I truly love you
(So, ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch. Endlich hab ichs schreiben können.
Das hatte ich nämlich von anfang an schon geplant. )
Miku wusste nicht, seit wie vielen Tagen er sein Zimmer nichtmehr verlassen
hatte, aber es waren bestimmt schon 3 oder sogar 4. Er hatte nicht das
geringste Bedürfnis etwas zu tun. Selbst sein Handy lies er Stunden lang
klingeln. Das Essen, was seine Mutter ihm vor die Tür stellte, rührte er nicht
an und das Badezimmer besuchte er nur mitten in der Nacht, wenn er sich sicher
war, das alle schliefen. Er hörte etwas an der Tür Klappern und drehte ihr den
Rücken zu. "Es ist abgeschlossen" murmelte er leise zu sich selbst. "Jetzt
nicht mehr!" Miku schrak auf und drehte sich um. Kanon stand im Zimmer,
seinen Dietrich in der einen, ein Tablett in der anderen Hand. "Deine Mum sagt
du hast seit 3 Tagen dieses Zimmer nicht verlassen." Kanon stellte das Tablett
neben Miku aufs Bett. "Und sie sagt, du kannst ruhig verhungern wenn du willst,
aber du sollst gefälligst den Hamster füttern." Miku wusste das er den kleinen
Mikuru völlig vernachlässigt hatte also rutschte er vorsichtig vom Bett, nahm
den Hamster, der vom Geruch des Essens wach geworden war, aus seinem Käfig und
setzte sich mit ihm aufs Bett. Er nahm die Schale mit Gemüse vom Tablett und
stellte es dem kleinen hin.
"Was machst du eigentlich hier?"
"Doofe frage Miku. Du und Bou ihr seid seit 3 Tagen nicht mehr in der Schule
gewesen. Ich war grade drüben und hab Bou Zettel gebracht, die ein Mitschüler
an mich abgedrückt hat. Er hat nach dir gefragt und als ich gesagt hab, das du
seit 3 Tagen dein Zimmer nicht verlassen hast, war er ziemlich down."
Miku hatte sich die Schüssel mit Reis genommen und angefangen zu Essen. "Der
Typ soll bloss weg bleiben. Seit er hier aufgetaucht ist, erzählt er mir nur
Lügen, ich hab keinen Bock mehr darauf."
"Hey Miku… ich weiss zwar nicht, was passiert ist, aber wenn jemand lügt, dann
hat das einen Grund. Du bist so verknallt in den Kerl, red noch mal mit ihm."
Miku antwortete nicht, er hatte keine Lust über Bou zu reden, also wechselte er
das Thema. " Was ist mit Teruki?"
"Er hat sich entschuldigt. Ist jetzt den ganzen Tag in der Halle und erschlägt
seine Drums, aber hey, deine Nase sieht ja wieder normal aus."
"Glaub mir, so fühlt sie sich auch. Aber ich bin froh das es ihm Leid tut, aber
warum?"
"Du bist nicht der Einzigste, dem Bou den Kopf verdreht hat." Miku hatte das
Gefühl, als würde sein Herz eine Etage runter rutschen. Gegen Teruki hatte er
keine Chance, er war klüger, größer, älter und erfahrener als Miku und
ausserdem war es ihm auch nicht entgangen, das Bou von Terukis Schmeicheleien
angetan war. Kanon blieb den ganzen Tag bei Miku und schaffte es, ihn wieder
etwas Aufzubauen. Erst als am späten Nachmittag seine Eltern zurück kamen,
verabschiedete Kanon sich von ihm. Da es schon Freitag war, würden sie sich
erst am Montag wieder sehen, weil Kanon an den meisten Wochenenden zu seinen
Eltern fuhr. Mikus Eltern schienen sichtlich erleichtert, dass ihr Sohn wieder
aus seinem Zimmer kam. Er vermied es aber ihnen zu erzählen, was der wahre
Grund für sein benehmen war. Als er am Abend einen Film anschaute, hörte er die
Türklingel, machte aber keine Anstalten die Tür zu öffnen, da seine Eltern noch
unten waren. Erst als er es an seiner Zimmertür klopfen hörte, drehte er sich
vom Fernseher weg und sah Sachiko, die die Tür hinter sich schloss. "Ich
soll dir den Brief von Bou geben, er hat Angst dir unter die Augen zu treten.
Er schämt sich wirklich sehr." Miku nahm den weißen Umschlag und sah sie für
einen Moment an. " Ich werd ihn lesen, aber nächstes mal würde ich's lieber aus
Bous Mund hören." Er wusste selbst nicht genau, warum er das sagte, immerhin
hatte er Bou vor ein paar Stunden noch zum Teufel gewünscht. War er wirklich so
verliebt? Kanon hatte recht, wenn Liebe wirklich fair wäre, würde man weniger
leiden. Sachiko verabschiedete sich wieder, mit der Begründung, sie müsse im
Café aushelfen und Miku öffnete den Brief, kaum war die Tür wieder geschlossen.
Was er jetzt las, lies sein Herz kurz Aussetzen.
"Lieber Miku, bitte verzeih mir, dass ich dich belogen habe. Ich schäme mich
aus tiefsten Herzen. Du hast mich von Anfang an mit Liebe, Freundlichkeit und
offenen Armen empfangen. Als du mir sagtest du würdest mich lieben und
beschützen wollen, da war ich so glücklich. Ich wünschte meine Schwester würde
noch Leben, dann würde ich sie dir vorstellen, damit du dich in sie verlieben
kannst, denn so einen Freund wie dich hätte sie wirklich verdient, denn du
könntest sie beschützen, immerhin habe ich versagt. Es ist meine Schuld das sie
Tod ist. Ich konnte sie nicht beschützen und als es darauf ankam habe ich nicht
nur versagt, ich habe mich auch noch gegen sie gestellt, weil ich es nicht
einsehen wollte, wie schwach ich war. Ich hoffe du kannst mich verstehen, oder
wenigstens den Grund, warum ich gelogen habe. Es ist leichter die Vergangenheit
zu verdrängen, weil jedesmal, wenn ich über Katsumi rede, mir klar wird,
das der wichtigste Teil meines Lebens fehlt. Sie war ein Teil von mir, aber
jetzt ist da nur noch diese endlose Leere. Aber du Miku, du schaffst es diese
Leere zu füllen. Ich würde mich sehr freuen, wenn du rüber kommen könntest. Ich
möchte nicht alleine sein und ich möchte dir etwas sagen, das ich hier
nicht niederschreiben möchte. Ich würde mich wirklich sehr über deinen Besuch
freuen.
In liebe, Kazuhiko."
Miku war verwirrt, warum unterschrieb Bou plötzlich mit Kazuhiko? Sonst hasste
er seinen Namen doch mehr als alles andere. Wie von der Tarantel gestochen
sprang er auf, zog sich einen Pulli an und lief rüber. Schon nach ein paar mal
Klingeln wurde die Tür geöffnet, aber statt der weiß-blonden Haare wurde Bous
Gesicht von langen schwarzen Haaren umrahmt. "Was hast du mit deinen Haaren
gemacht?" Es hatte Miku für einen Moment die Sprache verschlagen und Bou, der
Mikus fassungslosen Blick gesehen hatte, lächelte nur schwach. "Nichts." Er
griff sich an den Kopf und zog den schwarzen Haarschleier runter, so dass sein
Kopf wieder in seiner alten Farbe erstrahlte. "Komm doch rein." Bou trat einen
Schritt zur Seite und Miku liess sich nicht 2 mal bitten, sein Angebot
anzunehmen. Es standen nur ein paar Schuhe im Flur, also ging er davon aus,
dass sie alleine waren und da er noch seine eigenen Hausschuhe an hatte, ging
er Bou sofort hinterher ins Zimmer. " Meine Mum sagt ich muss meine Haare
schwarz färben, aber Sachiko hat mir ihre alte Perücke gegeben."
"Schwarze Haare stehen dir, auch wenn's ein kleiner Schock war." Bou bedeutete
Miku sich hinzusetzten und das tat er auch, wehrend er Bou beobachtete. Der
kleinere schloss die Gardinen an seinem Fenster und zündete ein paar Kerzen an,
die nun die einzigste Lichtquelle waren. Miku lief ein leichter Schauder
über den Rücken. Bous, vom Kerzenschein aufgehelltes Profil, hatte etwas
anregendes. Immer noch von seiner Schönheit fasziniert folgte Miku ihm mit
seinen Blicken, bis Bou neben ihm auf dem Bett saß. Sie saßen nur da und
schwiegen, wehrend die Kerzen Schatten an den Wänden tanzen liessen. Miku
drehte sein Gesicht zu Bou, der neben ihm saß. Er hatte das Gefühl, das Bou
innerlich mit sich kämpfte und glaubte zu spüren, dass der kleinere Zitterte.
Als Bou plötzlich seinen Kopf hob und Miku ansah, wollte er schon fragen was
los sei, doch dazu kam er nicht. Bou hatte sich ein Stück nach vorn gebeugt und
sanft seine Lippen geküsst. Mikus Herz begann zu rasen, seine Gedanken
überschlugen sich und die Schmetterlinge in seinem Bauch tanzten Tango. Er
setzte sich etwas auf und legte einen Arm um Bous zierlichen Körper, als dieser
seine Arme um Mikus Schultern gelegt hatte und sich bequemer hinsetzte.
Miku hätte nie gedacht, das Küssen so schön sein kann, denn bis jetzt hatte er
es immer als Ekelhaft abgestempelt, aber Bous Lippen schmeckten süß und er war
sich sicher, einen Hauch Erdbeere heraus zu schmecken. Seine Hand glitt langsam
über Bous Rücken und an einzelnen Stelle hielt er inne, um ihn zu kraulen. Bou,
der am Anfang tatsächlich gezittert hatte, kraulte Mikus Nacken und wurde
allmählich ruhiger. Nach einer kleinen Ewigkeit lösten sich die beiden
voneinander. Miku strich Bou sanft über die Wange und dieser schmiegte sich
gegen seine Hand. "Miku, ich liebe dich. Das wollte ich dir persönlich sagen."
"Ich weiss." Als Bou ihn geküsst hatte, war Miku plötzlich alles klar geworden.
Er wusste was Bou empfand und verstand es auch, warum er gelogen hatte, aber
all das war jetzt nicht mehr wichtig. Das einzigste was zählte war, das sie
hier zusammen waren. Miku zog Bou wieder an sich heran und küsste ihn. Der
blonde Junge erwiederte den Kuss sofort und vor Freude kullerte eine kleine
Träne seine Wange hinunter. Trotz der Wärme und des unendlich Glücks fühlte
Miku sich plötzlich unwohl in seiner Haut und löste sich abrupt von Bou, der
ihn unsicher ansah. "Ah, Gomen, ich muss ganz, ganz nötig auf Klo."
Ohne auf eine Antwort zu warten sprang er auf und verliess das Zimmer. Das Bad
war zum Glück nicht zu nah an Bous Zimmer, denn als er in dem kleinen Raum war,
holte er sein Handy aus der Tasche und wählte Kanons Nummer. Der gewünschte
Gesprächspartner ging, für seine Verhältnisse, recht zügig dran und die Panik
in Mikus Brust wich Erleichterung. "Kanon hier ist Miku. Es ist ein Notfall.
Ich bin bei Bou und, und wir haben uns geküsst." Kanon, der bis jetzt
geschwiegen, und wahrscheinlich mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, verfiel
prompt in schallendes Gelächter. "Und wobei soll ich dir helfen?" Kanon
schaffte es nur schwer, diesen Satz verständlich auszusprechen.
"Wie küsst man richtig?" Als Kanon Mikus verzweifelte Stimme hörte, wurde er
wieder ernst und er gab Miku einen Crash-Kurs im Thema erstes Date. Miku nickte
immer fleissig mit dem Kopf und gab nur ein 'Ah', oder 'Okey' von sich.
Bou, der sich einwenig Sorgen machte, stand auf und ging zur Badezimmertür und
klopfte leicht gegen sie "Ist alles okey Miku?"
"Hai alles okey, geh wieder in dein Zimmer ich bin sofort da." Bou zuckte
verwirrt mit den Schultern, ging aber brav wieder in sein Zimmer und beschloss,
noch ein wenig romantische Musik an zu machen. Miku hatte sich inzwischen von
Kanon verabschiedet, der sich, nachdem er Bou gehört hatte, wieder über die
beiden Lustig machte, und ging nun wieder in Bous Zimmer. " Sorry das es
gedauert hat." Miku setzte sich aufs Bett und als Bou sich an ihn lehnen
wollte, zog er ihn auf seinen Schoss. "Miku, ich bin zu schwer." Miku war sich
sicher, das Bou rot geworden war, doch statt ihn wieder von sich rutschen zu
lassen, legte er eine Hand auf seine Wange und strich mit dem Daumen über seine
sanften Lippen. Bou reagierte so, wie Kanon es vorher gesagt hatte. Als er
spürte, wie Mikus Daumen seine Lippen berührten, schloss er fast automatisch
die Augen und nährte sich Miku, der seinen Daumen durch die eigenen Lippen
ersetzten. Er hatte das Gefühl, als sei Bou federleicht und sie würden
schweben. Etwas nervös, aus Neugierde und Angst, stupste er die Lippen des
Anderen kurz an. Er konnte spüren, dass auch Bou jetzt etwas unsicher wurde, da
er selbst nicht so recht wusste, was er tun sollte. Der Jüngere öffnete zögernd
seinen Mund einen Spalt und wehrend Mikus Herz wieder anfing zu rasen, lies er
seine Zunge vorsichtig in den Mund des anderen gleiten. Als ihre Zungen sich
berührten wich Bou zurück und kicherte leise. "Gomen. Das hat gekitzelt." Jetzt
musste auch Miku etwas Lachen und er strich ihm ein paar blonde Strähnen aus
dem Gesicht. "Stimmt, war ein seltsames Gefühl, aber Kanon meinte ich sollte
es tun." Miku schlug sich innerlich eine Hand vor die Stirn. Was für ein Idiot
er doch war, Bou würde ihn jetzt sicher für einen totalen Versager halten.
"Also führst du doch keine Selbstgespräche auf dem Klo." Bou schien darüber
sehr amüsiert zu sein, er gab sich aber die größte Mühe, sich wieder unter
Kontrolle zu kriegen. " Lass es uns noch einmal versuchen. Ich vertraue Kanon."
Miku war froh, dass die Kerzen nicht heller waren, denn mittlerweile war seine
Gesichtsfarbe von zartrosa zu tief rot übergegangen und hätte er sprechen
müssen, hätte er wahrscheinlich nur gestottert. Bou setzte sich breitbeinig auf
Mikus Schoss, legte erneut die Arme um seinen Hals und küsste ihn sanft. Miku
legte seine Arme um die Bous schmale Hüften und erwiederte den Kuss zärtlich.
Er beliess es einen Moment bei diesem einfachen Kuss, bevor er erneut mit
seiner Zunge über Bous Lippen fuhr und um Einlass bat. Bou öffnete dieses mal
fast augenblicklich seinen Mund und lies Miku ein. Zögerlich stupsten sich ihre
Zungen an, bevor sie in ein zärtliches Zungenspiel versunken. Mikus Kopf war
plötzlich leer. Kanons Ratschläge wurden von einem Meer auf den schönsten
Gefühlen und Empfindungen hinfort gespült. Miku strich sanft über Bous Seiten
und liess seine Finger dann vorsichtig unter seinem Oberteil verschwinden.
Seine Finger prickelten sanft, als sie über Bous weiche Haut glitten und der
kleinere fing unter den Berührungen leise an in den Kuss zu schnurren. Miku
strich über seinen Rücken und seine Seiten, zögerte dann kurz und wagte es über
seinen Bauch zu streicheln. Ein Gefühl der Erregung durchfuhr Mikus Körper und
er intensivierte das Zungenspiel erneut, wehrend seine Finger langsam
seinen Bauch hinauf glitten und er dabei sein Oberteil hoch schob. Bou löste
sich von Miku und zog sich sein T-Shirt aus. Miku wusste jetzt nicht mehr so
recht was er tun sollte. Er wollte Bou, soviel stand fest, aber das hier war
immerhin ihr erstes 'Date'. "Das ist bequemer.", keuchte Bou. Miku strich
wieder über seinen Bauch, fing an seinen Hals zu küssen und wanderte langsam
tiefer. Bou setzte sich aufrecht hin und stützte sich mit den Händen über Miku
an der Wand ab. Miku küsste jeden Zentimeter Haut, bis er Bous Brustwarzen
erreicht hatte. Er küsste sie immer wieder zärtlich, genoss es zu hören, wie er
dabei aufstöhnte und fing dann an, sie mit der Zunge zu liebkosen und sanft an
ihnen zu saugen. Als plötzlich die Tür aufgerissen wurde erschrak Miku so doll,
das er aus Versehen zu biss. Bou schrie kurz auf, bemerkte aber dann selbst das
jemand im Raum stand.
"Sorry, ich wusste ja nicht das ihr 2, also Mama und Papa bräuchten Hilfe, aber
ich sag, ich sag einfach du schläfst schon." Sachiko stotterte nervös vor sich
hin und wollte grade wieder gehen, als Bou sie zurück hielt. "Warte, ich komm
mit." Er küsste Miku noch einmal, stand auf und zog sich sein T-Shirt
wieder an. Miku folgte ihnen nach unten, einwenig traurig über das plötzliche
Ende, aber als Bou sagte er würde morgen zu Miku kommen, hatte dieser das
Gefühl, als würde er nach hause schweben statt zu laufen.