Schicksalsband von Dudisliebling (Eine zweite Chance) ================================================================================ Kapitel 21: Das Erwachen ------------------------ Kapitel 21 Das Erwachen Am morgen frühstücken die beiden gemütlich, auch wenn sie die Uhr stets im Blick hielten. Sie mussten schließlich ihren Zug erwischen und wieder zurück in den Alltag. „Hast du heute viele Termine?“, fragte Izayoi und sah zu ihrem Freund hinüber, der an seinem Kaffee trank. Kurz überlegte Toga und nickte dann. „Ja der Auftraggeber für eine der Praxen des geplante Ärztehauses kommt heute und bespricht mit mir noch einige Wünsche. Und bei dir?“, fragte er zurück. Die junge Frau, die sich einen Knoten aus ihren Haaren gemacht hatte, lächelte als sie stolz antwortete. „Sogar zwei größere Gruppen!” freute sie sich und sah zur Uhr. “Wir sollten dann auch bald los“, murmelte Izayoi. Toga trat es ihr gleich und trank seinen Becher leer, stand auf und packte die letzten Utensilien in die Tasche zurück. Die beiden hatten sich schon fertig zurecht gemacht und so trug Toga wie immer einen Anzug, der heute in einem tiefen schwarz war, mit einem roséfarbenen Hemd und schwarzer Krawatte. Izayoi eine kurze Shorts und eine hübsche hellblaue Bluse mit Rüschen dazu. So verließen sie das Anwesen nachdem die Formalitäten erledigt waren und gingen zur Bahnstation. Der Wind war heute stärker und so lösten sich Izayois Haare ständig aus dem Zopf. „Blöder Wind", murmelte sie und Band ihr Haar ein weiteres Mal zusammen. Toga sah ihr dabei zu und gab ihr ein weiteres Gummi, um es zu befestigen. Dieses schnappte allerdings weg und so war Izayoi gehandicapt. Toga beugte sich zu der Stelle an der es landetet war. Ein Mann, ungefähr im gleichen alter wie er, stand daneben und sah Toga forschend an. Als Toga sich abwendete spürte er den Blick und sah zurück zu dem Mann, der in so auffällig musterte. Der Mann trug ebenfalls längeres Haar in einem grünlichen Braun, hatte einen kleinen Ziegenbart und seine Augen strahlten ebenso Golden wie die von Toga. Etwas konfus über dieses Detail reichte Toga Izayoi das Gummi, ohne den Mann aus den Augen zu lassen. Als dieser dann breit grinste wendete er seinen Blick ab und bemerkte den heranfahrenden Zug. Ohne weiter über den Mann nachzudenken, stiegen die beiden ein, suchten sich einen Platz und Izayoi sah gleich aus dem Fenster. /Dieser Mann kommt mir bekannt vor/, ertönte zum ersten Mal seit dem Besuch bei Nousagi das Biest wieder in Togas Kopf. °Ich dachte ich hätte dich schon verloren!°, dachte Toga maulend und entdeckte wieder den Mann, der einige Reihen vor ihnen einen Platz gefunden hatte. „Was siehst du denn da so genau an?“, fragte Izayoi neben ihm und hatte seine ständigen Blicke in die eine Richtung gesehen. Sah er etwas anderen Frauen hinterher? Als sie versuchte seinem Blick zu folgen sah sie nur, den braunen Haarschopf des Mannes und erkannte diesen als solchen nicht. Durch das lange Haar dachte sie es wäre eine Frau und sah ihren Toga prüfend an. „Ich habe nur gedacht ich kenne jemanden, nichts weiter", sprach Toga und sah wieder zu seiner Freundin. Diese schmollte etwas und ergriff seine Hand, nur um sie auf ihren Schoß zu legen und feste zu drücken. /Sie denkt du siehst einer anderen Frau nach/, kicherte das Biest und Toga zog die Augenbrauen hoch, wand seine Hand so um das er ihre mit seiner fast komplett umschloss und beugte sich zu ihrem Ohr. „Ich liebe dich", sprach er und wendete so ihrem Blick zu seinen Augen. So konkret hatten sie sich noch nie ihre Gefühle gestanden und Izayois Wangen wurden rot. „Ich liebe dich auch, Toga", gestand sie und mit einem kleinen Kuss wurden ihre Geständnisse versiegelt. ~ Am späten Vormittag Klopfte es an Togas Tür, als er gerade eine Nachricht von Izayoi empfing Von: Izayoi Der Arzt Termin wurde auf heute Abend verschoben. Warte also nicht mit dem Essen auf mich. Kurz schmunzelte er, als er daran dachte, welches essen sie denn meinte. Doch nun musste er sich um seinen Kunden kümmern. Nousagi stand hinter der Tür und lächelte freundlich. „Wie war der Ausflug?“, fragte er nach und gemeinsam gingen sie zum Konferenzraum. Dort hatten sie mehr Platz um die Pläne zu begutachten. “Er war wirklich nett, ich kann das Anwesen nur empfehlen. Vielleicht ist es ja mal was für Sie und Shiju”, antwortete Toga förmlich, denn er war hier ja eben Nousagis Vorgesetzter. “Ich werde es ihr mal vorschlagen”, bot Nousagi an und öffnete die Tür, nur um völlig geschockt festzustellen wer dort saß. Toga war ebenso geschockt und sah seinen Gast kurze Zeit an. /Der schon wieder!/, knurrte das Biest in seinem Kopf. Doch gekonnt fasste Toga sich und ging auf den Mann mit dem längeren braunen Haar zu, um ihm die Hand zur Begrüßung zu reichen. “Guten Morgen Herr Isha, hätte ich gewusst das sie heute mein Gast sind, hätte ich sie von der Bahn gleich mit hierher genommen” Der Mann, der auch schon in der Bahn gesessen hatte und zuvor eine so eingehende Musterung an Toga vorgenommen hatte, nahm seine Hand und grinste breit. “Schon gut. Auch wenn ich nichts dagegen hätte. später noch mit ihnen auf einen Absacker mitgenommen zu werden.” Etwas perplex lächelte Toga und löste die Hände. “Guten Tag”, begrüßte nun auch Nousagi den Mann und funkelte ihn regelrecht an. “Herr Mikata, richtig?”, begrüßte Herr Isha den schwarzhaarigen und schüttelte ihm die Hand. “Ja genau Herr Isha, wir hatten kurz telefoniert.” Als die drei Männer sich gesetzt hatten und Kaffee gebracht worden war, breitete Nousagi die Pläne aus. Kurz erläuterte Toga sein Vorhaben und welchen ökologischen Hintergrund er vorsah. Herr Isha hörte geduldig zu und nickte hier und da, oder stellte fragen. Aber am Ende nahm er einen Schluck aus seiner Tasse und sah gezielt zu Toga. “Sind sie eigentlich in festen Händen, Taisho-sama?”, fragte er und Toga ließ beinahe seine Tasse über dem Plan fallen. “Ja, sie haben sie heute Morgen vielleicht bemerkt. Die junge Frau die mit mir Bahn gefahren ist”, erklärte Toga und hoffte das die Fragerei aufhörte. Nousagi hatte derweil seine Hände in den Stuhl gekrallt und sah Herr Isha an. °Wie kann er es nur wagen?! Immer noch das selbe Schwein wie immer!°, dachte er und räusperte sich. “Haben sie noch fragen Kusuri-sama?”, fragte er und Toga zog die Augenbrauen hoch. Sofort fiel Nousagi sein vergehen auf und er begann damit sich zu entschuldigen. “Entschuldigt Herr Isha, ich wollte sie nicht einfach so mit Vornamen ansprechen.” Doch angesprochener lachte lauthals los. “Ach Nousagi-chan, dein Chef kann ruhig wissen, das wir alte Bekannte sind”, entgegnete er und Toga war noch verwirrter. Sein biest war es ebenfalls und murmelte nur Kleinlaut. /Das ist Kurusi? Der Ebermischling?/ °Was meinst du mit Ebermischling?°, fragte Toga kurz um wenigstens da durchzusteigen. Er konnte nicht verstehen das Nousagi seinen Kunden kannte, der Augenscheinlich einige Kilometer von hier entfernt wohnte und nun plante ein großes Ärztehaus zu bauen. /Er ist ebenfalls ein Yokai, so wie Nousagi. Er hat deinem einstigen Wesen sehr gute Dienste erwiesen, als unser Weib trächtig war./ Nun fiel Toga die Tasse dann doch etwas unsanft auf den Unterteller, als er sie gerade absetzten wollte. Verwirrt sahen zwei Augenpaare zu ihm. “Alles in Ordnung Taisho-sama?”, fragte Nousagi und Kusuri stand sogar auf. “Ich kann ihnen helfen, ich bin Arzt”, schnurrte er etwas zu stark und Toga sah beide nur mit großen Augen an. “Nein mir geht es gut. Bitte entschuldigt mich kurz”, bat er und verließ den Raum. °Was heißt hier, er hat mir Dienste geleistet? Was denkst du, wie alt dieser Mann ist?°, fragte Toga sein Biest und ging in sein Privates Bad, um sich kurz das Gesicht zu Waschen. Er war nervös. Irgendwie wirbelte es in seinem inneren auf und so wie sein Biest reagierte schienen seine Sinne recht zu haben. /Kusuri ist wahrlich ein alter Yokai, aber auch dein damaliges Wesen, war weit über dreitausend Jahre alt. Kusuri hat sich allerdings wirklich kaum geändert/, plapperte das Biest aus dem Nähkästchen und brachte noch mehr Verwirrung. “Warum sagst du das?”, fragte Toga und rieb sich das Gesicht mit seinem Handtuch ab. /Na er ist eben immer noch ein Männerfresser, das war übrigens ein wunderbarer Spitzname, den du ihm einst gabst./ Seufzend sah Toga sich in die goldenen Augen und grummelte. “Warum sagst du immer das ich das damals war? Ich kann mich nicht erinnern, je etwas, in der Art gesagt zu haben”, fragte Toga weiter. Er musste endlich wissen was es damit auf sich hatte. Was wollte diese Stimme von ihm? /Du wirst es noch erfahren/, war alles was das Biest noch sagte und verschwand dann gänzlich aus seinen Gedanken. “Bastard”, schimpfte Toga und beschloss zurück zu gehen. ~ “Wie kannst du hier einfach so auftauchen!?”, fragte Nousagi. Er war aufgestanden und stemmte die Hände auf dem Tisch ab. Kusuri dagegen verschränkte seine Arme und lehnte sich in dem Drehstuhl zurück. “Ach sei doch nicht so Nousagi-chan. Dir gefällt es doch, mich endlich mal wieder zu sehen. Wie lange warst du fort? 25 Jahre? Mir kommt es wie gestern vor, als du mich wieder einmal niedergerungen hattest, als du dich von mir verabschiedet hattest”, schwärmte der Mann mit den goldenen Augen. Nousagi pochte die Stirn und er knurrte leise auf. “Erinnre mich nicht daran. Ist es nicht ekelig, den ganzen Tag so versaut zu sein, du Schwein?” Kusuri grinste nur breit und stand dann ebenfalls auf um ans Fenster zu gehen. “Ach Nousagi, wärst du nicht so verklemmt würdest du sehen, wie schön diese Welt geworden ist. Aber du hängst sicher immer noch mit diesem Weib aus künstlichem Körper zusammen oder?”, fragte er und Nousagi wurde langsam ungehalten, wendete sich zu seinem Gesprächspartner und fixierte ihn. “Shiju ist ihr Name und für dich Frau Mikata, verstanden?” Lachend drehte sich Kusuri um und hielt sich sogar den Handrücken vor den Mund. “Ach Nousagi-chan, genau deswegen finde ich dich so reizend. Frau Mikata, als ob!” Kusuri ging auf Nousagi zu und fixierte seine Bronzenen Augen, nahm sein Kinn in die Hand und zog seinen Blick fester auf sich als zuvor. “Dein Herr ist schon längst erwacht und wenn du dein Versteckspiel nicht bald zu Ende bringst, wird er den Körper dieses Mannes bald unter seine Gewalt bringen. Ich kann dir dabei helfen, ebenso wie Byorigaku, die euch diese Körper schuf. Du weißt, dass es ohne mich nicht funktionieren wird”, sprach er auf Nousgai ein und entließ ihn dann aus seinem Griff. Kurz wendet Nousagi sich ab, denn er hasste es, wenn Kurusi Hand an ihn legte. Er wusste was diese Hände schon mit anderen Männern getan hatten und wollte nicht das ihm das gleiche wiederfuhr. Allerdings musste Nousagi sich eingestehen, das Kurusi recht hatte. Ohne ihn würde die Mission scheitern. Toga kam in den Raum zurück und erblickte die beiden Männer, die sich gerade von einander abgewandt hatten. “Da bin ich wieder”, sagte er und setze sich. Kurusi lächelte und streckte die Hand zu Toga aus. “Es war schön ihre Bekanntschaft zu machen, Nousagi und ich konnten meine letzten Fragen klären und alles weitere können wir dann telefonisch machen”, verabschiedete er sich schon halb und Toga ergriff seine Hand. Nousagi beobachtete das und hielt geschockt inne, als er sah wie Kusuris Hand anfing zu glühen. “Nein!”, rief Nousagi und wollte eingreifen, doch Togas Augen glühten rot auf und seine Narben wurden blau. Unter einem tiefen Knurren und ohne weiteren verstand, erwachte das Biest in ihm und Kusuri grinste finster. Nousagi ging dazwischen und versuchte sie voneinander zu lösen, was ihm schlussendlich auch gelang. “Bist du verrückt, du elender Männerfresser! Was hast du mit ihm gemacht!?”, wollte Nousagi wissen und zog harsch an Kursuris Kragen. Dieser fixierte die Augen von Nousagi und ergriff ebenfalls seinen Kragen. “Ich beschleunige deine Mission, du Idiot”, sagte er und zog ihn zu sich. Kurz berührten sich ihre Lippen und Kusuri ließ ihn frei. Durch den Schock dieses Angriffes ließ Nosuagi ihn los und wischte sich angeekelt über den Mund. “Du Schwein!”, knurrte er, doch bevor er Kusuri angreifen konnte, stockte ihm der Atem als er die Stimme hörte, die er seit Jahrhunderten nicht mehr vernommen hatte. “Nousagi?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)