Inseltraum von Tiger01 (Mokuba x Noah / Seto x Noah) ================================================================================ Kapitel 2: Die Sache mit der Unerfahrenheit ------------------------------------------- Inseltraum Teil: 02/ 05 Autor: Tiger 01 Art: Yu-Gi-Oh Rating: MA Pairing: Seto Kaiba x Noah Kaiba Warnung: lemon Disclaimer: Nix meins, mache kein Geld damit!!! Erklärung: Diese Geschichte ist meiner lieben -Kiara- von animexx gewidmet. Kopf hoch alles wird gut!!! So lange du Freunde hast die dich mögen ist die Welt nicht ganz so grau. Legende: "spricht" >denkt< ~~~~Szenen- Zeit- Ortswechsel~~~~ -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Gemeinsam genossen sie schweigend was sie selbst gemacht hatten. Noahs Grillkünste hatten sich sehr verbessert. Das Fleisch und die Würstchen waren außen knusprig braun und innen saftig. Seto gab noch einen lobenden Laut von sich, schwieg aber sonst. So verbrachten sie den Abend, zumeist schweigend, aber dennoch blieben sie in der Nähe des Anderen. Denn allein sein wollte keiner mehr von ihnen. Das waren sie lange genug und so war es nicht verwunderlich, daß sie den Abend gemütlich vor dem Fernseher ausklingen ließen. Sicher hatten sie kein normales Programm, aber wozu gab es den DVD Player und Unmengen von Filmen die sie sich aussuchen konnten. "Noah," begann Seto leise, bevor der Film begann. "Ja, was ist denn?" "Es tut mir leid das ich gestern und heute Morgen so gemein war. Danke das du das für mich getan hast," und damit konzentrierte er sich auf den Film. Es war ihm schon schwer genug gefallen das überhaupt zu sagen, da wollte er nicht noch ewig darüber diskutieren. Es hatte ihn schließlich einen ganzen Abend nachdenken gekostet. Und Noah wußte das zu schätzen. Er hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und Seto saß, wie immer eigentlich, auf dem Boden, an die Couch gelehnt, aber ziemlich weit oben. So konnte Noah sich nach vorne beugen und Seto einen kleinen Kuß auf den Kopf geben. Erstaunt über diese Reaktion, errötete Seto etwas, aber das blieb dem Anderen verborgen. So vergingen noch weitere anderthalb Stunden ohne ein weiteres Wort. Nur einmal unterbrachen sie den Film damit Seto auf die Toilette konnte ohne etwas zu verpassen. Als es dann darum ging ins Bett zu gehen, sah Seto skeptisch zu wie Noah sich in das Bett ihm gegenüber kuschelte. "Warum hast du denn zwei Betten hier rein stellen lassen?" "Wolltest du mit mir in einem schlafen?," lächelte Noah. "Nein, ich hab keinen Keuschheitsgürtel für dich mitgenommen," murmelte Kaiba und legte sich hin. Noah mußte über diesen, sicher unfreiwilligen Scherz, leise lächeln. Seto brauchte eben seine Zeit bis er aufgetaut und friedlich war. Mitten in der Nacht wachte der Brünette auf und konnte auch nicht wieder einschlafen. In solchen Situationen hatte er immer die Nähe seines Bruders gesucht und war zu ihm unter die Decke gekrochen, aber hier war das Problem, daß Mokuba nicht da war. Entweder er blieb allein oder er würde zu Noah kriechen müssen. Hin und her gerissen was er nun tun sollte, merkte er nicht das Noah auch aufgewacht war. Endlich hatte sich Seto entschlossen es bei Noah zu versuchen, mehr wie rausfliegen konnte er ja nicht. Also erhob er sich leise und schlüpfte zu seinem Stiefbruder unter die Decke. Da dieser nicht einen Mucks gemacht hatte, war es Kaiba auch weiterhin ungewiß, daß er wach war und sein Kommen mitgekriegt hatte. So tuend, als würde er schlafen, kuschelte sich Noah fest an den Größeren, murmelte wie im Schlaf und bleib auf Setos Brust liegen. Fast automatisch legte der Brünette seinen Arm um dem vermeidlich Schlafenden und schlief auch bald wieder ein. Dieses Mal war es Noah der noch nicht wieder einschlafen konnte. Das Seto Nachts oft zu Moki verschwand wußte er, aber das er die Nähe von ihm suchte freute ihn so unbändig, daß er glaubte in seinem Bauch würden tausende Ameisen Samba tanzen. Ganz behutsam streichelten seine Fingerspitzen über die nackte Haut des Bauches und schließlich schlief auch er wieder ein. Der nächste Morgen begann besser als der Erste. Gemeinsam frühstückten sie und machten sich einen Picknickkorb zurecht, den sie mit an den See nahmen um dort den Tag zu verbringen. Sehr viel mehr blieb ihnen auch nicht. Das Einzige was sie noch hätten tun können war ans Meer zu gehen, aber darauf hatten sie beide keine Lust, weil die Sonne so erbarmungslos brannte. Seto stellte die Getränkeflaschen zum kühlen in den See und zog sich bis auf die Badehose aus. Auch wenn er vor Noah keinerlei Scham mehr empfand, so offenkundig wollte er ihn nicht reizen. "Ich geh schwimmen, kommst du mit?," fragte Noah bekam aber ein Kopfschütteln. "Später, ja," sagte Seto und streckte sich auf der Decke aus. Der Kleinere zuckte kurz mit den Schultern und eilte dann in die kühlen Fluten. Das er eingehend beobachtet wurde, merkte er nicht. Seto fiel gar nicht auf, daß er Noah so genau musterte. Seine Augen hafteten an dem knackigen Hintern des Anderen und wanderten über den trainierten Körper. Das Noah nackt badetet wunderte ihn überhaupt nicht. Schließlich tat er das zu Hause auch immer. Dort allerdings nur im Dachpool um sämtlichen neugierigen Reportern zu entgehen. >So schlecht sieht er ja nun nicht aus. Irgendwie hab ich ihn doch gut hin bekommen. Na ja zumindest den Körper. Das Moki ihm verfällt verwundert mich nicht wirklich. Wenn ich mir vorstelle wie sanft seine Hände mit mir umgegangen sind....< Das er plötzlich hart wurde, war so nicht beabsichtigt. Mir einer feinen Röte im Gesicht, drehte er sich weg, aber die Erregung nahm nicht ab. Seine Gedanken kreisten nur noch um Noah und seine Hände, sein warmer Atem den er vergangene Nacht auf seiner Brust gespürt hatte. Schnell schaute sich Seto nach Noah um, der tauchte gerade ab, also nutzte er diese Chance ungesehen ins Wasser zu kommen. Das er so auf seinen Stiefbruder reagierte war ihm peinlich. Er wollte nicht das Noah das mitbekam. Schließlich war er doch nicht schwul, daß hatte nicht viel zu sagen. Doch trotz des kühlen Wassers klang seine Erregung nicht ab. Immer wieder mußte er an vergangene Nacht denken und daran das er Noah gerne anders spüren wollte. Das er angesprochen wurde, bekam er gar nicht mit. Ganz in seine Gedanken vertieft versuchte er krampfhaft sein Blut wieder dahin zu lenken wo es hingehörte. Erst als Noah ihn berührte, schreckte er hoch. "Hey, was ist denn los?," wollte der Kleinere besorgt wissen, der diesen seltsamen Ausdruck in den Augen des Brünetten nicht kannte. Er wußte was er bedeutete, aber er kannte ihn nicht von Seto. Es war Angst! Angst etwas zu tun, was er nicht wollte. "Was?," schreckte Seto gehetzt auf. "Nichts, es ist nichts," wehrte er entschieden ab. "Laß uns schwimmen." Und damit drehte er sich um und schwamm auf den Wasserfall zu. Der Andere blickte ihm ungläubig nach. Gab es etwas in Seto, daß er geweckt haben konnte? Seto benahm sich schon seit einiger Zeit so seltsam. Schaute böse wenn er mit Moki im Arm auf der Couch saß. Oder wenn sie sich küßten oder er sie wieder mal beim Sex erwischt hatte. War Seto wirklich verliebt? Wenn ja, dann stellte sich eine entscheidende Frage! In wen? Hatte es Mokuba getroffen? Da verbot ihm Gesetz und Moral weiteres Handeln. Oder galt dieser Blick und die Gefühlen Kaibas ihm, Noah? Aber eigentlich war es jetzt erst einmal egal, Seto sollte entspannen und nicht über so etwas nachdenken. In einigen Tagen konnte er sich näher damit beschäftigen, jetzt war der Zeitpunkt mehr als nur ungünstig. Und so ließ Noah die ganze Woche verstreichen. Sie genossen viel Zeit an dem Waldsee oder badeten mal in dem azurblauen Meer oder sie lagen einfach nur faul im Schatten. Schließlich wurde Noah durch Seto an seine Frage erinnert. Der sah ihn nämlich wieder so seltsam an, als er aus dem See kam und sich das Wasser vom Körper strich. "Sag mal Seto," kam Noah jetzt doch darauf zu sprechen. "Kann es denn sein, daß du verliebt bist?" >Na prima! Wie kommt der denn darauf< "Nein, bin ich nicht," knurrte Seto. "Hmmm... ich glaube aber schon das du es bist," überlegte der Kleinere weiter. "Ach ja? Und was bringt dich zu dieser Annahme?," wollte Kaiba gereizt wissen. "Nun, in den letzten Tagen schaust du öfters mit einem sehr seltsamen Ausdruck in den Augen. Du bist oft einfach nur abwesend und reagierst nicht wenn ich dich anspreche. Du bist mit deinen Gedanken immer wo anders. Seto, daß ist völlig untypisch für dich," versuchte Noah seine Beobachtungen zu erklären. Der Brünette lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen. Das sein Stiefbruder ihn gut kannte, daß war ihm bewußt, aber so gut? "Ist ja gut, ich gebe mich geschlagen," brummte er. "Das ist doch fein. Ich freue mich für dich. Wer ist denn die Glückliche?," fragte Noah lächelnd. Er war der Überzeugung das es ein Mädchen sein mußte, denn schwul war Seto nicht, zumindest sagte er das und es gab auch keinerlei Anzeichen das er es war. Und seine erste Überlegung ob nun Moki oder er es waren, schob er ganz weit weg, daß war zu abfällig. "Ist das so wichtig wer es ist?," grummelte Kaiba ausweichend. "Nein, natürlich nicht. Wenn sie dir würdig genug erscheint, dann bringst du sie sicher auch mal mit nach Hause," sagte der Kleinere und legte sich neben Seto auf den Bauch. Der grummelte nur noch etwas Unverständliches, schwieg aber weiterhin dazu. Also hatte Noah recht gehabt, jetzt waren seine Chancen natürlich gleich Null. Denn ihm lasteten auch eine Menge Gefühle auf dem Herzen die eindeutig nach Seto schrieen, aber der wollte nichts von Jungs wissen und zu allem Überfluß hatte er jetzt auch noch eine Freundin oder war zumindest verliebt. >Das ist so gemein< Noah war zu heulen zumute. Er hielt es nicht mehr aus, stand auf, zog sich seine Hose an und verschwand in ihr Haus. Etwas verwundert über diesen plötzlichen Aufbruch schaute Seto dem Anderen nach, sah aber im Moment noch keine Veranlassung ihm nachzugehen. Und so bleib er liegen und genoß die angenehme Wärme. Das ihn das jetzt so heftig überrollte konnte Noah nicht fassen. Er war nicht der Typ der bei solchen Sachen heulte. Auch wenn es traurige Szenen im Fernseher gab, dann berührte ihn das nur oberflächlich, während Moki dann schon mal los schluchzte. Aber jetzt war er es dem Tränen über die Wangen rannen und nicht mehr versiegen wollten. Von sich selbst angenervt, beschloß er im Meer zu baden, in der Hoffnung das es aufhören würde weh zu tun. Also zog er die störende Hose wieder aus und tauchte im Meer ab. Als Noah auch nach einer Stunde nicht wieder kam, ging Seto ihm doch nach. Er wußte nicht was mit seinem Stiefbruder war und das es mit ihm zu tun hatte. Es war ihm schleierhaft wieso der Andere abgehauen war. Erst fragte er ihn ob er verliebt war, redet ständig von einer Sie obwohl das nie erwähnt wurde und dann verschwand er mit Sturmschritten. Seltsam, sehr seltsam! Er fand den Kleineren am Strand, besser gesagt, er stand bis zu den Hüften im Meer und starrte in die Ferne. Wenn er so weiter machte, würde er einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen. Also zog sich Seto sein Shirt aus, watete zu Noah und legte es ihm über die Schultern. "Wenn du weiter ohne Schutz hier rumstehst, dann kannst du dich morgen nicht mehr bewegen," informierte er. "Danke," murmelte der Andere. "Sag mal, was bringt dich eigentlich dazu zu glauben das ich mich in ein Mädchen verliebt hätte?," fragte Kaiba. "Du sagst doch das du nicht schwul bist, also bleibt ja nur noch das weibliche Geschlecht," brummte Noah. "Stimmt, daß habe ich gesagt, wie konnte ich meine eigenen Worte nur vergessen. Und warum bist du abgehauen?" "Ist doch egal oder? Es interessiert dich doch eh nicht wie ich mich fühle oder was los ist," sagte der Kleinere den Tränen nahe. Na toll jetzt heulte er gleich wieder. "Wenn es mich nicht interessieren würde, dann hätte ich nicht gefragt. Mit nutzlosen Infos kann ich nichts anfangen also frage ich nur wenn's wichtig ist. Ich denke du kennst mich so gut? Dann solltest du das aber wissen," erklärte Seto. "Ich weiß es. Aber ich will nicht darüber reden!" "Dann kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Kommst du mit ins Haus? Die Mittagszeit ist nicht die Beste um hier rumzustehen," meinte der Brünette. Noah nickte nur und folgte Seto aus dem Wasser. Gemeinsam verzogen sie sich in ihr kühles Haus und suchten ich einen Platz wo sie die heißesten Stunden verbringen wollten. Noah legte sich auf die Couch und Seto in ihr Schlafzimmer, so wie sie es eigentlich immer getan hatten. Aber heute war der Brünette schon nach einer Viertelstunde mit seinem Buch fertig, was er gestern angefangen hatte, also wollte er nach unten in die Wohnstube gehen und sich ein neues holen. Genug hatten sie ja davon, dafür hatte Noah gesorgt. Also ging er leise die Treppen hinunter in der Annahme der Andere würde schlafen, so wie sonst auch, aber als er den Raum betrat hörte er ein leises Schluchzen. Er bleib stehen, wartete und plötzlich fing Noah zu sprechen an, er führte ein Selbstgespräch. "Ach Mensch, warum muß das nur so weh tun? Kann ich denn nicht einfach sagen was los ist? Warum hab ich die Chance vorhin nicht ergriffen? Es wäre so einfach gewesen. Aber nein, klein Noah mußte einen Rückzieher machen. Ist doch sonst auch nicht meine Art mich vor etwas zu drücken. Ach Seto, wenn ich dir doch nur sagen könnte das mein Herz nur für dich schlägt. Aber du hast dich ja schon verliebt und es wäre töricht auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden das ich es vielleicht wäre. Und doch wünsche ich es mir so sehr. Warum kannst du denn nicht genauso fühlen wie ich? Und wenn du es tust, dann werde ich es nicht merken, weil ich weiß das du nicht schwul bist oder sein willst. Egal wie ich es drehe ich bleibe auf einer Stelle stehen und dabei wünsche ich mir doch so sehr das du nur mich siehst. Das ich was mit deinem Bruder hab ist eher reiner Selbstschutz um nicht ganz in meinen Gefühlen zu dir zu versinken. Es tut mir weh das du uns schon zum zweiten Mal erwischt hast. Wie gerne hätte ich dich in diesem Augenblick gespürt, aber nein das ist mir nicht vergönnt." Und wieder schluchzte Noah auf. Leises Weinen drang durch den Raum und auch an die Ohren die eigentlich am wenigstens davon hören sollten. Perplex ging Seto wieder nach oben und legte sich auf sein Bett. Noah war also verliebt in ihn und war deshalb abgehauen. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, daß Seto jemanden anderen liebte. Aber warum hielt er damit hinter dem Berg? Er sagte ja schon, daß das nicht seine Art war. Gefühle konnten einen Menschen wirklich verändern und vor allem verwirren. Denn mit diesen wirren Gedanken schlief Seto schließlich doch ein. Erst am Abend, als die Sonne wesentlich schwächer geworden war, kehrte wieder Leben in das Haus zurück. Noah klapperte in der Küche und kochte Kaffee. Er hatte Appetit auf frische Waffeln und so hatte er begonnen Teig zu rühren und diesen dann in einem Waffeleisen zu backen. Als Beilage wollte er dann Vanille- und Erdbeereis bringen. Auch wieder etwas womit man Seto aus der Reserve locken konnte. Dieser wurde von dem angenehmen Waffelduft wach und ging langsam die Treppe hinunter. Das Wissen was er jetzt besaß machte es ihm schwer sich normal Noah gegenüber zu verhalten. "Hallo," sagte er leise als er im Türrahmen stehen blieb. "Oh, hab ich dich geweckt? Entschuldige bitte, daß wollte ich nicht. Du hast so süß geschlafen, als ich mir meine andere Hose geholt habe," lächelte Noah. "Nein, du hast mich nicht geweckt, aber der Duft von deinen Waffeln," lächelte Seto zurück. Langsam ging er auf den Teller mit den fertigen Waffeln zu und wollte sich eine stibitzen, als Noah die Hand darüber hielt. "Du bist schon wie Mokuba, der läßt mich auch nicht," knurrte Kaiba. "Danke für das Kompliment, aber trotzdem gibt es die erst zum Kaffee. Deck doch schon mal den Tisch und dann setzt dich. Ich bin hier gleich fertig," schlug der Kleinere vor und werkelte weiter. Grummelnd machte Seto was gewünscht wurde und setze sich dann auf die Hollywoodschaukel. Er grübelte darüber nach wie er Noah zeigen konnte das sie eigentlich das Selbe füreinander fühlten, aber beide zu schüchtern waren es dem anderen zu zeigen. >Ich und schüchtern, daß glaubt mir kein Mensch< grinste Kaiba. "Was grinst du denn so? Hast du dir grade einen Witz erzählt? Den will ich dann aber auch hören," kam Noah mit einem beladenen Tablett, stellte es auf den Tisch und schenkte Kaffee ein. Er zauberte für Seto einen besonders schönen Teller, mit zwei Eiskugeln, Sahne und bunten Streuseln. "Hmmm... das sieht toll aus, fehlt nur noch..." "Deine Erdbeere," beendete der Kleinere den Satz und legte eine herrlich rote Beere auf die Sahne. "Langsam glaube ich das du mich besser kennst wie ich mich selbst," lächelte Seto. Er war zu dem Schluß gekommen, einfach sehr viel freundlicher mit Noah umzugehen, vielleicht nahm er ihm dann das Schwierigste ab und sagte ihm was er fühlte. "Weißt du eigentlich wie süß du bist, wenn du lächelst?," fragte Noah aus heiterem Himmel und bereute es gleich wieder. Hoffentlich kam es jetzt nicht zu einem Streit weil er seine Klappe nicht halten konnte. Aber... "Danke, lieb das du so was sagst." "Ok, wo ist mein Stiefbruder? Egal wer du bist, ich will Seto zurück," sagte Noah verwundert. "Beruhige dich und setzt dich endlich das ist ungemütlich wenn du hier rumstehst," moserte Kaiba gleich wieder. "Ja, aber du hast die Stühle vergessen. Ich hole mir schnell einen," nickte der Kleinere. Seine Verwunderung stand ihm noch immer ins Gesicht geschrieben, aber er sagte nichts weiter dazu. "Laß das jetzt und setzt dich halt neben mich," deutete der Brünette neben sich. Das Seto nicht gerne beengt saß wußte Noah, daß er ihn jetzt neben sich dulden wollte, weckte sein Mißtrauen erneut. Irgendwie verhielt sich Seto anders als sonst. Ob er etwas mitbekommen hatte? Und so genossen sie ihren Kaffee und das kalte Eis, daß sie herrlich erfrischte. Es war ein stilles Beisammensein, aber es war schön. Und plötzlich hatte Seto eine Idee. "Ich will im Meer baden, kommst du mit?" "Äh... ja klar, warum nicht," stutzte der Gefragte. "Prima, dann laß uns gleich gehen, aufräumen können wir dann immer noch," lächelte Kaiba erfreut und war schon auf dem Weg zum Wasser. Noah schaute ihm verwundert nach und folgte ihm dann mit schnellen Schritten. Er sah wie Seto sich ganz auszog und schnell in den blauen Fluten abtauchte. Seto badete nackt? Mit ihm? Hier war wirklich etwas faul und zwar oberfaul. Schnell war auch Noah entkleidet und gesellte sich zu seinem Stiefbruder. Der tauchte ab und direkt hinter Noah wieder auf. Er holte aus und schoß ihm eine geballte Ladung Wasser entgegen. "Hey, daß ist unfair," lachte der Kleinere und schoß zurück. Eine wilde Wasserschlacht begann und zum ersten Mal seit sie hier waren, vergaßen sie alle Gefühle und Probleme die sie mit sich herum trugen und ihnen das Leben schwer machte. Sie lachten ausgelassen und versuchten den Anderen unter Wasser zu drücken, ihm die Beine weg zu ziehen oder einfach nur mit Wasser zu bespritzten. Wie zwei kleine Jungen tobten sie durch das warme Wasser und hatten ihren Spaß. Niemand der sie davon abhielt das zu tun was sie gerade wollten, niemand der sie beobachtete bei ihrem ausgelassenen Spiel und niemand der sie zur Ordnung hätte rufen können. Einfach nur Spaß haben und lachen. Und Seto blühte richtig auf! Wie lange hatte er schon nicht mehr so ausgelassen gelacht, daß er Muskelkater bekam? Viel zu lange! Wie lange hatte er schon nicht mehr so viel Spaß gehabt? Viel zu lange! Wie lange war es her das er sich so gut gefühlt hatte? Viel zu lange! Wie lange war es schon her das er so viel für einen Menschen empfunden hatte das er ihn nie wieder missen wollte? Noch nie! Er hielt mitten in ihrem Spiel inne, als er Noah wieder einmal von hinten gefangen hatte und gerade ins Wasser zurück schmeißen wollte. Aber irgendwie hatte er es vergessen. Der kräftige Körper in seinen Armen, der Geruch nach Salzwasser und Sonnencreme. Das schnelle Atmen, einfach alles was ihn gerade regelrecht überrannte, stoppte ihn. "Hey Seto, laß mich wieder unter," lachte Noah, der noch nicht mitbekommen hatte das Seto gerade etwas seltsam dreinschaute. "Was ist denn? Ok, ich gebe mich geschlagen du hast gewonnen, aber laß mich bitte wieder unter." "Natürlich," meinte Kaiba abwesend und setzte den Anderen wieder auf die Füße. Der drehte sich um und lächelte Seto an. "Na, müde Drache?" "Was? Wie hast du mich genannt?," guckte der Firmenchef verwundert. "Drache, weil du dich manchmal aufführst wie einer. Du bist aufbrausend, aber lieb, also ein Drache," meinte Noah überzeugt. "Du bist eigenartig," sagte Kaiba dazu und verließ das Wasser um sich in den Schatten zu setzten. Er verzichtete sogar auf seine Klamotten, die Noah ihm hinterher tragen mußte. Der Kleinere setzte sich neben seinen Stiefbruder und beobachtete mit ihm zusammen den Sonnenuntergang. "Schön nicht war?" "Ja, sehr schön. Leider habe ich zu wenig Zeit um mir das öfters anzusehen. Ich mag den Sonnenuntergang, dann ist es immer so schön ruhig. Die Nacht legt sich über die Welt und läßt alles schlafen," erklärte Seto leise ohne wegzusehen. "Das hast du sehr schön gesagt. Weißt du, früher hatte ich immer Angst im Dunkeln, aber seit ich bei euch bin und weiß das ihr mich beschützt, seit dem habe ich keine Angst mehr. Im Gegenteil, ich fühle mich so gut bei euch, bei dir, daß es von mir aus immer Nacht sein könnte," lächelte Noah. "Jeder hat Angst vor irgend etwas," meinte der Größere. "Wovor hast du denn Angst?," wollte Noah wissen. "Davor allein zu sein! Ich habe Angst wenn keiner im Haus ist und ich weiß das ich die ganze Nacht alleine sein werde, dann kann ich nicht schlafen und arbeite durch. Und ich habe Angst das die einzige Liebe die ich gefunden habe, zu Ende ist bevor sie begonnen hat." "Willst du darüber reden?," fragte Noah weiter. "Weißt du, ich habe immer geglaubt ich könnte nie für jemanden etwas wie Liebe empfinden der nicht mein Bruder ist. Er ist alles was ich habe und als du damals versucht hast ihn mir wegzunehmen, da war ich innerlich mit so viel Angst gefüllt, daß es mich fast zerrissen hat." "Das hat man aber nicht gemerkt. Ich meine du warst sauer, klar, aber von Angst nicht die Spur," überlegte Noah. "Ja, weil ich weiß wie diese Gefühle verstecken kann. Keiner hat damals gemerkt wie viel Angst ich wirklich in deiner virtuellen Welt hatte. Die ganzen Erinnerungen und Lebensabschnitte, mit denen du uns konfrontiert hast. Das alles hat mir Angst gemacht. Ich habe geglaubt das alles wieder so wird wie früher, als Mokuba und ich im Heim waren, als wir alleine gespielt haben und dann die Zeit bei deinem Vater. Er hat uns getrennt, eingesperrt und allein gelassen. Auch wenn er nach außen hin den liebenden Stiefvater gespielt hat, so war er der härteste Mann den ich je kennen gelernt habe. Er hat meine Angst vor dem Allein sein nur verstärkt. Ich war immer heil froh wenn ich bei meinem, unserem Bruder sein konnte," erzählte Seto weiter. "Und, gestatte mir die Frage, wer ist es der deine Liebe geweckt hat? Du mußt mir nicht antworten, aber vielleicht hilft es dir darüber zu reden," versuchte Noah weiter zu kommen. Kaiba seufzte tief, wenn er es jetzt sagte, dann würde dieses Versteckspiel endlich zu Ende sein, aber was würde dann kommen? >Zeit es herauszufinden< "Es gibt nur einen Menschen dem ich mein Herz schenken möchte und ich hoffe das er es nimmt und beschützt." "Wenn er es nicht tut, dann bekommt er Ärger mit Moki und mir. Darauf kannst du dich verlassen. Ich werde nicht gestatten das dir jemand weh tut," sagte Noah entschlossen. "Dann paß bitte gut auf mein Herz auf, es ist sehr zerbrechlich," lächelte Seto und schaute Noah das erste Mal an, seit sie sich hergesetzt hatten. Der wußte erst einmal gar nichts zu sagen. Das mußte er erst verarbeiten. Hatte Seto ihm gerade über drei Ecken erklärt das er ihn liebte? "Nur um das nicht verkehrt zu verstehen. Du hast dich in... in mich verliebt?" "Ich würde verstehen, wenn du mich ablehnst, aber dann hättest du heute Mittag gelogen. Es tut mir leid es war reiner Zufall, aber ich habe gehört was du gesagt hast. Redest du öfter mit der Sofadecke?," fragte Seto um die Lage gleich entspannt zu halten. Er hatte ja wirklich nicht mit Absicht gelauscht. "Nein, mit dem Sofakissen, da kann ich dann gleich reinheulen," lächelte der Kleinere. "Es ist nicht schlimm das du gehört hast was ich gesagt habe, nur ist mir peinlich das ich schon Selbstgespräche führe. Und wenn ich eines auf keinen Fall tun würde, dann ist es dich ablehnen," fügte er noch hinzu und strahlte Seto direkt in die blauen Augen. Dieser drehte sich verlegen zur Seite und wußte nicht recht was er jetzt sagen oder tun sollte. In solch einer Situation hatte er sich noch nie befunden. Verunsichert über das herrschende Schweigen wollte er gerade aufstehen, als Noah ihn festhielt. "Dann... dann sind wir jetzt zusammen?," fragte er vorsichtig. "Wenn man das so nennt, ja," nickte Kaiba. Er haßte es wenn er nicht wußte was er tun sollte und das war schon sehr lange her, daß er das nicht gewußt hatte. "Hmmm... eigentlich kommt jetzt der Teil, wo ich dir einen Kuß geben würde. Möchtest du denn?," wollte Noah leise wissen. "Ich... ich habe... ach vergiß es. Ich hab Hunger, laß uns Abendbrot machen," drehte sich der Brünette um, nahm seine Sachen und ging in ihr Haus zurück. Was hatte er denn jetzt? >Vielleicht war ich zu aufdringlich, aber jedenfalls ist dieser Kloß weg und wir können beide wieder atmen< Erleichtert diese Last los zu sein, folgte er Kaiba, der sich im Laufen seine Shorts angezogen hatte und zündetet den Grill an. Zur Feier des Tages sollte es wieder Steaks und Würstchen geben. Das hatten sie ja bis her nur an ihrem ersten Abend getan. Gemeinsam richteten sie den Tisch her, machten einen frischen Salat und Noah paßte auf das die Würstchen nicht verkohlten. So verbrachten sie den ganzen Abend, zumeist schweigend, nebeneinander sitzend. Seto hatte nicht das Bedürfnis groß zu erzählen und auch Noah schien heute eher schweigsam sein zu wollen. Erst als sie Abends in ihre Betten gingen tauchte das nächste Problem auf, wenn man es als Problem betrachten wollte. Seto kuschelte sich gerade in sein Bett als Noah, recht verwirrt, vor seinem Bett stand. "Was ist denn?" "Ach nichts, ich habe mich nur gefragt, warum du nicht gleich zu mir kommst oder ich zu dir. Morgen früh wachen wir doch eh nebeneinander auf," meinte der Gefragte. "Weil ich eigentlich neben einem anderen nicht einschlafen kann. Ich weiß das klingt jetzt paradox, weil ich wach sein muß wenn ich zu dir krieche, aber irgendwie bin ich dann viel zu tranig," versuchte Seto zu erklären. Das er aber sehr gerne gleich zu Noah gehen würde, versuchte er nicht heraus klingen zu lassen. "Ich mach dir einen Vorschlag," lächelte der Andere wissend. "Wir probieren es jetzt mal aus ob das immer noch so ist und wenn ja, dann belassen wir es dabei. Wenn es klappen sollte, kannst du gerne jeden Abend zu mir kommen, wenn du das möchtest." Seto knetete verlegen an seiner Bettdecke herum und wußte gerade mal wieder nicht was er darauf sagen sollte. Und er haßte es. Allein das er ständig verlegen wurde, war untypisch, gepaart mit dieser schrecklichen Unwissenheit, machte es ihn fast wahnsinnig. "Oder soll ich zu dir kommen?," versuchte Noah ihm die Entscheidung leichter zu machen. Aber wieder keine Antwort. Also kuschelte er sich zu seinem Liebsten und gab ihm einen sanften Kuß auf die Wange. "Leg dich hin und schlaf, morgen ist die Welt wieder bunt für dich." Kaiba hielt die Hand auf die geküßte Stelle. Das hatte sonst nur Moki gemacht, aber bei Noah war es ein völlig neues, ein schöneres Gefühl. Fast glücklich schlief er ein, denn ein Problem gab es da noch, was er aber nicht ansprechen wollte. Noah würde noch früh genug dahinter kommen. Und so wich Seto auch in den nächsten Tagen jeglichem Körperkontakt aus, den er nicht selbst verursachte. Es war eindeutig das er vor mehr Nähe Angst hatte und sehr unsicher wurde wenn Noah ihm die Wahl ließ etwas zu tun oder es zu lassen. Zwar schliefen sie nun gleich in einem Bett, hatten dafür ihre Betten extra zusammen geschoben, aber außer diesem sehr nahen Kontakt, gab es keine Kuschelei, keine Küsse, ja nicht mal kleine Küßchen, wenn Noah sie nicht verteilte. Einzig die Art und Weise wie Seto mit ihm umging hatte sich stark verändert. Er lächelte sehr viel mehr, blickte ihm verstohlen hinterher und auch seine Stimmlage hatte sich geändert, er klang jetzt bedeutend liebevoller, fast so als würde er mit Mokuba reden. Wieder verstrich eine Woche ohne das sie sich näher gekommen waren. Noah hatte zwar versucht einige Schritte auf ihn zuzugehen, aber Seto schien in dieser Hinsicht ängstlicher zu sein als ein Hase. Er schreckte zurück wenn es zu einem Kuß kommen sollte. Da drehte er den Kopf weg, wollte gerade in diesem Moment etwas essen, trinken oder ein Buch umblättern. Es war zum verrückt werden! Und auch als die dritte Woche schon zur Hälfte vergangen war, hatte Seto Noah noch nicht weiter an sich heran gelassen. Bis.... Seto streckte sich gerade lang auf ihrer Decke am Waldsee aus. Er war bis eben noch mit Noah um die Wette geschwommen und wollte sich nun ausruhen. Er mußte zugeben, daß der Urlaub mehr wie nur eine gute Idee war. Er fühlte sich einfach phantastisch. Noah hatte dafür gesorgt das seine Verspannungen verschwunden waren, die Sonne hatte ihn in ein herrliches Goldbraun getaucht und auch sein Kopf war nicht mehr so voll mit Dingen die ihn belasteten. Gerade als er die Augen schloß kam auch sein Schatz zu ihm und setze sich. Er brachte eine angenehme Kühle aus dem Wasser mit und vereinzelte Tropfen die auf Setos Haut landeten und langsam verliefen. Noah wollte erneut versuchen dem Größeren einen schönen ersten Kuß zu schenken, als dieser sich umdrehte. Und jetzt reichte es dem Kleineren auch. "Sag mal, was ist denn überhaupt mir dir los? Seit anderthalb Wochen sind wir jetzt zusammen und bisher haben wir uns nicht ein einziges Mal geküßt. War das ein Scherz das du dich in mich verliebt hast oder warum willst du nicht?," fragte Noah sauer. Kaiba kam abrupt auf die Knie und sah den Kleineren entgeistert an. "Du glaubst mir nicht? Wenn du nur den schnellen Sex suchst, dann geh in einen Puff!," schrie Seto aufgebracht und war im nächsten Augenblick verschwunden. "Scheiße," fluchte Noah. So hatte er daß nicht gemeint. Wie sollte er das denn wieder in Ordnung bringen? Wenn Seto so aufgewühlt war, dann hatte es eh keinen Sinn, aber was wenn sie sich heute Abend sahen? >Das ist gut, heute Abend wenn wir ins Bett gehen, dann müßte der Drache sich wieder beruhigt haben< Allerdings wartete Noah vergeblich. Seto erschien weder um Mittag, zum Kaffee und auch nicht zum Abendbrot. Ja selbst als es schon spät war und sie eigentlich zusammen ins Bett gehen wollten, kam er nicht nach Hause. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- TBC -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- So bis hier hin erst einmal. Etwas Spannung braucht der Mensch, also freut euch auf den nächsten Teil in NUR 7 Tagen!!! Bis bald Euer Mellie- Tiger Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)