Schicksalsband von Dudisliebling (Eine zweite Chance) ================================================================================ Kapitel 5: Entdeckungen ----------------------- Kapitel 5 Entdeckungen Izayoi und Shiju hatten an diesem Tag nicht sehr viel zu tun gehabt. Doch Izayoi war den ganzen Tag zornig. Sie war extra zur Haltestelle gefahren, um den Fremden endlich anzusprechen, doch war er nicht mehr im Zug gewesen. Grummelnd wusch sie das Teebesteck und knurrte vor sich hin. “Du hörst dich schon an wie ein Hund, Izayoi”, stichelte Shiju die gerade den Rest an Geschirr brachte. Die letzten Gäste waren gerade gegangen und somit konnten sie heute Pünktlich schließen. Izayoi strafte ihre Freundin mit einem bösen Blick, antwortete allerdings nicht und schruppte weiter im Spülbecken herum. “Bist du etwa immer noch sauer, dass er nicht in der Bahn saß? Vielleicht ist er krank oder hat frei? Du kannst doch nicht erwarten, das er immerzu Bahn fährt”, plapperte Shiju weiter. “Das ist es nicht”, begann Izayoi und gab Shiju einen sauberen Teller, welchen sie abtrocknete. “Ich hatte endlich allen Mut zusammengenommen, um ihn anzusprechen. Ich ärgere mich, dass ich gestern vor ihm geflüchtet bin” “Geflüchtet?”, fragte Shiju mit großen Augen und ihre Freundin nickte. “Ich wollte ihm aus dem Weg gehen und dann stand er plötzlich vor mir. Ich geriet in Panik und sprang wieder aus der Bahn. Deshalb war ich ja auch zu spät”, erklärte sie ausführlich und trocknete sich die Hände ab. Gurgelnd lief das Wasser aus dem Spülbecken hinab in den Abfluss. Somit war Feierabend. Die beiden Damen schauten nochmal nach, ob alles in Ordnung war und gingen dann zum Ausgang. “Willst du heute mit zu mir kommen? Ich kann dich morgen früh auch zur Haltestelle bringen”, fragte Shiju und Izayoi überlegte kurz. “Sehr gerne”, war ihre Antwort. Sie könnte ein bisschen Gesellschaft gebrauchen und ihr Vater war dabei keine der guten. Shiju freute sich und grinste breit. “Dann bist du wenigstens einmal pünktlich”, kicherte sie und Izayoi schloss ruckartig die Türe ab. Zum Glück blieb der Schlüssel heile. Shiju und Izayoi saßen am Abend am Wohnzimmertisch und tranken Eistee. Sie hatten die Türen des Raumes weit geöffnet und man hatte einen herrlichen Blick auf den innenliegenden Garten. “Kommt er heute nicht zu dir?”, fragte Izayoi nach einer Zeit und bekam ein breites Grinsen ins Gesicht. Ihre Laune hatte sich nach einem ausgiebigen und kalorienreichen Mahl gesteigert. Sie genoss es mit ihrer Freundin zusammen zu sein. Sie war wie eine Schwester. “Wen meinst du genau?”, fragte Shiju und bekam einen leichten roten Schimmer auf die Wangen. Izayoi wackelte mit ihren Augenbrauen und sah sie genau an. “Na dein sexy Freund. Ich muss sagen er sieht wirklich toll aus!”, lobte Izaoyi die Auswahl ihrer Freundin, welche hochrot wurde. “Nousagi kommt erst später”, antwortete sie und schon wurde die Tür geöffnet. Die beiden Damen erblickten den besagten jungen Mann, der eine Knielange Jeans und ein schwarzes Muskelshirt trug. Verwirrt sah er die beiden an und begrüßte sie. “Guten Abend die Damen” Die drei unterhielten sich noch etwas, wobei sich Nousagi eher im Hintergrund aufhielt und sein Handy durchsah. In der Nacht, lag Izayoi in dem Futon, der immer für die bereit lag und sah hinaus zum Mond. Ebenso wie im Wohnzimmer, hatte sie auch hier die Tür geöffnet, um etwas kühlere Luft hineinzulassen. °Ob ich ihn je nochmal wieder sehe? Was ist, wenn Nousagi ihn auch nicht ausfindig machen kann?°, fragte sie sich in Gedanken und schloss die Augen. //Ein Bild von einem vollen Mond und ihrer Hand die sich ihm endgegenstreckte//, schoss durch ihren Kopf und sie schlug die Augen schnell wieder auf. °Was war denn das?°, fragte sie sich und schloss noch einmal vorsichtig ihre Augen. Diesmal war dort nur schwärze und somit beschloss sie, das sie es sich das wohl nur eingebildet hatte. Wie so vieles in letzter Zeit. Am Morgen setzte Shiju sie, wie versprochen, an der Haltestelle ab. “Gib alles Süße und komm nicht zu spät”, rief sie ihr noch zu und zusammen mit Nousagi winkten sie Izayoi zu, als sie losfuhren. Nousagi wollte heute noch etwas im Teehaus reparieren und war deshalb mitgekommen. Izayoi ging die Haltestelle hinauf und stellte sich bereit. Die Bahn schob sich schon langsam über die Gleise und ihr Herz begann wilder zu schlagen. °Ob er heute da ist?°, schoss es ihr immer wieder durch den Kopf und als die Bahn einfuhr, scannte sie förmlich alle Plätze, die sie erhaschen konnte. Und Da! Er war da! Saß wieder auf ihrem Lieblingsplatz. Schnell drückte sie den Knopf der Tür um hineinzukommen und ihre Blicke trafen sich. Gold und braun. Wie erstarrt lächelte sie ihn an und er lächelte zaghaft zurück. Doch bewegte er sich nicht auf sie zu und Izayoi bemerkte das neben ihm, ein ebenso silberner Schopf zu sehen war, welcher sich in diesem Moment hob und kurz in Richtung seines Vaters und dann zu ihr sah. Ertappt sah Izayoi den Zehnjährigen an und blinzelte kurz. Ohne etwas zu sagen, setzte sie sich in die Reihe gegenüber und sah zu Boden. °Was hat das zu bedeuten? Ist das etwa sein Sohn?°, fragte sie sich und sah dann vorsichtig zu dem Mann. Über seine glänzenden Schuhe hinauf, über die seidig glänzende Stoffhose seines Anzuges und zu den Händen, die wie gewohnt den Becher Kaffee hielten und da glänzte es. Ein Ring. Schnell wendete sie den Blick wieder ab und spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen. °Nein! Fang bloß nicht an zu weinen! Wie hast du denn glauben können, das ein fremder Mann, der Mann aus deinem Traum ist. Du bist so eine Idiotin Izayoi!° Mit aller Kraft versuchte sie die Tränen zu unterdrücken und sah aus dem Fenster. ~ Toga dagegen beobachtete sie genau. Er hatte sie ebenso gleich erhascht, als die Bahn einfuhr und sein Herz schlug schneller und freudiger wie je zuvor. °Was ist nur dieses unglaubliche Gefühl, wenn ich sie sehe?° fragte er sich noch, als sie einstieg und sich ihre Blicke trafen. Doch bemerkte er auch den fragenden Blick seines Sohnes und dann den ihrigen, als sie sich abwendete und sich gegenüber niederlies. Auch er wendete den Blick zu seinem Sohn. “Alles in Ordnung Vater?”, fragte dieser und Toga nickte. “Ja alles gut Sesshomaru. Erzähl mir weiter von dieser Schule in Miami”, bat er und seine Augen wanderten zu jener schönen jungen Frau, die aus dem Fenster sah. °Warum siehst du nicht wieder her?° Er erforschte ihren Körper. Sie trug heute nur eine sehr kurze Hose, welche ihre langen schlanken Beine hervorragend in Szene setzte. Ihr Shirt war gelblich und es war ein Muster mit vielen kleinen Kirschblüten abgedruckt. An ihrem Hals machte er kurz stopp, da er so etwas wie eine Narbe entdeckte. Sie war recht groß und sah aus wie ein Bissabdruck. °Ob Sie wohl einen Freund hat?°, schoss es ihm durch den Kopf, als er plötzlich in die Seite gestoßen wurde. “Vater wir müssen aussteigen”, riss ihn Sesshomaru aus seiner Beobachtung und Toga stand mit ihm auf. Doch bevor er hinaus ging, die Bahn fuhr sowieso noch, ging er auf die junge Frau zu und reichte ihr die Hand. Erschrocken sah Izayoi ihn an und es löste sich doch eine Träne aus ihrem Auge. Fragend sah Toga sie kurz an, sagte allerdings nichts. Izayoi nahm wie automatisch seine Hand und stand auf. //Ein Bild schoss den beiden durch den Kopf. Sie sahen den jeweils anderen, dicht bei sich. Ihre Lippen berührten sich fast und die Augen waren geschlossen. Beide trugen altertümliche Kleidung. Sie einen rosafarbenden Yukata mit hellblauem Haori und er eine prächtige Rüstung.// Erschrocken lösten sie ihre Hände von einander und Toga wurde von Sesshomaru weitergezogen. “Melde dich”, hauchte er ihr zu und verließ die Bahn ohne den Blick von ihr zu lassen. Izayoi stand wie angewurzelt da und blickte ihm nach. Ebenso wie seinem Sohn. Die Türen schlossen sich und sie bemerkte etwas Eckiges in ihren Händen. Sie schaute hinab und öffnete die Handfläche. Dort lag die Karte mit dem Firmennamen Taisho in ihrer Hand. In kleinen Ziffern stand dort eine Handgeschriebene Mobilfunknummer. Wild schlug ihr Herz als sie das sah. °Er will das ich mich melde?° ~ Shiju und Nousagi hatten sich wieder in den fließenden Verkehr eingefädelt. “Ich hätte zu gerne mit gewartet”, sprach Nousagi und sah noch einmal über seine Schulter zur Haltestelle. “Ich weiß Usa. Aber wir dürfen unsere Tarnung nicht auffliegen lassen. Es ist ein glücklicher Zufall, das die beiden sich außerhalb unseres Handelns getroffen haben”, erklärte sie und Nousagi sah zu ihr. “Ich weiß, liebste. Aber..” “Nichts aber. Nousagi du musst etwas Geduld haben. Es ist das erste Mal seit 700 Jahren, das sie beide zur selben Zeit wiedergeboren wurden und noch dazu dieser Traum, den Izayoi hat. Das ist ein Zeichen”, plapperte Shiju weiter und fuhr geschickt durch die Straßen der Stadt. “Du hast ja recht. Erzähl mir noch einmal, was genau sie Träumt”, bat er ruhig und sah auf die Straße. “Sie träumt wie er, blutverschmiert auf ihrem Schoß liegt und sie seine Hand an ihre Wange hält”, erklärte sie. “Er sieht sie liebevoll an und schließt dann seine Augen. Im nächsten Moment strahlt ein grelles rotes Licht. So hat sie es mir mehrmals beschrieben” Nousagi verschränkte die Arme und sprach bitter: “Ich kann mich nicht daran erinnern, das sie solch eine gemeinsamen Moment hatten” Shiju sah ihn kurz an. “Vielleicht, weil du in diesem Moment nicht dabei warst. Nousagi, vielleicht ist das der Moment, in dem er sich von ihr verabschiedet”, sprach sie vorsichtig, denn sie wusste das das der Knackpunkt in Nousagi war. Nach so langer Zeit und allem, was er noch erlebt hatte, verurteilte er sich noch immer dafür, für das was damals geschah. Auch wenn er wusste, dass sein Herr es damals so gewollt hatte und wusste welche Gefahr das mit sich führte. Knurrend wendete Nousagi sich ab und sah aus dem Seitenfenster. Gedankenverloren strich er sich über den rechten Arm. Shiju sah das und erinnerte sich zurück //Der silberhaarige Mann war zu jener Zeit mit ihnen in dem alten und zerfallenden Schloss der Akimotos gewesen. Es sollte ihr neues Heim werden und sie hatten an diesem Tag angefangen es herzurichten. Als es schon dämmerte und die beiden geplant hatten lansgam zurück ins schloss und der schwangeren Gefährtin des Herrn zurückzukehren, kam der Herr zu ihnen in den Raum. Shiju fiel gleich auf das er gedankenverloren und zerrissen wirkte. Sie wollte schon fragen was los war, da griff der silberhaarige Nousagi an. Zerriss ihm den Arm und ihr Herz blieb voller entsetzen stehen. Es errinerte sie an das ereignis mit dem alten General, welcher nousagi und sie übel zurichtete. Zu tief saß der Schock das es nun wieder passierte. Als sie dann sah das Nousagis eine weitere Attake aushalten musste und sein bein brach, klappte sie Ohnmächtig zusammen. Als sie erwachte saß ein unbekannter Yokai bei ihnen und versorgte ihre Wunden. Er sah betrübt und ernst drein, sagte ihr aber das er Nousagi helfen konnte, selbst wenn er für kurze Zeit ein Mensch geworden war. Verwirrt und besorgt musterte sie ihren Liebsten. Warum hatte sein Herr das nur getan?// Sie schüttelte die angsteinflößenden Gedanken fort und parkte den Wagen. Beide stiegen aus und Shiju öffnete, die bereits aufgesperrte Tür. „Ume-san?“, rief sie in den Flur und bekam kurz darauf Antwort. „Ich bin hier Shiju. Komm bitte schnell und bring noch einen Eimer mit“ Shiju streifte sich eilig die Schuhe ab und ging in eine kleine Kammer, in der sie allerlei Dinge lagerten. Sie holte einen Eimer und ging zu Ume und Nousagi, welcher vorgegangen war und schon halb unter der Spüle verschwunden lag. „Die Dichtung ist hin", murmelte er und wickelte ein dickes Tuch um den Zulauf. Shiju gab Nousagi den Eimer, den er unterstellte. „Ich werde schnell einen neuen holen. Schöpft noch so viel Wassern wie ihr braucht und stellt dann den Haupthahn ab“ befahl er und verließ das Teehaus. Ume und Shiju seufzten und bereiteten alles vor. Izayoi kam dazu und begrüßte die beiden. „Konnte Nousagi das Problem lösen?“, fragte sie und stellte die Einkäufe, die sie besorgt hatte, auf den Tisch. „Er kümmert sich darum. Komm Izayoi, wir müssen uns schnell umziehen", drängte sie ihre Freundin hinaus und zog sie förmlich in den Umkleideraum. „Hast du ihn gesehen?!“, fragte Shiju sofort und schloss die Tür. Izayoi schluckte und nickte stumm. Shiju bemerkte das irgendwas nicht stimmte. „Hast du ihm etwa nicht angesprochen? Hat er dich abgewiesen? Los! Jetzt sag schon was los war!“, bettelte Shiju und Izayoi streckte ihr die Karte entgegen, die sie von ihm bekommen hatte. Kurz beäugte Shiju die Karte und entdeckte die Nummer darauf. „Er will mit dir reden?“, fragte sie strahlend und freute sich innerlich sehr darüber. Doch Izayoi wendete ihren Blick ab und begann damit sich umzuziehen. Das stellte ihre Freundin natürlich gar nicht zufrieden und so ergriff sie ihren Arm und zwang ihren Blick zu sich. „Izayoi was ist passiert?“, fragte sie streng. Izayoi sah ihr in die Augen. „Er hat ein Kind" Shiju blinzelte und ließ ihre Hände sinken. „Und er trägt einen Ehering", murmelte Izayoi weiter und schloss die Augen, bevor sie sich abwendete und weiter plapperte: „Was habe ich denn auch erwartet. Er ist älter wie ich und natürlich hat er Frau und Kind. Ich bin nur einem Hirngespinst nachgerannt" Wieder ergriff Shiju das Wort und öffnete nebenbei den Schrank. „Aber Izayoi, warum hat er dir dann die Karte gegeben!?“, fragte sie weiter und Izayoi seufzte. „Das weiß ich auch nicht. Ach Shiju, was soll ich denn nun nur tun?“, bat sie ihre Freundin um Rat und sah sie betrübt an. Shiju seufzte und überlegte kurz. „Ich denke du solltest es mal probieren. Dann weißt du auf jeden Fall, was er von dir will und ob er doch etwas mit seinem Traum zu tun hat“ Izayoi nickte und die beiden Frauen zogen sich weiter um. „Danke Shiju, dass du für mich da bist", hauchte Izayoi und verließ den Raum. Der Tag verlief nicht sonderlich ereignisreich. Die jungen Damen übten für ihren Tanz und Ume kümmerte sich um die wenigen Gäste, die heute hier herfanden. Nousagi konnte den Wasserzulauf wieder reparieren und somit lief alles seinen gewohnten Gang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)