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Eine Couch für alle Fälle

von

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Hermines Therapie

Disclaimer und Warnungen siehe 1. Chap! Viel Spaß beim Lesen!
 

xXx
 

Hermine stolzierte in das Zimmer der beiden Ärztinnen, ließ sich auf einem Sessel nieder und setzte sich gerade hin. “Guten Tag”, grüßte sie formell.
 

“Hallihallo, meine Liebe!”, trällerte Dr. Ria gutgelaunt. “Wie schön, Sie hier zu sehen! Alraune, würdest du bitte die Personalien vorlesen?”
 

“Natürlich”, sagte Dr. Alraune fröhlich und schnappte sich ein Pergament. “Miss Hermine Jane Victoria Gwendolyn Aiko Granger-Malfoy-Potter-Riddle-Weasley-Snape-Lupin-Dumbledore-Black?”, erkundigte sie sich.
 

“Ja, leider”, sagte Hermine mit ärgerlich zusammengekniffenen Lippen.
 

“Ihre Eltern: Mr. und Mrs. Granger, Mr. und Mrs. Malfoy, Mr. und Mrs. Potter, Mr. Gryffindor und Mrs. Ravenclaw?”, fragte sie weiter. Hermine nickte missmutig.
 

“Nun, was können wir für Sie tun?”, strahlte Dr. Ria, die aus unerfindlichen Gründen- die aber möglicherweise mit dem etwas verknitterten Bild, das Harry und Draco knutschend zeigte, das sie in der Hand hielt, zu tun haben könnten - unglaublich gut drauf war und auch Dr. Alraune war ausnehmend gutgelaunt.
 

“Nun ja- ich glaube, dass ich einer charakterlichen Mutation unterliege und psychologisch schwer gestört bin. Zu diesem Schluss bin ich gekommen, als ich mich gestern Abend mit Professor Snape, Sirius Black und Draco Malfoy in einem Bett wiedergefunden habe”, erklärte Hermine.
 

“SIRIUS?!”, kreischte Dr. Ria, plötzlich gar nicht mehr wohlgemut, und sprang auf, kurz davor, über den Tisch zu flanken.
 

“DRACO?!”, schrillte Dr. Alraune, auch nicht mehr bester Laune, und setzte zu einem Hocksprung an.
 

Die beiden sahen sich an. “Und Sevvieschatzi?”, flüsterten sie gleichzeitig, dann sprangen sie mit wildem Indianergeheul über den Schreibtisch und stürzten sich auf Hermine.
 

“Halt, Stopp, GANZ RUHIG!”, rief Hermine ein wenig panisch. “Ich- ähm, ich habe mich versprochen, ich meinte- mit Professor Flitwick, Sirian White und äh- Damien Badsmell- Sie werden sie nicht kennen...”
 

“Na, dann ist es ja gut”, sagte Dr. Ria schwer atmend, ihre gute Laune zurückgewinnend und das Bild an ihre Brust drückend. Die beiden kletterten wieder über den Schreibtisch.
 

“Wo waren stehen geblieben?”, schnaufte Dr. Alraune. “Was haben Sie am Telefon gesagt?”
 

Sie wühlte heftig in einem unübersichtlichen Stapel aus Marsverpackungen, bis sie schließlich die gewünschte hervorfischte. “Eheprobleme, Scheidungswunsch, unerklärliche charakterliche Veränderung, falsches Bild bei ihren Mitmenschen, Identitätsverfälschung”, las sie ein wenig stockend vor. Sie sah Dr. Ria an. “Was bedeutet das?”
 

“Keine Ahnu- ähem, das werden wir jetzt im Gespräch mit unserer lieben Ms Granger herausfinden”, erklärte sie. “Nun, beginnen wir mit Ihren Eheproblemen. Was genau sind denn das für Probleme?”
 

“Ich bin mit mehreren Personen verheiratet, mit denen ich nicht verheiratet sein will!”, sagte Hermine heftig. “Was gedenken Sie zu tun?”
 

“Nun, bitte zählen Sie uns der Reihe nach Ihre Ehepartner auf und was Ihnen an ihnen nicht gefällt.”
 

“Da wäre erst mal Professor Snape”, sagte Hermine, die tödlichen Blicke, die sie durchbohrten, missachtend, “er ist wirklich ein furchtbarer Mensch. Intelligent, ja- das möchte ich auch gar nicht leugnen - aber er sieht schrecklich aus und stinkt immer und seine Haare sind fettig, er ist der unhöflichste und humorloseste Mensch, den ich kenne, außerdem macht er die ganze Zeit fiese, sarkastische Bemerkungen. Ich hasse ihn.”
 

“Nun, da wird unser Scheidungsanwalt aber ganz schön viel zu tun bekommen”, murmelte Dr. Alraune Dr. Ria zu, die zustimmend nickte und Hermine bat, fortzufahren.
 

“Na ja, und dann ist da noch Harry. Ich meine, er ist mein allerbester Freund, und ich gebe zu, dass ich auch eine Zeit lang mal ein bisschen in ihn verknallt war, aber das ist lange vorbei- und außerdem, wir passen gar nicht zusammen! Er mag lieber Himbeerkaugummis, ich mag lieber Erdbeerkaugummis, das sind schon mal zwei richtige Gegensätze. Und überhaupt bin ich gar nicht in ihn verliebt!
 

Dann gibt es noch Sirius Black- der ist ein guter Freund von mir, aber erstens bin ich nicht in ihn verliebt, weil er erst mal so alt wie mein Vater ist und außerdem der beste Freund von Harrys totem Vater, und zweitens ist er tot, also geht das schon mal gar nicht. Ich mag es gar nicht, wenn er quicklebendig in unserer Wohnung herumstolziert, das irritiert mich total!”
 

Dr. Alraune hielt die strampelnde, um sich schlagende und wie ein Walross schnaufende Dr. Ria mit beiden Händen fest und hielt ihr schließlich das Foto vor Augen, worauf sie sabbernd in ihren Sessel zurücksank.
 

Dr. Alraune klopfte sich befriedigt die Hände ab. “Das hätten wir. Wen gibt es noch?”
 

“Tom”, überlegte Hermine. “Ich meine, wenn man ihn näher kennen lernt, ist er so harmlos wie eine Stubenfliege, aber ich möchte trotzdem nichts mit ihm zu tun haben, schließlich hat er Harrys Eltern getötet- auch wenn es ja eigentlich Dumbledore war- und er sieht überhaupt nicht gut aus!”
 

“Wen noch?”, nickte Dr. Alraune mitschreibend.
 

“Draciiiieee-Baby”, sagte Hermine mit amerikanischem Akzent. Ihre Figur ähnelte plötzlich der eines Supermodels, ihre Haare waren blond und ihre Stimme tief und rauchig. “Yeah, er ist so süüüüüüüüüß, ein totales Babe, mein Blondie, ich liebe ihn einfach nur, er ist so coooooooooooooooool.” Sie dehnte das “cool” bis ihre Lippen einen Kreis bildeten und eine Kaugummiblase hervorploppen ließen.
 

Nun musste Dr. Ria Dr. Alraune in ihren Sessel drücken, weil sie versuchte, mit erhobenen Fäusten auf Hermine loszugehen. “Keine Gewalt, Alraune!”, rief sie. “Du bist doch Pazifistin!”
 

“Bloß fünf Minuten am Tag!”, knurrte Dr. Alraune. “UND DIE SIND JETZT RRRRRRRRRRRRRUM!”
 

“Denk an Draco in einer schwarzen Badehose”, gurrte Dr. Ria, “kannst du das? Ja, genau, er ist ganz nass und jetzt kommt er auf dich zu...”
 

“Hrhrhrhrhrhrhr”, brachte Dr. Alraune hervor, bevor sie sabbernd unter den Tisch glitt.
 

“ICH HASSE ES!”, kreischte Hermine indes, die nichts von Dr. Alraunes Gewaltausbruch mitbekommen hatte, weil sie damit beschäftigt gewesen war, sich den Kaugummi aus dem Gesicht zu kratzen. Ihre Figur war wieder ganz normal und ihre Haare wieder das buschige, braune Gestrüpp. Ihre Stimme klang leicht hysterisch. “Immer kriege ich diese Anfälle, wo ich mich dann plötzlich wie ein amerikanisches Girlie benehme- total zickig und eingebildet und sexy und US5-Fan, es ist einfach nur furchtbar! Und diese Klamotten! Da fehlt nur noch die kleine rote Handtasche!“
 

“Das kann ich verstehen”, sagte Dr. Ria mitleidig und dachte an ihre gequälten Ohren.
 

“Was soll ich tun?”, jaulte Hermine auf. “Ich bekomme noch Alpträume!”
 

“Nun, hm...” Dr. Ria wühlte wie wild in einem Papierstapel. “Ah ja, hier haben wir es ja! Amerikanische-Cousineneritis, das ist nicht einfach, das wird teuer- ähem, ich wollte billig sagen. Sie sollten am besten diesen Schutzschild”, sie reichte einen überdimensionalen Star-Wars-Schild herüber, “nehmen, es schützt vor Austauschschülern und außerdem vor plötzlich auftauchenden ausländischen Verwandten.”
 

Dr. Alraune war inzwischen ziemlich rot im Gesicht wieder unter dem Tisch hervorgekrochen und fächelte sich mit beiden Händen Luft zu.
 

“Ja, und dann ist da noch Professor Lupin”, fiel Hermine ein. “Er ist eigentlich ein lieber Kerl- aber er isst so viel Fleisch, und ich bin doch Vegetarierin! Und außerdem will er B. ELFE. R nicht beitreten!”
 

“Das kann ich nun überhaupt nicht verstehen”, murmelte Dr. Ria mit merkwürdigem Unterton, gerade so, als ob sie es sehr wohl verstehen könnte, und stopfte ein Päckchen mit der Aufschrift “Sarkasmus” in eine Schreibtischschublade zurück.
 

“Haben Sie sonst noch Probleme mit Ihren Ehepartnern?”, erkundigte sich Dr. Alraune.
 

“Ja, ein paar mit Ron, er hat ziemlich häufig Affären. Oft mit Luna, oder mit Lavender oder Cho, oder aber auch mal mit Harry, Professor Snape oder Draco. Manchmal frage ich mich ja ernsthaft, ob er Geschmack hat.”
 

“Das kann ich voll und ganz verstehen”, nickte Dr. Ria.
 

“Wenn ich ihn nur dazu bringen könnte, nur mich zu lieben!”, seufzte Hermine.
 

“Sehen Sie, hier ist ein Fläschchen HGRW-Trank”, raunte Dr. Alraune mit verschwörerischer Stimme. “Abends immer in sein Essen zu tun- Nachschlag können Sie natürlich gegen einen Aufpreis jederzeit bei uns bekommen.”
 

“Haben Sie sonst noch Probleme?”, strahlte Dr. Ria.
 

“Ja, ich bin eine- was war ich noch mal? Oh ja, ein Veelaelfeeinhorn und außerdem Tochter von Godric Gryffindor und Rowena Ravenclaw- die beide Vampire waren- nein, sind, sie leben ja noch, das kommt mir irgendwie ein wenig skurril vor. Wenn sie Vampire sind, müsste ich doch eigentlich auch einer sein, oder?”
 

“Genetikfehler”, sagte Dr. Ria beiläufig.
 

“Ist das heilbar?”
 

“Nein, leider nicht, wir suchen momentan noch nach Heilungsmethoden, doch wir haben bis jetzt noch nichts gefunden”, seufzte Dr. Alraune dramatisch, was von Dr. Rias heftigem Nicken unterstützt wurde.
 

“Ähem- was hatten wir noch?”, erkundigte sich Dr. Ria und verlieh sich den Anschein von Geschäftigkeit, indem sie einige Papierstapel durcheinander brachte.
 

“Eine Identitätsverfälschung”, erinnerte sich Dr. Alraune.
 

“Ja, genau!”, sagte Hermine heftig. “Es ist wirklich furchtbar! Entweder bin ich total zickig und eingebildet, dann bin ich eine Sadistin, durch und durch böse und fies, oder aber ein Weichei, heule den ganzen Tag und jammere nur herum! Oder ich bin total romantisch und sanftmütig und hübsch und zart- ABER DAS BIN ICH NICHT! Ich bin eine ganz stinknormale Streberin mit gelegentlichen Wutausbrüchen, besserwisserisch und sehr sozial- aber diese Eigenschaften treten einfach nicht zutage.”
 

“Kann ich sehr gut verstehen”, nickte Dr. Alraune.
 

“Was kann man dagegen tun?”
 

“Ähm...” Sie lehnte sich zu Dr. Ria und die beiden diskutierten ungefähr fünf Minuten lang flüsternd, bevor sich Dr. Ria mit einem strahlenden Lächeln an Hermine wandte.
 

“Wir haben hier einen IC-Trank”, verkündete sie glücklich. “Wenn Sie wollen, kriegen Sie ihn auch als Dragees, Tabletten, Brausepulver oder Badezusatz- natürlich gegen einen kleinen Aufschlag”, fügte sie murmelnd hinzu.
 

Hermine nahm den Trank mit misstrauisch zusammengezogenen Augenbrauen entgegen.
 

“Was können wir sonst noch für Sie tun?”, fragte Dr. Alraune freundlich.
 

“Sie können mir sagen, wie ich es schaffe, dass meine Umwelt mich nicht falsch wahrnimmt”, sagte Hermine.
 

“Hm- wie nimmt ihre Umwelt sie denn wahr?”
 

“Entweder als Zicke, als Cholerikerin, als Besserwisserin, als hysterisches Girlie, als böse Harry-Verräterin, als Bunny oder als Rons nebensächliche Geliebte! DAS. REGT. MICH. AUF!”
 

“Vielleicht ist das mit der Cholerikerin gar nicht mal so falsch”, wisperte Dr. Ria ihrer Kollegin zu, die zustimmend nickte.
 

“Nun, Sie scheinen ein ernsthaftes Problem damit zu haben, sich natürlich zu geben”, analysierte Dr. Alraune ein wenig zögerlich.
 

Hermine schnaubte heftig. “Und wie kann ich das ändern?”
 

“Wie genau möchten Sie denn rüberkommen?”
 

“Einfach nur als Hermine Granger!”
 

“Nun, das ist einfach”, strahlte Dr. Ria, nahm ein überdimensionales Pergament und kritzelte etwas darauf. Dann überreichte sie es Hermine.
 

“ICH BIN HERMIENE GRANGER?”, las Hermine stirnrunzelnd. “Ich werde aber nur mit zwei “e” geschrieben und überhaupt, was soll ich damit?”
 

“Oha, Pardon”, entschuldigte sich Dr. Ria und strich ein “E” durch.
 

“Ich heiße auch nicht “HERMIEN”, sondern Hermine!”, regte sich selbige auf.
 

“Jaja, schon gut!”, fauchte Dr. Ria und korrigierte ihren Fehler. “Wenn Sie immer so aggressiv sind, ist es kein Wunder, dass Sie so wahrgenommen werden!”
 

“Ich bin überhaupt nicht aggressiv!”, keifte Hermine lautstark. “Ich mag es bloß nicht, wenn man meinen Namen falsch schreibt! Und noch mal, was soll ich mit dem Schild?”
 

“Sie sollen es sich um den Hals hängen”, erklärte Dr. Ria geduldig.
 

Hermine zog beide Augenbrauen zusammen. “Und Sie sind sicher, dass das hilft?”
 

“Klar”, sagte Dr. Alraune. “Einhundertdreiprozentig!”
 

“Nun ja”, murmelte Hermine, verabschiedete sich mit Handschlag von den beiden und trottete mit dem Schild um den Hals wieder heraus.
 

“Allerdings nur, wenn Sie auch dran glauben”, fügte Dr. Alraune hinzu, doch Hermine war schon draußen. Dr. Ria und Dr. Alraune sahen sich an und zuckten dann mit den Schultern.
 

“DER NÄCHSTE BITTE!”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-11-07T15:58:02+00:00 07.11.2008 16:58
wenn man es geschaft hat sich durchzulesen ohne vom stuhl zu fallen, ist das ein meisterwerk^^
und was für wörter...*hi,hi*
die müsste man sich glatt mal merken^^
toll!
Lg
solveig
Von:  Siddhartha
2008-03-25T11:25:23+00:00 25.03.2008 12:25
“Nun ja- ich glaube, dass ich einer charakterlichen Mutation unterliege und psychologisch schwer gestört bin. Zu diesem Schluss bin ich gekommen, als ich mich gestern Abend mit Professor Snape, Sirius Black und Draco Malfoy in einem Bett wiedergefunden habe”
O___O
Ich gehe sterben T^T

“Hrhrhrhrhrhrhr”, brachte Dr. Alraune hervor, bevor sie sabbernd unter den Tisch glitt.
XDDD


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