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Black & Blue

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir so, so leid, dass ihr so lange auf dieses Kapitel warten musstet! Ich habe mir selten beim Schreiben so schwer getan wie die letzten Monate und besonders in diesem Kapitel habe ich für jede Situation zehnmal so lange gebraucht wie sonst...
Ich verspreche so lange müsst ihr auf keinen Fall noch einmal warten und hoffe, das Kapitel kann euch ein kleines bisschen für die lange Wartezeit entschädigen.
LG
Hinarika Komplett anzeigen

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With you

„Gib zu, du hast nicht erwartet, dass ich kochen kann.“

Sie liegt halb auf ihm, denn nur so haben sie gemeinsam auf seiner schmalen Couch Platz, aber wenn es nach ihr ginge, würde sie noch Stunden hier sein und seinem Herzschlag lauschen, während er in einem gleichmäßigen Rhythmus seine Finger durch ihre offenen Haare zieht.

Ein Lächeln verzieht ihre Lippen, als sie daran denkt, dass, als er sie zu sich nach Hause eingeladen hat, sie mit vielem gerechnet hat, aber nicht mit einem selbstgekochten Abendessen. „Es gibt nicht viel, was ich dir nicht zutraue.“

Sein Lachen erschüttert seinen Brustkorb und sie hebt schmunzelnd den Kopf, um ihn anzusehen. „Du bist eine miserable Lügnerin!“

Immer noch grinsend, streckt er sich vor und drückt seine Lippen neckend gegen ihre. „Aber zugegebenerweise gibt es außer Nudeln nicht viel, was ich noch kochen kann.“

Sie legt ihren Kopf lächelnd zurück auf seinen Brustkorb und schließt entspannt die Augen. Sie sind seit zwei Wochen zusammen und es vor ihrem Vater geheim zu halten, war bisher eine ausgesprochen stressige Meisterleistung. Selbst ohne von ihrer Beziehung zu wissen, nimmt seine konstante Kritik an ihr in diesen Tagen kein Ende.

Sie weiß, sie sollte nach Hause gehen, um einer weiteren garantierten Auseinandersetzung zu entgehen, aber jeder müde Muskel in ihrem Körper verweigert den Gedanken daran aufzustehen.

Mit dem Wissen, dass ihr Vater so oder so einen Grund finden wird, sie nieder zu machen, egal wann sie nach Hause kommt, beschließt sie sich noch ein paar Minuten Frieden zu stellen.

Aber mit seinem gleichmäßigen Herzschlag unter dem Ohr und den leichten Mustern, die Narutos Finger auf ihren Rücken zeichnen, schläft sie ein…
 

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Eine leise Melodie weckt ihn am nächsten Morgen und zuerst geht sein Blick orientierungslos durch den Raum. Ein Blick auf die Uhr verrät ihm, dass er sich geirrt hat - es ist zwar morgens, aber erst 4.00 Uhr. Mit der Erinnerung an Hinata und ihre Tochter setzt er sich ruckartig auf, doch sein Blick findet sie am anderen Ende des Raumes und sein rasant beschleunigter Puls beruhigt sich schnell wieder. Jetzt kann er auch die Melodie zuordnen.

Hinata bewegt sich mit gleichmäßigen Schritten summend durch das abgedunkelte Schlafzimmer, die quengelnde Yuki auf dem Arm. Besorgnis treibt ihn aus dem Bett und durch den Raum, aber als er über Hinatas Schulter auf seine kleine Tochter herabsieht, beobachtet er noch wie Yukis Augen sich langsam schließen und sie in den Armen ihrer Mutter wieder einschläft.

Er bleibt stumm, während Hinata Yuki mit vorsichtigen Bewegungen zurück in ihr Kinderbett legt und noch für einen Moment abwartet, um sicherzustellen, dass der Säugling auch wirklich schläft, bevor sie mit lautlosen Schritten zu ihrer verlassenen Bettseite zurückkehrt.

Er hebt die Decke an und zieht sie mitsamt dem Stoff in seine Arme, sobald sie darunter schlüpft.

Nicht sicher, wie fest Yuki schon schläft, senkt er seine Stimme auf ein Flüstern herab. „Hat sie geweint? Ich habe sie nicht gehört-“

Aber Hinata schüttelt den Kopf. „Ich bin meistens schon wach, bevor sie aufwacht.“

Ihr leises Geständnis ist dafür gedacht, ihm sein schlechtes Gewissen zu nehmen, aber stattdessen lässt es ihn die Stirn runzeln. Er hebt eine Hand und fährt mit seinen Fingern vorsichtig über die sensible Haut unter ihren Augen. Das schwindende Mondlicht zeichnet falsche Schatten auf ihre Haut, aber die wirklichen Schatten unter ihren Augen sind ihm schon am letzten Abend aufgefallen. Obwohl er nicht viel über Babys weiß, ist selbst ihm bekannt, dass Schlaf in den ersten Monaten rar gesät ist, deshalb hat er es dem zugeschrieben, aber ihr leises Geständnis lässt vermuten, dass Yuki nicht das einzige ist, was sie um den Schlaf bringt.
 

Während Naruto noch abwägt, wie er seine Frage formulieren soll, schließt Hinata seufzend die Augen.

Das erste Mal bewusst neben ihm einzuschlafen, hat auch die Erinnerung daran zurückgebracht, wie sie ein einziges Mal versehentlich in seiner Wohnung eingeschlafen ist und ihr Unterbewusstsein hat die positive Erinnerung verwendet, um ihr in einem neuen Albtraum vorzuhalten, wie ihr Vater reagiert hat, als er sie dabei erwischt hat, wie sie sich in der Kleidung vom Vortag zurück in ihr Zimmer geschlichen hat.

Es war zwei Uhr, als sie keuchend hochgeschreckt ist und seitdem hat sie keine Minute mehr geschlafen. Statt wie gewohnt für den Rest der Nacht über Yukis Schlaf zu wachen, ist sie neben Naruto liegen geblieben und hat sich von dem Geräusch seiner gleichmäßigen Atmung beruhigen lassen, bis die vertraute Angst in ihrem Körper sich endlich so weit gelegt hat, dass sie selbst wieder ruhig atmen konnte.

Doch selbst jetzt lässt sie die Erinnerung noch zittern und dank ihrer unmittelbaren Nähe hat sie keine Chance die Regung vor Naruto zu verbergen.

„Du zitterst- du hast Angst.“

Sie spürt wie plötzliche Anspannung seinen Körper strafft, aber seine Hände legen sich unvermittelt zärtlich um ihre Wangen, als er sie sanft zwingt ihn anzusehen.

„Hinata, sag mir wovor.“

Schwäche, für die sie sich nach all der Zeit selbst ihm gegenüber immer noch schämt, lässt sie die Augen schließen, als sie ihm gesteht, was sie seit Monaten um den Schlaf bringt. „Ich träume jede Nacht, dass sie uns finden.“

„Wer?“ Aber der drohende Ton in seiner Stimme verrät, dass seine Frage nur eine Formalität ist. Sie wissen beide, dass es nur eine Person gibt, die sie unter diesen Umständen wirklich fürchtet.

Sie weiß, was für eine Reaktion es in ihm auslösen wird, sobald sie es laut ausspricht und genau deshalb zögert sie. Aber an diesem Punkt kann sie nicht mehr zurück. „Die Männer meines Vaters.“

Das Chakra des Fuchses flackert für einen Moment auf, bevor er es niederringt und mit einem tiefen Atemzug mühsam seinen Zorn zurückhält. Auch er zögert einen Moment auszusprechen, was er ihr sagen muss, aber es ist vermutlich immer noch besser, als auszuführen, was er mit ihrem Vater machen wird, sollte er ihn noch einmal sehen. „Er hat dich verstoßen.“

Seine Worte sind sichtlich nicht, was sie erwartet hat und Hinata blinzelt einige Male, bevor sie fragend nachhakt. „Was?“

Seine Kiefer krachen hart auseinander, als er eine Tatsache ausführt, die er ihr vorzugsweise für immer verschwiegen hätte, wenn es in seiner Hand läge sie vor diesem Wissen zu bewahren. „Sakura hat mir erzählt, dass dein Vater dich schon vor Monaten offiziell verstoßen hat. Er sucht nicht mehr nach dir.“

Er zählt die Sekunden, die sich angespannt zwischen ihnen erstrecken, bevor sie endlich auf seine Worte reagiert, aber es ist die letzte Reaktion die er erwartet hat. Ein ungläubiges Keuchen entflieht ihren Lippen, bevor sie sich neben ihm auf den Rücken dreht und abwesend die Decke anstarrt. Doch dann bricht ein lautes Lachen über ihre Lippen, das sie schnell mit einer Hand erstickt, um ihre Tochter nicht zu wecken.

Ihre Reaktion lässt ihn besorgt die Stirn runzeln und als ihr Lachen nicht verhallt, sondern unterdrückt ihren ganzen Körper zu schütteln beginnt, streckt er vorsichtig die Hände nach ihr aus.

Als sie ihren Blick zu ihm wendet, glitzern Tränen in ihren Augenwinkeln, doch das Lächeln um ihre Lippen ist echt. „Naruto, das ist das Beste, was mir passieren konnte.“

Die Skepsis in seiner Mimik erkennend, dreht sie sich zurück zu ihm und legt ihre Hände sanft um seine Wangen. „Das heißt, er sucht mich nicht mehr. Das heißt, solange wir hier sind, haben wir unseren Frieden vor ihm.“

Sobald sie ihre Sichtweise ausführt, begreift er ihre Reaktion, aber obwohl er vermutet, dass sie seit Monaten in genau dieser Angst gelebt hat, verschwindet seine Besorgnis nicht ganz. Seine Finger schieben zärtlich ihre langen Haarsträhnen aus seiner Stirn, bevor er seine Hände gegen ihren Nacken ruhen lässt. „Es heißt aber auch, dass du nie mehr zu deiner Familie zurückkehren kannst.“

Ihre Augen schließen sich und die einzelne Träne, die ihrem Augenwinkel entflieht, lässt ihn besorgt näher zu ihm rutschen, aber es ist Hinata, die die verbleibende Entfernung zwischen ihnen überwindet und ihre Lippen sanft gegen seine drückt.

Als er seine Hand tiefer in ihren Nacken schiebt und ihre Berührung erwidert, wird der zärtliche Kuss schnell tiefer.

Bis er sich von ihr löst, schlägt ihr Herz wild unter seinen Fingern, die er über ihr Schlüsselbein gelegt hat. Doch es sind ihre Worte, die sein Herz einen Schlag verpassen lassen.

„Ich bin bereits bei meiner Familie.“
 

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Was sie wenige Stunden später weckt, ist ausnahmsweise nicht das hungrige Weinen ihrer Tochter, sondern das untrügliche Gefühl angestarrt zu werden.

„Naruto?“

„Ja?“

Sie hört das Schmunzeln in seiner Stimme und als sie schläfrig ein Auge öffnet, begegnet ihr sein vertrautes Grinsen unmittelbar vor ihrem Gesicht. „Die erste Regel für frischgebackene Eltern lautet: Schlaf, wenn dein Kind schläft.“

„Ich kann nicht.“

Obwohl er grinst, sieht sie den versteckten Ernst in seinen Augen und fokussiert augenblicklich ihre volle Aufmerksamkeit auf ihn. „Warum?“

„Ich habe schon so viel verpasst.“ Seine Worte sind nur ein Flüstern, während seine Finger zärtlich die Konturen ihrer Wangenknochen nachfahren. Die liebevolle Berührung lässt sie erneut die Augen schließen.

Als er sich vorbeugt, streift sein Atem mit jedem seiner Worte neckend über ihre Haut. „Du bist so schön.“

Sie zittert spürbar in seinem leichten Halt und ihr Herz schlägt so laut in ihrem Brustkorb, dass es ein vertrautes Rauschen in ihren Ohren hervorruft. Sie mögen ein Kind zusammen haben, aber die Heftigkeit ihrer Reaktion auf seine unmittelbare Nähe hat das kaum abgeschwächt. Stattdessen spürt sie eine vertraute Röte in ihren Wangen brennen, als seine Finger über ihre Haut streifen, kurz bevor sich seine Lippen auf ihre legen.

„Ich liebe dich.“

Sein Flüstern gegen ihre Lippen, treibt ihren rasenden Herzschlag noch ein wenig weiter in die Höhe und der damit einhergehende Schwindel würde den Raum von ihren Augen verdrehen, wenn sie sie nicht fest geschlossen halten würde, während sie ihn noch näher zu sich zieht.

„Ich liebe dich auch!“
 

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Drei Tage später in Konoha
 

„Das heißt, du weißt nicht mal wo genau die beiden sind?“ Sakuras Blick liegt zutiefst unzufrieden auf ihrem ehemaligen Sensei, der Tsunade, Sasuke und ihr, nach seiner Rückkehr eben Bericht erstattet hat.

„Ich habe Narutos Wunsch respektiert, ihn den Rest des Weges allein zurücklegen zu lassen.“

Als sie spürt, dass ihre verkrampften Kiefermuskeln ihr bereits mit Kopfschmerzen drohen, nimmt Sakura einen tiefen, beruhigenden Atemzug und trifft gleichzeitig die Entscheidung ihre Gedanken nicht länger vor ihrer Kage zurückzuhalten. „Ich glaube, dass Hinata schwanger war und weggelaufen ist, weil sie ihren Vater zu sehr gefürchtet hat.“

Tsunades Blick mustert sie ausdruckslos. „Hast du dafür irgendwelche Beweise?“

Trotz ihres besten Bemühens ihre Beherrschung nicht zu verlieren, zeichnet ihre Unzufriedenheit tiefe Falten in ihre Stirn. „Mein Wissen, dass Hinata Naruto in dieser Situation für nichts anderes verlassen hätte.“

Tsunade fährt sich müde mit der Hand über die Stirn. „Ich fürchte, das allein wird nicht reichen, um das Oberhaupt des Hyuuga-Clans zur Rechenschaft zu ziehen.“
 


 

„Sakura-“

Nach zehn Minuten, in denen er zugesehen hat, wie sie fluchend durch ihre Wohnung gefegt ist und dabei keinen Stein auf dem anderen gelassen hat, unterbricht er ihre Suche seufzend. „Kannst du vielleicht einen Moment stehen bleiben?“

„Ich brauche meine Ernennungsurkunde für die Akademie.“ Sie dreht sich bereits zu dem nächsten Schrank. „Nachdem ich ja sonst nichts machen kann“, murmelt sie gereizt, bevor sie in die Hocke sinkt, um in der untersten Schublade der Kommode nachzusehen, obwohl sie diese eigentlich nie nutzt.

„Nicht da-“ Sasukes beinahe panische Warnung erreicht sie zu spät, sie zieht die Lade bereits auf und stockt, als ein samtenes Schmuckkästchen unter der Wucht der Bewegung nach vorne rollt und ihren Blick unwiderruflich auf sich zieht. Die kleine Schachtel kann abgesehen von einem Ring höchstens Ohrringe beherbergen, aber sie nimmt nicht an, dass der Uchiha letzteres in ihrer eigenen Wohnung vor ihr versteckt hat.

Ihr Blick wandert über ihre Schulter zu ihrem ehemaligen Teamkameraden und die Antwort liegt in seinen dunklen Augen. „Was-“

Der dunkelhaarige Clanerbe fährt sich sichtlich unzufrieden durch die Haare, aber sein Blick weicht nicht von ihrem. „So war das nicht geplant.“

Es ist sie, die überfordert schluckt und ihren Blick abwendet, indem sie zurück auf das kleine, verräterische Kästchen sieht, bevor sie die Schublade ruckartig wieder zuschiebt und sich steif erhebt. „Dann lass uns einfach so tun, als hätte ich nichts gesehen.“

Sie wendet sich von ihm ab und setzt an ihre Suche nach dem Dokument fortzusetzen, aber seine Hand schließt sich fest um ihren Oberarm und zieht sie zurück zu ihm. „Darum geht es nicht.“

Sie öffnet den Mund, um ihm zu versichern, dass es ihr nichts ausmacht, aber sie hat sich nicht schnell genug von ihm abgewandt, um ihre Reaktion vor ihm zu verbergen und er durchschaut ihre alten Unsicherheiten viel zu schnell.

„Es ist nicht so, dass ich noch nicht so weit bin.“

Obwohl sie sich gerade noch geschworen hat, nicht weiternachzufragen, lässt seine Aussage sie dieses Versprechen an sich selbst augenblicklich brechen. „Worum dann?“

Ein neckendes Schmunzeln zeichnet ihre Lippen, in dem wenig subtilen Bemühen die Anspannung zwischen ihnen aufzulockern. „Hast du Angst, dass ich nein sagen würde?“

Sein Gesicht bleibt regungslos, während seine Hände sich zu beiden Seiten um ihre Wangen schließen, als würde er bereits mit ihrer Flucht rechnen. „Ich befürchte eher, dass du glaubst, ich würde es nur wegen des Babys tun.“

Das ist nicht unbedingt der erste Gedanke, der ihr durch den Kopf gegangen ist, aber jetzt da er es anspricht… „Ist es nur wegen des Babys?“

„Nein.“

Die einsilbige Antwort vertreibt die Anspannung aus ihren Muskeln, denn wenn sie in eines vertraut, dann in seine Ehrlichkeit, so schmerzhaft sie manchmal auch sein mag. „Okay.“

Ihre uncharakteristisch knappe Erwiderung lässt seine Augenbraue skeptisch nach oben klettern. „Okay?“

Sie nickt und verbirgt ihr Schmunzeln mühsam. „Okay.“

Ihr neckendes Echo ihrer vorherigen Antwort legt seine Stirn in unzufriedene Falten. „Was soll das heißen?“

„Das heißt, dass ich dir glaube, dass du nicht nur wegen des Babys vorhast mich zu fragen.“

Obwohl es keine wirkliche Erklärung ist, offenbaren ihre Worte ihm dennoch, was hinter ihrem sonderbaren Verhalten steckt. Die Falten in seinen Zügen glätten sich, während ein kaum sichtbares Schmunzeln um seine Mundwinkel zuckt. „Du lässt es mich trotzdem aussprechen, nicht wahr?“

Ihr Lachen bewegt seinen Körper gegen ihren, so dicht wie sie beieinander stehen. „Wenn du etwas von mir wissen willst, musst du mir eine Frage stellen, Sasuke, so funktioniert Kommunikation normalerweise.“

Seine Augen fahren über ihre vertrauten Züge, die seit Monaten nicht so glücklich und unbeschwert gewirkt haben und in diesem Moment kommen die Worte, für die er seit Wochen nach dem richtigen Zeitpunkt gesucht hat, leichter als erwartet über seine Lippen. „Heirate mich.“

Die Tatsache, dass er getreu seiner berechenbaren Art einen Befehl einer Frage vorzieht, lässt sie lachen, während sie die Arme um ihn schlingt. „Das werde ich.“ Sie drückt ihre Lippen sanft gegen seine. „Sobald unser bester Freund zurück ist, um unser Trauzeuge zu sein.“
 

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Zwei Wochen später
 

„Woher kommt das Holz?“

Er nimmt ihr die Scheite aus der Hand, verweilt aber mit ihr vor dem kleinen Häuschen, in dem ihre Tochter sicher schläft.

Die Art wie sie das Gesicht verzieht, verrät ihm bereits, dass ihm ihre Antwort nicht gefallen wird. „Am Anfang habe ich es selbst gehackt. Danach habe ich einen Jungen aus dem nächsten Dorf dafür bezahlt.“

Er weiß nicht, wie er seine nächste Frage stellen soll, aber ihre überdurchschnittliche Auffassungsgabe verrät sie ihr dennoch.

„Ich habe das Geld, das ich im Dienst für Konoha verdient habe, nie wirklich gebraucht, solange ich noch… dort war.“ Sie tritt einen Schritt an ihn heran und ergreift vorsichtig seine Hand. „In dieser Hinsicht hat es uns an nichts gefehlt.“

Sein Nicken ist ein wenig schroff und es ist offensichtlich, dass er immer noch mit den Umständen hadert, in den sie gelebt hat, während er im Koma lag.

Statt eine Beschwichtigung anzubieten, die sein Gewissen erfahrungsgemäß nicht erleichtern wird, drückt sie seine Hand und zieht ihn sanft hinter sich zurück ins Haus.

Aber in den vertrauten vier Wänden, entzieht sie sich unauffällig seinem Halt, als sie befürchtet, ihm könnte das nervöse Zittern ihrer Finger auffallen.

Er ist seit zwei Wochen hier und hat noch mit keinem Wort eine Rückkehr nach Konoha erwähnt, aber sie weiß, dass sie dieses Gespräch trotzdem nicht noch länger herauszögern kann.

Ihre Nervosität lässt sie unbewusst ihre Finger miteinander verschränken und die Geste verrät ihren Gefühlszustand an Naruto, bevor sie das Thema von sich aus ansprechen kann.

Er legt die Holzscheite neben dem Ofen ab, bevor er an sie herantritt und ihre Hände zurück in seine nimmt. „Verrätst du mir, was dich beschäftigt?“

Zu sehen, wie sie einen tiefen Atemzug nimmt, beunruhigt ihn selbst ein wenig, aber er ringt die Emotion nieder, bevor sie sich in seinen Gesichtszügen widerspiegeln kann und seiner aufmerksamen Freundin auffällt.

„Ich will im Moment nicht nach Konoha zurückkehren. Nicht solange Yuki so klein ist und-“ Nicht solange sie fürchtet, dass ihr Vater ihrer Tochter etwas antun könnte. Aber sie behält ihre größte Furcht wohlweislich für sich. Seit er sie gefunden hat, ringt sie mit sich ihm zu offenbaren, dass sie nicht vorhat in absehbarer Zeit in ihre Heimat zurückzukehren. Die Selbstsüchtigkeit hinter diesem Anliegen beschert ihr seit Tagen ein bleischweres Gefühl im Magen. Sie sollte ihn nicht in diese Lage bringen. Er hat ihr erzählt, was sie in den letzten Monaten in ihrem Heimatdorf alles verpasst hat. Dass Sasuke endlich zurück gekehrt ist und er und Sakura selbst ein Kind erwarten. Sie würde nie wollen, dass er all das verpasst, aber gleichzeitig beschert ihr der Gedanke an ihren Vater immer noch Albträume und lässt sie auch tagsüber nicht lange los.

Sie schluckt, als sich Narutos Hände um ihre Wangen schließen und ihren Blick sanft zurück zu seinem heben.

„Wir bleiben, solange du willst.“

Sie hat gehofft und befürchtet, dass er das sagen würde. Ihre Augen schließen sich schmerzerfüllt, angesichts des Opfers, das er ihretwegen bereitwillig erbringt. „Es tut mir leid.“

Der unerwartete Druck seiner Lippen entlockt ihr ein überraschtes Keuchen, das es ihm erlaubt ihren rauen Kuss auf sündhafte Weise zu vertiefen, bevor sie aus einem vollkommen anderen Grund in seinen Armen erzittert.

„Entschuldige dich nicht bei mir!“

Sie nickt atemlos, nicht fähig zu einer ausführlicheren Reaktion, als er sich kaum genug von ihr löst, um die Worte gegen ihre Lippen auszusprechen.

„Da wir gerade dabei sind Wünsche auszusprechen-“

Die seltene Unsicherheit in seiner Stimme lässt sie besorgt die Augen öffnen, aber sie kann den Ausdruck in seinem Blick nicht deuten, als er sich von ihr löst, um den Raum zu durchqueren und etwas aus seinem Rucksack zu holen.

Ihre Stirn liegt in feinen Falten, als er zu ihr zurückkehrt und erneut nach ihrer Hand greift. Aber als er etwas über ihren Finger schiebt, stockt ihr Atem beinahe schmerzhaft in seinem Brustkorb. Ihr Blick wandert überfordert von dem Ring an ihrem Finger zu seinen Augen, nachdem sie mehrere Sekunden erstarrt auf das elegante Schmuckstück gestarrt hat.

Nervosität leuchtet hell in seinen Augen, während gleichzeitig ein optimistisches Grinsen an seinen Lippen zupft, als er zusehen kann, wie die vertraute Röte mehr und mehr ihre Wangen durchzieht.

„Du hast mir mit Yuki bereits das größte Geschenk gemacht und mir eine Familie gegeben. Jeder Tag hier mit euch ist ein Geschenk, Hinata, und dieses Glück noch ein wenig länger versteckt vor aller Welt zu genießen, ist bestimmt kein Opfer. Ich wünsche mir nur, dass auch du meinen Namen annimmst.“

Er beugt sich vor und lehnt seine Stirn zärtlich gegen ihre. „Heirate mich, Hinata.“

Mit ihrem nächsten Blinzeln entfliehen zwei Tränen ihren Augen und ziehen nasse Spuren über ihre geröteten Wangen, bevor seine Finger sie sanft fortwischen, während sie mit einem tonlosen Schluchzen ihren nächsten Atemzug nimmt. „Ja!“
 

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Eine Woche später in Konoha
 

Tsunades Augen liegen immer noch auf dem Brief, den Sakura umstandslos auf ihren Schreibtisch geknallt hat, als die aufgebrachte Kunoichi die Stille nicht länger erträgt.

„Wirst du jetzt endlich etwas unternehmen?“

Die Godaime sieht müde von der vertrauten Handschrift auf, die in Narutos Worten erklärt, dass er und Hinata erstmal nicht nach Konoha zurückkehren werden, obwohl er gleichzeitig versichert, dass es ihnen gut geht. Seine Entschuldigung um Ende ist zerknittert und sie vermutet unschwer, dass es mehr den zitternden Händen ihrer ehemaligen Schülerin zuzuschreiben ist, dass das Papier bereits so mitgenommen ist, als dem Frosch, der die Nachricht zusammengerollt nach Konoha übermittelt hat.

„Sakura, ohne Hinatas Aussage habe ich nicht das Geringste in der Hand.“

Die junge Medic-nin schüttelt Sasukes Hand, die sich beruhigend auf ihre Schulter legt, aufgebracht ab. „Was denkst du, was könnten die beiden sonst für einen Grund haben, fortzubleiben, obwohl sie wieder zusammen sind?“

Aber Tsunade faltet unbeeindruckt von ihrem vorwurfsvollen Tonfall, ruhig die Hände vor dem Kinn. „Denkst du nicht, dass es in diesem Fall vielleicht besser ist, wenn sie sich ein wenig Zeit nehmen, um als Familie glücklich sind, bevor sie zurückkehren und sich all dem stellen, was hier auf sie wartet?“

Sakura dagegen verflucht die wilden Hormone in ihrem Körper, die ihr einmal mehr ungefragt Tränen in die Augen drängen, während sie mit ihren Emotionen ringt. „Ich denke, dass ich meine Familie gerne wieder zusammen hätte.“ Sie fährt sich unwirsch mit dem Arm über die Augen und wendet sich ab, um das Büro ihrer Lehrmeisterin zu verlassen. „Aber scheinbar ist das einfach zu viel verlangt.“
 


 

Als er ihr nach Hause folgt, findet er sie auf der breiten Fensterbank im Wohnzimmer, den Blick abwesend nach draußen gerichtet.

Er rutscht hinter sie auf das Holz und schlingt zärtlich die Arme um ihren gerundeten Bauch, bevor er seine Lippen gegen die Haut in ihrem Nacken drückt.

Schweigen verhängt sich für einige Minuten über sie, bevor er schließlich seinen momentan größten Wunsch in Worte fasst. „Ich möchte, dass wir eine Familie sind, wenn unser Kind geboren wird.“

Sie schließt die Augen, um die Tränen zu verbergen, die sich sofort in ihnen formen, angesichts der Rührung darüber, dass sie nach all der Zeit an einem Punkt sind, an dem er in der Lage ist eine derartige Emotion in Worte zu fassen. Sie braucht auch einen Moment, um abzuwägen, wie sie ihre eigenen Gefühle formulieren soll, ohne ihn zu kränken.

Vorsichtig darauf bedacht ihr Gewicht nicht zu schnell zu verlagern, dreht sie sich in seinen Armen zu ihm um und legt ihre Hände liebevoll an seine Wangen, als sie darum ringt ihm begreiflich zu machen, warum sie mit der Hochzeit warten will, bis ihr bester Freund zu ihnen zurückkehrt. „Wir sind bereits eine Familie, Sasuke. Die Tatsache, dass ich mit der Hochzeit warten will, bis unser bester Freund wieder da ist, wird daran nichts ändern.“ Sie lehnt ihre Stirn gegen seine und erklärt ihm, was sie längst beschlossen hat, wohlwissend, wie viel ihm daran liegt. „Dieses Kind wird trotzdem deinen Namen tragen.“

Das kaum hörbare Stocken in seiner Atmung ist das einzige offensichtliche Anzeichen dafür, dass ihn ihre Worte tiefer berühren, als er je zugeben würde. „Ich will, dass du ihn auch trägst.“

„Das werde ich.“ Sie hebt ihr Kinn, bis seine Lippen berühren und erlaubt sich ein schmales Lächeln. „Sobald der Baka endlich zu uns zurückkommt.“
 

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Zwei Monate später
 

Er trägt Yuki sanft durch den Garten und ihre Augen liegen wach auf ihm, während er ihr die Welt um sie herum erklärt, die sie noch nicht verstehen kann.

Hinatas Blick liegt lächelnd auf ihnen, aber weil er gerade auf und zu ihr sieht, entgeht ihm nicht, wie sich ihre Haltung schlagartig streckt, Millisekunden, bevor sie ihr Bluterbe aktiviert. Ihre Byakugan tragen ihre Aufmerksamkeit fort von ihnen, aber als sie zurück zu ihm sieht, verzieht eine Besorgnis ihre Gesichtszüge, die ihn seinen sicheren Halt um ihre Tochter reflexiv verstärken lässt, während er mit schnellen Schritten an Hinatas Seite eilt.

„Es sind ein Mann und eine Frau und gemäß der Ausprägung ihrer Chakralinien sind es keine Zivilisten.”

„Kann es ein Zufall sein?“ Er glaubt es selbst nicht und Hinatas Kopfschütteln bestätigt seine Befürchtung.

„Sie bewegen sich direkt auf uns zu.“

Das heißt jemand hat sie gefunden.

Narutos Blick verdunkelt sich, während er ihre Tochter, die in seinen Armen eingeschlafen ist, vorsichtig an Hinata weiterreicht.

„Bring Yuki ins Haus.“

Sie nimmt ihm das Kleinkind ab und verschwindet in ihrem Haus, aber während er angespannt draußen wartet, kehrt sie schon nach wenigen Sekunden zurück an seine Seite. Er spürt wie sie an seiner Seite ihr Chakra aktiviert und verfolgt fasziniert, wie sie eine Technik, die sie seit Jahren trainiert, dafür verwendet, um ihre Energie in einer blau schimmernden Schutzhülle um ihr Haus zu legen.

Sie festigt ihren Wall gerade, als die zwei Fremden, die sie dank ihres Bluterbes kommen gesehen hat, vor ihnen auf dem Boden aufsetzen.

„Naruto Uzumaki und Hinata Hyuuga. Was für eine Ehre.“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SaphirUchiha99
2020-04-20T15:11:45+00:00 20.04.2020 17:11
Freue mich schon weitere tolle kapitel wie dieses hier!
Von:  Narudia
2020-04-20T09:34:45+00:00 20.04.2020 11:34
heyho,

schön das es auch hier weitergeht. hachja erstmal ein wenig familienleben nachholen da hat tsunade recht das wird den 2 gut tun und ist genau das was sie erstmal brauchen. die fürchterliche wahrheit wird sie noch früh genug einholen ob sie verstoßen wurde oder nicht ihr vater wird das vergangene kaum einfach ruhen lassen. und die 2 ankömmlige sprechen dafür das er sie gefunden hat den wer ausser ein hyuga mit byakugan hätte sie finden können? sie mussten nur warten das naruto loszieht und ihr dann verfolgen.

auch sakura und sasuke sind einfach süss. wie er sie zur frau will und sie ihn nicht wirklich zappeln lässt den ja hat sie gesagt aber ihn warten lässt um es nach ihren bedingungen ablaufen zu lassen trotz allem macht sie ihm das geschenk das das kind seinen namen egal wie tragen wird.

ich bin sehr gespannt was die 2 ankömmlinge zu erzählen haben und wie es weitegehen wird.

lg narudia
Von:  franny
2020-04-17T05:25:50+00:00 17.04.2020 07:25
Toll, einfach toll =)

Schönes Kapitel und spannendes Ende. Ich bin sehr sehr gespannt wer genau Naruto und hinata gefunden hat und was als nächstes passiert.

Mach weiter so!
LG franny
Von:  Cosplay-Girl91
2020-04-14T21:40:18+00:00 14.04.2020 23:40
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Mach weiter so.
Die Szenen von Naruto & Hinata , Sasuke & Sakura sind so süß.
Wer seine jedoch die Besucher??
Lg
Von:  Scorbion1984
2020-04-14T13:42:28+00:00 14.04.2020 15:42
Auch ich bin nun sehr gespannt ,wer und warum diese (Besucher) bei ihnen auftauchen !
Vor allem welche Absichten sie haben !
Von:  Kleines-Engelschen
2020-04-14T07:47:40+00:00 14.04.2020 09:47
ein tolles kapitel. ich bin gespannt wer sie gefunden hat! mach weiter so

greetz
Von:  Kaninchensklave
2020-04-13T21:57:43+00:00 13.04.2020 23:57
so da ich so lange warten musste werde ich das Kap vernichten


ein Tolles Kap

nun es ist kalr dass sie ohne Hinata's Aussage nichts in der Hand haben gegen Hiashi
aber das kann erstmal egal sein immerhin hat er sie verstoßen und Hinata ist glücklich
mit Ihrer kleinen Familie genauso wie es Naruto ist

die Frage ist wer sind die beiden offensichtlichen Shinobi, denn sollten Ie zufällig Tsuyo und Hokori heißen
ist es quasie eine stark überarbeitet Version eines deiner Klassiker

GVLG
Von:  DoD
2020-04-13T19:51:55+00:00 13.04.2020 21:51
Hei again

Ich habs sonst nicht so mit kurzen Kommentaren, aber der Cliffhanger ist echt selten mies. Gut. Aber mies.

:)


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