Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (The secret of the Crystaltree) ================================================================================ Kapitel 13: Über das Gebirge ---------------------------- Mittlerweile war die Sonne nur noch eine dunkle Scheibe am Horizont, welche die üppige Wiesenfläche unter den Füßen des Chocobos in ein purpurrot tauchte. Gut die Hälfte des Weges hatten Kim und Dave bereits zurückgelegt und in der Zeit die verstrichen war, hatte der Dieb immer wieder versucht das Mädchen etwas aufzumuntern. Jedoch sollten es Versuche bleiben. Kim war nicht nach Lachen zumute, dafür schockierte sie noch immer zu sehr die Tatsache, dass sich Cid diesen schwarzen Soldaten angeschlossen hatte. Und noch immer verstand sie nicht, warum. »Na komm schon, Kleine.« Dave hatte wieder den Kopf zu ihr gedreht und versuchte so aufmunternd wie nur irgendwie möglich zu lächeln »Vielleicht überlegt er es sich ja nochmal und folgt dir dann doch.« »Das kann ich mir nicht vorstellen..« erwiderte Kim und seufzte tief. Wahrlich hatte Cid nicht den Anschein erweckt, etwas an seiner Einstellung zu ändern. Er wieder ihr sicher nicht folgen. Das ist wie ein schlechter Witz, dachte Kim, während ihr Blick starr geradeaus gerichtet war. Erst war es Joey gewesen, der sich diesem Widerling Amery Vine angeschlossen hatte und nun meinte auch noch Cid völlig verrückt spielen zu müssen. So langsam fragte sie sich wirklich, was aus den Anderen geworden war. Kim schüttelte etwas den Kopf und wandte sich dann an den Dieb »Sag mal Dave.. könntest du mir einen deiner Chocobos geben? Ich muss unbedingt nach Midgar.« »Midgar?« fragte Dave erstaunt und sah Kim mit großen Augen an, ehe er begann freudlos zu lachen. »Was möchtest du denn dort? Es ist gefährlich in Midgar und außerdem ist es ein verdammt weiter Weg dorthin, Kleine.« »Kann sein. Aber ich bin mir sicher, dass ich dort Freunde von mir antreffen werde.« Daves Hand wanderte zu dessen Schläfen. Er massierte diese kurz und seufzte schwer »Du hast mich wohl missverstanden. Midgar ist wirklich kein Ort, an dem man zur Zeit sein sollte. Da wimmelt es von diesen Typen in Schwarz..« Irgendwie hatte Kim sich das schon gedacht. Und trotzdem musste sie irgendwie nach Midgar gelangen und dort nach Tifa und den Anderen suchen. Vielleicht hatte sie sogar das große Glück dort auf Cloud zu treffen. »Möglich..« murmelte sie etwas geistesabwesend »Aber ich werde trotzdem hingehen, selbst wenn du mir nicht hilfst.« ein leichtes grinsen huschte über die Lippen des Diebes »Du scheinst auf Dummheiten und endlose Qualen zu stehen, wie? Meinetwegen. Ich gebe dir einen der Chocobos.« Kims Blick wanderte zu ihm und sie lächelte leicht. Er war sicher ein unhöflicher Kerl, aber auch ein hilfsbereiter. Sie ritten die Ebene entlang, welche sich im Laufe der Zeit in einen felsigen Untergrund änderte. Am Horizont erkannte Kim eine lange Gebirgskette, welche langsam näherkam. Die Sonne war nun gänzlich verschwunden und an ihrer statt erhellte der halbrunde Mond ihren Weg. Sie erreichten den Bergpass, als Dave plötzlich anhielt. »Was ist los?« Fragte Kim müde, den Blick auf den Dieb gerichtet. Irgendetwas stimmte nicht. Dave machte plötzlich den Anschein, als hätte ihn irgendwas in eine körperliche Starre versetzt. Sein Gesicht war bleich geworden und im Mondlicht konnte Kim deutlich den erschrockenen Blick in seinen dunklen Augen erkennen. Plötzlich- ohne Kim eine Antwort auf ihre Frage zu geben- spornte Dave seinen Chocobo an und eilte den Pass hoch. Die verblüffte Kim folgte ihm mit den Augen, ehe ihr Blick weiter hoch wanderte und bei dem Diebesversteck stehenblieb. Dunkle Rauchschwaden entwichen der Höhle. Scheinbar war etwas schlimmes passiert, während sie mit Dave unterwegs gewesen war. Einige Momente noch, starrte Kim zu der Höhle empor, dann besann sie sich und folgte dem Dieb nach oben. »Dave!« rief sie als sie den Vorsprung erreichte. Sie bremste ihr Reittier und kletterte von dessen Rücken. Einen Moment sah sich Kim um und erkannte schon hier einige der Diebe am Boden liegen. Regungslos. Sie schluckte einmal und ging mit langsam Schritten zu dem Höhleneingang rüber. Ihre Beine fühlten sich dabei unglaublich schwach an, wie nach einem mehrstündigen Marathonlauf. »Dave..?« Kims Stimme verschwand in der tiefen Dunkelheit der Höhle. Ihren diebischen Begleiter konnte sie nicht sehen, aber sie wusste, dass er dort war und wenige Augenblicke später konnte sie Daves bebende Stimme vernehmen »Diese schwarzen Teufel..« Kim pressten die Lippen aneinander, ließ den Blick kurz zurück zu den Leichen der Diebe wandern, ehe sie ein kaum hörbares „tut mir Leid“ von sich gab. Ein kurzes, trauriges Lachen hallte durch die Höhle »Das war nicht nur eine Racheaktion. Sie haben jemanden gesucht. Dich gesucht..« Kim schwieg. Es hätte nichts gebracht dies zu verneinen. Sicher waren Danar und seine schwarzen Soldaten auf der Suche nach ihr- und nach der Endless. Einen Moment herrschte Stille, dann hörte sie wie etwas über den Boden rollte und einen kurzen Augenblick später stieß die Substanz von Sedas gegen ihren Fuß. Einen Moment zögerte Kim, dann griff sie nach ihr, betrachtete sie kurz, ehe sie sich wieder der Höhle widmete. »Es..tut mir wirklich Leid, Dave.« murmelte sie, verstaute die Endless in ihrer Hosentasche und wandte sich ab. Mit wenigen Schritten hatte sie den Chocobo erreicht, nahm dessen Zügel zur Hand und saß auf. Das Tier setzte sich in Bewegung und folgte dem Pfad, der über die Berge führte, allerdings nicht, ohne nochmal zurück zu sehen. Wieder auf sich alleine gestellt, hatte Kim ein gutes Stück des Gebirgspfades hinter sich gelassen. Ihre Gedanken kreisten um die toten Diebe und sie fragte sich, ob Dave wirklich ihr die Schuld an dem Ganzen gab, oder einfach nur verzweifelt gewesen war. Vermutlich traf beides ein kleines bisschen zu. Und trotzdem konnte sie sich davon nicht aufhalten lassen. Es war wichtiger, Midgar irgendwie zu erreichen und damit hoffentlich auch die Anderen. Nachdem sie noch ein Stück weiter geritten war, drosselte Kim den Chocobo, bis dieser schließlich vor einem Abgrund zum stehen kam. Vorsichtig, die Zügel noch in der Hand, stieg sie ab und nährte sich dem Rand der Klippe. »Na toll.« murmelte sie, während sie sich umsah. Die Hängebrücke, die einst über die Schlucht geführt hatte, gab es nicht mehr. Das einzige, was noch von ihr übrig war, waren zwei hölzerne Pfosten, an denen sich Seilüberreste befanden. Nachdenklich nahm Kim eines der Seile in die Hand. Das Ende war etwas ausgefranst, aber es sah nicht so aus, als wäre die Brücke aufgrund von Witterung zerstört worden. »Wir müssen wohl einen anderen Weg finden.« Kim kletterte wieder auf den Rücken des Laufvogels und wollte kehrt machen, doch der Chocobo verweigerte sich. Verwirrt, weil das Tier ihren Befehl ignorierte, beugte sie sich etwas vor und fragte »Was ist los?« Der Chocobo schien nervös zu sein. Er tänzelte etwas und hatte den langen Hals gestreckt, während sein Kopf von einer Seite zur Anderen wanderte. Kim selbst unterdrückte einen Aufschrei, als der Vogel einen Satz nach hinten tat und somit direkt am Abgrund stand. Den Blick nach unten gerichtet, versuchte sie, den Chocobo davon zu überzeugen wieder einen Schritt nach vorne zu gehen. Denn den Abgrund runter zu fallen bedeutete für sie beide den sicheren Tod. »Komm schon! Beweg dich!« rief Kim aus und trieb den Chocobo an, der daraufhin aber nur einen schrillen, lauten Pfeifton von sich gab. Kims Blick wanderte nach vorne, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie sich etwas großes auf sie stürzte. Mit einem Satz war sie von dem Laufvogel gesprungen und landete seitlich von diesem im Staub, direkt neben dem steilen Abhang. Mit rasendem Herzen drehte sich Kim auf den Rücken und drückte sich etwas hoch. Der Chocobo hatte weniger Glück gehabt als sie selbst, da er von dem Klauen eines recht großen Wyvern erwischt wurde, dessen grünlichgraues Schuppenkleid in der Sonne schimmerte. Mit einer schnellen Bewegung und einem schrecklichen Geräusch hatte die Echse den armen Vogel verschlungen. Einen Moment sah Kim, unfähig sich zu Bewegen, dabei zu, wie das große Monster sich die blutige Schnauze putze, dann schaffte sie es endlich sich von dem Anblick loszureißen und langsam Rückwerts zu kriechen. Glücklicherweise hatte der Wyvern sie noch nicht bemerkt und als sie ein Stück weiter von ihm entfernt war, schaffte sie es, sich gänzlich aufzurichten und loszulaufen. Ein Blick über die Schulter zeigte Kim, dass das Monster noch immer damit beschäftigt war, sich nach seinem erfolgreichen Beutezug zu putzen. Doch gerade als sie deswegen aufatmen wollte, hob die geflügelte Echse den Kopf und damit die beiden Nüstern in den Wind. Die Bestie schnüffelte einige Sekunden, dann drehte sie den schweren Kopf in Kims Richtung und zeigte zwei Reihen spitzer Zähne, ehe sie den massigen Körper in Bewegung setzte. Die beiden ledrigen Flügel gespannt, erhob sich der Wyvern in die Lüfte und stieß auf Kim nieder, die sich nur durch einen schmerzhaften Sturz auf den felsigen Boden retten konnte. Hektisch sah sie sich nach einer Fluchtmöglichkeit um und konnte zwischen den Felsen einen schmalen Höhleneingang entdecken. Kurz sah sie zu der Echse, die gerade eine enge Kurve flog, um dann erneut anzugreifen. Ohne noch weiter zu zögern, kämpfte sich Kim in die Höhe und rannte los. Hinter ihr hörte sie die Schwingen des Monsters im Wind, doch sie drehte sich nicht um. Keuchend erreichte Kim die Höhle und zwängte sich durch den schmalen Eingang. Gerade noch rechtzeitig wie sich herausstellte, denn kurz nachdem sie die Höhle betreten hatte, schlug der Körper des Wyvern gegen die hohen Felsen, die unter dessen Gewicht in Bewegung gerieten und den Höhleneingang verschütteten. Nach Atem ringend sankt Kim zu Boden, während die Echse draußen mehrmals laut Brüllte. »Ich bin kein Futter..« murmelte sie in die Dunkelheit der Höhle. Noch immer außer Atem, fragte sie sich, wie sie sich in der Finsternis zurechtfinden sollte. Einen kurzen Augenblick verzweifelte Kim, doch dann geschah etwas wundersames. Um sie herum begannen kleine Kristalle zu leuchten und erhellten die Höhle mit ihrem fahlen Licht. Kim hob den Kopf »Makokristalle..?« Sie konnte aufatmen. Wenigstens hatte sie nun genug Licht, um zu sehen wohin sie ging. Mühsam kämpfte sich Kim in die Höhe und ging los, in der Hoffnung auch wieder einen Ausgang zu finden. Langsam folgte die dem Höhlenpfad, auf jedes noch so kleines Geräusch lauschend. Immerhin konnte man nie wissen, ob es hier nicht auch Monster gab. Glücklicherweise stieß sie nicht nochmal auf eins und bald traute Kim sich, den Blick etwas schweifen zu lassen. An den gratigen Wänden der Höhle befanden sich schwach leuchtende Makokristalle und kleine Edelsteine, die im Licht schimmerten. Eigentlich war es ein richtig schöner Anblick, den Kim sicher noch mehr genossen hätte, wenn sie sicher gewesen wäre, dass sie diese Höhle auch wieder verlassen können würde. Doch in ihrer jetzigen Situation spielte die Angst mit. Angst, dass es hier doch Monster gab oder sie niemals einen Ausgang finden würde. Der schmale Gang, dem sie gefolgt war, mündete in einem großen Höhlenabschnitt mit einer hohen Decke, an der sich scharfkantige Felsspitzen befanden. Unschlüssig blieb Kim stehen und musterte die drei verschiedenen Gänge, die sich seitlich und vor ihr befanden. Sie würde wohl einfach jeden Gang ausprobieren müssen. Vielleicht führte einer von ihnen ins Freie. Kim seufzte und entschied sich erst mal für den Gang der sich rechts von ihr befand. Diesem konnte sie eine ganze Weile folgen, ehe er sich an einer Stelle erneut teilte. Dieses mal folgte sie dem linken Gang, erreichte aber schon noch wenigen Minuten eine Sackgasse und musste wieder umdrehen. Der rechte Gang führte sie zu einem kleinen, unterirdischen Fluss, dessen Anblick Kim etwas aufatmen lies. Vielleicht würde sie ins Freie gelangen, wenn sie dem Gewässer folgen würde. Langsam und immer nah am Wasser setzte sie ihren Weg durch die Höhle fort. Und tatsächlich erreichte sie, nachdem sie dem kleinen Fluss eine ganze Weile gefolgt war, einen Ausgang, welcher sie in ein kleines Tal führte. Umgeben war es von den hohen Felsen des Gebirges und in der Mitte mündete der Fluss in einen kleinen See. Kim atmete auf. Die Sonne war bereits untergegangen und statt ihr empfing die milde Nachtluft sie. Am schwarzen Himmel leuchtete ein kreisrunder Mond, der das Tal in silbriges Licht tauchte. Mit langsamen Schritten umrundete Kim den See auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Eigentlich wäre sie gerne schon in Nibelheim gewesen, ehe es Nacht geworden war. Doch der Umweg durch die Höhlen hatte sie einige Stunden gekostet und Kim traute es sich nicht zu, in der Dunkelheit nach dem kleinen Dorf zu suchen. Wusste sie doch nicht einmal wo sie gerade war. Nach einigen weiteren Schritten blieb sie schließlich stehen. Auf dieser Seite des Sees gab es einige Büsche, deren dichtes Unterholz etwas Schutz boten. Zu müde, um noch lange darüber nachzudenken, krabbelte Kim unter das Geäst und versuchte es sich so gemütlich wie möglich zu machen. Sie lauschte dem Wind, konnte aber keine beunruhigenden Geräusche wahrnehmen und auch sonst schien es hier keine Monster zu geben. Erleichtert darüber schloss sie die müden Augen und konnte nach anfänglichen Schwierigkeiten doch etwas Schlaf finden. Gestört wurde dieser erst, als laute Stimmen an Kims Ohr drangen. Sie rührte sich erst nur etwas, dann öffnete sie aber die Augen und rieb sich den Schlaf aus diesen. Genau verstehen, was die Stimmen sagten, konnte sie nicht. Aber sicher, dass es menschliche Stimmen waren, war sie sich trotzdem. Vorsichtig schob sich Kim zwischen dem Unterholz hervor und spähte in die Nacht hinaus. Gegenüber von ihr, auf der anderen Seite des kleinen Sees, brannte ein helles Feuer. Einige menschliche Gestalten bewegten sich um dieses, doch konnte Kim nicht genau erkennen, um wen es sich dabei handelte. Zögernd verließ sie ihr Versteck, blieb aber dicht am Boden, um nicht entdeckt zu werden. Sie entfernte sich von dem See und richtete sich erst auf, als sie das dunkle Gestein der Nibelberge erreicht hatte. Mit dem Rücken an diese gepresst, schlich sich Kim weiter zu dem kleinen Lager vor. Bald hatte sie einige kleinere Felsen erreicht, von denen aus sie gut auf das Feuer schauen konnte. Die Gestalten, die Kim erst nicht richtig erkennen konnte, entpuppten sich nun als schwarzgekleidete Soldaten. Rasch zog sie den Kopf ein und lehnte sich an die raue Oberfläche des Felsens, der ihr Schutz bot. Das hatte Kim gerade noch gefehlt. Natürlich war es nicht genug gewesen, dass sie sich verlaufen hatte und angst vor Monstern haben musste. Jetzt musste sie sich zusätzlich auch noch vor Danars Leuchten verstecken! Ich und mein Glück, dachte sie und rutschte langsam am Felsen entlang. Sie wollte wieder etwas Abstand zwischen sich und den Soldaten bringen. Fast hatte Kim ihr Versteck auch wieder erreicht, als sie plötzlich an der Schulter ergriffen wurde. Sie öffnete den Mund, um einen erschrockenen Laut von sich zu geben, doch hatte sich bereits eine Hand über diesen geschoben. Ängstlich sah Kim zu der Person, die sie festhielt und ihr entsetzen wurde zu erstaunen. Es war kein Soldat, der sie ertappt hatte, sondern Dave. Der Dieb legte den Zeigefinger auf seine Lippen und ließ dann Kims Mund los, ehe er eine nickende Geste machte und leise vorging. Ohne ein Wort zu sagen, folgte Kim ihm und gemeinsam erreichten sie die Höhle, die Kim erst seit einigen Stunden verlassen hatte. Schnell folgte sie Dave zurück zu der großen Höhle, von der sich drei Gänge aufteilten. »Was machst du hier?« brachte Kim nun endlich raus. Sie konnte ihr Erstaunen nicht verbergen. Niemals hätte sie gedacht, den Dieb nochmal wiederzusehen, erst recht nicht in so kurzer Zeit. Dave belächelte sie einen Moment, dann seufzte er »Ich wusste, dass du alleine nicht zurechtkommen würdest, Prinzessin. Also.. bin ich dir gefolgt. Hab dich kurz verloren, als du vor diesem Wyvern geflohen bist..« »Du hast mich wirklich gesucht..? Ich.. danke, Dave..« Kim lächelte etwas und in ihr machte sich eine wohlige Entspannung breit. In ihrer jetzigen Situation konnte sie wirklich Hilfe gebrauchen und Dave vertraute sie. Mit schnellen Schritte begleitete sie den Dieb, der sich für den linken Tunnel entschieden hatte. Kim schwieg einen Moment, dann biss sie sich kurz auf die Unterlippe und ergriff Daves Handgelenk, ehe sie stehenblieb. »Dave.. es tut mir Leid. Wegen mir.. sind deine Kameraden gestorben..« »Nein.« Erwiderte Dave, den Blick zu Boden gerichtet »Es waren die schwarzen Dreckskerle.. nicht du.« »Dave..« murmelte Kim. Ihr Magen zog sich etwas zusammen, doch der Dieb hob die Hand und wuschelte ihr einmal durch die Haare. »Mach nicht so ein Gesicht. Das steht keinem Mädchen.« Er zog die Hand wieder zurück, setzte den Weg fort und Kim folgte ihm. Sie wusste nicht wieso, aber Kim hatte das Gefühl, dass es nichts mehr zu klären gab. Zusammen folgten sie dem Tunnel, der sie bald wieder nach draußen führte. »Wir müssen etwas vorsichtig sein.« Sagte Dave an sie gewandt »Hier sind viele Patrouillen unterwegs.« »Suchen sie mich?« »Nun.. ich schätze schon. Aber diese schwarzen Bastarde sind eh überall unterwegs.« Dave machte sich daran, einen kleinen Abhang runter zu klettern, achtet aber darauf, dass auch Kim heile unten ankam. »Nibelheim umrunden wir besser. Dort haben sie sich auch zahlreich eingenistet.« Kim seufzte bei diesen Worten. Gab es überhaupt noch irgendeinen Ort, an dem sich diese schwarzgekleideten Soldaten nicht befanden. Sie schüttelte etwas abwesend den Kopf, folgte Dave noch ein Stück weiter und wandte sich dann wieder an ihn »Ich verstehe es noch immer nicht. Diese ganze Sache mit den schwarzen Soldaten..« »Tja, Kleine..« Dave verzog etwas das Gesicht »So richtig versteht das wohl keiner. Sie sind eines Tages hier aufgetaucht. Zahlreich. Und seitdem machen sie hier was sie wollen.« Kim sah nachdenklich drein. Es gab keinen Zweifel, dass einige aus ihrer eigenen Zeit waren und auch nicht, dass es etwas mit der DIVINITY CORPORATION zu tun hatte. Und trotzdem verstand sie es nicht. Irgendwas musste passiert sein, etwas, was sie gar nicht mitbekommen hatte. Und sie konnte nur hoffen, dass es noch nicht zu spät war, etwas zu ändern. Dave stieß sie an und das riss Kim aus ihren Gedanken. »Ach.. sag doch mal, kleine Lady,« begann der junge Dieb dann »was genau ist eigentlich an die so besonders?« Kim lächelte kurz leicht, dann überholte sie Dave und drehte sich zu diesem um »Siehst du das etwa nicht?« »Nein. Tut mir Leid, Prinzessin.« »Dann solltest du darüber nachdenken. Sagen werde ich es dir nicht.« Gab Kim zurück, drehte sich wieder um und ging weiter, während Dave hinter ihr ein leises Schnauben hören lies. Bald erreichten sie den Fuß des Berges und Kim konnte die kleinen Lichter von Nibelheim in der Ferne erkennen. Ihre Schritte wurden langsamer, bis sie schließlich gänzlich stehen blieben. Dave, dem Kims Blick nicht entgangen war, gesellte sich zu ihr und verschränkte die Arme. »Es ist sehr weit bis nach Midgar. Selbst mit Chocobos brauchen wir lange. Und wir müssen irgendwie das Meer überqueren.« Sagte der Dieb, den Blick ebenfalls zu den Lichtern gerichtet. »Ich weiß.« meinte Kim daraufhin »Aber ich gehe trotzdem. Ich muss nach Midgar.« »Pff.. haha.. ich wusste, dass du das sagen würdest. Also.. worauf warten wir?« Fragte Dave und zwinkerte ihr zu, ehe er sich wieder in Bewegung setzte. Überrascht sah Kim ihm einen Augenblick nach, dann aber lächelte sie und folgte ihm. Scheinbar hatte sie einen Verbündeten gefunden, der sie auf ihrer Reise nach Midgar begleiten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)