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Wem versuche ich hier eigentlich was vorzumachen? Lars

Autor:  -Mirabelle-
Es geht nicht. Ich habe mir eingeredet darüber hinweg zu sein. Aber das stimmt nicht. Ich komme so langsam zu dem Schluss, dass ich mich selbst belogen habe. Ich bin immer noch in ihn verliebt. Sonst würde ich jetzt wohl nicht so leiden. Das Schlimmste ist, dass ich nicht weiß, was ich dagegen tun soll. Ich bin so verdammt verliebt, obwohl ich ihn kaum kenne, er mich nie gegrüßt oder angelächelt hat und ich genau weiß, dass ich es eigentlich nicht will. Ich weiß, dass ich nie mit ihm glücklich werden könnte. Er würde mich wahrscheinlich viel zu sehr deprimieren und mir mit seinen Fähigkeiten lebensbedrohliche Minderwertigkeitskomplexe einjagen. Trotzdem. Ich hasse mich so sehr dafür, dass ich ihn so gerne hab und zulasse, dass er mir so sehr wehtut. Es ist total schrecklich sich einzugestehen, dass man ein von Hormonen gelenktes Mädchen ist, dass sich von einem Jungen immer und immer wieder das Herz aus der Brust reißen lässt, nur weil eben dieses Herz nicht kapiert, was dem Verstand schon lange klar ist. Ich wünschte ich hätte Kontrolle darüber. Dann würde ich mich uner Garantie überhaupt nicht mehr verlieben, weil Liebe bei mir immer so verdammt schmerzhaft ist. Egal was ich mache, es ist falsch, es klappt nicht und am Ende bin ich die, die verletzt wird.
Warum kann ich diesen Irrsinn nicht endlich mal aufgeben? Er hat mir vor einem Jahr gesagt, dass er nicht in mich verliebt ist. Er hat seit der achten Klasse kein Wort mit mir geredet. Er hat eine Freundin. Wieso mache ich mir was vor? Er liebt mich nicht, hat mich nie geliebt und wird mich nie lieben. Wieso kann mein dummes Herz das nicht endlich einsehen? Wieso weine ich überhaupt noch wenn sowas passiert? Bilde ich mir etwa ein, dass er sofort, wenn er mich weinen sieht, alles stehen und liegen lässt, mich tröstet, seiner Freundin den Laufpass gibt und sich in mich verliebt? Nein, aber ich hoffe es. Ständig, viel zu oft wünsche ich mir sowas, dabei weiß ich genau, wie unwahrscheinlich das ist. Und mein Verstand will das auch gar nicht. Mein Verstand will, dass er mit seiner verdammten Freundin so glücklich wird wie möglich und endlich von meiner Schule verschwindet, damit mein dummes schwaches Herz endlich einsieht wie falsch es liegt und wie aussichtslos die Sache ist. Damit es endlich aufgibt. Ich will endlich aufgeben. Ich habe diesen Kampf schon lange verloren und mache trotzdem noch weiter. Ich will das endlich hinter mir haben, es vergessen und ihn am Besten nie wieder sehen. Das ist das Beste für uns alle.
Wenn ich nur wüsste wie. Ich habe echt nicht den geringsten Schimmer, wie ich das schaffen soll. Im ernst, das letzte mal, als ich mich wirklich mit ihm unterhalten hatte, war ich in der achten Klasse. Ich gebe zu, dass ich ihn damals schon toll fand, aber da waren die Chancen genauso wie heute. Und dann kam erst Daniel, der mich in meine erste Depression gestürzt hatte, aus der ich nur wieder herausgekommen bin, weil ich mich in Lars verliebt habe. Was anscheinend eine noch schlechtere Idee als die mit Daniel war, weil die Gefühle für Daniel nichts weiter als pubertäre Schwärmerei waren über die ich mich jetzt vor Lachen krümmen könnte und das mit Lars...nicht.
Und wenn ich mich mal nicht den Tagträumen mit Lars hingebe, dann träume ich von anderen. Von irgendjemandem aus meiner Fantasie, einer Person die mich liebt. Auf dieser Ebene. Nicht wie diese platonische Liebe von meiner Schwester oder meinen Freundinnen. So wie Beatle und Lizzy sich lieben, wie Alexandra und Jan sich geliebt haben, wie Sarah Conner und Marc Terenzi, Brad Pitt und Angelina Jolie, Paris und Helena, Hermia und Lysander, Romeo und Julia oder eben Lars und seine Freundin Xenia. Ich möchte auch so geliebt werden. Bei so vielen Menschen auf dieser Welt wird ja wohl einer für mich dabei sein. Ich kann doch nicht immer unglücklich sein. Das wäre nicht fair. Und wenn es nunmal nicht Lars ist, ist er es nicht. Ich weiß, dass ich vermutlich irgendwann über ihn hinweg bin und ich hoffe es ist bald und dass ich mich nicht schon wieder so schmerzhaft aussichtslos verliebe. Das wäre mir gegenüber nämlich auch unfair.
Bitte, bitte, lass mich jemanden finden, der mich genauso liebt wie ich bin und den ich genauso liebe wie er mich. Ich will hier endlich raus.


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