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Diego und Charlie

Fortsetzungsstory von "Zorro und Felidae"
von

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Malte von Hagen

Malte von Hagen
 

Ich lief zurück zur Kantina und zog mich wieder um. Dann machte ich mich auf den Weg zur Hazienda. Ich ging zu Fuß, Espiranza neben mir. Ich fragte mich die ganze Zeit, wer diese Frau war. Ihre Augen hatten mich beeindruckt und ich wusste nicht warum. Der Mond leuchtete diese Nacht sehr hell. Wahrscheinlich hatte sie das so geheimnisvoll gemacht.

Ich starrte in den Himmel und mein Blick viel genau auf Orion. Dieses Sternenbild stellt einen tapferen Jäger dar und wieder wanderten meine Gedanken zu Diego.

"Ob er jetzt auch gerade in den Himmel blickt?“, fragte ich mich. Er fehlte mir auf einmal so sehr. Ich beschloss erst später auf die Hazienda zu gehen und machte mich auf den Weg zum Meer. Ich setzte mich an den Strandabschnitt wo wir geheiratet hatten. Ich dachte an Diego, ich wusste das ich mich mit dem Gedanken an ihn selbst quälte und sie auch keinen Sinn machten. Aber in diesem Moment konnte ich einfach nicht anders. Der Wind wehte in meinen Haaren und das Wasser war leicht gewölbt. Ich hörte die Wellen am Strand zerschlagen und Espiranza schnaubte hinter mir, ich genoss diese Ruhe:

,,CHARLIE!,, , rief eine Frau weit hinter mir. Aber ich reagierte nicht. Ich sah sie von links auf mich zukommen.

,,Charlie, da bist du ja. Wir haben uns alle schon Sorgen gemacht.,, , sagte Josi.

„Woher weißt du das ich hier bin, Jo?“, fragte ich sie.

,,Woher weiß ich das wohl? Du bist vor Jahren auch immer an den Strand gegangen, wenn du Liebeskummer wegen Diego hattest. Ich habe mir gedacht, das hat sich vielleicht nicht geändert.,, , sagte sie.

„Weißt du Jo, ich habe gerade darüber nachgedacht, ob es richtig ist.“, sagte ich.

,,Ob was richtig ist?,, , fragte sie.

„Alles, ob es richtig ist jedes Mal zu kämpfen und stur zu bleiben, obwohl man andere und sich in Gefahr bringt.“, sagte ich. Josi guckte mich einen Moment ungläubig an, sagte aber dann:

,,Wie viele Menschen hättest du schon verloren, wenn du nicht gekämpft hättest? Sieh mich an. Ich habe vieles verloren, weil ich glaubte nicht gewinnen zu können. Ich weiß jetzt wieder, dass man sich anstrengen muss, um das zu erreichen was man möchte.,,

„Ich weiß das, aber sage mir was man tun muss, wenn jemand den du liebst in Gefahr ist, aber du musst wegen Gründen hier bleiben musst?“

,,Das kann ich dir nicht beantworten. Du hast doch Vertrauen in Diego und die Sache für die er einsteht. So kannst du die Zeit überwinden. Du wirst dir immer Sorgen um ihn machen, aber du kannst deshalb das Leben hier nicht vernachlässigen. Komm ich bringe dich auf die Hazienda.,, ,sagte Josi und sie half mir beim Aufstehen. Wir gingen auf die Straße als schon eine Kutsche hinter uns kam.

°°Josi, hast du sie gefunden? Charlie, wo in Gottes Namen hast du dich rum getrieben?°°, fragte Bertuccio in einem strengen Ton. Ich antwortete nicht. Ehrlich gesagt habe ich ihn gar nicht richtig wahrgenommen:

°°CHARLIE?°°, fragte er etwas lauter.

„Ja, was ist?“, schreckte ich hoch. Bertuccio sah mich verwundert an.

°°Komm ich bringe dich nach hause.°°, sagte er und wir stiegen auf.

Ich sah noch kurz ob mein Sohn in seinem Bett schlief und legte mich dann in mein kaltes Bett.

Am nächsten morgen war ich total fertig:

--Du siehst müde aus.--, sagte Bernah.

„Gehst du Erik holen? Ich bin zu kaputt.“, fragte ich.

--Wer bis spät in die Nacht am Strand hockt und sich selbst bemitleidet, keine Gnade, hol du ihn raus.-- In so einem Ton hatte Bernah noch nie mit mir gesprochen, aber er hatte recht. So ging ich in Eriks Zimmer:

„Erik?“, er war nicht in seinem Bettchen. Ich hatte schon so eine Ahnung wo er war und begab mich ins Schlafzimmer. Da lag er seelenruhig in Diegos Bett. Er grinste mich an:

^°Mama, darf ich heute mitkommen?°^, fragte er.

„Das geht leider nicht mein Kleiner. Das ist im Augenblick einfach zu gefährlich.“, sagte ich.

^°Ach Mama, ich kann schon gut auf mich selbst aufpassen.°^ versuchte er zu widersprechen.

„Nichts da, aber vielleicht nimmt dich dein Onkel mit.“, sagte ich.

„Nun komm, ziehe dich an und komm runter.“ Ich verließ das Zimmer. In der Küche bereitete ich das Frühstück vor, als Bernah in rein kam:

„Bernah, kannst du heute Erik mitnehmen? Ich denke es ist einfach zu gefährlich, um ihn zur Kantina mitzunehmen.“, versuchte ich ihn zu überreden.

--Ist in Ordnung.--, sagte er. Erik kam herunter und setzte sich an den Tisch.

--Erik, willst du mir heute helfen. Ich muss die Schafe zusammentreiben.--, bot Bernah an.

^°Nein, ich will mit Mama mit und ihr helfen.°^, quengelte mein Sohn und sah mich mit großen braunen Augen an.

„Bernah, hilf mir.“ Doch der zuckte mit den Achseln. „Danke.“, sagte ich. Doch Diegos Bruder lächelte nur. Ich war natürlich nicht sonderlich begeistert, dass Erik jetzt doch mit in die Kantina kam, aber was sollte man gegen eine "Männersippschaft" schon ausrichten.

„Also los mein kleiner Strolch, du kannst mitkommen, aber nur wenn du mir versprichst in der Kantina zu bleiben.

Als ich ankam, machte ich mich sofort daran die Küche einer Grundreinigung zu unterziehen. Es war wieder mal Zeit. Dann betraten Josi und Bertuccio das Lokal:

°°,,Guten morgen.,,°°, sagten beide zusammen und begannen zu kichern.

- Habe ich was verpasst?-, fragte ich mich. „Hey ihr zwei, könnt ihr mir einen gefallen tun und heute ein Auge auf Erik haben? Er wollte unbedingt mit.“, sagte ich. °°,,Klar,,°°, sagten sie wieder zusammen und grinsten sich an.

„Sagt mal, was habt ihr euch heute morgen schon reingeholfen? Es ist ja schlimm.“, sagte ich.

°°Gönnst uns keinen Spaß?°°

„Nö.“, sagte ich lachend. Die ersten Gäste betraten die Kantina mit den Worten:

„Wein.“ „Wein.“ „Rum.“ „Wein.“ Josi und Bertuccio kümmerten sich um die Gäste, während ich mein Chili kochte.

Es war ein sehr heißer Tag und zu allem Überfluss (Was das Schwitzen betraf) machte ich noch zuviel Pfeffer an meine Gerichte. Bis zum Nachmittag blieb alles ruhig. Die Soldaten aßen spuckten Feuer und tranken. Erik lief umher und stellte wie immer fragen.

Dann betrat ein Mann das Lokal. Er war groß, hatte einen Vollbart und böse stechende Augen. Er kam direkt auf die Bar zu:

„Guten Tag, was möchten sie bitte?“, fragte ich freundlich. Er starrte mich an und mich überkam ein Gefühl der Übelkeit. Er antwortete schließlich in einem gebrochenem Spanisch:

<<Wo ist Josephine von Hagen?>>

„Ich weiß nicht wen sie meinen.“, sagte ich unschuldig.

<<Spielen sie nicht die Ahnungslose, Senorita Luis.>>, fauchte er.

„Ich heiße jetzt de la Vega.“ Ich biss mir auf die Zähne um nicht zu schreien. Plötzlich kam Josi aus der Küche. Sie erblickte ihren Mann:

,,Geh weg!,, , begann sie zu wimmern. Der Kerl sprang auf seine Frau zu und begann sie zu schlagen:

„NEIN, HÖREN SIE SOFORT AUF!!!“, brüllte ich und lief auf ihn zu. Doch Bertuccio war schneller. Er packte ihn am Kragen und zog ihn von Josephine weg:

<<LAS MICH LOS, DAS IST MEINE FRAU, DIE KANN ICH SCHLAGEN WIE ICH WILL !!!>>, schrie er.

°°Aber nicht hier. Machen sie dass sie wegkommen, sonst vergesse ich mich. Wenn ich höre, dass du dieser Frau zu nahe gekommen bist...°°, sagte Bertuccio mit einer harten Stimme und schmiss ihn raus. Jetzt ging er zu Josi und nahm sie in den Arm:

,,Er wird nicht aufgeben bis er mich hat..,, , schluchzte sie.

„Geht erst mal ins Hinterzimmer, ich bringe dir gleich ein kaltes Handtuch.“ Als ich ins Zimmer kam, stand Erik neben Josi:

^°Hat dir der böse Mann weh getan?°^, fragte er. Sie strich ihm über den Kopf und sagte:

,,Nein.,,

„Josi, sag es ihm ruhig. Ich möchte nicht das er lernt, dass es jemanden nicht weh tut wenn man ihn schlägt.“, sagte ich etwas lauter und sah sie ernst an. Sie erwiderte nichts. Erik kletterte zu ihr aufs Bett und drückte sie:

^°Hab keine Angst. Onkel Bertuccio und ich beschützen dich. Das hat er jedenfalls gesagt.°^, meinte mein Kleiner aus tiefer Überzeugung. Ich musste leicht grinsen. Dann verließ ich das Zimmer und Bertuccio folgte mir wenig später:

„Ist alles soweit in Ordnung?“, fragte ich ihn.

°°Ja, Erik muntert sie grad ein wenig auf.°°, sagte er.

„Ach Bertuccio, ich habe gar nicht gemerkt wie stark du eigentlich geworden bist.“

°°Na ja, Diego hat mir ein paar Tipps gegeben.°°

„Wann das denn?“

°°Na beim Fechttraining.°° Das wunderte mich doch stark.

„Wann hast du mit ihm Fechttraining gemacht? Davon wusste ich gar nichts.“

°°Du musst ja nicht alles wissen.°° grinste er mich an.

„Männersippschaften.“ stöhnte ich.

Während des ganzen Tages fiel mir dieser Von Hagen vor der Kantina auf. Er wollte wohl warten bis Josi alleine nach hause ging und sie dann mitnehmen. Ich pfiff meinen Bruder heran:

„Bertuccio, ich bitte dich wie ein Schießhund auf Josi aufzupassen.“

°°Mach dir keine Sorgen, dieser Schläger kriegt sie nicht in die Hände.°°



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