimation und hole den schwarzen Totenkopfdrachen vom Friedhof zurück!"

Auf der Seite des Pharao erschien der Drache und baute sich in seiner vollen, stattlichen Größe auf.

Joey sackte vor seinem Terminal leicht zusammen. Auch bei ihm sah man eine Träne die Wange hinunter laufen, dann lächelte er jedoch.

"Yugi- leg schon los! Ist okay!"

Yami nickte: "Hmm...alles klar! Schwarzer Totenkopfdrache....geschmolzener Feuerball...ATTACKE!!!"
 

Das Duell war beendet.

Niemand im Raum sagte auch nur ein Wort, auch nicht, als Yugi das Video ausschaltete. Sogar Kaiba, der immer noch neben dem zweiten Geist Mai stand, schenkte sich eine blöde Bemerkung, die er normalerweise von sich gab, wenn Joey, nach seinem Wissen, mal wieder verloren hatte.

Mai beobachtete den jungen Mann neben sich, und wartete auf eine Reaktion.

Seto schien zu wissen, was sie von ihm wollte und fragtze mit einem kalten Ton in seiner Stimme: "Und? Warum sollte ich das jetzt mit ansehen, was soll ich hiermit lernen?"

"Lernen???" fragte Mai frech.

"Oh Bitte! Ihr- also du, Yugi, der Pharao... ihr wollt mir damit doch irgendwas sagen... und mich etwas LEHREN, wie ihr es so schön bezeichnet habt!" er rollte wieder genervt mit seinen Augen.

Mai verlor ihr Grinsen und schaute Kaiba ernst und tief in seine wunderschönen, tiefblauen Augen, die nicht mehr so eisig schimmerten, wie man es von ihnen gewohnt war.

"Die beiden haben unglaublich hart gekämpft", sagte sie.

"Ja- und!? Tun wir das nicht alle?!" unterbrach Kaiba sie.

"...und sie haben dabei NIE ihre Freundschaft vergessen!"

Seto sah sich nach Yugi und Joey um, die sich gegenseitig anlächelten und sich zunickten.

** Was auch immer die beiden Trottel miteinander verbindet, es muß sehr stark sein** dachte

Kaiba bei sich. ** Ich gebe es nur ungern zu, aber vielleicht hat Mai Recht...hmm...**

Er sah wieder in Richtung Couch, auf der die beiden Kumpel sich die Hände gegeben hatten und war nicht verwundert, als er nur sein eigenes Bett vorfand, in dem er, wie es schien, heute noch gar nicht gelegen hatte.

Vielleicht wurde es langsam Zeit, dies nach zu holen.

Plötzlich spürte er, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Als er sich umdrehte, schaute er direkt in das hübsche Gesicht der jungen Frau mit der langen, blonden Mähne. Sie war also noch da!

"So Schätzchen, ich hab meinen Job gemacht. Ich hoffe, es ruchtet bei dir auch?!

Es gibt nicht nur eine Geschäftswelt da draußen, in der alles kalt und unpersönlich ist okay?! Es gibt Sachen, die sind wichtiger! Du hast es gesehen- auch du könntest das haben!"

"Haben? Was denn???"

"Kaiba...wenn du deine Augen schon einaml früher aufgemacht hättest, wäre dir nicht entgangen, dass nicht nur dein kleiner Bruder Mokuba, sondern auch alle anderen, die wir eben besucht haben, deine Freunde sein wollen...mich eingeschlossen, Darling! Es liegt allein bei Dir!

Mag sein, dass du als Leiter einer gefragten und gut laufenden Firma knallhart und vorsichtig sein musst... aber eins solltest du lernen...".

"Ach ja?! Und was bitte wäre das?!" meldete sich nun Seto zu Wort.

"...du solltest lernen, Geschäftliches von Privatem zu trennen!" beendete Mai ihren Satz, zwinkerte ihm noch zu und war, wie Yugi/ Yami zuvor auch, verschwunden.

"Hey Valentine... hast du nicht vergessen, mir zu mitzuteilen, wann der Nächste von euch kommt?" rief er ihr noch hinterher.
 

Ende Kapitel 3
 

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Kapitel 4
 

DER DRITTE UND LETZTE GEIST
 

Okay! Zwei Geister hatte er hinter sich.

Fehlt nur noch einer. Der Geist der zukünftigen Weihnacht!

Wer mag es wohl diesmal sein?

** Oh- NEIN- bitte....- NICHT Wheeler! Alles- nur nicht DER!**

Seto verzog die Mundwinkel, beim Gedanken daran, dass dieser Straßenköter der Nächste sein könnte, der ihn voll labern würde.

** Was mache ich jetzt? Ich habs....- ich könnte mir einfach meinen weißen Drachen- Jet schnappen und über die Feiertage irgendwo hinfliegen, bis das ganze Theater hier vorbei ist.

Aber warum sagt mir mein Gefühl, dass das nicht viel bringen wird?! Die werden mich warscheinlich überall finden. Man, wieso die gerade versuchen, mich zu bekehren?

Es gibt zig Millionen Menschen auf der Welt, und ausgerechnet Seto Kaiba hat wieder die A....- Karte gezogen! War ja klar!**
 

"Guten Abend, Seto Kaiba!"

Der Blauäugige drehte sich erschrocken nach der Stimme um,** ausgezeichnet- Wheeler war es schon mal nicht** die ihn soeben angesprochen hatte.

"Schleich dich nie wieder von hinten an mich heran, klar?! Das könnte gefährlich für dich werden!" funkelte der Leiter der KC die Person vor sich an.

"Bitte verzeiht mir, wenn ich Euch erschreckt haben sollte. Das war nicht meine Absicht!"

"Schon gut!" antwortete Kaiba kühl. " Warte mal... ich kenn dich doch! Bist du nicht die Schwester dieses Verrückten, der damals mein Turnier in ein verfluchtes Schattenspiel verwandelt hat und die Welt zerstören wollte.... wie hieß er doch noch gleich? Ach ja- MARIK!" Seto wurde sogleich wieder wütend, als er daran zurück dachte.

Die Person, ihm gegenüber, blickte beschämt zu Boden.

"Ja, Herr Kaiba! Marik ist mein Bruder und ein Grabwächter des Pharao. Und es tut mir leid, was er euch allen damals angetan hat. Aber das ist vorbei! Die dunkle Seites meines Bruders ist vernichtet! Aber deswegen bin ich nicht hier!"

"Oh... lass mich raten... du bist der dritte Geist, der mir nun noch den letzten Nerv rauben will und sich nebenbei noch völlig lächerlich macht?!" Der Jungmillionär hatte keine Lust mehr auf diesen Quatsch.

Er wandte sich erneut an die Gestalt, welche, wie sich herausgestellt hatte, Ishizu Ishtar, war.

"Muss ich mir das wirklich antun? Das hat doch eh keinen Sinn, ich werde mich nicht charakterlich verbiegen lassen, okay! Es geht mir gut- Hervorragend sogar! Warum also sollte ich daran was ändern?!"

"Seid Ihr wirklich glücklich, Seto Kaiba?" hakte nun Ishizu noch einmal nach.

"Wer sprach denn von glücklich ? Ich sagte, dass ich alles habe, was ich brauche, und damit gut! Ich wüsste allerdings auch nicht, was dich das anginge...!"

"Und was ist mit Ihrem Bruder?" setzte die Ägypterin noch eins drauf.

Kaibas Augen sprühten regelrecht vor Zorn. " Was soll das??!! Lasst Mokuba da raus! Es geht hier doch nicht um ihn! Der Kleine ist völlig in Ordnung! Wagt es ja nicht, meinem Bruder zu nah zu kommen, hast du mich verstanden???!!!"

Um seiner Drohung noch einen weiteren Touch zu verleihen, schlug er mit der Faust auf den, neben ihm stehenden, Schreibtisch.

"Ihr irrt Euch! Eurem Bruder geht es nicht gut!"

"Wie meinst du das, hä? Was soll denn mit Mokuba nicht stimmen? Erzähl keinen Stuss- ich hab ihn doch heute erst gesehen, und er sah kerngesund aus!" erwiderte Kaiba mit eiskaltem Blick.

Daraufhin sagte Ishizu nur: " Er ist einsam!"

"EINSAM? Ich bitte dich! Wieso sollte er einsam sein? So ein Blödsinn! Er hat doch alles- er hat sogar diese Versager vom Kindergartenclan, die er als seine Freunde bezeichnet!"
 

Ishizu merkte, dass sie nicht wirklich weiter kam. Sie schritt auf den Brünetten zu und streckte die Hände nach ihm aus.

Kaiba wich einen Schritt zurück. "Was soll das denn werden, wenn's fertig ist?!"

Die Dunkelhaarige hatte den Firmenleiter erreicht, und als sie ihn berührte, strahlte auf einmal ein gigantisches Licht welches aus der Milleniumskette stach, die sie um den Hals trug.

Seto wurde plötzlich schwindelig, und er schloss für einen kurzen Moment die Augen.

Als sich das Gefühl von Übelkeit wieder einigermaßen gelegt hatte, öffnete er sie wieder.

Er schaute sich um...

"Hey, wo bin ich hier? Was...?"

Kaiba erstarrte, als er in einiger Entfernung eine dunkle Gestalt ausmachen konnte, die ihm irgendwie vertraut schien. Er setzte sich langsam in Bewegung und ging auf die Stelle zu, an der die Person vor einem großen Stein kniete.

Als er endlich knapp hinter der Gestalt, die sich, wie befürchtet, als sein kleiner Bruder herausstellte, zum Stehen kam, bemerkte er, dass Mokuba auf einen Grabstein starrte.

Kaiba gefror das Blut in den Adern und er fiel neben seinen Bruder auf die Knie.

** NEIN!!! Nein- das glaub ich nicht!!! Das kann doch nicht wahr sein?!

Nein- NIEMALS!!!**

"Ach Seto...!"

"MOKUBA...!" Der Brünette schaute nach rechts zu seinem Bruder.

"...Warum? Warum hast du mich allein gelassen? Du fehlst mir so!!!" weinte der Kleine.

"Mokuba... ich....bin... doch...HIER!!!"

Der Blauäugige wollte den Jungen, neben sich, rütteln- doch als er ihn berühren wollte, glitten seine schmalen Hände durch den Lütten hindurch, als bestände er aus einer Art Nebel.

"Was, zum Teufel...geht hier vor?! Kaiba zitterte.

"Er kann Euch weder sehen, noch hören, Herr Kaiba!" Ishizu war inzwischen an ihn getreten und schaute auf ihn herab.

"Was soll das heißen- er kann mich weder sehen noch hören?- Mokuba, kleiner Bruder....ich bin doch hier! MOKUBA!!!"

"Für Euern Bruder seid Ihr tot!" flüsterte die Ägypterin.

"TOT??? Was meinst du mit TOT??? Ich LEBE.... oder?" Seto fing noch mehr an zu zittern. In seinen, sonst so stolzen, Augen bildeten sich Tränen und er fing an zu weinen.
 

Ishizu beugte sich zu dem Firmenchef hinunter und legte beruhigend eine Hand auf die starke Schulter Setos.

"Ja- Ihr Lebt!" wisperte sie. Seto blickte auf. "Das hier, ist die Zukunft", fuhr sie fort, " und Ihr könnt sie ändern! Was Ihr hier seht, muss nicht geschehen! Ihr, Seto Kaiba, seid allein für Euer Schicksal verantwortlich!"

"Du meinst, das alles ist nur ein böser Traum? Mein Tod, der Grabstein, die Inschrift, Mokuba?"

Der Brünette wischte sich die Tränen aus den Augen und blickte hoffnungsvoll zu seinem kleinen Bruder, der... verschwunden war.

Kaiba stand auf und fand sich in seinem Schlafzimmer wieder, Ishizu an seiner Seite.

"Okay, Okay...Ich habs verstanden! Ich danke dir... von Herzen! Wirklich!"

Ishizu lächelte. "Das war kein Traum, Seto Kaiba. Ich habe Euch nur einen kleinen Trip in die Zukunft ermöglicht, mehr nicht!"

"Ja, ich weiß", er lächelte, " und ich schätze das sehr! Ich weiß jetzt, was ich zu tun habe!!!"
 

Die Frau nickte ihm nur zu und als das helle Licht sie umhüllte und sie langsam verschwand, hörte er ein letztes Mal ihre sanfte Stimme: "Ich wünsche Euch alles Gute und viel Glück, Seto Kaiba!"
 


 

Ende Kapitel 4
 

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Kapitel 5
 

" FRÖHLICHE WEIHNACHTEN"
 

Jawohl- er wusste ganz genau, was er jetzt tun würde! Ein echtes Lächeln bildete sich auf seinen feinen Lippen, und seine, vorher so kalten, Augen strahlten eine freudige Wärme aus.

Er lief hinunter ins Wohnzimmer, griff nach seinen Telefon und wählte eine, ihm bekannte, Nummer.

"Roland.... ja, ich weiß, es ist Heilig Abend! Aber BITTEEEE... ich brauche Ihre Hilfe!" sprach Seto sanft aber bestimmt in den Hörer.
 

WÄHRENDDESSEN BEI MUTOS
 

Die Freunde hatten soweit einen gemütlichen Abend verbracht.

Erst hatten sie sich einfach über Gott und die Welt unterhalten, schließlich nur noch über Duel Monsters, nachdem Yugi allen das Video aus dem Königreich der Duellanten gezeigt hatte, indem er und Joey sich hart duellierten, und als sie sich alle die Bäuche mit leckerem Essen ( vor allem Joey) vollgeschlagen hatten, waren sie wieder im Wohnzimmer angelangt, und saßen um den wunderschönen Weihnachtsbaum herum, den sie gemeinsam geschmückt hatten.

Einer jedoch ließ ein wenig den Kopf hängen. Es war der Jüngste von ihnen. Richtig! Mokuba saß da, und seine Augen schimmerten, da sich Tränen in ihnen gebildet hatten.

Als Joey das bemerkte, erhob er sich von seinem Platz, und ging zu ihm, um ihn zu trösten.

"Hey Mokuba, was ist? Alles okay mit dir, kleiner?" Moki seufzte nur:"Ich vermisse Seto! Ich hätte so gerne Weihnachten mit ihm zusammen verbracht!"

"Ach... der taucht schon noch auf, ihm ist bestimmt nur was dazwischen gekommen! Er ist sicher gleich hier!" versuchte der Blondschopf den kleinen Kaiba aufzuheitern.

"Joey, du hast meinen Bruder vorhin im Büro doch gehört! Er hat keine Zeit... mal wieder!" Dem Lütten liefen die Tränen mittlerweile die Wangen hinunter. Joey nahm ihn in den Arm und drückte den Schwarzhaarigen fest an sich. Der ließ es auch zu. Er presste sich regelrecht an die Brust des Blonden, und ließ seinen Gefühlen nun freien Lauf.

** Man Kaiba, wo steckst du???** fragte sich der Braunäugige.
 

VOR DEM HAUS DER MUTOS
 

"Machen Sie schon, Roland.... aber passen Sie auf, dass Sie nicht gesehen werden!"

"Ja Sir- nätürlich!" erwiderte sein Angestellter nur und duckte sich hinter dem Lieferwagen, mit dem sie vor wenigen Minuten vorgefahren waren.

Der Leiter der Kaiba Corporation schmunzelte noch einmal in sich hinein, bevor er wieder seine altbekannte, eiskalte Maske aufsetzte, und klingelte schließlich.
 

Als die Freunde drinnen die Klingel vernahmen, blickten sie sich fragend an.

"Hey Yugi- erwartest du noch jemanden? Wir sind doch vollzählig!" fragte Tristan sogleich. Yugi schüttelte nur den Kopf, ging zur Haustür und öffnete sie.

"Äh... Kaiba?!... Hallo...!" staunte Yugi, als er Kaiba im Türrahmen gegenüber stand.

"Yugi...!" Seto blickte ihn, zum Schein, im Vorbeigehen herablassend an.

Als der Blauäugige das Wohnzimmer betrat, riefen alle verwundert: "KAIBA???!"

Mokuba, der immer noch in Joeys Umarmung hing, schaute mit rot unterlaufenden Äuglein auf, und schrie: " SETO.... da bist du ja, großer Bruder!"

"Na, was hab ich gesagt, Mokuba?!" sprach Joey dem Kleinen zu und stand sogleich mit ihm zusammen auf.

Als der kleine Bruder gerade auf Seinen Großen zustürmen wollte, hielt er doch wieder einen Moment inne, da der Brünette sich räusperte und seinen Satz im kühlen, arroganten Ton und mit einem aufgesetzten eiskalten Blick begann: "Hey, ihr

Schnarchnasen", alle im Raum Anwesenden waren sichtlich angespannt, " habt ihr etwa immer noch...", auf einmal fiel Setos kalte Maske, und er beendete die Aussage mit einem freundlichen Lächeln, welches er vor allem seinem kleinen Bruder schenkte, "keine Bescherung gemacht?!"

Alle sahen zwar verwundert aber erleichtert auf. Nur Mokuba sprang seinem großen Bruder entgegen, als dieser in die Knie ging und die Arme einladend ausbreitete.

"Seto...ich dachte, du würdest nicht mehr kommen und mich allein lassen!" Er fing wieder an zu weinen. Der Brünette schmiegte den Kleineren an sich und streichelte ihm über den schwarzen Wuschelkopf.

Dann drückte er ihn jedoch wieder ein Stückchen zurück, um ihm in die Augen sehen zu können.

"Mokuba...", sprach er ihn nun an, dann griff er sich an den Oberkörper und zum Vorschein kam eine Kette, an der ein Medallion in Form einer Duel Monsters Karte, hing. Er öffnete es, und das Bild von Mokuba war darin zu sehen.

"Ich hab dir damals etwas versprochen, im Waisenhaus... erinnerst du dich?" er lächelte ihn dabei warm an. Der kleine Kaiba griff ebenfalls nach der gleichen Kette, die er um den Hals trug und als er seinen Anhänger öffnete, strahlte ihm Setos Gesicht auf dem Foto entgegen. " Das uns nichts trennen kann und wir für immer zusammen bleiben werden?!" fragte der Kleine mit freudiger Hoffnung.

"Für immer!!!" nickte der Blauäugige ihm zu und dann schmiss sich Mokuba wieder in die Arme des Brünetten.

Joey, dem eine Träne die Wange hinunter lief, stand etwas abseits. Er wischte sie sich jedoch sofort wieder aus dem Gesicht, bevor er sein Kommentar abgab.

"Muss das so gefühlsduselig und schmalzig sein", er schniefte, "ich vertrag so was nicht!"

Als die Kaiba Brüder sich wieder voneinander lösten, gingen die anderen auf die Beiden zu und applaudierten.

Nachdem sich alle beruhigt hatten, und sich im Raum verteilt, hinsetzten, fiel Kiaba etwas ein... "Oh Gott- Mist!!! ROLAND...!!!" Alle sahen ihn an, als der Brünette plötzlich aufsprang, und wie ein Geisteskranker auf die Haustür zustürmte.

Wenige Augenblicke später, schrie Kaiba: "Hey Wheeler... setz deinen dicken Hintern in Bewegung und hilf mir mal!" Joey riss die Augen auf und starrte nach hinten an sich herunter. ** Aber ich hab doch gar keinen...** " Aaah...KAIBA!!!"

Alle lachten laut los, da Joey auf Setos Spruch mal wieder angeschlagen hatte.

Dann jedoch eilten alle vor die Tür, um nachzusehen, was da draußen eigentlich vor sich ging. Kaiba stand mit Roland vor einem schwarzen Van, an dessen Seite das Logo der KC zu sehen war, umringt von wahnsinnig vielen, verpackten Geschenken.

Alle rissen erstaunt und völlig perplex die Augen auf.

"Oh- wie ich sehe, heißt ihr alle Joey", grinste der Chef

der Kaiba Corp., " na dann... JoeyS... packt mal mit an!!!"
 

Alle halfen mit!

Für jeden war etwas passendes dabei. Der Abend wurde noch richtig schön, Seto und Joey vertrugen sich für heute anscheinend sogar... Nein- sie verstanden sich bestens!

Als Seto seinen Blick durch den Raum gleiten ließ, und sich daran erfreute, dass alle, auch er selbst, sich wohl fühlten, fiel ihm am Kamin etwas ins Auge. Nein- nicht ETWAS.... JEMAND!!!

Da standen sie alle: der Geist des Pharao, Pegasus, Mai und auch Ishizu.

Niemand der anderen Freunde bemerkte sie, aber Kaiba sah, wie ihn die Gespenster anlächelten, bevor Joey ihn erneut ansprach: " Sag mal, Seto... was ist eigentlich mit dir passiert? Wie hast du das hier alles zu Stande gebracht?"

"Das... Joey... bleibt mein Geheimnis!!!" schmunzelte Seto und schaute währenddessen zu seinen "Rettern" hinüber. Sie erwiderten seinen Blick.

Der Blauäugige nickte, und hauchte den vier Gestalten am Feuer ein "DANKE" zu!
 

Diese wiederum antworteten mit....
 

"FRÖHLICHE WEIHNACHTEN , SETO KAIBA!!!"
 


 

Ende Kapitel 5
 


 

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Epilog
 

1 JAHR SPÄTER/ 24. DEZEMBER ( HEILIG ABEND)
 

Ein Jahr war es nun her, dass Seto Kaiba Besuch von Pegasus und den drei Geistern bekam.

Ob sich etwas verändert hat???

Oh ja! Der Präsident der Kaiba Corporation ist nicht wieder zu erkennen. Er hält, nach wie vor, sein Versprechen gegenüber seinem kleinen Bruder und hat sich sogar mit Yugi und dem " Kindergartenclan" angefreundet.

Sie alle verstehen sich prima, und wollen auch diese Jahr zusammen Weihnachten feiern, diesmal in der Kaiba Villa!
 

Aber Seto Kaiba wäre nicht Seto Kaiba, wenn er nicht noch eine Überraschung parat hätte: und zwar eine ganz spezielle...

Für einen, für ihn, mittlerweile ganz besonderen Menschen, den er gelernt hat, zu lieben! JOEY!!!
 

Aber das... ist eine andere Geschichte- und soll ein ander Mal erzählt werden!!!
 

ENDE
 

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Anmerkung der Autorin:
 

So...das war meine bzw. Dickens Weihnachtsgeschichte! Wir hoffen, sie hat Euch gefallen, und würden uns auf Feedback freuen!!!
 

Euch allen wünschen wir Fröhliche Weihnachten und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lunata79
2015-03-10T18:18:12+00:00 10.03.2015 19:18
Komisch, dass sich hier noch keine Kommentare finden. Liegt vielleicht daran, dass es schon zwei weitere Varianten gibt, mit Pairing Seto x Joey.
Ich muss aber zugeben, dass ich etwas vermisst habe. Der Sekretär hätte in der Gegenwart und Zukunft auch Platz finden müssen, mit irgendeinem Dilemma.
Dass du aber ausgerechnet am Schluss mit einer Pairing-Andeutung rausrückst, ... *kopfschüttel*
Naja, schlecht hast du die Geschichte keineswegs umgesetzt. Die Geisterwahl war auch nicht schlecht.


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