Jan langweilte sich grässlich. Trotz all diesem Glanz und der Stimmung um ihn herum, wusste er, was das hier in Wirklichkeit für ein Ort war. Ein Freudenhaus. Ein Ort der käuflichen Liebe.
...Nachdem er ziellos durch die Stadt geirrt war, seine Kleidung war inzwischen vollständig vom Regen durchweicht, entschloss Farin sich endlich ins Hotel zu gehen. Die ganze Zeit über hatte ihn nur eine Frage gequält...
Sacht strich er über die Hand, die auf dem schneeweißen Bettlacken lag, um vielleicht eine Regung aus ihr herauszulocken, doch nichts geschah.
Genau wie die anderen Male indem er dies versucht hatte. Vergebens.
Bela öffnete die Tür und da hatte sich Rodrigo schon an ihm vorbei geschoben, in die Wohnung hinein, noch bevor er ihn auch nur ansatzweise begrüßen konnte.
„Was?!?“ Farin starrte fassungslos auf Rod, der nervös vor ihm stand. Rod, sein Bassist, der ihn mitten in der spanischen Ferienpampa aufgespürt hatte und nun mit einer Reisetasche um die Schulter vor ihm stand.
Eiskalter Schweiß lief ihr über die Stirn, aber jetzt wollte sie erst recht wissen, was in dem Gewölbe geschah.
Sie war kaum zwei Schritte gegangen, als eine Hand aus einer Seitengasse schoss und sie packte.
Es war verdammt früh am Morgen, dachte Farin, als er sich aus seinem gemütlichen Bett schälte um die Tür zu öffnen und dem Mistkerl, der ihn weckte, gehörig und lang anhaltend die Meinung zu blasen.
Rod blinzelte mehrmals, verschluckte sein irres Lachen und versuchte, so ernst wie nur möglich zu antworten, um Farin nicht das Gefühl zu geben, er würde lächerlich aussehen.
Was er tat.
Dann lächle ich, höre mir deine Lügen an und freue mich einfach nur, dass du dich entschlossen hast, wieder etwas Zeit mit mir zu verbringen und mir nicht diese brutale Wahrheit zu sagen, die ich eh schon kenne.