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Siehst du die Sterne?

von

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VI

VI
 

Der Junge steht stumm da.

Stumm und hilflos. Er kann sich nicht rühren, nur dastehen.

Es ist kalt, und ein Schauer um den anderen jagt ihm durch den Körper.

Es ist spät. Mitten in der Nacht.

Er hat sich heimlich und leise aus dem Haus geschlichen.

Er hat herkommen wollen. Hat sichergehen wollen, dass er allein sein kann. Ganz allein. Er hätte es nicht ertragen, wenn weitere Menschen hier gewesen wären. Das hier muss er allein durchstehen, ganz allein.

Der Junge schluckt und merkt, wie er in der Kälte zittert.

Er steht immer noch einfach da. In der Kälte der Nacht. Bewegt sich noch immer nicht.

Starrt noch immer stumm und hilflos auf das, was er nie im Leben hat sehen wollen.

Einen Grabstein. Seinen Grabstein.

Dann fällt er auf die Knie. Er weint stumm vor sich hin. Er weint und sieht mit tränenverschleierten Augen den Grabstein an. Liest dieselben Worte immer und immer wieder. Wir vermissen dich.

Oh ja, er vermisst sie.

"Ich will bei dir sein.", flüstert er. "Matt, komm zurück. Komm bitte zurück! Ich vermisse dich so... Komm zurück. Bitte..." Er bricht ab und schluchzt leise auf.

"Ich hab dich doch lieb... So sehr. Ich vermisse dich unendlich... Ich halte das nicht aus. Ich kann ohne dich nicht weiterleben! Ich brauch dich doch..." Seine Stimme bricht.

Er braucht einen Moment um sich zu fassen.

"Ich liebe dich. Und du wirst immer in mir sein.", sagt der Junge, laut und deutlich.

Dann hebt er den Kopf und schaut in den mit Sternen übersätren Nachthimmel hinauf.

"Siehst du die Sterne?", flüstert er.



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