Sayonara
Kapitel 11: Sayonara
Der 2. Schultag ging zu Ende und Miku machte sich langsam auf den Weg nach
hause. Heute war der letzte Tag. Heute musste er es seinen Eltern erzählen,
sonst würde Bous Mutter es wahrscheinlich 'aus versehen' erzählen. Aber wie
sollte er es tun? Seit 4 Tagen suchte er nach dem richtigen Moment, aber er
fand ihn einfach nicht. Er schloss seufzend die Tür auf und murmelte ein "bin
zurück", wehrend er sich aus seinen Turnschuhen kämpfte. " Ah, Miku. Mama sagt
du sollst gleich in die Küche." Maiko warf ihm einen seltsamen Blick zu und ihm
wurde etwas bange. Hatte er sich etwa mit den Tagen verzählt? Was wenn seine
Eltern bescheid wussten? Er liess seine Tasche im Flur zurück und ging in die
Küche. "Miku… Ayumi hat mich grade angerufen… es muss schrecklich für dich
seien. Du warst so glücklich mit Sachiko und jetzt…" Miku verstand nur Bahnhof.
Ayumi war Bous Mutter. Aber was war denn jetzt mit Sachiko? Und wie oft sollte
er ihnen denn noch sage, das dort nicht, aber auch gar nichts lief. "Hör zu
Mum, ich hab nichts mit Sachiko…ich bin mit Bou zusammen." Miku riss seine
Augen auf und sah seine Mutter schockiert an, die ihren Ohren nicht traute. Er
hatte das doch grad nicht laut gesagt oder? "Nani? Miku was hast du grade
gesagt?" Okey, er hatte es laut gesagt. "I-Ich muss weg." Er drehte sich auf
den Versen um und lief rüber zu Bou. Wenn irgendwas mit Sachiko war, würde Bou
sicher völlig bestürzt sein. Zu seiner Überraschung machte Bous Mutter auf und
lächelte ihn sogar an. "Bou ist in seinem Zimmer. Bitte sprich mit ihm." Miku
nickte und ging hoch. Vielleicht träumte er ja nur, das wäre immerhin die
einzigste logische Erklärung, warum Bous Mutter ihn plötzlich mit offenen Armen
empfangen hatte. Miku klopfte kurz an Bous Tür und trat dann ein. Der kleine
blonde saß im Bett, sein Gesicht verheult. Er war erst seit 2 Tagen aus dem
Krankenhaus raus, durfte aber noch nicht wieder zur Schule. Er war blass, seine
Wangen waren eingefallen und seine Augen matt. "Bou…was ist passiert?" Miku
setzte sich neben ihn und küsste Bous Stirn. "Es ist Sachiko." Seine Stimme
zitterte und er musste gegen erneute Tränen kämpfen. "Sie hat ein Studium in
der Schweiz gekriegt… Sie wird dorthin ziehen." Er zog die Taschentuchbox zu
sich und putzte sich die Nase. Miku bekam einen Stich ins Herz. Er wusste wie
wichtig Sachiko für Bou war, aber er wusste auch wie hart sie für dieses
Studium gekämpft hatte. "Sie wird euch sicher besuchen kommen, und es gibt auch
noch das Internet und du hast doch jetzt mich, ich passe auf dich auf." Es war
nur ein schwacher Trost, aber Miku wusste sonst nichts zu sagen. "Ich hab
meiner Mum heute von uns erzählt. Das gibt bestimmt noch ne Diskussion wenn
Papa zuhause ist." Bou lachte kurz und nahm Mikus Hand in seine. "Wann kommst
du wieder zur Schule? Alle vermissen dich." Bou zupfte verlegen an seinem
Pyjamaoberteil, bevor er antwortete.
"Ich kann Teruki nicht unter die Augen treten und Kanon auch nicht."
"Aber die 2 wollen dich am meisten wieder sehen. Sie können dich verstehen und
Teruki sagt das es ihm leid tut. Er hätte dich vorher wecken sollen." Der
blonde schüttelte den Kopf.
"Es geht nicht… ich hab ihm was schreckliches vorgeworfen." Miku lächelte, als
er sah wie Bou sich vor Scham immer kleiner machte und seine Wangen allmählich
rosa wurden. "Du bist so Süß Bou." Er konnte nicht anders als den kleinen zu
knuddeln. "Hat er endlich aufgehört wegen mir zu heulen?" Sachiko kam ins
Zimmer und sah sich die Szene interessiert an. "Ich hasse dich geh aus meinem
Zimmer." Bou war eindeutig am schmollen, aber immerhin brach er nicht wieder in
Tränen aus. "Komm doch mit Bou, du passt noch in meinen Koffer." Miku liess von
Bou ab, als Sachiko ihn zu sich zog. Jetzt war sie es, die weinte und Bou
strich ihr beruhigend über den Rücken. Miku beneidete die 2 ein wenig, da er
sich ein solches Szenario zwischen seiner Schwester und sich überhaupt nicht
vorstellen konnte.
Miku und Sachiko wurden plötzlich von unten gerufen und alle sahen sich etwas
verwundert an, die 2 gingen dann aber ohne Bou nach unten.
Miku glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als sich Frau Saitou an ihn wandte.
"Miku-san, es fällt mir schwer, aber ich bitte dich für Bou zu sorgen wenn
Sachiko nicht mehr hier ist. Alleine schafft er es nicht mit der Welt fertig zu
werden. Bitte mach ihn glücklich." Miku nickte nur und kämpfte die Tränen
nieder, die sich einen Weg aus seinen Augen bahnten, jedoch ohne Erfolg. Er
wollte eigentlich wieder hoch zu Bou und mit ihm über die Band reden, aber
Sachiko stellte sich ihm in den Weg und hielt ihm eine predigt darüber, was sie
mit ihm anstellen würde wenn er Bou unglücklich machte und wieder einmal musste
er feststellen, das er ihr alles, aber auch wirklich alles zutraute…sogar einen
Mord.
Als Miku wieder in Bous Zimmer kam, hatte dieser sich grade angezogen und
betrachtete sich im Spiegel.
"Du bist dünn geworden." Miku stellte sich hinter sein Koi und umarmte ihn,
wehrend der blonde seinen Kopf gegen ihn lehnte. "Was wollte Mama?"
"Nichts…Nur das ich auf dich aufpasse." Bou seufzte und löste sich von Miku.
"Ich hab Angst. Ich war noch nie ohne Sachiko. Ich will mich für dich ändern.
Ich will ein normales leben ohne diese Pillen aber ich habe Angst es nicht zu
schaffen."
"Bou, nichts ist unmöglich, aber man muss alles Schrittweise und Zusammen
machen." Miku lächelte sanft und küsste Bou kurz. "Gemeinsam schaffen wir jede
Hürde."
Das Gesicht des Blonden hellte sich auf und er schmiegte sich an seinen
geliebten.
" Ich möchte morgen wieder zur Schule… und wenn auch nur für eine Stunde oder
so." Miku freute sich über diese Worte. Ein Schultag mit Bou war einfach viel
erträglicher als ohne ihn.
Miku blieb zum Abend bei Bou und erzählte ihm die Neuigkeit, dass sie gute
Aussichten hatten, mit der Band bald einige Live-Auftritte bei verschiedenen
Events zu kriegen, auf die sich Bou schon jetzt freute.
Als er sich dann von allen verabschiedete sah er, das sein Vater bereits zu
Hause war und sprach vorsorglich ein stummes Gebet. Obwohl er dir Tür so leise
wie möglich aufschloss und hinter sich wieder zu machte hörte er schon wie
seine Schwester rief "Miku ist wieder da!" Mit dem festen Beschluss sie im
schlaf zu erwürgen ging er in Richtung Wohnzimmer und mit jedem Schritt wurde
aus dem flauen Magen Gefühl Übelkeit.
Seine Eltern saßen auf dem Sofa und ignorierten ihn völlig, als er sie leise
begrüßte. Es war als hätte irgendjemand den Ton abgestellt. Diese Stille war
unangenehm und kalt und raubte einem Fast den Atem. Miku spürte kalten Schweiss
auf seiner Haut und und öffnete vorsichtig seinen Mund um etwas zu sagen, wurde
aber von seiner Schwester unterbrochen. "Miku bist du wirklich Schwul? Wie in
den Mangas?" Der Beschluss stand fest, diese nacht würde sie nicht überleben.
"Lies lieber was vernünftiges statt dieser scheiss Porno Mangas!" Normalerweise
flippte Miku nicht so schnell aus aber das war einfach nicht der Zeitpunkt für
kleine Kinder sich einzumischen. Endlich meldeten sich auch seine Eltern zu
Wort. "Miku hat recht. Geh jetzt bitte in dein Zimmer." Die kleine Wollte erst
Protestieren doch der strenge Blick ihres Vaters lies keine Wiederworte zu und
so verliess sie schmollend das Wohnzimmer. "Setzt dich Miku." Der braun Haarige
war etwas erleichtert. Die Stimme seines Vaters war ruhiger als er sprach und
seine Augen waren freundlich wie immer. "Mama hat mir erzählt was du ihr in der
Küche gesagt hast. Stimmt das?" Miku spielte nervös mit seinen Händen und
nickte dann knapp. "Hai… Ich liebe Bou." Seine Mutter gab einen Erschrockenen
Laut von sich und auch sein Vater guckte etwas verdutzt. "Und wie lange … ich
meine… seit wann bist du…schwul?" Miku sah wie sein Vater rot wurde und musste
feststellen das es mal ein netter Anblick war. "Bou…Ich meine Kazuhiko ist der
erste Junge in den ich mich verliebt habe." Miku lächelte unbewusst als er
wieder an die Zeit denken musste, wo der blonde hier her gezogen war. "Wenn das
so ist…" sein Vater seufzte kurz, bevor er weiter sprach " Wir können dir nicht
verbieten ihn zu sehen und das wollen wir auch gar nicht, aber das nächste mal
sagst du uns bitte vorher was los ist und nicht erst so spät." Miku sah seine
Eltern geschockt an. Er hatte mit einer Moralpredigt gerechnet die darauf
hinführte, das er jung war und verwirrt und seine Sexualität erkunden wollte.
"H…Hai, klar…nächstes mal." Er stand auf und ging in sein Zimmer, bevor seine
Eltern vielleicht doch zu dem Entschluss kamen, das es an seiner jugendlichen
Verwirrung lag. Er musste eigentlich noch Hausaufgaben machen, aber dazu war er
jetzt nichtmehr fähig. Er nahm seinen Hamster zu sich aufs Bett und spielte
etwas mit ihm, wehrend sein Geist das grade geschehene verarbeiten musste.
Maiko hatte die Nacht überlebt, da sie ihre Zimmer Tür abgeschlossen hatte,
doch zu seiner Freude wurde sein morgendliches Frühstück von einer blonden
Schönheit in der Mädchenuniform der Schule versüßt. Bou war gekommen um ihn ab
zu hohlen und Miku hatte das Gefühl, das seine Eltern langsam verstanden, warum
er sich in ihn verliebt hatte.
Die beiden machten sich gemeinsam auf den Weg zur Schule und wurden dort
stürmisch von Teruki und Kanon begrüßt.
Es dauerte fast 2 Wochen, bis Bou es einen ganzen Tag in der Schule aushielt
und obwohl es ihm in dieser Zeit oft nicht gut ging, kam er jeden Abend zur
probe ins Studio, da ihr erster Auftritt einen Tag vor Sachikos abreise war,
und Bou sie mit ihrem Auftritt verabschieden wollte.
Das Konzert war ein Erfolg für alle und obwohl sie am Anfang totale Neulinge
waren, bekamen sie tosenden Beifall, als sie sich am Abend von der Bühne
verabschiedeten.
"Das war KLASSE!!!!" Die 4 saßen im Café und verarbeiteten ihren Höhenflug mit
Eiscafé und Keksen, da sie für Alkohol zu jung waren. "Teruki hat recht. Mama
Papa beim nächsten mal müsst ihr unbedingt mit. Bou blüht richtig auf, wenn er
auf der Bühne spielt." Sachiko war hellauf begeistert und bedankte sich immer
wieder für diesen tollen Abend. "Gebt euch bloss mühe und werdet berühmt, damit
ich in der Schweiz angeben kann." Alle Lachten und obwohl Bou immer wieder in
Tränen ausbrach, schafften alle zusammen er immer wieder, seine Stimmung an zu
heben.
Es war schon spät, als die 4 Jungs sich voneinander verabschiedeten, denn
nachdem das Café geschlossen hatte, waren sie zu einem alten Spielplatz
gegangen. Doch irgendwann übermannte die Erschöpfung die 4 und so machten sich
alle auf den Weg nach hause.
"Miku… kann ich bei dir schlafen? Wenn ich alleine bin weine ich bestimmt nur
wieder." Bou sah auf den Boden wehrend er sprach. Miku lächelte und nahm Bous
Hand in seine. "Gerne, ich freu mich wenn du bei mir bist." , aber der braun
haarige konnte auch nicht leugnen, das er sich nach dem Körper des kleinen
sehnte.
Miku schloss leise die Tür auf und die beiden Jungs gingen auf Zehnspitzen nach
oben in Mikus Zimmer.
" Miku wo ist bei euch das Bad?"
"Warte kurz ich zeig's dir." Die 2 gingen ins Bad und wehrend Miku seine
Beisserchen putzte entfernte Bou sein Make-up. "Hier ne Zahnbürste, ich geh
schonmal ins Bett." Bou lächelte und nickte kurz und Miku verliess den Raum. Im
eigenen Zimmer fing er an sich aus zu ziehen, zog eine neue Boxershorts an und
bezog ein zweites Kissen. Er war grade mit dem letzten Knopf fertig geworden,
als Bou zurück ins Zimmer kam.
Miku schaltete das Licht aus und legte sich unter die Decke, wo Bou sich fast
Augenblicklich an ihn schmiegte.
Der ältere rutschte etwas weiter runter und suchte in der Dunkelheit die Lippen
seines geliebten und versank mit ihm in einen Leidenschaftlichen Kuss. "Miku…
Schlaf mit mir." Miku wurde rot und versteinerte für einen Moment, wehrend Bou
sich auf ihn legte und anfing über seine Brust zu küssen. Da ein leises Stöhnen
seinem Mund endweichte, konnte Miku nichtmehr leugnen, das er dagegen war.
"Aber wir müssen leise …AH" Er biss sich auf die Unterlippe, als er Bous kalte
Hand spürte, die anfing sein Glied zu massieren. Er wusste warum Bou Sex wollte
und obwohl es ihm einen kleinen Stich ins Herz gab, konnte er seine eigene
Leidenschaft nicht zurück halten. Er zog den kleinen höher und küsste ihn, um
weiteres Stöhnen zu überdecken, und glitt mit seinen Händen über den schmalen,
zitternden Körper seines Kois. Er wusste das Bou weinte, da seine Wangen nass
waren, aber er störte sich nicht weiter daran. Würde er jetzt aufhören würde
Bou die ganze Nacht stumm weinen und so hatte miku wenigstens die Hoffnung, das
der kleine nachher vor Erschöpfung einschlafen würde.
Miku gab auf, den Kuss zu halten, der ihr Stöhnen unterdrücken sollte, da sein
Bett sich entschlossen hatte, quietschen zu müssen. Und wenn sie schon erwischt
wurden, dann doch auch richtig.
Der ältere liess sich erschöpft neben Bou ins Bett sinken, und schnappte heftig
nach Luft. Ihr schnelles Atmen und Mikuru, der durch seinen Käfig flitzte,
waren die einzigsten Geräusche, die zu hören waren. Vielleicht hatten sie ja
doch Glück und seine Familie schlief so tief, das sie nichts gehört hatten.
Als Miku am Morgen die Augen öffnete, fand er Bou am Fenster stehen und nach
draussen schauen. Er wusste nicht wie, aber Bou hatte bemerkt, das er wach war
und hauchte nur " Sie ist weg…" leise gegen die Scheibe.
Sein Mund wurde trocken bei diesen Worten und etwas schien ihm die Luft ab zu
schnüren. Miku taumelte etwas, als er aufstand, sich Unterwäsche überzog und zu
seinem blonden Engel ging.
" Ab heute werde ich dich beschützen und für dich sorgen. Ich werde dich auf
Händen tragen und dir alle deine Wünsche erfüllen." Bou drehte sich um und
schmiegte sich an die warme Brust des älteren. " Du bist süß Miku… Arigatou."
Kleine Freudentränen glitzerten wie kleine Diamanten in seinen Augenwinkeln und
Miku küsste sie sanft weg.
~ Einige Jahre Später: ~
Eine junge Frau stieg aus dem Taxi und sah sich um. In der Gegend standen viele
Hochhäuser und überall waren Teure Mode Läden. Dies war der genaue Gegensatz zu
dem Ort, wo sie die letzten Monate in Japan gelebt hatte.
Ein lächeln umspielte ihre Lippen bei dem Gedanken, ihren kleinen Bruder nach
all den Jahren wieder zu sehen. Was wohl alles passiert war? Das langhaarige
Mädchen kramten einen Zettel aus der Tasche und betrachtete die Adresse. Es
dauerte noch gut eine halbe Stunde, bis sie die Adresse gefunden hatte und
wusste jetzt schon, das sie niemals in so einem Hochhauskomplex leben wollte.
Ihr wurde etwas mulmig zu mute, als sie an der Haustür klingelte, die Mikus
Nachnamen trug. Waren die beiden eigentlich noch zusammen? Sie wusste es nicht.
Bou hatte ihr mal eine Email geschickt und geschrieben, dass Miku Schluss
machen wollte, aber sie hatte nie nachgefragt, auf Angst eventuell alte Wunden
zu öffnen.
Ein junge mit rosa Haaren öffnete die Tür und sah sie an, als wäre sie ein
Gespenst. Sie standen da und schauten sich an, beide mussten das neue Äußere
des Gegenübers erstmal genau betrachten.
" Komm doch rein." Bou lächelte sanft und trat einen Schritt zur Seite, damit
seine Schwester eintreten konnte. "Gut siehst du aus, wie war der Flug?"
Sachiko zog sich die Schuhe aus und umarmte erstmal den pink haarigen. " Ich
hab dich vermisst." Dies war einer der seltenen Momente, in denen Sachiko ihre
starke Haltung ablegte und zuliess, dass Tränen sich einen Weg auf ihren Augen
bahnte.
Die beiden Geschwister lösten sich erst aus der Umarmung, als sie Mikus Stimme
hörten. “ Hey Sa-chan, bist ja doch hergekommen." Miku war ein ganzes Stück
gewachsen und sah um einiges Männlicher aus. Er hatte immer noch aufgehellte
Haare, jedoch etwas länger und mit vielen bunten Strähnen. " Ich muss ins
Studio. Wir sehn uns später." Er gab Bou einen Kuss und Sachiko eine Umarmung
und verliess dann die Wohnung. "Ihr seid also noch glücklich, ja?" Sie folgte
Bou ins Wohnzimmer, wo bereits Tee und Kuchen warteten. Der jüngere setzte sich
und schüttelte leicht den Kopf. Wir seit erst seit einem Jahr wieder zusammen.
Wir haben uns getrennt und das hat unsere Beziehung gerettet." Sachiko verstand
das nicht ganz, und da Bou scheinbar ihren verwirrten Gesichtsausdruck sah,
fing er wieder an zu erzählen. "Als wir damals den Vertrag gekriegt haben, hat
Miku nur noch gearbeitet und wir haben uns oft gestritten. Als er sagte er
möchte das wir abstand voneinander halten, hat es mir das Herz zerrissen." Ein
trauriges lächeln huschte über seine Lippen, bevor er die Tasse ansetzte und
einen schluck trank. " Wir waren 3 Jahre getrennt aber ich habe gespürt, das er
mich immer noch genauso liebt wie früher. Ich bin dann mit Teruki zusammen
gekommen, aber ich konnte nur an Miku denken und Teruki und Kanon haben uns
dann gebeten, es noch mal zu versuchen." Das rosa, welches sich auf seinen
Wangen ausbreitete, hatte fast die selbe Farbe, wie seine Haare und Sachiko
musste kichern.
Sie legte ihre Hand unauffällig auf ihren Bauch und lächelte schwach. " Ich
bekomme ein Baby… ich werde zu Mama und Papa ziehen und im Café helfen." Sie
stand auf und lachte als sie den entsetzten Gesichtsausdruck ihres Bruders sah.
Sachiko verliess die Wohnung einige Stunden später und ging traurig raus zu
ihrem Taxi. Sie hatte es nicht geschafft, Bou die Wahrheit zu sagen und bittere
Tränen der angst und Verzweiflung überkamen sie, wehrend sie zu ihren Eltern
fuhr.
Die vier An Café Jungs hatten eigentlich vor, in ihren Heimatort zu fahren,
doch das neue Album, verschiedene Aufnahmen und andere Sachen liessen ihnen in
den nächsten Monaten keine freie Sekunde und erst als der Anruf aus den
Krankenhaus kam, liessen sie alles stehen und liegen um dort hin zu fahren.
Anders als zu erwarten sahen Bous Eltern niedergeschlagen und blass aus. Gab es
Komplikationen, oder waren sie bloss übermüdet? Seine Mutter zögerte, bevor sie
Bou einen Umschlag überreichte.
" Lieber Bou, verzeih mir, dass ich es nicht übers Herz bringe, dir diese
Schreckliche Wahrheit selbst zu sagen.
Als ich zu dir kam hatte ich es vor, doch als ich neben dir saß, und wir uns so
fröhlich und unbeschwert unterhielten, brachte ich diese Worte nicht über die
Lippen. Dieses Kind bedeutet meinen Tod, doch trotzdem will ich es zur Welt
bringen. Verzeih mir, dass ich dich nicht noch mal besucht habe, aber hätte ich
dich gesehen, ich glaube ich hätte mich für mein Leben entschieden. Ich flehe
dich an, mein Kind ab und zu zu besuchen, damit es versteht, warum ich wollte,
dass es Lebt und ich möchte, das du ihr einen Namen gibst.
Ich werde dich immer lieben!
Sayonara, deine Sachiko."
Bou war zu geschockt zum Weinen, jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen
und er öffnete zitternd die Tür zum Krankenzimmer. Miku, dem selbst die Tränen
übers Gesicht liefen, begleitete ihn in den sterilen Raum. Sachikos Leiche war
bis zu den Schultern zu gedeckt und ein kleines weisses Tuch bedeckte ihr
Gesicht. Auf dem kleinen Nachtisch stand nur ein Gegenstand. Ein Foto von Bou,
wo er im Café gearbeitet hatte. Bou schlug sich die Hände vor den Mund und sank
auf den Boden. Warum passierte so was nur immer ihm? Er konnte seine Trauer
nicht länger zurückhalten und Miku versuchte nicht ihn zu beruhigen. Er setzte
sich neben den kleinen, nahm ihn in den Arm und hielt ihn Fest.
Als der pink haarige sich beruhigt hatte, verliessen sie den Raum wieder und
eine Krankenschwester kam zu ihnen, in ihren Armen ein kleines Bündel.
Bous zitterte immer noch, als die Schwester das winzige Baby vorsichtig in die
Arme legte. " Sie ist süß." Miku sah das kleine Ding an, als käme es von einem
anderen Planeten und dies entlockte Bou ein Kichern.
"Katsumi… Sie soll Katsumi heissen." Miku wusste sofort, das dies der Name
seiner Zwillingsschwester war und er wusste selbst nicht genau warum, aber
irgendetwas sagte ihm, er solle genau diese Entscheidung treffen.
"Wir werden sie aufziehen. Als unsere Tochter."
Bou lächelte glücklich und schaute wieder auf das kleine Wesen in seinen Armen.
"Arigatou… Sayonara Sachiko… ich liebe dich."