Zum Inhalt der Seite

STARRE

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche allen einen schönen, 1. Mai<3<3<3 Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schicksalsschläge einer Prostituierten

Diese Woche war ich bei der Metallbaufirma und im Bordell krankgeschrieben. Luca war gerade noch in der Schule und ich versuchte, für uns eine Lasagne zuzubereiten. Wenn ich schon nicht arbeiten war, wollte ich mich wenigstens so nützlich machen. Ich schob die Form in den Ofen und deckte danach den Tisch. Währenddessen kam Luca zur Tür herein. Es war bereits Nachmittag und wir begrüßten uns mit einem Kuss. „DU hast gekocht?“, bemerkte Luca. Ich war ein bisschen pikiert über seine Aussage, weil in dieser ein wenig Hohn mit schwang.
 

Plötzlich klingelte es an der Tür. Wir waren sehr überrascht, weil wir heute keinen Besuch erwarteten. Ich lief schnell zur Tür und machte sie auf. Monika stand mit einer Schachtel Pralinen vor der Tür und meinte, dass sie mir einen kleinen Krankenbesuch abstatten wollte. Ich freute mich sehr und bat sie, ins Wohnzimmer zu kommen. Sie war wie immer perfekt gestylt, mit ihren blonden lockigen Haaren und dem knallroten Lippenstift. Ebenso waren ihre Fingernägel lang, gepflegt und in dem passenden Rot zu ihren Lippen lackiert. Sie war eine attraktive junge Frau, die sehr auf ihr Äußeres achtete.
 

Ich bot ihr ein Glas Wasser an und lud sie direkt zum Essen ein, was sie dankend annahm. Das Essen schmeckte leider nicht so gut und wir alle lachten gemeinsam über meine nicht vorhandenen Kochkünste. Ich beschloss, eine Flasche Wein zu öffnen und schenkte jedem ein Glas ein. So bekam man auch mein fades Essen besser herunter. Als wir alle schon das zweite Glas Wein tranken, erkundigte sich Monika, was mir der verrückte Freier angetan hatte.
 

Ich erzählte ihr die ganze Geschichte mit dem Freier. Dass er mich wiedererkannt hatte und sagte, dass er schon immer mit einem Mörder schlafen wollte. Daraufhin erzählte sie uns, dass sie schon einmal einen Freier hatte, der sie privat stalkte.
 

Sie verriet uns, dass sie früher in einem Kleinstadt-Bordell gearbeitet hatte und dass der besagte Freier es schaffte, ihren echten Namen und ihre Adresse herauszufinden. Er hatte ihr über mehrere Wochen abends zu Hause aufgelauert und sie mit Anrufen terrorisiert. Während dieser Zeit hat sie sich nicht mehr allein aus dem Haus getraut. Aber das Schlimmste war, dass sie eine kleine Katze hatte, die vom Freier umgebracht wurde. Er verpackte die Katze in eine Geschenkbox und legte sie mit einem Strauß Blumen vor ihre Tür. Kurz darauf erlitt sie einen Nervenzusammenbruch und kam für mehrere Wochen in eine Klinik. Als es ihr wieder besser ging, änderte sie ihre Identität und zog nach Berlin. „Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schlimm das war. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis ich wieder normal durchschlafen konnte.“ Sagte sie mit zitternder Stimme und nahm einen großen Schluck Wein zu sich.
 

Während der ganzen Zeit, wo Monika ihre Geschichte erzählte, hörten wir ihr gespannt zu. Sie erzählte die Geschichte so lebhaft, dass mir mehrmals ein Schauer über den Rücken lief. Zu einem gewissen Grad konnte ich nachvollziehen, wie sie sich fühlte. Schließlich konnte auch ich seit ein paar Tagen nicht mehr ruhig schlafen.
 

Monika stellte das leere Weinglas auf den Tisch und sagte dann zu mir: „Also mein hübscher, pass gut auf dich auf, es ist gefährlich, wenn jemand aus dem Bordell deine wahre Identität kennt.“ Plötzlich wurde Monika kreidebleich. Sie hob die Hand und zeigte auf die Uhr, die sich von ihr aus gesehen, über meinem Kopf an der Wand befand und fragte: „Geht die Uhr, richtig?“ Wir bejahten dies und fragten sie, ob sie es eilig hatte. Monika antwortete, dass sie gleich noch arbeiten musste und viel zu spät dran war. Sie stand auf, zog sich schnell die Jacke an und während wir sie gemeinsam zur Tür begleiteten, bedankten wir uns ganz herzlich bei ihr.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück