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Diego und Charlie

Fortsetzungsstory von "Zorro und Felidae"
von

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Hochzeit

Diego und Charlie
 

Hochzeit
 

Ungefähr eine Woche, nachdem Raymont gestürzt war, stand unsere Hochzeit an. Als ich an diesem Morgen neben Diego erwachte, nahm ich seinen angenehmen Geruch sehr deutlich wahr. Ich legte meinen Arm um ihn:

„Diego?“ Ein

^^mmh^^ kam zurück. Ich drückte ihn an mich.

= AUFSTEHEN! =, schallte es in unser Zimmer. Es war Maria, die rief: =Frühstück ist gleich fertig. Steht auf, wir haben wenig Zeit.=

„Immer dieser Stress am Morgen.“, sagte ich entnervt. Diego drehte sich um und lächelte mich an:

^^Na komm, hatten wir zwei uns nicht auf diesen Tag gefreut?^^ Ich küsste ihn:

„Ja.“, sagte ich sicher.

Wir begaben uns aus dem Bett und zogen uns an. Maria rief inzwischen noch einmal nach uns:

=Kommt jetzt endlich, sonst decke ich wieder ab. Dann heiratet ihr ohne Frühstück.= Wir gingen runter bevor sie weitermeckern konnte. Es war bereits nach 9 Uhr als wir mit dem Frühstück fertig waren. Maria schleifte mich dann in das Zimmer von Diegos Mutter. Ich hatte das Angebot von Alejandro angenommen und trug das Hochzeitskleid seiner Frau Elena.

Ich badete und wusch mir die Haare. Nach dem Abtrocknen machte mir Maria eine komplizierte Frisur. Es war eine Qual für mich derart lange stil zu sitzen bis sie fertig war. Jetzt schminkte ich mich noch ein wenig:

„Gott, war das anstrengend. Wenn ich jeden Tag soviel machen müsste.“, dachte ich. Aber nach anderthalb Stunden waren Maria und ich endlich mit mir fertig. Maria heulte jetzt schon:

=Du siehst so=, sie schluchzte =so schön aus. Ich werde Don Alejandro holen.= Ich stellte mich vor den Spiegel. Irgendetwas stimmte nicht:

„Das Kleid? Sieht gut aus. Schminke? Ungewohnt aber stimmte auch. Haare?“, dachte ich. Die Haare waren es. So zusammengetütert sahen sie einfach nicht gut aus. Alejandro betrat das Zimmer:

*Irgendetwas stimmt nicht.*, war sein Kommentar.

=Männer haben eben keine Ahnung.=, sagte Maria beleidigt und sah mich an. Doch ihrem Blick zu urteilen fiel es ihr jetzt auch auf.

„Gut, das war es. Ich mache die Haare wieder auf.“, sagte ich entschieden und begann den Knoten auf meinem Kopf zu lösen. Als meine Mähne schließlich offen war:

*Ja, viel besser.*, sagte Alejandro zufrieden.

Ich wurde jetzt doch etwas nervös. Ich zog meine Schuhe an und ging nach unten. Diego war schon losgefahren. Seinen Anzug hatte ich auch noch nicht gesehen.

Bertuccio fuhr mich in einer Kutsche, wo man keinen Einblick hatte, zum Strand. °°Du siehst umwerfend aus.°°, sagte er.

„Schmeichler.“, gab ich zurück. Während der Fahrt wurde ich immer aufgeregter. Ich freute mich auf Diego, ich liebte ihn. Wir hatten auch abgemacht, dass sich kaum etwas ändert. Die Kantina bleibt weiter mein Besitz und Felidae wird es auch geben. Nur dass ich auf die Hazienda ziehe, wird sich ändern. Bertuccio lebt weiterhin in Vaters Haus und hält es in Ordnung.

Die Kutsche wurde langsamer und kam zum Stillstand. Ich hörte die Wellen an den Strand schlagen:

°°Darf ich bitten?°°, fragte Bertuccio höflich. Ich gab ihm meine Hand und er küsste sie. Dann stieg ich aus. Es war ein leicht windiger Tag und am blauen Himmel tanzten weiße Wölkchen. Ich erblickte Diego. Der Anzug sah fantastisch an ihm aus. Er schaute mich an, als mich Bertuccio den Strand runter führte. Er übergab Diego meine Hand mit den Worten:

°°Wenn ich irgendwelche Beschwerden höre…°° Diego guckte mir liebevoll in die Augen und sagte:

^^Keine Sorge Bertuccio.^^ Wir drehten uns zum Pastor, der unverzüglich mit seiner Rede begann:

/°Wir haben uns an diesem Tag versammelt, um ein Paar das sich liebt zu trauen. In Zeiten wie diesen ist es wichtig einen festen Platz zu haben, eine Familie und den Grundstein haben wir hier vor uns. Es war Gottes Wille… °/, ab da hörte ich nichts mehr. Ich sah nur noch ihn. Seine dunklen Augen, sein Lächeln. Es schien mir in diesem Augenblick nicht fassbar, dass wir das alles lebend hinter uns gebracht hatten. So viele haben es nicht geschafft. Aber jener Mensch, der vor mir stand und mich anblickte, hatte mir immer wieder Hoffnung gegeben. Dann kam die alles entscheidende Frage:

/°Diego de la Vega, wollen sie die hier anwesende Charlotte Luis zu ihrer Ehefrau nehmen?°/ Er sah mir tief in die Augen. Bei diesem Blick überkam mich eine angenehme Gänsehaut. Schließlich sagte er:

^^Ja.^^ /°Segniorita Charlotte Luis, wollen sie den hier anwesenden Diego de la Vega zu ihrem Mann nehmen?°/ Ich blickte ihm ins Gesicht. So freundlich und warm.

„Ja..“, sagte ich.

/°Dann nehmen sie jetzt die Ringe und stecken diese auf. Diego nahm als erster den Ring vom Kissen, nahm meine linke Hand und streifte ihn über:

^^Mit diesem Ring verspreche ich dich zu lieben, zu respektieren und zu schützen, wo immer wir sind. Mit dir zusammen will ich Entscheidungen treffen, die in unserem Leben auf uns warten.^^, sagte er. Ich nahm den anderen Ring und sprach:

„Mit diesem Ring verspreche ich dir, dich zu lieben, zu akzeptieren und zu achten. Ich verspreche unsere Kinder und dich zu schützen, wo immer wir sind. Du bist ein Teil meines Lebens.“ Wir küssten uns lange und innig. Alles jubelte. Es war ein wunderschöner Tag und das Wasser sah verlockend aus. Also nahm Diego mich bei der Hand und führte mich Wasser. Er zog mich rein. Es war herrlich. Ich bespritzte Diego. Die Hochzeitsgäste waren etwas geschockt, doch einige ließen sich anstecken. Alle hatten einen unglaublichen Spaß dabei.

Wir feierten bis in die Nacht hinein und nach und nach gingen die Gäste. Nachts um 2 Uhr waren nur noch Alejandro, Bernah und Bertuccio da.

°°Charlie, das war eine super Feier.°°, sagte Bertuccio.

--So etwas hat bestimmt noch keiner gemacht. Direkt nach der Trauung ins Wasser.--, meinte Bernah. Alejandro nahm mich und Diego an den Händen:

*Ihr zwei, ich wünsche euch ganz viel Glück. Auf das eure liebe immer weiterlebt.* Er gab mir einen väterlichen Kuss auf die Wange und umarmte dann Diego.

Erik

Erik

Diego und ich verbrachten die ganze Nacht am Strand. Erst am nächsten Morgen ritten wir zurück nach hause. Mit diesem Brautkleid war es äußerst kompliziert aufs Pferd zu kommen. Ich entschied mich im Damensitz zu reiten, was sehr komisch war. Als wir an der Hazienda ankamen, zogen wir uns unsere Alltagssachen an und fuhren in die Stadt.

An meiner Kantina traf ich Don Montero.

°/°Segniorita Luis.°/°, verbeugte sich er vor mir. Ich stieg von der Kutsche und sagte:

„Nicht mehr.. Ich heiße jetzt de la Vega.“

°/° Was sie haben Alejandro geheiratet.°/° Bei Diegos Gesicht hätte ich fast laut losgelacht:

„Nicht ganz, Don Montero.“, sagte ich „Ich habe den de la Vega da geheiratet.“ Und deutete auf Diego.

°/°Dann gratuliere ich.°/°, sagte er.

^^Ich muss wieder auf die Hazienda. Also Charlie bis später.^^, verabschiedete sich Diego.

„Ja bis heute Abend.“ Ich blickte der Kutsche hinterher.

°/°Ach Segniora de la Vega, könnten sie ihren Mann bitten, dass er dieses Plakat an seiner Kantina aufhängt?°/°, fragte er förmlich.

„Wenn sie da etwas aufhängen möchten, sollten sie mich fragen.“, sagte ich freundlich.

°/°Aber…°/°, wollte er weiter reden.

„Das ist und bleibt meine Kantina mit Mann oder ohne. Was ist auf dem Plakat überhaupt drauf?“, fragte ich.

°/°Ehm, Werbung für billige Lebensmittel.°/°

„Ach und von wem?“, fragte ich weiter.

°/°Von der Südindischen Handelsgesellschaft.°/°, sagte er.

„Ich danke, dass sie gefragt haben, aber ich möchte keine Plakate an der Hauswand.“, meinte ich freundlich und ging.

°°Hallo Charlie de la Vega. Daran muss man sich erst mal gewöhnen.°°, sagte Bertuccio, der gerade dabei war die Kantina aufzuschließen.

°°Übrigens wollte Don Montero, dass ich hier ein Plakat aufhänge. Ich habe ihm gesagt er soll dich fragen.°°, sagte er.

„Wenn noch mal fragen wegen Werbung kommen, bei uns wird nichts aufgehängt.“

°°Wieso, hast du was gegen die Südindische Handelsgesellschaft?°°, fragte Bertuccio.

„Mein Vater hat mir einiges über die Machenschaften erzählt.“, sagte ich bitter.

°°So, was den?°°, fragte er weiter.

„In Spanien zum Beispiel luchsen sie den Bauern ihre Waren zu niedrigsten Preisen ab und wenn die Bauern es selber verkaufen wollen, werden sie bedroht. Die Südindische Handelsgesellschaft hat die schmutzigsten Tricks auf Lager.“

Wir öffneten die Kantina und begannen mit der Arbeit. Heute war es wie verhext. Schon nach 2 Stunden war ich völlig erledigt. Mein Rücken tat weh und meine Füße brachten mich um.

°°Du siehst aus als könntest du eine Pause vertragen.°°, sagte Bertuccio.

°°Lege dich etwas hin.°°, schlug er vor. Ich beschloss seinen Rat zu befolgen. Während ich auf dem Bett lag, spürte ich sie das erste Mal. Fußtritte von meinem Baby.

„Bertuccio!“, rief ich.

°°Ja!°°, brüllte er zurück.

„Komm schnell her!“ Er betrat das Zimmer.

°°Ist alles in Ordnung?°°, fragte er.

„Na klar, fühl mal.“ Ich nahm seine Hand und legte sie auf meinen Bauch.

°°Da bewegt sich was.°°, sagte er erstaunt.

„Ja, er bewegt sich.“, erwiderte ich zufrieden.

°°Woher weißt du, dass es ein Junge wird?°°

„Ich glaube es zu wissen.“, antwortete ich. Ich sah auf meinen Bauch.

>>Ehh, gibt es hier noch was zu trinken?<<, maulte ein Soldat.

°°Ja, ich komme ja schon. Er verließ das Zimmer und kümmerte sich um die Gäste.

In den nächsten Wochen musste ich mich häufig während der Arbeit hinlegen. Bertuccio, Diego, Bernah und Alejandro versuchten mich von der Arbeit abzuhalten, aber ich setzte mich durch.

Am 13.07.1834 war es soweit. Ich legte mich am späten Vormittag hin. Irgendwann wurde ich von starken Schmerzen geweckt. Mein Bett war nass:

„Bertuccio!“, stöhnte ich. „Hole Doktor Timitheo und Diego her.“

°°Warum?°°

„SCHNELL!“, sagte ich. Nach etwa 10 Minuten kamen Diego und Timitheo ins Zimmer gestürzt:

^^Bringen wir sie in die Praxis.^^, sagte Diego.

/°Mein Freund dafür ist es schon zu spät. Setzen sie sich hinter Segniora Vega und stützen sie sie.°/

So lief die Geburt im Hinterzimmer meiner Kantina. Es dauerte nicht lange und Timitheo legte mir meinen Sohn in die Arme. Diego setzte sich neben mich. Er hatte Tränen in den Augen. Ich hatte ihn noch nie so glücklich gesehen.

^^Weißt du schon wie er heißen soll?^^, fragte er mich. Ich sah unseren gemeinsamen Sohn an:

„Ich dachte an Erik.“

^^Erik, ja der Name ist gut.^^ stimmte Diego zu.

Das unverschämte Angebot

Das unverschämte Angebot
 

Seit Erik geboren wurde sind 6 Jahre vergangen. Diego stellte sich als ein wunderbarer Vater heraus. Er spielte wann immer Zeit war mit ihm und er hatte in manchen Sachen eine Engelsgeduld. Zum Beispiel als er ihm Fechten bebrachte. Nicht anders war es mit seinem Großvater Alejandro. Er wurde regelrecht zum Kind, wenn er mit Erik spielte. Bernah und Bertuccio wurden seine Onkel. Sie passten immer auf ihn auf und gingen mit ihm auf Abenteuerreise. Diegos und meine Liebe hatte sich, seit Erik da ist, nur verstärkt. Ich vertraute diesem Mann grenzenlos.
 

Felidae war seit Eriks Geburt nicht mehr aufgetaucht. Nur Zorro zeigte sich ab und an mal, um die Südindische Handelsgesellschaft in die Schranken zu weisen. Sie hatte sich in ganz Kalifornien breit gemacht und seitdem der neue Kommandant da war, hatte die Gesellschaft leichtes Spiel. Denn Kommandant Lopez war korrupt, aber er ließ wenigstens die Steuern auf einem erträglichen Niveau.
 

„Wo ist denn mein Erik?“, fragte ich anscheinend unwissend. Ich wusste genau das er wieder verstecken in der Kantina mit mir spielte. Ich sah in der Truhe nach unter der Bettdecke:

„Mmh, dann werde ich dem Papa wohl sagen müssen, das er alleine zum Baumhaus muss.“

^°Nein.°^, erklang eine Stimme unterm Bett.

„Nein? Soll dann die Mutti mit dem Papa zum Baumhaus gehen?“, fragte ich scherzhaft.

^°Nein, ich.°^, sagte die Stimme.

„Wer ist ich? Das Bett?“ Erik kam unterm Bett hervorgekrochen, stellte sich hin und sagte:

^°Ich°^. Ich wuschelte durch sein Haar.

°°Charlie, kommst du mal bitte?°°, es war Bertuccio, der inzwischen eine dunkle Männerstimme bekommen hatte.

„Ja, was ist denn?“, fragte ich als ich in die Küche kam.

°°Dieser Herr hier möchte was von dir.°°

Der Mann starrte mich an. Ich kannte ihn. Er hatte vor Jahren versucht mir mein Lokal abzukaufen.

/°Ah Segniorina, ich habe sie doch vor sieben Jahren schon einmal besucht nicht wahr?°/

„Ja.“, sagte ich steif.

/°Mein Name ist Choosè, falls sie ihn vergessen haben.°/, sagte er. Irrte ich mich oder war der Typ noch arroganter als damals? /°Ich bin hier, um ihnen das gleiche Angebot zu machen. Ich will ihre Kantina kaufen.°/ Dann betrat Diego das Lokal.

^^Hallo Charlie, ich wollte Erik abholen.^^

^°Papa, Papa gehst du mit mir zum Baumhaus? Mama sagte das.°^, brüllte Erik durchs ganze Lokal.

^^Wenn du dort fechten willst, meinetwegen.^^, sagte Diego.

„Nimmst du ihn dann gleich mit nach hause?“ Diego nickte. „Und du Erik lass mir den Papa heil.“, sagte ich meinem Sohn.

/°Ah, sie sind der Ehemann, darf ich sie begleiten?°/, fragte Choosè.
 

Diego erzählte mir am Abend was der Typ sagte:

/°Don Vega, ich möchte gerne ihre Kantina kaufen.°/, sagte er förmlich.

^^Das ist nicht meine Kantina. Da müssen sie meine Frau fragen.^^ /°Sie stehen aber ganz schön unterm Pantoffel, was? Sie sind der Ehemann, das Lokal gehört rechtens ihnen.°/

„Wenn man es so sieht schon, aber solange Charlie es nicht verkaufen will.^^

/°Sie haben ihre Frau echt nicht im Griff. Ein paar saftige Ohrfeigen und...°/ ^^Sind sie noch zu retten? Ich würde meine Frau niemals schlagen auch wenn ich mal anderer Meinung bin. Sie ist doch keine Sklavin. Wir sind Partner.^^, regte Diego sich auf.

/°Na ja, wenn sie meinen.°/, sagte Choosè, als ob Diego nicht ganz richtig wäre.

^^Ich will und werde nicht verkaufen und sie lassen sich besser in der Kantina nicht mehr blicken.^^, sagte Diego ruhig.
 

Ich konnte es nicht fassen als Diego mir das erzählte. Ich küsste ihn und sagte:

„Ich danke dir, dass du mir meine Freiheit lässt.“, sagte ich. Er sah mich ruhig an und streichelte mir über den Kopf. Unser Sohn schlief heute Nacht zwischen uns, er hatte einen Alptraum gehabt. Er lag breit über meiner Seite des Bettes, so dass ich ganz zu Diego ranrücken musste:

„Kinder sind Monster.“, flüsterte ich. Er umarmte mich und wir schliefen ein.

Der Brief

Der Brief
 

^°Mama, Papa aufstehen!°^, rief Erik und kam ans Bett gerannt.

„Erik, wo tobst du schon wieder rum?“, fragte ich schläfrig. Er kam ins Bett gekrochen und legte sich auf meinen Bauch. Diego sah seinen Sohn und sagte:

^^ Kleiner, du klaust mir meinen Platz.^^

^°Dann musst du eben mit rauf kommen.°^, sagte Erik unschuldig.

„Ihr Männer spinnt wohl.“, meinte ich empört. „Hier, lege dich auf Vaters Bauch.“, sagte ich und reichte Erik rüber. Ich stand auf und streckte mich.

Um 9 Uhr stand ich wieder in der Kantina.

„Erik, holst du mir bitte die Zwiebeln aus der Vorratskammer?“, bat ich meinen Sohn.

^°Ja, Mama.°^ und er rannte los. Ich ging an die Bar als der Briefträger das Lokal betrat.

°/°Segniorita de la Vega, ich habe hier einen Brief für sie. Da steht aber noch Luis drauf.°/°, stellte er fest.

„Danke, wie viel schulde ich ihnen?“

°/° 2 Pesos.°/° Ich gab ihm das Geld und er verließ das Lokal.

Der Brief kam aus Preußen. Er war von meiner besten Freundin.

`/`Hallo Charlie,

entschuldige, dass ich mich solange nicht melden konnte. Denn auch dieser Brief ist ein großes Risiko für mich. Wie du sicher noch nicht weißt, wurde ich in die Familie „von Hagen“ eingeheiratet. Ich bin jetzt seit 8 Jahren mit Malte von Hagen verheiratet. Er ist der Stadthalter von Rostock und ein Tyrann. Er schlägt mich, lässt mich nicht aus dem Haus und mich manchmal sogar hungern. Ich habe versucht meine Mutter, um Hilfe zu bitten. Aber sie meint nur, eine gute Ehefrau müsse das aushalten. Ich hätte genug Freiheit gehabt, als ich in Kalifornien war.

Ich habe Geld gespart und werde demnächst versuchen zu fliehen und zu dir kommen. Ich hoffe wir sehen uns bald.

Deine Josi`/`
 

Ich war völlig geschockt als ich den Brief las. Er klang so verzweifelt. So hatte ich Josi nicht kennen gelernt. Ich weiß noch wie sie vor 13 Jahren mit dem Schiff ankam. Sie war in Begleitung meines Vaters, der wegen wichtigen Angelegenheiten in Spanien war. Wir verstanden uns vom ersten Augenblick und mein Vater brachte uns das Fechten bei und wir schafften manche Unruhe in San Tasco.

Sie hatte vorher mit ihrem Vater eine Zeit lang in Japan gelebt und beherrschte diese Sprache perfekt. Sie versuchte mir was beizubringen. Aber ich sah kein japanisches Land. Während Josi hier in San Tasco war, heiratete ihr Vater erneut. Ihre Stiefmutter war ein Alptraum. Sie war der Grund, weshalb sie nach 3 Jahren wieder fahren musste. Wahrscheinlich hatte diese Person Josi gezwungen diesen Malte von Hagen zu heiraten. Josi hatte mir in einem ihrer ersten Briefe geschrieben, dass sie dabei war, sie möglichst schnell und reich zu verheiraten.
 

°°Charlie, ist alles in Ordnung?°°, riss mich Bertuccio aus meinen Gedanken.

„Eh, ja, ja.“, stotterte ich.

°°Was ist los? Von wem ist der Brief?°°

„Von einer Freundin von mir.“, sagte ich und legte den Brief bei Seite. Bertuccio und ich arbeiteten weiter, während Erik zwischen den Gästen umher lief. Er verwickelte häufig die Gäste in Gespräche:

^°Wie heißt du?°^, fragte er jetzt einen älteren Herren. /+ Ich heiße Fernandez und du? +/ ,fragte der Mann zurück:

^°Erik, hast du noch einen Opa und auch Onkels?°^ Erik fragte den Leuten immer Löcher in den Bauch. Es war oft auch sehr lustig. Aber ich konnte in diesem Augenblick nicht fröhlich sein. Ich war voller Sorge und Angst um Jo. Was wenn sie ihrem Mann nicht entkam.

Ich versuchte in den nächsten Tagen immer Ausschau nach Josephine zu halten. Was mir selten gelang, da es in Kantina und Stadt unruhig wurde.

°°Charlie, Charlie da versuchen welche Pedras Laden kurz und klein zu hauen.°°, rief Bertuccio beim Reinrennen. Ich schaute ihn an. Er nickte. Bertuccio wusste genau was ich vor hatte:

„Pass auf Erik auf.“, sagte ich und zog mich im Haus meines Vaters um.

Josi

Josi
 

Es war jetzt gut sechs Jahre her, dass ich das Kostüm von Felidae das Letzte mal trug. Es war ein seltsames Gefühl wieder so angezogen zu sein.

Als ich am Marktplatz ankam, versuchte Pedras gerade die Reste von seinem Stand zu verteidigen. Ein Mann der riesig und Muskel bepackt war, hob ihn einfach in die Luft und schleuderte ihn in meine Richtung. Ich lief auf ihn zu:

„Geht es ihnen gut?“, fragte ich. Als Pedras nickte, stand ich auf und ging auf den Mann zu. Seine Größe flösste Respekt ein.

++Ha, Ha, Ha, was willst du Weib denn?++, fragte er höhnisch als ich auf ihn zukam. Ich zog meinen Degen:

„Wer gibt ihnen das Recht, die Stände zu zerstören?“, fragte ich.

++Wer seine Mitgliedsbeiträge nicht bezahlt.++ Sein Gesicht verzog sich zu einem widerlichen Grinsen. Er nahm jetzt ebenfalls seinen Degen zur Hand und griff mich an. Ich konnte seinen Attacken ausweichen, doch er begann auch mit Faust und Füßen zu schlagen. Ich musste mich ganz schön in acht nehmen.

++Ha, ha, ha Leute seht euch diese Gazelle an, wie sie rumhüpft.++, spottete er über mich.

„Du findest mich lächerlich, nicht wahr?“, sagte ich. Mir war klar, dass ich ihm kräftemäßig unterlegen war. Also konnte ich nur mit meiner Schnelligkeit gewinnen. Ich griff mit meinem Degen an, immer auf verschiedene Seiten zielend. Der Typ war total perplex, er musste sich nun darauf konzentrieren meine Schläge abzuwehren und ich schaffte es ihn an Beinen und Armen zu verletzen. Jetzt lag er am Boden und ich zielte mit dem Degen auf ihn:

„Du lässt die Menschen in Zukunft in Ruhe, sonst…“, drohte ich, pfiff Afra heran und galoppierte davon.

Als ich wieder in der Kantina ankam, saß dort für mich eine Überraschung:

„Josi!“, rief ich. Sie drehte sich um. Ich bekam einen Schreck. Sie war völlig abgemagert und sie hatte tiefschwarze Augenringe. Ich ging zu ihr und umarmte sie:

,,Oh Charlie, ist das schön dich wieder zusehen. Ich habe schon nicht mehr daran geglaubt.,, , weinte sie. Ich hielt Josi im Arm:

„Bertuccio, bringe ihr doch bitte eine große Schüssel Chili.“ Er nickte und verschwand in der Küche. Erik kam zum Tisch wo Josi und ich saßen.

„Josi, das ist mein Sohn Erik. Und Erik, das ist die beste Freundin deiner Mutter. Josi.“, stellte ich die beiden vor.

,,Du bist Mutter geworden?,, , fragte Josi:

„Ja, wir müssen uns einiges erzählen. Aber du solltest dich erst einmal von deiner Reise erholen.“ Sie sah mich dankbar an.

°°Hier das Chili.°°, sagte Bertuccio freundlich.

„Ich muss noch was besprechen, entschuldigst du mich bitte.“, sagte ich zu Jo und ging zu Bertuccio in die Küche.

„Pass auf, ich werde Josephine in meinem ehemaligen Zimmer im Hause meines Vaters unterbringen. Praktisch bei dir. Achtest du bitte darauf dass es ihr an nichts fehlt. Ich vertraue darauf, dass es ihr bei dir gut geht.“, sagte ich.

°°Hey, was soll denn dieser Unterton?°°, fragte mich Bertuccio empört.

°°Natürlich passe ich auf sie auf.°°, sagte er dann noch. Ich ging wieder in die Küche.

„Josi.“ Sie blickte mich an:

„Du wohnst im Hause meines Vaters, das kennst du ja und zwar in meinem Zimmer. Bertuccio wohnt in dem Zimmer unter dem Dach. Da wo du früher gewohnt hast.“, erklärte ich. Sie sah Bertuccio ein wenig ängstlich an.

„Oh! Ich habe euch ja noch gar nicht vorgestellt. Also Josi, das ist Bertuccio Murietta, mein adoptierter kleiner Bruder. Der mir inzwischen schon über den Kopf gewachsen ist.“

°°Bei deiner Größe nicht schwer.°°, unterbrach er mich.

„Du bist ganz schön frech.“

,,Aber wo er recht hat.,, , sagte Josi.

„Hey jetzt ist aber gut. Bertuccio, das ist meine beste Freundin Josephine von Voß. Ach Josi, wenn er sich daneben benimmt, sag mir bescheid. Dann ziehe ich ihm die Ohren lang.“, sagte ich.

°°Ich benehme mich doch immer.°°, versuchte sich Bertuccio zu verteidigen.

^°Josi, du redest so komisch, warum?°^, fragte Erik plötzlich. Wir alle lachten:

,,Nun Erik, die Sprache im meinem Land ist anders. Aber ein paar Laute nimmt man immer mit, auch wenn man eine andere Sprache spricht.,, , erklärte Josi meinem Sohn. Sie erzählte ihm noch mehr, aber ich musste wieder an die Arbeit.

Kurz nach Feierabend machten wir die Kantina sauber und ich brachte sie und Bertuccio noch zum Hause meines Vaters. Sie fragte mich:

,,Wo wohnst du jetzt eigentlich?,,

„Ehm, auf der Hazienda de la Vega.“, sagte ich: „Wir erzählen uns morgen alles.“, sagte ich schnell, als sie mich grinsend ansah. Da war sie wieder, die Josi, die ich kannte.

Ich kam nach hause:

^^Charlie? Wo warst du solange? Habe mir schon Sorgen gemacht.^^, sagte Diego.

„Stell dir vor, Josi ist heute angekommen. Sie ist völlig runtergehungert. Sie war einst so fröhlich und abenteuerlustig. Davon ist kaum noch was zu merken.“, sagte ich: „Es erschreckt mich was einige Ehemänner mit ihren Frauen machen.“, führte ich erschüttert fort. Diego nahm mich in den Arm:

^^Ich bringe Erik ins Bett und komme dann zu dir. Lege dich auch schon mal hin.^^ Ich liebte ihn dafür und küsste ihn:

„Bis gleich.“ Als er endlich ins Bett kam, massierte ich ihm den Rücken und schneller als wir dachten, waren wir wieder dabei.

Ich betrat an diesem morgen die Kantina sehr früh. Als Bertuccio rein kam, war er alleine:

„Wo ist denn Josephine?“, fragte ich.

°°Sie schläft noch.°°, sagte er.

„Du scheinst mir heute Morgen nicht der Munterste zu sein. Woran liegt es?“

°°Deine Freundin scheint einiges durchgemacht zu haben. Sie hat drei oder viermal in der Nacht geschrieen. Da muss in den letzten Jahren viel schreckliches gewesen sein.°°, vermutete er.

„Hört sich an, als sprichst du aus Erfahrung.“, hakte ich nach.

°°Allerdings. Ich habe das bei meiner Cousine erlebt. Sie wurde lange auf das Übelste misshandelt. Zum Schluss hat sie sich umgebracht, weil sie es nicht mehr ertragen hat von Männern vergewaltigt zu werden.°° Bertuccio hatte einen schauderhaften Blick aufgelegt, den ich gar nicht von ihm kannte.

„Kannst du heute den Laden alleine schmeißen? Ich will mich heute um Jo kümmern.“, versuchte ich abzulenken.

°°Na klar, wo ist eigentlich Erik?°°, fragte er mich.

„Den habe ich bei Alejandro gelassen. Ich hole ihn nachher ab.“, sagte ich.

°°Aha, gut ich mach das hier. Kümmere du dich um Josi.°°, sagte er und ging in die Küche.

Ich betrat das Haus meines Papas und ging die Treppe hinauf. Ich klopfte an mein ehemaliges Zimmer und öffnete die Tür. Josi starrte mich erschrocken an:

„Keine Angst. Ich bin es doch nur.“, sagte ich, um sie zu beruhigen.

,,Musst du mich so erschrecken?,, , keuchte sie.

„Entschuldige, hast du Hunger?“, fragte ich.

,,Ja, großen.,, Wir gingen in die Küche und wir machten uns Frühstück.

„Ich habe gehört, du hast heute Nacht sehr unruhig geschlafen. Was war denn?“, fragte ich.

,,Immer noch direkt aufs Ziel zu, nicht wahr. So kenne ich dich.,, , sagte sie.

„Also, was war?“, fragte ich nach.

,,Können wir das auf nachher verschieben.,, , sagte sie und biss in ihr Brot. Ich sagte nichts mehr, ich wollte sie zu nichts zwingen. Nach dem Essen sattelten wir die Pferde und ritten los. Als wir die Stadt verlassen hatten, begann sie zu erzählen:

,,Ich kam aus Kalifornien zurück nach Preußen und Rostock. Mein Vater war schwer krank geworden. Tuberkulose. Meine Mutter hatte sich widerwillig um ihn gekümmert und ich löste sie ab. Sie hatte in ihrer Freizeit nichts besseres zu tun, als mir einen reichen Ehemann mit Macht auszusuchen. Sie sagte er würde sich darum kümmern, dass Vater gut gepflegt wird. Darum heiratete ich den Vogt von Rostock, Malte von Hagen. Er war vom ersten Tag an Jähzornig, geizig und brutal. Und anstatt meinen Vater medizinisch zu versorgen, ließ er ihn in ein Heim für geistig Verwirrte einweisen. Er lebte noch anderthalb Jahre und nur kurz vor seinem Tod wurde es mir gestattet ihn noch einmal zu sehen. Mein Mann ließ mich vorher nicht zu ihm und jedes Mal wenn ich fragte, schlug er mich. Er sagte ich müsse nur noch für ihn da sein. Schließlich wurde ich von ihm schwanger und bekam eine Tochter, Christin. Die nächsten sechs Jahre, bis 1839, war ich nur damit beschäftigt, sie vor diesem Ungeheuer zu beschützen. Aber ich konnte nicht immer da sein. Er begann auch sie zu prügeln und eines Tages geschah es. Sie spielte in seinem Arbeitszimmer, obwohl ich ihr das verboten hatte und…,, Sie machte eine Pause, als ob ihr die Worte alle Kraft kosteten. ,,Sie warf ein teures Tintenfass um und Malte kam gerade herein. Er schlug sie und warf sie gegen die Wand. Es brach ihr das Genick. Dann nahm er sich mich vor. Er haute mich windelweich und sagte ich hätte Christin mit Absicht in sein Arbeitszimmer gesteckt.,, ,schluchzte sie.

„Was hat deine Mutter getan, als du ihr das alles berichtetest?“, fragte ich.

,,Sie sagte ich hätte besser aufpassen müssen und das er mich zu Recht schlägt, weil ich zu ungehorsam sei. Ich sei schuld am Tod meiner Tochter. Ab da habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich habe den Brief an dich geschrieben und bin geflohen. Ich hatte viel Glück bei meiner Flucht. Malte ließ mich verfolgen, aber es haben mich nette Leute versteckt.,,, erzählte sie zu ende.

"Oh Josi, hätte ich das geahnt.“, sagte ich. Ich wusste nicht wie ich sie trösten konnte.

,,Ich weiß, dass du mir geholfen hättest. Aber genug von mir. Wie ist es dir in den letzten zehn Jahren ergangen.,,

„1833 kam Diego, nach sechs Jahren Studium in Spanien zurück. 1831 übernahm bei uns Kommandant Raymont die Macht. Er war ein Tyrann. Er erhöhte Steuern, die die Bauern hier zum Teil nicht zahlen konnten. Raymont ließ sie dann ins Arbeitslager oder ins Gefängnis stecken oder er nahm ihnen die Vorräte und ließ sie hinrichten. Es war grauenvoll. Die Soldaten benahmen sich wie Schweine. Sie nahmen sich alles raus. Ein Jahr später ermordete er meinen Vater.“

,,Was! Wieso?,,

"Mein Vater hatte einen Brief an den Obergouvaneur geschrieben mit der Bitte Raymont abzusetzen. Der Brief wurde abgefangen und er ließ meinen Vater öffentlich als Hochverräter hinrichten. Ein paar Monate später tauchten Zorro und Felidae auf. Die zwei hatten es sich wohl zur Aufgabe gemacht für Gerechtigkeit zu sorgen.“, erzählte ich.

,,Und haben sie Raymont umgebracht?,, , fragte Jo.

„Nicht ganz, Sie hatten die Pläne von Raymont und Co aufgedeckt. So haben zwei rechtschaffensten die Macht für kurze Zeit übernommen. In dieser Zeit haben Diego und ich auch geheiratet, ich war schon mit Erik schwanger. Das war im Mai 34. Im Julie kam er dann zur Welt.“ Wir bogen in das Tor zur Hazienda ein und holten Erik ab. Gleichzeitig stellte ich meine Familie vor. Als erstes Maria und danach Bernah:

„Wo sind denn Alejandro und Diego?“, fragte ich.

--Die sind mit Erik im Kuhstall und behandeln Elsa.--, sagte Bernah.

,,Wer ist Elsa?,, , fragte Josi.

„Elsa ist Eriks Lieblingskuh, wenn der was passiert, ist Erik immer ganz aufgelöst. Du hättest ihn sehen sollen, als diese Kuh ihr Brandzeichen bekam. Ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich an sein Geschrei denke.“, erklärte ich. Wir machten uns auf den Weg in den Stall. Josi fragte:

,,Reitet er manchmal auch auf ihr.,, Ich nickte. ,,Ich weiß von wem er das hat.,,

„Ja wir sind auch auf so mancher Kuh geritten.“, erinnerte ich mich.

Wir betraten den Stall. Diego kniete und sah sich den Huf der Kuh an, während Alejandro sie festhielt.

„Hallo ihr zwei.“, sagte ich und Diego stand auf. „Darf ich euch meine Freundin Josephine von Voß vorstellen.“ Die beiden Männer schauten sie an. Dann sagte Alejandro:

*Ne, darfst du nicht.* und grinste.

„Don Vega, du bist unmöglich.“, sprach ich darauf. „Also Josi, das ist mein Schwiegerpapa, Don Alejandro de la Vega. Daneben steht, gerade mit ein wenig Kuhmatsch beschmutzt, mein Ehemann Diego de la Vega.“, sagte ich.

^^Das muss man doch nicht jedem auf die Nase binden.^^ sagte er etwas beleidigt.

„Entschuldige.“ Er nahm die Hand von Josi und küsste sie. „Schmeichler.“, flüsterte ich.

^^Eifersüchtig?^^, fragte er schelmisch.

„Vielleicht.“, erwiderte ich. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und wir verließen den Stall wieder:

,,Deine Familie ist wirklich nett. Was machen wir jetzt noch?,, , fragte sie.

„Wir schnappen uns jetzt Erik und reiten lange aus.“ Wir waren erst kurz unterwegs als Erik sagte:

^°Mama, ich habe Hunger.°^ Also stiegen wir ab und bauten das Picknick auf, das Maria uns eingepackt hatte.

Plötzlich hörte ich meinen Namen:

°°Charlie!°°

„Wer ruft da?“, fragte ich.

°°Charlie, hier bist du. Ich habe nach euch gesucht. Komm schnell auf die Hazienda Vega, es scheint was passiert zu sein. Diego hat mich losgeschickt.°° sagte Bertuccio.

„Was ist los? Ist jemand verletzt?“, fragte ich, doch er antwortete nicht. Wir stiegen auf die Pferde und preschten zur Hazienda. Diego wartete vor dem Tor. Sein Gesicht voller Sorge. Ich sprang von Espiranza und rief:

„Diego, was ist los?“

^^Komm mit, sie wird es dir erzählen.^^, sagte er. Ich verstand gar nichts. Als ich in den Salon der Hazienda kam, saß dort ein Mädchen. Sie hatte rabenschwarze Haare und eine rötliche Hautfarbe:

„Wer bist du?“, fragte ich freundlich, denn sie schien voller Angst zu sein.

))Mein Name ist, `Die mit dem Wind spricht´.((, sagte sie. Ich sah Diego fragend an.

^^Sie kam vor ein paar Stunden, als blinder Passagier, mit einem Schiff hier an. Sie gehört zum Stamm der Chumasch Indianer.^^, erklärte er. Mir war aber immer noch schleierhaft, was sie hier tat.

))Mein Volk lebt auf der Baja California. Kommandant Sloat hat dort vor ein paar Wochen begonnen, meine Verwandten und Freunde zu ermorden. WIR BRAUCHEN DRINGEND HILFE !!!((, schrie sie jetzt fast. Ihr liefen dabei Tränen aus den Augen. Ich sah meinen Ehemann an:

^^Ich werde mit ihr mitfahren und den Ureinwohnern helfen.^^, sagte er.

„Ich werde mitkommen.“ sagte ich, aber Diego schüttelte den Kopf.

^^Bitte Charlie, ich möchte das du hier auf unsere Familie aufpasst. Sie brauchen dich. Außerdem ist Josephine da.^^, sagte er.

„Diego, ich lasse dich ungern alleine gehen. Ich weiß dass du zurecht kommst, aber…“ mir war kalt in diesem Moment. Diego nahm mich in seine Arme:

^^Mach dir keine Sorgen.^^, flüsterte er.

„Wirst du als Zorro gehen?“, fragte ich ihn. Er nickte. „Wie willst du auf die Baja California kommen?“, fragte ich weiter.

^^Morgen früh fährt ein Versorgungsschiff hin. ´Die mit dem Wind spricht´ wird mich begleiten. Keine Angst, mir wird schon nichts geschehen und ich werde immer an dich und Erik denken^^, er drückte mich nun fest an sich.

))Mein Volk wird auf ihn achten, denn Füchse sind heilig.(( Ich sah das Mädchen an. Sie hatte eine starke Ausstrahlung.

))Aber ich spüre auch in ihnen den Geist eines edlen Tieres. Eine Katze nicht wahr?(( Ich sah ´Die mit dem Wind spricht´ verwundert an. Woher wusste sie das?

))Ich bin ein bisschen eigenartig, verzeiht mir.((, sagte sie und verschwand aus dem Salon.

Diegos Abreise

Diegos Abreise
 

Diego und ich erwachten am frühen Morgen. Ich lag neben ihm. Seine Wärme war so vertrauenserweckend. Im diesem Augenblick wurde mir wieder bewusst was er vor hatte.

^^Charlie?^^, fragte Diego.

„Ich würde es dir so gerne ausreden.“, sagte ich:

„Aber ich weiß das würde ich nicht schaffen, weil du, wie ich, ein Dickkopf in solchen Sachen bist. Aber versprich mir, das du vorsichtig bist.“ Er schwieg, sagte dann aber:

^^Lass uns aufstehen.^^ Wir stiegen aus dem Bett, zogen uns an und weckten Erik. Es war einer der seltenen Momente, wo WIR unseren Sohn weckten.

Nach dem Frühstück half ich Diego beim Sachen packen. Dann begann er sich von Maria und seinem Vater zu verabschieden. Die mit dem Wind spricht, Erik, Diego und ich fuhren zum Hafen. Vor dem Schiff „Poseidon“ nahm Diego seinen Sohn auf den Arm und sagte zu ihm:

^^Erik, ich möchte das du gut auf deine Mutter aufpasst und auf sie hörst, klar.^^ Erik nickte und drückte ihn ganz fest.

^°Wo willst du denn hin?°^, fragte unser Sohn.

^^Ich möchte wem helfen.^^, sagte sein Vater und blickte dann zu mir. Diego setzte Erik ab und kam zu mir. Ich sah zu Boden. Er hob mein Kinn und küsste mich. Ich machte die Augen zu, denn ich wollte nicht dass er die Tränen in meinen Augen sah.

^^Mach dir keine Sorgen. Ich passe auf mich auf.^^, sagte er.

„Ich möchte das du den hier mit nimmst.“ Ich holte den Ring raus, denn ich von Diego zur Verlobung bekommen hatte. Er passte nur auf seinen kleinen Finger, aber dort perfekt. Ich schaute ihn an:

„Komm zu mir zurück, ja.“, bat ich. Er gab mir einen Kuss und bestieg die "Poseidon". Die mit dem Wind spricht sprach jetzt zu mir:

))Die Geister werden ihn und sie beschützen. Glauben sie mir.(( Sie drehte sich um und betrat ebenfalls das Schiff. Ich nahm Erik auf den Arm und wir schauten zu, wie das Schiff auslief und in der Ferne verschwand.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und sah Josi:

„Ich habe Angst um ihn.“, sagte ich nur.

,,Ich weiß.,, , sagte sie. Wir gingen in die Kantina. Auf dem Weg dahin begegneten wir einigen Soldaten:

>>Eh, de la Vega, wer ist den deine schnuckelige Freundin?<<, johlten sie laut.

„Ich würde es euch sagen, wenn es euch nicht einen Dreck angehen würde.“, sagte ich. Einer der Soldaten kam auf uns zu. Es war der, der mich auch schon des Öfteren angefasst hatte. Ich stellte mich vor Josi:

„Ich würde mir das überlegen.“, drohte ich: „Du hast von mir schon oft eine geknallt bekommen.“ Ich erhob meine Faust.

>>Reg dich ab. Ich geh ja schon.<< Josi und ich begannen mit der Arbeit.

Die Bedrohung

Die Bedrohung
 

Bertuccio kam etwa eine halbe Stunde nachdem wir die Kantina geöffnet hatten:

°°Oh ihr zwei schon hier wie kommt es?°°, fragte er.

„Sollen wir die ganze Zeit zu hause abhängen oder was?“, fragte ich.

^°Onkel Bertuccio, spielst du mit mir?°^ fragte ihn Erik.

°°Tut mir Leid Kleiner aber ich muss arbeiten.°°, sagte Bertuccio traurig.

^°Mama, darf ich rausgehen und spielen?°^, fragte er jetzt mich.

„Ja, aber bleibe in der Nähe.“ Er rannte raus. Gleichzeitig betrat dieser Mann wieder meine Kantina, Choosè:

/) Guten Tag Seniorina.(/, sagte er schleimig.

„Guten Tag, was kann ich für sie tun?“, fragte ich bemüht freundlich.

/)Ich möchte ihnen etwas anbieten.(/ Ich sah ihn misstrauisch an. /) Nein, nein ich möchte nicht ihre Kantina kaufen. Ich möchte ihnen die Mitgliedschaft in der Südindischen Handelsgesellschaft ans Herz legen.(/, sagte er.

„Wieso sollte ich Mitglied werden?“, fragte ich.

(/ Es wäre von Vorteil.(/, meinte er. /)Die Gesellschaft würde auf ihre Kantina, auf ihre Mitarbeiter und sie aufpassen.(/

„Ehm wieso sind sie der Meinung, dass wir Schutz brauchen?“, fragte ich. Er grinste hämisch:

/)Es ist gefährlich heutzutage. (/ Er sah Erik reinkommen: /)Auch für

Kinder.(/, sagte Choosè. Ich konnte diesen Typen immer weniger leiden:

„Raus hier.“, fauchte ich. Er sah mich überheblich an. Bertuccio kam aus der Küche, er hatte wohl mitgehört:

°°Senior, ich würde tun was sie sagt.°°, sagte er böse. Dann kam auch noch Josi an die Bar:

,,Das sie sich gar nicht schämen ein Kind zu bedrohen.,, , sagte sie. Senior Choosè verließ die Räumlichkeiten.

„War das klug von mir?“, fragte ich. Bertuccio und Josi sahen sich an:

°°Was hast du denn für eine Wahl?°°, fragte er.

,,Entweder sie tanzt nach deren Pfeife oder sie macht ihr eigenes Ding.,, , sagte sie.

„Ja, aber wenn sie ihre Drohung wahr machen?“, fragte ich.

°°Seit wann bist du so ein Angsthase, früher hättest du „Nein“ gesagt ohne viel darüber nachzudenken. Wenn Probleme auftauchen werden wir sie lösen, Punkt.°°, sagte Bertuccio kämpferisch.

,,Der Meinung bin ich auch.,, , sagte Josi. Ich sah die Zwei an.

„Ihr habt recht.“, sah ich ein und verwarf meine Zweifel.

In den nächsten Tagen kamen immer wieder unangenehme Typen herein, die versuchten Unruhe zu stiften. Gott sei Dank sorgte Bertuccio für Ordnung. Doch als ich an diesem Abend die Kantinentür schließen wollte, fiel auf einmal ein Mann über mich her. Er drückte mich zurück ins Lokal. Ein zweiter Mann nahm Erik. Ich konnte mich losreißen und den Degen hinter der Bar erreichen. Ich zog ihn vor und ging auf den ersten Mann los.

>>Eh! lass deinen Degen fallen.>>, sagte der Zweite:

>>Sonst...<< weiter kam er nicht. Josi schlug ihn mit einem Stuhl nieder. Der erste Mann rannte nach draußen. Ich schaute Josi an, sie lächelte:

,,Wir sind immer noch ein gutes Team.,, , sagte sie. Ich lief zu meinem Sohn und nahm ihn in den Arm:

„Ist dir was passiert?“, fragte ich ihn. Er schüttelte den Kopf. Ich blickte auf:

„Danke Josi.“

,,Ich wusste gar nicht mehr wie das ist, sich zu wehren.,,

„Was ist, hättest du Lust heute Abend mit mir zu fechten?“, fragte ich sie.

,,Ja, warum nicht, soll ich gleich mitkommen?,, Ich nickte und wir verließen die Kantina. Nach dem Abendbrot legte ich Erik ins Bett, danach holte ich noch zwei Degen und begab mich in den Garten. Josi wartete schon auf mich, ich Übergab ihr einen:

,,Bitte sei vorsichtig mit mir, ich habe seit Jahren nicht geübt.,, , sagte sie.

„Ha, von wegen. Ich werde dich nicht schonen.“, erwiderte ich. Jetzt begannen wir die Degen zu kreuzen:

„Die Deckung hat dir mein Vater aber sicher anders gezeigt. Da sind ja Lücken ohne Ende.“, sagte ich.

,,Willst du mich herausfordern?,, , fragte sie beleidigt.

„Ja!“ Nun begann sie zu kämpfen und sie war gut. Eine Stunde lang tobten wir quer über den Garten und hätten fast Marias Blumen zertreten. Erst als sie einschritt hörten wir auf:

„Puh, dafür dass du so lange nicht geübt hast, alle Achtung.“, lobte ich.

„Bernah wird dich sicher nach hause bringen. Ich sage ihm bescheid.“ Josi schritt auf mich zu und drückte mich:

,,Danke.,, , sagte sie und ich lief ins Haus. Er fuhr Josi in die Stadt und ich begab mich in Eriks Zimmer. Neben seinem Bettchen war ein Stuhl, auf den ich mich jetzt setzte. Ich beobachtete Erik. Er sah seinem Vater so ähnlich.

„Diego, wo bist du?“, flüsterte ich. „Ich vermisse dich.“ Ich küsste meinem Sohn auf die Wange und verließ das Zimmer. Auf dem Flur begegnete ich Alejandro.

*Wo kommst du denn her?*, fragte er mich. Ich zeigte auf Eriks Zimmer. Er nickte und sagte: *Eh, ich habe gehört du wurdest angegriffen?Stimmt das?*

„Ja, die Südindische Handelsgesellschaft wirbt mit harten Bandagen. Ich werde ab morgen Felidae immer dabei haben.

Die japanischen Schwerter

Die japanischen Schwerter
 

In den nächsten Tagen ließ ich Erik bei Alejandro und Maria. Ich wollte einfach nicht riskieren, dass er verletzt wird. Als ich an diesem morgen einkaufen ging, las ich auf dem Markt ein Plakat.

//Die Südindische Handelsgesellschaft präsentiert: exotische Waffen aus aller Welt. Unter anderem: Speere von afrikanischen Stämmen, Waffen aus dem europäischen Mittelalter und als besondere Attraktion japanische Schwerter.//

Das würde Josi bestimmt interessieren. Soweit ich wusste hatte sie einige Zeit in Japan gelebt und beherrschte die Sprache perfekt. Ihr Vater hatte geschäftlich dort zu tun und gab sie zu einem Meister der sie viel lehrte. Wenn ich mich richtig erinnerte hieß er Makoto.

Ich dachte mir:

„Da werde ich heute noch mit ihr hingehen. Als Dankeschön für die Rettung.“

„Josi!“ rief ich als ich wieder in die Kantina kam. „Hättest du nicht Lust mit mir auf diese Ausstellung zu gehen? Wir überlassen Bertuccio für eine Stunde das Lokal und wir gucken uns das an.“, sagte ich freudig.

°°Ja, ja und ich stehe hier rum und arbeite. Das sind mir die Richtigen.°°, schmollte Bertuccio in der Küche.

„Hab dich doch nicht so.“, sagte ich und schnappte mir Josi. Wir gingen zum Gebäude der Südindischen Handelsgesellschaft, das an der anderen Seite des Marktplatzes war und betraten die Ausstellungshalle. Josi las das Plakat und versteinerte:

„Was ist los?“, fragte ich.

,,Die schreiben hier, das sie japanische Schwerter haben.,, , sagte sie.

„Ja und?“

,,Mit japanischen Schwertern ist das so eine Sache. Entweder man erbt sie oder man bringt den Besitzer um und stielt sie.,, Ich wusste nun was Josi meinte:

„Ich glaube kaum, dass die Gesellschaft geerbt hat.“, sagte ich und wir betraten den Raum. Mit Kennerblick wandte sich Josi dem ersten Schwert zu. Plötzlich begann sie laut los zu lachen.

„Was denn nun?“, fragte ich. Alles drehte sich schon nach uns um.

,,Weißt du was da steht?,,

„Eh nein, wie auch.“, sagte ich verdutzt.

,, Da steht...,, sie kam nicht weiter mit dem Reden: ,,Da steht: morgens frische Brötchen.,, Wir wieherten los vor lachen. ,,Normalerweise gehört da der Name des Herstellers oder des Besitzers rauf.,, , erklärte sie mir. Auf den anderen Schwertern stand genauso ein Kauderwelsch. Doch vor dem Letzten blieb Josi bewegungslos stehen:

,,Das,, , sagte sie ,,Das ist das einzig echte Schwert.,, Ich schaute sie an, doch sie starrte nur auf die Waffe.

,,Es gehört Jokojoshi Makoto. Meinem Meister. Da steht sein Name, siehst du?,, Sie wollte wohl das ich sie bestätige, aber ich erkante nur Striche, die kreuz und quer übereinander lagen.

,,Er hätte es niemals weggegeben. Was ist da wohl passiert?“

/°Interessieren sie sich für eins dieser Schwerter? Bis auf dieses hier können sie alle kaufen. °/

„Warum dieses nicht?“, fragte ich den Mann, den ich jetzt erkannte. Es war schon wieder dieser unangenehme Choose.

/°Nun, das ist das Lieblingsstück von Senior Fernando. °/, sagte er. Ich brauchte diesen Mann nur sehen und ich war wütend. Ich sagte ihm herausfordernd:

„Unter lauter Fälschungen wäre mir das einzig Echte auch das Liebste.“ Jetzt mischte Josi sich ein:

,,Woher haben sie das Schwert?,,

/°Das hat uns der Besitzer selbstverständlich geschenkt. °/, sagte er.

,,Er hat es ihnen geschenkt? Was haben sie denn großartiges geleistet, um sein Schwert zu bekommen.,,

/°Was spielt das für eine Rolle?°/, fragte er.

,,Eine entscheidende. Man bekommt so ein Schwert nicht einfach so geschenkt. Ach wie hieß der Schenker eigentlich? Das müssten sie ja wenigstens wissen.,, , fragte Josi. Choose wurde nun ziemlich ungehalten und warf uns raus. Als ich Josi fragte:

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, sagte sie:

,,Nein, Makoto ist tot.,, Ich wusste, das sie ihn sehr gemocht hatte. Denn er war einer der wenigen Männer in Japan, der Frauen respektierte. Ich musste das Schwert da rausholen. Es ist sicher auch gestohlen worden und Makoto haben sie umgebracht. Wir gingen in die Kantina zurück und arbeiteten weiter. Josi sprach den ganzen Tag über kein einziges Wort.

°°Was ist los mit ihr?°°, fragte Bertuccio mich.

„Wird sie dir sicher noch erzählen. Ich möchte das sie es dir alleine erzählt.“, vertröstete ich ihn. Als meine beiden Mitarbeiter das Lokal verließen, wartete ich noch bis es ganz dunkel war und zog mich dann um. Ich schlich einmal quer über den Marktplatz und dann hinter das Gebäude der Südindische Handelsgesellschaft. Dort wurde ich Ohrenzeuge einer Interessanten Unterhaltung zwischen Kommandant Lopez und Senior Fernando, dem Chef der Gesellschaft:

// Also Kommandant, wir sind uns einig. Sie bekommen eines der Schwerter, wenn sie in den nächsten Tagen nicht eingreifen, wenn wir die Nicht- Mitglieder ehm… „ÜBERZEUGEN“ in unseren Verein einzusteigen.//, sagte Fernando.

>>Oh, ein Schwert reicht da aber bei weitem nicht.<<, sagte Lopez gierig.

Plötzlich raschelte es hinter mir und ich versteckte mich. Ich sah nur einen schwarzen Schatten, der auch versuchte ins Haus zu gelangen. Es war weg, ohne Vorwarnung. Ich wartete einen Augenblick, dann war er wieder da, mit etwas in seiner Hand. Der Schatten flüchtete in den Wald, ich hinterher. Ich wollte wissen ob er das Originalschwert mitgenommen hatte. Auf einer Lichtung mitten im Wald holte ich ihn ein:

„WARTE!“, rief ich. Er hielt an und drehte sich um. Im Mondlicht sah ich nur die Augen, das restliche Gesicht war verdeckt. Ich sah klare blau- grüne Augen.

,,Was willst du?,, , fragte erstaunlicher weise eine weibliche Stimme.

„Ich möchte das Schwert.“, sagte ich in betont fester Stimme.

,,Nein.,, , sagte sie zurück.

„Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen dich, aber ich brauche das Schwert unbedingt.“, sagte ich. Weil sie es mir immer noch nicht gab, griff ich sie an. Sie verteidigte sich geschickt.

,,Das Schwert gehört dir nicht.,, , fauchte sie.

„Nein, aber dir gehört es auch nicht. Es gehört Jokojoshi Makoto.“

,,Ja, woher weißt du das?,, , fragte sie, während sie mit dem Schwert auf mich losging. Ich kam gar nicht zur Antwort, denn plötzlich standen wir uns dicht gegenüber und blickten uns in die Augen. Dann begann sie zu kichern und ließ das Schwert sinken:

,,Hier hast du es.,,, sagte sie, steckte die Waffe in die Scheide und übergab es mir.

„Was soll das jetzt?“, fragte ich und schaute auf. Die Frau war weg.

Malte von Hagen

Malte von Hagen
 

Ich lief zurück zur Kantina und zog mich wieder um. Dann machte ich mich auf den Weg zur Hazienda. Ich ging zu Fuß, Espiranza neben mir. Ich fragte mich die ganze Zeit, wer diese Frau war. Ihre Augen hatten mich beeindruckt und ich wusste nicht warum. Der Mond leuchtete diese Nacht sehr hell. Wahrscheinlich hatte sie das so geheimnisvoll gemacht.

Ich starrte in den Himmel und mein Blick viel genau auf Orion. Dieses Sternenbild stellt einen tapferen Jäger dar und wieder wanderten meine Gedanken zu Diego.

"Ob er jetzt auch gerade in den Himmel blickt?“, fragte ich mich. Er fehlte mir auf einmal so sehr. Ich beschloss erst später auf die Hazienda zu gehen und machte mich auf den Weg zum Meer. Ich setzte mich an den Strandabschnitt wo wir geheiratet hatten. Ich dachte an Diego, ich wusste das ich mich mit dem Gedanken an ihn selbst quälte und sie auch keinen Sinn machten. Aber in diesem Moment konnte ich einfach nicht anders. Der Wind wehte in meinen Haaren und das Wasser war leicht gewölbt. Ich hörte die Wellen am Strand zerschlagen und Espiranza schnaubte hinter mir, ich genoss diese Ruhe:

,,CHARLIE!,, , rief eine Frau weit hinter mir. Aber ich reagierte nicht. Ich sah sie von links auf mich zukommen.

,,Charlie, da bist du ja. Wir haben uns alle schon Sorgen gemacht.,, , sagte Josi.

„Woher weißt du das ich hier bin, Jo?“, fragte ich sie.

,,Woher weiß ich das wohl? Du bist vor Jahren auch immer an den Strand gegangen, wenn du Liebeskummer wegen Diego hattest. Ich habe mir gedacht, das hat sich vielleicht nicht geändert.,, , sagte sie.

„Weißt du Jo, ich habe gerade darüber nachgedacht, ob es richtig ist.“, sagte ich.

,,Ob was richtig ist?,, , fragte sie.

„Alles, ob es richtig ist jedes Mal zu kämpfen und stur zu bleiben, obwohl man andere und sich in Gefahr bringt.“, sagte ich. Josi guckte mich einen Moment ungläubig an, sagte aber dann:

,,Wie viele Menschen hättest du schon verloren, wenn du nicht gekämpft hättest? Sieh mich an. Ich habe vieles verloren, weil ich glaubte nicht gewinnen zu können. Ich weiß jetzt wieder, dass man sich anstrengen muss, um das zu erreichen was man möchte.,,

„Ich weiß das, aber sage mir was man tun muss, wenn jemand den du liebst in Gefahr ist, aber du musst wegen Gründen hier bleiben musst?“

,,Das kann ich dir nicht beantworten. Du hast doch Vertrauen in Diego und die Sache für die er einsteht. So kannst du die Zeit überwinden. Du wirst dir immer Sorgen um ihn machen, aber du kannst deshalb das Leben hier nicht vernachlässigen. Komm ich bringe dich auf die Hazienda.,, ,sagte Josi und sie half mir beim Aufstehen. Wir gingen auf die Straße als schon eine Kutsche hinter uns kam.

°°Josi, hast du sie gefunden? Charlie, wo in Gottes Namen hast du dich rum getrieben?°°, fragte Bertuccio in einem strengen Ton. Ich antwortete nicht. Ehrlich gesagt habe ich ihn gar nicht richtig wahrgenommen:

°°CHARLIE?°°, fragte er etwas lauter.

„Ja, was ist?“, schreckte ich hoch. Bertuccio sah mich verwundert an.

°°Komm ich bringe dich nach hause.°°, sagte er und wir stiegen auf.

Ich sah noch kurz ob mein Sohn in seinem Bett schlief und legte mich dann in mein kaltes Bett.

Am nächsten morgen war ich total fertig:

--Du siehst müde aus.--, sagte Bernah.

„Gehst du Erik holen? Ich bin zu kaputt.“, fragte ich.

--Wer bis spät in die Nacht am Strand hockt und sich selbst bemitleidet, keine Gnade, hol du ihn raus.-- In so einem Ton hatte Bernah noch nie mit mir gesprochen, aber er hatte recht. So ging ich in Eriks Zimmer:

„Erik?“, er war nicht in seinem Bettchen. Ich hatte schon so eine Ahnung wo er war und begab mich ins Schlafzimmer. Da lag er seelenruhig in Diegos Bett. Er grinste mich an:

^°Mama, darf ich heute mitkommen?°^, fragte er.

„Das geht leider nicht mein Kleiner. Das ist im Augenblick einfach zu gefährlich.“, sagte ich.

^°Ach Mama, ich kann schon gut auf mich selbst aufpassen.°^ versuchte er zu widersprechen.

„Nichts da, aber vielleicht nimmt dich dein Onkel mit.“, sagte ich.

„Nun komm, ziehe dich an und komm runter.“ Ich verließ das Zimmer. In der Küche bereitete ich das Frühstück vor, als Bernah in rein kam:

„Bernah, kannst du heute Erik mitnehmen? Ich denke es ist einfach zu gefährlich, um ihn zur Kantina mitzunehmen.“, versuchte ich ihn zu überreden.

--Ist in Ordnung.--, sagte er. Erik kam herunter und setzte sich an den Tisch.

--Erik, willst du mir heute helfen. Ich muss die Schafe zusammentreiben.--, bot Bernah an.

^°Nein, ich will mit Mama mit und ihr helfen.°^, quengelte mein Sohn und sah mich mit großen braunen Augen an.

„Bernah, hilf mir.“ Doch der zuckte mit den Achseln. „Danke.“, sagte ich. Doch Diegos Bruder lächelte nur. Ich war natürlich nicht sonderlich begeistert, dass Erik jetzt doch mit in die Kantina kam, aber was sollte man gegen eine "Männersippschaft" schon ausrichten.

„Also los mein kleiner Strolch, du kannst mitkommen, aber nur wenn du mir versprichst in der Kantina zu bleiben.

Als ich ankam, machte ich mich sofort daran die Küche einer Grundreinigung zu unterziehen. Es war wieder mal Zeit. Dann betraten Josi und Bertuccio das Lokal:

°°,,Guten morgen.,,°°, sagten beide zusammen und begannen zu kichern.

- Habe ich was verpasst?-, fragte ich mich. „Hey ihr zwei, könnt ihr mir einen gefallen tun und heute ein Auge auf Erik haben? Er wollte unbedingt mit.“, sagte ich. °°,,Klar,,°°, sagten sie wieder zusammen und grinsten sich an.

„Sagt mal, was habt ihr euch heute morgen schon reingeholfen? Es ist ja schlimm.“, sagte ich.

°°Gönnst uns keinen Spaß?°°

„Nö.“, sagte ich lachend. Die ersten Gäste betraten die Kantina mit den Worten:

„Wein.“ „Wein.“ „Rum.“ „Wein.“ Josi und Bertuccio kümmerten sich um die Gäste, während ich mein Chili kochte.

Es war ein sehr heißer Tag und zu allem Überfluss (Was das Schwitzen betraf) machte ich noch zuviel Pfeffer an meine Gerichte. Bis zum Nachmittag blieb alles ruhig. Die Soldaten aßen spuckten Feuer und tranken. Erik lief umher und stellte wie immer fragen.

Dann betrat ein Mann das Lokal. Er war groß, hatte einen Vollbart und böse stechende Augen. Er kam direkt auf die Bar zu:

„Guten Tag, was möchten sie bitte?“, fragte ich freundlich. Er starrte mich an und mich überkam ein Gefühl der Übelkeit. Er antwortete schließlich in einem gebrochenem Spanisch:

<<Wo ist Josephine von Hagen?>>

„Ich weiß nicht wen sie meinen.“, sagte ich unschuldig.

<<Spielen sie nicht die Ahnungslose, Senorita Luis.>>, fauchte er.

„Ich heiße jetzt de la Vega.“ Ich biss mir auf die Zähne um nicht zu schreien. Plötzlich kam Josi aus der Küche. Sie erblickte ihren Mann:

,,Geh weg!,, , begann sie zu wimmern. Der Kerl sprang auf seine Frau zu und begann sie zu schlagen:

„NEIN, HÖREN SIE SOFORT AUF!!!“, brüllte ich und lief auf ihn zu. Doch Bertuccio war schneller. Er packte ihn am Kragen und zog ihn von Josephine weg:

<<LAS MICH LOS, DAS IST MEINE FRAU, DIE KANN ICH SCHLAGEN WIE ICH WILL !!!>>, schrie er.

°°Aber nicht hier. Machen sie dass sie wegkommen, sonst vergesse ich mich. Wenn ich höre, dass du dieser Frau zu nahe gekommen bist...°°, sagte Bertuccio mit einer harten Stimme und schmiss ihn raus. Jetzt ging er zu Josi und nahm sie in den Arm:

,,Er wird nicht aufgeben bis er mich hat..,, , schluchzte sie.

„Geht erst mal ins Hinterzimmer, ich bringe dir gleich ein kaltes Handtuch.“ Als ich ins Zimmer kam, stand Erik neben Josi:

^°Hat dir der böse Mann weh getan?°^, fragte er. Sie strich ihm über den Kopf und sagte:

,,Nein.,,

„Josi, sag es ihm ruhig. Ich möchte nicht das er lernt, dass es jemanden nicht weh tut wenn man ihn schlägt.“, sagte ich etwas lauter und sah sie ernst an. Sie erwiderte nichts. Erik kletterte zu ihr aufs Bett und drückte sie:

^°Hab keine Angst. Onkel Bertuccio und ich beschützen dich. Das hat er jedenfalls gesagt.°^, meinte mein Kleiner aus tiefer Überzeugung. Ich musste leicht grinsen. Dann verließ ich das Zimmer und Bertuccio folgte mir wenig später:

„Ist alles soweit in Ordnung?“, fragte ich ihn.

°°Ja, Erik muntert sie grad ein wenig auf.°°, sagte er.

„Ach Bertuccio, ich habe gar nicht gemerkt wie stark du eigentlich geworden bist.“

°°Na ja, Diego hat mir ein paar Tipps gegeben.°°

„Wann das denn?“

°°Na beim Fechttraining.°° Das wunderte mich doch stark.

„Wann hast du mit ihm Fechttraining gemacht? Davon wusste ich gar nichts.“

°°Du musst ja nicht alles wissen.°° grinste er mich an.

„Männersippschaften.“ stöhnte ich.

Während des ganzen Tages fiel mir dieser Von Hagen vor der Kantina auf. Er wollte wohl warten bis Josi alleine nach hause ging und sie dann mitnehmen. Ich pfiff meinen Bruder heran:

„Bertuccio, ich bitte dich wie ein Schießhund auf Josi aufzupassen.“

°°Mach dir keine Sorgen, dieser Schläger kriegt sie nicht in die Hände.°°

Josi rettet Bertuccio

Josi rettet Bertuccio
 

Am Abend schloss ich die Kantina und achtete darauf, dass Bertuccio zusammen mit Josi nach Hause ging. Danach schnappte ich mir Erik und nahm ihn auf den Arm:

^°Eh Mama lass das. Ich bin doch schon groß.°^ Ich setzte ihn auf sein Pony. Wir ritten auf die Hazienda und veranstalteten noch ein kleines Wettrennen. Meine alte Espiranza hatte gegen El, Eriks Pony, keine Chance. Als ich sie schließlich einholte, grinste er bis zu den Ohren.

„Bin gespannt ob du nachher beim Fechtunterricht genauso grinst.“

^°Ach Mama, ich habe heute keine Lust. Können wir das nicht auf morgen verschieben?°^

„Kommt nicht in Frage Senior Vega. Seit dein Vater weg ist, haben wir schon nicht mehr trainiert.“, sagte ich streng. Als wir auf den Hof ritten, kam uns Alejandro entgegen. Er gab mir einen Brief auf dem Diegos Handschrift zu lesen war:

^^An Seniorina Charlotte de la Vega^^ Ich öffnete ihn sofort.
 

^^Meine liebe Charlie,

Ich hoffe es geht euch allen gut. Hier auf der Baja Kalifornia herrschen Zustände fast wie zu Raymonds Zeiten bei uns. Kommandant Sloat richtet hier ein wahres Massaker an den Chumasch an. Es ist mir bis jetzt nur ein paar mal gelungen ihm auf die Füße zu treten und ich konnte wenige Indianer retten. Ich hoffe uns gelingt ein schneller unblutiger Sieg. Ich liebe und vermisse meine Familie sehr. Bitte Grüße alle von mir, besonders Erik

Ich liebe dich Charlie,

auf bald Diego.^^
 

-Er lebt, Gott sei Dank. – dachte ich und stieg vom Pferd, auf dem ich immer noch saß.

„Alejandro ich soll dich schön Grüßen und auch dich Flitzer. Hol deinen Degen, ich sattele solange ab.“ sagte ich

*Gib mir die Pferde, ihr könnt ein wenig Training gebrauchen.* sagte mein Schwiegerpapa.

Etwa zehn Minuten später stand ich mit meinem Sohn im Garten und übte mit ihm. Er wurde schnell immer geschickter, aber noch reichte es nicht, um mich Schach matt zu setzen. Schließlich rief Maria:

„Abendbrot.“ Danach schickte ich ihn ins Bett, denn er war erschöpft.

Als ich im Bett lag überkam mich ein ungutes Gefühl. Ich musste an Malte von Hagen denken, der sicher nichts unversucht lassen würde, um Josi zu bekommen. Ich konnte nicht mehr im Bett liegen bleiben. Ich stand auf und ging durch die Geheimtür. Ich zog mich um, stieg auf Afra und ritt in die statt. An Vaters Haus sah ich jemanden liegen. Ich sprang vom Pferd:

„Bertuccio, Bertuccio, wach auf! Was ist passiert?!“ Er öffnete die Augen und richtete sich auf:

°°Felidae, der Mann von Josi, er hat sie...°°

„Wo ist er mit ihr hin?!“

°°Ich nehme an zum Hafen, er sagte irgendwas von einem Schiff.°° Ich schwang mich auf Afra und jagte sie zum Hafen runter. Dann sah ich ihn. Er hatte Josi einen Arm auf den Rücken gedreht und trieb sie voran.

„Bleib stehen du feiges Schwein.“ Brüllte ich. Er drehte sich um, stieß seine Frau beiseite und zog seinen Degen. Ich ging auf ihn los und schlug auf die Waffe ein:

„Hehe du glaubst doch nicht, dass eine Frau eine Chance gegen mich hat.“, lachte er überheblich.

„Nein, ich denke das du dich maßlos überschätzt.“ Ich warf Josi den Griff des Degens zu und sagte:

„Du hast am meisten unter ihm gelitten, zeig ihm wozu eine Frau fähig ist.“ Sie starrte mich an. Malte von Hagen lachte noch lauter:

„Lass den Degen fallen, bevor du dich verletzt.“ sagte er. Aber Josi ging in Kampfstellung:

„Nein.“ sagte sie leise.

„Du willst nicht gehorchen? Pass lieber auf!“

„Nein, Felidae hat recht. Dank dir ist mein Vater gestorben. Du hast meine Tochter umgebracht. DU hast mein leben die letzten Jahre zur Hölle gemacht.“

Malte von Hagen griff Josi an, doch im nu hatte sie ihn entwaffnet und hielt ihm jetzt den Degen an die Kehle:

„Gib mir bitte einen Grund.“ sagte sie voller Bitterkeit.

„Seniora von Voß, es ist ihre Entscheidung was Sie jetzt tun, sie sollten allerdings bedenken, dass ein Mord die Menschen, die sie geliebt haben, nicht wieder lebendig macht. Es hätte keinen Sinn.“ sagte ich.

„Du hast mehr Glück als verstand Malte, aber sollte ich dich irgendwann wieder hier sehen, schwöre ich das ich keine Reue haben werde.“ Von Hagen nahm die Beine in die Hand und lief. Zur gleichen Zeit kam Bertuccio und nahm Josi in den Arm, die jetzt bitterlich weinte.

„Ich wollte ihn töten! Ich wollte ich hätte es getan!“ schrie sie.

„Josi, das meinst du nicht wirklich.“ sagte ich. Sie riss sich von Bertuccio los und rannte auf mich zu:

„Warum hast du mich abgehalten? WARUM?“

„Aus dem selben Grund aus dem mein Vater dich abgehalten hätte. Weißt du noch was er immer sagte?“

„Ich weiß nicht.“ schluchzte sie.

„Natürlich weißt du. Es ist das was ich auch Diego und Bertuccio schon gesagt habe und was ich meinem Sohn sagen werde: Töte nur wenn es um dein leben geht nie...“

„...nie aus Rache. Blut welches aus Rache vergossen wird, beschmutzt die Seele.“, beendete sie den Satz.

„Ich weiß es ist schwer zu vergeben, aber ich konnte am ende auch dem Mörder meines Vaters vergeben.“

Als wir wieder im Haus meines Vaters waren, saßen Josi und ich uns gegenüber. Ich nahm meine Maske ab:

„Jetzt erzählt mir bitte was hier passiert ist.“ wollte ich jetzt wissen.

„Wir lagen schon im Bett als es an der Tür klopfte. Ich ging hinunter und öffnete die Tür. Da stand dieser von Hagen und hielt mir eine Pistole unter die Nase. Er verlangte das ich ihm Josi übergebe. Doch ich sagte NEIN. Er spannte den Hahn und wollte abdrücken. Dann kam Josi aus ihrem Zimmer und sagte, wenn er mich leben lassen würde, würde sie ohne einen Mucks mitgehen. Ich drehte mich zu ihr um und sagte sie solle das lassen. Dann gingen bei mir die Lichter aus.

Feuer

Feuer
 

Ich ritt mit dem eigenartigem Gefühl zurück, dass sich zwischen Josi und Bertuccio etwas entwickelt hatte. Als ich einen Umweg über den Strand machte, schwanden meine Gedanken in Richtung Diego. Ich vermisste ihn.

–Es hat keinen Sinn sich selbst fertig zu machen. –, sagte ich mir und galoppierte zur Höhle.

Als die Beiden am nächsten morgen zur Arbeit kamen, nahm ich mir vor Klarheit zu schaffen:

„Leute“ sprach ich sie an, „was ist Phase?“

„Nichts.“

„Kommt, lügt mich nicht an. Das sieht doch ein Blinder.“

„Wirklich nichts.“ versuchte Bertuccio sich rauszureden. Ich starrte die beiden böse an.

„Sollen wir es ihr sagen?“

„Wäre besser für euch.“ sagte ich.

„Also Josi und ich... na ja wir haben uns verliebt.“

„Ist ja stark.“

„Was du bist nicht enttäuscht, entsetzt, ent...?“, fragte Jo.

„Quatsch, warum sollte ich das sein?“

„Vielleicht weil Jo älter ist als ich?“, fragte Bertuccio.

„Blödsinn, Der Liebe ist das Alter doch egal. Warum müssen immer die Männer älter sein? Aber ich sage dir Bertuccio, bist du nicht lieb zu meiner Josi. Umgekehrt gilt das Gleiche.“, drohte ich grinsend.

Dann hörten wir draußen etwas zu Bruch gehen. Danach folgte ein Stimmengewirr. Alle drei stürmten wir raus. Es waren wieder Schläger, die den Stand von Seniora Victoria zertrümmerten. Bertuccio ging dazwischen, wir folgten ihm. Ich fühlte mich nicht sonderlich wohl dabei, weil ich unbewaffnet war.

„Jungs hört auf.“ sagte mein Bruder. Die Typen drehten sich um und begannen zu lachen.

„Uhhuhh, wir haben ja solche Angst.“, sagte der eine, während der andere mit der Faust drohte. Wir drei blieben ohne eine Miene zu verziehen stehen.

„Komm wir gehen.“, meinte der andere und sie zogen ab.

„Ist alles soweit in Ordnung?“, fragte ich die Seniora.

„Nichts ist in Ordnung. Ich muss in die Südindische Handelsgesellschaft eintreten, sonst wird mir immer wieder die Ware zerstört. Doch wenn ich eintrete, bleibt von dem was ich einnehme nichts übrig und die Armee schützt uns auch nicht.“, sagte sie.

–Kein wunder, so wie sich der Kommandant bestechen lässt. –, dachte ich bei mir. Es war eine gottverdammte Zwickmühle. Entweder sie traten ein und verdienen nichts mehr, oder ihnen wird das Leben zur Hölle gemacht. Wir kehrten wieder in unsere Kantina zurück, als Bernah mit Erik vorbei kam.

„Mama, Mama ich habe heute Schafe eingefangen.“, berichtete er stolz.

„Was, wie hast du denn das gemacht?“, fragte ich meinen Sohn.

„Onkel Bernah hat die Schafe auf mich zu getrieben und ich habe mich auf sie gestürzt.“

„Mann o Mann, hast du denn noch Kraft fürs Fechten heute Abend?“

„Na klar.“ Ich grinste Bernah an.

„Das hättest du sehen sollen. Wie Zorro hüpfte er aufs Schaf und ritt darauf.“

„Wundern tut mich das nicht. Ich weiß wessen Sohn er ist.“

Der restliche Tag verging wie im Flug und abends stand ich noch mit Erik im Garten und kreuzten die Degen:

„Du wirst immer besser. Hast du heimlich geübt?“, fragte ich meinen Sohn. Nach dem Abendessen brachte ich ihn ins Bett und setzte mich dann noch in den Salon, um zu lesen.

Etwa um 2 Uhr Nachts hörte ich Hufgetrappel. Dann hämmerte jemand an die Tür:

„Charlie, Charlie komm schnell in die Stadt es ist was passiert. Ich stürmte an die Tür, riss sie auf:

„Was ist los?“, fragte ich Josi. Doch sie sagte nichts, packte mich am Arm und wir zwei ritten mit Bertuccios Pferd in die Stadt. Auf meine Fragen was denn los sei, antwortete sie nicht. Dann sah ich es. Meine Kantina, sie stand in Flammen. Eine menge Menschen versuchten zu verhindern, dass das Feuer auf die Nachbarhäuser übergriff.

„Nein,“, brüllte ich, sprang vom Pferd und wollte hinlaufen. Doch Josi hielt mich zurück:

„Du kannst nichts tun.“, sagte sie.

„Aber...“ ich war fassungslos. Dann hörte ich die Stimme von Choosé:

„Schade, ich hätte die Kantina gerne gekauft.“ Er hatte fast ein Grinsen auf den Lippen, als ich mich umdrehte. Ich zögerte nicht und schlug ihn. Dann trat der Besitzer der Südindische Handelsgesellschaft auf mich zu:

„Wären sie Mitglied in meiner Gesellschaft gewesen, hätte jemand darauf geachtet. Ich sah ihn voller Wut an:

„Sie sagen also, dass sie den Auftrag gegeben haben.“, fragte ich.

„Beweisen sie es.“, meinte er nur.

Nach einer Stunde war der Brand gelöscht und ich betrat die Ruinen meiner Kantina:

„Das...“, mehr brachte ich nicht heraus. Ich war völlig geschockt. Die Tische, Stühle, Bar, Küche, alles verbrannt. Bertuccio trat hinter mich:

„Das war die Südindische Handelsgesellschaft.“, blanker Hass sprach aus ihm. Ich durchquerte die Küche und betrat das Hinterzimmer. Das Bett auf dem Erik geboren wurde, existierte nicht mehr. Ich hob das lose Dielenbrett hoch, von dem noch viel übrig war. Ich sah nach den Büchern und der Geldkassette. Doch ich fand nur Asche. Ich glaubte kein Pesos wäre übrig. Ich setzte mich auf den verkohlten Boden, unfähig auch nur eine Träne zu vergießen. Ich fühlte in diesem Augenblick gar nichts. Ich konnte es nicht verstehen. Josi und Bertuccio kamen:

„Charlie, ich habe die Bücher und das Geld mit nach hause genommen.“, sagte er verlegen.

„Ich habe das, seit du auf die Hazienda gezogen bist immer gemacht und du weißt, dass nie etwas gefehlt hat.“, versuchte er zu erklären:

„Bertuccio, du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Ich danke dir dafür.“, sagte ich mit erstickter Stimme.

„Lass uns rausgehen.“, meinte Josi und half mir hoch.

Hilfsbereitschaft

Hilfsbereitschaft
 

Die nächsten Wochen verbrachte ich auf der Hazienda und half Maria. Mein Sohn ritt mit Alejandro, um die Weidezäune zu kontrollieren. Ich kam mir im Haus derart nutzlos vor, auch wenn Maria versuchte mir die Hausarbeit schmackhaft zu machen. Josi kam oft vorbei und wir gingen an den Strand und übten fechten. Als wir im Garten standen:

„Josi, ich habe noch etwas für dich.“ Ich holte das Schwert von Makoto Jokojoshi. Ich hatte es bis zu ihrem heutigem 27 Geburtstag aufgehoben. Ich kam wieder in den Garten und trug es bei mir. Als ich es auspackte:

„Ich wusste das du es irgendwo hast.“, sagte sie.

„Woher? Wieso?“, fragte ich doch verwirrt. Dann fiel es mir ein und ein Verdacht drängte sich auf, aber konnte das sein?

„Ja, du hast recht.“, sagte sie.

„Womit habe ich recht?“, fragte ich. Konnte man meine Gedanken so leicht ablesen. Aber nein, nein das konnte nicht sein.

Nachts entschied ich mich, mich im Haus der Südindische Handelsgesellschaft umzusehen. Vielleicht hatte ich ja noch mal, wie bei Raymond, Glück.

Bernah erwischte mich, als ich durch den Kamin in die Höhle gehen wollte:

„Charlie du willst doch nicht etwa bei der Südindische Handelsgesellschaft einbrechen?“, fragte er.

„Einbrechen ist so ein hässliches Wort. Sagen wir lieber umsehen.“, beschwichtigte ich.

„Charlie du weißt genau, dass ich Diego versprochen habe dich vor Dummheiten zu beschützen und das was du vor hast, ist wirklich sau- blöd.“ Er kam auf mich zu. Ich ahnte was er vor hatte, doch ich war schneller:

„He, was soll das Charlie? Binde mich sofort wieder los!“, sagte er während ich ihn mit einem Seil fesselte.

„Es tut mir Leid Bernah, aber ich muss da hin.“

Ich stieg auf Afra und galoppierte in die Nacht. Es war kein Problem in das Gebäude zu kommen, aber genauso lohnte es sich auch. Ich fand gar nichts, nicht mal einen Safe. Ich ging wieder raus:

„Na, was gefunden?“, fragte mich eine weibliche Stimme.

„Wer ist da?“, fragte ich erschrocken. Dann trat sie vor. Die Frau die mir das japanische Schwert überließ. Ich sah in ihre Augen, die durch das Mondlicht hell strahlten und ich erkannte sie:

„Josi, du?“

„Lass uns in dein Versteck gehen.“, meinte sie. Ich pfiff Afra ran und wir ritten hinter den Wasserfall, wo Bernah wutschnaubend saß.

„Was war denn hier los?“, fragte sie

„Er wollte mich aufhalten, ich war schneller.“

„Hat es sich wenigstens gelohnt?“, fragte er.

„Tut mir Leid, ich habe nichts gefunden, was merkwürdig ist.“, meinte ich. Plötzlich trat Bertuccio in die Höhle:

„Was machst du denn hier?“, fragte ihn Josi.

„Ich habe mir fast gedacht, dass ihr zwei so was verrücktes vor habt. Da konnte ich euch doch nicht alleine lassen.“, meinte er.

„Mach dir um die keine Sorgen, die kann unbewaffnete sehr gut überwältigen.“, schmollte Bernah.

„Bernah, kannst du mir noch einmal verzeihen? Ich tu´ s auch nie wieder.“, bettelte ich, während Josi und Bertuccio grinsten.

„Na ja, dir kann man ja nicht lange böse sein.“, sagte er.

„Übrigens Charlie, würdest du morgen bitte in die Stadt kommen?“, fragte Bertuccio.

„Warum?“, fragte ich.

„Das wird noch nicht verraten. Bernah bringst du sie?“ Irgendwas ging hier vor, aber ich wusste nicht was.

Morgens um 6 Uhr morgens kam Erik in mein Zimmer gestürzt und rief:

„Mama, Mama steh auf! Opa hat gesagt Papa hat geschrieben.“ Mich hielt nichts mehr im Bett. Ich warf mir den Morgenmantel über und lief in die Küche.

„Ich habe ihn noch nicht gelesen, ich wollte auf dich warten.“, sagte Alejandro.
 

„Meine liebe Charlie;

Mir geht es gut und bin auch weiterhin relativ unverletzt. Die Chumasch machen im Moment viel Land gut und vielleicht und eventuell schaffen wir es noch in Verhandlung mit Sloat zu kommen. Das wäre mir auf jeden Fall lieber, als es blutig zu beenden. Die Ureinwohner bringen mir hier viel bei, was Bogenschießen und Lebensart betrifft. Ich hoffe es geht euch gut. Ich vermisse euch,

In Liebe, euer Diego.“

P.S. WENN es zu Verhandlungen kommt, werde ich einen Anwalt einschalten und nach hause kommen.
 

Ich war froh das es ihm gut ging, aber er fehlte mir sehr. Nach dem Frühstück lud mich Bernah auf die Kutsche und fuhr mich in die Stadt. Ich merkte wie sich mir der Magen umdrehte bei dem Gedanken an meine abgebrannte Kantina. Warum wollte mich Bertuccio mich unbedingt hier haben? Als wir auf dem Marktplatz ankamen, traute ich meinen Augen nicht. Da stand sie, neu aufgebaut, meine Kantina. Sie war neu in stand gesetzt worden. Neu gestrichen, Steine neu eingesetzt, Fenster mit neuem Glas, ein frisch gedecktes Dach und über der Tür stand:

„Charlies Kantina“.

„Was, was..“ ich war total überwältigt.

„Da staunst du was? Fast alle Stadtbewohner haben geholfen sie wieder herzurichten und Don Alejandro hat uns noch mit zusätzlichem Geld unterstützt. Na los, willst du nicht reingehen?“, fragte Bertuccio und übergab mir den Schlüssel.

„Wie habt ihr das nur geschafft?“

„Erzählen wir dir drinnen, komm schon.“ Er half mir vom Wagen, auf dem ich noch saß. Wir betraten die Kantina. Sie sah von innen toll aus. Es roch nach frischem Holz und es machte einen hellen, freundlichen Eindruck. Hinter der Bar waren jetzt Aufhängungen für Fässer und Flaschen. Vor der Küche hing ein feingewebtes gemustertes Tuch. Ich ging hindurch. Die Kochstelle war hervorragend gemauert worden und die Küchenschränke waren geräumiger.

„Seniora Viktoria bringt morgen Teller und Tassen vorbei. Das einzige was wir noch nicht haben ist Wein. Die Fässer wurden vor dem Brandt gestohlen.“, sagte Bertuccio. Ich ging ins Hinterzimmer:

„Das haben Josi und ich gebaut, um die Verstecke mit einzubauen.“

„Die?“, fragte ich: „Ich erinnere mich nur an eins.“

„Das ist auch dabei, aber ich habe noch eins in der Wand für die Sachen von Felidae und eins unterm Bett, z.B. für Menschen.“, erklärte mein Bruder.

„Lade nachher alle ein. Sie sollen Teller mitbringen, ich koche ein Festessen.“, sagte ich. Es hatte wirklich die ganze Stadt mitgeholfen, die Kantina wieder aufzubauen. Ich kochte und backte den ganzen Abend lang. Zum Schluß:

„Liebe Menschen aus San Tasco. Ich danke euch herzlich für euren Einsatz und eure Güte beim Aufbau meiner Kantina. Ich weiß immer noch nicht, wie ich mich bei euch bedanken soll.“, verkündete ich.

„Wenn du versprichst so weiterzumachen wie bisher, ist uns allen geholfen.“, sagte Pedras.

„Und versprich uns das du nie Mitglied der Südindische Handelsgesellschaft wirst.“, sagte Viktoria.

„Bestimmt nicht.“

„Ich denke sogar, dass die etwas mit dem Feuer zu tun hatten.“, meinte einer.

„Das schreit nach Rache!“, brüllte Pedras gleich und alle nickten.

„Nein, Rache würde nur Menschenleben fordern und ändert nichts. Ich bin mir sicher dass sich Zorro und Felidae ihrer annehmen werden. Bei überstürzten Handlungen haben wir sonst die Armee gegen uns.“ Das schien allen einzuleuchten. Ich verfütterte den Rest meiner Speisen und begann dann alles aufzuräumen.

Eigenartiger Weise hatte ich Jo und Bertuccio den ganzen Abend kaum gesehen. Das fiel mir erst jetzt auf. Ich sah in der Küche nach, da kam jemand aus dem Hinterzimmer. Es war Jo:

„Wo kommst du denn auf einmal her?“, fragte ich.

„Ach, ich habe im Hinterzimmer was gesucht.“, sagte sie verlegen.

„Aha und was?“

„Ehm, den Hammer, den hatte Bertuccio vergessen.“ Er kam aus der Tür und sah mich:

„Oh, hallo Charlie, Josi hat mir nur geholfen die Nägel zu suchen, die ich vergessen hatte.“, sagte er ebenfalls verlegen.

„Na dann, sucht mal schön weiter.“, sagte ich, ahnend was gelaufen war.

Die ganzen folgenden Tage konnten die zwei nicht von einander lassen. Sie kicherten, stellten sich kleine Fallen und, und, und. Nicht das ich es den Beiden nicht gönnte, aber in diesen Tagen machtees mich wütend:

„Leute, ist langsam gut?“, fauchte ich: „Das könnt ihr auch zu Hause machen.“ Den Verliebten wurde das wohl klar und hörten auf.

Lästiger Verehrer

Lästiger Verehrer
 

„Erik! Schaust du bitte wo du hinläufst?“, rief ich als er mich fast umrannte.

„Tschuldige Mama!“, sagte er fröhlich und lief weiter.

"Josi holst du mir bitte Mais und Butter aus dem Keller?“

„Ja klar.“, sagte sie. Dann hörte ich es nur noch rumpeln:

„Au, kannst du nicht aufpassen.?“, schimpfte ein Mann. Ich ging aus der Küche ins Lokal, dort saß ein Herr mittleren Alters auf dem Boden, daneben stand Erik.

„Entschuldigen sie Senior, sie kamen so plötzlich rein.“, meinte er.

„Erik!“, schimpfte ich. „Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht rennen!“ Der Mann sah mich an:

„Oh, sie sehen wirklich gut aus. Ich muss ihnen das Kompliment machen.“, sagte er und sprach gleich weiter: „Mein Name ist Enrike de Biero, wollen sie nachher mit mir ausreiten?“

„Nein.“, sagte ich kurz und knapp. Er setzte sich an die Bar und glotzte mich wie ein Stück leckeres Fleisch an. Es nervte mich und ich floh in die Küche:

„Bertuccio, gehst du bitte an die Bar. Dieser Typ geht mir auf den Docht.“, bat ich ihn.

„Natürlich“, meinte er und ging aus der Küche.

„Wo ist den ihre charmante Kollegin?“, fragte de Biero.

„Die hat in der Küche zu tun.“, sagte Bertuccio. Dann bezahlte er und ging. Die Tür der Kantina öffnete sich und ein Chumasch- Indianer kam rein:

„Guten Tag, ich bin auf der Suche nach Charlotte de la Vega.“

„Das bin ich.“, sagte ich aus der Küche hinaus.

„Ich habe hier einen Brief für sie.“, sagte er. Ich ging auf ihn zu und er übergab ihn mir. Der Brief hatte rote Flecken und ich erschrak. Ich riss ihn sofort auf und erkannte Diegos Handschrift, sie war stark verschmiert:
 

„Liebe Charlie,

Ich habe es geschafft. Sloat und die Chumasch an einen Tisch zu bringen. Aber ich bin verletzt worden. Weißes Wiesel wird sich um mich kümmern. Ich weiß allerdings noch nicht, wann ich wieder nach hause fahren kann. Ich liebe dich. Diego.“
 

Ich starrte den jungen Mann an, der mir den Brief übergeben hatte:

„Wie schwer ist mein Mann verletzt? Was ist überhaupt geschehen?“

„Ich werde es ihnen im Kreis der Familie sagen.“, meinte er. Ich schnappte mir Erik und verließ mit dem „Postboten“ die Kantina. Josi kam hinterher.:

„Was... ist... los...?“, fragte sie außer Atem.

„Macht ihr die Kantina weiter und kommt, wenn ihr fertig seid, zur Hazienda!“, brüllte ich. Schwang mich auf Espiranza, der Briefbote setzte sich hinter mich und Erik kam mit El nach.

„Alejandro!“, rief ich als wir den Hof erreichten. Wir sprangen vom Pferd. Er kam die Treppe herunter:

„Was ist los?“, fragte er entsetzt. Ich reichte ihm den Brief. Er las ihn und starrte mich an:

„Charlie, das wirst du nicht tun.“, sagte er streng.

„Ich werde da hin reisen und Diego abholen, ob es dir passt oder nicht.“, sagte ich böse. Mein Schwiegervater sah mich an.

In diesem Moment kamen Josi und Bertuccio.

„Gehen wir erst mal rein.“ Dann saßen wir alle um den Tisch und der Indianer, ´Ruhiger Büffel´, begann zu erzählen. Er sprach darüber wie Diego die Armee mit Hilfe der Ureinwohner aufhielt und es schließlich fertig brachte, Sloat zu überzeugen zu verhandeln.

Als er jedoch zurück ins Dorf der Chumasch reiten wollte, traf ihn eine verirrte Kugel in die linke Schulter. Er lebte, aber er brach des öfteren zusammen.

„Ich werde hingehen!“, sagte ich bestimmend.

„Nein!“, sagten Alejandro, Bertuccio und Josi.

„Ich will ihn doch nur nach hause holen und mich da nicht noch lange aufhalten. ´Ruhiger Büffel´ wie lange hast du hierher gebraucht?“

„Etwa 4 Tage.“

„Diego und ich sind dann spätestens in 3 Wochen zurück.“, sagte ich und verließ den Raum, um meine Sachen zu packen.

Am nächsten morgen stand ich schon mit ´Ruhigem Büffel´ am Hafen und wollte aufs Schiff. Ich drückte Erik an mich:

„Pass auf dich auf. Dein Vater und ich sind bald wieder da.“

Als plötzlich:

„Oh Seniorina de la Vega, was eine Überraschung, wollen sie auch auf das Schiff?“ Es war de Biero, meine Begeisterung mit diesem Typen zwei Tage übers Meer zu fahren, hielt sich in Grenzen.

Das Schiff legte ab. An Land zurück blieben Alejandro, Josi, Bertuccio und Erik. Ich winkte als ´Ruhiger Büffel´ neben mich trat.

„Es ist gut eine Familie zu haben.“, sagte er. Ich schaute ihn an. Er sah traurig aus:

„Was ist?“, fragte ich. Er schwieg: „Dein Name stimmt.“, sagte ich. Er lächelte leicht:

„Meine Mutter gab mir den Namen, weil ich wie ein grasender Büffel nur leise Laute von mir gebe.“ Er lachte und schaute dann nachdenklich übers Meer:

„Wir müssen uns beeilen, in ein paar Tagen kommt ein gewaltiger Sturm.“, meinte er.

„Woher willst du das denn wissen? Hat dir das der Wassergott gesagt?“, De Biero lachte. ´Ruhiger Büffel´ sah ihn nur an und fragte:

„Haben sie heute morgen die Netze der Fischer gesehen?“

„Was haben denn die Netze damit zu tun?“

„Es waren nur wenige Fische drin, weil die Tiere das Wetter besser spüren als wir, sind sie ins offene Meer geschwommen, um sicher zu sein.“

„Willst du damit sagen, dass die Fische klüger sind als wir.“ ´Ruhiger Büffel´ antwortete darauf nicht und wandte sich wieder der See zu.

„Seniorita, wollen wir uns das Schiff ansehen?“, fragte de Biero schleimig.

„Danke Senior, aber ich weiß wie ein Schiff aussieht.“, ließ ich ihn abfahren. Ich stellte mich zu ´Ruhiger Büffel´:

„Beobachtet jeder Stamm die Natur so gut?“, fragte ich ihn interessiert.

„Vom Wetter hängt teilweise unser Leben ab und fast jeder Stamm hat jemanden, der ein besonderes Gefühl für das Wetter hat.“

„Bist du das in deinem Dorf?“, fragte ich.

„Nein, der Häuptling, aber ich kann auch ein wenig.“, sagte er.

„Wetter fühlen, te, so ein Blödsinn.“, mischte sich de Biero schon wieder ein. Ich drehte mich um, bei diesem Gesicht wurde ich wütend:

„Nur weil sie etwas nicht verstehen, ist es noch lange kein Unsinn!“, sagte ich laut. Er starrte mich an:

„Sie glauben den Indianern? Die noch nicht einmal einen Gott haben.“

„Senior, es ist völlig egal, welche Religion diese Menschen haben. Auch sie haben ein großes Wissen von dem wir nur lernen können. Würden sie jetzt bitte von diesem Teil des Schiffes verschwinden.“, sagte ich erbost und drehte mich um.

„Ich mag ihre Einstellung Seniora. Es gibt viele Weiße, die uns von ihrem Glauben überzeugen wollen.“, sagte ´Ruhiger Büffel´.

„Ich denke, dass niemand das Recht hat zu sagen: Diese oder jene Religion ist falsch. Jeder erlebt es anders und bitte nenne mich Charlie.“

Die Chumasch/ Weißes Wiesel

Die Chumasch/ Weißes Wiesel
 

´Ruhiger Büffel´ lief mit mir weitere zwei Tage durch Prärie, Wald und Sumpf. Es war mörderisch heiß, aber ich riss mich zusammen.

„Wir sollten die Wege meiden, es ist zwar Waffenruhe, aber ich glaube du weißt wie einige sind.“, meinte er. Ich nickte nur, denn ich hatte noch zahlreiche Soldaten im Kopf, die nach Raymonds Sturz, sich noch Wochenlang wie die Raubritter verhielten. Also stapften wir weiter durch den Sumpf. Die Moskitos waren eine echte Plage. Nach unzähligen Kratzern und Stichen erreichten wir das versteckte Dorf in einem Wald. Hier standen etwa 35- 40 Tippis.

Jetzt kamen ein paar Kinder auf uns zugelaufen, die uns in einer fremden Sprache begrüßten. ´Ruhiger Büffel´ sagte etwas zu ihnen und sie nahmen mich bei den Händen und führten mich in ein Zelt. Dort saß ein Mann mit einem beeindruckenden Federschmuck:

„Guten Tag.“, sagte ich verlegen. Er sah mich kritisch an. ´Ruhiger Büffel´ betrat hinter mir das Tippi. Er sprach mit dem Häuptling, der mich weiterhin kritisch beobachtete. „So,“ sagte er, „du bist also die Squaw von Zorro. ´Ruhiger Büffel´ bringe sie zum ´Weißen Wiesel´.“

„Ich danke dir, großer Häuptling.“, sagte ich.

Mein Reisebegleiter brachte mich zu einem Tippi, das ein wenig abseits vom Dorf stand. Hier standen überall Gestelle, wo Pflanzen trockneten. ´Ruhiger Büffel´ betrat das Zelt und winkte mich herein. Es war dunkel, doch ich erkannte Diego, der auf dem Boden lag und schlief. Ich wollte zu ihm, aber es hielt mich jemand zurück. Ich blickte mich um. Ein ergrauter, grimmiger Mann starrte mich böse an. Jetzt beschimpfte er mich in seiner Sprache, hob die Hand. Doch ´Ruhiger Büffel´ hielt ihn davon ab. Er schimpfte jetzt seinerseits auf den Ergrauten ein. Ich wandte mich aus des Mannes Griff und setzte mich neben Diego. Erst jetzt sah ich, dass er total verschwitzt war.

„`Ruhiger Büffel´, habt ihr kaltes Wasser? Er braucht dringend Flüssigkeit, sein Fieber muss runter.“, sagte ich.

„Du hast hier gar nichts zu sagen. VERSCHWINDE AUS MEINEM ZELT !!!“, brüllte ´Weißes Wiesel´.

„Ich werde nicht gehen.“, sagte ich leise, um Diego nicht zu stören. Der Zorn in den Augen dieses Mannes war zum Fürchten, aber in jenem Augenblick hatte ich andere Sorgen.

„Du glaubst also mehr übers heilen zu wissen?“, fragte er höhnisch.

„Das glaube ich nicht im Geringstem, über Kräuter wisst ihr sicher viel mehr als ich. Aber das ist mir im Moment nicht wichtig. Erst mal muss Diegos Fieber runter.“ Ich schaute ´Weißes Wiesel´ ernst an.

„Ich werde Wasser holen.“, meinte ´Ruhiger Büffel´ und verließ das Zelt. Ich wandte mich wieder Diego zu und deckte die kleine Wunde auf:

„Habt ihr die Kugel entfernt?“, fragte ich. Doch ´Weißes Wiesel´ schüttelte den Kopf.

Ich besorgte mir, trotz heftigem Einspruch vom Medizinmann ein Messer, entfernte den Eiter und das Geschoss mit glühender Klinge.

„´Weißes Wiesel´ hast du ein Kraut, das man auf Wunden legen kann damit es besser heilt?“ Er starrte mich nur böse an.

„Bitte.“, bettelte ich. Widerwillig gab er mir seine Sachen. Ich kochte ein Tuch mit Pfefferminze ab und verband Diego damit. Die ganze Nacht befeuchtete ich seine Lippen und wechselte die Kompressen. ´Weißes Wiesel´ beobachtete mich kritisch. Ich mochte ihn nicht besonders, aber das beruhte auf Gegenseitigkeit.

*

„Charlie?“ Ich erwachte mit steifem Nacken: „Was tust du hier?“

„Diego, ich habe mir Sorgen gemacht, als ´Ruhiger Büffel´ mit dem Brief kam. Geht es dir wieder besser?“

„Ich fühl mich als hätte ich drei Stunden mit dir gefochten.“

„Na dann kann es ja so schlimm nicht mehr sein.“ Er lächelte. „Ich wechsele dir noch mal die Kompresse und dann schlaf.“ Er machte seine Augen zu und in wenigen Sekunden schlief er wieder.

´Weißes Wiesel´ grummelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Ich sah ihn an:

„Du magst uns nicht besonders, habe ich recht?“, fragte ich.

„Was glaubt IHR, was ihr für ein Recht habt uns zu vertreiben.“, sagte er wütend.

„Wir haben kein Recht dazu, aber einige Menschen nehmen es sich einfach und stecken weitere mit ihrer Machtgier an. Ich empfinde es als Verbrechen, was mit euch und eurem Land geschieht.“

Ich denke nicht, dass er mir geglaubt hat, denn er stand auf und verließ das Tippi. Etwa 20 Minuten später betrat ´Ruhiger Büffel´ das Zelt.

„Wie geht es ihm?“

„Er wird’s überleben. Er braucht nur noch viel Schlaf.“

„Er weiß es bestimmt nicht, aber er hat während seiner Zeit hier viel im Schlaf gesprochen. Er rief immer wieder nach dir und auch nach Erik.“

„Sage mal, was hat eigentlich ´Weißes Wiesel´?“, fragte ich. ´Ruhiger Büffel´ sah mich an. Es sah aus als rang er mit sich selbst:

„Es ist in unserem Stamm nicht üblich von Toten zu sprechen, aber weil du ehrlich bist, werde ich es dir erzählen.“ Er atmete tief durch und begann: „Vor etwa 18 Monden war die Frau vom ´Weißen Wiesel´, die ein Leben unter ihrem Herzen trug, auf dem Weg in die Berge, um ihr Kind zu bekommen. Doch sie kam auch nach mehreren Sonnen nicht wieder. Er begann sie zu suchen. Er fand sie tot. Sie wurde erschossen. Jetzt gibt er allen Weißen die Schuld.“

„Entschuldige ´Ruhiger Büffel´ aber ich brauch frische Luft.“ Ich verließ das Tippi, sogleich rannten viele Kinder um mich rum. Ich begann mit ihnen Spiele zu spielen, die ich auch immer mit Erik spielte. Sie freuten sich sehr darüber. Dann schritt ´Weißes Wiesel´ auf mich zu:

„Lass sofort die Hände von unseren Kindern!“, brüllte er. „Ihr wollt sie doch nur zu euren Sklaven machen oder töten.“ Ich richtete mich auf und sah ihm fest in die Augen:

„Du machst es dir sehr leicht. Du denkst alle Weißen wollen euch vertreiben. Du machst dir nicht die Mühe welche kennen- und verstehen zulernen. Was ist mit Diego? Hat er euch nicht an einen Tisch mit diesem Kommandanten gebracht? Liegt er nicht dort im Zelt und kämpft um sein Leben für die Überzeugung, dass jeder Mensch ein Recht auf Leben hat?“

„Er hätte Sloat umbringen sollen!“, schrie er.

„Und was dann? Dann wären mehr Menschen gekommen, mit neuen Waffen. Es hätte nur ein weiteres Blutbad gegeben. Frieden ist das Wichtigste und außerdem: DIEGO IST KEIN MÖRDER !“, sagte ich laut. Ich drehte mich um und ging wieder ins Zelt:

„Warum so wütend?“

„Diego, du bist wach? Seit wann?“

„Seit eben, ich wurde von Wutgeschnaufe geweckt.“ Ich lächelte. „Was zum Geier machst du hier?“

„So eine Frage kann nur Zorro stellen. Was mache ich wohl hier.“, sagte ich: „Denkst du ich bleibe zu hause, wenn du hier verletzt im tiefsten Urwald liegst? Und schau mich nicht so an.“ Diego sah nicht gerade begeistert aus. Ich ging hin und küsste ihn:

„Das stimmt mich gnädiger.“, sagte er: „Hilfst du mir? Ich möchte ein wenig raus gehen.“

„Natürlich.“, sagte ich und wir verließen das Tippi.

„Oh, frische Luft, das tut gut.“ Im nu waren wir wieder von Kindern umgeben. Sie lachten und freuten sich, weil Diego wieder auf den Beinen war. ´Weißes Wiesel´ beäugte uns misstrauisch:

„Dieser Medizinmann macht mich nervös.“, sagte ich zu meinem Mann.

„Mir gegenüber war er auch nur gequält freundlich, aber ich mache ihm keinen Vorwurf. Er hat schon einiges hinter sich und ich weiß nicht, wie ich in seiner Situation reagiert hätte.“, meinte er.

„Ob sich das noch mal ändert?“, fragte ich.

„Nicht mehr in diesem Leben.“, vermutete er. Ich brachte Diego zurück ins Zelt. Die nächst Woche verbrachte er damit wieder einigermaßen fit zu werden. Die Entzündung hatte ihn doch sehr geschwächt und zwei Wochen nachdem ich angekommen war, verließen wir die Chumasch. Überhäuft mit Geschenken, wie ein Rehfell, Mokkasins, Spielzeug für Erik, Tabak und einer besonders schönen Friedenspfeife vom Häuptling. ´Ruhiger Büffel´ führte uns innerhalb von zwei Tagen zum nächsten Hafen: „´Ruhiger Büffel´", sagte ich als wir vor dem Schiff standen:

„Ich möchte mich herzlich für deine Bemühungen bedanken. Wenn deine Familie Sorgen hat, nehmt Kontakt zu uns auf. Wir helfen euch immer.“ Ich drückte ihn.

„Ich möchte dir auch danke sagen.“, meinte Diego und schüttelte ihm die Hand. Dann überreichte ´Ruhiger Büffel´ Diego seinen Kopfschmuck:

„Du hast mein Dorf und alle Menschen die ich liebe gerettet. Ich möchte das du ihn nimmst. Er wird dafür sorgen, dass der große Geist dich beschützt.“ Diego versuchte verzweifelt ihm das auszureden:

„Ich habe doch schon so viel bekommen.“, jammerte er.

„Nimm es, es ist sonst eine Beleidigung.“, sagte ´Ruhiger Büffel´ unverwandt. Tief ausatmend nahm Diego den Schmuck an. Wir verabschiedeten uns und betraten das Schiff.

„Seniorina Vega, juhu ich bin auch wieder da.“, rief ein Mann vom Buck des Schiffes...

Zu Hause

Zu Hause
 

„Na was ein Glück.“, stöhnte ich als ich de Biero erkannte.

„Charlie, wer ist diese Weichflöte?“, fragte Diego.

„Frag nicht.“

„Senior, wer sind sie bitte?“, fragte er meinen Gatten.

„De Biero darf ich vorstellen: Diego de la Vega, MEIN MANN.“ Er starrte mich an.

„Wie?“

Der Typ war völlig geschockt und hielt sich ab jetzt von mir fern. Unsere Überfahrt nach San Tasco verlief sehr bewegt. (Es war nur Wind, nicht was du denkst)

Diego hing oft über der Reling. Ihm war so übel:

„Sage mal wie hast du deine Spanienreise überstanden?“, fragte ich leicht grinsend.

„Nach 6 bis 7 Tagen hatte ich mich daran gewöhnt und bei ruhiger See passiert ja auch nichts.“ Ich streichelte seinen Hinterkopf. Dann sahen wir die Kirche von San Tasco. Ich sehnte mich danach meinen Sohn in die Arme zu schließen. „Endlich.“, stöhnte er und fütterte noch mal die Fische. Das Schiff legte an und wir machten uns auf den Weg zur Kantina. Nach 10 Minuten kamen wir an:

„CHARLIE, DIEGO !“, rief Josi und fiel mir um den Hals. „Ich bin so froh, dass ihr wieder da seid.“

„Wie geht es denn unserer Familie?“, fragte Diego.

„Da kommt der kleinste Teil.“, meinte Bertuccio.

„PAPA, MAMA!“, kam uns Erik entgegen. Diego nahm ihn auf den Arm und ich gab beiden „Männern“ einen Kuß.
 

ENDE
 

Wie Charlie und Diego die Südindische Handelsgesellschaft besiegen, werde ich eventuell noch in einer weiteren Fortsetzung schreiben.

Mit vielen Grüßen,

Gesine Rickmann.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Megumi-san82
2007-06-01T09:03:54+00:00 01.06.2007 11:03
Reklamation, Reklamation......wieso hat hier noch nie einer was reingeschrieben....???

Das ist ja unerhört.....buhuuuu, mein armes Gysi-Neko-san.....

Also ich liebe diese Geschichte und mach weiter so...


PS: Habe jetzt dein Buch Erik und Amy durch, werde es dir bald zurückgeben......


Hab dich ganz doll lieb Süße, bis dann.....

Deine Josie


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