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Ein Neandertaler...

Autor:  -Amalthea-
Männer gibt es heut ja wieder reichlich
Und wir werden nach wie vor begehrt
Aber leider sind sie furchtbar weichlich,
Keiner ist ’n Kerl, wie sich’s gehört

Mancher trägt am Kinn ’ne Stoppelfräse
Dran sieht man bloß, es ist ’n Mann
Blasse kenn ich, Zarte und Nervöse
Nur im Traum erscheint mir dann und wann...

Ein Neandertaler, ein Neandertaler,
Den ich kämmen kann auf seinem Schulterblatt
Ein Neandertaler, ein Neandertaler,
Der so’n richtigen Meisterringerkörper hat!

Der malt Höhlenbilder ohne jeden „ismus“,
Ohne Schnorchel holt er Fische aus dem See
Kennt nicht Bandscheibe und nicht Rheumatismus
Aus drei Felsen klopft der Mann mir ein Buffet!

Ein Neandertaler, ein Neandertaler,
Gegen den wär’n mir die anderen alle schnurz
Die sind mickrig, die sind schwächlich
Einen strammen Tarzan möcht’ ich,
Jeden Dienstag wasch ich ihm den Lendenschurz... ei, ei!

Frauen sind heut tüchtig, weil sie müssen,
Frauen bauen sozialen Wohnungsbau
Selbst in Berlin, da kämpfen sie verbissen
Alles, alles, alles macht die Frau

Kommt ein Dieb bei Nacht, muss ich ihn suchen,
Der Mann, der bleibt im Bett in Sicherheit
Die Beschützerrolle - Pustekuchen!
Gold’ne Steinzeit, ach, wie liegst du weit...

Ein Neandertaler, ein Neandertaler,
Um die Hüften schlank wie’n junger Leopard
Von den Bäumen munter klopft er Nüsse runter
Ist dein Beefsteak hart, so reitet er es zart!

Unsern Kühlschrank haben wir oben auf dem Gletscher
Sodawasser holt er mir vom nahen Quell
Kommt ein wilder Bär, so zeigt er sich als Catcher
Und ’ne Stola schenkt er mir vom Bärenfell.

Ein Neandertaler, ein Neandertaler,
Nun wird mancher sagen, ach, die warn so dumm;
Überschätzt mir nicht die Birne,
Hinter mancher Denkerstirne
Sitzt auch heute noch ein kleines Vakuum... tock, tock!

Ein Neandertaler, ein Neandertaler,
Wenn der atmet, springen Knöpfe von der Brust
Der nicht lange fackelt, bis das Sofa wackelt
So ein He-man, seines Mannestums bewusst

Der nicht Zeitung liest, wenn man mit ihm bei Tisch sitzt
Der wie ich ein Stück von Beckett nicht begreift
Der auch ohne Frischzellenkur immer frisch ist
Und mich nachts am Schopf in seine Höhle schleift.

Ein Neandertaler, ein Neandertaler,
Der mich an sich reißt, wenn’s sein muss auch mal grob
Ach, der piekst so schön beim Küssen
Und will ich es mal nicht wissen
Krieg ich gleich eins mit der Keule aufn Kopp... zack, zack!


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