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Fanum Lucis

~Kapitel 24: Fallendisaster~ <=1.Platz im ersten Wb des FF-WB-Zirkels=>
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Notwendigkeit

Kapitel 12: Notwendigkeit
 

Seit Kemuels Erwachen herrschte in den beiden Reichen Tenebrae und Lumen Unruhen. Es war nicht nur die Angst vor neuen Kriegen und dem Tod, die diese mit sich bringen würden, sondern auch alter Hass der seit über 5000 Jahren in den Völkern herrschte. Es gab noch immer Dämonen, die in Menschen leichte Beute sahen und sie wie Abschaum behandelten. Zudem gab es in Lumen Menschen, die von der Jagt auf Dämonen lebten und viele, die durch die Bewohner Tenebraes Familienmitglieder oder gute Freunde verloren hatten. Sie wollten Vergeltung für die Gestorbenen und sahen in den Dämonen nur grausame Bestien, obwohl diese Bezeichnung nur auf einige wenige niederrangige zutraf. Beide Parteien sahen gerade die Rückkehr Kemuels als eine Chance für ihre Interessen. Dies führte nun zu Unruhen in den Völkern, die an den Grenzen der Länder am heftigsten waren und die selbst die beiden Könige Tengu und Amin nicht bewältigen konnten. In der ersten Zeit waren die Kämpfe zwischen den Dämonen und Menschen noch recht harmlos gewesen. Es gab lediglich ein paar leicht Verletzte, doch dann wurde es schlimmer. Erst gab es Schwerverletzte und am Schluss sogar Tote.
 

Die Angst unter den friedlichen Bewohnern nahm immer weiter zu, da niemand Opfer einer solchen Unruhe werden wollte. Es war kein Ende in Sicht. Wenn die beiden Könige in Zukunft keine Lösung für dieses Problem fanden, dann würde ein Krieg zwischen den beiden Rassen unvermeidbar sein und niemand könnte ihnen einhalt gebieten. Der Einzige, den diese Situation zu Gunsten kam, war der dunkle Drachengott Kemuel, der sich entspannt zurücklehnen könnte und die Reiche unter seine Herrschaft bringen würde, sobald beide Parteien schwach genug zu weiteren Kämpfen wären. Und während im Schloss immer neue Meldungen über Unruhen eingingen, dachten die beiden Könige fieberhaft über eine Lösung nach. Sie saßen schon einige Zeit zusammen und diskutierten darüber, wie sie als Repräsentanten ihrer Reiche und den Einwohnern die Freundschaft so festigen konnten, dass die Unruhen möglichst gedämpft, wenn nicht sogar vollkommen beseitigt werden konnten. Es entstanden zwar viele Pläne, aber keiner schien wirklich perfekt zu sein.
 

Shingetsus Mutter hörte ihrem Gemahl und Amin schon lange zu und ihr fiel auch eine spontane Lösung ein, die sie den beiden jedoch nicht erzählte, da so neue Komplikationen entstehen würden. Auf sie persönlich bewirkte ihre Idee Wohlwollen, doch sie bezweifelte, dass ihr Sohn dem freiwillig zustimmen würde. Doch wie es bekanntlich häufig so war, betrat ausgerechnet dieser, wie auf sein Stichwort hin, den Thronsaal. Der Feuerdämon staunte nicht schlecht, als er die Anwesenden so vertieft in ihre Diskusion sah und beobachtete sie eine Weile. Seine Mutter konnte nun nur noch seufzen.
 

(Du kommst genau zum falschen Zeitpunkt, jetzt sollte auch dein Vater auf die Idee kommen...)
 

Da sein Vater ihn anscheinend noch immer nicht bemerkte, räusperte sich Shingetsu einmal, bevor er seinen ihn ansprach. „Vater es ist soeben wieder ein Bote angekommen, er bittet darum vorsprechen zu können“, sagte der Thronfolger Tengus nur monoton. „Schon wieder? Hach...Sag ihm, dass ich später mit ihm spreche, wir haben wichtiges zu klären...“, seufzte Tengu müde. Doch sein Sohn bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle und sah seinen Vater leicht gereizt an. „Vater, du könntest mir ruhig erzählen, was los ist, ich muss schließlich jeden Boten anhören und sie dir ankündigen, zudem bin ich alt genug und werde eines Tages selbst auf dem Thron sitzen, daher möchte ich wissen, was genau dich so beschäftigt. Die Boten kommen wohl kaum ohne Grund so zahlreich zu dir, oder?“ Nun schauten sowohl Tengu als auch Amin ihn mit einem seltsamen Blick an, als ob sie zuvor nicht bemerkt hätten, wer den König angesprochen hatte. Die beiden Herrscher hatten gerade die einfachste und naheliegenste Lösung gefunden, was Tengus Gemahlin sofort am Gesichtsausdruck ihres Mannes erkannte.
 

Doch Tengu antwortete seinem Sohn, der sie schon skeptisch beäugte, nicht und wendete sich stattdessen an Amin. „Meint ihr?“, fing der König an, was in Shingetsus Augen äußerst verdächtig klang. Vor allem störte es Shingetsu, dass er nicht nachvollziehen konnte über was sie sprachen. Auf die Frage des Dämonenlordes nickte Amin leicht. „Ja, es scheint keine bessere Lösung zu geben.“ Shingetsu sah von einem König zum anderen und versuchte zu erraten, was in deren Köpfen vor sich ging, doch er kam nur zu dem Schluss, dass es wohl etwas war, was ihm persönlich nicht gefallen würde, ansonsten konnte er sich nicht vorstellen, warum sein Vater bisher keine direkten Aussagen gemacht hatte. Nach kurzer Zeit, in der Tengu mit Amin einige für Shingetsu nicht einzuordnende Sätze getauscht hatte, wendete sich der Vater seinem Sohn zu. „Was es mit den Boten auf sich hat, werde ich dir später erklären. Kannst du vielleicht Yuki suchen und mit ihr zusammen wieder hier her kommen? Wir müssen euch beiden etwas wichtiges mitteilen.“

Jetzt schaute Shingetsu seinen Vater fragend an, doch er ging sofort Yuki suchen, da er sowieso bald schlauer sein würde.
 

(Was die treiben ist mir ein Rätsel, hoffentlich werde ich als Vater nie so...)
 

Währenddessen sprach die Gemahlin des Königs von Tenebrae Amin und vor allem ihren Mann an. „Meint ihr wirklich, dass das so eine gute Idee ist?“ Amin seufzte kurz. „Ich sehe keinen anderen Weg, oder?“ Auch Tengu seufzte schicksalsergeben. „Allerdings werden wir uns einiges anhören müssen...“
 

In dieser Zeit hatte Shingetsu Yukis Gemach erreicht und klopfte an. Von Innen kam keine Reaktion, daher öffnete Shingetsu nach einiger Zeit vorsichtig die Tür und sah sich um. Zu seiner Verblüffung war das Zimmer leer. „Wo ist sie denn?“ Da er keine Ahnung hatte, wohin die Priesterin gegangen sein könnte, suchte er in der Hoffnung auf einen Hinweis seinen Freund Leraya auf. Bei diesem angekommen entdeckte er Yoru, doch beim näheren Umschauen fand er noch immer keine Spur der Prinzessin. „Suchst du etwas?“, wollte Leraya wissen, nachdem Shingetsu sich die ganze Zeit wortlos umgesehen hatte. „Ja, allerdings nicht etwas, sondern jemand. Ihr wisst nicht zufällig wo Yuki ist?“, richtete der Feuerdämon seinerseits seine Frage an beide. Leraya schüttelte nur den Kopf. „Seit dem Frühstück habe ich sie nicht mehr gesehen...“ Dabei fragte sich der Eisdämon warum sein Freund die Hohepriesterin in Ausbildung suchte, weil es ihm schon längere Zeit so erschien, dass der Feuerdämon der Priesterin aus dem Weg ging. Aber auch Yoru sah ihn fragend an.
 

„Warum suchst du meine Herrin?“ Der Feuerdämon stöhnte innerlich auf, da er nun das ganze Schloss nach Yuki durchsuchen konnte, doch er antwortete Yoru gleich. „Unsere Väter wollen uns etwas wichtiges mitteilen...“ Jetzt wurde Leraya in seiner Vermutung ein wenig bestärkt. „Kann es sein, dass du Yuki in letzter Zeit wegen irgendetwas aus dem Weg gehst?“ Erst erwiderte Shingetsu gar nichts, da er mit sowas nicht gerechnet hatte. Dies verstand der Eisdämon als Schuss ins Schwarze, was auch Yoru so fand. „Ach was, das bildet ihr euch nur ein!“, versuchte sich der Feuerdämon bei den Gesichtern der anderen Dämonen herauszureden. Diese sahen ihn auch weiterhin eher ungläubig an, was diesen so sehr nervte, dass er sich sogleich wieder auf die Suche nach Yuki begab.

„Meinst du, dass zwischen den beiden irgendetwas vorgefallen ist?“, stellte Yoru Leraya nun die Frage, nachdem der junge Dämonenlord außer Hörweite war. „Keine Ahnung. Es kann ja auch sein, dass sie sich ausgerechnet stark gestritten hatten, als ihre Väter anwesend waren. Du kennst sie ja...“

Daraufhin nickte Yoru zustimmend.
 

Shingetsu hingegen war schon einen weiteren Gang entlang geeilt und stieß dort auf Manabu, den er auch sofort ansprach. „Manabu du hast nicht zufällig die Prinzessin gesehen, oder?“ Der Ältere überlegte kurz bevor er antwortete. „Nun, als ich die Prinzessin zuletzt gesehen habe, ging sie leicht gelangweilt, wie mir schien, in Richtung der Schlossgärten. Ich denke, dass sie diese besichtigen wollte, Shingetsu-sama.“ Dabei verschwieg der ältere Dämon jedoch, dass auch er die beiden zuvor im Kristallgarten gesehen hatte. „Ah, endlich jemand, der sie gesehen hat!“, seufzte Shingetsu erleichtert. „Demnächst kann mein Vater sie selbst suchen“, fügte er noch grummelnd hinzu. Sein Lehrer schaute ihn nun fragend an, daher begann der junge Dämonenlord ihm die vorherigen Ereignisse zu erzählen. Manabu hörte dem aufmerksam zu und ahnte schon, um welche Mitteilung es sich handelte und wie die Reaktion Shingetsus dazu ausfallen würde. Er verabschiedete sich von seinem Schüler, da er noch einige Dinge erledigen musste und ging fort. Shingetsu hingegen machte sich in die entgegengesetzte Richtung von Manabu auf und befand sich kurze Zeit später in den Schlossgärten, wo er an den verschiedensten exotischen Blumen vorbei kam. Nach längerer Suche fand er schließlich die Hohepriesterin in Ausbildung am angelegten See.
 

Aus purer Langeweile war Yuki zu die Gärten gegangen und hatte dort den kleinen See entdeckt, auf dessen klarer Oberfläche Enten schwammen. Nun fütterte sie gerade die kleinen Kücken und ihre Mutter. Sie war vollkommen auf das gerechte Verteilen des Brotes an alle Entenkücken fixiert, daher nahm sie keine Notiz von dem Feuerdämon, der sich ihr von hinten näherte. Shingetsu sah ihr eine Zeitlang still zu, doch dann setzte er sich neben sie. „Darf ich dich kurz stören?“, fragte der Dämon während er die Enten beobachtete. Yuki, die sich über sein plötzliches Auftauchen erschrocken hatte, liess beinahe das ganze Brot in den See fallen. „Erschreck mich doch nicht so! Was ist denn?“ Jetzt wendete der Feuerdämon seinen Blick auf die Priesterin und sah ihr direkt in die Augen. „Ich weiss nicht so recht warum, aber wir sollen beide zu unseren Vätern kommen. Es scheint wichtig zu sein, aber...“, da brach Shingetsu seine Überlegung lieber ab. „Aber?“, wollte nun die Priesterin wissen, da sie nun neugierig geworden war. Shingetsu verfluchte sich schon innerlich so weit gesprochen zu haben. „Es erschien mir irgendwie seltsam, wie die beiden sich verhalten haben. Ich glaube, dass sie irgendetwas vorhaben und es mindestens mir nicht gefallen wird...“ Yuki sah ihn nun zweifelnd an. „Du bist manchmal wirklich sehr misstrauisch. Ich glaube nicht, dass deine Eltern irgendetwas gegen deinen Willen tun würden. Außerdem hast du doch gesagt, dass mein Vater mich ebenfalls sehen will, daher werden sie wohl nur mit uns über Kemuel reden wollen.“ Anfangs schwieg der junge Dämonenlord, doch dann nickte er schließlich. „Du hast wohl recht. Wie dem auch sei, wir sollten nun besser zu ihnen gehen...“ Dabei hatte Shingetsu jedoch immer noch dieses seltsame Gefühl, das die Könige etwas geplant hatten.
 

Auf dem Weg zurück zum Thronsaal trafen die beiden auf Yoru und Leraya, die sie aus reiner Neugier begleiteten und sich ihre eigenen Gedanken über die Situation machten. Im Saal selbst wurden sie schon ungeduldig von den beiden Königen erwartet. Kaum, dass sich die Tür hinter den Dämonen und der Prinzessin geschlossen hatte, wendete Tengu auch gleich das Wort an seinen Sohn. „Shingetsu ich habe dir doch schon häufig von den Pflichten eines Königs erzählt...“, begann er, woraufhin der Feuerdämon ziemlich misstrauisch über die Worte seines Vaters nickte. „Dies ist so eine Pflicht.“ Nun ergriff auch Amin das Wort. „Yuki, ich weiss, dass es dir nicht gefallen wird, aber es geht um die Zukunft unserer Reiche. Wir als Repräsentanten des Volkes müssen im Fall des Falles Opfer bringen, um den Frieden weiterhin zu erhalten.“
 

Nach dieser Ansprache konnte man auf Yukis Gesicht ein großes Fragezeichen erblicken, da sie sich nicht vorstellen konnte, wozu das Gespräch führen sollte. Aber nicht nur sie, sondern auch Yoru und Leraya waren reichlich verwirrt. Für die beiden Könige kam nun der schwierigste Teil, der ihnen am meisten Überwindung kostete. „In unseren Reichen herrschen Unruhen, die wir nicht ignorieren können. Mit der Zeit würde es unvermeindlich zu einem Krieg zwischen Dämonen und Menschen führen. Leider gibt es nur einen Weg dies vielleicht vollkommen zu vermeiden. Daher haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen euch zu verloben...“, brachte Tengu den letzten Satz unter größter Angst hervor, da er befürchtete, dass sein Sohn in grillen würde wie ein Hähnchen am Spieß. Die Reaktion die nun als erstes eintrat war Totenstille, so dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Jeder versuchte für sich die Worte zu verarbeiten und ihre Bedeutung zu realisieren. Diese Zeit nutzte Leraya aus Instinkt heraus um von Shingetsu wegzutreten, dabei zog er Yoru hinter sich her. Keine Sekunde zu früh, da sich nun die Raumtemperatur schlagartig erhöhte und ein Teil von Shingetsus Haaren in Flammen standen. Unter dieser Darstellung und den funkelnden Blicken, die er seinem Vater zuwarf, wich der Dämonenkönig eiligst zurück und versteckte sich hinter Amin.
 

(Ich wusste es! Warum kann er kein Schattendämon sein? Dann wäre alles einfacher und ich bräuchte nicht dauernt Angst zu haben, dass mich sein Feuer verschlingt! Feuer und Schatten vertragen sich in einer solchen Situation überhaupt nicht!)
 

Auch Amin war über die plötzliche Hitze vollkommen erschrocken, da er noch keine Erfahrung mit den dämonischen Kräften hatte, doch er bekam noch Yukis Reaktion auf die Verlobung mit. Die junge Prinzessin konnte und wollte nicht glauben, was sie soeben gehört hatte, daher drehte sie sich einfach um und ging schweigend zur Tür hinaus.
 

(Das ist nur ein Alptraum! Nichts weiter als ein böser Traum...Ich wache gleich auf und alles ist wie immer!)
 

Da die Temperatur im Raum weiterhin anstieg und der auf dem Boden liegende Leraya schon vor der Hitze kapituliert hatte, fasste Tengu neuen Mut und sprach den äußerst wütenden Shingetsu erneut an. „Shingetsu...Es gibt wirklich keine andere Lösung, glaub mir. Außerdem gehört diese Zwangsverlobung zum Erhalt der Königreiche zu deinen Pflichten als mein Sohn...“ Während der König sprach wurde er mit jedem Wort unter den zornigen Blicken Shingetsus leiser. Zwar senkte Shingetsu die Temperatur wieder, aber er schwieg weiterhin und sah seinen Vater unverwandt bösartig an. Nun versuchte Shingetsus Mutter ihren Sohn wieder einigermaßen gnädig zu stimmen. „Weisst du, dein Vater und ich mochten uns anfangs auch nicht sonderlich und worden zwangsverlobt, jedoch verliebten wir uns später ineinander...“
 

Da horchte der Feuerdämon sofort auf und blickte seine Mutter verständnisslos an. „Stopp! Ihr hattet mir doch immer erzählt, dass ihr freiwillig und nicht aus Zwang geheiratet habt!?“, meinte Shingetsu zornig. Erst jetzt tauchte Tengu langsam wieder hinter Amins Rücken hervor. „Nun ja...Also...“, war die leicht verlegene Antwort des Schattendämons. „Ihr habt mich also angelogen?!“ Dann drehte sich der Feuerdämon plötzlich abrupt um und ging in Richtung Tür. „Ich kenne meine Pflichten...“, meinte er nur noch verbittert, bevor er die Tür zum Thronsaal hinter sich zu schlug. „Lief doch besser als gedacht...“, kam es trocken von Tengu. „Zumindest leben wir noch und sind unverletzt...“ Amin nickte zustimmend, da er völlig fertig von der plötzlichen Hitze war. „Ich hoffe, dass das nicht nach hinten los geht, zumal sich Yuki nicht dazu geäußert hat....“
 

Yoru und Leraya hingegen tauschten skeptische Blicke aus, nachdem sich der Eisdämon von Shingetsus Wut erholt hatte. „Meine Herrin soll wirklich Shingetsu heiraten? Ich will ihn aber nicht als Herrn!“, protestierte Yoru, nach dem ersten Schock. „Tja, daran müssen wir uns wohl gewöhnen“, seufzte Leraya. Er selbst konte sich die beiden als Königspaar nicht wirklich vorstellen.
 


 

In der Zwischenzeit saß Yuki an ihrem Fenster und versuchte sich mit der Situation auseinanderzusetzen.
 

(Das kann doch nur ein Alptraum sein, oder? Aber warum wache ich dann nicht endlich auf?! Ich will das nicht! Ich möchte selbst entscheiden wen ich heirate. Und warum ausgerechnet dieser arrogante Dämon?! Wir hassen uns wie Pech und Schwefel. Was soll das? Warum soll ich ausgerechnet ihn heiraten? Es gibt so viele Königreiche und Mäner, aber ausgerechnet ihn?! Nur weil Tenebrae und Lumen die größten Reiche sind? Ich will nicht den Rest meines Lebens mit ihm verbringen!)
 


 

Plötzlich klopfte es an ihrer Tür und Shingetsu trat ein ohne, dass sie ihn zuvor hineingebeten hatte. „Ich habe nie eine Bitte an dich gestellt, aber sag mir, dass das alles nur ein Alptraum ist!“, bat sie mit einem Hauch Verzweiflung in der Stimme. Der Feuerdämon kam auf sie zu und setzte sich neben sie. „Das würde ich, wenn ich könnte.“ Nun liess Yuki deprimiert den Kopf sinken. „Ich möchte nicht...“, sprach sie leise. Der junge Dämonenlord sah einfach durch das Fenster und schien in Gedanken versunken zu sein. „Ich auch nicht, aber du weisst genauso gut wie ich, dass das nun mal zu unseren Pflichten gehört.“ Abrupt sah die Priesterin den Dämon an, der sich ihr nun zu wendete. „Was?! Sonst bist 'du' doch der Erste, der sich beschwert! Habe ich etwas nicht mitbekommen? Bin ich hier die Einzige, die partout nicht will?! Wo ist der Shingetsu, der nicht eher Ruhe gibt, bis er seinen Willen hat!?“, fragte sie nun wütend. Shingetsu hingegen blieb vollkommen gelassen und schaute sie ernst an, was sie ziemlich irritierte, da sie dies nicht von ihm gewohnt war. „Ich kann dich verstehen. Sogar sehr gut. Ich bin genauso wenig begeistert wie du, aber es ist meine Pflicht für Frieden zu sorgen, also werde ich es auch tun. Egal wie.“
 

Nun klappte Yuki die Kinnlade hinunter und sie war dermaßen von Shingetsu irritiert, dass sie nicht mehr wusste, was sie denken oder erwidern sollte. So verweilte sie einige Zeit und sah den jungen Lord an, als ob er von einem der drei Monde kommen würde. „Mund zu, es zieht“, kam es nun grinsend von Shingetsu, was die Priesterin wieder zur Weißglut brachte. „Argh! Du machst mich wahnsinnig! Und hör auf zu grinsen!“, keifte sie nun los. „Streng doch mal deinen Kopf an. Wir sind verlobt, aber noch nicht verheiratet, oder?“, meinte Shingetsu nun gelassen. „Ja, und?! Was meinst du, was nach der Verlobung folgt, Schlaumeier?!!“, sagte sie aufgebracht. Der Dämon blieb ruhig und winkte ab. „Verlobungen kann man auflösen. Was wäre denn, wenn wir die Ursache der Unruhen an der Wurzel packen?“ Yuki sah den Dämonenlord mit großen Augen an. „Du meinst Kemuel vernichten? Wie soll das denn gehen?“ Jetzt grinste Shingetsu noch etwas breiter. „Überlass das einfach mir! Wozu haben wir denn Jinaii und den Werkater?“ Dies liess sie sich alles kurz durch den Kopf gehen. „Ziemlich optimistisch für dich. Du hast wirklich die Ruhe weg, wenn du so einfach an Kemuels Vernichtung denken kannst, aber ein Versuch ist es wert. Allerdings wird es bestimmt ein Zeitlimit geben?“ Der Feuerdämon nickte auf einmal ernst. „Ja, in der Tat. Ich denke, dass wir nur ein Jahr haben. In diesem müssen wir dann das schaffen, was Jinaii in Jahrhunderten schaffte.“ Yuki nickte einverstanden. „Dann sollten wir so bald wie möglich aufbrechen. Hat Jinaii schon einen Plan?“, dabei sah sie fragend zu Shingetsu, der zur Zeit das Schwert Kazekage nicht bei sich führte. „Ja, aber das können wir besprechen, wenn wir aufbrechen. Jetzt sollten wir erst einmal schlafen, es ist schon spät...“

Damit verabschiedete sich der junge Dämonenlord und ging in Richtung seines Gemaches.
 

(Hoffentlich weiss er was er tut...)
 

In dieser Zeit erstatte Eideen seinem Meister Bericht, woraufhin dieser hinterhältig grinsend Mesire zu sich schicken liess. Als dieser beim Herrn des Chaos ankam, wurde ihm auch sogleich ein kleines Fläschchen zugeworfen. „Lass dies einfach in den See von Fanum Obscuritatis schütten, dann werden unsere Freunde eine kleine Überraschung erleben und ich kann mich etwas amüsieren.“ Mesire nickte und verbeugte sich anschließend. Kaum war er aus Kemuels Reichweite sah er sich das Fläschchen in seiner rechten Hand etwas näher an. Es war rund und in dessen Inneren befand sich eine rosane seidenartige Flüssigkeit, die silberne Wirbel in sich trug und von der rosa Dampf aufstieg. Mesire erkannte sofort den Inhalt, da er diesen schon öfters gesehen hatte, weil es Kemuels Hobby war viele verschiedene Tränke zu braute. Er wusste auch schon genau welchen Krieger Kemuels er mit dem Fläschchen schicken würde. Es war der Bruder einer bekannten Gottheit, die den Menschen wohlgesinnt war und für so manchen Trubel sorgte, aber dies war kein Vergleich dazu, was der Bruder erst anstellen würde. Mesire seufzte schon bei dem Gedanken. Er wäre lieber selbst losgezogen und hätte das Problem einfach und schnell beseitigt, doch sein Herr schien die allgemeine Situation um die Priesterin nicht nur amüsant zu finden, sondern noch selbst ein wenig seinen Senf dazu beigeben zu wollen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Torako
2006-08-09T19:57:45+00:00 09.08.2006 21:57
'Nach dieser Ansprache konnte man auf Yukis Gesicht ein großes Fragezeichen erblicken'
Diesen Satz hab ich mir bildlich vorgestellt und musste Lachen XDDD
Ich konnte es mir übrigens sehr gut vorstellen XDD
Ich habe angefangen mit Lesen und dachte mir 'Mensch, das kommt mir irgendwie bekannt vor'
Ungefähr eine Seite weiter klatschte ich mir gegen die Stirn 'Ich war ja Beta-Leser! XD'
Ich finde es ein bisschen fies dass Shingetsu Yuki heiraten 'muss'. Jedenfalls im Moment nicht ausgeschlossen. IM MOMENT!
Naja, mal wieder ein super Kapi ^_^b
Eine Gottheit die für manchen Trubel sorgt? Erinnert mich an Amo-chan oder Hitomi XDDD
Von: abgemeldet
2006-08-01T12:41:13+00:00 01.08.2006 14:41
das is sooooooooooooooooooooooooooo geil
das kann ja wat werden
snell bitte snell weida
Von:  -Kirei-
2006-07-26T14:30:35+00:00 26.07.2006 16:30
was da jetzt wohl wieder auf duie zukommt??
kemuel hat ya wohl was nettes für die im petto...

höhö...die beiden tun mir leid xDD
werden einfach so verlobt...
*lach*
die könnten echt n lustiges paar werden xD
*die beiden den ganzen tag nur streiten*
nayaa...aber sie können nicht abstreiten dasss sie sich doch irgendwie mögen xDDD
tipp das neue kapi bitte gaaaaaaaaanz schnell ab ya??
*ganz lieb guck*

hdsmdbzmzasddguuwzzdl
shiba
Von: abgemeldet
2006-07-20T10:17:59+00:00 20.07.2006 12:17
*gg* Das mit der Verlobung konnte ich mir schon denken. xD Und das Tengu Angst vor seinem Sohn hatte... ich finds einfach nur genial!

Schreib schnell weiter, ja? *bettl*
Liebe Grüße, Krizia
Von:  Mystery-Vampire
2006-07-13T12:19:40+00:00 13.07.2006 14:19
Sorry, dass ich jetzt erst meinen Kommi drunter setze, aber meinem Compi ging es nicht gut (Prozessortod *heul*)
Das Kapi ist richtig genial geworden, unser lieblingspärchen ist verlobt *lol*!!! Und der Vater hat Angst vor seinem Sohn, ich konnte nicht mehr, ich musste mir echt ein Schmunzeln verkneifen!
Ich freue mich schon auf das nächste kapi und würde mal sagen, bis zum nächsten Kommi,
LG,
Mysti

PS: Was hat Kemuel denn jetzt schon wieder vor???
Von:  josie
2006-07-10T08:26:11+00:00 10.07.2006 10:26
*glucks* schon bei den ersten gedanken der mutter hab ich mir schon sowas gedacht, bestätigt wurde es dann, als die beiden könige auch aufmerksam darauf wurden.^^
aber ich glaube das witzigst war wirklich die angst der könige, tengu hat sich sogar fast in die hosen gemacht. meine güte hab ich gelacht.^^
mal sehen was kemuel in den see schütten lässt.

lg

josie


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