Der Fluch Lord Voldemorts von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Ersehnte Verwandlung ------------------------------- Kapitel 2: Ersehnte Verwandlung Die Formel für sein Projektchen hatte Harry in einem Buch in der verbotenen Abteilung gefunden. Wer hatte eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass es dort nur schwarzmagische Bücher gäbe - beziehungsweise welche, die schrieen oder versuchten einen aufzufressen? Animagi waren doch nicht gleichzeitig Schwarzmagier - zumindest nicht soweit Harry das wusste. Und so stand er nun schon seit geraumer Zeit vor seinem Spiegel. Wie lange dauerte das alles schon? 5 Minuten, 10, 15 - eine halbe Stunde? Er stand da, hochkonzentriert, die Augen fest geschlossen. Sein Körper begann sich zu verändern. Er ignorierte es. Monate lang hatte er immer dann die Augen aufgerissen, wenn er dieses Gefühl hatte und damit die ganze Verwandlung abgebrochen. Total gefrustet hatte er einfach mal die Augen geschlossen gehalten, in der Hoffnung, dass dann mal etwas mehr geschehen würde. Und tatsächlich, das ganze ging weiter! Ein paar Minuten - vielleicht waren es auch nur Sekunden gewesen - hatte er es noch ausgehalten, dann wurde ihm das alles zu unheimlich und er schlug die Augen auf, um zu sehen ob etwas mit seinem Körper geschah. Und wenn ja, dann WAS? Doch wenn er an sich hinunter schaute war da nichts. Auch sein Spiegelbild zeigte nichts. Außer den Augen, die mit den Minuten, die er die Augen geschlossen hielt auch immer längere Zeit schlitzförmig wurden. Manchmal 'nur' Minuten, aber einmal hatte es den ganzen Vormittag gedauert. Er musste sich also weiterhin gedulden, weiter machen, nicht abbrechen und dieses schauerliche Gefühl über sich ergehen lassen. Solange, bis etwas sichtbares geschah! Mit der Zeit hat sich Harry an dieses magenumkrempelnde Gefühl gewöhnt. Er hatte beinahe 2 Stunden vor dem Spiegel gestanden und Katzenaugen davon getragen - für einen Vormittag, der glücklicherweise ein Sonntag gewesen war - und nichts war passiert. Sirius hatte sich aber in ein paar Sekunden verwandelt! Also beschloss Harry sein mulmiges Gefühl und die Unsicherheit zu bekämpfen; ruhig zu atmen, grade zu stehen, keine Angst zu haben und vor allem dieses Gefühl nicht verdrängen zu wollen! Dieses mal - HEUTE! - musste es einfach klappen. Es war Zeit. Harry spürte es. Wie lange es dauern würde wusste er nicht, aber heute würde er es schaffen, dessen war er sich sicher. Es war nur so ein Gefühl. Ein Gefühl, bereit zu sein. Und dann spürte er es. Es war anders als sonst. Ein bisschen, als ob sich alles drehen würde, die Erdanziehung mal von rechts, links, oben und schließlich wieder unten kommen würde, doch er stand feste auf beiden Beinen - nein, halt! Wie viele Beine waren das? Vier. Eindeutig, vier. Harry wagte nicht die Augen zu öffnen. Hier hatte sich gerade mehr getan, als in den letzten 3 Jahren zusammen, das war ihm klar, und er war sich nun gar nicht mehr so sicher, ob er wirklich wissen wollte, was das war, denn es konnte immer noch etwas schief gegangen sein! Nun begann sein Herz an zu klopfen. Wie wild. Er war aufgeregt und ihm wurde fürchterlich heiß. Himmel, wenn was schief gegangen war und er sich nicht zurück verwandeln konnte! Er wusste ja nicht mal, ob er überhaupt wusste, wie man sich zurück verwandelte! Er hatte angenommen, dass es eine Art Instinkt sein würde, zu wissen, wie man sich zurück verwandelte. Und wenn er es nicht wusste? Unsicherheit. Angst. Panik. All diese Gefühle, die er vorher unterdrückt hatte erwachten nun wieder. Er spannte alle Muskeln an, obgleich er auch nicht so genau wusste, welche das im einzelnen waren. Bis gerade eben zur Entspannung quasi gezwungen, spürte er, wie er sich nun krampfhaft verspannte. Das war nicht gut. Doch über seine körperlichen Probleme konnte er sich später Gedanken machen, denn ein schauerliches Geräusch drang in seine Ohren. Quitsch! Hilfe, was war das denn?! Seine Haare sträubten sich und noch dazu kam dieses Geräusch aus Richtung Boden! Harry blinzelte vorsichtig. Pfoten. Tatzen. Krallen auf Steinboden. Ach so war das! Er hatte sich so verspannt, dass er die Krallen ausgefahren hatte, die dann über den Steinboden kratzten, was für seine empfindsamen Ohren ein Graus war. Aber zu welchem Tier gehörten diese Empfindlichen Ohren nun? Er sah nach hinten. Hinterpfoten, ein langer Schwanz und noch viel mehr schwarzes Fell. Harry ahnte es schon. Nun fiel sein bewusstes Sehen erstmals auf seine Umgebung. Alles sah fürchterlich groß aus. Froschperspektive - fürchterlich! Dann hörte er ein leises Geräusch. Ein Piepen? Heizungsrohre? Quatsch, nicht in Hogwarts. Mäuse? Nein, das kam vom Fenster. Es war offen. Vögel? Ja, Vögel! Ein Vogel um genau zu sein, der am Fenster vorbei geflogen war. Beruhigt drehte Harry, um heraus zu finden, was er noch so hören konnte als Tier, seine Ohren um hundertachsig Grad - und erschauderte wieder. WAS - WAR - DAS - DENN - FÜR - EIN - KÖRPERBEFEHL - GEWESEN?!?! 'Hand heben', 'Glas greifen', 'Fuß abstellen', 'Augen blinzeln' und sogar 'Kopf drehen' kannte er ja bereits, aber 'Ohr drehen' war ihm neu! Wohl möglich gab es noch mehr solcher neuen 'Körperbefehle', mit denen er sich erst einmal vertraut machen musste. Vorsichtig versuchte er ein paar Schritte zu gehen. Sofort schienen sich seine Beine zu verheddern. 'Vielleicht liegt es daran, dass ich auf meine Füße gucke - Pfoten', dachte Harry verwirrt. 'Normalerweise starre ich mir ja auch nicht auf die Füße, wenn ich gehe und ich gehe trotzdem!' Das versuchte er einmal. Ein bisschen komisch war das schon, aber bald kam es ihm ganz natürlich vor auf 4 Beinen zu gehen. Nun wollte er aber mal die absurdeste Erfindung der Natur überhaupt unter die Lupe nehmen: Sein Schwanz! Ein paar mal peitschte er damit hin und her und fand bald richtig Spaß daran. Schließlich fand er seine Pfote auf der Schwanzspitze wieder. Wenn Katzen rot werden würden könnten, wäre er es geworden. (Hätte, wäre, wenn) Er benahm sich ja wie ein Kleinkind. Das war doch hier nicht alles zum Spielen da! Trotzdem verlockte es dazu und so tobte er ein bisschen im Zimmer herum. Ziemlich ausgepowert stellte er schließlich fest, dass es eine Art Instinkt sein MUSSTE, überall die Pfote drauf zu hauen, was sich irgendwie bewegte. Aber so ein Schwanz war ja nicht nur zum spielen da! Mrs. Figg sagte, Katzen drücken damit ihre Stimmung aus - wie oft Harry sich das hat anhören müssen. 'Wenn sie mit ihm herum peitschen, dann gefällt ihnen gerade eben etwas nicht. Vielleicht wollen sie nicht (mehr) gestreichelt werden, oder sie mögen die Anwesenheit eines anderen Tieres oder vielleicht sogar einer Person nicht! Meistens knurren sie dann auch ein bisschen.' 'Knurren?', fragte sich Harry, wie ging das denn? Er fand zumindest auf die Schnelle keinen passenden Körperbefehl. 'Vielleicht, geht das nur, wenn man wütend ist, oder etwas nicht mag... Oder so... hm, ne das wäre ja doof... Vielleicht ja... So...?', dachte Harry und probierte etwas aus. Schließlich stellte er jedoch fest, dass das weniger ein Knurren, als ein schnurren war. Und das war Mrs. Figg zu folge etwas ganz anderes: 'Wenn Katzen schnurren, dann fühlen sie sich wohl und was immer du gerade machst, du sollst weiter machen!' Schnurren war das also. Und daran fand Harry Spaß! Es schien ihm scheinbar so, als ob einem vom Schnurren auch die dazugehörige Laune kommen würde. Was hatte Mrs. Figg denn noch schönes erzählt? 'Katzen miauen! Meistens wollen sie dann Futter, dann musst du sie Füttern [...] Oder sie wollen raus, eine Maus fangen. Manchmal, wenn sie sehr laut und eher tief mauen, suchen sie jemanden oder wollen spielen. Meistens toben sie dann auch ein bisschen herum. Aber alleine spielen ist ja immer langweiliger als mit anderen zu spielen, nicht? Wenn sie sehr schrill und hoch maunzen und um die Beine anderer herumschwänzeln ist das wieder das Futter-Maunzen. Dann gibt es noch ein empörtes Maunzen, wenn du sie ärgerst, das solltest du nicht tun. Zum Beispiel solltest du ihnen nicht am Schwanz ziehen oder ihn umbiegen, dass mögen sie nicht. Dann beißen sie auch! Oder kratzen, wobei letzteres meistens mehr weh tut! Wenn du ihnen weh tust, ihnen beispielsweise auf die Pfoten trittst zeigen sie, dass das auch ihnen weh tut, indem sie >Aua!< maunzen!', an dieser Stelle ist Harry meistens eingenickt, aber nun war das alles doch sehr interessant und irgendwo konnte er sich jetzt auch viel besser in Mrs. Figgs Katzen hinein versetzen... Auf einmal hatte er gar kein Problem mehr damit eine Katze zu sein. Also versuchte Harry es jetzt mal mit ein paar Maunzern. Die ersten versuche waren gar nicht schlecht. Und eigentlich konnte man fast sagen, dass man dabei gar nichts falsch machen konnte. Nur um damit verschiedenen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, bedarf es noch etwas an Übung. Dann übte er das Springen. Zuerst wollte er auf den Tisch im Zimmer, überlegte es sich jedoch ganz schnell anders und versuchte es erst einmal mit dem Bett. Es war nicht einfach zu kalkulieren, wie hoch alles war und wie weit und hoch er demnach springen musste. Einige Male über- oder unterschätzte er sich, obwohl er es vorher schon mal geschafft hatte. Nach einer ganzen Weile war er fix und fertig, kam nun aber auf den Tisch. Zufrieden mit sich und der Welt und demnach kräftig am schnurren stand er schließlich wieder vor dem Spiegel. Zurückverwandeln war jetzt angesagt. Nur wie ging das? Er sah in den Spiegel hinein, als könnte der ihm Antwort geben. Leuchtend grüne Augen schauten zurück. Er betrachtete sich eingehend von oben bis unten. Kam ihm das bloß so vor, oder war er ziemlich... klein? Nein, es kam ihm nicht nur so vor, das war Tatsache. Er war nicht mal samt Ohren so groß wie das Bett und dabei war der Bettkasten doch nicht mal einen halben Meter hoch! Himmel, wenn das jemand erführ. Er sah schon Ritas Schlagzeilen: HARRY POTTER DAS KLEINE, ZIERLICHE, JUNGE KÄTZCHEN! Fürchterlich! Das durfte wirklich keiner erfahren. Ihn würden doch alle auslachen! Oh nein, das durfte und würde keiner jemals erfahren. Doch leider hieß das auch, dass ihn niemals einer als Katze sehen durfte, denn es gab da leider eine fürchterlich verräterische Sache: Jeder Animagus hatte ein bestimmtes Merkmal, an dem man ihn erkannte! Professor McGonagall hatte ein Brillenmuster um den Augen, Rita Kimmkorn ebenfalls eines auf ihren Fühlern. Er trug auch eine Brille, doch an ihm gab es ein viel markanteres Zeichen, dass die Brille beinahe unwichtig machte: Die Narbe. Und genau die zeigte sich als Muster auf seiner Stirn. Ein von oben bis unten strubbeliger, schwarzer Kater mit grünen Augen und einem weißen Blitz auf der Stirn - na, wenn das mal kein Wink mit dem Zaunpfahl war. Harry seufzte Abgrundtief. [1] Nun aber weiter im Text, er musste sich zurück verwandeln, bald kamen die Quidditchspieler zurück und bis dahin wollte er doch wieder normal sein! ~~ ~~ ~~ ~~ * ~~ ~~ ~~ ~~ Kapitel 2 Ende Fortsetzung folgt [1] - hat von euch schon mal jemand einen Kater seufzen gehört? Nein? Dann habt ihr was verpasst! Das ist soooo kawaii!!! So ^^ wäre das auch geschafft. Ich hoffe die Kapitel fallen nicht zu mager aus. Ansonsten: muss man mit leben! ^-^ Ich hoffe ihr bleibt mir treu, bis bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)