Schicksalsband von Dudisliebling (Eine zweite Chance) ================================================================================ Kapitel 32: Inuyasha -------------------- Inuyasha An einem Abend vor der Reise: „Und wie ist es in Miami?“, fragte Toga lächelnd und sah dabei in die Kamera seines Laptops. Goldene Augen sahen ihm auf dem Monitor entgegen. „Es ist wirklich warm hier", entgegnete Sesshomaru und schmunzelte kurz. Lachend lehnte sich Toga zurück. „Das glaube ich dir sofort. Erzähl mir mehr. Wie ist die Schule? Hast du schon neue Bekanntschaften gemacht?“, fragte der neugierige Vater und bemerkte das kleine Seufzen seines Sohnes, am anderen Ende der Welt. Sesshomaru entschied sich dennoch zu antworten. Denn es gab da nicht wirklich viel. „Meine Noten sind gut. Die Schule ist wirklich riesig, doch ich finde mich ganz gut zurecht. Ich habe meinen Dozenten kennengelernt und er hilft mir die ersten Wochen, den Stoff aufzuholen der mir fehlt." Freudig hörte Toga zu und nickte an den gegebenen stellen. „Das freut mich wirklich sehr Sesshomaru. Auch wenn ich nicht glauben kann, das du nun so weit weg bist.” „Toga?“, hörte er hinter sich die Stimme der jungen Frau, die seit kurzem zu seiner Freundin geworden war. Doch Toga wollte dies eigentlich noch nicht gleich an die große Glocke hängen, denn Tsukyomi müsste ja nicht wissen, das er so schnell eine andere Frau gefunden hatte. Vor allem nicht, wenn man sich so kennengelernt hatte und so viel Drama zusammen durchlebt hatte. „Ich komme gleich. Warte kurz“, rief er zurück und sah dann zu dem jungen Mann, der ihn aufmerksam gemustert hatte. „Hast du Besuch Vater?“, fragte Sesshomaru monoton und Toga schluckte hart. Er konnte seinem zehn jährigen Sohn ja nicht sagen, das er eine neue Frau hatte, nachdem die Scheidung gerade mal, seit ein paar Tagen unterschrieben war. „Ach nur eine Bekanntschaft“, versicherte er und kratze sich etwas an der Wange. Sesshomaru hob eine Augenbraue und sah vielsagend zu seinem Vater. „Hast du eine Freundin?“ Ertappt hielt Toga inne und obwohl er noch versuchte sich raus zu reden, Sesshomaru hatte ihn durchschaut. Eine gute Gabe, die er perfektioniert hatte. Ergeben seufzte Toga: „Sozusagen ja“, berichtete er und Sesshomaru schwieg kurz. Toga hob fragend seinen Blick, wartete darauf was sein Sohn dazu sagen würde. Als dieser seine Lippen öffnete, konnte er nicht glauben, das sein gegenüber noch so jung war. „Liebst du sie?“ Über diese Frage hatte er lange nachgedacht, denn er fühlte sich zu ihr hingezogen, sie waren intim gewesen und er hatte den Drang, sie immer bei sich zu haben. Ob man das schon als Liebe, wirklich ernsthafte Liebe bezeichnen könnte? Nach einigen Sekunden des grübelnds nickte Toga allerdings und seine Lippen formten sich zu einem Schmunzeln. „Ja ich liebe sie" Gegenwart: Auch wenn alle Beteiligten entsetzt waren, bat Toga darum noch einige Tage zu warten. Er wollte sich seiner Gefühle sicher sein und außerdem brauchte er Zeit, um das zu verarbeiten. Er ging auch wieder zur Arbeit und begrub sich förmlich damit. Abends kam er völlig erschöpft zurück nach Hause. Izayoi war mit ihm gegangen und hatte sich relativ schnell eingewöhnen können. Sie sah es positiv und wollte alles lernen, denn sie bräuchte dieses Wissen, für ihr zweites langes Leben. °Zusammen mit meinem liebsten°, dachte sie oft und ihr Herz schwoll an. Gerade legte sie, einen frisch gespülten Teller, auf das Abtropfgitter und hörte wie sich der Schlüssel im Schloss der Haustür drehte. Ihr Herz hüpfte, denn auch wenn es nicht die Seele ihrer großen Liebe war, so war er ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Ebenso sein Körper, den sie das ein oder andere Mal kurz erblicken konnte. Mit roten Wangen schüttelte sie den Kopf und sah auf, als die Tür aufgeschoben wurde. „Guten Abend", begrüßte Toga sie etwas monoton und ging zu seiner Kaffeemaschine. Seine Augen sahen müde aus und auch so, wirkte er abgeschafft. Izayoi bemerkte dies sofort und begrüßte ihn ebenso. „Hast du Hunger? Ich habe gerade gekocht", erklärte Izayoi und rührte in dem Eintopf den sie zubereitet hatte. Shiju hatte ihr einige Gemüsesorten eingekauft, die auch sie kannte und somit kam Izayoi damit ganz gut klar. Toga nahm seinen frisch gebrühten Kaffee zur Hand und nickte schweigend. Er setzte sich an den Tisch und bekam bald eine große Schale vollgefüllt mit Eintopf. Izayoi legte ihm einen Löffel dazu und lächelte freudig. Toga musterte die Frau vor sich und konnte es einfach nicht glauben. Seit er wieder er selbst war und diese Frau erblickt hatte, verhielt sie sich komplett anders. Sie trug Kimonos anstatt normaler Kleidung. Ihr Haar war stets offen und fiel ihr bis weit über den Po. Er musste gestehen, das es ihm so auch sehr gefiel. Achja gefallen. Er grübelte bei allem, was ihm gefiel oder zu was er Zuneigung empfand, nach. Liebte er es an ihr, weil ER es liebte oder weil dieser Tanin es liebte. Zudem hatte er jeden Moment Angst das er wieder die Kontrolle verlor. Eisern unterdrückte er alles und auch die Stimme des Biestes war lange nicht mehr in seinem Kopf gewesen. Er ergriff den Löffel und schöpfte sich diesen voll. Vorsichtig probierte er und musste gestehen, das sie wirklich gut kochen konnte. Ebenso wie seine Izayoi. °Izayoi°, dachte er ihren Namen und stellte sich ihre Stimme vor, wie sie ihn rief. Sein Herz war schwer. Er vermisste sie und wollte ihr endlich wieder nahe sein. Mit ihr reden, sie küssen und.. Zwei warme Hände legten sich auf seine Schultern. Er hatte sein Jackett und die Krawatte bereits im Flur ausgezogen und trug nur noch sein Hemd. Sanft drückte Izayoi seine Schultern und massierte ihn etwas. Toga entspannte sich etwas und schloss sogar kurz die Augen. „Du solltest nicht so hart arbeiten. Sonst wirst du noch krank", bat Izayoi und fuhr einfach fort. Sie empfand diese Berührungen einfach nicht als falsch, schließlich schlief irgendwo dort drinnen, ihr liebster. „Du musst das hier nicht alles für mich tun", sprach Toga und aß weiter. Schmunzelnd klopfte sie ihm auf die Schultern und ließ von ihm ab. „Ich mache das wirklich gerne“, versicherte sie und ging zur Arbeitsplatte, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. „Hast du..“, begann sie wieder nachdem sie sich einen Schluck genehmigt hatte und wurde von Toga unterbrochen. „Nein. Ich weiß noch nicht, wann ich bereit bin." Toga stand auf und brachte die leere Schüssel zur Spülmaschine, um sie rein zu legen. „Bitte lass mir noch ein bisschen Zeit. Ich will nur sicher sein, okay?“ Lächelnd nickte Izayoi, auch wenn es ihr unendlich weh tat. Wann würde sie ihren Toga endlich wieder haben? Es klingelte an der Tür und Toga sah entnervt in die Richtung. „Lass mich auf machen gehen", bat Izayoi und ging an ihm vorbei. An der Tür angekommen öffnete sie diese und sah in das Gesicht eines Mannes, der einen Kopf größer war, wie sie selbst. Er hatte langes silbernes Haar und trug eine Mütze. Seine Augen waren Gold und als Izayoi sie erkannte, blieb ihr Herz stehen. Das könnte einfach nicht sein. „Inuyasha?“, hauchte sie fast kaum hörbar und der Mann formte seine Lippen zu einem Lächeln. Er hob seine Hand und legte sie der Frau an die Wange, fing dort eine Träne auf, welche sich aus den braunen Augen gelöst hatte und wischte diese weg. „Willkommen zurück Mutter" Einige Stunden zuvor: Byorigaku wartete an dem Schalter, an dem die Flüge aus Europa ankamen. Hinter einer Milchglastür zeichneten sich einige Umrisse ab und als sich die Tür öffnete, traten verschiedene Menschen hinaus. Am Ende erblickte sie einen Mann mitte zwanzig, welcher sie anlächelte. Nachdem er von einem Zollmitarbeiter kurz aufgehalten wurde, kam er auf sie zu. „Hallo Byorigaku, wie geht’s dir?“, fragte er freundlich und man sah kurz seine langen Ecktzähne. Byorigaku zog ihn kurz in ihre Arme und sah ihn dann verschmitzt an. „Hmm.. ebenso wie dein Vater, bist du sehr ansehnlich", lobte sie und Inuyasha lachte anerkennend. „Vielen Dank für das Kompliment, aber wie geht es nun weiter?“ Byorigaku harkte sich in seinen Arm ein und ging mit ihm Richtung Ausgang. Draußen führte sie ihn zu einem Auto, welches im absoluten Halteverbot parkte. Es klebte ein Strafzettel an der Scheibe, welcher von Byorigaku genommen wurde und achtlos auf den Boden segelte, als sie ich fallen ließ. „Steig ein", bat sie und als beide Platz genommen hatten, startete sie den Motor. Der Mann hatte nur eine Tasche dabei, welche er auf den Rücksitz schob und sich dann anschnallte. „Du musst uns helfen. Wir haben ein kleines Problem mit einem Kunden und du solltest etwas Überzeugungsarbeit leisten“, erklärte sie und fädelte sich in den Verkehr ein. „Du meinst, ich soll einen Yokai oder Hanyou umstimmen?“, fragte er genauer nach und sah in die Landschaft der unzähligen Hochhäuser, die sich im Hintergrund türmten. Er war seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Nach dem großen Kampf seines Lebens, hatte er einem Weg gefunden seine Frau für immer bei sich halten zu können und sie hatte ihm drei wunderbare Kinder geschenkt. Er war glücklich und das seit Jahrhunderten. Weswegen ihm der Anruf dieser Frau, namens Byorigaku, zunächst komisch vorkam. Aber er hatte mit ihr geredet und sie hatte ihn zu sich nach Japan eingeladen. Seine Frau hatte ihn bekräftigt und so ging er darauf ein. „Du sollst einen Menschen umstimmen. Es wäre zu viel, es dir zu erklären, deshalb sage ich dir nur das, was du wissen musst“, begann die Frau und schürzte kurz ihre Lippen. Der Mann spitzte seine Ohren. Er hatte gelernt sein Youki unter Kontrolle zu haben und konnte sein wahres Ich verbergen. Somit sah er für die Menschen halbwegs normal aus, auch wenn er ein Hanyou war. „Deine Mutter ist zurück“, lies Byorigaku die Bombe platzen und der Mann lies augenblicklich seine Kontrolle brechen. Auf seinem Kopf erschienen zwei hundeähnliche Ohren und er funkelte die Frau an, als wenn er nicht richtig gehört hatte. Laut knurrend fragte er: „Was sagst du da!? Das ist unmöglich!" Byorigaku hatte vor Schreck, das Lenkrad etwas herumgerissen und gewann die Kontrolle zurück. „Mensch Inuyasha! Erschreckt mich doch nicht so!“ „Das musst du gerade sagen", sagte der Hanyou patzig zurück und Byorigaku rollte mit den Augen. „Ihre Seele lebt in einem wiedergeborenen Körper. Leider macht dein Vater nun Probleme. Wir haben die geeigneten Körper schon längst vorbereitete aber.." Wieder unterbrach sie Inuyasha: „Was redest du da nun von meinem Vater? Er ist seit 700 Jahren tot." „Lass mich doch mal ausreden, du ungezogener Hund! Auch dein Vater ist wiedergeboren worden. Nun wollen wir einen Seelentausch vollziehen", klärte sie ihn weiter auf. Inuyasha grübelte und rieb sich dabei das Kinn. „Du meinst so etwas ähnliches, wie damals bei meiner Frau?“, fragte er und Byorigaku nickte. „Ja genau! Nur das ich ein Profi bin und es zutiefst bereue, das ich Urasue??? Damals ausbildete. Die blöde alte Hexe!“, schimpfte sie und ballte ihre Faust. „Was soll am Ende dabei rauskommen?“, fragte Inuyasha und sah in die weißen Augen der Frau. Diese konzentrierte sich wieder auf den Verkehr und bog von der Hauptstraße, auf einen kleinen Weg ab. „Deine Eltern werden wieder leben und können endlich zusammen sein.“ Inuyasha schluckte hart. Seinen Vater hatte er niemals kennengelernt und ihn nur als Skelett oder einmal in einem kurzen Moment, als er einen Kampf gemeinsam mit Sesshomaru ausgefochten hatte, gesehen. Seine Mutter starb, als er zehn Jahre alt war und an die Zeit danach, konnte er sich nur unter Kopfschmerzen erinnern. Das einzige was er aus dieser Zeit noch kannte, waren blaue liebevolle Augen. Doch er hatte sie nie wieder erblickt. „Okay und wo liegt nun genau das Problem?“, fragte der Mann noch einmal und erblickte das Haus, welches in mitten von grün, vor ihnen auftauchte. „Dein Vater hat im Moment keine Macht über den Körper und seine Wiedergeburt ist abgeschreckt vor dem Seelentausch. Du musst wissen, das er und die wiedergeborene Izayoi ebenso ein Paar geworden sind. Er denkt nun, das er diese Beziehung nur eingegangen ist, weil dein Vater ihn geführt hat. Seit Tagen erforscht er seine Gefühle, doch am Ende bleibt es dabei. Wenn wir es nicht ausprobieren, dann werden wir es nicht wissen", fasste Byorigaku die Lage zusammen und hielt den Wagen auf dem knirschenden Schotter an. Byorigaku kramte in ihrer Hosentasche und zog eine kleine Visitenkarte heraus. „Hier ist meine Adresse. Auf der Rückseite steht die Adresse meines Kontaktmanns. Bitte melde dich bei uns, sobald du mit deiner Mutter geredet hast.“ „Kann sich Mutter an mich erinnern?“, fragte Inuyasha noch und löste den Anschnallgurt. Sanft lächelte Byorigaku und sah in das Gold seiner Augen. „Sie fragte sofort nach dir Inuyasha. Sie wird sich sicherlich sehr freuen." Den Blick erwidernd lächelte er ebenso und spürte sein wild schlagendes Herz. Er würde nun seine Mutter sehen. Nach so vielen Jahren, in denen er ohne sie leben musste und sie sehnlichst vermisste. Sie war viel zu früh gestorben, wie er fand. Die beiden verabschiedeten sich und Inuyasha stieg aus, ging zur Tür und klingelte. Geduldig wartete er bis sich die Tür öffnete und ihn braune Augen ansahen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)