Vertrauen
Kapitel 12: Vertrauen
"Oh, es regnet...“ meinte ein blauhaariger Ainu, der gerade am Tisch saß und einen Tee trank. Er hatte nur leider, als er sich einen Tee gemacht hatte und sich hinsetzte, eine weitere Sache entdeckt, die blöd war, wenn man Uke war - der Hintern tat einem ja danach noch weh. Aber er jammerte nicht, besonders, als ein schwarzhaariger Chinese ebenfalls aus dem Fenster sah. Er hatte sich gerade seinen Anzug anziehen müssen, in dem er aber verflucht gut aussah. Horo hatte ihn bis jetzt nur einmal darin gesehen, aber er stand dem Chinesen jetzt, da er etwas größer war noch besser. Zum Glück passte der Anzug noch, da er sowieso etwas zu groß für den alten Ren war. Und gerade weil Ren darin so gut aussah, lenkte der Ainu seinen Blick nach draußen, wo er den Regenguss bemerkt hatte.
"Stimmt. also muss ich doch den Bus nehmen." meinte er und brachte seine Krawatte in die richtige Position vor dem Spiegel im Flur, in welchen man von der Küche aus sehr gut sehen konnte. Nachdem der Chinese zufrieden mit seinem Werk war ging er an Horo vorbei an den Kühlschrank, wo auch der Zettel mit den Busfahrplänen hing. Er strich mit seinem Finger die Zeiten entlang und fand, was er suchte. Er schaute auf die Uhr.
Horo tat es ihm gleich. "Wann musst du los?" "Jetzt gleich. ich nehme nur meinen Schirm und die Eintrittskarte mit." Horo seufzte. Er wollte nicht das Ren ging. Er wollte einen gemütlichen Abend mit ihm haben, sonst nichts.
Nachdem sie miteinander geschlafen hatten duschten sie sich und hatten bei ihrer Schaumschlacht so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Er hätte gerne noch weitere Sachen gemacht, wie zum Beispiel sich bei einem ihrer Horrorfilme halb tot gelacht. Vor was Menschen sich fürchteten, war für sie Schamanen ein Witz.
"Und wann bist du wieder da?" fragte der Blauhaarige leise. Ren drehte sich zu seinem Koi und seufzte. Horo saß alleine am Tisch und umklammerte seine Tasse Tee, als wäre das seine einzige Rettung. Zudem hatte er sein Stirnband vor dem Duschen abgenommen und noch nicht wieder umgebunden. Seine Augen wirkten mal wieder wie die eines kleinen Hundes, welcher nicht allein gelassen werden wollte. Ren fand diesen Anblick viel zu süß, als dass er Horo jetzt alleine lassen würde. Aber er musste. Statt eine Antwort zu geben ging er auf seinen Koi zu und küsste seine Stirn kurz mit seinen warmen Lippen. "Ich bleibe nicht die ganze Zeit da, noch vor Mitternacht werde ich verschwinden." Horo sah den Chinesen an, welcher sich gerade von ihm löste. So hatte er wenigstens einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass er seinem Schatz wenigstens Guten Nacht sagen konnte. Aber wieder drängte sich in ihm der Wille auf, mitgehen zu wollen. Nicht nur, weil er bei Ren sein wollte, auch wegen einer ganz bestimmten Person, die die Eifersucht in Horo hochkommen ließ. "Aber bleib von Riku fern, ja?" befahl er Ren fast schon, welcher das Mienenspiel seines blauhaarigen Freundes beobachtet hatte. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Er kannte Horo inzwischen so gut, das er von der chronischen Eifersucht seines Freundes wusste. Aber das war nur ein Zeichen seiner Liebe. "Mach ich, ich interessiere mich ja nicht für sie, ja?" beruhigte Ren ihn und strubbelte freundschaftlich durch Horos Haare, die dadurch nur noch mehr auseinander standen. Sie schienen sich sowieso nach der Gemütslage ihres Besitzers zu richten. Horo knurrte nur leise. Er kam sich vor wie ein Hund, wenn Ren das machte. Aber er sträubte sich nicht gegen die Behandlung, weil sie ihm dennoch gefiel. "Trotzdem.. ich würde ihr alles zutrauen, dieser, dieser...!" regte er sich wieder auf, aber ein Finger auf seinen Lippen brachte ihn zur Räson. "Ich werde mich nicht mit ihr einlassen, werde nicht mir ihr sprechen und werde nichts mit ihr trinken. Kurz gesagt bleibe ich ihr fern. Ich rede nur mit dem Schülersprecher und verschwinde dann wieder. Alles klar?" Horohoro nickte. Für diese brave Geste bekam er von Ren einen Kuss auf die Lippen als Belohnung. Horo war überrascht, aber erwiderte doch innig, bis sie sich lösten. Ren lächelte ihn warm an. "Das wird schon. Ich nehme mein Handy mit, falls doch was sein sollte." beendete er jetzt die Unterhaltung. Wenn das weiter so ging, dann würde er den Bus verpassen und wohl durch den Regen gehen müssen. Und er war ziemlich wasserscheu in dem Bereich. Horo nickte stumm. Er musste Ren einfach vertrauen, das würde schon werden. Aber als er Ren schon seine Jacke überstreifen sah, bekam er Zweifel. Was war, wenn dieser hinterhältige Person Ren verführte? Ihm irgendwas ins Trinken mischte? Was wenn..
Horo stand auf und rannte zu der Person, die gerade das Haus verlassen wollte. Er umarmte ihn von hinten, wusste keine Worte zu gebrauchen, die seine Gefühle ausdrücken könnten. Eifersucht. Sorge und schließlich.. Liebe.
Ren verstand aber auch so. Er drehte sich zu dem Ainu, und der Wind der geöffneten Tür wirbelte seine Haare durcheinander. Er gab ihm wieder einen Kuss auf die Lippen, diesmal etwas länger. Horo ließ seine Augen halbgeöffnet, um in die goldenen Seelenspiegel zu blicken, die ihn musterten. Aber dennoch war Liebe in ihnen zu sehen. Einen Blick, den er nur bei Horo hatte. Ren löste sich und lächelte Horo mit seinem süßen Lächeln an. "Ich liebe dich." Drei kleine, aber dennoch bedeutungsschwere Worte. Horo musste zugeben, dass er Ren einfach vertrauen musste. Diese Person würde ihn nie betrügen. "Ich liebe dich auch…" sagte er und sah in Rens lächelndes Gesicht. Der Chinese verstand an Horos Mimik, da er sich jetzt keine weiteren Sorgen machen musste. Also spannte er seinen Schirm auf und ging aus dem Haus. Regen peitschte ihm entgegen, aber durch den Schirm blieb er trocken. Horo stand noch in der Tür und sah seinem Koi nach.
Als er außer Sichtweite war, schloss er die Tür und ging wieder in die Küche, sich nebenbei den Kopf kratzend. Wieso hatte er so reagiert? Ren hatte ihn nie betrogen, sogar nie mit jemanden anderen geflirtet. Er musste sich keine Sorgen machen um Ren. Aber wieso hatte er dennoch dieses unsichere Gefühl? Irgendwoher musste das doch kommen... Aber jetzt lohnte es sich nicht, weiter nachzugrübeln.
Horo trank seinen Tee aus und verbarrikadierte sich in dem Wohnzimmersessel mit einer Tüte Chips. Eine Art Ritual, dass er ohne Ren abhielt. Nur hatte er nicht immer Chips dabei, sondern auch zum Beispiel Gummibärchen. Ren mochte ja nichts süßes, sodass er alle Süßigkeiten für sich hatte. Außer die Zartbitterschokolade. Die dürfte er nicht anrühren, wenn er an seinem Leben hing. Ren aß diese Schoko zwar nicht oft - aber wenn er in den Schrank guckte, dann musste davon etwas vorhanden sein. Doch Horo wurde das Programm schon nach kurzer Zeit langweilig, und er zappte weiter. Bei einer Dokumentation über Afrika blieb er hängen. Wenigstens lernte er dabei manchmal noch etwas dazu. Dennoch fiel sein Blick auf die Uhr. Jetzt müsste Ren gerade in der Party sein. Aber bis Mitternacht war es noch lang, was sollte er machen? Das war sowieso immer sein Problem. Horo musste ständig etwas zu tun haben, oder bei jemandem sein. Ob er nun Hausaufgaben machte, oder mit Rens Fingern spielte. Irgendetwas musste er seinen Händen zu tun geben.
Horos Blick blieb an der Uhr im Zimmer heften. Er beobachtete die Zeiger die fortwährend wanderten, aber sie schienen nicht schnell genug zu gehen. Horo widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Sendung, die mehr und mehr an Bedeutung verlor. //Ach, Ren..//
"Ah, Tao-san! Wie geht es Ihnen?" Ren war gerade an der Party angekommen - und mit mehr falscher Freundlichkeit begrüßt als von einer Stewardess. Der Schulsprecher höchstpersönlich kam auf ihn zu und schüttelte seine Hand. "Wie schön, dass Sie gekommen sind! Kommen Sie mit zu meinem Platz! Kommen Sie!" Ren setzte sein Geschäftslächeln auf. Er hasste es aber von dem Augenblick an, an dem er hierher gekommen war - er hasste diese Party. Schon allein der Schulsprecher, der ihn allen möglichen Leuten vorstellte, denen er auch noch lieb zulächeln musste, ihnen aber lieber das Getränk ins Gesicht gekippt hätte. Auch dass er allen Leuten mit Freundlichkeit begegnen musste, obwohl er genau wusste, das man argwöhnisch hinter seinem Rücken tuschelte, dass er der neue Schulsprecher werden würde, und schließlich Riku.
Diese trug das kleine Schwarze und machte mit ein paar Leuten rum. Wie ihn das alles ankotzte.
Schließlich zerrte der Schulsprecher ihn in eine etwas ruhigere Ecke und gab ihm was zu trinken. Alkohol natürlich. Was er erstens überhaupt nicht mochte und des Weiteren überhaupt nicht vertrug. Aber was machte man nicht alles um seine Ruhe zu haben...
So trank er, und hörte nebenbei das Geschwafel des Schulsprechers, welcher schon leicht angetrunken war. "Du... Tao-san, ich weiß, du machst deine Arbeit gut...“ hickste jener und lehnte sich halb an Ren. Jenem wurde übel, als er den Gestank von billigen Zigaretten und Alkohol roch. "Was, was ... würdest du davon, davon halten, mein Nachfolger zu werden?" "Gar nichts." meinte Ren kalt und entfernte sich von dem Schulsprecher, der dadurch seinen halt verlor und fast fiel. "Ich habe kein Interesse an deinem Posten." meinte er dennoch mit einem Lächeln, aber einem eiskalten. Der Schulsprecher zuckte leicht zurück. "I-ist gut...Willst d-du nicht bei dem T-tanz mitmachen...?" fragte er vorsichtig an. Ren ließ seinen Blick zur Tanzfläche gleiten, und entdeckte, das sich dort die meisten Pärchen zu einem langsamen Walzer versammelt hatten. Warum sollte er da mitmachen? Mit Horo könnte er das nicht einmal machen, da jener keinen dieser Tänze beherrschte. Er käme sich zugegeben auch etwas blöd vor, mit ihm zu tanzen. Wer sollte den da die Frauenschritte übernehmen?
Aber Ren machte sich über etwas anderes Gedanken. Ihm wurde leicht schwindelig und sein Kopf schmerzte. Aber hatte er nicht einmal das Glas ausgetrunken?
Sein Blick fiel in sein Glas, und dort entdeckte er eine nicht ganz aufgelöste Tablette. Shit! Ren stellte das Glas beiseite. Er würde sofort verschwinden, wenn da nicht...
Riku wäre. Jene kam an, und da der Chinese gerade nicht so mit seinen Sinnen zurechtkam, konnte sie ihn auf die Tanzfläche ziehen. Ren wehrte sich, sodass er nicht den Blick sah, dem Riku den Schulsprecher zuwarf. Alles klappte nach Plan...
Ren wollte sich Rikus Griff entziehen, aber da die meisten bereits mit dem Tanz angefangen hatten, musste er sich geschlagen geben und nahm die gewünschte Haltung für den Tanz ein. Konnten sie nicht etwas anderes tanzen? Jaif zum Beispiel? Da würden sie wenigstens nicht so eng beieinander stehen.
Alles hatte sich gegen ihn verschworen. Riku lächelte ihr typisches aufgesetztes Grinsen an und drückte sich besonders nah ihn. Was Ren die Nackenhaare vor Ekel aufstehen ließ. Wieso wollten sie alle was von ihm? Wieso konnten sie ihn nicht in Ruhe lassen? Zudem kam noch sein zunehmendes Schwindelgefühl. Er malte sich schlimmes aus, wenn er nicht bald verschwand. Der Schulsprecher beobachtete alles in Ruhe, und ein fieses Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen.
Ren musste ganze fünf Runden mit Riku tanzen, bevor er sie überreden konnte, dass sie eine Pause machten. Aber selbst als sie die Tanzfläche verließen war sie dich hinter ihm. Er stieß den Türsteher beiseite und ging nach draußen. Ihm war nicht nur wegen dem Trinken übel, sondern auch wegen dem ganzen Süßholzgeraspel, welches die ganze Zeit von Riku kam.
Inzwischen fiel nur noch ein leichter Nieselregen vom Himmel, der Rens Gesicht angenehm erfrischte. Riku hingegen wurde es zu frisch, sie zog wieder an Rens Arm und wollte wieder zurück. "Tao-san, komme sie wieder mit rein es ist frisch, sie er-..." "Nein." unterbrach sie Ren. "Ich gehe jetzt..." "Wieso?" Der Chinese drehte sich um und sah ein zierliches Mädchen im Regen stehen. Irgendwie tat er ihr jetzt leid. "Warum sollte ich bleiben? Ich habe alles Nötige mit dem Schulsprecher beredet, zu mehr bin ich nicht gekommen." "A-aber..." fing sie an zu stottern. Sie konnte ihn jetzt nicht aufhalten, das wusste sie. Sie biss sich die Lippe blutig. Aber er sollte jetzt nicht gehen. Nicht jetzt, wo sie so nah dran war, ihn zu haben! Sie wollte ihn! Sie..
Doch plötzlich sah sie in zwei bernsteinfarbene Augen, die sie anblickten. Aber sie waren leicht getrübt. Wo war der Stolz geblieben, den sie sonst sah?
"Warum kannst du mich nicht gehen lassen?" fragte er sie. Ren musste sich leicht hinunterbeugen, um in ihr Gesicht zu sehen. "Ich? Was? Ich weis-.." "Du weist genau, was ich meine. Ich liebe Horo und bin schwul, das weist du auch. Also wieso lässt du mich nicht in Ruhe? Ich liebe dich nicht." Sie war erschrocken. Erschrocken darüber, das er ihr das ins Gesicht sagte. "K-kannst du nicht bi sein?" fragte sie stotternd. Nein, das dürfte nicht sein. "Nein." meinte Ren fest. Riku standen Tränen in den Augen. Wieso musste sie sich gerade in ihn verlieben?
Ren seufzte, als er die Tränen und ihr aufgelöstes Gesicht sah. Und seine zunehmenden Kopfschmerzen vereinfachten das ganze nicht gerade.
"Heh, jetzt hör mal, Riku, ich weis ja n-..." "Ich liebe dich!" unterbrach sie ihn. Auch wenn er ihre Gefühle nicht erwiderte, sagen musste sie es! Sonst würde ihre Seele keine Ruhe finden. Ren sah sie verdutzt an. Ihn lieben? Er dachte, dazu wäre nur Horo fähig. "Wieso?" fragte er. "Wieso??" Sie konnte die Frage nicht verstehen. "W-weil du attraktiv bist! Cool! Siehst einfach gut aus, behandelst alle Menschen gleich, bist fast immer nett..." Sie hätte viele Sachen aufzählen können, wegen dem sie ihn liebte. Aber ein Finger auf ihren Lippen ließ sie verstummen. Ren schien die Person vor ihm gar nicht mehr wie ein verwöhntes kleines Kind vorzukommen. Sie liebte, mit jeder Faser ihres Herzens, aber nur einmal leider ihn. Das konnte er nicht ändern, aber wenigstens herrschten jetzt klare Fronten.
"Das... das überrascht mich wirklich, das du dass alles sagst, aber dennoch liebe ich Horo..." Riku nickte, als Ren seinen Finger entfernte.
"Aber, aber ich wollte es dir wenigstens gesagt haben...“ flüsterte sie, auf den Boden blickend. Dann sah sie auf, direkt in Rens Gesicht. "Ich hab nur eine Bitte an dich, dann lasse ich dich in Ruhe." "Und welchen?" meinte Ren skeptisch, aber bevor er etwas machen konnte, spürte er schon ihre Lippen auf seinen, ein Kuss.
Ren hatte nie im Leben ein Mädchen geküsst, seine erste und einzige Liebe war Horohoro. Aber dennoch löste er den Kuss nicht sofort, wollte ihn einen Moment spüren. Er wollte ihr wenigstens eine kleine Erinnerung geben. Aber dann wurde es ihm zu lang und er löste sich von Riku.
"Das reicht jetzt. " meinte er, aber das Mädchen unter ihm lächelte nur froh.“Ich gehe dann wieder rein...“ sagte sie, und Ren nickte. Er wollte nur heim. Sein Blick fiel auf den Weg, den er jetzt noch zu gehen hatte, aber was er da erblickte, ließ seine Bewegungen erstarren. Seine Pupillen weiteten sich. Riku, der dieser Sinneswandel nicht unbemerkt blieb, richtete ihren Blick auf die Straße.
Dort stand der besagte Ainu. Seine blauen Haare waren etwas nass vom Regen, obwohl er einen dunkelblauen Regenschirm über sich hielt. Seine Augen waren nass, und seine Pupillen geweitet. Als er Rens Blick auf ihm merkte, drehte er den Kopf zur Seite, ließ den Schirm fallen und rannte in den Regen.
Horo hatte sich Sorgen gemacht, als sein Koi nach Mitternacht noch immer nicht zuhause war. Er suchte die Adresse und lief zu der Party. Er hätte ja auch sein können, dass es ihm schlecht ging wegen dem Alkohol, weil er doch keinen vertrug. So ging er, und als er nicht an den Türsteher vorbeikam, ging er zur Seitengasse, um dort vielleicht in das Gebäude zu kommen. Aber was er da erblickte, war für ihn völlig unerwartet. Ren wurde von dieser Riku geküsst. Und er wehrte sich nicht einmal!
Horo hatte nicht verhindern können, wie ihm Salzwasser in die Augen trat. Sein Herz tat weh und sein Hals schnürte sich zu, er hatte Probleme zu atmen. Seine Hand, die den Schirm umklammerte, begann zu zittern. Und diese Person hat erst vor ein paar Stunden behauptet, dass er ihn liebte? Horo vielen noch mehr solche Szenen ein, wo Ren ihn liebkoste, ihm zärtliche Sachen ins Ohr flüsterte. Darunter auch manchmal verbotene. Horos Herz schien nicht mehr richtig zu schlagen, zu sehr tat es weh. Er hatte die ganze Zeit in der Haltung verharrt und zu dem vermeintlichen Paar gesehen. Als Ren ihn bemerkte, und er dessen entsetzten Augen sah, wurde ihm noch beklemmender zumute. Er konnte nicht anders. Als er meinte, dass seine Beine ihm wieder gehorchten, stürzte er davon. Der Regen peitschte ihm entgegen, aber er spürte es nicht. Tränen liefen von seinen Wangen hinab, er achtete nicht auf den Weg. Und dieser Person hatte er vertraut. Diese Person hatte er geliebt.
Der Ainu merkte weder, dass er auf eine befahrende Straße rannte, noch, dass ihn ein gewisser Chinese keuchend hinterherlief. Horo blieb erstarrt stehen, als er sich seiner Situation bewusst wurde und in zwei große helle Scheinwerfen starrte. Ein lautes Hupen und ein entferntes Rufen tönten in seinen Ohren, bis er die Augen schloss und bereits mit seinem Leben abgeschlossen hatte.
Ren....!!!
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