Schlammschlacht
Kapitel 3: Schlammschlacht
Horo sah Ren perplex an. Sein Hirn arbeitete noch immer wegen Rens Verhalten, sodass es ein paar Sekunden dauerte, ehe Horo das aussprach, was sein Hirn erarbeitet hatte.
"... du erwartest doch jetzt nicht das ich das mache... lass Yoh das machen..." antwortete er schließlich. "Oder laß es einfach Anna bestimmen, die ist sicher schon wach..." Und mit dieser Vermutung konnte der Ainu nur recht haben, da die Itako neben Ren zu den Frühaufstehern gehörte.
Sie war bereits wach, hatte sich angezogen und machte sich auf den Weg zu ihrem Verlobten. Jener schlief noch und hatte sich in dem Futon ziemlich verquer gelegt. Anna nahm ihren extra-lauten Wecker, stellte jenen und platzierte ihn neben Yohs Ohr. Kurz darauf klingelte er und Yoh riss erschrocken die Augen auf. Kurz riss er die Arme in die Höhe und rollte aus dem Futon. Nach dem Überstehen der Schrecksekunde ließ er die Arme wieder fallen und sah von den ihm allzu bekannten Sandalen zur Itako auf.
"Anna... wieso musst du mich immer so wecken?" fragte er fast quengelnd und rollte sich zurück auf den Futon. "Noch ein paar Minuten..." gähnte er und schloß wieder die Augen. Die böse Aura neben sich bemerkte er erst gar nicht. Ob er das jetzt extra gemacht hatte?
Ren hatte das Verhalten seines Blauhaarigen Gegenübers nur stumm betrachtet. "Gut, ich frag mal Anna, geh du derweil ins Bad." Ren hätte eigentlich große Lust gehabt sich mit Horo zu unterhalten, aber er beließ das ganze so. Keine Sekunde später drehte er sich auf dem Absatz um, ging aus dem Zimmer den Flur entlang, und konnte durch eine Schimpfparade schon erahnen, das Yoh gerade mal wieder von der Herrin des Hauses runtergemacht wurde. Zur Sicherheit blieb der Chinese im Türramen von Yohs Zimmer stehen. Vor ihm bildete sich ein nur allzu bekanntes Bild. Yoh unten, und Anna, schimpfend und fluchend, oben.
"Du Faulpelz!" beendete die Itako gerade ihre Schimpfrede, und Yoh jammerte kurz. Ren fragte sich immer wieder, ob es Yoh gefiel von Anna runter gemacht zu werden oder ob seine Liebe so tief ging, das er sie so akzeptierte wie sie war.
Ein schönes Gefühl, wenn man so akzeptiert wird wie man ist.
Ob Ren das auch einmal erleben würde? An diese Frage konnte er nur ein großes Fragezeichen am Ende stellen.
Die Itako bemerkte nun Rens Anwesenheit und sah zu dem Chinesen, noch immer leicht genervt. Ren blinzelte kurz und erinnerte sich an den Grund, weshalb er die First Lady des Hauses suchte.
"Anna? Wer macht den das Frühstück?" Seine Stimme übertönte das jammern von Yoh bei weitem.
Irgendwie beschlich Ren das Gefühl, das er lieber nicht gefragt hätte, jetzt stand die Antwort schon fest.
"Eigentlich Yoh... aber wenn du willst, tu dir keinen Zwang an." Ren seufzte. Das war ein indirekter Befehl das Frühstück zu machen, wenn er schon so dumm war und fragte. Er verließ das Zimmer und hörte noch ein "Ich warne dich! Wenn du weiterschläfst, such ich mir ein noch härteres Training für dich aus..." von der Blondhaarigen, und dann ein Pok!, daraufhin ein Jammern seitens Yoh. Anscheinend hatte er zu spüren bekommen, wie hart ihre Perlen bei einem Schwung auf dem Hinterkopf sein können. Ein Wunder, das sie Faust nicht als Hausarzt bei sich einziehen ließen.
Unser bekannter Ainu indes saß noch einen Moment nach Rens Verschwinden da, und bewegte sich dann robotermäßig zu seinem Schrank, um sich neue Sachen rauszusuchen.
Warum war Ren auf einmal so? So anders?
Horo stellte sich diese Frage in so einer kurzen Zeitspanne gerade ziemlich häufig. Aber eine Antwort hatte er noch nicht gefunden. Langsam ging er ins Bad, duschte sich und trocknete sich danach ab. Während das Wasser angenehm über seinen Körper herunterfloß, dachte er aber schon wieder an den kleinen Chinesen. Wie konnte er es schaffen, das jener mit ihm über die Sachen sprach, die sein Verhalten erklärten? Grundlos war das ganze sicher nicht. Als er fertig angezogen war, kam ein dunkler Schatten an ihm vorbei und ging ins Bad. Ren sagte kein Wort zu ihm, und so blickte der Ainu dann zu einer geschlossenen Tür. Was war denn nun? Wer machte jetzt Frühstück?
Kurz danach vernahm er ein Jammern aus dem Zimmer Yohs, und eine wutschnaubende Japanerin verließ dasselbe gerade. Horo seufzte. Durch das Zusammenleben kannte er das Verhältnis zwischen Yoh und seiner Verlobten nur zu gut, eigentlich müsste der braunhaarige Schamane in der Zeit an die 200 Prellungen erlitten haben. Ob nun durch Anna oder seine eigene Schusseligkeit. Horo ging zu seinem Freund, der sich gerade zu seinem Kleinderschrank schleppte. Sein Schutzgeist, Amidamaru, schwebte mit besorgtem Gesicht hinter ihm, da er ein Ausrutschen seines Meisters befürchtete. Horo hörte dann ein leises "Kuruu!" neben seinem Ohr, und spürte ein Federleichtes Gewicht auf seinen Schultern. Sein Schutzgeist Kororo war nun ebenfalls wach. Da sie zur Zeit nicht mehr kämpften und nur trainierten, blieben ihre Geister bei ihnen, und materilisierten sich nur wenn sie spürten das Ärger im Anmarsch war. Und Kororo spürte die Besorgnis ihres Meisters, wie auch das er sich um eine Person oder generell ziemliche Gedanken machte. Nach einem Blick in das Gesichts des Blauhaars und auf den Schamanen vor ihm, verstand sie und schwebte mit ihrem Huflattichblatt in den Händen zu dem Samurai, um ihn zu beruhigen. Horo ging auf Yoh zu und half ihm sich anzuziehen, denn dieser versuchte nun schon seit geraumer Zeit den Kopf durch einen Ärmel seines Shirts zu bekommen. Anscheinend hatte Anna Prügel etwas auf sein Hirn geschlagen, aber nach einer kurzen Konversation mit Horo legte sich das wieder. Zum Glück waren solche Ausfälle bei ihm nicht bleibend.
Horo verbrachte so etwas Zeit bei Yoh, und Ren kam frisch geduscht und angezogen aus dem Bad. Als ob er nichts besseres zu tun hätte sollte er jetzt das Frühstück zubereiten. Gut, genau genommen hatte er auch nichts weiter zu tun. Aber freiwillig würde er das nie machen wollen.
So fand man den Chinesen kurze Zeit später in der Küche. Er hantierte mit Schüsseln und Stäbchen herum, kochte Reis und schnitt das Gemüse klein. Wenn er etwas machte, dann richtig. Wenigstens hatte der Asakura-Haushalt einen Reiskocher, was eine ganze Menge an Zeit sparte. Anna saß derweil in ihrem Zimmer und war in ihrem Buch vertieft. Auf Ren konnte sie sich verlassen, kochen und putzen konnte er gut. Und sie würde ihn so behandeln wie immer, schließlich war das die beste Methode mit ihm umzugehen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass der Chinese Mitleid verabscheute, genauso wie immer wiederkehrende Fragen. So scheuchte sie ihn genauso wie ihre beiden anderen Mitbewohner herum.
Ren deckte bereits den Tisch, insgesamt waren sie vier Leute ohne die Geister. Schließlich stand Ren vor seiner Arbeit. Er musterte alles noch einmal kritisch, denn Anna sollte nichts zu meckern haben. Danach lenkten sich seine Schritte zu der Treppe, wo er Luft holte und ein "Essen ist fertig!" seine Kehle verließ. Dann begab er sich zu seinem Arbeitsplatz zurück.
Die anderen hatten den Ruf gehört, und Yoh, der anscheinend nicht mitbekam, das Ren heute das Frühstück machte, grinste wie ein Honigkuchenpferd. Horo freute sich darüber zwar nicht so sehr wie sein Freund, der nun auch wieder klar im Kopf war, aber er hatte großen Hunger, was sein Magen mit einem knurren der ganzen Welt mitteilen wollte. So grinsten sie sich beide an und stürzten die Treppe hinunter, und Horo musste Yoh abermals an diesem Tag helfen, da er sonst die Treppe hinuntergestürzt wäre. Noch etwas Schlechtes für seinen Kopf. Und Horo hatte keine Lust ihn später vielleicht zu füttern.
Eilig setzten sie sich an den Tisch und griffen gierig nach dem Essen. Ren beobachtete, wie Yoh als auch Horo sich förmlich vollstopften. Ein schmunzeln zeigte sich auf seinen Lippen. Von Manieren hatten die beiden noch nie etwas gehört. Der Chinese zweifelte sogar daran, dass sie jenes in ihrem Wortschatz besaßen.
Ren sah auf seine eigene Schüssel Reis, und schob sich fast roboterartig eine Stäbchenladung in den Mund. Er hatte keinen Hunger, und das würde sich wahrscheinlich nicht ändern. Er aß immer nur eine kleine Portion. Hoffentlich fiel das jetzt hier nicht zu sehr auf. Als er dann in seinem Reis rumstocherte, fand sich auch Anna an dem Tisch ein. Yoh und auch Horo beherschten sich dann mit dem Essen und schlangen nicht mehr. Es ähnelte dem Essen immer mehr. Ren schmunzelte, aber dann schob er die noch halbvolle Schüssel von sich. Wenn man keinen Hunger hat, sollte man nicht essen. Seiner Meinung nach jedenfalls.
"Ich dachte, ich würde verhungern..." sprach Horo mit halbvollem Mund. Er hatte bereits zwei Schüsseln Reis, Gemüse und anderes gegessen und war noch lange nicht satt.
"Höchstens verfetten..." war das kalte Kommentar seitens der Itako zu hören. Horo aß einfach weiter und ignorierte die Bemerkung gekonnt. Sie hatte ihn nicht geschlagen, das war schön so und er hatte so im Moment keine weiteren Probleme. Bis jetzt.
"Anna, wenn du Angst hast, das er verfettet, dann schick ihn doch mit Yoh trainieren." Da Ren nicht aß, versuchte er sich an dem Gespräch zu beteiligen. Und wenn er dann alleine im Haus war, wenn die Chaoten weg waren, konnte er ruhig chillen und sich so seine Gedanken machen. Das hatte er bitter nötig.
Yoh schluckte seine große Ladung Reis herunter und strahlte abermals an diesem Tag. "Au ja! Dann muss ich nicht alleine joggen! Anna hat sicher nichts dagegen." Man sah dem braunhaarigen Schamanen die Freude genau an. Dann aß er auch schon weiter.
"Ich habe keine Angst das er verfettet," sagte Anna an den Chinesen gerichtet. Den Einwurf von Yoh ignorierte sie. Sie entschied, wer was machte.
"Wenn überhaupt um unsere Lebensmittel... aber wenn du da ja so fröhlich bist, kannst du gerne mit Yoh joggen wenn du es so gerne willst." Ihre Stimme hatte an Schärfe zugenommen. Ren konnte auch so, obwohl er zwischen den Zeilen lesen konnte, an ihrer Stimme hören, das er jetzt mitlaufen musste. In Zukunft sollte er seinen Mund lieber dicht halten.
Der Ainu nahm sich indes seine dritten Schüssel und sah leicht genervt zu den Chinesen herüber. Wollte er ihn loswerden, oder warum hatte er so etwas vorgeschlagen? Jetzt dürfte der Chinese mit joggen. Prima.
"Wenn ich es mir Recht überlege... ihr geht beide mit Yoh joggen." klang dann der Bepfehl. Anna ass danach unbeirrt weiter. Sie wusste, das die drei das so machen würden wie sie gesagt hatte. Ren sah zu Anna, und ihre unerschütterliche Miene deutete Ren schon, das jeder Widerspruch zwecklos war. Ein Seufzen entwich seiner Kehle.
Den Ainu schluckte nur. Jetzt dürften er auch laufen, schön. Aus Frust aß unser Blauhaar noch mehr als er vorhatte.
"Hab ich keine Probleme mit, aber ich bin schon etwas schneller als ihr, also müsst ihr aufpassen, das ich nicht weg bin, wenn ihr in die Gänge kommt." Dabei ließ Ren seine Stimme vor Arroganz nur so sprühen. Er wollte den Ainu aus der Reserve locken, da jener sich ja gerade nur mit seinem Essen beschäftigte. Er grinste leicht und erhob sich von seinem Platz. Er räumte sein Zeug zusammen und schaffte es in die Küche. "Ich bin oben, wenn ihr fertig seid." meinte er noch bevor er genau das tat.
In seinem und Horos Zimmer war das Fenster offen und eine kalte Brise kam herein. Es war Winter und bald schon wieder Weihnachten. Der Chinese schlurfte zu dem Fenster und stürtzte sich an dem Rahmen mit den Händen ab. Sein Atem wurde zu kleinen weißen Wölkchen. Im Gegensatz zu seinem Ankunfstag war die Temperatur ganz schön gefallen. Dieses Jahr würden sie in Tokio wohl eine ganz schöne Schneedecke bekommen, vielleicht schon zu Heilig Abend. Obwohl Ren eine kleinen Weile so stand, wurde ihm nicht kalt. Vielleicht weil das Zimmer hinter ihm so eine Wärme ausstrahlte. Wenn man seinen Blick schweifen ließ entdecket man allerlei, was auf die Anwesenheit des Ainus schließen ließ. Naturbücher, seine Stirnbandsammlung, das Snowboard in der Ecke. Und irgendwo müsste auch noch ein Fressalienvorrat sein. Wieder einmal erschien ein stilles Lächeln auf Rens Lippen. Diesen Baka-Ainu konnte man einfach nur gern haben. Als Freund natürlich.
Yoh, Horo und Anna saßen am Esstisch und waren so gut wie fertig. Anna war es dann und trank noch ihren Tee, während Horo dann ganz satt war. Als Ren ging, hatte er noch ein "Na warte..." in seinen noch nicht vorhandenen Bart gemurmelt und noch einen Zahn beim Essen zugelegt. Nun stürmte er die Treppe hinauf und suchte sich seine Trainingssachen heraus. Um diese Uhrzeit musste sein braunhaariger Freund für gewöhnlich seine Runden joggen. Rens Bemerkung hatte seinen am Morgen durch den Vorfall verebten Ehrgeiz geweckt, jetzt wollte er dem kleinen Chinesen eine Lektion erteilen. In aller Freundschaft natürlich. Außerdem liebte er Herausforderungen, ganz besonders gegen Ren.
Yoh hatte zum zweiten Mal an jenem Tag einem seiner Freunde hinterher geschaut. Er kicherte kurz wegen des Bevorstehendes Streits der Beiden. Diese war aber auch nur ein weiteres Zeichen ihrer Freundschaft. Anna trank ihren Tee aus und stellte die leere Tasse auf den Tisch. "Ren hat sich ziemlich verändert... er hat sicher viel durchgemacht." sprach sie mit ruhiger und beherrschter Stimme. Von ihrer Gereitztheit eine knappe halbe Stunde zuvor war nichts zu merken. Yoh verging sein Grinsen. Wenn es um das Wohlbefinden seiner Freunde ging, war er immer ernst. Fast immer.
Erst nickte er. "Aber ich glaube, das kriegen wir schon hin." Zuversichtlich war Yoh außerdem noch. Er kannte Ren, und das ganze würde sich schon in die richitige Bahn entwickeln. Dann stand auch er. "Ich mach mich auch mal ran, ich höre die Spannung zwischen den beiden schon bis hier her knistern." Und wieder strahlte sein typisches Grinsen auf dem Gesicht des Japaners. Auch wenn Anna es nie zugeben würde, sie mochte dieses Gesicht. Diesen fröhlichen, aber auch freien Ausdruck. Eine Verdeutlichung seines Mottos. `Irgendwie wird das schon...´
Yoh grinste weiter und stürmte auch die Treppe hoch, wo er sich nach kurzem suchen in seinem Zimmer den Trainingsanzug überwarf. Aus dem anderen Zimmer konnte er ihr Streitpaar Nummer Eins auch schon wieder hören. Beide kamen schließlich heraus, sich noch immer gegenseitig ankeifend. Yoh grinste nur.
"Na, jungs? Können wir?" Horo trug seinen blauen Trainingsanzug, Yoh Rot, Ren Schwarz. Etwas wie im Zirkus.
Der Ainu und der Chinese nickten synchron, was Yoh kurz kichern ließ. Ren schnaubte daraufhin nur. Alle drei gingen sie hinunter, und eine leise, aber eiskalte Stimme stoppte nun alle Schamanen im Flur gleichzeitig.
".... ihr müsst noch die Sachen wegräumen und spülen..." sprach Anna ohne aufzublicken. Yoh war der erste, der wieder zum Leben erwachte. Er hatte gehofft, das sie das vergaß. Aber Anna doch nicht...
"Das macht dann der, der als letzter wieder da ist, ja?" schlug der Asakura vor. Dann wand er sich an den blauhaarigen und den schwarzhaarigen, die beide zum Glück keiner Salsäule mehr ähnelten. "Wir laufen einmal durch den Park herum und dann wieder zurück, klar?" Yoh öffnete die Tür, da er die Blicke in seinem Nacken spüren konnte. "Auf die Plätze, fertig, los!" Und es glich seitens des braunhaarigen Schamanen eher einer Flucht als einem Lauf. Ren war kurz hinter ihm. Er war ja schon immer sportlich gewesen.
Horo lief als letzter und holte seine Freunde ein. Er wusste nicht, welchen Gedanken er in seinem Kopf den Vorzug geben sollte. Zum einen war er wütend auf den Chinesen, da er wegen jenem mitlaufen musste. Dann war er andererseits auf so eine Herausforderung erpicht, Rens Gegenwart ließ ihn aufleben. Warum wusste der Ainu selbst nicht. Und eine kleine Stimme in seinem Kopf dachte noch an Rens Verhalten und spann die Unmöglichsten Theorien zusammen. Er machte sich Sorgen um seinen Freund, ganz klar. Aber irgendwie eine Nummer zu viel. Aber schließlich biss Horo die Zähne zusammen, holte Ren auf und verbahnte seine Gedanken auf den Hinterhof. Jetzt ging es um einen Wettstreit, wo er auf keinen Fall als letzter dastehen wollte.
"Na? Auch da, Schnarchnase?" "Reiz mich nicht, Zacke... Das ganze haben wir ja dir zu verdanken." "Ach, etwas Bewegung tut dir sicher ganz gut..." Und wieder waren sie am streiten. Yoh grinste vor sich hin und konzentrierte sich auf den Weg. Er wollte nicht aufwaschen.
Eine gewisse Itako hatte dem bunten Haufen hinterher geschaut, und schloß dann die offen gebliebene Tür. //Diese Idioten... wenn später irgendwas vom Essen oder an den Tellern verschimmelt ist, werden sie es essen müssen.// Anna begab sich in die Stube und schaltete den Fernseher an. Die Joggingrunden dürften eine Weile dauern, und so saß sie mal wieder vor einer Soap und knabberte Kekse.
Der Chinese und der Ainu hatten sich angekeift, und nun versuchte der Schwarzhaarige den Ainu hinter sich zu lassen, indem er schneller lief. Horo sah ihm erst kurz hinterher, bevor er schnaubte. //Klar... damit ich abspülen darf... aber naja... bei Pilica musste ich auch immer laufen.// Und ganz aus der Form war er nicht. Sein Hirn hatte jetzt nur einen Gedanken. Ren besiegen, Ren besiegen.
Und gemeinter Chinese merkte, wie Horo wieder neben ihm war. Inzwischen waren sie an dem Wald angekommen. Es war zwar kühl, und leichter Nebel legte sich über den Boden, aber vor ihnen war eher ein Schlammweg. Die Kälte war noch nicht in den Boden gekommen. Ren ließ seinen Blick kurz schweifen, was ein großer Fehler war. Beinahe wäre er ausgeruscht und in besagter nasser Erde gelandet. Das sah sicher zum totlachen aus. Ren blickte nach hinten, wo Yoh nun am ende war und der Ainu kurz hinter ihm. Eine kleine Röte konnte er der Peinlichkeit seiner Beinahe-Unfalls nicht verbergen, und Horo grinste mal wieder, als würden ihm gleich die Zähne ausfallen. Er lief nun an Ren vorbei, da jener sich ja erst noch halten musste. Die Röte war ihm ebenfalls aufgefallen. "Ren du bist so rot im Gesicht vielleicht solltest du zum Arzt gehen und danach freiwillig abspülen!" rief der Ainu ihm zu, während er an Ren vorbeilief. Dessen Gesichtsfarbe änderte sich schlagartig. Sie war nun weiß wie eine Kalkwand. Aber in ihm brodelte es. Yoh beobachtete das alles lieber aus sicherer Entfernung. Wenn die beiden Streithähne dann standen und sich stritten konnte er vorbeiziehen.
Der Chinese war nun noch mehr als der Ainu darauf erpicht, es seinem Freund, den er einholte, heimzuzahlen. "Ehe ich einen Arzt brauche, liegst du schon unter der Erde, mein Guter! Und freiwillig werde ich sicher auch nicht abspülen!" sprach er zu Horo, welchem er dann einen kleinen Schubs verpasste. Der konnte was erleben. Wenn Ren sich in seinem Stolz verletzt fühlte, waren ihm alle Mittel recht, es seinem Feind, und hier eher Freund, heimzuzahlen. "Was ist nun? Ist der kleine Baka-Ainu zu schwach?" fragte er noch mit kindischer Stimme. Horo war auf so einen Schubs nicht vorbereitet, und ruschte auf dem Boden aus. Er landete auf seinen Knien, welcher er sich leicht aufschürfte. Aber nun brodelte die Wut in Horo so hoch, das er den kleinen Schmerz nicht einmal bemerkte. Er stand leicht wackelnd auf und sah dem Chinesen hinterher. Er versuchte ein Grinsen. "Ich wusste nicht, dass ich ´dein Guter´ bin! Aber das kriegst du zurück, Ren!" Sofort schoß er los und lief neben dem kleineren, überholte ihn sogar kurzzeitig. Ren lief dann so, das sie gleich auf waren. Nun stach ihn aber sein Gewissen. Er wollte Horo nur ärgern, und nicht das er hinfliegt. Aber der alte Sturschädel schien das ganze aber gut überstanden zu haben. So konzentrierte Ren sich auf den noch immer matschigen Weg. Aber dennoch würde er sich nicht den Mund verbieten lassen. "Das will ich sehen, wie ich was von dir zurückkriege! Du schuldest mir doch sogar noch Geld von vor 3 Jahren!
Versuch mich doch einzuholen, du lahmarschiger Ainu!" Gut, das war jetzt etwas zu viel des Guten. Aber er konnte sich auch gar nicht so auf seine Worte konzentrieren, da sie im Moment rannten und auf einem schwierigen Gelände. Horo schnaubte, zum einen weil er wütend war, zum anderen weil sie so rannten. Seine Wut kochte richtig. "Na warte..." Er ließ den Chinesen kurz ein kleines Stück Vorsprung gewähren, bevor er sich hinter ihm stellte, sprang, und einen schwarzhaarigen Chinesen in den Schlamm riss.
"Und außerdem schulde ich dir gar nichts!" Ren war von dem Überfall so perplex, dass er Dreck schmeckte und kurz hustete. Dann guckte er aus dem Schlamm, mit dem er nun auf der ganzen Vorderseite bedeckt war. Aber jetzt wurde sein Gewissen in die äußerste Ecke gedrängt, man sah an seiner Schläfe vor Wut den Puls pochen. Er drehte sich halb um, konnte so in Horohoros Gesicht sehen und klatschte eine Hand Schlamm in sein Gesicht. Ren grinste fies. "Ich dir auch nicht..." zischte er noch. Er konnte sich halb aus Horos Umklammerung befreien. Der Ainu versuchte indes zwischen dem Dreck hindurch was zu sehen, was ihm gelang, nachdem er spuckte und sich etwas aus dem Gesicht wischte. Dann sah er finster zu der Person, welcher er diese Schönheitskur zu verdanken hatte. Er hielt den Chinesen mit einer Hand ruckartig fest, während die andere ihre Arbeit verrichtete. Keine Sekunde später war auch Rens Blickfeld mit Schlam bedeckt, sodass er nichts sehen konnte. Horo grinste zufrieden. "Jetzt nicht mehr..." Aber er hatte noch lange nicht genug. Er setzte sich auf, und da der Chinese noch mit dem spucken und entfernen des Drecks beschäftigt war, kniete jener noch auf dem Boden. Horo hatte sich lange nicht so überlegen gefühlt, während er Schlamm auf Rens Haar laufen ließ. Dessen Haarzacke ruschte zusammen und seine Haare hingen schlaff herunter. Erst jetzt sah man, wie lang die Haare doch eigentlich waren. Aber das störte den Ainu in dem betrachten seines Werkes nicht. "...ach ist das schön, andere zu ärgern und es zurückzukriegen, was, Ren?" meinte er und patschte noch eine Handladung Schlamm auf Rens Haare. Diese war dann eine Ladung zu viel, und Ren konnte schon etwas kaltes seinen Nacken runterlaufen spüren. Als er wieder freie Sicht hatte, stand ihm ein Wort ins Gesicht geschrieben. Rache.
Sein Blick war scharf wie ein Dolch. Irgendwie machte diese Schlammschlacht ja auch Spaß, das musste er zugeben. Aber der Faktor sich zu rächen stand gefährlich hoch. Der Schwarhaarige Chinese stand auf, klopfte sich etwas Dreck von der Hose, obwohl das in dem Moment nichts brachte. Dann sah er zu seinem, nun nicht mehr ganz blauhaarigen Freund, und meinte mit einer unnatürlichen, zuckersüßen Stimme. "Du sagst es."
Der Ainu wich einen Schritt zurück. Das konnte nichts gutes bedeuten, wenn der Herr Tao so bevorzugt freundlich tat. Horo schluckte, und in diesem Augenblick spürte er ein Gewicht auf sich, welches ihn nach hinten warf. Er ruderte mit den Armen und verlor trotzdem sein Gleichgewicht. Er hatte zwar durch die aufgeweichte Erde einen nicht so starken Aufprall, aber nun besaß er sicher ein paar blaue Flecken mehr am Allerwertesten. Er wollte sich abstützen, aber etwas, oder besser eine gewisse Person, saß halb auf ihm und hielt seine Arme gegen den Boden gedrück.
Er war gefangen.
Als er nun das erste mal wieder seine Augen öffnete, blickte er in ein hämisch grinsendes Gesicht. Er hasste diesen Ausdruck zutiefst, den Ren nur bekam wenn er sich ganz sicher wiegte. Und bei dem Ainu spürte er des öfteren keine Gefahr.
Eigentlich nie.
Horo versuchte verzweifelt, seine Arme freizubekommen, als er spürte wie sich Rens Griff lockerte. Aber jener streckte Horohoros Arme und legte sie über dessen Kopf wieder auf den Boden. So brauchte er nur einen Arm um ihn festzuhalten. Zum Glück war Horo zwar vom Gewicht her stärker, aber wenn es um reine Muskelkraft ging war Ren noch immer der Favorit. Horo guckte schon fast panisch, als Rens Grinsen noch finsterer wurde. Mit seiner nun freien Hand ließ er genüsslich Schlamm in Horos Gesicht laufen, welcher den Kopf wie irrsinnig hin und her wand. Er konnte aber nichts machen, und er spürte die kalte Flüssigkeit schon an seinen Ohren.
"Du hast recht, es ist einfach göttlich, Leute zu ärgern." sprach Ren und nahm noch eine Ladung Dreck. Horo knurrte, denn diesen grässlich süßen Ton konnte er genauso wenig leiden wie dieses Grinsen. Wenn er sich bewegen könnte würde er ihm das aus dem Gesicht wischen! Ren genoss es, wie Horo zappelte, aber nicht von der Stelle kam. Er beugte sich leicht über ihm, und einmal mehr kam ihn der Ainu wie ein Hund vor, wenn er so knurrte. Als Horo wieder einigermaßen etwas sehen konnte, blies er die Wangen auf. Noch immer zehrt er an seinen Armen. "Dafür ist deine Zacke futsch..." versuchte er selbst in seiner misslichen Lage wie jetzt seinen Gegenüber zu provozieren.
Der Chinese guckte verdutzt, als er den Ainu mit aufgeblasenen Wangen sah, und konnte nicht anders reagieren als zu kichern. Seine Wut war wie weggeblasen, als er Horos kindliches Gesicht sah. "Die steht nachher wieder, keine Sorge...aber..." gab er von sich und grinste wieder. Er hatte einen genialen Geistesblitz.
Ein kurzer Lufthauch und die freie Hand eines schwarzhaarigen Chinesen griff nach dem weißen, inzwischen grauen Stirnband des Ainus unter ihm und löste es. Horo sah ihn entsetzt an. Noch keiner hatte es gewagt, ihm sein kostbares Stirnband abzunehmen! Oder besser, bis jetzt hatte das keiner geschafft...
Ren grinste und zog sich das Stirnband mithilfe der Zähne und seiner rechten Hand um den Hals fest, damit es nicht wegrutschte. Er genoss das Blinken in den Augen der Person unter ihm, und wie er sich jetzt noch mehr wehrte. Horohoro versuchte verzweifelt und nun mit noch mehr Kraft sich von der Grinsekatze über ihm zu lösen.
Aber ohne Erfolg.
Ren wäre am liebsten vor Freude wegen diesem Triumph in die Luft gesprungen, aber er ließ es und beugte sich stattdessen näher zu Horo herunter. "Wer ist nun der stärkere, mhh?" meinte er hämisch. Horo achtete gar nicht darauf, sondern sah nur zu seinem Stirnband. Er rüttelte verzweifelt an seinen Händen, aber gegen Zwei Hände hatte er noch eine geringere Chance als vorher. "Gibs zurück!" "Ah~ah~aah! Sag das Zauberwort..." gab Ren wieder mit zuckersüßer Stimme von sich. Weder Ren noch Horo bemerkten, wie nah sie dem jeweils anderen waren. Im Moment war das ja auch mehr als nur nebensächlich.
"Wenn du es sagst, gebe ich es dir vielleicht zurück!" grinste Ren. Was für ein Spaß einen hilflosen Ainu unter sich zu haben! Aber Horo fand das ganze ganz und gar nicht komisch.
"Blödmann! Idiot! Gibs schon her!" knurrte er und versuchte nun mit seinen Beinen frei zu kommen. Er zog sie an und versuchte den Chinesen von sich zu treten.
Ren schnaubte nur.
"Schneetrottel! Baka Ainu!" beleidigte er ihn ebenso und blieb stur sitzen. Oder besser legte sich halb auf ihm, sodass Horo die Beine gar nicht mehr anziehen konnte. Nachdem sich der Ainu auch nicht mehr so bewegen konnte, grinste er Chinese wieder. "Was machste nun, mhh?" Horo ging das ganz jetzt zu weit. Erst stahl dieser kleine verdammte Tao sein Stirnband, und lustig machte er sich auch noch über ihn! Das ging zu weit!
Man konnte Horokeus Wut in seinen Augen sehen. Er fand es krankhaft, das Ren jetzt überhaupt noch grinsen konnte. Doch plötzlich schloß der Ainu die Augen und holte tief Luft. Ren sah ihn nur perplex an.
Als Horo wieder sprach, war seine Stimme beherrscht, aber nicht lange.
"...ich werde deinen ziemlich peinlichen und niedrigen Kontaktversuch wohl einfach hinnehmen..." sprach er. Aber dann zuckte sein Kopf in die richtung eines braunhaarigen Schamanen, der das ganze schon geraume Zeit einfach nur beobachtete.
"... YOH!! KOMM SCHON UND HILF MIR?!?" schrie er. Vorbei war die vorzeitige Geduld.
Yoh zuckte zusammen, als hätte Anna ihn angeblafft. Er hatte die ganze Zeit in sich reingkichert, weil er es nicht lassen konnte, den Streithähnen zuzusehen. Er hielt nun schützend die Arme vor sich. "Macht das unter euch aus, Jungs..." und sprintete davon. Sie waren schon spät dran, und abwaschen wollte er ganz sicher nicht.
Ren sowie Horo sahen dem Schamanen hinterher, bis der Ainu sich regte und wieder zappelte.
Ren sah noch kurz in Yohs Richtung, bevor er sich dreckig grinsend zu dem Ainu hinabbeugte. An dessem Ohr blieb er stehen und flüsterte. "Unter einem Kontaktversuch verstehe ich was anderes, mein lieber, aber wenn du auf dem Niveau bist, bitte sehr...Oder willst du etwa, das ich was mache?" Ren hauchte die Worte regelrecht und wartete gespannt auf Horos Reaktion. Und diese war ganz unerwartet.
Horo sah Ren auf einmal kalt und sauer an. "Runter!" schrie er und wehrte sich heftiger als zuvor. Yohs Aussage beachtete er gar nicht mehr. Er fand es einfach nur total unfair von Ren seine körperliche Überlegenheit jetzt zu benutzen um ihn zu ärgern und ihm sein kostbares Stirnabnd abzunehmen.
Ren wunderte sich kurz, hielt Horo aber weiter fest. "Nö!" war seine knappe Antwort auf die Aufforderung. Er ließ Horo noch zappeln, hielt es dann aber für genug. Er stand einfach auf und behielt das Stirnband vorerst noch um.
"Nun komm schon, du hättest das selbe mit mir gemacht!...komm schon hoch..." Mit seinen letzten Worten hielt er Horo wie tags zuvor seine Hand hin. Der Ainu war erst über seine plötzliche Freilassung zu überrascht um zu reagieren, aber nun schnappte er sich das Angebot und stand wütend auf, ging einen Schritt nach vorne und holte sich sein Stirnband zurück. "Kann sein..." knurrte er während er sich das beschmutzte Band um die eingeschlammten Haare knotete.
//Nein, weil du mich sofort wieder runter geschmissen hättest...// Aber wenigstens hatte er sein Strinband wieder. Ein kleiner Trost zu dieser Demütigung. Eine kleine Idee blitze noch durch seinen Kopf, den er unbedingt ausführen musste. Er konnte Ren zwar im Moment nichts Wichtiges abnehmen, aber er hatte immer noch den nassen Dreck zu ihren Füßen. Er kniete sich kurz hin, nahm erneut eine Ladung zur Hand und klatschte dies dem überraschten Ren vorne an die Brust. Ren und er selbst hatten Trainingsjacken angehabt, und bei dem ´Kampf´ vorhin war jene bei dem Chinesen aufgegangen. Nun hatte Ren gewissermaßen eine dichte Behaarung aus Schlamm auf der Brust.
"Schon viel besser..." seufzte Horo zufrieden, drehte sich auf der Stelle und machte sich auf dem Weg zurück. Für ihn war der Kampf zu Ende, für Ren aber noch lange nicht. Dieser schnaubte, nahm ebenso Dreck zur Hand, schlich sich von hinten an den Ainu an und zog die Hose mit Gummibund so nach hinten, das er im Prinzip freie Sicht auf Horos Boxer hatte. Heute blau mit Herzen. Aber damit konnte er ihn später noch aufziehen. Die Ladung Schlamm landete in Horos Hose und zum Teil in die Boxer, und jener Ainu war erschrocken über die Kälte. Ein kleiner Schrei verließ seine Kehle, während Ren wieder von dem Ainu abließ. "Jetzt sind wir quitt." sagte jener ganz normal und ging voran. Jetzt war für Ren dieser Streit zu Ende. "Nein, sind wir nicht!" Horo hatte sich echt total erschrocken, lief dann aber Ren hinterher. Er konnte genauso stur wie der Chinese sein. Und diese ´Schlammschlacht´ war noch lange nicht vorbei. Der Ainu zerrte Ren an den Schultern zurück, bis jener das Gleichgewicht verlor und in die nächste Pfütze fiel.
"Na, wer hat jetzt verloren, Renny?" Diesen neuen Spitznamen würde er einführen und den Chinesen schön ärgern.
Aber Ren ärgerte sich gar nicht. Er rappelte sich auf und ging erneut an dem perplexen Ainu vorbei. "Der, der sich grün und blau ärgert. Also du, Horokeu!" meinte er feststellend. Horo war sprachlos. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er hasste es, wenn er bei Wortgefechten mit Ren wie jetzt eine Denkblockade hatte, was sehr oft passierte.
"Nenn mich nicht so... du wirst wohl heute abwaschen." sprach er nun und lief an Ren vorbei, welcher nur ging.
Ren allerdings war zufrieden, da Horo meist solche Blockaden hatte. Er hatte heute bereits gesiegt, aber dennoch fing auch er wieder an zu laufen. "Das glaub ich nicht, wenn du so langsam weiter läufst..." meinte er in einem feststellenden Ton und zog das Tempo an. Horo schnaubte und war weiterhin mit etwas Mühe mit Ren gleich auf.
"Du läufst langsam verschlammte Zacke!" "Dann macht die Zacke mal schneller!" Und genau das tat Ren auch. Sie waren inzwischen aus dem Wald raus und gingen nun auf den Bürgersteig. Horo allerdings hatte heute wohl großes Pech. Er schlidderte an dem Bürgersteig weg, da seine Schuhe nicht die besten waren und Schlamm auch nicht gerade der festeste Stoff auf Erden war. Der Ainu stolperte und machte eine nicht gerade gute Bekanntschaft mit dem Boden. Er kam richtig hart auf. Kurz darauf hörte man nur ein gefährliches Knacken und ein leises Wimmern. Ren blieb sofort stehen, als er das hörte und drehte sich zu seinem Freund, der gerade den Boden küsste. "Horo?!?" fragte er besorgt. Er hatte sich doch wohl jetzt nicht schlimm verletzt, oder? Rens Herz schlug schneller und er eilte besorgt zu seinem Freund, eigentlich seinem besten Freund den er bis jetzt hatte.
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Hättet ihr etwas dagegen, wenn die Kapps noch länger wären?
