Der Fluch Lord Voldemorts von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 59: Harmonievolle Tage ------------------------------ Kapitel 59: Harmonievolle Tage "Bist du verrückt?!", fauchte Hermione. Harry wandte geschockt den Blick zu ihr. Er hatte sie total vergessen. Aber sie war ja auch noch da noch dazu zusammen mit all den anderen. Im nächsten Moment spürte er eine seltsame Leere und Einsamkeit in seinem Kopf, die seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Er konnte jedoch nicht sagen, woher sie auf einmal kam. "Was soll ich ihn fragen?", fragte Harry begriffsstutzig. "Wenn ihr unter einer Decke steckt, dann wird er mir bestimmt keine wahre Antwort oder gar keine Antwort geben!" Draco bedachte ihn mit einem beleidigten Blick. "DAS tun wir ganz bestimmt nicht!", knurrte er verärgert. Harry blinzelte irritiert. 'Umgangssprache! Redewendungen!', dachte er hoffnungsvoll. 'Lachen! Voldemort würde niemals lachen! - Und niemals ein ganz bestimmtes Wort aussprechen...' Harry, ich bin hier wegen dir, weil wir zusammen gehören und aneinander gebunden sind. Weil ich dich liebe, weil ich bei dir sein will,... hatte er gesagt. Voldemort könnte das doch gar nicht sagen. Verblüfft betrachtete er Draco, sah ihn jetzt mit Augen, die in Erwägung zogen, ihm zu glauben. "Du, Draco?", fragte er. "Ja?", sagte Draco zum Zeichen, dass er hörte. "Ließt du meine Gedanken?" "Nein. Nicht jetzt." "Was ist weiß und fliegt nach oben?", fragte Harry. Draco sah ihn völlig perplex an. Warum wollte Harry das jetzt wissen? Dudley hatte Harry die ganzen Ferien mit diesem Spruch genervt - oder zumindest eine Woche lang. Er schien ihn aus der Schule zu haben. Harry fand ihn doof, aber wenn Draco denken würde, das war eine ernst gemeinte Frage - was, nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, der Fall war - dann würde er diese Frage ja wohl korrekt beantworten wollen. Und da er auf die Antwort von selbst im Leben nicht kommen würde, musste er in Harrys Gedanken schauen, da stand die Lösung groß und breit geschrieben. "Weiß? Nach oben? Hm...", wiederholte Draco nachdenklich. Eine Taube? Ein Stück Pergament? Nein. Aber was war denn weiß und flog nach oben? Doch nur eine weiße Taube. "Eine weiße Taube?", fragte er. Harry lächelte. Dann schüttelte er den Kopf verspielt. Draco überlegte noch einmal kurz. "Ich hab keine Ahnung. Warum willst du das denn wissen?" "Eine behinderte Schneeflocke - Das ist ein Muggel-Witz von Dudley", erklärte Harry. Ron verzog den Mund zu einem unterdrückten Lächeln. Und auch Draco schaute Harry erst stutzig an, grinste dann und unterdrückte einen Lachanfall. "Eine behinderte Schneeflocke!? Oh, bei Slytherin, ihr kommt ja auf bescheuerte Sprüche!", seufzte Draco. Da wäre er im Leben nicht drauf gekommen. "Aber Harry, wieso hast du mich das denn jetzt gefragt? Ich meine: Ich sehe da den Zusammenhang irgendwie nicht." Harrys Augen glitzerten ihn an und im nächsten Augenblick klettete Harry an ihm, küsste ihn stürmisch und wollte ihn gar nicht wieder los lassen. Ihre Zuschauer standen da wie versteinerte Salzsäulen. Sie begriffen nicht was da vor sich ging. "Was...?!", wollte Draco verwirrt wissen. Er verstand auch nicht so ganz Harrys Persönlichkeitsumschwung. "Ob du jetzt gut oder böse bist... Auf jeden Fall bist du mein Draco", seufzte Harry sichtlich erleichtert und kuschelte sich an seinen Liebsten. "Ja, ab-! Na gut...", Draco seufzte und akzeptierte Harrys Meinung für den Augenblick, er würde später noch erfragen können, wie Harry jetzt dazu gekommen war. "Also ist es egal, welche Pläne du verfolgst, ich kann da sowieso nichts dran ändern", meinte Harry dann. "Wenn du mir diese trotzdem erklären würdest, wäre ich da allerdings nicht gegen abgeneigt..." Er sah Draco schüchtern an. "Natürlich, aber..." "Kein Aber. Ich hab sowieso keine andere Wahl außer dir zu folgen und sei es in den Tod. Wo sollte ich auch sonst hingehen? Zu Voldemort und mich beschweren, weil du mit mir Sachen machst, die ich nicht will?" "Ich wollte nicht-!" "Schon gut", seufzte Harry. "Erklär mir das alles von Anfang an, ja? Was ich sagen wollte ist nur: Selbst wenn du mir jetzt die Hälfte der Wahrheit verheimlichen würdest, könnte ich doch gar nichts machen... Ich muss einfach darauf vertrauen, dass du mir die Wahrheit erzählst, mich unterstützt und nicht aufhältst." Er seufzte. "Und wenn du das nicht tust, dann muss entweder Dumbledore etwas unternehmen, oder es bleiben lassen. Sei's Drum... Ich bleib trotzdem bei dir. Es bleibt mir sowieso nichts anderes übrig..." "Harry, ich verspreche dir, dass du mir vertrauen kannst. Ich würde dir nichts vorenthalten ohne vorher zweimal überlegt zu haben, ob ich das tue. Und ich hatte wirklich nicht vor, das für immer für mich zu behalten..." Harry seufzte abermals abgrundtief. Dann nickte er und fasste Hermione bewusst ins Auge. "Tut mir leid, aber es geht überhaupt nicht anders", sagte er zu ihr. "Ich habe alle anderen Möglichkeiten durchgespielt: Das einzige was noch zur Alternative steht, ist, dass ich zu Voldemort flüchte und ihm bitte Draco davon abzuhalten, auf meinen Geist zugreifen zu können." "Ach? Und das erlaubt Draco also, dich weiter beeinflussen zu dürfen?" "Das nicht... Aber... Ich kann ihn schlecht davon abhalten. Wenn Voldemort das tut, dann habe ich Draco der ihn davon abhält, dann beschützt mich Draco-" "Toll!!! Und wer beschützt dich vor Draco?!?" "Eben... Da muss ich einfach darauf setzen, dass er mir nichts böses will." "Blindwütiges Vertrauen - großartig!", grollte Hermione. "Stell dir vor, er nutzt das aus!? Was dann?" "Dann kann ich daran nichts ändern... Das hast du doch gerade gesehen." "Außerdem ist es ihm nicht möglich. Draco kann Harry gar keinen Schaden zufügen, selbst wenn er es wollen würde. Der Fluch verhindert das. Natürlich heißt das nicht, das Draco ein anderer Mensch wird, das habt ihr sicherlich schon bemerkt, aber er wird sich immer dazu verpflichtet fühlen, dafür zu sorgen, dass es Harry weitestgehend gut geht und alles in seiner Macht stehende tun, um das zu erreichen. Das heißt nicht zwangsläufig, dass er auch seine Macht dazu benutzen muss. Zumindest nicht so, dass Harry in einer Traumwelt landet, in der alles schön, gut und blumig ist. Da hat er ganz andere Möglichkeiten", erklärte Dumbledore. Draco lächelte wissend. "Und ich bin sicher, wenn ihr euch erst mal ausgesprochen habt, könnt ihr Beide seine Fähigkeiten so nutzen, dass es euch beiden besser geht." "Mir reicht es schon, wenn es Harry gut geht", meinte Draco leise und zog seinen Liebling an sich. Jetzt fühlte Harry sich auch nicht mehr so schrecklich alleine. Draco und Harry sprachen sich an dem Tag bis ins letzte Detail aus. Draco erzählte hauptsächlich von seinen Gedanken und Gefühlen, da Harry über sie nicht so gut bescheid wusste. Und danach ging es den beiden besser als je zuvor. Vor allem Harry hatte seinen Spaß an den neu entdeckten Fähigkeiten, da er Draco immer wieder dazu brachte mit seinen Fähigkeiten zu spielen. Seine Träume waren darum schön, bunt, fantasievoll und vor allem blumig. Harry schlief sehr gut in den letzten Tagen vor Ferienende. Und mit der Zeit hatte Harry ein Gespür dafür entwickelt, wann er Realität wahrnahm und wann nicht. Draco überrumpelte ihn irgendwann mit einem Obstbaum und einer Blumenwiese drum herum. Zuerst dachte Harry, er war wirklich irgendwo anders, nur nicht mehr im Hauptquartier, aber dann wurde er sich sehr schnell bewusst, dass das alles eine Täuschung war und Draco klärte ihn auf, dass er eigentlich noch am schlafen war. Harry lachte vergnügt und sie aßen zusammen imaginäre Traumäpfel und -Pflaumen. Insgesamt machte es ihnen jedoch so viel Spaß auf diese Weise beisammen zu sein, dass es sie nicht störte, wenn sie darüber fachsimpelten, ob der Bach jetzt zu laut gerauscht hatte oder nicht und dabei von umsitzenden Tischnachbarn besorgt betrachtet wurden. Die Hausaufgaben waren auch schneller geschafft, als sie erwartet hatten. Harrys Konzentration war eine Wucht, wenn Draco gerade in seinem Kopf aufgeräumt hatte. Harry konnte sich einfach alles merken und erinnerte sich auch an alles, was er je gehört oder gelernt hatte. Beinahe übertraf er sogar Hermione. Das alles lag nur daran, weil er unterbewusst nicht an alle möglichen anderen Dinge dachte, sondern sich wirklich nur auf das, was er gerade tat, konzentrierte. Es erinnerte ihn, an das Denkarium von Dumbledore, über das er mal gesagt hatte, dass er alle überflüssigen Gedanken darin aufbewahrte, wenn sein Köpf mal überquillt. "Das ist unglaublich!", sagte Hermione begeistert. "Wie machst du das?" "Ich mach gar nichts", sagte Harry und lächelte nervös. "Das ist Draco. Draco, was machst du wieder mit mir?" Er lachte fröhlich. "Eigentlich nichts. Ich hallte bloß Kopfschmerzen, Ablenkungsangebote, Zweifel und Verwirrung aus seinen Gedanken raus, der Rest funktioniert von selbst." "Unglaublich, dass man so etwas machen kann!", staunte Ron. "Mit Legilimentik geht das auch", sagte Harry plötzlich. Draco sah ihn verblüfft an. "Woher weißt du das denn?" "Von Voldemort", sagte Harry offen. "Von ihm schwappt immer ziemlich viel Wissen auf mich rüber. Nichts wissenswertes, aber so ein paar Sachen, die er herausgefunden hat. Alles unwichtiges Zeugs. Ich hab sogar mal eine Liste an Giften für schwangere Frauen in meinem Gedächtnis gefunden. Aber fragt mich nicht, wieso er die auf mich übertragen konnte. Ich hab keinen Plan, was er mit einer solchen Liste anfangen würde." "Echt? Zeig mal", sagte Draco und Harry kramte besagte Erinnerung aus seinem Gedächtnis. Tatsächlich waren das ein paar Zaubertrankzutaten, die für schwangere Frauen - besonders für das Baby - nicht sonderlich zuträglich waren. Er kannte besagte Erinnerung: Die Liste war Voldemort eher zufällig unter die Nase geraten. Draco war ebenso zufällig gerade anwesend gewesen. "Also wenn ich bemerken darf: Die Liste ist Müll! Am besten du vergisst sie, dann spukt sie dir nicht im Kopf rum. Ich wette Voldemort hat einen ganzen Haufen solcher Erinnerungen an dich abgewälzt, hm?" "Naja", meinte Harry und überlegte. Da war schon allerhand, worin er keinen Sinn sah. "Tzze! Einige vergessen so etwas, die anderen suchen sich jemandem, dem sie diesen Müll in den Kopf stecken können. Scher dich einfach nicht drum." Im nächsten Augenblick erinnerte Harry sich schon nicht mehr an die Liste. "Huch", machte Harry, der einen Moment brauchte, um zu begreifen, dass er gerade eben das Thema vergessen hatte, über das sie gerade gesprochen hatten. "Hast du was aus meinem Kopf gelöscht?" "Ja", sagte Draco offen und ehrlich. "Argk! Seh' ich eigentlich aus wie ein Computer?!?!", brauste Harry auf und verschränkte eingeschnappt die Arme. "Für Voldemort ein Radio, für dich ein Computer - ist das zu fassen? Ich hoffe, du hast mich wenigstens gefragt, ob du das darfst!" "Kannst du dich an so eine Frage erinnern?" Harry funkelte ihn an und zeigte Draco damit deutlich was er davon hielt. "Ist doch bloß Zeitverschwendung", meinte Draco Schulterzuckend und wandte sich wieder seinem Pergament zu, auf dem er gerade einen Text nach Rechtschreibfehlern überprüfte. "Hach", seufzte Harry, "wenn du das sagst." Ron und Hermione wechselten Blicke. "Also ihr seid manchmal wirklich ein komisches Pärchen", meinte Hermione. "Das sowieso", grinste Draco. "Aber ich finde das nicht gut. Du hättest ihn wenigstens fragen oder in Kenntnis darüber setzen können, was du tust." "Wieso? Er merkt es doch sowieso. Ich hab das jetzt schon so oft gemacht." "Wie? Du machst das öfter?!", fragte Hermione perplex. "Sicher! Ständig. In seinem Kopf sind tausend von Gedanken, die ihn nur aufhalten. Schlechte Erinnerungen. Die meisten verschließe ich, dann kann man sie für den Fall, das er sie dann doch noch mal braucht, wieder ausgraben. Aber das meiste davon, besonders das, was von Voldemort kommt, werfe ich raus." "Frühlingsputz", kicherte Harry vergnügt und tauchte seine Feder in die Tinte. "Und das findest du okay?", fragte Ron. "Klar! Wieso auch nicht? Man merkt nicht mal, das was fehlt und man ist schneller in einfach allem. Ich schlaf schneller ein, mache schneller Hausaufgaben, kann schneller Antworten, denke schneller nach, erinnere mich schneller - das ist klasse!" Ungläubige Blicke wurden ihm geschenkt. "Und was, wenn er was wichtiges löscht?", fragte Ron. "Wird er nicht. Er kennt mich immerhin mindestens genauso gut, wie sich selbst, wenn nicht sogar besser. Er weiß, was wichtig für mich ist und was nicht. Und alles was unter unwichtig fällt, kommt dann nun mal raus. Das ist schon praktisch." "Ja, und ich wünschte, ich könnte das bei mir auch mal machen", seufzte Draco angestrengt. "Ich hab das Gefühl ALLES was du früher selbst gemacht hast, mach ich jetzt!" Er lachte. Harry wippte den Kopf wieder hin und her. "Ja... na ja... Okay. Zumindest lässt du dir all meine Entscheidungen auch noch mal durch den Kopf gehen. Das ist sicherlich anstrengend." "Er muss es ja nicht tun", meinte Hermione sachlich und zog beide Augenbrauen hoch. "Achja", seufzten Harry und Draco synchron genervt. "Hey! Das war gut!" "Jau! Ihr macht uns ja schon beinahe Konkurrenz!" Fred und George betraten gerade den Raum und lachten ausgelassen. "Wie?" Harry und Draco sahen die beiden Rotschöpfe fragend an. "Also, weil wir synchron waren? Achwas, das war Zufall!", lachte Harry. "Trotzdem, das ist gar nicht mal so einfach. Wir üben schon seit wir 4 sind, aber das klappt nicht immer", meinte Fred. "Oder dass wir versuchen,-" "-immer den Satz-" "-des anderen zuende-" "-zu sprechen-", sagten sie abwechselnd. "Was meistens nur bei dem Satz klappt", seufzte Fred dann resignierend. "Quatsch!", meinte Harry und grinste. "Das ist -" "Total simpel!" "Man muss bloß die Gedanken -" "des anderen kennen!", schloss Draco. Alle lachten. "Ja, wir haben schon an einen Gedankengleichsetzungs-Zauber gedacht", erzählte George. "Dann denken wir das selbe, was aber noch nicht heißt, dass wir es auch schaffen so zu sprechen." "Aber es gibt so lustige Zwillingstreffen. Da werden auch Wettbewerbe veranstaltet was Synchronität und Gedankengleichheit angeht. Ist allerdings 'ne Muggelveranstaltung", berichtete Fred. "Cool!", begeisterte sich Harry. "Wart ihr da schon mal?" "Jap, letztes Jahr", meinte Fred. "Das war schon ganz lustig. Wir haben auch ganz gut abgeschnitten, aber da waren so zwei Mädchen, die waren verdammt gut, muss ich schon sagen." "Allerdings würdet ihr wohl kaum als Zwillinge durchgehen!", lachte George auf. "Egal, wie synchron ihr seid!" "Stimmt", meinte Draco. "Außer wir benutzen Fielsafttrank!" "Jaah", machte Harry gedehnt. Das war wohl wahr, allerdings war das mit dem Fielsafttrank auch so eine Geschichte für sich. Bis jetzt jedenfalls hatte er nicht besonders gute Erinnerungen an diesen Trank gehabt. Er dachte nur an Moody und die Aktion in seinem zweiten Schuljahr. Und die arme Hermione. "Dann müsste Harry aber als Draco rumlaufen", meinte Fred mit einem kritischen Blick auf Harry. "Das fällt sonst auf." "Wieso? Die Muggel kennen mich doch gar nicht!", warf Harry ein. "Schon, aber Zwillinge haben üblicherweise nicht die selben Narben!", erklärte George. "Achso... Ja, stimmt", musste Harry dem recht geben, dann musste er allerdings grinsen. "Da darf ich in der Zeit aber keinem Spiegel begegnen!" Draco fing lauthals an zu lachen. Fred und George verstanden nicht sofort, doch dann grinsten auch sie verhalten. "Nene, du mein Lieber. Bleib du mal schön in deinem eigenen Körper, der steht dir viel besser." "Das weißt du ja gar nicht!", neckte Harry Draco. In Wirklichkeit hatte er ja gar nicht vor bei so einer Veranstaltung mit zu machen. "Oh doch, da bin ich mir sogar ganz, ganz sicher!", versicherte Draco. Bald darauf rangelte Harry und Draco miteinander bis sie dann irgendwann über- bzw. untereinander zum liegen kamen und Draco Harry in einen leidenschaftlichen Kuss verstrickte. "Hey! Jungs, wir wollen doch Jugendfrei bleiben!", rief Fred sie zu Vernunft. "Wollen wir das?", fragte Draco zweifelnd. Harry schüttelte mit verklärten Augen den Kopf. "Neeh!" Die Zwillinge, Hermione und Ron fingen an zu lachen. Draco setzte Harry wieder auf und ordentlich hin, richtete seine Kleidung und ließ ihn so sitzen. "Och, mist! Ich hab mich schon sooo gefreut!", grummelte Harry in seinen nichtvorhandenen Bart. Auch Draco stimmte in das ausgelassene Gelächter mit ein. Dann plötzlich hörten sie polternde Schritte die Treppe hinaufdringen. Kurz darauf stand Ginny vor ihnen. Die ganze Gruppe hatte sich ein paar Sachen geschnappt und in das Treppenhaus im 1. Stock gesetzt, um besser mitbekommen zu können, was gerade so im Haus los war, denn hier musste immerhin jeder vorbei kommen, wenn er von A nach B wollte. So auch Ginny. "Ginny? Was ist denn los? Du bist ja ganz blass!", bemerkte Ron als erster. Alle verstummten in ihrem Lachen. "Toll, dass es euch so gut geht!", schrie sie sauer und ging in Tränen auf. "Ginny?! Was ist denn los?" "Was ist passiert?", fragten alle besorgt, doch sie murmelte nur etwas von 'unten', 'lasst mich in Ruhe!', 'Ich hasse das Leben' und 'Post'. Hermione seufzte, als sie in ihrem Zimmer verschwunden war und die Tür abgeschlossen hatte. "Lassen wir sie. Sie hat bestimmt einen Korb von Co-" "War Ginny hier vorbeigekommen?", fragte Arthur außer Atmen und unterbrach damit Hermione. Ron sah sie immer noch an, als ob er damit bewirken könnte, dass sie weiter sprach. "Ja, sie ist in ihrem Zimmer, aber ich glaube wir sollten sie alleine-", wollte Hermione sagen, doch sie wurde unterbrochen, als Arthur an ihr vorbei in Ginnys Zimmer rauschte. Er meinte nur noch, sie sollten runter in die Küche gehen. Fragende Blicke wurden gewechselt. "Draco? Ich will sehen, ob ich was aufschnappen kann", forderte Harry von Draco, der daraufhin seinen Kopf räumen sollte, und damit zuließ, dass Harry Voldemorts Gefühle mitbekam. "Nein", sagte Draco bestimmt. "Du spielt nicht wieder Radio!" Harry schnappte eingeschnappt nach Luft. "Du tust ja gerade so, als ob ich dich um eine Appariererlaubnis zu ihm gebeten hätte! Ich will nur gucken ob ich was aufschnappen kann!" "Ach was, Leute, jetzt regt euch doch mal ab", meinte Ron leichfertig. "Ihr macht euch immer gleich so einen Kop' um Voldemort!" "Genau! Der hat auch nicht immer mit allem zutun!", stimmte Hermione ihm zu. Harry sah Draco durchdringend an. "Kurz!", ermahnte ihn Draco und Harry warf einen kurzen Blick in die Weiten seines freien Geistes und die Dinge, die ungeschützt auf ihn einprasselten, wenn Draco kein Schutzschild um ihn errichtete. "Obwohl es ja leichter wäre einfach nach unten zu gehen", grummelte Draco. Harry zuckte zusammen und holte tief Luft. "Lasst uns runter gehen!", sagte er beschlossen. "Wieso?", wollte Ron wissen. "Was ist los?" Er machte sich sichtlich Sorgen um seine Schwester. Harry schüttelte den Kopf. Draco hatte ihn wieder abgeschirmt, aber er hatte genug gefühlt, um sicher zu sagen, das etwas passiert ist. "Irgendetwas. Ich weiß nur nicht was!", meinte er verbittert. Ach, wenn er doch nur ein besseres Gespür dafür hätte. "Du hast ein gutes Gespür, Harry", wiedersprach Draco, während sie die Treppe hinunter gingen. "Man kann nur nicht alles, was in dieser Welt vor sich geht riechen, dennoch..." Ron stolperte die Treppen hinunter und fiel dabei beinahe zu Boden. In der Küche angekommen fragte er sofort seine Mum, was geschehen sei, während Remus einen Brief durchlas. ...Post. Unten... Ginny hatte diese Worte doch gemurmelt. Draco jedoch blieb vor der Küchentür mit Harry stehen. "Harry, ich..." "Was ist los?", wollte Harry aufgebracht wissen, als Draco ihn am Handgelenk zurück hielt. "Tut mir Leid, aber ich muss mir das erst anhören. Keine Angst, ich lass dich nicht lange im ungewissen", sagte er schwammig. Harry sah ihn nur verständnislos an. Wovon sprach er denn jetzt wieder? Was hatte er vor? "Du hörst nichts mehr", sagte Draco dann befehlend und im nächsten Moment war Harry als wäre er taub. "Ah! Draco!? Was soll das denn?!", fauchte er etwas lauter, als gewollt, doch er hörte sich nicht mehr selbst sprechen. Er wusste nicht, wie laut er sprach. "Keine Angst, das ist nur für kurze Zeit", beruhigte Draco ihn schwach. Harry hörte ihn, aber nur ihn und nur seine Stimme. Er knurrte sauer, ging dann aber von Draco geführt mit ihm in die Küche, wo Molly gerade zum sprechen ansetzte und ihnen erklärte, was los war. Harry verstand kein Wort und mit 'von den Lippen ablesen' war auch nicht viel, also wartete er ungeduldig auf Dracos Erklärung, während die umstehenden Personen immer blasser wurden. ~~~~~~~~~ Fortsetzung Folgt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)