Erste Begegnung
Geheimnis
Verborgen
Unsicher
Geheim.
Angst
Misstrauen
Im Hintergrund.
Ehrlichkeit.
Sicherheit
Im Vordergrund.
Beides ist wichtig.
Heute.
Früher.
In Zukunft.
Denn irgendwann…
Kommt auch…
Das bestgehütete Geheimnis…
Für jeden sichtbar
Ans Licht.
~~~
Leicht grinsend stieg Die aus dem Auto aus, nahm seinen vollkommen nervösen Freund an der Hand und meinte amüsiert: "Komm, Schneckenopa... auf der Rückfahrt fahr ich, ja? Du bekommst ja kaum mehr was gebacken..." Er stockte: "Übrigens: Du sollst Kao anrufen, wegen der Anmeldung die du unterschreiben sollst..."
"Ich halte mich nur - weitgehend - an die normalen Regeln des Straßenverkehrs, du Baka..." murmelte Kyo lächelnd, ließ sich von dem Älteren mit ziehen. “War ja klar. Mach ich, oder je nachdem vielleicht auch du..."
Vor der Tür stehend suchte der Größere das Klingelschild, sah dann Kyo auffordernd an: "Na? Willst du nicht klingeln?"
Leicht unsicher sah jener darauf, dann zu seinem Freund. "Ich...bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich will..."
Sachte streichelte der über den blonden Haarschopf: "Hey... wo ist denn mein starker Kyo hin, hm? Wo ist dein Mut, Schatz?"
"Zuhause gelassen...", murmelte der Jüngere leise, seufzte. “Verdammt, ich kenn das Kind nicht und er ist 17. Hallo? Wie Scheiße ist das denn?"
Die seufzte: "Ich frag mich mehr wie der auf uns reagiert..." Er schluckte schwer, fragte dann unsicher: "Oder eher nicht reagiert?"
Kyo lehnte sich an den Roten, atmete tief durch. "Genau das mein ich..."
"Was meinst du jetzt mit 'das'?"
"Ich weiß überhaupt nicht, wie ich reagieren soll. Wie der Kleine reagiert. Ich mein, es ist schon Scheiße, so, wie er entstanden ist..."
Sanft streichelte der Rotschopf durch das weiche Haar des Jüngeren, lächelte ihn dann zärtlich an: "Er wird nicht schlecht reagieren denk ich... aber ich weiß nicht... willst du Händchen haltend da rein?"
Der Blonde zuckte die Schultern. "Weiß nicht, aber...ich brauch deine Nähe jetzt..."
"Sicher, dass du es ihm zeigen willst?"
"Wenn er es nicht akzeptiert, akzeptiert er mich nicht, Die..." Kyo seufzte, trat einen Schritt von dem Älteren weg. "Aber wie du willst..." Damit klingelte er.
"Das hab ich nicht gemeint...", seufzte der Gitarrist und zog ihn wieder an sich ran: "Ich wollte nur, dass du sicher bist..."
Der Blonde jedoch entwand sich seinem Freund "Nein, du hast recht, es ist wohl besser so..." Kyo lächelte als die Tür aufging. “Hana..." Er stockte. "Weißt du, dass du dich überhaupt nicht verändert hast?"
"Kyo...", brummte der Ältere ungehalten, hatte das Gefühl dem Jüngeren nun doch peinlich zu sein... sah dann aber zu der Frau und setzte ein Lächeln auf: "Er hat recht, hi, Hana..."
Die sah die beiden Männer sanft an: "Ihr müsst gerade reden, aber hallo ihr zwei..."
Kyo indes ignorierte den Rotschopf, das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Ihm war gar nichts peinlich, was der Ältere war oder tat. Auch er als Person war ihm nicht peinlich, aber wenn Die es so wollte, bitte. "Naja, ein bisschen Unterschied ist schon da, nicht?" er lachte leise, umarmte die Frau sanft. "Wie geht’s dir?"
Sie lächelte leicht: "Bis auf die Sache mit dem Führerschein sehr gut und euch?"
Die schluckte schwer, grinste dann aber: "Uns geht's gut."
"Abgesehen von der Tatsache, dass ich einen Sohn habe, der 17 ist und den ich nicht kenne..." Kyo seufzte, wuselte sich durch die Haare. "Ich schwör dir, so scheiß- nervös war ich noch nie..."
Ein Lachen entkam ihrer Kehle und Hana schüttelte amüsiert den Kopf: "Er ist eigentlich ein ganz lieber... wollt ihr nicht reinkommen?"
Etwas nachdenklich geworden folgte Die der Aufforderung und sah sich dann unsicher um.
Und auch der Jüngere der beiden schluckte erst einmal, trat dann ein, sah sich lächelnd um. "Nett hast du’s hier..."
"Danke...", sie lächelte: "Es ist zwar nicht grad riesig, aber wir sind eh nur zu zweit... obwohl ich am überlegen bin, ob wir nicht umziehen sollte..."
"Du willst umziehen?", der Blonde trat tiefer in die Wohnung, sah sich um. "Warum? Ist doch schön, oder nicht?"
Ein trauriges Gesicht machend nickte sie: "Ja nur meine Firma ist am überlegen, ob sie mich versetzen soll... das höhere Gehalt ist dann zwar schön und gut... aber ich muss dann noch mal schauen, wie ich das mit Saku mache..." Sie öffnete die Tür zum Wohn-Esszimmer: "Setzt euch ruhig auf die Coach... und kein Wort zu Saku, wegen den Sachen mit der Firma..."
Nachdenklich nickte Kyo. "Kannst du das nicht anders regeln? Dass er irgendwo unter kommt oder alleine wohnt und jemand ein Auge auf ihn hat?"
Hana seufzte: "Das muss ich dann sehn... je nachdem wo genau ich dann hinversetzt werden würde..."
"Klar...Wo...ist er eigentlich?"
„Auf seinem Zimmer... ich hol ihn... Und jetzt setzt euch... wollt ihr dann gleich was trinken?", sah sie fragend von einem zum Anderen.
"Wenn du einen Tee hättest“, bat Die ruhig, während er sich auf die Couch setzte.
Und auch der Blonde nickte. "Ja, Tee wär gut..." Während er sich neben Die, allerdings mit etwas mehr Abstand als üblich setzte.
Die Schwarzhaarige nickte und verschwand. Betrat dann lächelnd, nachdem sie den Tee aufgesetzt hatte, das Zimmer ihres Sohnes. "Na? Aufgeregt? Komm, sie wollen dich sehen!"
Saku unterdessen setzte sich, kaum das seine Mutter ins sein Zimmer kam, auf. Er atmete tief durch, was wenn er ihn nicht mögen würde... Und er schluckte schwer, sah Hana dann aber an und nickte: "Ok... im Wohnzimmer, ja?" Saku sah noch mal in den Spiegel und bestätigte vor sich selbst, dass er ok aussah... wenn sein Vater nicht damit klar kam, dass er den Visual Rock mochte... dann hatte er kein Problem damit sich wieder von ihm zu verabschieden.
„Ja, sind sie..." Sie lächelte. "Ich geh in die Küche, Tee kochen... Und Saku? Keine Angst, er wird dich mögen, glaub mir. Er ist immer noch ein halbes Kind… keine Angst."
"Ok...", murmelte der Junge: "Dann ab mit dir in die Küche..." Er atmete noch mal tief durch, sah nochmals in den Spiegel... vielleicht sollte er den Kajal wegmachen. Dann aber schüttelte er den Kopf. Nein... ganz oder gar nicht... Damit ging er durch die inzwischen leere Tür. Er hörte in der Küche Geschirr klappern, wohl hatte sich seine Mutter, die ihm und seinem Vater garantiert etwas Zeit für sich lassen wollte, bereits dorthin verzogen gehabt, und ging langsam durch den Flur Richtung Wohnzimmertür.
~~~~
Die hatte sich unterdessen leise seufzend zurückgelehnt. Fragte dann ruhig, an die Decke sehend: "Schämst du dich?"
Verwundert sah Kyo zu ihm. "Ich? Mich für dich schämen. Ja, sicher. Deshalb hab ich auch gesagt, dass er, wenn er mich akzeptieren soll, auch uns zu akzeptieren hat. DU bist doch derjenige, der blockt..."
Leise seufzte der Ältere auf: "Kyo... ich wollte doch nur das du dir sicher bist... ich mein... was wenn er homophob ist?" Er sah zu seinem Freund: "Ich... ich hab mich gefreut über das was du gesagt hast... hey... ich liebe dich... ich... will nur nicht, dass du irgendwas bereust..."
"Ich habe noch nie irgendetwas bereut, das mit dir in Verbindung steht. Wenn er mich nicht mag, oder nicht akzeptiert, was oder wer ich bin, dann ist das in Ordnung. Aber ich werde dich niemals verleugnen, das sollte dir klar sein, Die." Der Blonde sah ihm ernst in die Augen. "Ich liebe dich. Und das wird nichts und niemand ändern."
Leise seufzte Die auf, sah den Jüngeren dann bittend an, schluckte noch einmal schwer und meinte: "Entschuldige Kyo..."
Der setzte sich kommentarlos wieder so neben Die, wie sie es beide gewohnt waren, strich ihm sacht über den Oberschenkel, sah, an seiner Schulter gelehnt, zu ihm auf. "Du bist viel zu unsicher, Liebling. Ich liebe dich, Schatz, vertrau einfach darauf, hm?"
Zärtlich legte der Rothaarige seinen Kopf auf Kyos und nickte leicht: "Ja... tut mir leid... ich dich auch...", nahm dabei zärtlich die Hand des Jüngeren von seinem Oberschenkel und... in seine.
"Nicht entschuldigen, Liebling. Es ist ok, hai?" Der Blonde küsste sachte den Hals Dies, drückte sanft zu, als er spürte, wie Dies Hand, die eigene festhielt.
Zärtlich lächelnd nickte der Rotschopf: "Jup... geb mir Mühe, ne?"
Saku indes war nun endlich an der Wohnzimmertür angekommen, senkte den Kopf, atmete tief durch, öffnete sie langsam betrachtete dabei weiter den Boden, hatte irgendwie Angst, spielte dank dessen wie so oft in solchen Fällen mit einem der Piercings in seiner Unterlippe. Dann trat er den ersten Schritt ins Zimmer, ließ zunächst nur seinen blondierten Haarschopf sehen.
Neugierig, wenn auch etwas schüchtern, richtete sich der Sänger auf, löste sich so von Dies Schulter, behielt den engeren Körperkontakt aber ebenso bei, wie dass er weiterhin Dies Hand hielt. Auch er spielte nervös mit dem Piercing, das er heute in seiner Unterlippe trug, seufzte, als er die blonden Haare sah. "Noch ein Blondschopf..." er lächelte leicht, als er sah, wie schüchtern der Junge war. “Komm ruhig rein, ich beiß bestimmt nicht..."
Während Die breit grinste: "Nicht oft zumindest...", betrachtete aber auch neugierig den Jungen, schluckte schwer. Das war er also... Kyos Sohn, er war größer als sein Vater. Aber mindestens ebenso muskulös und sehnig, wie das ärmellose Shirt erahnen ließ.
Und auch wenn ein etwas unsichereres Gefühl in Saku breit machte, folgte er der Aufforderung, trat weiter, verlegen nach untern blickend, ein. Er schloss die Tür hinter sich. Während er sich durch den Kopf gehen ließ, woher er die Stimmen kannte. Da er den Sänger eben nur als das kannte, singend, sei ihm dies zu entschuldigen.
Leicht schlug Kyo seinem Freund gegen die Brust, lächelte aber. "Er redet Müll, ich beiße nicht..." Er sah zu seinem Sohn nickte. Gut sah er aus, sehnig, muskulös, schlank. Und..."Größer als ich, war ja klar..."
Immer unsicherer werdend stand Saku weiter an der Tür, traute sich noch immer nicht aufzusehen und den Blick in sein geschminktes Gesicht freizugeben, fragte somit nur kaum hörbar: "So?"
Leise lachte der ältere Blonde, lächelte. "Junge, komm mal her. Ich tu dir nix, nun komm. Schau mich mal an, ich tu dir schon nicht, ok?"
Und zwar kam Saku unsicher näher, doch aufsehen wagte er weiterhin nicht.
Seufzend sah er den Jungen an: "Also wenn du weiter auf den Boden guckst und nicht mit mir redest, dann unterhalt ich mich mit dem Fikus da hinten, ja? Das bringt dann in etwa genauso viel..."
Ungehalten zogen sich Sakus Augenbrauen zusammen: "Bitte? Was soll das denn heißen, Fi..." Er sah auf und stockte, flüsterte beinah hauchartig, mit weit aufgerissenen Augen: "...kus..."