MY WORLD von _Heaven_ ================================================================================ Prolog: ~Wie alles begann~ -------------------------- Also, das ist mein erster Fanfic. Ich hoffe ihr gebt mir viele Kommis. Als erstes hatte ich 11 Seiten an meinem eigenen Manga gezeichnet und dachte mir dann....warum sollen andere nicht lesen wo drum es geht. Ich habe mir überlegt...wenn ich 15 bis 20 Kommis bekommen habe werde ich die gezeichneten Seiten im Internet veröffentlichen, also schreibt fleißig! Danke! *zwinker* ----------------------- ~Prolog~ Kiyoshi war ein hübscher junger Mann mit blondem Haar und goldenen Augen. Für sein Alter sah er sehr erwachsen aus und verhielt sich auch so. Seit fast 2 Jahren war er schon mit Masaru zusammen und die zwei Männer liebten sich über alles. Kiyoshi saß bei seinem Geliebten in dessen Zimmer und sie kuschelten zusammen. Kiyoshi war gerade 15 geworden und Masaru war 18. "Ich liebe dich Kiyoshi!" Masaru war eine Schönheit. Er hatte rot-braunes Haar, welches ihm bis zur Mitte des Rückens reichte. Er hatte es immer zu einem Pferdeschwanz gebunden. Seine Augen waren hellbraun und schimmerten im Mondlicht fast schon rot. Die beiden hatten sich in der Schule kennen und lieben gelernt und hatten schon so einiges durchgemacht. Masarus Vater war vor fast 9 Monaten gestorben und hatte seinen Sohn zum Weisen gemacht. Seine Mutter lebte schon seit 10 Jahren nicht mehr und hatte Masarus Vater und ihn auf einem Berg Schulden sitzen lassen. Nur mit Mühe hatte es sein Vater geschafft die Schulden ab zu Arbeiten und seinem Sohn ein einigermaßen sicheres Leben zu bieten. Nachdem sein Vater Tod war hatte Masaru das ganze Geld geerbt, das sein Vater für ihn gespart hatte. Masaru hatte das Haus verkauft und sich eine kleine Wohnung in einem der Wohnheime gemietet. Er arbeitete in einem Café, damit er immer genug Geld hatte und die Wohnung und auch Essen bezahlen konnte. Er war ein Musterschüler in der Schule und war auf dem besten Weg ein Stipendium zu bekommen. Kiyoshi war ebenfalls ein sehr guter Schüler und die beiden ergänzten sich im Unterricht perfekt. Kiyoshi hatte Blondes Haar, welches ihm bis auf die Schulter reichte. Seine Augen waren dunkel Braun und sein Körper schlank aber sportlich. Kiyoshis Mutter hatte die Familie schon vor 7 Jahren verlassen. Sie hatte einen anderen Mann kennen gelernt und hatte Kiyoshis Vater und ihren Sohn einfach alleine gelassen. Der Blonde Junge erinnerte sich kaum noch an sie und seit sie verschwunden war hatte sie auch nichts mehr von sich hören lassen. Sie war ohne jegliche Spur zu hinterlassen einfach verschwunden. Es nagte sehr an Kiyoshi, dass er keine Mutter hatte, aber er beschwerte sich nie. "Ich liebe dich auch!", sagte der Blonde und kuschelte sich enger an seinen Geliebten. Es war Winter und dicke Flocken vielen vom Himmel. Die Landschaft war mit Schnee bedeckt und Kinder spielten fröhlich darin. Bis eben waren Masaru und Kiyoshi auch noch draußen gewesen, hatten im Schnee getobt und Lebkuchen gegessen. Verliebt waren sie durch das Schneegestöber gegangen und hatten sich gegenseitig warm gehalten. Kiyoshi konnte sich ein Leben ohne Masaru nicht mehr vorstellen und genauso war es auch umgekehrt. Masaru löste sich von Kiyoshi und sah ihn verliebt an. Dann erhob er sich vom Bett und kniete sich vor den Blonden. "Kiyoshi Kinomoto....ich liebe dich schon seit zwei Jahren von ganzem Herzen und kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen! Ich weiß, dass in Japan Homosexuelle nicht gerne gesehen werden und das wir von vielen verflucht und verachtet werden, aber wir haben schon so viel durchgemacht. Als ich dich zum ersten Mal sah...es war an einem heißen Sommer Tag in der ersten Stunde von Mathematik. Der Direktor brachte dich zum Unterricht und stellte dich vor. Du warst so eingeschüchtert und verängstigt.....ich habe mich sofort in dich verliebt. Wie durch eine Eingebung...oder nenn es Zufall....setzte dich der Direktor neben mich und wir freundeten uns an. Ich will mit keinem lieber zusammen sein als mit dir und ich hoffe dir geht es genau so. Kiyoshi Kinomoto.....möchtest du mich, sobald wir beide alt genug sind und eigenes Geld verdienen Heiraten?" Der Blonde lauschte den Worten des Älteren und als er den letzten Satz aussprach kullerten Tränen der Freude über seine Wangen. Er nickte und lächelte. "Nichts lieber als das!", sagte er mit zitternder Stimme und bebenden Lippen und fiel Masaru um den Hals. "Du machst mich zum glücklichsten Mann auf Erden Kiyoshi!", gab der Mann mit dem langen Haar von sich und drückte den jüngeren sanft. Ein paar Tage später beschloss Kiyoshi seinem Vater alles über sich und Masaru zu erzählen. Es sollte eine Überraschung für Masaru werden, denn dieser hatte sich schon immer eine Beziehung gewünscht, die man nicht verstecken musste. Kiyoshi war sehr nervös und ging mit kleinen Schritten von der Schule nach Hause. Er hatte Masaru gesagt, dass er nicht mitkommen durfte, da er noch nicht wissen dürfte wo drum es ging. Kiyoshi stand vor dem Haus von sich und seinem Vater und schob zitternd den Schlüssel ins Schloss. "Ich bin wieder da Vater!", rief er. Er hörte wie sein Vater ihm von oben Antwortete und so ging er die Treppe nach oben ins Schlafzimmer. "Ich muss mit dir reden Dad!", gab er kleinlaut von sich. "Um was geht es? Es muss wichtig sein, wenn du so ernst guckst!" Der Vater setzte sich aufs Bett und sah seinen Sohn besorgt an. Er rechnete mit dem schlimmsten und so würde es auch kommen. "Dad....ich habe schon seit zwei Jahre eine feste Beziehung..." Der blonde Junge wartete die Reaktion seines Vaters ab. Das war gar nicht so einfach. Seinem Vater zu sagen, das er schon seit zwei Jahren eine heimliche Beziehung hatte war nicht so schlimm....ihm aber sagen zu müssen, dass es mit einem Mann war wahr weit aus schwieriger. "Das wird auch Zeit!", sagte der Vater nur und sah weiter seinen Sohn an, da er das Gefühl hatte, das da noch mehr kommen würde. "Dad....ich....ich bin inzwischen auch verlobt.....und diese Person kennst du auch....es....es ist....Masaru Furukawa!" Das Gesicht von Kiyoshis Vater verdüsterte sich. Er konnte es nicht glauben. Er hatte seinen Sohn zu einem Homo erzogen. Sein Sohn war Schwul! Er würde zum Gespött der ganzen Gegend werden. Der Vater Sprang auf und schlug Kiyoshi mit der Faust ins Gesicht. Kiyoshi kannte die Wutausbrüche seines Vaters und er wusste auch, das seinem Vater schnell mal die Hand ausrutschte, doch der Schlag traf den Jungen so hart, dass er zurück taumelte, auf der obersten Stufe ausrutschte, die ganze Treppe runter fiel und sich bei einem ungünstigen Aufprall die Schulter brach. "Du elende Schwuchtel! Raus aus meinem Haus oder ich kill dich!", schrie sein Vater Zorn entbrannt. "Lass dich nie wieder hier blicken! Du bist nicht länger mein Sohn! Raus oder ich rufe die Polizei!" Unter Schmerzen verließ Kiyoshi das Haus. Erst wollte er zu Masaru gehen, aber dann wurde ihm bewusste, dass er sich doch jetzt erst recht nicht mehr bei ihm blicken lassen konnte. Masaru hatte sich ein eigenes Leben aufgebaut und Kiyoshi war noch minderjährig. Er würde ihm nur unnötig auf der Tasche liegen und Masarus hart verdientes Geld verschwenden. Er konnte seinem Geliebten nicht mehr unter die Augen treten, denn er hatte seinen sehnlichsten Wunsch nicht wahr machen können. Kiyoshi ging durch die Straßen und weinte leise vor sich hin. Schnee fiel auf ihn nieder. Er trug nur die dünne Schuluniform, die ihn nicht wirklich vor der winterlichen Kälte schützte. Er wusste nicht, was er machen sollte, wo er hin sollte. Er musste wohl oder übel von nun an auf der Straße leben und Masaru vergessen. In diesem Winter holte sich Kiyoshi seine erste Lungenentzündung die nicht wirklich behandelt wurde. Kapitel 1: ~Neue Chance~ ------------------------ ~Neue Chance~ Kiyoshi war schon seit zwei Jahren alleine gewesen und so war es kein Wunder, dass er auch diesmal alleine durch die Straßen ging. Die Hände in den Taschen vergraben und mit gesenktem Kopf trotzte er dem Regen und der Kälte des Herbstes. Wassertropfen fielen auf sein schwarzes Haar und durchnässten seine Kleider. Er trug zwar eine Mütze auf seinem Kopf, welche einigermaßen vor dem Regen schützte, aber sein Kopf wurde dennoch nass. Vor fast zwei Jahren hatte sein Vater ihn aus dem Haus geworfen und ihn von der Treppe geschubst, weil dieser ihm gebeichtet hatte, das er Schwul war. Bei dem Sturz hatte Kiyoshi sich die rechte Schulter gebrochen und da er kein Geld hatte konnte er auch nicht zum Arzt gehen. Seine Schulter war nie wirklich verheilt und er konnte sie kaum bewegen. Gedankenverloren setzte er sich auf eine Bank und reckte sein Gesicht dem Regen entgegen. Er hatte es einigermaßen geschafft sich dem rauen Klima der Straße anzupassen und zu überleben. Er fragte sich, ob er jemals wieder ein warmes Zimmer haben würde, oder vielleicht gar ein wenig Geld um sich einen Kakao zu kaufen. Trinken und essen erbettelte er sich oder suchte es sich aus Mülltonnen zusammen. In den zwei Jahren hatte er stark abgenommen, doch an Muskeln hatte er etwas zugelegt, da er sich immer wieder gegen ein paar Idioten behaupten musste, die ihm auch noch das letzte Hemd rauben wollten. Als er merkte, dass er auf einmal nicht mehr nass wurde, weil ihm jemand einen Regenschirm über den Kopf hielt erschrak er und drehte sich um. Er fragte sich, was für ein Mensch sich tatsächlich traute einem Fremden....einem Bettler gegenüber noch freundlich zu sein. Er blickte in das strahlende Gesicht eines Jungen mit schwarzem Haar und Jade-grünen Augen. Freundlich lächelte dieser und begrüßte ihn warm. "Hi! Bitte entschuldige! Ich wollte dich nicht erschrecken!", sagte er und lächelte, als würde er Kiyoshi kennen. Der Blonde wusste nicht so recht, was er von diesem Bild zu halten hatte....was er von diesem Jungen zu halten hatte. Das alles schien ihm sehr suspekt. Als der dunkelhaarige sah, wie nass der Blonde schon war erschrak er leicht, packte ihn an der Hand und zerrte ihn einfach mir zu sich nach Hause. Er hasste menschliches Unrecht und dieser Blonde hübsche Junge zählte augenscheinlich dazu. Das Zimmer von dem dunkel Haarigen war unnatürlich sauber und aufgeräumt. Er schien regelrecht ein Putzteufel zu sein. Genau so sah auch dessen Schrank von innen aus. Kiyoshi sah dies, als der Fremde diesen öffnete um ihm ein Handtuch zu geben. "Geh schon mal ins Bad, ich suche dir was zum anziehen raus!" Der dunkelhaarige wurde dem Blonden immer unheimlicher. Er nahm einfach einen Wildfremden mit zu sich ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken doch eine Dusche ließ sich Kiyoshi nicht nehmen. Er hatte, wenn er sich waschen wollte, immer auf eine öffentliche Toilette gehen müssen und sich im Waschbecken gewaschen. Die Dusche war herrlich und er genoss das heiße Wasser auf seiner abgekühlten Haut. Das Duschgel duftete angenehm und zum ersten Mal nach zwei Jahren fühlte sich Kiyoshi wieder sauber. Als er fertig war nahm er das Handtuch und trocknete sich ab und band es sich dann um die Hüften. Als er das Bad verließ wollte er es endlich wissen. Er sah den dunkelhaarigen Emotionslos an. "Machst du das eigentlich öfter? Fremde Menschen mit nach Hause nehmen?" Der dunkelhaarige war sichtlich Beeindruckt vom Körper des Blonden und drehte sich verschämt um. Sein Herz klopfte wild und er hoffte inständig, das Kiyoshi es nicht bemerken würde. "D...D...Die Sachen liegen auf dem Bett!", stammelte er. Kiyoshi ließ das Handtuch fallen und begann damit sich umzuziehen. Mit geschlossenen Augen drehte sich der dunkelhaarige an der Tür noch mal um. Sein Gesicht war hoch Rot. "D...Du hast sicher Hunger! Ich mach dir schnell was!", gab er von sich und verschwand blitz schnell. "Oh man...was für ein Körper...der Wahnsinn!!! Etwas dünn...aber...wooow!", dachte sich der dunkelhaarige während er durch das Haus lief um zur Küche zu kommen. Er würde der Blonden Schönheit eine Suppe machen, damit er zu Kräften kam und ihm warm wurde. "Er sieht echt klasse aus! Gut gebaut und so...aber er wirkt so traurig!", dachte er sich, als er eine Möhre klein hackte um sie in den Eintopf zu geben. Er hatte nicht gemerkt, wie der Blonde den Raum betreten hatte und sich hinter ihn stellte. "Du bist zwar ziemlich einfältig, aber dich einfach in Gefahr zu begeben...passt nicht zu dir! Also...warum hast du mich mitgenommen?", fragte Kiyoshi gerade heraus und sah den dunkelhaarigen an, welcher sich über das Erscheinen von dem Blonden erschreckt hatte. Der Dunkelhaarige drehte leicht den Kopf zu Kiyoshi, gab ihm aber keine Antwort. Was hätte er ihm auch sagen können? Das er einst von einem Mann geträumt hatte, der genau so wie er aussah und das er sich im Traum in diesen Menschen verliebt hatte? Nein, das konnte er nicht sagen, denn er wusste, dass Schwule in Japan nicht gemocht wurde. "Keine Antwort?", fragte Kiyoshi. Er wollte den dunkelhaarigen auf die Probe stellen und endlich eine Antwort haben. Er sah den jüngeren böse an und rammte seine gesunde linke Faust knapp neben dem dunkelhaarigen in die Wand. "Was wäre, wenn ich ein Perverser oder ein Massenmörder wäre?", fragte er gerade heraus und sah sein Gegenüber prüfend an. Der Dunkelhaarige bekam einen Schreck. Er war es nicht gewohnt geschlagen zu werden oder auch nur solche Andeutungen zu bekommen. Zitternd bildeten sich Tränen in dessen Augen die bald darauf auch schon über seine Wangen kullerten. Der dunkelhaarige verstand die Welt nicht mehr. Er hatte diesem Blonden Jungen doch geholfen und er war so gemein zu ihm. Wieso tat er nur so was? Warum? Kiyoshi bekam Panik, als er den dunkelhaarigen weinen sah und umarmte ihn leicht. "Bitte...weine nicht mehr! Es tut mir leid!" Schluchzend klammerte sich der dunkelhaarige an den Blonden. "Sssshh...bitte...hör auf zu weinen...bitte!", versuchte Kiyoshi den jungen zu beruhigen. Wie aus Reflex näherte er sich dem Dunkelhaarigen und küsste ihn. Der Dunkelhaarige erstarrte und riss die Augen auf. Er konnte nicht glauben, was der Blonde da tat. Beide waren so vertieft, dass sie die Tür nicht hörten. "Souta Schatz? Bist du zu Hause?", rief eine weibliche Stimme und schon öffnete sich die Tür zur Küche. Eine hübsche jung aussehende Frau trat ein. Sie hatte langes schwarzes gewelltes Haar und die gleichen Jade-grünen Augen wie der Junge, den Kiyoshi eben noch geküsste hatte, dessen Name anscheine Souta war. "...Oh...du hast Besuch! Ich bin Soutas Mutter...Youkiko Yamazaki!", stellte sie sich freundlich vor. Souta war stehen geblieben, hatte den Kopf gesenkt und versuchte seine röte zu verbergen. "Gott wie peinlich! Hoffentlich hat sie nichts gesehen!", dachte Kiyoshi. Laut sagte er: "Hallo! Ich bin Kiyoshi Kinomoto!" "Freut mich Kinomoto-kun!" Die Mutter gefiel dem Blonden auf Anhieb. Nicht das er Frauen lieben wurde, aber sie war ihm Sympathisch. Den ganzen Abend unterhielten sie sich. Kiyoshi gab aus seiner Vergangenheit nicht viel preis. Auch, dass er Schwul war und auf der Straße lebte verschwieg er. Aber er selber erfuhr viel von Souta. Er bekam ein paar witzige Anekdoten aus der Vergangenheit des jüngeren erzählt, welcher das gar nicht gut fand und daraufhin seine Mutter ärgerte. Nach einer Weile verschwand die Mutter in der Küche und kam mit frisch gebrühtem Tee und der Suppe wieder. Kiyoshi aß sich satt und genoss das heiße Getränk. Immer wieder sahen sich die beiden Jungen an. Wenn Souta dem Blick von Kiyoshi begegnete sah er schnell weg und wurde meistens rot. Gegen elf Uhr Abends bemerkte Youkiko dass sie schon zu lange gequatscht hatten. "Sag mal Kinomoto-kun...es ist schon spät! Möchtest du nicht bei uns schlafen? Wir haben noch ein Gäste Futon!", fragte sie freundlich. "Ich möchte keine Umstände machen!", sagte Kiyoshi und schüttelte leicht den Kopf. Die Mutter konnte den blonden Jungen doch um diese Uhrzeit nicht einfach nach draußen schicken und durch die Dunkelheit irren lassen. Dass er kein Zuhause außer der Straße hatte wusste sie nicht. Sie setzte einen finsteren Blick, der keine Widerrede duldete, auf und sprach leise aber bedrohlich. "Keine Widerrede! Hast du eine Ahnung, was da draußen für Gestalten rum rennen?" Traurig sah Kiyoshi zu Boden. Ja, das wusste er nur zu gut! Schließlich lebte er ja schon mit solchen seit zwei Jahren auf der Straße. Als er Soutas Mutter wieder ansah war sein Blick wieder emotionslos. Er gab ein leises Ok von sich und ging mit Souta auf sein Zimmer. Dieser kramte aus einem Schrank auf dem Flur den Gäste Futon raus und bereitete ihn vor. "Sag mal...machen sich deine Eltern keine Sorgen, wenn du nicht nach Hause kommst?", fragte der jüngere leise, als er sich nach getaner Arbeit auf sein eigenes Bett setzte. Kiyoshi schwieg lange als er schließlich antwortete. Seine stimme war ebenfalls leise, aber sie verriet nicht die geringsten Gefühle. "Ich habe keins!" Fragend sah er Kiyoshi an, der auf seinem Futon saß. Er wusste nicht, was er mit dieser Antwort meinte. "Kein Zuhause!" Diese Antwort hatte der dunkelhaarige nicht erwartet. Er sah ohne ein Wort zu sagen zu Kiyoshi. Er konnte es nicht fassen! Kiyoshi war nicht viel älter als er selbst und lebte auf der Straße? Es war wirklich gut, das er ihn mit nach Hause genommen hatte. "Dann wird das dein neues Zuhause! Ich werde dafür sorgen, dass du bei uns wohnen kannst!", sagte Souta. Der Blonde freute sich über die Worte sehr, aber er konnte sich der Familie des dunkelhaarigen nicht aufdrängen. Er schüttelte den Kopf und sah Souta ernst an. "Nein...ist schon gut!", sagte er freundlich. Souta setzte den gleichen Blick auf wie seine Mutter es zuvor getan hatte. Kiyoshi war etwas irritiert, aber auch hier konnte er keine Widerrede geben. Er glaubte sowieso nicht daran, dass Souta es schaffen würde seine Eltern zu überreden, dass ein Wildfremder in ihrem Haus wohnen könnte. Souta und Kiyoshi lagen noch lange wach und redeten miteinander. Erst als es schon langsam auf 2 Uhr morgens zuging schliefen die beiden endlich ein. Kiyoshi hatte lange nicht mehr so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Er schlief lange und merkte nicht, wie Souta schon lange wach war, schon geduscht hatte und bereits in der Schule gewesen war. Erst als Souta nach der Schule wieder leise ins Zimmer geschlichen kam wachte Kiyoshi langsam auf. Verschlafen rieb er sich über die Augen und guckte sich müde um. "Morgen....oder eher Nachmittag! Wie hast du geschlafen?", fragte der Dunkelhaarige freundlich und setzte sich auf sein Bett. Der Blonde lächelte nur und fuhr sich mit der Hand durchs lange Haar. "Wie ein Stein!", gab er ehrlich zu und setzte sich auf. Kiyoshi bekam von Souta ein paar neue Klamotten zum anziehen und wurde daraufhin in die Dusche geschoben. "Dusch erstmal, dann kommst du runter und ich mache dir was zu Essen!" Der Ältere ging wie es ihm gesagt wurde erst Duschen und kam dann angezogen runter in die Küche wo der Dunkelhaarige auch schon wartete. "Was möchtest du essen?", fragte er lächelnd und hielt Kiyoshi die Kühlschranktür auf. Dieser sah nur hinein und sah dann fragend Souta an, welcher nur seufzte und irgendwas hinaus nahm. Der Jüngere zauberte ein kleines Festmahl für seinen Gast und Kiyoshi sah interessiert dabei zu. Als der Dunkelhaarige fertig mit Essen war und der Kleinere von beiden alles weg geräumt und sauber gemacht hatte gingen sie wieder hoch in Soutas Zimmer. "Ich werde meine Eltern heute Abend in Kenntnis setzen, dass du ab jetzt bei uns wohnst!", sagte er und setzte sich auf den Boden. "Der Keller ist noch frei und es lässt sich daraus bestimmt eine schöne Wohnung zaubern!" Kiyoshi schwieg und sah Souta nur an. Er konnte nicht glaube, was der Junge da sagte. Das würde niemals funktionieren. Seine Eltern würden das niemals dulden. Er fragte sich was das für Menschen sein müssten, die einen Fremden einfach bei sich aufnahmen und bei sich wohnen ließen, obwohl die Nachbarn darüber tuschelten. Am Abend war es dann soweit. Souta bestellte seine Eltern ins Wohnzimmer und ließ sie sich setzen. "Mam, Dad...ich muss über etwas sehr wichtiges mit euch reden! Kiyoshi..." Weiter kam er nicht, denn der Blonde der bis dahin hinter ihm gesessen hatte schnitt ihm das Wort ab. "Kann ich bitte mit dir reden Souta?", sagte er laut. Der kleinere wirkte verwirrt, nickte aber nach einer Weile und ging mit Kiyoshi auf sein Zimmer, nachdem er seinen Eltern gesagt hatte, sie sollen im Wohnzimmer warten. "Souta, ich kann es nicht verantworten, dass du dein Leben so weg wirfst wie ich es einst getan hatte. Bitte Souta, rede nicht mit deinen Eltern darüber...das bringt nur Unglück! Es macht mir nichts aus auf der Straße zu Leben...ich lebe da schon seit fast zwei Jahren...und es macht mir nichts mehr aus! Bitte Souta....tu dir selber das nicht an! Ich würde mir selber das nie verzeihen...belass es einfach dabei! Tu so, als hätte ich nie existiert....als hätten wir uns nie kennen gelernt! Als hättest du mir nie den Regenschirm über den Kopf gehalten! Bitte....lass es einfach!" Während der Blonde sprach schnappte er sich seine Klamotten, die er an gehabt hatte als er Souta traf und zog sich um. Die Sachen waren frisch gewaschen und waren noch warm vom Trockner. Als Kiyoshi zu Ende gesprochen hatte verließ er das Zimmer. Souta sah dem Blonden hinterher, er konnte nicht fassen was er eben gesagt hatte! Es hatte sich für ihn eine neue Chance aufgetan und er hatte sie nicht ergriffen...er war einfach vor ihr davon gelaufen. Souta verstand die Hintergründe von Kiyoshi nicht. Er hatte bisher nicht erfahren, warum Kiyoshi so handelte. Er wusste nicht von Masaru. Davon, dass der Blonde seinem Vater von seiner großen Liebe erzählt hatte und ihm gesagt hatte, dass seine große Liebe ein Mann war. Dass sein Vater ihn danach die Schulter gebrochen hatte und ihn aus dem Haus gejagt hatte. Ein paar Monate später brach der Winter herein und Souta hatte sich seit Kiyoshis Rückzug vor der neuen Chance verändert. Er war ruhiger geworden und unternahm nur noch selten was. Immer wenn er Schulschluss hatte und durch die Straßen schlenderte hielt er Ausschau nach dem Blondschopf. Der erste Schnee fiel und Souta starrte in den Himmel und fragte sich zum bestimmt tausendsten Mal wie es Kiyoshi wohl ging und ob er gesund war. Kiyoshi saß in einer kleinen Seitengasse und hielt sich zitternd einen Karton über den Kopf. Es war bitter kalt und die Kälte hatte sich bei ihm wieder bemerkbar gemacht. Kiyoshi hatte Schwierigkeiten beim Atmen und seine Lunge brannte wie Feuer...er hatte sich diesen Winter wieder eine Lungenentzündung zu gezogen. Keuchend, Hustend und mit Fieber saß er am Boden und versuchte sich mit angezogenen Knien selber zu wärmen. Lange saß er so da und als sein Magen laut knurrte und ihm schon fast schlecht vor Hunger und Durst war stand er auf, zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht und ging zitternd und mit den Händen in den Taschen durch die Straßen auf der Suche nach etwas Nahrung. Fast 7 Stunden irrte er umher und das Fieber stieg. Obwohl es bitter kalt war und Kiyoshi nicht einmal eine Jacke hatte war ihm inzwischen furchtbar heiß. Schnell atmend schlurfte er langsam durch die Straßen. Kein Mensch war bereit ihm Geld oder etwas Essen zu geben. Das Fieber stieg weiter und als sich der Blonde nicht mehr auf den Beinen halten konnte glaubte er Soutas Stimme zu hören. Kiyoshi brach zusammen und das letzte was er glaubte zu sehen war das fröhlich lächelnde Gesicht von Souta. Lange blieb Kiyoshi bewusstlos und als er schließlich die Augen öffnete war das erste was er wahr nahm eine weiße Decke. Er dachte als erstes, er wäre noch draußen und das Weiß waren die Wolken die neuen Schnee ankündigten. Dann spürte er etwas auf sich liegen und als er runter sah bemerkte er dass es eine weiße dicke Decke war. Langsam strich er mit der linken Hand über die Decke die ihm Wärme spendete und als er den Kopf nach rechts drehte erkannte er zuerst ein fremdes Gesicht. Er war etwas überrascht, denn neben dem Fremden saß Soutas Mutter, sein Vater und Souta selbst. Der Fremde stellte sich als Arzt heraus, der Kiyoshi untersuchte. "Er hat noch immer Fieber und die Lungenentzündung ist noch immer da, aber im Großen und Ganzen ist es schon sehr viel besser! Sie können froh sein, dass sie ihren Sohn rechtzeitig gefunden haben, denn sonst hätte er die nächste Nacht vermutlich nicht überlebt!", sagte er der Arzt zu den Eltern von Souta. In Kiyoshis Kopf hallten die Worte des Mannes im weißen Kittel wieder: "Ihrem Sohn...." Er hatte gedachte, Kiyoshi wäre der Sohn von dem Ehepaar Yamazaki. Die Eltern widersprachen nicht und lächelten Kiyoshi nur warm an. Was hatte das alles zu bedeuten? Waren sie jetzt komplett durchgedreht? Wieso widersprachen sie nicht? Wieso stellten sie diesen Irrtum nicht richtig? Was wurde hier gespielt? Als der Arzt verschwand begann Soutas Mutter Youkiko zu reden und ihre Stimme war warm und freundlich und duldete dennoch keinerlei Widerspruch. "Kinomoto-kun....wir haben uns alle sehr große Sorgen um dich gemacht. Souta hat mit uns geredet und wir haben lange miteinander geredet. Wir sind letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass ein 17 Jahre junger Mann nicht auf der Straße leben sollte sondern lieber zur Schule gehen sollte um einen Beruf zu erlernen. Wir werden dich bei uns aufnehmen und da wir wissen, dass du nicht freiwillig kommen wirst musst du für deine Unterkunft arbeiten. Du wirst uns im Haushalt zur Hand gehen und meinem Mann im Garten helfen. Wir erwarten, dass du das Angebot annimmst, denn sonst müssen wir dich dazu zwingen in einem warmen Zuhause zu leben und richtige Nahrung zu dir zu nehmen." Während dieser Worte wurde Kiyoshi immer roter im Gesicht. Er konnte es nicht glauben. Diese Menschen mussten doch verrückt sein! Sie erlaubten einem Wildfremden jungen Mann bei ihnen zu leben. Als der Blonde in das Gesicht von Souta blickte, der ihn erwartungsvoll ansah überlegte er lange. Als er schließlich nickte umarmte die Mutter ihn und lächelte. "Willkommen in unserer Familie Kiyoshi!" Das war das erste Mal, dass sie ihn beim Vornamen nannte....das er nach zwei Jahren wieder eine Familie hatte...ein Zuhause...Geld sich einen Kakao kaufen zu können! Er konnte es nicht glauben! Sein Traum war in Erfüllung gegangen. Sein Leben begann von neuem. Kiyoshi war noch weitere 7 Tage im Krankenhaus und bei jeder Untersuchung hatte der Arzt die Schulter ausgelassen und noch immer war sie genau so unbeweglich wie vorher. Als der Blonde schließlich bei den Yamazakis einzog, nachdem er am 8 Tag entlassen wurde merkte Souta gegen Abend der Ersten Woche, dass was mit Kiyoshis Arm nicht stimmte. Er merkte es, als Kiyoshi einen Wäschestapel in den Schrank heben sollte und ihm der Stapel immer wieder aus der linken Hand fiel. "Du musst beide Hände dazu nehmen, dann geht es besser!", sagte Souta und sah Kiyoshi irritiert an. Der Blonde sagte kein Wort und versuchte es weiter mit einer Hand. Als der Dunkelhaarige ihm zeigen wollte, wie man die rechte Hand dazu benutze und versuchte den Arm von dem Blonden hoch zu bewegen zuckte Kiyoshi zusammen, ließ den Wäschestapel fallen und stöhnte gequält auf. "Was....was ist....was hast du? Tut mir leid...", murmelte Souta geschockt. "Mam....Dad....!" Seine Eltern eilten sofort herbei und als sie Kiyoshi am Boden knien sahen beschlossen sie am nächsten Tag mit ihm zum Arzt zu fahren. Der Arzt teilte den Eltern nach mehreren Untersuchungen mit, dass die Schulter des Blonden wohl mal gebrochen gewesen war und sie nun falsch wieder zusammen gewachsen war und der Knochen so schief war, dass er den Arm kaum benutzen konnte. Der Mann im weißen Kittel meinte, dass nur eine Operation Abhilfe schaffen würde welche aber die Krankenkasse bezahlen würde. Souta saß indes bei Kiyoshi und unterhielt sich mit ihm. "Sag mal Kiyo-kun...spielst du irgendein Musikinstrument?", fragte Souta interessiert und lächelte. Kiyoshi nickte und erwiderte das Lächeln. "Ja....ich habe mal Klavier gespielt!", sagte er leise und guckte verträumt. Das zählte zu seinem zweiten Wunsch....wieder Klavier spielen zu können, doch er hatte damit abgerechnet, dass es wahrscheinlich nie wieder möglich sein würde. Nach einer halben Ewigkeit kamen die Eltern von Souta wieder in den Behandlungsraum, wo sich die zwei Jungen noch immer unterhielten. Die Mutter und der Vater setzten Kiyoshi in Kenntnis was los war und erzählten ihm auch, dass er seinen Arm wieder bewegen könnte, wenn er operiert werden würde. "Lass dir Zeit mit dem Nachdenken! Sag uns, wenn du dich entschieden hast bescheid!", sagte der Vater von Souta freundlich und lächelte. Kiyoshi dachte die folgenden Tage darüber nach und er war noch immer zu keinem Entschluss gekommen. Es war schon spät und Kiyoshi war alleine in Soutas Zimmer, wo er die letzten Wochen mit dem Dunkelhaarigen gelebt hatte. Souta war in letzter Zeit direkt nach der Schule mit seinen Eltern weg und Kiyoshi war deswegen öfter alleine. Die Eltern hatten ihn auf der Schule, wo auch Souta war angemeldet und seit 4 Tagen lernte er fleißig. Der Unterrichtsstoff war schwierig und er musste einiges nachholen. Er saß nun wieder einmal in seinem und Soutas Zimmer und versuchte sich den Unterrichtsstoff einzuprägen, als es auf einmal an der Tür klopfte und Youkiko rein kam. "Würdest du bitte mal mitkommen Kiyoshi? Wir haben eine Überraschung für dich!", sagte sie lächelnd und ihre Augen strahlten. Der Blonde legte seine Unterlagen weg und stand auf. Er fragte sich, was es sein könnte, denn eigentlich mochte er Überraschungen nicht. Die Mutter führte Kiyoshi die Treppe hinunter zum Keller und blieb vor der Tür stehen. Sie zog ihren Schal aus und band ihn dem Blonden um die Augen. Dann führte sie den Jungen vorsichtig die Kellertreppe hinunter. Unten angekommen lüftete sie den Schal und was Kiyoshi da sah machte ihn Sprachlos. Sie hatten die letzte Zeit ohne Kiyoshis Wissen im Keller ein Zimmer für ihn hergerichtet und Souta und sein Vater stand an eine Wand gelehnt und sahen ihn erwartungsvoll an. "Das ist unser Weihnachtsgeschenk an dich!", sagte Souta strahlend. Das Zimmer war zwar recht klein, aber er hatte alles da, was er brauchte. Kiyoshi war überwältigt. Er konnte nicht glauben, dass er jetzt nicht nur ein warmes Zimmer hatte, sondern dass er auch jetzt sein eigenes Zimmer hatte. Tränen der Freude stiegen in ihm hoch und er schüttelte nur ungläubig den Kopf. Er konnte es nicht fassen! Das war Unglaublich! Er ging erst zu Souta, dann zu seiner Mutter und dann zu seinem Vater und umarmte jeden kurz. Freudentränen kullerten über seine Wangen, doch er wusste nicht, das es noch besser kam. An einer Wand stand ein beinahe schon riesiges Geschenk. Die Mutter ging hin und sah Kiyoshi direkt in die Augen. "Hier ist noch eine Kleinigkeit für dich. Souta hat uns davon erzählt. Wir wissen, dass du es zurzeit noch nicht kannst, aber wir erwarten von dir, dass du wenn du die Operation hinter dir hast uns öfter einladen wirst dir zu zuhören." Mit diesen Worten hob sie das Tuch hoch, das über de Geschenk stand und was sich dann zeigte ließ Kiyoshi die Luft anhalten. Es war ein weißes Klavier. Es sah recht alt aus, aber war noch gut erhalten. "Wir hatten es all die Jahre hier im Keller verstauben lassen, da wir keinen in der Familie hatten der darauf spielen kann. Es ist frisch gestimmt....", sagte der Vater lächelnd und sie waren froh wie sehr sich Kiyoshi darüber freute. "Das....das....das kann ich...doch nicht annehmen...", sagte der Blonde mit erstickter stimme und starrt auf das Klavier. "Doch, das kannst du! Es ist unser Weihnachtsgeschenk an dich! Souta hat alles organisiert. Ab jetzt kannst du schlafen, ohne Soutas Gemurmel und Schmatzen zu lauschen.", sagte die Mutter grinsend. Souta streckte seiner Mutter bei diesen Worten die Zunge raus und kicherte aber dann. Kiyoshi ging zum Klavier und hob den Deckel hoch. Die Tasten glänzten im Licht und sanft strich er mit den Finger der linken Hand darüber. Er hätte nur zu gerne sofort angefangen zu spielen, aber seine rechte Schulte war dafür noch zu unbeweglich. Nach dieser Überraschung stand die Entscheidung des Blonden fest. "Ich werde mich operieren lassen!", sagte er leise und drehte sich um. "Vielen Danke! Ich weiß nicht womit ich das verdient habe, aber ich bin überglücklich!" Nachdem feststand, das Kiyoshi sich operieren lassen wollte hatte die Mutter bei dem Arzt angerufen und sich einen Termin geben lassen. In den Augen der Familie zogen sich die Tage unendlich lang, denn sie konnten es kaum erwarten, bis sie ihn spielen hörten. Kiyoshi selber hatte Angst. Er hatte sich vom Arzt beraten lassen und hatte ihn auch nach möglichen Risiken gefragt. "Je nachdem wie der Befund während der Operation ausfällt müssen wir vielleicht den ganzen Arm amputieren!", hatte er gesagt. Bei diesem Gedanken bekam der Blonde unendlich Angst und begann leicht zu zittern. Seine Gedanken kreisten um den Moment, wo er wach werden würde. Was wäre wenn er wach werden würde und er auf einmal seinen rechten Arm nicht mehr hätte???? Was würde er dann tun? Die Tage vergingen und Kiyoshi wurde operiert. Die Operation dauerte viele Stunden und die Ärzte versuchten wirklich ihr bestes um dem blonden Jungen zu helfen. Es war sehr kompliziert durch die ganzen Nerven, Sehnen, Muskeln und durch das Gewebe zu kommen und den deformierten Knochen und den Knorpel wieder in Form zu bringen und ihn zu richten. Nach getaner Arbeit vernähten sie die Wunde wieder, desinfizierten und verbanden alles und fuhren ihn dann in den Aufwachraum. Sein Körper war schwer und er konnte nichts spüren, bis auf die Kälte die durch seinen Körper fuhr. Schwerfällig öffnete er die Augen und sein erster Gedanke galt Masaru. Als ihm bewusst wurde, wo er war kam ihm der zweite Gedanke.....sein Arm! So benommen Kiyoshi noch war hob er trotzdem seinen linken Arm und tastete vorsichtig nach der Schulter. Ein dicker Verband zierte sie und erstreckte sich über die Brust. Seine Finger zitterten leicht, als er weiter nach unten fuhr um nachzusehen, ob er seinen Arm noch hatte. Tränen traten in seine Augen, als sich der Verband weiter nach unten streckte zu seinem Ellbogen. Sein Arm war noch da...er konnte sich den Traum mit dem Klavierspielen erfüllen. Die Krankenschwester kam rein und lächelte warm. "Na....sind wir endlich wach? Hast du schmerzen?", fragte sie freundlich und begann den Puls des blonden zu fühlen und zu zählen. Kiyoshi schüttelte den Kopf denn merkwürdiger Weise hatte er keine Schmerzen. Er vermutete, dass die Ärzte ihm ein Schmerzmittel gegeben hatten und in gewisser Weise war er auch froh drum. Als sich die Tür öffnete blieb Kiyoshi das Herz stehen, denn er sah Masaru, der ihm im Krankenhaus besuchen kam. Es war tatsächlich sein Masaru...und er hatte sich nicht verändert. "Das konnte er unmöglich sein!", dachte er verzweifelt und sein Blick wurde traurig. Wie sollte er erfahren haben wo Kiyoshi jetzt war? Wieso hatte er sich nach all den Jahren nicht verändert? Als der Blonde zwinkerte verschwand die Illusion und Souta stand vor ihm und fragte ihn zum bestimmt Widerhohlsten Mal ob mit ihm alles OK war. Der Junge im Krankenhaus Bett nickte daraufhin. Plötzlich war er unglaublich traurig, dass es nicht Masaru gewesen war, der in das Zimmer gekommen war. "Mam und Dad müssen noch Schreibkram erledigen, aber sie kommen auch gleich!", sagte Souta besorgt und sah Kiyoshi an. Masaru....Kiyoshi fragte sich, wieso er zuvor keine Halluzinationen von ihm gehabt hatte und wieso er eben eine gehabt hatte. In den zwei Jahren hatte er Masaru nie vergessen und dachte oft an ihn aber er hatte noch nie Halluzinationen von ihm gehabt....bis jetzt und das fand er merkwürdig. Souta saß einfach nur bei Kiyoshi und sah ihm beim Grübeln zu und fragte sich, was sein Gesicht wieder so traurig werden ließ. Die nächste Woche verging wie im Fluge, denn Kiyoshi hatte immer was zu tun und er war nie allein. Nach knapp einer Woche durfte er nach Hause, aber bevor er gehen durfte wurde seine Wunde noch mal versorgt und neu verbunden. Dann bekam er noch eine Schiene und einen Gips, damit er den Arm nicht zu sehr bewegte. Als er das Zimmer verließ wartete Soutas Familie bereits im Flur auf ihn und nahmen dem blonden Jungen das Gepäck ab. Zu Hause angekommen brachten sie ihn in sein Zimmer und sagten ihm, er solle sich etwas ausruhen bis es Abendessen gab, dann ließen sie ihn allein. Kiyoshi stand alleine in seinem Zimmer und dachte an Masaru. Er dachte daran, was er mit ihm erlebt hatte, an ihr erstes Date, dass ein totaler Reinfall gewesen war, an ihren ersten Kuss, ihr erstes Mal.....und plötzlich brach der blonde Junge in Tränen aus. Er vermisste Masaru, er vermisste ihn so sehr, dass es Körperlich schmerzte. Er brach in die Knie, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schluchzte laut. Wie es Masaru wohl ging? Ob er inzwischen einen neuen Liebhaber hatte, oder ob er vielleicht sogar eine Freundin hatte? Bei diesem Gedanken schien es Kiyoshi die Kehle zu zuschnüren. Er liebte Masaru noch immer. Nach den letzten 2 Jahren hatte er ihn nicht vergessen und seine Liebe zu ihm war noch immer so stark wie am Anfang. Ob er ihn jemals wieder sehen würde? Den nächsten Tag hatte Kiyoshi noch frei, aber am darauf folgenden Tag musste er mit Souta wieder zur Schule gehen. Souta verstand nicht wieso, aber er hatte sich irgendwie in den Blonden verliebt. Er bekam ihn einfach nicht mehr aus seinen Kopf raus und das machte ihn traurig, denn immer wenn er in seine Augen sah, erkannte er, dass das Herz von Kiyoshi jemand anderem gehörte und das es niemals ihm gehören würde. In der Schule wurde Kiyoshi ständig gefragt, was er denn da am Arm gemacht hatte und wieso er operiert werden musste. Als Antwort lächelte er nur geheimnisvoll und sagte: "Das bleibt mein kleines Geheimnis!" Am Abend war der Blonde junge wieder in seinem Zimmer allein, saß auf dem Bett, hörte Musik und machte Hausaufgaben. Immer wieder wanderte sein Blick zum Klavier und als er es kaum noch aus hielt stand er auf und setzte sich auf den Schemel. Er begann mit der linken Hand ein wenig zu klimpern und zog schließlich in Zeitlupe den rechten Arm nach oben. Als er nach hause gekommen war wurde ihm die Schiene mit dem Gips abgenommen und er solle nur darauf achten seinen Arm nicht zu sehr zu bewegen. Er hatte große Schmerzen, als er den Arm anhob, aber es war keine Blockade mehr da. Fast 7 Minuten brauchte er um die rechte Hand auf die Tasten zu legen und als seine Finger die weiße glatte Fläche der Tasten berührten traten Tränen in seine Augen. Dieses Gefühl war so wunderschön, er hätte es gegen nichts eintauschen wollen. Sanft, als können die Tasten zerbrechen strich er darüber und drückte schließlich eine Taste hinunter. Seine Finger waren zwar kraftlos, aber der Ton klang in seinen Ohren so wundervoll.............. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)