A new Life von _Jenji_ (Wenn man die vergangenheit nicht vergessen kann :::chapter 11 coming soon!!!:::) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: The Arrival --------------------------------- So, das wäre das erste Kapitel. Ich spar mir lange Vorreden und wünsche euch gleich viel Spass! Enni Shinya sah durch das Fenster und versuchte die Konturen außerhalb des Autos in die Ordnung, aus der sie durch den sich ständig ändernden Vorhang aus Regen gerissen worden waren, zurück zu bringen. Es war ein scheußlicher, verregneter Tag, wie sollte es auch anders sein. Seit jenem Tag, an dem er erfuhr, dass sein Vater und sein Bruder bei einem Autounfall ums Leben kamen, hatte es für ihn keine sonnigen Tage mehr gegeben. Sein Bruder war sein ein und alles gewesen. Shinya hatte es im Leben immer schwer gehabt, durch seine zierliche Gestalt und seine Schüchternheit stellte er das perfekte Opfer dar. Jeder hatte auf ihm herumgehackt, ohne auch nur einen einzigen Grund zu haben, einfach nur, weil er klein war, und weil er da war. Der einzige, der der in seinem Leben je zu ihm gehalten hatte war sein Bruder Shuichi gewesen. Er hatte Shinya vor allem beschützt. Er war alles für ihn, ohne ihn hätte er seinem Leben wohl schon längst ein Ende bereitet. Doch nun war er fort. Wie jeder andere auch hatte er ihn am Ende enttäuscht und war einfach gegangen ohne an seinen Bruder zu denken. Nun war er ganz alleine, wer sollte ihn nun vor der Welt da draußen beschützen? Wer würde sie daran hindern ihre Krallen in seine Seele zu schlagen und sie mit ihren Pranken zu zerreißen? Nun, zumindest seine Klassenkammeraden, die jede Gelegenheit genutzt hatten ihn zu quälen würden ihm nun nichts mehr anhaben können. Seine Mutter hatte sich von Kyoto nach Tokyo versetzen lassen, da sie dort alles zu sehr an die nun zerstörte Familienidylle erinnerte. Sie würden einen Neuanfang machen. Shinya würde eine neue Schule besuchen. Er würde sich einem neuen Leben stellen müssen. Einem Leben ohne seinen Bruder als Rettungsanker. ***** "Wir sind da, Shinya!" die Stimme seiner Mutter riss ihn aus seinen Gedanken. Er blinzelte sie ein wenig erstaunt an, sah dann wieder aus dem Fenster und betrachtete das große Gebäude. Das sollte also seine neue Schule sein. Die Fenster wirkten durch den dichten Regen hindurch dunkel und schienen ihn wie die unzähligen Augen eines Dämons anzustarren. Es war als wollten sie ihm das ganze Glück aussaugen um ihn in die ewige Dunkelheit zu ziehen. Shinya lief ein eisiger Schauer über den Rücken, und ohne, dass er es merkte breitete sich ein kleines, bitteres Lächeln auf seinem Gesicht aus. Tut mir leid, aber in mir gibt es kein Glück, da findest du nur Einsamkeit und Leere. Entschuldigte er sich in Gedanken bei dem riesigen Dämon und ließ seinen Blick über den Rest des Schulgeländes schweifen. Die riesige Eingangspforte schien ihm höhnisch entgegen zu grinsen, als wenn sie ihn am Ort seiner neuen Qualen und seines neuen Leidens willkommenheißen wollte. "Nun komm schon, Shinya! Trödel nicht!" drängte seine Mutter und riss ihn wiedermal aus seinen Gedanken. Sie öffnete die Wagentür und zog ihn aus dem Auto unter ihren Regenschirm. Während sie auf das Gebäude zueilten fühlte Shinya sich mit jedem Schritt unwohler. ***** Im Innern verteilten Lampen ein kaltes Licht, das den Korridor abweisend und unfreundlich erstrahlen ließen. Ihre Schritte schienen viel zu laut und irgendwie falsch an diesem Ort. Shinya folgte seiner Mutter schier endlos viele Treppen nach oben, bis sie schließlich vor einer schmalen Tür stehen blieb und klopfte. Der Direktor war ein untersetzter Mann mit grauem Haar, das sich an den Schläfen schon lichtete. Er führte mit Shinyas Mutter ein nicht enden wollendes Gespräch, während dem dieser sich nichts sehnlicher wünschte als zu seinem Bruder zu gehen. Er wollte hier weg. Als Stuhlknarren ihn aus seinen Gedanken riss, stand er auf und folgte dem Direktor und seiner Mutter langsam über die etlichen Gänge. Shinyas Herz begann immer lauter zu pochen. In was für eine Klasse würde man ihn stecken? Würde er wieder als klassisches Opfer enden? Wahrscheinlich.... Der Rektor blieb vor einer der unzähligen Türen stehen, klopfte und öffnete sie. Eine junge Lehrerin sah von der Rechenaufgabe, die sie gerade der Klasse erklärte auf und bat Shinya nach einem kurzen Gespräch mit dem Rektor sich der Klasse vorzustellen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er tat worum er gebeten wurde. Zu viele neugierige Augenpaare starrten ihn an. Er wollte, dass sie damit aufhörten. Er wollte, dass sie weg sahen. "Setz dich doch bitte dort drüben neben Daisuke." Sagte die Lehrerin. Als Shinya zu seinem neuen Platz ging sah er plötzlich in die dunklen, unergründlichen Augen des Menschen, nach dem er sich so sehnte. Er wurde kreidebleich und sein Herz setzte einen Moment aus, nur um kurz darauf im doppelten Tempo weiter zu schlagen. Er sah in die Augen seines Bruders! Er sah sein freundliches, so vertrautes Lächeln. Der Junge hatte sich nach diesem kurzen Blickkontakt wider seinem Sitznachbarn zugewandt und schien sich mit ihm um etwas zu streiten. Als Shinya sich neben ihn setzte grinste er ihn von der Seite an "Hallo, Schnuckel!" sagte er leise. Shinya lief augenblicklich rot an. Als er seinen neuen Sitznachbarn während des Unterrichts näher betrachtete fiel ihm Unterschiede zu seinem Bruder auf. Daisuke hatte rot gefärbte Haare, wo hingegen die seines Bruders schwarz gewesen waren. Auch der Charakter der beiden wies große Unterschiede auf. Shuichi war ein ruhiger, vernünftiger Junge gewesen, doch der Rothaarige und sein blonder Nachbar störten den Unterricht in einer Tour. Als es zur Mittagspause klingelte rief die Lehrerin Shinya und Daisuke zu sich, damit er Shinya die Schule zeige. Als sie so nebeneinander standen fiel Shinya zu ersten Mal auf wie groß der andere doch war. Murrend machte Daisuke sich auf den weg und bedeutete Shinya ihm zu folgen. "Also, ich bin Daisuke. Nenn mich Die, das machen eigentlich alle." Sagte Die nachdem sie ihren Rundgang beendet hatten und die beiden sich zu einer kleinen Gruppe gesellten, die anscheinend Die's Clique bildete. "Der kleine hier ist Kyo" sagte der Rothaarige und wies auf den finster blickenden Blonden, den Shinya schon im Unterricht kennen gelernt hatte. "Das ist Kaoru und der da heißt Toshiya!" stellte Die den Rest der Gruppe vor. Kaoru stieß einen anerkennenden Pfiff aus "Da haste dir aber was Hübsches eingefangen, Die!" Die anderen Jungen grinsten, als Shinya leicht rot anlief. "Kaoru hat 'ne Vorliebe für kleine Jungen, also sieh zu, dass du dem nicht im Dunkeln begegnest, wenn du deine Unschuld behalten willst, Kleiner!" erklärte Die, worauf er sich nur einen Tritt gegen sein Schienbein einfing. Die sah Kaoru an und augenblicklich war die Rauferei im Gange. Shinya nutzte den Tumult um sich heimlich auf die Toilette zu flüchten. Kaum war er in "Sicherheit" atmete er einmal tief durch um sein rasendes Herz zu beruhigen. Den heutigen Tag würde er nicht lebendig überstehen, dessen war er sich sicher! "Was ist nur mit mir los?" fragte er sich verzweifelt. Jedes Mal, wenn Die ihn ansah verkrampfte sich sein Herz und er spürte wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Plötzlich klopfte es an der Tür "Shinya?" hörte er eine Stimme "Hey, pst, Totchi, er heißt doch Shinya, oder?" Das konnte nur Kyo sein. Shinya schloss die Augen atmete noch mal tief durch und machte die Tür mit einem Ruck auf "Ja?" fragte er "Hey, Kleiner!" kam es von dem blonden. Das sagt gerade er!! Dachte Shinya, ließ sich aber nichts anmerken. "Wir haben jetzt Sport! Wollte nur sicher gehen, dass du die Sporthalle auch findest, weis ja nicht, ob Die sie dir gezeigt hat, oder nicht." Fuhr Kyo fort und betrachtete den neuen argwöhnisch. "Wäre nett, wenn ihr mich noch mal mitnehmen könntet." Antwortete dieser leise. "Siehst du, Toto, er hat sie ihm doch nicht gezeigt!" sagte Kyo zu seinem Begleiter gewandt und ging los. Auf dem Weg zur Turnhalle zog Toshiya Shinya näher an sich ran und raunte ihm zu "Kyo wirkt zwar nicht sehr freundlich aber eigentlich ist das 'n netter Kerl! Nur keine Angst vor dem!" Nach wenigen Minuten hatten sie die Sporthalle erreicht. Es war ein rechteckiger Betonklotz, der wahrscheinlich nicht mal seinen Zweck erfüllte. Auf Shinya wirkte er ebenso abstoßend wie das Schulgebäude. Kyo und Toshiya führten ihn durch viele Gänge in die Umkleide "Da sind sie ja! Und ich dachte schon unser kleiner Kyo-chan hätte sich über unseren süßen Neuling hergemacht!" "Was hab ich dir gesagt, Kao? Wie soll Zwergnase auch? Der kommt doch gar nicht an den Hosenknopf!" "Schnauze ihr Wichser!" grüßte Kyo seine Freunde zurück und erntete schallendes Gelächter. Er stapfte auf Die zu, wurde von seinem Freund um die Hüfte gepackt und auf der nächsten Bank unsanft abgesetzt, was den blonden rasend machte. Shinya saß allein in der Ecke und sah den anderen beim Raufen zu. Bei dem Anblick von Die's nacktem Oberkörper (er zieht sich schließlich gerade um ^^) wurde ihm ganz heiß. Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter "Komm, lass die Idioten sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, wenn sie meinen, dass sie das nötig haben. Ich zeig dir den Weg zur Halle!" sagte Toshiya und lächelte ihn aufmunternt an. Shinya folgte einerseits dankbar, dass er jemanden gefunden hatte, der sich so um ihn kümmerte, andererseits traurig, Die in der Umkleide zurück lassen zu müssen. Der Sportlehrer erwies sich als sehr freundlich und ließ Shinya die erste Stunde zugucken. Fasziniert sah er zu, wie sich die sonst so eng befreundete Clique, in verschiedene Mannschaften aufgeteilt, plötzlich bis aufs Blut zu bekämpfen schien, um den Sieg zu erringen. Kaoru hatte tatsächlich das Pech, einen von Kyo mit Hingabe geschossenen Ball an den Kopf zu bekommen (Kyo's Worten zufolge war das natürlich Zufall) und blutete heftig aus der Nase. ***** Nach der Schule wurde Shinya von seiner Mutter vom Schulgelände abgeholt. Auf ihre Fragen bezüglich des ersten Schultages gab er nur sehr kurze Antworten. Innerlich war er bei Die. Als Shinya am Abend in seinem Bett lag, ging er noch mal in seinem Geist alles durch, was er an diesem Tag erlebt hatte. Jedes Wort, jede Bewegung, jeden Gesichtsausdruck Die's rief er sich noch mal in Erinnerung und erfreute sich an dem warmen Gefühl, das sich dabei in seinem Körper ausbreitete, bis er in einen tiefen Schlaf fiel. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- So, hier ist auch schon das zweite Kapitel^^ Ich hoffe es gefällt euch, viel Spass! "Na, Kyo? Verträgst du noch einen?" fragte Die grinsend. Er war mit ihm, Kaoru und Toshiya abends noch losgezogen um ihrem Stammlokal einen Besuch abzustatten. "Hör mal, Daidai, ich hab dir versprochen, dass ich dich unter den Tisch saufe, also her damit!" rief Kyo, der, wie der Rest schon ziemlich angetrunken war. Kaoru stand auf. "Dann macht 's euch hier mal gemütlich, ihr zwei. Ich bring Totchi nach Hause, der hat genug für heute." Toshiya war blass, blickte an seinen Freunden vorbei in die Ferne und hatte sich eng an Kaoru geschmiegt, da er ansonsten auf Grund des Alkohols zu Boden gesunken wäre. Aber Die und Kyo hörten gar nicht mehr zu. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und waren offensichtlich in ein sehr intimes Gespräch vertieft, bei dem sie ständig in Gelächter ausbrachen. Kaoru betrachtete die beiden, schüttelte den Kopf und schleppte Toshiya nach draußen. Kaum waren Die und Kyo alleine fasste Die den kleineren um die Taille und zog ihn auf seinen Schoß. Einige Zeit sahen die Beiden sich tief in die Augen, bis Die die Initiative ergriff und versuchte Kyo zu küssen. Leider machte der Alkohol sich bemerkbar und Dies Lippen verfehlten ihr Ziel, wodurch Kyo wieder anfing zu kichern. Er legte die Hände um Dies, etwas verdutzt schauendes Gesicht, und küsste ihn. Die erwiderte den Kuss erfreut und drang mit seiner Zunge zwischen Kyos Lippen. Seine Hände glitten unter das T-Shirt des Blonden und begannen dessen Rücken zu streicheln. Kyo löste den Kuss um Die tadelnd anzuschauen und ihn spielerisch ins Ohr zu beißen. Die sah Kyo in die Augen "Hör mal, ich glaub, ich schaff 's nicht mehr nach Hause...zu weit...darf ich bei dir pennen?" fragte er mühsam, da der Alkohol ihm die Zunge zu Blei gemacht hatte. Kyo grinste ihn an "Na klar, Großer! Ich weiß doch, dass du nichts verträgst." Mit diesen Worten schlang er seinem besten Freund die Arme um die Hüften und bugsierte ihn so durch die Straßen in seine Wohnung. Dort legte er Die erleichtert auf sein Bett und dachte noch MEINE GÜTE, IST DER SCHWER als ihn plötzlich zwei Hände von hinten ergriffen und aufs Bett zerrten. Der Blonde schrie überrascht auf, als Die ihn auch schon in die Kissen drückte und sich auf ihn legte. "Hey, Die, lass das, du bist total zu!" "Eben! Selten so 'ne gute Ausrede gehabt, um dich ins Bett zu kriegen, meine Kleiner!" "He, D-" "Keine Widerrede, jetzt wird gevögelt!" Die schob seine Hand unter Kyos T-Shirt und zog es ihm aus. Kyo sah in seine Augen und plötzlich wurde ihm schrecklich warm. Er zog Die ungeduldig das T-Shirt aus und machte sich an den Knöpfen seiner Hose zu schaffen. Die war ebenfalls zu Kyos Hose vorgedrungen und nestelte an seinem Gürtel herum. Plötzlich piepte Dies Handy. Dieser verdrehte die Augen und langte in die Hosentasche um den Störenfried heraus zu ziehen. "WAS??!" schrie er in den Hörer "Oh, guten Abend, Die! Kaoru noch mal hier!" "Ich bring dich um!!" "Schön, tu das, aber sei bitte vorher noch so gut und sieh nach, ob du eventuell Totchis Schlüssel eingesteckt hast, ich find ihn bei ihm nicht!" "Ich hasse dich!" "Ich weiß!" Die tat fluchend wie ihm geheißen, fand jedoch nichts. "Da is nix!" "Schön, du hast mir wirklich geholfen! Schöne Grüße auch an Kyo, der wahrscheinlich grad bei dir im Bett ist und,...treibt 's nicht zu bunt!" "Ich hasse dich!" Doch Kaoru hatte bereits aufgelegt. Mit finsterer Miene stopfte Die sein Handy zurück in die Tasche und sah sich nach Kyo um. Der hatte sich während des Telefonats die Decke bis zu Kinn gezogen und war eingeschlafen. Die legte sich zu ihm und zog ihn sanft in seinen Arm. Im Schlaf sieht er aus wie ein Engel. Dachte er noch, bevor auch er einschlief. ***** "Daidai!!! Wach auf! Mach schon!" Eben noch befand sich Die im Zustand der schönsten Träume, jetzt wurde er unsanft an der Schulter gerüttelt. "Hmm...? Wie?" Die öffnete halb die Augen. Plötzlich wurde ihm brutal die Decke weggezogen. "Hey!" rief Die empört "Die, du Idiot! Wegen dir hab ich gestern vergessen den Wecker zu stellen! Wir haben verschlafen!!" Augenblicklich saß Die senkrecht im Bett und sah seinen trotz seiner Lautstärke noch sehr verpennt aussehenden Freund an. "Mensch, Kyo, wir schreiben heute die Klausur!!" "Nein, wir schreiben JETZT die Klausur, bzw man schreibt sie ohne uns! Na los, worauf wartest du? Zieh dich an!" Die sprang aus dem Bett und schlüpfte so schnell er konnte in die Klamotten, die auf dem Boden neben dem Bett verteilt waren. Die Tatsache, dass sie die T-Shirts vertauscht hatten fiel weder Kyo noch Die auf. So schnell sie konnten flitzten beide zur Schule um gerade rechtzeitig zum Ende Aufzutauchen. Der Lehrer warf ihnen einen vernichtenden Blick zu "Meine lieben Herren Andou und Niimura! Was glauben sie eigentlich, wer sie sind! Sie sind ganze zwei Stunden zu spät! Auf den Flur, aber sofort!" Niemand sah das dicke Grinsen Kaorus, welches auf der Tatsache beruhte, dass dieser den Kleidertausch sehr wohl bemerkt hatte und sich seinen Teil dazu dachte. Die beiden gaben ein komisches Bild ab, Kyo in dem viel zu großen T-Shirt, da Die sie gerne ein oder sogar zwei Nummern größer trug, und Die in dem viel zu engen T-Shirt. Es passte gerade eben könnte man denken, doch Leuten mit geübtem Auge würde sofort auffallen, dass dies nicht der Fall war. Shinya war am Anfang der Stunde enttäuscht gewesen, als er die leeren Plätze neben sich sah. Als Die dann doch noch endlich schnaufend im Türrahmen stand machte sein Herz einen Freudensprung. Kyo und Die erhielten als Belohnung für ihre Verspätung den Auftrag dem Hausmeister bei der Reinigung des Dickichts, das sich um die ganze Schule zog zu helfen. Fluchend verrichteten die beiden Jungen ihre Arbeit und schmiedeten dabei Rachepläne, die zufälligerweise ihren Hausmeister und den Lehrer betrafen. Dabei wurden sie von Shinya beobachtet, der im Klassenraum am Fenster saß. ***** Die letzte Stunde an diesem Tag war wiedermal eine Sportstunde. Nach Beendigung dieser eilten alle Schüler in die Duschen um sich den Schweiß ab zu waschen. Alle, bis auf Shinya, der noch einiges mit dem Sportlehrer zu klären hatte. Plötzlich kamen zwei völlig erschöpfte und von oben bis unten verdreckte Gestalten hereingewankt und baten darum duschen zu dürfen. Erst nach einigen Sekunden bemerkte Shinya die roten Haare der größeren Gestalt und identifizierte diese als Die. Der Sportlehrer beeilte sich, die beiden in die Duschen zu schicken, bevor sie ihm die ganze Sporthalle verdreckten. Er wandte sich wieder Shinya zu, den er nach weiteren 20 Minuten endlich gehen liess. Kapitel 3: Kapitel 4: Confused Feelings --------------------------------------- Kyos Muskulatur entspannte sich spürbar, als der heiße Wasserstrahl auf seinen Rücken prasselte. Er schloss genießerisch die Augen. Die nutzte den Moment um ihn gegen die Stirn zu schnippen. "Au! Baka, lass das! Hab sowieso schon Kopfschmerzen von gestern!" "Ist ja nicht meine Schuld!" "Du hast dich doch genauso besoffen!" "Echt? Keine Ahnung. Hab von halb zehn bis heute morgen 'nen Filmriss!" Kyo drehte sich zu seinem Freund um, der sich gerade auf das Entfernen eines kleinen Astes aus seinen langen roten Haaren konzentrierte. "Du hast alles vergessen?" "Hai!" Kyo sah Die groß von der Seite an, dann trat er von hinten an ihn heran, schlang seine Arme um die Taille des großen und strich ihm sanft über den Bauch (Anm. der Autorinnen: Man duscht in der Regel nackt ^^) "Auch das hier?" "Hey, Kyo. Bist du immer noch blau?" "Nein! Ich denk nur an den gestrigen Abend!" "Hai, ich erinnere mich an nichts, aber ich ahne schreckliches!" "Mit Recht!" Die drehte sich um, setzte sich in eine Ecke der Dusche und zog Kyo zu sich hinunter. Dieser kuschelte sich in Big Reds Umarmung, küsste ihn zärtlich und fuhr fort seinen Bauch zu streicheln (er scheint es zu mögen *g*) Dies rechte Hand vergrub sich in Kyos blonden, nassen Zotteln, die linke fuhr sanft an seinem Rückgrad entlang. Der kleinere schauderte und biss Big Red sanft ins Ohr. ***** Shinya machte sich auf den Weg zu den Duschen und hoffte, dass Die und Kyo bereits fertig waren, da er nicht unbedingt mit ihnen zusammen duschen wollte. Er öffnete die Tür zu den Umkleiden, von denen aus man sofort in die Duschen gelangen konnte. Er platzierte seine - eindeutig saubere - Tasche neben zwei - eindeutig reinigungsbedürftigen - anderen, als er plötzlich ein Kichern aus der Dusche vernahm, das durch das Rauschen des Wassers fast übertönt wurde. Die Tür zu den Duschen stand ein Stück offen und als Shinya hindurch lugte, blieb ihm das Herz stehen. Die beiden Jungen befanden sich in einer Ecke der Duschen unter einem noch immer laufenden Strahl heißen Wassers. Die saß an die Wand gelehnt auf dem gekachelten Boden. Zwischen seinen leicht gespreizten Beinen kniete die kleine Gestalt Kyos. Seine linke Hand kraulte den Bauch des größeren, doch seine rechte entzog sich Shinyas' Blickfeld. Big Red stöhnte leise als Kyos Zunge seinen Hals hinab fuhr und drückte ihn enger an sich. Plötzlich zuckte er zusammen. Seine rechte Hand krallte sich fester in den blonden Haarschopf, seine linke fuhr immer weiter die Wirbelsäule hinab. Shinya hatte genug gesehen. Er machte auf dem Absatz kehrt, griff nach seiner Tasche, stürmte aus der Umkleide und donnerte die Tür hinter sich zu. Als die beiden Duschenden das Krachen der Umkleidetür hörten fuhren sie auseinander, da sie sich von ihrem Lehrer entdeckt glaubten. Shinya scherte sich weder um den Krach, den er verursachte, noch um die erstaunten Blicke, die dem Neuling folgten. Als er durch die geöffneten Schultore stürmte rannen schwere, salzige Tränen seine Wangen hinab, die sich mit dem Regen vermischten. Als Shinya zu Hause angekommen war, waren seine Klamotten komplett durchnässt. // Wieso geht mir das so nah? Es kann mir doch egal sein, was die Beiden miteinander treiben.// Shinya sah auf die Uhr und beschloss erstmal was zu essen. Seine Mutter würde erst gegen 21 Uhr wiederkommen, also hatte er das ganze Haus für sich. Mit einem Teller Nudeln setzte er sich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Während er aß sah er gedankenverloren auf den Bildschirm ohne wirklich zu registrieren was er sich da ansah. Seine Gedanken waren wieder bei der Szene unter der Dusche. In ihm stieg wieder dieses komische Gefühl hoch, das er schon verspürt hatte, als er in der Umkleide gestanden hatte. Seufzend schaltete er den Fernseher aus und sah nach draußen. //Es regnet immer noch, aber wie sollte es auch anders sein.// Shinya brachte sein Geschirr in die Küche und beschloss ein Bad zu nehmen. Während das Wasser in die Wanne lief zog Shinya sich aus. Als er sich im Spiegel betrachtete verzog er angewidert das Gesicht. Sein Körper war mager und die Spuren der Vergangenheit waren zwar schon blasser geworden, aber immer noch zu sehen. Mit zitternden Fingern fuhr er über die kleinen Narben, die seinen Oberkörper bedeckten. Auf seinem Rücken konnte man sie noch leichter erkennen. Mit einem Schaudern wandte Shinya sich vom Spiegel ab und machte sich daran den Verband, der um sein Handgelenk gewickelt war, zu entfernen. Die tiefen Einschnitte, die darunter zum Vorschein kamen, fingen langsam an zu heilen. Während Shinya in der Badewanne lag schweiften seine Gedanken in die Vergangenheit... Kapitel 4: Kapitel 4: Memories ------------------------------ So, hier wäre Kapitel vier. Ich muss mich entschuldigen, es war nicht beabsichtigt, dass das letzte Kapitel so kurz wird. Dieses ist wieder länger(hoff ich zumindest). Hab n weilchen gebraucht, da mir die Erinnerungen nicht wirklich gefielen und ich sie deshalb immer wieder neu geschrieben habe. So, lange Rede, kurzer Sinn Viel Spass und schreibt bitte kommis, wenn ihr anregungen oder wünsche habt, immer her damit, ich freu mich über jede hilfe *smile* Shinya stand zitternd in der Tür und spielte nervös an dem Saum seines T-Shirts. Er wagte es nicht den Blick auf seinen Vater zu richten, der mit dem Rücken zu ihm am Fenster stand und in den Garten sah. " Komm her, mein Sohn!" sagte er ruhig. Shinya hasste es, wenn sein Vater so ruhig war, denn das bedeutete immer, dass er vorhatte, eine seine Erziehungsmethoden bei seinem misstrauischen Sohn anzuwenden. Sein Vater war ein Mensch, der nach außen hin freundlich und nachsichtig war, doch zu Hause war er von brutaler und dominanter Natur. Er hielt es für vollkommen unangebracht sich in normaler Lautstärke mit seiner Familie zu unterhalten. Deswegen hasste Shinya es, von seinem Vater nicht angebrüllt zu werden. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Mit einem flauen Gefühl im Bauch, butterweichen Knien und einem vor Angst laut pochenden Herzen trat Shinya näher an seinen Vater heran. "Bist du heute schon im Bad gewesen?" Shinya schluckte schwer. Er hatte befürchtet, dass es um das Bad ging. Am morgen war Shinya auf dem Weg aus der Dusche auf dem feuchten Boden ausgerutscht und hatte bei dem Versuch sich noch schnell irgendwo festzuhalten das Aftershave seines Vaters auf den Boden geschmissen, wodurch die Flasche sofort zerbrochen war und sich ihr Inhalt auf dem Boden verteilte. "Ja, Dad." "Und ist dir dort etwas aufgefallen?" "Ähm...,ja. Dein Aftershave ist nicht mehr da." "Das ist es, allerdings!" Shinyas Vater seufzte und drehte sich um. Shinya wurde kreidebleich und starrte auf seine Hände. "Du weißt, ich tu das nicht gern. Aber es scheint ja notwendig zu sein!" Er begann seinen Gürtel zu öffnen und nahm ihn ab. "Es ist nur zu deinem besten." Das Knallen des Gürtels und der darauf folgende Schrei zerrissen die Stille, die bis dahin über dem Anwesen der Terachis gelegen hatte. Einige Vögel, die in de großen Kirschbäumen im Garten gesessen hatten sahen erschrocken auf und flüchteten schließlich, als das Knallen und die gequälten Schreie sich immer wieder wiederholten, bis sie plötzlich erstarben. "Dad, lass gut sein, das reicht!" Eine große, schlanke und doch kräftig gebaute Gestalt war in der Tür erschienen. Shinya, der zusammengekauert auf dem Boden lag, öffnete vorsichtig die Augen. "Hör auf deine Wut immer an Shinya auszulassen!" sagte Shuichi. Shinya blickte verwirrt zu seinem Bruder auf. Es grenzte schon fast an Blasphemie, dass er sich gegen seinen Vater stellte. Ohne den Herrn des Hauses auch noch eines weiteren Blickes zu würdigen, schritt der junge Mann zu seinem jüngeren Bruder und trug ihn schweigend aus dem Zimmer. Im Bad setzte er ihn sanft auf die Badewanne und half ihm vorsichtig aus seinem T-Shirt. Vorsichtig begann er die roten Striemen auf dem Rücken seines Bruders zu reinigen, der ab und zu zusammenzuckte, wenn es zu sehr brannte. "Deine schöne Haut so zu verunstalten, das wird er noch mal bereuen..." "Nein, lass es lieber. Das sind nur ein paar Kratzer." "Ja, und diese paar Kratzer werden zu noch mehr Narben. Du hast schon so viele... Wenn er das nächste Mal handgreiflich wird, dann komm zu mir und sag mir bescheid, hörst du?" Shuichi sah Shinya fest in die Augen. "Aber...Dann wird er dich auch schlagen!" stotterte Shinya mit bebender Stimme. "Ha! Das soll der mal versuchen. Mich schlägt er nicht!" er sah Shinya einen Moment schweigend an "Und dich wird er jetzt auch nicht mehr schlagen, dafür werde ich sorgen! Ich bin immer für dich da, egal was passiert, das verspreche ich dir, ok? Ich verspreche es!" sagte er leise und nahm seinen Bruder in den Arm. Shinya schloss die Augen und ließ sich ein Stück weiter in das warme Wasser gleiten, das sich weich um seinen zerschundenen Körper schmiegte. //Du hast es versprochen! Du Riesen-Baka hast es mir versprochen. Du hast gesagt, du seist immer für mich da! Und jetzt? Wo bist du jetzt? Ich brauche dich, hörst du? Ich habe Schmerzen, hörst du? Diese Schmerzen hast du mir zugefügt! Es tut so schrecklich weh, als ob mir etwas das Herz aus der Brust reißen würde! Mach, dass es aufhört, bitte! Wenn du immer für mich da bist, dann komm und hilf mir! Es macht mich kaputt, hörst du? Wo bist du? Hast du mich vergessen? Hast du dein Versprechen Vergessen?// Shinya stieg aus der Badewanne und stellte sich vor den Spiegel //Warum? Warum lassen mich alle allein? Warum vergessen mich alle?// Shinya griff nach der Rasierklinge, die in dem kleinen Kosmetikschränkchen lag. Sie war noch immer rot. Blutrot von Shinyas letztem verzweifelten Versuch zu seinem Bruder zu gelangen. //Ich fühl mich so einsam. Mir ist kalt. Hörst du mich denn nicht, Bruder? Warum hast du mich allein gelassen? Hast du etwa vergessen, dass ich dich brauche? Hast du mich vergessen? Wie konntest du nur? Wie konntest du mich nur allein zurücklassen?// Shinya betrachtete die dunkelrote Flüssigkeit, die langsam auf den Badezimmerboden tropfte. Ursache dafür waren die frischen tiefen Schnittwunden in seinem Unterarm, die sich zu den anderen gesellt hatten, die schon langsam verheilten. Shinya griff nach einem neuen Packen Mullbinden und verband mit geübten Griffen seinen Unterarm. Nachdem er damit fertig war säuberte er den Boden von sämtlichen Spuren und ging in sein Zimmer, wo er noch stundenlang wach lag, da ihn die Erinnerungen nicht los ließen. Wie so oft in letzter Zeit wünschte er sich die Vergangenheit zu vergessen. ***** Am nächsten Morgen wurde Shinya durch das laute Schellen seines Weckers unsanft aus dem Schlaf gerissen, der alles andere als erholsam war. Als er kurz darauf in die Küche trat fand auf dem Tisch einen Zettel //Ich bin zur Arbeit und komme erst später wieder. Geh nachher bitte einkaufen, das Geld ist in der Vitrine.// Nachdem er die kurze Nachricht gelesen hatte, warf er ihn mit einem resignierten Seufzer in den Müll und sah kopfschüttelnd auf die Uhr. Auf dem Weg zur Bushaltestelle wurde er wie so oft von Blicken verfolgt, die kritisch über seine eng sitzende Lederhose und das mit ausgestellten Ärmeln versehene Hemd glitten. Seine langen hellbraunen Haare hatte er hoch gesteckt, aus der vereinzelt Strähnen heraushingen. Alles in allem wirkte er sehr weiblich. Als der Bus schließlich kam stieg er ein und sah sich nach einem freien Sitzplatz um. Zu seinem Bedauern konnte er nur eine freie Bank und einen freien Platz im hinteren Teil des Busses ausmachen. Shinya steuerte zielstrebig die freie Bank auf der linken Seite an, als er auch schon von zwei kräftigen Händen an der Taille erfasst wurde, die ihn zur rechten Seite zogen. Mit einem überraschten Aufschrei landete Shinya auf dem Schoß des Rothaarigen "Morgen, Süßer! Na, was hast du gestern noch so getrieben?" Shinya sah sich um und erblickte auf der Bank vor sich die beiden grinsenden Gesichter Kaorus und Toshiyas. Dann blickte er zurück zu Die "Was soll das? Lass mich los!" Shinya versuchte sich aus Dies Griff zu befreien "Hey, Maus, hier geblieben! Oder gefällt es dir bei mir etwa nicht?" In Shinya machte sich das deutliche Gefühl breit, dass es gesünder war nicht mit "Nein" zu antworten, also gab er den Widerstand auf und sah seinem 'Kidnapper' in die Augen. Als der Bus das nächste Mal hielt stieg etwaskleines blondes stacheliges ein und stapfte grimmig in Richtung des freien Platzes neben Die. Im ersten Moment erinnerte er Shinya extrem an ein kleines blondes Schmusekätzchen, bis er den Mund auf machte. "Was soll den das?" In Kyos Augen loderte eine Eifersucht, die Shinya förmlich aufzuspießen schien. Die, dem der 'Deathglear' ebenfalls aufgefallen war, beugte sich vor und gab dem blonden einen zärtlichen Kuss "Dir auch einen schönen guten Morgen, mein Kleiner!" sagte er und fuhr seinem Koi durch die Haare, der ihm ernst in die Augen sah "Wärest du das nicht, würde ich dir für diese Bemerkung die Zunge raus schneiden!" Toshiya, dessen Grinsen mittlerweile bis über beide Ohren reichte, stieß einen Jubelschrei aus "Ich hab 's doch gewusst! Ihr beiden gebt das perfekte Pärchen ab!" Shinya fühlte sich immer unwohler und versuchte auszubrechen. Die, den die Aktion seines Opfers in die Wirklichkeit zurückholte, griff im letzten Moment zu und zog Shinya wieder auf seinen Schoß. "Hey, du hast meine Frage noch nicht beantwortet!" "Wieso sollte ich?" beleidigt sah Shinya in eine andere Richtung. Der Bus erreichte die Schule und Die zog Shinya erbarmungslos mit hinaus. Kaum waren sie an der frischen Luft, als Die auch schon anfing den jüngeren in die Rippen zu pieksen. Shinya schrie vor Überraschung auf und versuchte vergeblich sich zu wehren. Zu seinem Glück(?) schlang Kaoru ihm seine Arme um die Hüften und zog ihn an sich "Hey, Big Red, such dir gefälligst ein Opfer, das so groß ist wie du!" Die grinste "Wie dich?" Shinya achtete nicht mehr auf das hin und her zwischen den beiden, stattdessen genoss er es in Kaorus Armen zu liegen. Von dem älteren ging eine beruhigende Wärme aus und wenn er ganz still war konnte Shinya Kaorus Herzschlag hören. Er fühlte sich nach langer Zeit wieder geborgen. Doch da war noch etwas anderes, das er kaum beschreiben konnte. Dort, wo er den anderen berührte Kribbelte seine Haut. Dieses Kribbeln breitete sich immer weiter aus, bis Shinya von der Schulglocke aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Wir sollten uns beeilen." sagte Toshiya und sah zum Schulgebäude "Ich hab keine Lust dem Hausmeister helfen zu müssen." Angewiedert verzog er das Gesicht und machte sich auf den Weg zum Unterricht. Kyo und Die sahen sich noch ein letztes Mal in die Augen und folgten Toshiya. Shinya wollte ihnen hinterher, doch konnte er es nicht, weil die beiden starken Arme ihn immer noch gefangen hielten. "Kommt ihr zwei Turteltauben jetzt endlich?" rief Kyo zurück und blieb stehen um auf die beiden Angesprochenen zu warten. Kaoru zuckte mit den Schultern und nahm einen Arm von Shinya, ließ den anderen jedoch auf seiner Hüfte und zog Shinya mit sich zu dem blonden Giftzwerg. Kapitel 5: Kapitel 5: Books and Trust ------------------------------------- So, hier ist das nächste Kapitel, es hat zwar etwas gedauert, aber nun ist es fertig. Es ist etwas kaotisch geworden.^^ Jetzt nur noch Viel Spass! Shinya ließ sich von Kaoru durch die vielen, für ihn noch immer fremden, Korridore führen, um in den Erdkunderaum zu seiner ersten Erdkundestunde an dieser Schule zu gelangen. Als er den großen Raum betrat suchte er automatisch nach einem abgeschiedenen Platz, fand auch einen bisher unbenutzten Stuhl in der hintersten Ecke des Raumes. Kaum hatte er sich auf ihm niedergelassen, hörte er den Stuhl neben sich knarren, sah auf und erblickte das grinsende Gesicht Kaorus "So eine Schönheit wie dich kann man doch nicht alleine hier hinten sitzen lassen, das ist doch zu gefährlich, bei den ganzen Notgeilen Arschlöchern, die sich hier herumtreiben!" Shinya verdrehte die Augen und sah zur Seite, bis Kaoru ihm unters Kinn fasste und sein Gesicht zu sich drehte "Hey, wieso bist du denn so schüchtern? Du kannst uns ruhig anschauen, wir beißen nicht!" Von hinten ertönte ein typisch kyotischer Kampfschrei, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Scheppern und einem verzweifelten Hilfeschrei Dies. "Naja, bis auf das Warumono, da wäre wohl eher Vorsicht angesagt." Bemerkte Kaoru trocken, worauf Shinya zum ersten Mal in der neuen Schule leicht lächeln musste, was Kaoru einen zufriedenen Seufzer entlockte, da dieser sich schon gefragt hatte, ob der jüngere das Lächeln verlernt hatte. "Du solltest öfter lächeln, das steht dir besser als dieser ernste Gesichtsausdruck." In diesem Moment sprangen Die und Toshiya über Shinyas Tisch und versuchten verzweifelt sich zu zweit hinter Kaoru zu verstecken. Einen Sekundenbruchteil später krachte ein kleines wutschnaubendes Etwas mit ungeheurer Wucht gegen den Tisch und fauchte die beiden flüchtenden an. "Kaoru, so unternimm doch etwas!!!" kreischte Toshiya. Kaoru fasste ihn am Kragen, schob ihn wortlos vor sich, ließ ihn los und trat zurück. "Du Arsch!" brüllte Toshiya verzweifelt und versuchte sich hinter Die zu verstecken, welcher sich jedoch entschieden hatte, den kleineren als Schutzschild zu benutzen. Nachdem sie bei dieser Rangelei mit den Köpfen zusammen geknallt waren und sich einen Moment lang benommen angeblinzelt hatten, schob Die Toshiya hinter sich, zerrte Shinya von seinem Stuhl und übertrug ihm kurzerhand das Amt des Schutzschildes. Kyo hatte die improvisierte Blockade inzwischen überwunden, indem er einfach drunter durchkletterte, was bei Die und Toshiya für einen entsetzten Aufschrei sorgte. Das Warumono stürzte fauchend unter dem Tisch hervor und war drauf und dran sich über Shinya herzumachen, der kreidebleich von Die vor ihm und Toshiya stand, als er im letzten Moment von Kaoru zur Seite gerissen wurde und das wutschnaubende blonde Monster mit voller Wucht auf Die und Toshiya prallte, mit denen er unter wütendem Fauchen und panischen Schreien zu Boden ging. "Hört mal, Leute, bringt euch meinetwegen um, aber lasst Shinya da raus!" rief Kaoru und setzte sich mit Shinya wider auf seinen Platz. Doch die anderen Drei schienen nicht zuzuhören. Big Red hatte es unter Aufbietung all seiner Kräfte fertig gebracht das wild um sich schlagende, kratzende und beißende Etwas zu Boden zu ringen, kniete auf seinen Armen und versuchte ihn mit Schwamm und Tafellappen zu knebeln, während Toshiya auf seinen Knien saß und krampfhaft versuchte diese zu bändigen. Die Klassentür flog krachend auf. Der Klassensprecher trat ein und augenblicklich wich der ohrenbetäubende Geräuschpegel einer drückenden Stille. Der Klassensprecher hob die linke Augenbraue, als er den noch immer wild um sich schlagenden und gegen den improvisierten Knebel anschreienden Kyo und die beiden hoch geschreckten, sehr ertappt wirkenden Mitschüler auf ihm, erblickte und bedachte die drei Raufbolde mit einem tadelnden Blick. Er knallte das Klassenbuch auf das Pult, warf einen Blick in die Runde und verkündete: "Die Abt ist krank, doppelte Freistunde!" Die Klasse brach in Jubelgeschrei aus, ebenso Die und Toshiya, die sich überglücklich, da sie ihre Hausaufgaben sowieso nicht hätten vorzeigen können, um den Hals fielen und von Kyo, der sich in Sekundenschnelle von seinem Knebel befreit hatte, mit Tritten, Schlägen und Würgeattacken für ihre Unachtsamkeit bestraft wurden. Kaoru stand seufzend auf, schritt zu dem menschlichen Knäuel aus fauchenden und jammernden Körpern, das nun von einer Staubwolke umgeben war, langte treffsicher hinein und zog ein fauchendes, wie wahnsinnig um sich schlagendes blondes Tierchen heraus und setzte es sanft auf den Tisch. "Hör mal, das reicht, meinst du nicht? Schau dir die Trauergestalten doch mal an!" Er wies auf die beiden wimmernden und zuckenden Gestalten auf dem Boden. Das Warumono schnaufte noch immer, schien sich aber langsam zu beruhigen. Kaoru trat an Shinya heran, schlang seinem Schützling die Arme um die Hüften und schlug vor, die freie Zeit in der Bibliothek zu verbringen. Auf dem Weg dorthin kam Shinya eine Frage und er trat an Die und Toshiya heran, die sich mit schmerzverzerrten Gesichtern die verschiedensten Körperteile hielten. "Sagt mal, was habt ihr mit ihm gemacht, dass der in so kurzer Zeit so ausrastet?" Die beiden lächelten ihn gequält an und Toshiya antwortete, nachdem er einen vorsichtigen Blick auf das blonde wesen geworfen hatte, das vor ihnen herstapfte "Ich denke, wir haben ihn einmal zu oft kawaii genannt." Kaoru nickte mitfühlend während Shinya sie erstaunt ansah, da er so verrückte Menschen, wenn man sie überhaubt als solche bezeichnen konnte, noch nie gesehen hatte. Die sah Kaoru von der Seite her an. "Was willst du eigentlich in der Bibliothek?" Kaoru grinste. "Na, wir haben gleich Geschichte und wie ich euch Strategen kenne, hat keiner von euch die Hausaufgaben, oder?" Die wurde noch blasser als er es dank Kyos Attacke ohnehin schon war. "Scheiße..." murmelte er. In der Bibliothek angekommen packte Kaoru seine Geschichtsbücher und -hefte aus, um Die und Toshiya abwechselnd über den Stoff zu informieren und sie abschreiben zu lassen. Shinya und Kyo, mit dem festen Vorsatz alleine zu lernen, schritten zwischen den Bücherregalen auf und ab, um die zu dem Thema passenden Bücher ausfindig zu machen. Kyo wurde als erster fündig. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte mit den Fingerspitzen ein unverschämt fest sitzendes Buch aus dem Regal zu ziehen, was sich als großer Fehler erwies. Shinya, der die andere Seite des Regals durchsuchte, hörte ein lautes Fluchen, gefolgt von einem Poltern und sah erschrocken, wie sämtliche Bücher aus dem Regal zur anderen Seite herauskippten. Er ging sofort um das Regal herum und sah Kyo, der, unter einem Haufen Bücher begraben, eifrig damit beschäftigt war alle möglichen und unmöglichen Flüche, die sein Wortschatz zur Verfügung stellte herunter zu spulen und das waren extrem viele. Er schaffte es gerade noch ein Lachen vor dem blonden zu verstecken, als dieser auch noch anfing wild auf die Bücher einzutreten und beruhigte den blonden Wildfang. Den Rest der Freistunde verbrachten sie mit dem Einräumen. Als sie endlich die letzten Meter Regal füllten hörten sie ein lautes Gähnen hinter sich. Toshiya und Die hatten ihre Nachhilfestunde bei Papa- Kaoru beendet und waren nun auf der Suche nach den anderen. Die streckte seine steifen Glieder "Ey, Warumono, wo hast du denn das Feilchen her?" fragte er und zeigte auf Kyos linkes Auge, das nach einer unheimlichen Begegnung mit einem Buchrücken (Titel: Die Legende über das Reich der vier Götter Seiryuu, Byakko, Suzaku und Genbu) begonnen hatte sich zu verfärben. "Ebay!" giftete Kyo seinen Koi an. Die grinste, konnte vor seinen Freunden seine Sorge um den kleinen Blondschopf jedoch nicht verbergen. Keine zwei Minuten später war das ungleiche Pärchen tief in einen liebevollen (?) Ehestreit versunken und Shinya räumte seufzend alleine weiter auf. Plötzlich spürte er warmen Atem in seinem Nacken und kurz darauf warme Lippen, die sanft an seinem Hals saugten. Das ganze wurde von einer Hand, die sich den Weg an seiner Wirbelsäule hinunter zu seinem Gesäß suchte, ergänzt. Er fuhr erschrocken zusammen und riss bei der Bewegung einen Haufen Bücher aus dem Regal darüber, welche lärmend zu Boden fielen. "Hey, Vorsicht! Was bist du denn so nervös? Du brauchst keine Angst zu haben, das hab ich dir doch gerade noch erklärt!" Shinya warf Kaoru einen giftigen Blick zu, der dem Deathglear von Kyo in nichts nachstand, und bückte sich um die Bücher auf zu heben. Kaoru schob die Hände in die Hosentaschen seiner Jeans und zog einen Schmollmund "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken, war doch nur Spaß!" Shinya sah Kaoru misstrauisch von der Seite her an. "Hast du dich gerade ernsthaft entschuldigt?" fragte er, während er sich streckte um die Bücher in das hohe Regal zu stellen, aus dem sie gerade heraus gefallen waren. Dabei rutschten die ausgestellten Ärmel seines Hemdes ein Stück nach oben und gaben den Blick auf einen Verband frei, der sich an den Innenseiten der Handgelenke bereits rot verfärbt hatte. Kaorus Augen weiteten sich erschrocken "Was ist das denn?" Shinya zuckte erschrocken zusammen und versuchte seine Handgelenke wieder in den Ärmeln zu verbergen, doch Kaoru war schneller und ergriff ihn an den Händen "Lass mich, da ist nichts!" rief Shinya und versuchte vergeblich sich loszureißen. Kaoru starrte nur weiter auf die blutverschmierten Verbände "Ach so, und was soll das dann bitte schön sein?!" mit blitzenden Augen sah er auf. Shinya konnte in seinem Blick Wut und Sorge erkennen, aber da war noch etwas. Angst. In Kaorus Augen konnte man die Angst um seinen Freund ganz klar erkennen. Er wollte gerade eine Erklärung verlangen, als hinter ihm ein schriller Schrei erscholl, das Energiebündel - besser bekannt als Toshiya - ihm quietschend auf den Rücken sprang und ihn zu Tode erschreckte. Shinya nutzte diese Gelegenheit um sich los zu reißen, zum Tisch zu rennen, seine Tasche zu schnappen und in Richtung Tür zu stürmen. In seiner Eile bemerkte er das kleine blonde und das große rote Etwas, die in ihrer Ehekrise den Gang versperrten, zu spät, als dass er hätte bremsen können. So prallte er mit voller Wucht gegen Dies breites Kreuz, der wiederum gegen Kyo fiel und ihm bei der Gelegenheit das zweite Feilchen verpasste. Die Zeit, die Shinya brauchte um sich auf zu rappeln hatte Kaoru dazu genutzt, sich aus Toshiyas Fängen zu befreien. Als Shinya weiter der Tür entgegen stolperte, hatte Kaoru bereits die Verfolgung aufgenommen. Er stieg über das am Boden liegende Pärchen hinweg und rannte hinter Shinya den Flur hinab. Am Ende des Flurs holte er den jüngeren ein, packte ihn am Arm und zog ihn in die Toilette rechts von ihnen. ***** "Du idiotischer Riesen-Baka!! Was sollte das denn?!" brüllte Kyo. Die sah ihn verzweifelt an. "Hey, das war doch nicht meine Schuld! Shinya hat mich..." "Oh mein Gott!" quietschte es von hinten. Kyo drehte sich um "Wo hast du denn die Feilchen her?" brachte Toshiya keuchend hervor und versuchte sich von seinem Lachanfall zu erholen. Kyos Blick verfinsterte sich weiter, als Dies grinsendes Gesicht über ihm auftauchte "Das linke ist von ebay und das rechte aus dem Quellekatalog. Beide zusammen nur 2, 99!" grinste er und zeigte nacheinander auf die "frisch erworbenen Artikel" diese Bemerkung war ein riesiger Fehler, wie Die keine 2 Sekunden später am eigenen leib erfahren musste. Auch zehn Minuten später war noch immer der Markerschütternde kyotische Schrei im Duett mit Toshiyas quietschender Lache und Dies verzweifeltem Wimmern im ganzen Flur deutlich vernehmbar. ***** Nur auf einer Toilette herrschte eisige Stille, die sich auch nicht änderte, als es zur Pause klingelte. Nachdem das Getrampel der Schüler, die in die Pause eilten verklungen war, seufzte Kaoru und brach das Schweigen "Also, was ist los?" Shinya sah auf den Boden "Nichts ist los!" "Achso! Und du schneidest dir nur aus Spaß an den Armen herum?" Shinya hatte einen Punkt auf dem Boden fixiert und starrte ihn an, als würde er sich wünschen, dass sich der Boden dort auf tat und ihn verschlang. Kaoru beugte sich vor, legte eine Hand unter das Kinn des jüngeren und hob sein Gesicht, um ihm in die Augen zu sehen "Was ist passiert?" Shinyas Augen füllten sich mit Tränen, die er mühsam zurück kämpfte, während er die Lippen zu einem blassen Strich zusammenpresste. Als er nicht antwortete fragte Kaoru weiter "Wieso wolltest du dich umbringen? So etwas muss doch einen Grund haben." Einzelne Tränen erkämpften sich den Weg aus Shinyas Augen und liefen ihm über die blassen Wangen. Sanft strich ihm Kaoru über die Wangen und wischte die Tränen weg. Nun hielt Shinya es nicht mehr aus. Der ältere war so sanft, er schien genau zu wissen, wo es ihm schmerzte und nutzte diesen Vorteil. Egal was er sagte oder tat, er schaffte es immer wieder ein Gefühl in Shinya auszulösen, das dieser schon für immer verloren geglaubt hatte. Shinya schlug sich die Hand vor den Mund um ein Schluchzen zu unterdrücken und spürte, wie ihm die Tränen nun in Strömen über die Wangen liefen. Plötzlich spürte er, wie Kaoru ihn in den Arm nahm. Sein Körper war so warm, seine Berührung so sanft. Kaorus Hand fuhr ihm zärtlich durch das Haar "Hattest du Probleme in deiner alten Schule?" fragte Kaoru leise "Auch." Schluchzte Shinya. "Unglücklich verliebt?" Shinya überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf "Iie." Vorsichtig fragte Kaoru weiter "Probleme zu Hause?" Nun brachen bei Shinya alle Dämme. Er knickte ein, sank zu Boden und weinte Hemmungslos. Kaoru setzte sich zu ihm, nahm ihn in den Arm und strich immer wider zärtlich über seinen Rücken. Shinya vergrub sein Gesicht in Kaorus Mantel und ließ seinen Tränen freien Lauf. Sein Körper zitterte als stände er unter Strom, was den älteren dazu veranlasste den dünnen Körper noch fester an sich zu drücken. Den jungen so zu sehen zerriss ihm das Herz, innerlich verfluchte er denjenigen, der Grund für das Leid des anderen war und schwor sich Shinya von nun an vor allem Leid zu bewahren. Nach einiger Zeit hatte Shinya sich so weit beruhigt, dass er reden konnte. Er wollte Kaoru die Wahrheit erzählen, da er ihm nach diesen Weinkrämpfen sowieso mehr Vertrauen entgegen brachte, als jemals einem Menschen zuvor, seinen Bruder ausgeschlossen. "Vor einigen Monaten... war mein Bruder in einen Autounfall verwickelt.... Er war auf der Stelle tot..." sagte er mit erstickter Stimme. "Er war dir sehr wichtig, hai?" fragte Kaoru mitfühlend. Shinya nickte "Das und noch vieles mehr. Er war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte. Es ist einfach zu schwer jetzt ohne ihn klar kommen zu müssen. Ich wollte einfach wieder zu ihm, all das hier hinter mir lassen..." Brachte er mühsam heraus und vergrub das Gesicht an Kaorus Schulter. Dieser schwieg und hielt ihn sanft aber fest in den Armen. Shinya genoss die Umarmung und ließ die Tränen fließen. Wie hatte er das vermisst! Als Shinya sich wieder beruhigt hatte, schob Kaoru diesen vorsichtig von seiner Schulter und sah ihm forschend in die Augen "Hör mal, solltest du mal wieder jemanden brauchen und sei es nur um nicht alleine zu sein, du kannst immer zu mir kommen, hai?" Shinya nickte. "Gut." Kaoru lächelte den jüngeren aufmunternd an und strich ihm sanft durch die Haare "Glaubst du, du kannst so zum Unterricht?" fragte er leise und wischte ihm die Tränenspuren von den Wangen. Shinya nickte wieder. Er versuchte auf zu stehen, was sich als recht schwierig erwies, da sein Körper vom vielen Weinen erschöpft war und ihm die Beine wegknickten. Kaoru reagierte schnell und konnte Shinya noch auffangen. "Komm, ich helfe dir" sagte er, gab Shinya einen sanften Kuss auf die Stirn, legte sich einen Arm des jüngeren um die Hüfte und seinen eigenen stützend um die Hüfte des jüngeren, der sich dankbar an die Schulter seines Begleiters lehnte und die Augen schloss. So gingen sie durch die Gänge der Schule, jeder in seine Gedanken vertieft und genossen das Gefühl dem jeweils anderen so nah zu sein. Kapitel 6: Kapitel 6: A normal schoolday ---------------------------------------- 'hayou! Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel! Gomen, es sollte eigentlich nicht so lange dauern, aber ich war einfach zu faul zum abtippne ^^v ich verspreche mich zu bessern! zu diesem kapitel habe ich eigentlich nur noch zu sagen: VIEL SPASS!! Kaoru klopfte zaghaft an die Tür und betrat mit Shinya den Klassenraum. Die Lehrerin unterbrach ihren Vortrag über die französische Revolution und sah verwundert zuerst auf die Uhr und dann auf die beiden, gerade eingetretenen Personen. "Ihr seid 20 min. zu spät!" stellte sie fest und sah Kaoru in die Augen. "Habt ihr eine Entschuldigung? Und, was ist mit deinem Freund los?" fragte sie, als sie an Kaoru vorbei auf den immer noch verheult aussehenden Shinya sah. "Es ist alles in Ordnung, er ist die Treppe herunter gefallen." Erklärte Kaoru hastig. //Beschissene Erklärung, Kaoru. Ganz beschissene Erklärung!// dachte er grimmig, während er mit Shinya zu ihren Plätzen in der letzten Reihe ging. Als sein Blick auf die anderen Mitschüler, die in der letzten Reihe saßen fiel, musste er unwillkürlich grinsen. Toshiya, der am anderen Ende saß, starrte gedankenverloren aus dem Fenster, während sein Tischnachbar Miyavi ihm die Fingernägel lackierte. Links neben Miyavi bemühte sich ein aufgewühlter Die um die Aufmerksamkeit des kleinen strubbeligen Blondschopfes, der Die weiterhin ignorierte und vorübergehend taub zu sein schien. Während Kaoru sich setzte, verlor Big Red endgültig die Nerven, fasste Kyo unters Kinn, drehte seinen Kopf zu sich und versiegelte den kleinen Schmollmund, den sein Koi gerade zum Protest öffnete, mit einem langen Kuss. Kaoru verdrehte die Augen. Nur, weil sie in Geschichte seit ewigen Zeiten an ein und dem selben Thema kauten und der Unterricht langweilig war, hieß das noch lange nicht, dass die beiden sich aufführen konnten, als wären sie alleine zu Hause. Er drehte sich wieder zu Shinya. Der jüngere war so weit zusammengesunken, dass Stuhl und Tisch geradezu überdimensional groß erschienen. Kaorus Herz krampfte sich zusammen. Was hatte der kleine alles erleiden müssen? //Keine Angst, Shinya. Ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder so leiden musst. Das verspreche ich dir!// dachte er, zog seinen Stuhl näher an Shinya heran und legte ihm den Arm um die zitternden Schultern. Shinya kuschelte sich automatisch näher an den warmen Körper und Kaoru begann ihm beruhigend über den Kopf zu streichen, wodurch Shinya sich langsam beruhigte. Plötzlich ertönte ein so lautes Fauchen neben ihm, dass er erschrocken zusammen fuhr. Kyo hatte sich breitbeinig auf den Schoß des Rothaarigen platziert, nestelte an den letzten Knöpfen seines Hemdes, das er schließlich über die Schultern des großen schob und machte tatsächlich Anstalten seinem liebsten das Ohr ab zu beißen. Die zischenden Laute, die er dabei von sich gab, hatten sogar die Lehrerin aus ihrer Trance geweckt (was eine ziemliche Leistung war, da sie normalerweise sogar das Klingeln der Schulglocke überhörte). Blitzartig stand sie direkt vor Dies Tisch. "Was in drei Teufels Namen, soll das?" "Ich kann nichts dafür! Es will mich fressen!" rief Die verzweifelt um sich zu verteidigen, da der Blick, den seine Lehrerin ihm nun zu warf ohne weiteres mit dem Deathglear Kyos mithalten konnte. Seine Argumente schienen allerdings nicht gerade glaubwürdig, da Die seine linke Hand in Kyos Haaren vergraben hatte, während er die andere unter das Hemd des anderen geschoben hatte und dort weiterhin den Rücken seines Kois liebkoste. "Raus! Alle beide!" donnerte die Lehrerin. "Aber...hörn' Sie doch, ich bin hier das Opf- aahh!!" Kyo hatte seine spitzen Zähne genüsslich in Dies Hals versenkt. Die Klasse kicherte und grinste, als Kyo seine Hand zusätzlich im Schritt seines Kois verschwinden ließ, der an dem Gesicht seiner Lehrerin erkannte, dass das, was sich da anbahnte, eine ungleich größere Gefahr darstellte, als die schmerzhaften Liebesbeweise seines kleinen Monsters. Er schluckte und fasste das protestierend fauchende blonde Tierchen auf seinem Schoß um die Taille, stand auf und verschwand so schnell er konnte aus dem Klassenraum. Kurz bevor die Tür ins Schloss fiel konnte Kaoru noch erkennen, wie Kyo seine Lippen auf die seines Kois presste und sie sich zusammen in die nächste Ecke verzogen. Er schüttelte den Kopf. Als Kyos privates und heiß geliebtes Lieblingsspielzeug, hatte Big Red wirklich einiges zu ertragen. Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass die Beiden aufgrund mangelnder Konzentration vor der Tür landeten. Nicht, dass Die mit der Beziehung nicht zufrieden wäre, er liebte sein Warumono über alles. Das einzige, was darunter litt waren seine schulischen Leistungen. Der Rest der Stunde verlief erstaunlich ruhig. Die Lehrerin sah sich nicht ein einziges Mal gezwungen, vor die Tür zu treten und dem ungleichen Pärchen eine Aufgabe zu erteilen, damit sie wenigstens leise genug waren, um sie im Klassenzimmer überhören zu können. Nach der Stunde machten sich Toshiya und Miyavi unverzüglich auf den Weg in die Raucherecke, wo sie bereits von einem überwältigende Zufriedenheit ausstrahlenden Kyo und einem etwas gerädert wirkendem Die erwartet wurden. "Hallo, die Damen!" grüßte Big Red die Neuankömmlinge. Toshiya tippte grinsend auf die zahlreichen dunkelroten Stellen, die den Hals des Roten zierten. "Was'n mit dir passiert? Unter die Blutsauger gefallen?" "Halsabschneider, lass mir wenigstens meine Mückenstiche!" grummelte Die. Toshiyas Grinsen wurde nur noch breiter, wenn das überhaupt möglich war. "Gehe ich recht in der Annahme, dass wir von ein und der selben, kleinen, strubbeligen, blonden und stech- oder sollt ich besser sagen- beißwütigen Mücke sprechen?" "Toshimasa, heute noch ganz nach Hause zu kommen?" schaltete sich besagtes Insekt ein. "Meine Ma hat mich heute für's Mittagessen eingeplant und da benötige ich die Mitarbeit des kompletten Körpers, also, ja, ich denke, ich sollte ganz sein, warum?" "Rein informative Frage." Brummte Kyo und funkelte Toshiya aus seinen dunklen Augen ärgerlich an. Der fröhliche Schwarzhaarige schien in dieser Aussage eine Herausforderung gerochen zu haben und nahm diese natürlich sofort an. "Was mich ja neben Kyo-samas unmessbarer Weisheit schon immer am meisten fasziniert hat, ist seine unbändige Neugier! Seht euch nur mal dieses strubbelige süße Köpfchen mit diesen aufgeweckten katzenartigen Augen an! Das ist voll mit Wissen, es füllt sich immer mehr und wenn es erstmal so schlau ist, wie wir, dann ist der Kopf größer als der Rest!" Die und Miyavi zogen unwillkürlich scharf die Luft ein. Das roch nach Ärger! Kyo hob langsam den Kopf. "Auch noch frech werden, was? Da hat wohl einer Todessehnsucht!" mit einem Angst einflößenden Gesicht stach er dem Jüngeren seinen Finger in die Rippen. "Neiiiin, bitte nicht!!!" quietschte Toshiya und rannte davon, gefolgt von einem fauchenden blonden Etwas, das ihn am Ende des Hofes einholte und in einem Knäul aus Gliedmaßen mit ihm zu Boden ging. Die beobachtete die Beiden und schüttelte lächelnd den Kopf //Mein kleines Energiebündel! Selbst, wenn du mich eines Tages wirklich auffressen solltest, ich werde bis dahin bei dir bleiben! Was sollte ich ohne dich auch machen?// Miyavi schnippte gegen seine Stirn und holte ihn damit zurück auf den Boden der Ttsachen. "Hallo? Erde an Die-baka!" "Höh?" "Wo ist Kao-san?" "Der meinte zu mir, er wolle gleich nachkommen!" Kaum hatte die zu Ende gesprochen als Kaoru und Shinya ebenfalls in die Raucherecke kamen. "Na, kommt ihr auch noch?" Big Red grinste über beide Ohren und steckte sich eine Zigarette an. "Tut mir ja leid, aber wir haben besseres zu tun, als wild rumzufummeln!" als auch er die zahlreichen roten flecken an dies hals bemerkte konnte er sich ein grinsen nicht verkneifen und zeigte auf eben diese "Mückenstiche". "Aber anscheinend hat es sich ja gelohnt." "Um dich zu beruhigen: ja, das hat es! Aber du brauchst jetzt nicht so zu tun, als hättest du großartig aufgepasst. So weit ich es gesehen habe warst du ja ziemlich mit unsrem Chibi beschäftigt..." das Hentaigrinsen auf Dies Gesicht wurde noch breiter und er sah erwartungsvoll von Kaoru zu Shinya, der sogleich rot wurde //UNSEREM Chibi? So langsam ist es schon merkwürdig. Sie sind so anders, als die anderen, sie behandeln mich wie jeden anderen auch. das ist so neu...// während Die sich bemühte Kaoru aus der Reserve zu locken, driftete Shinya immer weiter davon //Ich könnte mich sogar daran gewöhnen, aber ich habe Angst. ich habe Angst, dass auch sie mich verletzen könnten, wie so viele andere zuvor und das würde ich nicht ertragen, ich wurde so oft verletzt und irgendwann hab auch ich meine Grenzen erreicht. Aber, sie sind mir schon jetzt so sehr ans Herz gewachsen, dass ich nicht glaube, dass ich ohne sie leben könnte, soll ich es vielleicht doch versuchen?//für einen kurzen Moment genoss er das Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, wenn er daran dachte wieder Freunde zu haben. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen betrachtete er die anderen, bis sein blick schließlich auf dem Gesicht des großen, blonden hängen blieb. //Er hat so einfühlsam reagiert, als ich ihm von Shuichi erzählt habe, dafür werde ich ihm immer dankbar sein. Er ist der erste, der meinen Schutzschild durchbrochen hat. Sollte ich es vielleicht wirklich versuchen ihnen zu vertrauen...// "Oi, Shinya! Wo bist du denn mit deinen Gedanken?" Shinya fuhr erschrocken zusammen, als er Dies Stimme so nah an seinem Ohr vernahm. "Oh, ähm... nirgendwo." Antwortete er ziemlich verwirrt. Und wurde wieder mal rot, als Die skeptisch eine Augenbraue in die Höhe zog. "Ich hoffe, dass du es mir nicht übel nimmst, wenn ich dir das jetzt nicht glaube. Aber ist ja auch egal. Ich möchte dir jemanden vorstellen, ihr habt euch wahrscheinlich schon gesehen, aber wir hatten leider noch keine Zeit euch einander vor zu stellen. Shin, das ist Miyavi. Miya, darf ich vorstellen? Shinya, unser Neuzugang" leider konnte Big Red sich nicht zurückhalten und fügte breit grinsend noch "Und Kaos neues Lieblingsspielzeug" hinzu, worauf er von dem älteren eine saftige Kopfnuss verpasst bekam. "Komm, Shin. Lass uns gehen, wir haben besseres zu tun als Dies sinnlosen Gedankegängen zu lauschen." Grinsend legte er ihm einen Arm um die schmalen Hüften und zog ihn mit sich. Miyavi seufzte. "Da hat Shinya aber wirklich 'nen Dussel mit Kao! So, wie der den Kleinen bemuttert!" "Eifersüchtig?" grinste Die. "Nö, keine Spur! Ich denk ma, das ist eher dein Part, hai?" "Nani?" Miyavi nickte zu Toshiya und Kyo herüber, die sich ein paar Meter weiter im Dreck wälzten. Die lächelte "Kann ich gut mit leben! Jedes Warumono muss sich mal so richtig austoben." Miyavi lachte "Mit euch beiden scheint es ja wirklich perfekt zu laufen!" "Och, perfekt nicht, wir streiten uns auch schon mal, aber das gehört meiner Meinung nach dazu." "Stimmt! Du hast echt Glück!" "Hey, hör ich da etwa doch so was, wie Neid?" Miyavi lächelte "Iie, wahrscheinlich hast du recht, aber ist so etwas nicht beneidenswert? Ihr scheint euch einfach so, vollkommen ohne Worte zu verstehen! Kami-sama, solche Beziehungen gibt es nicht oft! Ich freu mich wahnsinnig für euch!" Die lächelte verlegen. "Jetzt hör schon auf, gleich wird ich rot!" "Die-baka, du bist rot!" Miyavi zupfte Big Red ein Haar aus seiner feuerroten Mähne "Au! Was fällt dir ein?" empörte sich dieser und startete einen Rachefeldzug gegen seinen schwarzhaarigen Freund. Miyavi duckte sich lachend unter Dies Hand weg und versuchte vergeblich zu entfliehen. Dann ertönte die Schulglocke. Miyavi atmete erleichtert auf. "Miya-baka, da hast du aber Schwein gehabt! Das hol ich Morgen alles nach!" versprach Die grinsend. Dann drehte er sich um, pflückte seinen Liebling von dem laut zeternden Toshiya herunter und verschwand eng umschlungen mit ihm in der Sporthalle. ***** Shinya steckte mit zitternden Fingern den Schlüssel ins Schloss. Er öffnete die Tür und ließ Kaoru eintreten, bevor er selbst folgte und die Tür hinter sich schloss. Er führte seinen Freund ins Wohnzimmer und bat ihn Platz zu nehmen. "Möchtest du was trinken?" fragte er. "Iie, lass mal, mach dir keine Umstände!" antwortete Kaoru und zog den Jüngeren, bevor er eine Chance hatte zu protestieren neben sich auf das Sofa. "Setz du dich erstmal hin. Ich mach uns was zu trinken. Wo ist die Küche?" Shinya wollte protestieren, doch Kaorus blick lies jeden Protest ersticken. "Den Flur runter, die zweite Tür links." "OK." Kaoru verschwand und tauchte wenig später mit zwei Gläsern Orangensaft wieder auf. Er gab dem Jüngeren ein Glas und setzte sich neben ihn. Dann lehnte er sich zurück und betrachtete ihn von der Seite. Dieser hatte seine Hände um sein Glas gekrallt, sodass die Fingerknöchel weiß hervor traten und starrte es an, als hätte er Angst, es verschwände sobald er seinen Blick abwendete. Kaoru seufzte. "Wie ist dein Bruder denn gestorben?" Shinya sah auf und starrte ihn an. "Wenn du nicht darüber reden willst, ist das in Ordnung! Ich dachte nur, es sei vielleicht gut für dich alles immer nur in dich rein zu fressen. Vielleicht tut es dir ja mal ganz gut dich auszusprechen!" warf Kaoru nervös ein. Verdammt, wieso musste er auch immer ins Fettnäpfchen treten? Shinya wandte den Blick wieder ab. "Daijobu, lassen wir das Thema, hai?" sagte Kaoru leise. Shinya schwieg. //Kaoru, das hast du wirklich toll hingekriegt! Gerade hattest du es geschafft ihn halbwegs aufzubauen und jetzt machst du alles wieder kaputt! Stolze Leistung mein Lieber!// "Es war Donnerstag..." Kaoru sah entgeistert auf. Shinya starrte auf sein Glas, als spiegelte sich dort die Vergangenheit wieder, die sich tief in sein Herz gebrannt hatte. "Donnerstags hatte ich immer früher Schluss als mein Bruder, weil er noch AG hatte." Sein Blick war glasig und es schien, als hätte er Kaoru vergessen und sei in die Welt seiner Erinnerungen abgetaucht. "Ma war nur kurz nach Hause gekommen um ein paar Unterlagen zu holen und mir zu sagen, dass ich mir etwas auftauen sollte. Dad würde erst spät nach Hause kommen und Shuichi mitbringen. Gegen Sechs Uhr sollte Shuichi eigentlich zurück kommen, es war nicht ungewöhnlich, dass er spät zurück kam, weil er manchmal noch bei Freunden war, aber er rief mich jedes Mal vorher an, damit ich wusste, wo er war und mir keine Sorgen machte. Aber diesmal hatte er nicht angerufen. Niemand hatte angerufen. Um halb acht versuchte ich ihn auf seinem Handy zu erreichen, aber er ging nicht ran. Zu der Zeit war er längst tot. Ich ahnte, dass etwas passiert war, weil er mich nie im ungewissen gelassen hätte und rief meinen Vater an. Auch er nahm nicht ab. Zu dem Zeitpunkt kämpften die Ärzte um sein Leben. Schließlich rief ich meine Mutter an. Sie war total aufgelöst und begrüßte mich mit dem Satz, dass sie mich total vergessen hätte. Sie sagte, wenn ich mich von meinem Bruder und meinem Vater verabschieden wolle, sollte ich sofort ins Krankenhaus kommen. Dann legte sie auf. Das Krankenhaus lag am anderen Ende der Stadt und der Bus fuhr erst in zwei Stunden, wie sollte ich schnell genug dahin kommen? Ich entschied mich schließlich dazu zu laufen. Auf dem Weg dorthin malte ich mir die verschiedensten Sachen aus und betete, dass nicht das schlimmste zutreffen würde. Aber meine Gebete sind ja noch nie erhört worden. Als ich im Krankenhaus ankam und der Frau an der Rezeption meinen Namen und mein anliegen genannt hatte, sah sie mich mitleidig an. Bei diesem Blick bekam ich fürchterliche Angst. Während sie mich zur Not-OP brachte wurde meine Angst immer größer und meine Hoffnung immer kleiner. Dann blieb die Schwester vor einer Tür stehen, sah mich bedeutungsschwer an und öffnete sie. Der Raum dahinter war ganz weiß. Die Decke, die Wände, das Bett, alles. Das einzige, das daraus hervor stach war der dunkle Mantel meiner Mutter, die weinend an dem Bett saß. Mir wurde furchtbar kalt. Ich ging langsam auf das Bett zu. Eigentlich hatte ich Angst davor hin zu sehen, aber ich tat es dennoch. Da lag mein Bruder. Sein Gesicht war genau so weiß wie das Kissen, auf dem sein Kopf lag. Seine Augen waren geschlossen. Später erzählte jeder, wie friedlich er ausgesehen habe. Ich hab sie nie verstanden. Er wirkte so kalt und leer. Ich hab seine Hand genommen. Früher war sie immer warm gewesen. Jetzt war sie eiskalt. Irgendwann ging die Tür auf und ein Arzt kam rein. Ich fragte was geschehen war. Er sah mich erst verwundert an, warum ich als sein Bruder noch nicht bescheid wusste, erzählte es mir dann aber. Ein betrunkener LKW-Fahrer war auf die falsche Fahrbahn geraten und frontal mit dem Wagen meines Vaters zusammengeprallt. Shuichi war sofort tot. Mein Vater starb wenige Stunden später auf dem OP-Tisch an inneren Blutungen. Der Arzt ging wieder nach draußen und nahm meine Mutter mit, damit sie sich von ihrem Mann verabschieden konnte. Ich blieb allein zurück. Dad interessierte mich nicht. Das war mein Bruder, der da lag. Und er war tot, er hat mich allein gelassen!" Tränen rannen stumm über Shinyas versteinertes Gesicht. Kaoru starrte ihn an. Was er da gerade gehört hatte erschütterte ihn zutiefst. Er berührte Shinya, der noch immer auf sein Glas starrte sanft an der Schulter. Dieser zuckte zusammen und zerbrach das instabile Glas, um das er sich schon die ganze Zeit verzweifelt geklammert hatte in seinen Händen. Scherben bohrten sich in seine Hände. Saft und Blut tropften zu Boden. Kaoru war erschrocken hochgefahren, sprintete in die Küche und suchte fieberhaft nach etwas, womit er Shinyas Blutungen stillen konnte, um wenige Sekunden später mit ein paar Trockentüchern zurück zu kommen. Als er das Wohnzimmer betrat sah er, wie Shinya die Hände an den Kopf gepresst hatte und schluchzend zusammengesunken war. Er näherte sich ihm vorsichtig, setzte sich wieder neben ihn und nahm ihn in den Arm. Zum zweiten Mal an diesem Tag ließ sich Shinya in Kaorus Umarmung fallen und weinte. ***** "Suchst du Ärger?" zischte Kyo seine Lieblingsdrohung. "Nein, ich hab nur gesagt, dass ich nicht mit dir zum Nachsitzen geh, weil ich den Scheiß nicht verbockt hab!" verteidigte sich Die. "Na und? Ich hab doch nur die Wahrheit gesagt! Is doch nicht mein Problem, wenn die Spinatwachtel gleich so abgeht!" Die verdrehte die Augen. Kyo hatte die Sensibilität einer Dampfwalze. "Auch, wenn es stimmt, man schmiert seiner Lehrerin nicht unter die Nase, dass sie eine Schlampe sei, weil man sie beim Vögeln mit dem Englischlehrer im Werkraum erwischt hat!" "Aber es stimmt doch!" "Warumono, irgendwann wirst du hoffentlich lernen, dass man in der Welt der Menschen nicht einfach alles sagen kann, nur weil man es denkt und es zufälligerweise richtig ist!" "Jetzt geht's los!" knurrte Kyo. "Ich will dir hier keine Predigt über Verhaltensweisen halten" - Kyo verdrehte die Augen- "ich will dir nur sagen, dass du dir die Suppe eingebrockt hast und sie verdammt noch mal selber auslöffeln kannst!" Die unterbrach sich, um einem Laternenpfahl aus zu weichen. Kyo seufzte. Wenn sein Koi mit irgendetwas nicht einverstanden war konnte er ihn sich echt nicht anhören. Er war eigentlich mit ihm in die Stadt gefahren um sich vom Schulalltag ab zu lenken, aber der Versuch schien wohl gescheitert. Die kehrte an seine Seite zurück. "Also, wegen Mittwoch, das kannst du..." Kyo hielt ihn am Arm fest, stellte sich vor ihm auf die Zehenspitzen und küsste ihn lang und zärtlich. Nach einer Weile löste er sich aus der Umarmung, sah dem älteren tief in die Augen und meinte: "Dass du Baka auch nicht einmal aufhören kannst so'nen Müll zu reden!" Die lächelte und zwickte ihn in die Seite. Kyo wich zurück, knurrte leise, sprang den Rothaarigen an und biss ihm in den Hals. Dieser versuchte sich lachend vor den spitzen Zähnchen Warumonos in Sicherheit zu bringen, als er plötzlich von hinten angerempelt wurde und auf dem Hosenboden landete. Kyo kugelte über ihn und das, was ihn zu fall gebracht hatte hinweg und setzte sich knurrend auf. "Hey! Hast du keine Augen im Kopf oder stehst du auf Ärger?" fauchte er den unbekannten an, der sich gerade verwirrt die Haare aus dem Gesicht strich. "Anscheinend nicht so sehr, wie du, wenn du mitten auf der Straße anfängst mit dem da rum zu machen!" entgegnete er kühl. Er war kleiner als Die, hatte platinblonde Haare, ein hübsches Gesicht und einen zerbrechlich wirkenden Körper. Im Moment begutachtete er den Inhalt der Cola, der nach seiner Begegnung mit Dies Rücken beschlossen hatte sich flächendeckend über seine Kleidung zu verteilen. "Shikuso kuso!" fluchte er leise. Kyo hatte sich in der Zeit aufgerappelt und wutschnaubend vor ihm aufgebaut. "Das mein Lieber, tat ich im blinden Vertrauen auf die Seh- und Reaktionsfähigkeit meiner Mitmenschen und ich weiß nicht was, aber eines von Beiden scheint bei dir gewaltig zu wünschen übrig zu lassen!" Die Gestalt vor ihm hob langsam den Kopf. "Wenn meine Größe so antiproportional zu meiner Klappe stünde, wäre ich persönlich sehr vorsichtig mit meinen Behauptungen, bei wem was zu wünschen übrig lässt und was nicht!" Kyo schnappte nach Luft. Eine solche Masse an Frechheit auf einem Haufen war ihm noch nie über den Weg gelaufen (Toshiya mal ausgenommen). In Dies Kopf schrillten die Alarmglocken. Sein Koi war kurz davor die Beherrschung zu verliere. Blitzschnell war er aufgesprungen und hatte sich zwischen die beiden streitenden gebracht. Er schlang seinen Arm um Kyos Schultern. "Hey, hey, immer mit der Ruhe!" Er drückte seinem kleinen wutschnaubenden Blondschopf einen Kuss auf die Wange. "Wir wollten doch eh grad nach McDoof! Wie wärs, wenn wir beiden erst mal die Straße räumen und dem Herrn in Schwarz zumindest die Cola ersetzen, hm?" "Du bezahlst!" maulte Kyo und starrte den Fremden vernichtend an. Big Red ignorierte diese und streckte dem noch immer am Boden sitzenden lächelnd die Hand entgegen. "Ich bin Die!" stellte er sich vor. "Und das beleidigte Warumono hier heißt Kyo!" Er fuhr dem schmollenden Monster zärtlich durchs helle Haar. "Camui Gackuto!" erwiederte der platinblonde nachdem er sich aufgerappelt und seine Kleidung eher weniger als mehr von Dreck befreit hatte. "Du darfst mich Gackt nennen!" Er wechselte einen Kaninchen-Töter-Blick mit Kyo. "Der da nicht!" Die seufzte schicksalsergeben und setzte sich mit den beiden Streithähnen in Bewegung. Kapitel 7: Kapitel 7: Partys, Pärchen und neue Schüler ------------------------------------------------------ Soooo, hier is nun ENDLICH Chapter 7! Gomen, es hat n Weilchen gedauert, weil ich nicht zu Abtippen gekommen bin, aber jetzt ist es fertig und wenn mich nicht alles täuscht ist es bisher das längste... Nya, was ich aber erwähnen MUSS, ist die Tatsache, dass ich dringend Kommis brauche *bettel* *Totos Bambiblick klau* Ich steck momentan ziemlich im Stress, deshalb kann ich nicht dafür garantieren, dass das nächste schneller kommt ^.^" Aber jetzt wünsch ich euch erstmal viiiieeeeel Spass beim nächsten Kappi und, wie gerade schon gesagt, IHR entscheidet ob es weiter geht oder hier zuende ist. Ich schreibe auf jeden Fall für mich weiter, nur entscheidet ihr, ob ich es online stelle, also: Kommis ^^ sayonara ***** "So so! Dann kommst du sicher an unsere Schule, oder?" Die nahm einen großen Schluck aus seiner Cola und musterte Gackt über den Rand seines Glases hinweg. Er hatte sich lange mit ihm unterhalten und dabei erfahren, dass dieser erst vor kurzem hier her gezogen war. Der neue legte die Stirn in Falten "Bestimmt, nur habe ich leider nicht allzu viel gutes gehört. Die Schule soll ja so ihre Eigenheiten haben...!" Die grinste schief auf seine Cola herab und drehte sie nachdenklich in seinen Händen. "Bringen wirs auf einen Nenner: Die Lehrer sind eine einzige Katastrophe und die Schüler mit Abstand der faulste Haufen der ganzen Stadt, aber wir haben unseren Spaß!" Gackt ließ die linke Augenbraue um mindestens einen Zentimeter nach oben rutschen ""Daran zweifle ich nicht..." "Niveau darf man bei uns nicht erwarten, aber eigentlich kommt jeder zurecht!" fuhr Die fort. Er lächelte Kyo von der Seite her an, der bisher beharrlich seinen Kaffee angeschwiegen hatte. "Kyo darf Mittwoch Nachmittag zur zehnten noch mal antanzen, weil er die Lehrerin ziemlich beschimpft hat-" Gackts rechte Augenbraue folgte dem Beispiel der linken. "-kannst ja mitkommen und dir unsre Anstalt von innen ansehen!" Kyo sah von seinem Kaffee ab und starrte Big Red an, als habe er sich soeben für die Klapse qualifiziert. Gackt und er ignorierten ihn vollkommen. "Das lässt sich einrichten!" meinte der Platinblonde und strahlte Die an. "Na klasse, dann wäre das ja schon mal geregelt!" Er drehte sich zu Kyo und schlug ihm enthusiastisch auf die Schulter. "Und wir zwei gehen jetzt auf die Suche nach einem kleinen Bierchen, hai?" Der Blondschopf grummelte zustimmend. "Kommst du mit?" fragte Big Red sein Gegenüber. "Iie, ich muss morgen früh raus und glaub, es wär besser, wenn ich dann nen klaren Kopf hätte." erwiderte Gackt. Der rothaarige zuckte die Achseln. "Daijobu! Dann sehen wir uns spätestens in der Schule, hai?" Der kleinere lächelte "Bestimmt!" Die schnappte sich seinen Liebsten und verließ in zärtliche Neckereien versunken mit ihm das Lokal. Gackt sah dem ungleichen Pärchen gedankenverloren nach. //Wir sehen uns ganz bestimmt wieder! Ihr zwei seid einfach zu interessant um euch einfach laufen zu lassen!// ***** Shinya griff in die Chipstüte. Vergebens. Er packte sie frustriert am hinteren Ende, schüttelte sie über dem Tisch aus und wurde mit vier winzigen Chipskrümeln belohnt. Er seufzte verärgert und ließ den Blick durch den fremden Raum schweifen, auf der Jagt nach etwas anderem essbaren. Ohne Erfolg. Sein Blick blieb schließlich an Kaoru, der neben ihm auf dem Sofa in die Kissen gesunken war, hängen. Anscheinend schlief er. Bei dem Anblick musste er lächeln. Es war Kaorus Vorschlag gewesen, die Nacht bei ihm zu verbringen, damit er auf andere Gedanken kam, den Shinya dankend angenommen hatte. Sie waren zusammen in die Videothek gefahren und hatten ein paar Filme mitgenommen, von denen sie jetzt drei hinter sich hatten. //Kein Wunder, dass er K.O. ist, wir haben halb drei durch!// Er überlegte gerade, ob er ihn wecken und ins Bett schicken, oder lieber schlafen lassen sollte, als es plötzlich Sturm klingelte. Überrascht zog er die Augenbrauen hoch, von wem bekam Kaoru denn mitten in der Nacht noch Besuch? Unsicher ging er zur Tür, sollte er öffnen? Er zuckte zusammen, als es erneut klingelte und rang sich dazu durch doch zu öffnen. Stille folgte. "Chibi? Toshimasa, du Vollidiot, du hast uns nach Shinshin gebracht und nicht nach Kao!" "Deine seltsame Abkürzung war mir von Anfang an nicht ganz geheuer!" "Ich...ich weiß doch wooohl noch, wo Kao-sama wohnt! Hat der halt die Wohnung mit Chibi getauscht!" "Ach, das glaubst du doch wohl selber nicht, du Schnapsnase!" "Wenn ihr zwei nicht so blau wäret, wüsstet ihr, dass wir hier richtig sind!" (Anm.: folgende Sätze werden von zwei Personen vollkommen synchron gesprochen) "Iiich und b...blau??" "Ich bin vollkommen nüchtern!" *schwank* "Ihr habt doch beim Wetttrinken haushoch verloren, meine Lieben!" Shinya stand wie zu Stein erstarrt in der Tür. Vor ihm hielten sich ein ziemlich angeheiterter Die (der Trinkfesteste der Gruppe), ein sehr Oberkante Unterlippe Kyo und ein total abgefüllter Toshiya mit Mühe und Not noch gerade eben in der senkrechten. "Kami-sama!" ertönte es von hinten. Alle sahen zu Kaoru auf, der von dem Lärm, den die drei Betrunkenen verursacht hatten geweckt worden war. "Ihr seid ja alle drei vollkommen dicht!" "Kao-chaaaaan!!" quietschte Toshiya, stürmte an Shinya vorbei und schmiss sich Kaoru an den Hals. Dieser taumelte zwei Schritte zurück, als ihn die Bierfahne seines schwarzhaarigen Freundes erreichte. "Du, Kao-chan?" Toshiya sah ihn aus leicht verklärten Augen an. "Die da-" er machte eine überschwängliche Geste, die ihn von den Füssen gefegt hätte, hätte Kaoru ihn nicht festgehalten. "- die haben mich aufgegabelt und dann...und dann...rücksichtslos abgefüllt!!!" "Genau genommen hast du uns alles weg gesoffen! Das Wettsaufen zum Beispiel war immer noch deine Idee!" grummelte Die. "Aber du hast gewonnen, also ist es deine Schuld, wenn ich morgen nen Kater hab!" "Höh?" machte Die. Toshiya blinzelte und ließ sich seinen Satz noch mal durch den Kopf gehen. Diesen Moment nutzte Kaoru, um ihn sanft aber bestimmt in seine Wohnung zu ziehen. "Leute, ihr kommt sowieso nicht mehr heile nach Hause, heute Nacht bleibt ihr hier." beschloss er. Kyo und Die folgten ihm eng umschlungen und kichernd in die Wohnung. Shinya schloss die Tür hinter den Beiden, folgte ihnen durch den Flur, lehnte sich dann in den Türrahmen zum Wohnzimmer und beobachtete, wie Kaoru verzweifelt versuchte ein Einzelzimmer für das turtelnde Pärchen, einen Eimer für Toshiya (sicher ist sicher) und trotz allem noch einen Schlafplatz für sich und Shinya auf zu treiben. Letzten Endes verschwanden Die und Kyo im Schlafzimmer von Kaorus Eltern, die zum Glück nicht zu Hause waren, Toshiya wurde von Kaoru in sein eigenes Bett getragen, Shinya schlief auf dem Sofa und Kaoru selbst nahm freiwillig mit dem Boden davor und einigen Decken vorlieb. Während Shinya im Dunkeln da lag und versuchte den Lärm von der Straße, der durch das Fenster, und die undefinierbaren Geräusche, die aus dem Schlafzimmer zu ihm kamen zu ignorieren, ließ er seine Gedanken schweifen... Es fiel ihm schwer sich ein zu gestehen, aber er bewunderte Kaoru. Er war ein Mensch, der sich so rührend um seine Mitmenschen kümmerte, dass Shinya sich ernsthaft fragte, wann Kaoru das letzte Mal an sich gedacht hatte. Er hatte sich sofort und selbstverständlich um ihn gekümmert, als er sah, wie schlecht es ihm ging. Er war immer für seine Freunde da. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit, wenn er an ihn dachte. Ob er wohl endlich wieder einen Menschen gefunden hatte, dem er vertrauen konnte? ***** "Guten Mooooorgeeeen!!! Raus aus den Federn!! Die Sonne lacht!! Morgenstund hat -" Ein von einem sehr ungnädigen Warumono mit Hingabe geschleudertes Kissen traf Toshiyas Gesicht wie ein Kampfgeschoss. "- bald gar nix mehr im Mund, wenn du ihn nicht langsam mal zu machst!" knurrte Kyo. Stöhnend wühlte sich etwas rotes, zerzaustes zwischen den Kissen hervor. "Was soll'n das am frühen Morgen?" nuschelte Big Red und wurde von Kyo mit einem Kuss begrüßt. "Am frühen Morgen würde ich es nie wagen euch unter die Augen zu treten." Erwiderte Toshiya trocken, setzte sich ans Fußende des Bettes und platzierte das Kissen auf seinem Schoß. Zwei paar geschwollener Augen hinter einem Vorhang aus roten und blonden Strähnen blinzelten ihn verständnislos über die meilentiefen Augenringe hinweg an. "Wir haben 14.00 Uhr durch!" erklärte der Frühaufsteher. "Und nen besseren Grund um so einen Krawall zu machen hast du nicht zu bieten?" murmelte Kyo verschlafen. "O doch, den hab ich!" grinste Toshiya. Er stand auf, schritt zur Tür und sah die beiden auffordernd an. "Wenn du jetzt wirklich glaubst, ich würde aufstehen, dann tust du mir leid!" ertönte eine eiskalte Stimme irgendwo in dem Haufen aus Kissen, Decken und Kleidungsstücken. "Kyo-chan, ich verspreche dir, es wird sich lohnen und wenn nicht, dann bring ich euch beiden höchstpersönlich das Frühstück ans Bett und spiel den Rest des Tages euren Sklaven!" versprach Toshiya mit bier-ernster Miene. Eine Decke wurde zurück geschlagen und gab den Blick auf ein blondes, strubbeliges Köpfchen und einen makellosen Oberkörper frei. Kyo blinzelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an "Im Ernst?" "Im Ernst!" versprach Toshiya großspurig. The Voice musterte ihn noch einen Moment skeptisch, drehte sich um und beförderte Die, der mittlerweile wieder eingeschlafen war, unsanft aus dem Bett. Mit gerunzelter Stirn beobachtete Toshiya wie dieser sich murrend aufrappelte, feststellte, dass das Aufspüren seiner Shorts ihn vollkommen überforderte und das gewünschte Objekt von seinem Angebeteten zu geworfen bekam. Nachdem beide sich ein Mindestmaß an Bekleidung angeeignet hatten trotteten sie noch leicht schwankend hinter dem schwarzen Haarschopf hinterher und gelangten so an die Wohnzimmertür. Toshiya legte eine Hand an die Klinke und den Zeigefinger der anderen an die Lippen, um den anderen beiden zu zeigen, dass sie leise sein sollten. Die Rolladen vor den Fenstern waren noch immer halb herunter gelassen, so dass im Raum eine dämmerige Wärme herrschte. Das Halbdunkel ließ auf den ersten Blick nur einen total verwüsteten Raum erkennen. Toshiya, Die und Kyo hatten am Vorabend noch ein bisschen weiter gefeiert und Kaorus Vorrat an Chips und Dosenbier geplündert, deren Überreste nun den Boden bedeckten. Wer genauer hinsah erkannte zwei Gestalten, die sich auf ein Sofa drängten. Shinya musste sich im Laufe der Nacht Kaorus erbarmt und ihm einen Platz auf dem Sofa überlassen haben. Nun saß er am rechten Ende, den Kopf an ein Kissen gelehnt und in seine Decke gewickelt. Was Kyo und Die allerdings überrascht die Stirn runzeln ließ war Shinya, der seinen Kopf zutraulich in Kaorus Schoß platziert hatte. Die beiden strahlten eine solche Harmonie aus, dass sich sogar auf Warumonos Gesicht ein Lächeln zeigte. "Kawaii, nicht?" hauchte Toshiya, der von dem Anblick ganz gefangen war. "Da haben sich zwei gesucht und gefunden!" flüsterte Die und schmiegte sich lächelnd an Kyo, dessen Lippen sich zu einem fetten Grinsen verzogen. "Würd gerne wissen, was da heute Nacht gelaufen ist." "Warumono, du brauchst nicht immer von dir auf andere schließen!" ertönte eine feste Stimme vom Sofa her. "Boaaah, Kao-chan, jetzt ist die ganze schöne Stimmung geplatzt!" maulte Toshiya, als eiserner Verfechter der Romantik. Kaoru öffnete die Augen, gähnte und streckte sich ausgiebig. "Ts, ts, Kao-sama, sprich, was hast du gestern Nacht mit unserem Chibi angestellt?" fragte Die breit grinsend und fing sich einen Kaninchen-Töter-Blick Kaorus ein. Der violette legte Shinya, der es tatsächlich fertig gebracht hatte, noch immer zu schlafen, die Hand auf den Oberarm, schubste ihn sanft und beugte sich zu ihm herunter. "Kawaii!!!" kam es vollkommen synchron von Kyo und Toshiya, wobei sie es fertig brachten das Wort vollkommen gegensätzlich zu betonen, Toshiya äußerte grenzenloses Entzücken, Kyo rabenschwarzen Sarkasmus. Shinya schlug die Augen auf und sah direkt in Kaorus Gesicht. "Guten morgen!" sagte dieser leise. "Guten morgen entgegnete der jüngere verschlafen, gähnte, warf einen Blick in die Runde und lief mit einem Schlag tomatenrot an, als er Dies wissendes Lächeln, Kyos breites Grinsen und Toshiyas verzücktes Strahlen erblickte. "Wir haben dich doch gewarnt!" feixte Kyo. "Wir haben dir gesagt, dass Kao ne Schwäche für kleine, süße Dinger hat!" Shinya sah betreten zu Boden. Sein Herz hatte begonnen wild zu schlagen. "Spar dir deine Phantasien für Big Red auf!" entgegnete Kaoru kalt. Kyo sperrte gerade den Mund auf um etwas giftiges zu erwidern, als Toshiya beherzt eingriff "Ach, lass das Monstrum mal sabbeln, Chibi, Kao-sama ist ein ganz lieber und ich find das total kawaii mit euch beiden!" rief er setzte sich neben Shinya auf das Sofa und schlug ihm fröhlich auf den Oberschenkel. Shinya, von so viel Fröhlichkeit zu so früher Stunde ganz geschockt, rückte unwillkürlich näher zu Kaoru auf, um mehr Abstand zwischen sich und dem Gebrabbel Toshiyas zu schaffen. "Aalso ihr zwei Hübschen, solltet ihr vorhaben zu heiraten, so wie unsere Beiden Spezialisten hier - " er zeigte auf die völlig verdutzten Mienen Kyos und Dis "- dann sagt bloß rechtzeitig bescheid. Man kann nicht früh genug anfangen zu planen! Und ich bin ja der Meinung, Chibi, ein rotes Kleid würde dir an deinem großen Tag fantastisch stehen und ich verstehe was davon! (Was niemand zu bezweifeln wagte -.-'')" Toshiya ließ sich von Shinyas entsetzten Blicken in keiner Weise stören und brabbelte munter weiter. "Mit Kao-chans Aufzug dürften wir ja keine Probleme haben, dass ihm Schwarz steht ist ja n offenes Geheimnis! Am besten wir - aaaaahhh!!!" Kyo hatte einen verzweifelten Versuch gestartet, seine Krallen ausgefahren, Toshiya angesprungen und ihn durch die Wucht des Aufpralls über die Lehne hinweg hinter das Sofa befördert, von wo nun lautes Fauchen, Knurren, panisches Gekreische und undefinierbare Kampfgeräusche erklangen. Die seufzte und ließ sich auf den Platz nieder, den bis vor einigen Minuten noch Toshiya belegt hatte. "Da sieht man was für ein gutes Herz unser Warumono doch eigentlich hat!" sagte er. Kaoru seufzte zustimmend. "In Sachen Toshiya-Rede-und-Knuddel-Attacken setzt er sich wirklich selbstlos für uns ein!" Die betrachtete Shinyas kalkweißes Gesicht von der Seite her und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Hey, komm, das, was die beiden Knalltüten da von sich geben darfst du dir nicht zu sehr zu Herzen nehmen, das meinen die nicht so!" versuchte er tröstend zu wirken. Shinya sah ihn groß an. Die konnte ja richtig freundlich sein und nicht nur dumme Sprüche klopfen. Bisher hatte Big Red nur Gemeinheiten für ihn übrig gehabt. Der rothaarige bedachte den jüngeren noch mit einem Lächeln und wandte sich dann an Kaoru. "Ich wollt mich noch mal dafür bedanken, dass du uns so selbstlos aufgenommen hast!" Kaoru winkte ab "War doch selbstverständlich! Wenn ihr im Suff noch irgendwas angestellt hättet, wäre ich dafür verantwortlich gewesen." erwiderte er. Dies Grinsen wurde wieder breiter. "Ich hoffe, wir haben euch gestern Abend nicht gestört?" Kaoru Blick hätte problemlos die Arbeit einer Brotschneidemaschine übernehmen können. Er öffnete gerade den Mund um etwas zu erwidern, als etwas panisch kreischendes auf allen Vieren hinter dem Sofa hervor geschossen kam. Toshiya wollte sich gerade aufrappeln, als sich eine Klaue blitzschnell um seinen Knöchel schloss und ihn erbarmungslos zurück zerrte. Der verstörte fiel der Länge nach auf die Nase, krallte sich am verzweifelt am Teppich fest, wo seine Fingernägel tiefe Rillen hinterließen und brüllte aus vollem Halse, als er Stück für Stück in die Dunkelheit hinter dem Sofa gezogen wurde. Kaoru, Die und Shinya hatten das Geschehen mit vor Entsetzen bleichen Gesichtern verfolgt. Big Red, der es gewohnt war Toshiya aus ähnlich brenzligen Situationen zu retten, langte treffsicher nach hinten und zog ein wild um sich tretendes und protestierend fauchendes blondes Monstrum hervor, das er auf seinem Schoß platzierte und sicherheitshalber mit beiden Armen fest umschlang. Warumono zischte frustriert. Ein völlig zerrupfter Toshiya kroch stöhnend aus der Ecke und ließ sich wackelig in sicherer Entfernung auf einen Sessel sinken "Kyo-chan, du bringst mich noch mal ins Grab!" seufzte er. Der angesprochene setzte eine eiserne Ich-kann-mit-dem-Kopf-voran-durch-die-Wand-gehen-Miene auf und ignorierte ihn. "Ich hab jetzt Hunger! Wie wärs mit Frühstück?" ließ sich Die vernehmen. "Das hast du heute Morgen um vier schon gehabt! Aber ich biete dir n Mittagessen auf vier Rädern an, wenn du mir das Telefon bringst!" entgegnete Kaoru trocken. Toshiya sprang auf, lief zum Fenster und zog mit einem Ruck die Rolladen hoch, worauf alles zusammenzuckte, protestierend aufschrie und die Augen zusammenkniff "Leute, seht nach draußen! Es ist ein wunderschöner Tag, viel zu schade, um ihn im Haus zu vergammeln! Ich bin dafür, dass wir uns jetzt alle anziehen und dann McDoof plündern!" rief er. Worauf allgemeines, protestierendes Stöhnen folgte. Während Toshiya rumging, sämtliche Decken zusammenfaltete, jeden einzelnen (mit Ausnahme von Die und Kyo um Zeit zu sparen) unter eine kalte Dusche jagte und in seine Kleider zitierte, hatte jeder für sich Zeit genug sich ausgiebig über das Phänomen namens "Toshimasa" zu wundern. ***** Die schloss die Augen und genoss die wohlige Wärme seines Bettes. Er spürte erste Sonnenstrahlen auf seiner Haut, die schräg durch die halb geschlossenen Jalousien fielen und ein Mosaik aus tanzenden Lichtreflexen auf sein Gesicht malten. Das leise Klirren des Geschirrs mit dem seine Mutter in der Küche das Frühstück vorbereitete wiegte ihn sanft in den Schlaf. Eine vertraute warme Hand berührte ihn leicht an der Schulter. Er sog zufrieden den Geruch von Schminke und Haarspray ein, ohne das sein Liebster nie vor die Tür trat. Die Hand verstärkte den Griff ein wenig und Kyos Stimme drang an sein Ohr. Dies geliebtes Tierchen schüttelte ihn leicht an der Schulter und trat ihm dann voller Hingabe vor das Schienbein. Mit einem ärgerlichen Schrei fuhr Die auf, hielt sich das Bein und blitzte Kyo ärgerlich an, der neben ihm hinter der Schulbank hing und in Richtung Tafel nickte. "Daisuke Andou, wir danken für deine Aufmerksamkeit!" sprach der Englischlehrer spöttisch. //Verdammt, Die, du bist schon wieder eingepennt!// dachte der Rothaarige und ärgerte sich über sich selbst. Dann verschaffte sich der Anblick, der sich ihm bot endlich seine Aufmerksamkeit. Neben dem Menschen, der Momentan Dies gebündelten Hass genoss, stand ein weißblondes, zierliches Wesen vor der Tafel. "Ja, da wir nun endlich alle wach geworden sind-" Die malte sich die makabersten Methoden aus, die Person mit der Kreide in den Händen langsam und qualvoll umzubringen "- kann sich euer neuer Mitschüler dann bestimmt mal vorstellen." Ein paar eisblauer Augen hinter weißblonden Strähnen blitzte Big Red belustigt an und der Ansatz eines Lächelns umspielte die hübschen Lippen darunter. "Ich heiße Camui Gackuto, bin 17 Jahre alt und vor knapp einem Monat aus Kyoto hier her gezogen." Unruhiges Gemurmel breitete sich im Klassenzimmer aus. "Dann setz dich doch am besten gleich neben unsren Schlafgestörten da hinten! Vielleicht weckt ihn das ein wenig auf!" Die Klasse kicherte, während Die mit verschiedenen Todesblicken experimentierte, in der Hoffnung einen wirksamen Englischlehrer-Töter-Blick zu entwickeln. Gackt setzte sich lächelnd neben ihn "Lange nicht gesehen!" Big Red kratzte all seinen Anstand zusammen und rang sich ein einen halbwegs freundlichen Gesichtsausdruck ab. "Hai! Hätte gar nicht mehr damit gerechnet, dass du kommst!" Der blonde beugte sich hinunter zu seiner Tasche und zauberte einen Kulli und einen Block aus ihr hervor. "Weißt du, ich glaube, du hattest Recht. Die Schule ist zwar nicht die schönste aber auf den zweiten Blick wirklich liebenswert!" "Freut mich, dass du das findest- Au!!!" Die fuhr ruckartig zu Kyo herum, der seine Absätze erneut in sein Schienbein versenkt hatte, erkannte die unausgesprochene Botschaft in dessen durchdringendem Blick und drehte den Kopf langsam nach vorne. Unmittelbar vor ihm glänzte eine silberne Gürtelschnalle an einer schwarzen Hose über einem weißen Hemd. Sein Pauker hatte einen widerlichen Geschmack! "Oh! Kennt ihr euch bereits?" Die blinzelte zu dem ernsten Gesicht über sich "Was dagegen?" giftete er. //Kami-sama ich hasse diesen Kerl!// schoss es ihm durch den Kopf. "Nein! Und weil ihr euch so gut versteht, kannst du ihm ja gleich mal zeigen, wie hier die Hausaufgaben erledigt werden, indem du ihm deine vorlegst!" Big Red starrte auf das Resultat eines Nachmittages, den er mit Kyo auf dem Sofa verbracht hatte, unter dem Vorwand zu lernen; zwei DinA4 Blätter, deren blütenweiße Reinheit nur von den vor gedruckten Linien durchbrochen wurde. "Scheiße." Murmelte Kyo neben ihm //Du sagst es!// dachte Die, während sein Englischlehrer nach dem Heft griff und es Gackt unter die Nase legte "So sollten Hausaufgaben nicht aussehen!" sagte er, gab es dessen roten Nachbarn zurück, ging nach vorn und führte den Unterricht fort. Kyo sah Die, der düster an die Tafel starrte, mitleidig an. Tief in ihm regten sich Schuldgefühle. Früher war sein Liebling ein recht guter Schüler gewesen, der einen guten Ruf bei den Lehrern genossen hatte. Seit er sich allerdings in seiner Freizeit nur auf seine Freunde und verstärkt auf ihn konzentrierte, sanken seine Leistungen rapide. //Er wird schon durchkommen! Er ist ja schließlich nicht so dumm, wie der Müll, den von sich gibt!// dachte Kyo und suchte unter dem Tisch nach Dies Hand. Big Red wandte den Blick von der Tafel ab, sah ihn an und kniff ihm lächelnd ins Ohr. Warumono kniff das Auge daneben zu, knurrte und schnappte nach seiner Hand. Fünf Minuten später saßen die Beiden vor der Tür und vertrieben sich die Zeit miteinander. ***** "Kao-sama, biiiteeee~!!!" Toshiya warf sich dem blonden an die Brust, krallte sich an dessen Hemd fest und setzte ihn gnadenlos seinem steinerweichendem Bambiblick aus. "Mensch, Toto, wieso kannst du nicht einmal alleine shoppen gehen?" "Weil ich jemanden brauche, der mich daran hindert alles aus dem Fenster zu werfen!" "Du weißt doch selber, dass dich keiner stoppen kann, wenn du einmal beim Kaufen bist! Und hinterher muss ich dir wieder was pumpen, weil du pleite bist!" Toshiya presste die Lippen zusammen und starrte Kaoru gekränkt an, dem in Folge dessen die letzten Worte sofort wieder leid taten. "Gar nicht wahr!" stieß Bambi schließlich trotzig hervor. "Och, komm schon Toto!" appellierte Kaoru an dessen Vernunft. "Außerdem bin ich sowieso mit den anderen weg!" Toshiyas Blick neutralisierte sich etwas. "Wohin denn?" fragte er neugierig. "Wir wollten Gackt die City zeigen-" "Das ist ja super! Dann kann ich ja mitkommen und mich dabei ein wenig umschauen!" quietschte Toto und hüpfte aufgeregt auf und ab. Kaoru blickte schuldbewusst in die Mienen der anderen Visuals, die zusammen mit Gackt die Raucherecke füllten. "Äh...weißt du...das wollten wir eigentlich vermeiden!" Große braune Augen blickten ihm leicht verwirrt entgegen und Kaorus ohnehin mit Schuldgefühlen beladenes Herz sank ihm in die Hose. "Wir wollten Gackt nicht erschrecken!" ließ sich The Voice eiskalt vernehmen. Toshiya drehte sich ruhig um. "Dann müssen wir dich ja zu Hause lassen und das wäre schade!" entgegnete er gelassen. Kyo kniff die Augen zusammen und entblößte weiße blitzende Fangzähne, als er zu einer Antwort ansetzte. Kaoru, Die und Shinya hatten es plötzlich sehr eilig einen Platz zwischen den Beiden zu ergattern, sie an Ort und Stelle zu fixieren und sich hastig für die Teilnahme Toshiyas sowie Kyos zu äußern. Gackt hatte die Vorgänge bisher stumm aber höchst interessiert verfolgt. Die fünf schienen eine sehr stabile Gemeinschaft zu bilden. Da war einmal Kaoru, der psychisch stabilste, an den sich jeder wenden konnte, der jedem aus der Patsche half; praktisch der offizielle Kummerkasten. Toshiya, das aufgedrehte Energiebündel, der mit seinem Blick Steine weich wie Butter werden lassen konnte, durch seine fröhliche Natur jeden zum Lachen bringen konnte und somit den Sonnenschein bildete. Sein krasses Gegenteil, Kyo, der sich kalt und unnahbar gab, der in der Lage war jeden durch sein gnadenlos desillusioniertes Weltbild und seine scharfe Zunge wieder auf den Boden der Tatsachen brachte und den nachdenklichen Teil verkörperte. Die, Kyos heiß geliebter Lebensabschnittsgefährte, der es liebte überall seinen Senf in Form von blöden Bemerkungen hinzu zu geben, im Grunde allerdings ein sehr sensibler Mensch war. Und schließlich Shinya, das Nesthäkchen. Dies bevorzugtes Opfer und von allen umhegt und umpflegt. Eine sehr starke Gemeinschaft. Doch jede noch so starke Kette ist nur so stabil, wie ihr schwächstes Glied. Hatte man dies einmal gefunden, war es ein Leichtes, sie zu zerbrechen. Gackt musterte jeden einzelnen der fünf, die gerade voll und ganz von Toshiya beansprucht wurden, der an der Entscheidung, was er am Nachmittag anziehen sollte, zu verzweifeln schien. Der platinblonde kniff dabei unbewusst die Augen zusammen. Irgendwo mussten sie einen wunden Punkt haben... Eine Hand legte sich schwer auf seine Schulter. Erschrocken fuhr er aus seinen Gedanken hoch und blinzelte irritiert in Big Reds Richtung. "Hey, Träumerle! Wo warst du denn?" fragte dieser freundlich. "Gomen!" murmelte Gackt und lächelte verlegen. "Wir überlegten gerade, ob du wohl damit fertig werden würdest Toshiya beim anziehen nach der Schule beizustehen." Kami-sama, das wollte Gackt auf gar keinen Fall! So wie er Toshiya einschätzte, war er nicht halb so naiv, wie er tat und würde sicherlich persönliche Fragen stellen und damit seinen Vorteil als neuer Unbekannter früher zunichte machen, als ihm lieb war. Er setzte ein Lächeln auf "Gomen, ich glaub, das ist nichts für mich. Als Modeberater mache ich mich wirklich nicht gut!" entgegnete er entschuldigend. Die zuckte die Achseln "Dann kommt nur noch einer in Frage!" sagte er und drehte sich zu Shinya um. Dieser starrte ihn irritiert an "Wie jetzt?" murmelte er und blickte abwechselnd in die Gesichter der anderen, die nun alle ihre Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet hatten "Gute Idee! Dann kommt unser Shinshin mal ein bisschen vor die Tür!" grinste Kaoru und zwinkerte dem jüngeren zu. Shinya starrte ihn erschrocken an. "Du schaffst das schon!" meinte Kyo aufmunternd und gab ihm einen Stoß in die Rippen, der ihn einige Schritte nach vorn taumeln ließ. "Suuuu~per!!!" quietschte Toshiya, sprang auf ihn zu und knuddelte ihn erbarmungslos, bis Kaoru ihm mit dem Hinweis, dass Chibi noch erstickte in den Hintern trat. "Also bist du dann um zwei bei mir? Dann kannst du noch mitessen! Meine Ma macht Pfannkuchen, so was Gutes hast du noch nie gegessen! Frag Die, der hat sie probiert." Sprudelte es aus Toto hervor, als Shinya sich mühsam aus seiner Umarmung befreit hatte. Die nickte zustimmend. Als die Klingel erscholl nahmen Kaoru und Toshiya Shinya in die Mitte und erklärten ihm den Weg durch das Viertel zu Toshiyas Haus, während Die und Kyo, tief in zärtliche Neckereien versunken mit etwas Abstand folgten. Gackt traf eine Entscheidung. Kapitel 8: Kapitel 8: Discovered secrets ---------------------------------------- So, hier ist nun kappi 8. diesmal hat es nicht so lange gedauert, wie bei dem letzten ^^ dafür wird das nächste aber auf sich warten lassen, da im moment die schule vorgeht ^^" gomen (kami-sama...ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen bzw. schreiben würde...*grummel*) nun ja, viele wollten ja wissen, wen sich unser lieber gackt also opfer auserkoren hat....aber erkennt man es in diesem kappi? nya, meiner meinung nach nicht...auch gut *schultern zuck* viiieee~l spass!!! und schreibt bitte bitte bitte gaaaanz viele kommis, ja? *bambieyes* ***** Shinya starrte auf den Namen, der über den großen, runden Klingelknopf auf einer Schiefertafel geschrieben stand. Hier musste es eigentlich sein. Er zögerte und drückte dann die Klingel, woraufhin ein heller Glockenton erklang. Kurz darauf näherten sich Schritte der Tür. Eine kurze Stille folgte, dann schwang sie auf. Hinter ihr erstreckte sich ein kurzer, mit Parkett ausgelegter Flur. "Wer bist du denn?" erklang es aus der Richtung, des Parketts. Shinya ließ seinen Blick um ca. eineinhalb Meter sinken, bis er endlich den zu der Stimme gehörenden Körper fand. Von unten blinzelte ihn ein Paar großer Augen unter einer rittlings auf einem schwarzen Haarschopf sitzenden Mütze an. In dem Mundwinkel darunter steckte ein Lolly. Zweifellos Toshiyas Brüderchen! "Äh...ich wollte zu Toshiya." Stotterte Shinya etwas irritiert. Die kleine Rotznase taxierte ihn mit einem skeptischen Blick, entblößte dann ihre Zahnlücken um tief Luft zu holen. "Toto!!!" brüllte der Kleine dann aus vollem Halse, sodass Shinya erschrocken zurück wich. "Besuch für dich, Toto!!!!" Im oberen Stockwerk rumpelte es und eine Tür flog laut knallend auf. "Komme schon!" erscholl Toshiyas Stimme. Kurz darauf rumpelte es ein zweites Mal, als er mit Hochgeschwindigkeit gekonnt auf Socken die Treppe hinunter schlitterte. "Du hast es ja doch geschafft!" jubelte er, sprang an seinem Bruder vorbei und zerrte den verdutzten Shinya ins Haus. "Schmeiß deine Sachen einfach zu den anderen in die Ecke. Ich schaff uns in der Zwischenzeit den Kurzen vom Hals!" dirigierte er, schnappte sich das protestierend strampelnde Brüderchen, schmiss ihn sich mit einer gekonnten Bewegung über die Schulter und stapfte von Dannen. Shinya tat, wie ihm geheißen und folgte Toshiya dann. Das Haus war gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Aus der Küche roch es verführerisch. Shinya entdeckte Toshiya auf einem Sofa, im Kampf gegen die Rotznase. Der jüngere musste unwillkürlich lächeln. //Ich wusste gar nicht, dass Toshiya so verantwortungsvoll sein kann! Irgendwie kawaii, wie er sich um den Kleinen kümmert.// "Du musst Shinya sein!" rief eine fröhliche Stimme von hinten. Eine kleine schwarzhaarige Frau, mit einem rundlichen Gesicht und einem freundlichen Lächeln war in der Küchentür erschienen. "Äh...hai." Stotterte Shinya. "Hast du schon gegessen? Ich hab noch Pfannekuchen da!" "Ähm..." machte Shinya verlegen. "Na komm schon, nicht so schüchtern!" rief Toshiyas Mutter aufmunternd und schubste ihn in die Küche. //Kami-sama, die sind ja alle so, wie Toshiya!// "Mensch, Ma, wir können auch oben essen!" maulte es von der Tür her. Toshiya hinkte auf seine Mutter zu, schleifte dabei die Rotznase, die sein Bein nicht hatte preisgeben wollen einfach mit sich, nahm ihr zwei Teller mit Pfannkuchen aus der Hand und reichte einen davon Shinya. Dann drehte er sich seiner Mutter zu "Ma!" jammerte er. "Toshimasa!" erwiderte diese im selben Ton. "Sag ihm, er soll loslassen, bitte!" flehte er weiter und wies nach unten. "Bo, lass ihn los!" befahl sie ohne sich umzudrehen. Stille folgte. "Ma, es klappt nicht!" Shinya unterdrückte ein Kichern. Totos Blick war zu kawaii! Die Mutter drehte sich um, stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihren jüngsten Sohn an "Ich sag es noch ein Mal! Lass los, oder ich streich dir den Pfannkuchen und ess ihn selbst!" drohte sie. Bo erwiderte tapfer ihren Blick und schien zu überlegen. Schließlich ließ er los, rammte die kleinen Fäuste in die Latzhosentaschen und trollte sich frustriert. Toshiya atmete erleichtert auf und drehte sich um. Shinya folgte dem dunklen Haarschopf eine hölzerne Treppe nach oben in ein recht großes Zimmer. Toshiya ließ sich auf sein Bett fallen, zog die Beine an und nahm seinen Pfannkuchen in Augenschein. Dann schien ihm plötzlich etwas einzufallen "Ach, übrigens!" Shinya, der sich ans andere Bettende gesetzt und bereits gekostet hatte, hörte auf zu kauen und sah auf. "Miyavi kommt auch mit! Er will uns in eineinhalb Stunden hier abholen!" "Daijobu!" nuschelte Shinya an seinem Mittagessen vorbei, schluckte und fuhr dann mit leerem Mund fort. "Was ist eigentlich mit dem? Den sieht man so selten." Toshiya zuckte mit den Achseln. "Miya-kun ist mal hier und mal dort. Was der so genau treibt weiß eigentlich keiner. Aber er ist n netter Kerl und ich wüsste eigentlich keinen, der mit ihm nicht zurecht käme." "Hm" machte Shinya nachdenklich. "Mit euch scheint sowieso jeder zurecht zu kommen. An meiner alten Schule hatten Visuals es ziemlich schwer. Aber bei euch scheint es da so gar keine Probleme zu geben!" Toshiya lachte auf. "Das scheint aber nur so! Bis vor kurzem haben wir noch wirklich dicken Stress gehabt. Seit es mal ne ernsthafte Schlägerei zwischen Die und so'n paar halbstarken Spatzenhirnen gab, lassen sie uns größtenteils in Frieden, aber Die und Kyo haben immer noch Probleme, weil sie zusammen sind." Shinya schluckte. Darauf hatte er erst auch anspielen wollen, sich im Nachhinein aber nicht getraut. Dass Toshiya hingegen so locker darüber sprach, beschämte ihn irgendwie. "Die und Schlägereien? Er ist zwar n unhöflicher Kerl, aber so was hätte ich ihm gar nicht zugetraut." Toshiya schluckte ein Stück Pfannkuchen herunter. "Macht er auch eigentlich nicht. Unser Big Red ist'n ganz friedlicher, wenn man eine gewisse Grenze nicht überschreitet. Dann ist er kaum noch zu bremsen!" Shinya sah ihn groß an. "Keine Angst. Wenn Kaoru und Kyo in der Nähe sind, sorgen die dafür, dass nichts passiert und bis Big Red mal die Nerven verliert muss es schon ganz schön dick kommen! Damals haben die Kyo zu fünft verprügeln wollen, da hat er rot gesehen." Toshiya lachte leise, bei Shinyas bleichem Gesicht. Der war ja wirklich schreckhaft... Bewusst wechselte er das Thema. "Wie sahs denn an deiner Schule so aus?" Shinya zuckte die Schultern. "Wie waren denn deine Freunde so? Hast du überhaupt noch Kontakt zu ihnen?" Shinya starrte auf seinen Teller und murmelte etwas, dass sich mit viel Liebe als "Hab keine gehabt." Auslegen lies. Toshiya legte den Kopf schief und ließ den letzten Rest Pfannkuchen sinken. "Wie, du hast keine gehabt?" Shinya lief rot an. "Ich hab nie irgendwelche Freunde gehabt und mit der Zeit hab ich mich damit abgefunden, dass es immer so bleiben wird." sagte er leise. Ein Kaleidoskop aus grell bunten Bildern raste durch seinen Kopf. Jedes Bild zeigte seinen Bruder. Das verspreche ich dir! Dieser Satz hallte immer wieder durch seinen Kopf, bis ihm schwindelig wurde. "Ach, red doch keinen Schwachsinn!" Toshiyas Stimme verscheuchte die Vision so schnell, wie sie gekommen war. Shinya sah verwirrt auf. "Du hast doch uns!" sagte Toshiya mit einer Selbstverständligkeit, als hätte er gerade behauptet, die Erde sei rechteckig. Shinya starrte ihn an. Was hatte er da eben gesagt? Wollte er ihm etwa Freundschaft anbieten? Einfach so? Erst Kaoru und jetzt auch noch er? Toshiya seufzte, schlug Shinya auffordernd auf den Oberschenkel. "Aalso... Schluss mit dem sentimentalen Gesabbel, Miyavi steht in einer Stunde auf der Matte, also" er stand mit einem Ruck auf "auf geht's!" Shinyas erstaunter Blick verfolgte ihn bis zum Kleiderschrank, den er mit Schwung aufriss und unter einem Schwall Kleidungsstücken begraben wurde. Shinya musste gegen seinen Willen kichern. Toshiya erstarrte für einen Augenblick, blinzelte resignierend und arbeitete sich seufzend aus seinen Kleidern heraus. Die folgenden 1 ½ Stunden (Miyavi kam zu spät, da er um Toshiyas Macke wusste) verbrachten sie mit an- und ausziehen von Klamotten, da Toshiya an jedem von Shinya zusammengestellten Outfit etwas auszusetzen hatte (Bsp.: "Der Sack passt nicht zu meiner Augenfarbe!"). Nach elend langem hin und her standen ein, mit einer schwarzen Lederhose, einem breiten Nietengürtel und einer schwarzen, nahezu durchsichtigen Bluse bekleideter, Toshiya und ein vollkommen entkräfteter Shinya vor der Tür und warteten auf Miyavi. ***** "Und weißt du, heute erlebst du ne Premiere. Das ist das erste Mal, dass sich unser guter, alter Big Red freiwillig aufmotzt!" Gackt brachte es fertig Toshiya scheinbar interessiert anzuschauen und gleichzeitig die Ohren auf Durchzug zu stellen. Eine Gabe, die man in Toshiyas Gegenwart recht schnell erlernte. Der rothaarige verzog das Gesicht und warf einen Blick auf seinen breit grinsenden Koi, der neben ihm auf dem Beifahrersitz saß. Kyo hatte es Shinya gleich getan und war 1 ½ Stunden verfrüht bei Die eingetroffen, um ihn seinen Phantasien gemäß einzukleiden. Das Resultat bestand aus einem hautengen, schwarzen Muskel - Shirt, einer ebenso hautengen, gleichfarbigen Lackhose, einem Paar hoher Stiefel, einem Nietenhalsband und zahllosen Nietengürteln, die sich um Dies Hüften schmiegten (und ganz sicher aus Kyos privater Sammlung stammten). Kyo steckte in seinem üblichen Outfit: Jeans, offenes Hemd und Sicherheitsnadeln an allen möglichen und unmöglichen Stellen. //Mit so einem Haufen geh' ich in die Öffentlichkeit!// schoss es Gackt durch den Kopf //Wenn es nur das Outfit wär...aber die fünf wärn ja selbst in Kartoffelsäcken immer noch schrill.// Die lenkte in eine Parkbucht und würgte den Motor ab. "Voila! Da wären wir. Bitte schnallen sie sich ab und benutzen sie die die Türen zu ihren Seiten!" Als jeder der anderen fünf Insassen den Weg nach draußen gefunden hatte, ohne das knallrote Auto zu zerlegen, seufzte Die innerlich erleichtert auf und fragte sich, wie viele solcher Fahrten es wohl noch überstehen mochte. Der folgende Nachmittag gestaltete sich für Gackt aus dem unergründlichen Gesabbel Toshiyas, den hohlen Witzen Dies, den Gleich-bist-du-soo-tot-Blicken Kyos, Kaorus Streitschlichter-Einsätzen und Shinyas dezentem Scweigen und endete, um die Tradition der fünf zu wahren, in einer Kneipe. ***** "Na komm, ShinShin, einen schaffste noch!" munterte Die den mitlerweile sehr angetrunkenen Jüngeren auf und schob ihm ein kleines Gläschen entgegen, das eine klare, für Shinya nicht identifizierbare Flüssigkeit enthielt. "Drink or Di~e!" lallte Kyo grinsend den Hit des großen Hide (das musste jetzt sein ^^"). Shin atmete tief durch und konzentrierte sich auf das Objekt vor sich, das immer wieder verschwinden oder sich verdoppeln wollte. Er griff danach, traf beim zweiten Versuch, hob es an den Mund, wollte es wieder sinken lassen, wurde jedoch von Toshiya daran gehindert, der seine Hand ergriff und das Getränk mit sanfter Gewalt in ihn hinein kippte. Ein heißes Brennen fuhr durch seine Kehle, er kniff die Augen zusammen und schnitt eine Grimasse, worauf die anderen in lautes Lachen ausbrachen. Gackt hatte sich in einer Ecke in die Polster sinken lassen und beobachtete schweigend das Geschehen. Den kleinen hatten sie ja wirklich vorbildlich abgefüllt. Jetzt konzentrierte sich alles auf Toshiya und Kyo, der sich von seinem jüngeren Freund zu einem Wetttrinken hatte breitschlagen lassen. Während die beiden fröhlich tranken, starrte Shinya benommen auf sein Glas. Gackt rückte näher zu ihm heran "Kommt so etwas öfter vor?" fragte er mit einem leichten Lächeln. Shin starrte ihn leicht schielend an. "Was?" "Dass sie dich abfüllen." Der jüngere blinzelte, zögerte und schüttelte den Kopf, was sich als Fehler erwies, da sich sofort Übelkeit in ihm breit machte. Er presste sich die Hand vor den Mund, sprang auf und stürzte in Richtung Ausgang davon. Gackt stand auf und folgte ihm nach draußen. Shinya saß zusammengesunken an eine Mauer gelehnt, auf dem Bürgersteig, der jetzt von dem Inhalt seines Magens bedeckt wurde. Der weißblonde setzte sich neben ihn und legte ihm die Hand auf den Unterarm. Der jüngere öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, wurde jedoch von dem restlichen Mageninhalt unterbrochen, der sich jetzt endgültig verabschiedete. Während er sich vom Essen der letzten Tage verabschiedete, rutschte sein Oberteil nach oben und legte einige Narben frei, die sich über seinen Rücken nach oben zogen. Gackt runzelte die Stirn. Shinya, dessen Bauch nun endlich leer war, setzte sich wieder auf, das Oberteil rutschte zurück und ließ die Narben wieder verschwinden. Gackt fuhr mit der Hand unter das Oberteil und versuchte es hoch zu schieben, woraufhin der kleinere zurück zuckte und ihn erschrocken ansah. "Was...?" murmelte er, wurde von Gackt jedoch sofort unterbrochen "Was ist das? Was ist da pssiert?" "Nichts..." Shinya wandte den Blick ab. Eine warme Hand schmiegte sich um seine Schultern. "Hey...Na komm, raus damit. Was ist passiert?" Shinya hatte sich geschworen niemandem davon zu erzählen, doch der Alkohol hatte seine Zunge gelockert "Ach, das ist nichts besonderes..." Gackts Augenbraue zuckte nach oben "Das waren nur die üblichen Erziehungsmaßnahmen meines Vaters." Erschrocken schlug er sich die Hand vor den Mund "Nein..." verzweifelt sah er sich um "Behalt das bitte für dich!" Als er keine Antwort bekam senkte er den Blick. Plötzlich fühlte er eine kühle Hand an seinem Kinn, die ihn sanft dazu zwang seinen Blick zu heben. Als braune Augen auf eisblaue trafen, lief Shinya ein kalter Schauer über den Rücken. "Gibt es ein Problem?" Gackt und Shinya fuhren herum. Kaoru war wie aus dem Nichts hinter ihnen aufgetaucht. "Kao...es ist nichts, ist schon gut..." Shinya rapplte sich mühsam wieder auf, schwankte, knickte in den Knien ein und wurde von seinem Freund im letzten Moment aufgefangen. "Ich glaub, ich bring dich besser nach Hause. Hast du einen Haustürschlüssel dabei?" Shinya schüttelte den Kopf. Kaoru seufzte "Na los, dann kommst du mit zu mir!" Der ältere schlang seinen Arm um Shinyas schlanke Hüften und drehte sich zu Gackt um, der ebenfalls aufgestanden war "Nett, dass du bei ihm geblieben bist, aber ich glaube, das schaff ich jetzt allein!" erklärte er kühl, drehte sich um und verschwand ohne ein Wort des Abschieds in der Nacht. //Oha, da geht was!" dachte Gackt, während er mit unheilvollem Blick auf die Stelle starrte, wo Kaoru und Shinya verschwunden waren. Zufrieden in sich hineinlächelnd kehrte er zu den anderen in die Kneipe zurück. ***** Kaoru schob den Schlüssel mühsam ins Schloss seiner Wohnungstür //Kami-sama, wie kann etwas so dünnes auf die Dauer so schwer sein?// dachte er grimmig, stieß die Tür brutal mit dem Fuß auf und trug Shinya mühsam in den Flur. Eine Weile stand er hilflos vor dem Lichtschalter, entschloss sich dazu erneut seine Füße einzusetzen, da Shinya beide Arme beanspruchte, trat ungelenk nach dem Schalter und traf nach dem dritten Mal. Das plötzliche Licht ließ Shinya zusammenzucken und leise aufstöhnen. Kaoru fühlte unendliches Mitleid mit dem kleinen Häufchen Elend in seinen Armen. Seufzend raffte er sich auf und nahm den Endspurt zum Ziel in Form seines Bettes in Angriff. Diesen bewältigt ließ er erst Shinya, dann sich selbst in die Kissen sinken. Shinya stöhnte erneut auf und schlug die Hand vor die Augen. "Kao~... mach die Lampe finster!" Kaoru musste unwillkürlich grinsen, riss sich aber zusammen und langte ächzend nach dem Lichtschalter. Das Licht der Straßenlaternen, das durch die Gardinen ins Zimmer fiel, lies den Raum größer erscheinen. Die Möbel und Wände schienen im Mondlicht auseinander zu rücken, um den Blick auf die zierliche Gestalt Shinyas inmitten eines schier endlosen Meeres aus Kissen und Decken frei zu geben. Das Licht floss sein seidenweiches Haar hinab und hinterließ dort einen milchigen Glanz. Es malte bleiche Muster auf sein schönes Gesicht, spielten mit den Schatten, die von vereinzelten Haarsträhnen geworfen wurden und ließ den Jungen in einem silbernen Glanz erstrahlen. Kaoru verharrte wie angewurzelt in seiner Position, aus Angst eine hastige Bewegung seinerseits könnte die wunderschöne Illusion zerstören. Ganz langsam lehnte er sich vor, stützte sich mit dem Ellenbogen auf der Matratze ab und strich vorsichtig über das schimmernde Haar, als könne es zerbrechen. //Kami-sama, Shin! Weißt du eigentlich, wie schön du bist?// dachte er sehnsüchtig. //Was ist das nur für ein Mensch, der dir Leid zufügen kann? Ich werde dich beschützen, so gut ich kann. Das verspreche ich dir, hörst du?// Seine Fingerspitzen wanderten über Shinyas Stirn, seine geschlossenen Augen, seine Wangen zu den leicht geschwungenen Lippen. Ein paar Augen von solch tiefem Braun, dass er glaubte darin mühelos versinken zu können, öffnete sich und sahen ihn leicht verwirrt an. Kaorus Herz machte einen erschrockenen Sprung. //"Wir haben dich doch gewarnt!" "Unser Kao steht auf so klein e Dinger!"// Die Sticheleien seiner Freunde rasten in seinem Kopf hin und her, als wollten sie heraus und der ganzen Welt ihre höhnische Botschaft vermitteln. //Kami-sama, hoffentlich versteht er das nicht falsch.// betete er. Shinya setzte sich halb auf, strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und versuchte ihn anzusehen. "Kao..."nuschelte er verwundert "Gomen, Shin. Ich hab nicht...ich wollte nicht...das war kein..." stammelte Kaoru hastig. //Kuso! Kaoru, du bist ein Vollidiot!// Nervös setzte er sich auf und wollte aufstehen, als Shinyas Hand nach vorne schnellte und sich um seinen Kragen schloss. Kaoru schloss überrascht die Augen auf. Die schmale Hand zog ihn erbarmungslos nach unten. Einen Moment lies Shinya seinen Blick fast abschätzend über Kaorus Gesicht schweifen, bevor er ihn vorsichtig küsste. Kaoru konnte es nicht fassen. Träumte er das jetzt? Was war denn plötzlich mit Shinya los? //Shin, ist dir klar, was du da tust? Das muss der Alkohol sein...// Shinyas Hände fuhren durch Kaorus Haar. "Kao..."flüsterte er. Dieses bittende Flüstern zerstörte Kaorus Selbstbeherrschung, die er mühsam aufrecht gehalten hatte, mit einem Mal. Stürmisch erwiderte er Shinyas Kuss und drückte den jüngeren in die Kissen. Kapitel 9: Kapitel 9: Enttäuschung und bittere Tränen ----------------------------------------------------- So. da wäre das lang ersehnte kapitel 9 ^^" gomen, dass ich so lange gebraucht habe, aber mein pc ist wischendurch abgestürzt und ich durfte nochmal von vorne anfangen. ich hoffe doch, ihr seid mitr nicht allzu böse lange rede kurzer sinn: viel spass^^ //Itai...// Shinya stöhnte leise auf. //Mein Kopf...// Eine Hand fuhr durch blondes zerzaustes Haar. //Itai....will Aspirin...kuso...nur ne Aspirin...// Shinya blinzelte vorsichtig und kniff sofort die Augen zusammen. //uuah....zu hell... Aspirin holen... zu hell... Jalousien runter? Aspirin? Itai, Jalousien!// Shinyas Gedanken schienen groß und schwer durch seinen Kopf zu rollen, überall anzuecken und für seine fürchterlichen Kopfschmerzen verantwortlich zu sein. Er kämpfte sich stöhnend durch eine Barriere aus Kissen und Decken und langte ächzend nach den Jalousien, als sich eine weitere Stimme durch die Kissen zu ihm hinauf bahnte. Shinya erstarrte für einen Augenblick und ließ seinen Blick langsam nach unten wandern. Zwischen den Kissen blitzte ein violetter Haarschopf hervor. Kaoru seufzte leise im Schlaf und wickelte sich fester in seine Bettdecke. Die Felsbrocken in Shinyas Kopf verwandelten sich in Geschosse, die mit Lichtgeschwindigkeit hin und her jagten. //Kuso! Was ist los? Was ist passiert?// Er fröstelte, zog sich das T-Shirt enger um die Schultern, und wunderte sich, wo die leichte Bluse war, die er am vorherigen Abend angezogen hatte. //Kami-sama, was ist gestern passiert? Sag nicht, dass...// Shinya lies den Blick zurück zu Kaoru gleiten. //Kao.../// Gedankenverloren strich er dem Älteren eine Strähne aus dem Gesicht. //Er sieht ja schon gut aus...und er kümmert sich immer so rührend um mich...// Shinya lächelte in sich hinein // `ne ganze Reihe Mädchen sind hinter ihm her...ich sollte eigentlich stolz sein// Seine Finger wanderten Kaorus Wange hinab, ohne, dass er es registrierte. //Hm... Er ist schon sehr nett... Die und Kyo behaupten, er hätte viel für jüngere übrig... ob das wohl stimmt? Er wirkt sonst immer so vernünftig und erwachsen, das würde gar nicht passen... Aber wirklich schlimm wäre es eigentlich nicht... vielleicht würde er mich sogar...// Kaorus Augenlider zuckten. Er zog die Augenbrauen zusammen und stöhnte leise. Hastig zog Shinya die Hand zurück. Zögernd schlug Kaoru die Augen auf und blickte Shinya verschlafen an. Shinyas Herz begann zu rasen //Kami-sama, was tu ich hier? Ich liege fast nackt mit einem noch halb fremden im Bett und weiß der Geier was gestern noch alles passiert ist...Kami-sama, was mach ich jetzt?// "Guten Morgen!" lies Kaoru seine angenehme, beruhigende Stimme erklingen. Er musterte Shinya leicht schmunzelnd. Dem verwirrten Gesichtsausdruck nach zu schließen, musste der kleine gestern Abend mächtig einen in der Krone sitzen gehabt haben und schien sich an herzlich wenig zu erinnern. "Kaoru, ich...ich...ich hab..." "...tierische Kopfschmerzen, nehme ich an! Warte, ich hol dir was!" schnitt der ältere ihm das Wort ab und quälte sich leise ächzend aus dem Bett. Augenblicklich schoss Shinya die Röte ins Gesicht, als Kaoru die Decke zurück schlug und den Blick auf seinen schlanken, zu Shinyas entsetzen unbekleideten Oberkörper frei gab. //Kami-sama... sag nicht, dass ich dafür verantwortlich bin...// seufzend langte Kaoru nach seinem Hemd, dass die Nacht vor dem Bett auf dem Boden verbracht hatte, streifte es sich ungelenk über und tapste schlaftrunken aus dem Zimmer. Shinya wickelte sich unwillkürlich fester in seine Decke //Das ist alles nur ein Traum...// Irgendwie hatte sich das Bild von Kaorus Rücken und den langen Beinen hartnäckig in seinem Kopf festgesetzt. Shinya presste die Hände an seine Schläfen und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren "Oh je... so schlimm?" Shinya sah auf und begegnete Kaorus besorgtem Blick, als er mit einem Glas und einer Schachtel Aspirin auf ihn zukam. Völlig gegen seinen Willen wanderte sein Blick nach unten, was die Bemühungen sich auf etwas bekleidetes zu konzentrieren nicht gerade unterstützte. //Kami-sama, diese Beine... Nein, Shinya. Nein! Hör auf zu glotzen, das ist ja peinlich! Was ist denn nur los mit dir?!// Kaoru reichte ihm das Glas und eine kleine weiße Tablette, ließ sich neben ihn aufs Bett sinken und strich ihm fürsorglich durchs Haar. Shinya schluckte brav das kleine Wundermittel und lehnte sich unwillkürlich in die Berührung. "Kao?" murmelte er leise "Hm?" kam die Antwort. "Was ist gestern passiert?" Kaoru schmunzelte. "Du hast alles vergessen?" //Der kleine war ja wirklich hacke...// Shinya senkte den Blick. Kaoru seufzte "Daijobu. Du hast dich vollaufen lassen, das weißt du noch, hai?" Der jüngere nickte zaghaft. "Gut. Dann bist du raus auf die Straße und hast dort den Rinnstein gefüttert, nehme ich an. Als ich dich vor der Tür gefunden habe hast du mit Gackt gequatscht." Shinya schluckte "Was... was hab ich denn gesagt?" "Ich hab keine Ahnung. Ich hab dich sofort mit zu mir geschleift. Du hast nicht gerade fit ausgesehen und, wer weiß, was du Gackt in deinem Zustand alles erzählt hättest." Schuldgefühle machten sich in Shinya breit. Schon wieder hatte sich Kaoru für ihn eingesetzt. Schon wieder war er dem älteren zur Last gefallen. "... Gomen, Kao..." flüsterte er. Kaoru sah überrascht auf "Wofür?" "Ich..." Er rang hilflos nach Luft "Dauernd falle ich dir zur Last. Ständig musst du dich um mich kümmern... Ich will dir keinen Ärger machen! Ich meine... Du hast schließlich auch dein eigenes Leben und deine Sorgen und ich kann nicht ständig deine Zeit beanspruchen... Gomen, Kao, dass ich dir so viel Stress mache! Ich..."Ein unterdrücktes Kichern lies Shinya seinen Schwall von Entschuldigungen unterbrechen. Verwirrt sah er zu Kaoru auf "Kao? Stimmt was nicht?" Kaoru konnte nicht mehr. Er lies sich rückwärts aufs Bett fallen und presste sein Gesicht in die Kissen, um seinen Lachkrampf etwas zu dämpfen. Shinya, nun vollends verwirrt, betrachtete ihn und fragte sich, ob er sich jetzt beleidigt oder beschämt fühlen sollte. Nach einer Weile riss er dem älteren kurzerhand das Kissen weg, aus Angst, Kaoru könne noch ersticken. Kichernd wischte sich dieser eine Lachträne aus dem Augenwinkel "Gomen, Shin, aber das..." Er kicherte weiter "...das war mit Abstand das dümmste, was ich je gehört habe! Einsame Spitze! Da wäre selbst Oberbaka Die grün vor Neid geworden!" Ein erneuter Lachkrampf setzte ihn für eine Weile außer Gefecht. // "Das Dümmste, was ich je gehört habe?" Wie meint er das jetzt wieder? Ich verstehe gar nichts mehr...// Shinya verschränkte die Arme und wartete etwas beleidigt, bis sich der ältere sich endlich wieder beruhigt hatte. Nachdem Kaoru seinen Lachkrampf wegen akutem Sauerstoffmangel beendet hatte, sah er heftig atmend zu dem jüngeren auf. "Hör mal, Shin..." lächelnd setzte er sich auf und strich seinem Gegenüber über die Wange "du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Weißt du, es ist normal, dass man denen, die einem nahe stehen und die man gerne hat hilft. Und, weißt du, ich hab dich sogar sehr gerne!" Vorsichtig lächelnd nahm Kaoru Shinya langsam in den Arm und lehnte sich mit ihm zusammen gegen die Wand am Kopfteil des Bettes. //Du hast mich sehr gerne? Wie... wie meinst du das?// Durch Kaorus Offenheit etwas verunsichert, lehnte sich Shinya gegen den älteren und schloss die Augen. Zögernd hob er die Arme und schlang sie um die schmale Taille des älteren, der ihm in sanften, gleichmäßigen Zügen über den Rücken und die Schultern streichelte. //Und... Wie kannst du mich überhaubt gerne haben? Ausgerechnet mich?!// Völlig in seine Gedanken versunken starrte Shinya auf Kaorus schwarze ESP Ganesa, die neben seinem Bett stand und bemerkte nicht, wie dieser ihn immer wieder leise ansprach. "Uaahh!!" erschrocken schreckte Shinya hoch, als Kaoru ihn in den Hals biss und sah ihn empört an. "Gomen, Shin. Aber anders war es mir leider nicht möglich deine Aufmerksamkeit zu erlangen." Schmunzelnd beobachtete Kaoru, wie der jüngere leicht errötete. "Anou... was hast du denn gesagt?" brachte dieser vorsichtig lächelnd heraus und löste sich schüchtern von ihm um ihm in die Augen sehen zu können. "Ich hab gefragt, ob du was essen willst. Immerhin haben wir bereits 14.00 Uhr durch und-" "14.00Uhr?!" wurde er von dem erschrocken dreinschauenden Shinya unterbrochen, der nun zwischen seinen Beinen saß. "Hai, wir haben 14.25 Uhr." Kam die Antwort nach einem kurzen Blick auf die Uhr. "Kuso!" schnell sprang der jüngere auf und begann hektisch seine Sachen zusammen zu suchen. Entschuldigend sah er zu Kaoru, der sich ächzend erhoben hatte. "Ich hätte schon längst zu Hause sein müssen!" Beruhigend legte Kaoru ihm die hand auf die Schulter. "Da du jetzt sowieso zu spät bist, kannst du mir zumindest beim Frühstück Gesellschaft leisten. Und hinterher fahre ich dich nach Hause." Schlug er lächelnd vor und ging, ohne dem blonden eine Chance zum Widerspruch zu lassen in die Küche Kaffee kochen. Shinya stand noch eine ganze Weile überrumpelt mitten in Kaorus Schlafzimmer, bevor sich ein glückliches Lächeln hauchzart auf seine schmalen Lippen legte. Ruhig legte er seine Sachen wieder aufs Bett und ging mit T-Shirt und Shorts bekleidet in die Küche, wo er sich gegen den Türrahmen lehnte und Kaoru dabei zusah, wie er ein wundervoll duftendes Frühstück zauberte. //Du tust so viel für mich...wie kann ich mich je bei dir bedanken?// "Na los, komm rein und setz dich, oder willst du da stehen bleiben?" Leicht errötend trat Shinya zu Kaoru in die Küche, setzte sich auf den ihm angebotenen Stuhl und besah sich den Teller mit Okonomiyaki, den Kaoru auf den Tisch stellte, bevor er sich zu ihm setzte und sie in angenehmen Schweigen aßen. ***** "So, da wären wir!" mit einem breiten Lächeln hielt Kaoru seinen Wagen vor dem alten Haus, in dem Shinya mit seiner Mutter wohnte. "Hai. Domo arigato, Kao" dankbar lächelnd sah Shinya den älteren an, langte nach dem Türöffner, um die Tür zu öffnen und stieg mit einem "Ano... wir sehen uns dann morgen in der Schule" aus. "Shin?" wurde er von Kaoru davon abgehalten die Tür zu schliessen. Fragen sah er wieder ins Auto und war ein bisschen überrascht, als er einen kleinen, silbernen, auffordernd blinkenden Schlüssel vor die Nase gehalten bekam. "Du kannst immer vorbeikommen, wenn du irgendwelche Probleme hast und dir zu hause die Decke auf den Kopf fällt. Ich bin immer für dich da!" Gerührt nahm er den Schlüssel und hängte ihn zu den anderen an seinen Schlüsselbund. Nachdem er dies getan hatte sah er mit glänzenden Augen auf "Danke, Kao! Danke, danke, danke!" und bevor Kaoru es realisiert hatte, hatte Shinya sich schon vorgebeugt und seinem Freund einen Kuss auf die Wange gehaucht. Während dieser langsam seine Hand an die Wange hob und eine Weile brauchte bis er das gerade Geschehene realisiert hatte, schlug Shinya die Haustür zu und verschwand im Haus. //Du erstaunst mich immer wieder, Shin-chan...// Mit einem breiten Lächeln startete Kaoru den Wagen und fuhr nach Hause. ***** Mit einer Sorgfalt, als wäre sie aus hauchzartem Seidenpapier, schloss Shinya die Haustür hinter sich und lehnte sich dagegen. //Kami, hab ich das gerade wirklich gemacht?...was soll er denn jetzt von mir denken? Was mach ich, wenn er etwas gemerkt hat?// Mit einem tiefen Seufzen löste er sich von der Tür und zog seine Stiefel aus, bevor er langsam, in Gedanken versunken durch den Flur tapste. Mit einem kurzen Blick in die Küche stellte er fest, dass seine Mutter wiedermal auf Geschäftsreise war und er das Haus für sich hatte. //Da hätte ich mich ja gar nicht so beeilen müssen... Ich hätte die Zeit mit Kao genießen können und hätte vielleicht herausgefunden, was los ist. Warum hab ich ihm so schnell vertraut...warum fühle ich mich in seiner Nähe so wohl? Das darf doch nicht sein... // Shinya zuckte zusammen, als ein stechender schmerz seinen Rücken durchbohrte. //Wenn ich jetzt wieder anfange Gefühle zu entwickeln, werde ich bald bestimmt wieder alleine dastehen... So war es immer und so wird es immer sein... Ich bleibe alleine.// Er ging ohne Zwischenstopp ins Bad und begann sich zu entkleiden. Nach einem Blick in den Spiegel stellte er beruhigender Weise fest, dass die, wie frisch brennenden Narben, nicht wieder aufgeplatzt waren. Schweigend entfernte er die Verbände von den bereits verheilenden Schnitten an seinen Handgelenken und stellte sich unter die Dusche. Während das warme Wasser in gleichmäßigen Zügen auf ihn niederprasselte schweiften seine Gedanken zurück in die vergangene Nacht. //Er hat mir noch immer nicht gesagt, was passiert ist... Das einzige, woran ich mich noch erinnern kann ist, dass wir in diesem Club gesessen haben, dann ist mir schlecht geworden und ich bin raus gerannt. Aber danach... ist alles so verschwommen...da waren diese warmen, weichen Lippen...und Kaos Hände auf meinem Körper...und....// "Nein, bitte nicht..." //Sag, dass das nicht wahr ist....// leichenblass glitt er an den kalten Fliesen herunter, kauerte sich in der Ecke zusammen und vergoss bitterliche Tränen. Zitternd erhob er sich, stieg aus der Dusche und griff mit unsicheren Händen in das kleine Schränkchen über dem Waschbecken, um die noch immer mit Blut verschmierte Rasierklinge heraus zu holen. Immer wieder schnitt er in die blasse Haut seiner Unterarme, während Tränen über sein Gesicht liefen und die innere Kälte, verbunden mit unendlichem Schmerz dabei waren ihn zu zerfressen. Ein stummer Schrei nach Rettung aus seiner Verdammnis verließ die bebenden Lippen, als die Klinge aus seiner Hand glitt und Shinya erschöpft zu Boden sank. Erschöpft lagen die beiden Jungen nebeneinander. "Kao...?" die zögernde Frage. "Hm?" eine schläfrige Antwort. "Ich liebe dich..." das unsicher hervorgebrachte Geständnis. "Nein. Das tust du nicht." Die nüchterne Feststellung mit traurigem Unterton. "Du hast zu viel Getrunken und bildest es dir ein. Schlaf jetzt" so, das wars. ist nicht gerade lang sorry^^ schreibt mir bitte kommis^^ Kapitel 10: Kapitel 10: Humilate me, hurt me, but be truth to me. ----------------------------------------------------------------- Hi~ho! Ich hab mich diesmal beeilt^^ nun ja... ihr merkt bestimmt dass etwqs komisch ist... es ist so: ich hatte das 10. kapitel schon vor einiger zeit hochgeladen und wollte dann nachsehen wie es mit der freischaltung aussieht. da musste ich dann plötzlich bemerken, dass die komplette ff gelöscht wurde. ich hoffe, dass ich sie irgendwann nochmal online stellen kann, was allerdings schwierig wird, da ein großteil nicht vorgeschrieben war. GOMEN NASAI! Das letzte war doch ziemlich kurz, also bekommt ihr diesmal ein längeres *smile* Es ist voraussichtlich das vorletzte Kapitel von A new Life. Ich hoffe es gefällt euch und ihr schreibt mir gaaaaaaaaaaanz viele Kommis =^.^= Nyu, aber jetzt viel Spaß beim lesen Eure Enni "Wo ist er denn? Er hat noch nie gefehlt... Jetzt war er seid drei Tagen nicht in der Schule und reagiert auf keinen unserer Anrufe." Zischte es in der letzten Reihe worauf nur vierfaches Schulternzucken zu sehen war. Besorgt waren fünf Augenpaare auf den leeren Platz am Ende der Reihe gerichtet, der eigentlich von einem zierlichen langhaarigen Jungen besetzt sein sollte. Nur ein einzelner Blick war grimmig auf diesen Platz gerichtet. All diese Blicke wandten sich erwartungsvoll der Tür zu, als ein leises, kaum vernehmbares Klopfen erklang und die Tür geöffnet wurde. "Gomen nasai, Sensei!" erklang zur Erleichterung der Freunde die Stimme des jüngsten, der kurz darauf den Klassenraum betrat, sich leise mit dem Lehrer unterhielt und anschließend zu seinem Platz ging. Als Shinya in ihr Blickfeld trat war es, als schütte ihnen jemand einen Eimer eisig kaltes Wasser in den Kragen und ihnen klappten die Kinnladen hinab, als hätte jemand den Dominoeffekt ausgelöst. Der Junge, der dort vor ihnen stand hatte kaum noch Gemeinsamkeiten mit dem ihnen bekannten schüchternen Shinya. Seine ehemals braunen Locken vielen in langen, schwarzen Zöpfen über dessen Rücken, seine Beine steckten in einer engen, schwarzen Lederhose, die den wohlgeformten Hintern betonte und der schlanke Oberkörper wurde von einem schlichten schwarzen Hemd bedeckt. Der einzige Farbfleck, den man an dem Jungen noch erkennen konnte war der rote Pony und sein Gesicht. Die gesamte Klasse war erstaunt, wie männlich Shinya plötzlich wirkte und man konnte sich sicher sein, dass in diesem Moment ein Fanclub gegründet wurde. Mit ruhigem Gesicht setzte er sich, ohne die auf ihm ruhenden Blicke zu beachten, auf seinen Platz. "Hey! Wo warst du die letzten Tage?" es hatte zum Ende der Stunde geschellt und kurz nachdem der Lehrer den Raum verlassen hatte versammelte sich die gesamte letzte Reihe um den Platz der so lange leer gestanden hatte, nun aber wieder von seinem Besitzer besetzt wurde. "Ich war zu Hause." Antwortete der jüngste knapp auf die ihm gestellte Frage. "Zu Hause?" Die und die anderen konnten nicht glauben, was sie da gerade gehört hatten. "Hai!" bekräftigte Shinya seine vorangegangene Aussage erneut. "Und wieso bist du nicht ans Telefon gegangen?!" empörte sich der kleinste und stämmte die Hände in die Hüften "Wir haben alle mehrmals bei dir angerufen und sind sogar des öfteren vorbei gekommen! Wieso hast du dann bitteschön nicht reagiert?!" etwas hilflos zuckte Shinya mit den Schultern "Ich hab einfach etwas Zeit für mich gebraucht...Seid mir nicht böse..." bittend sah er die sechs um ihn herumstehenden an. "Du hättest uns wenigstens bescheid sagen können." Resignierte Die und bekam zustimmendes Nicken. "Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, Shinshin!" mit einem Schniefen schlang Toshiya die Arme um Shinyas Hals und drückte ihn an sich "Wir sind doch deine Freunde...oder?" mit erwartungsvollen Bambiaugen sah Toshiya seinen jüngeren Freund an und wartete, genau wie die anderen, gespannt auf die Antwort. Zu ihrer Erleichterung nickte er "Natürlich seid ihr das! Aber ich musste einfach eine Weile meine Ruhe haben..." reuevoll sah er die anderen an, die schließlich ergeben nickten, da sie einsehen mussten, dass sie aus dem jüngsten nichts anderes herauskriegen würden. "Jetzt aber mal was anderes..." meldete sich Miyavi zu Wort "Was hast du eigentlich mit deinen Haaren gemacht?" neugierig nahm er einige der vielen kleinen Zöpfe und betrachtete sie sich genauer. "Die sind ja...schwarz und... geflochten..." "Ano...ich wollt mal was neues ausprobieren und, nya, abschneiden wollt ich sie dann auch nicht, also hab ich se mir färben und flechten lassen ^^` " schüchtern sah Shinya auf die Zöpfe, die Miyavi ins Licht hielt und nach irgendwas suchte. Schließlich nickte er anerkennend und lies sie wieder los. "Sieht toll aus^^ zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber toll." Lächelnd verschränkte er die Arme, als wolle er zeigen, dass dies beschlossene Sache wäre. Mit einem unterdrückten Seufzen stand Shinya in der Jungentoilette und betrachtete sein Spiegelbild. //Du bist jämmerlich... Belügst die einzigen Menschen, denen du was bedeutest. Bezeichnest sie als deine Freunde... Aber hätte ich ihnen sagen sollen, dass ich nur beim Friseur war, weil ich mich selbst abstoßend fand und nicht mehr in den Spiegel gucken konnte?// Verächtlich lachte er auf und strich sich durch die langen Zöpfe. //Aber... Kaoru hat ein Recht alles zu erfahren... Immerhin hat er mir so oft beigestanden, mir Hilfe angeboten und ich hab sie ausgeschlagen. Nur, wie soll ich ihm jemals wieder in die Augen sehen können?! Ich glaube auch fast, er ahnt was... Er hat vorhin nicht ein einziges Wort gesagt, geschweige denn mich angesehen... Rrrrahh... Kuso! Wieso musstest du dich auch in ihn verlieben?! Dabei hast du doch alles versucht um dem zu entkommen...Aber es ist so schwer, bei seiner Liebenswürdigkeit, diesem Lächeln, diesen Augen und... kuso! Kurz gesagt, du kannst nichts dafür, Shin... man muss sich einfach in ihn verlieben...// Grummelnd richtete er sein Make up und wollte wieder nach draußen gehen, doch wurde er daran von der Person, die gerade durch die Tür trat gehindert. "Soso... du brauchtest also etwas Zeit für dich?" verächtlich lachend wurde Shinya gemustert. Mit einem merkwürdigen Lächeln auf den Lippen trat der Neuankömmling immer näher, worauf Shinya instinktiv weiter zurückwich, bis er nicht mehr weiter kam. "Du hast dich ziemlich verändert und das nicht gerade zum Schlechten... du wirkst selbstbewusster... Und es wird mir eine Ehre sein dieses neue Selbstbewusstsein und den Stolz, der in deinen Augen lodert zu zerstören...!" Shinya drehte den Kopf angewidert zur Seite und versuchte der Hand auszuweichen, die sich an seine Wange legte und ihn zwang den kalten Blick zu erwidern. "Das ist nicht witzig... Lass den Scheiß!" Shinya versuchte den zitternden Unterton in seiner Stimme zu verbannen, doch ganz gelang ihm dies nicht. "Da hat du recht... Es ist kein Witz! Ich meine es ernst!" Mit einem letzten, nichts Gutes verheißendem Blick begann er an Shinyas Hals zu knabbern. Der nun schwarzhaarige spürte an seinem ganzen Körper fremde Hände und Lippen, die in ihm ein Gefühl von Übelkeit hervorriefen. Verzweifelt versuchte er sich loszureißen, musste aber sehr schnell feststellen, dass er gegen den größeren keine Chance hatte. Frustriert musste er es über sich ergehen lassen, dass ihm das Hemd vom geschundenen Körper gerissen wurde und seine Hände mit eben diesem an den Fuß einer der Trennwände gebunden wurden, damit der über ihm kniende in Ruhe sein Opfer mustern konnte. Langsam strich er mit der Hand vom Hals aus über die schmale Brust des hilflosen Jungen weiter hinab. Tief in seinem Innern wusste Shinya bereits, was er zu erwarten hatte, doch wollte und konnte er dies nicht wahrhaben. Er hasste sich selbst dafür, dass er nichts tun konnte, außer da zu liegen und alles über sich ergehen zu lassen. "Bitte...Lass mich in Ruhe! Ich will das nicht..." "Du willst das nicht?!" am ganzen Körper zitternd sah Shinya in verächtlich blitzende, eisblaue Augen. "Glaubst du, das interessiert mich?!" grimmig schlug er mehrmals in das ängstliche Gesicht, dass sein Kopf zur Seite geschleudert wurde. Als er die Tränen sah, die über die geröteten Wangen rannen, seufzte er genervt. "Bei Kaoru warst du aber nicht so zimperlich... Stell dir einfach vor, ich wäre er..." und schon begann er über die zerbrechliche Brust zu kratzen, bis feine Blutrinnsale heraustraten und beugte sich hinunter um diese auf zu lecken. Er verteilte abertausende Küsse auf der zarten, blassen Haut, biss ab und an hinein und wanderte immer tiefer. //Iie... bitte nicht! Lass mich in Ruhe... Hilfe! Warum hilft mir keiner?!// Shinya spürte wie seine Hose geöffnet und herunter gezogen wurde und war still. Je weniger er sich wehren würde, desto schneller wäre es vorbei und desto weniger tat es weh, dessen war er sich sicher, schließlich hatte es sein Vater auch oft genug getan. //Kao... verzeih mir, aber ich komme gegen ihn nicht an... es tut mir leid...// "Na, hast du es dir etwa anders überlegt?" Er hörte wie ein Reißverschluss geöffnet wurde und kniff die Augen zusammen um wenigstens nicht sehen zu müssen, was man ihm antat. Brutal wurde Shinya auf den Bauch gedreht und wurde nur Sekundenbruchteile später von einem, alles in den Schatten stellenden, Schmerz durchzogen. Sein ganzer Körper brannte. Es fühlte sich an, als würde er entzwei gerissen, nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Verzweifelte Tränen rannen über seine Wangen, während sein Peiniger immer wieder brutal in ihn stieß und seinen Körper schändete. "Ngh... du bist so schön eng..." //Hilfe...bitte, mach dass er aufhört... Kao! Hilf mir!!// Er konnte spüren, wie der zarte Muskelring unter der Folter riss und warmes Blut über seine Schenkel floss. Shinya lag bewegungslos da, spürte wie sich plötzlich eine warme Flüssigkeit in ihm ausbreitete und hörte den erstickten Schrei der Erlösung nah an seinem Ohr. "Du bist gut..." mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen löste er sich von dem zerstörten Bündel unter sich, säuberte sich und richtete seine Kleidung. Anschließend kniete er sich neben den Jüngeren und löste seine Armfesseln. "Ich denke, ich komme noch mal darauf zurück..." nachdem er das Hemd auf den blutverschmierten Körper geworfen hatte drehte er sich noch einmal um. "Ich denke, es wäre besser, wenn dies unter uns bleibt... sonst wollen die anderen auch mal..." spöttisch lachend ließ er den gequält weinenden Jungen zurück. //Warum... warum tust du das...? Sag es mir, was hab ich dir getan, dass du mir so etwas antust, Gackt?// ~*~*~*~*~ "Shin-chan?" suchend rannte ein schwarzhaariger Junge durch die Schule. "Mensch, Shin... das ist nicht witzig!" der jüngere war am Anfang der großen Pause kurz aufs Klo verschwunden, allerdings nach der Pause nicht wieder aufgetaucht. Da sie alle ein ungutes Gefühl in der Magengegend verspürten, hatte sich Miyavi dazu bereit erklärt nach dem Jungen zu suchen. Er hatte zuerst den gesamten Schulhof abgeklappert, in jeder Ecke nachgesehen, wo der jüngere sich hätte verstecken können, doch nirgends war auch nur die kleinste Spur. Nun rannte er so leise es ging durch die Schulflure, suchte in Abstellkammern, leeren Räumen und sogar im Biologieraum, den Shinya gar nicht ausstehen konnte, hatte er nachgesehen, doch nirgends auch nur die kleinste Spur. Seufzend wollte er die Suche gerade aufgeben, als ihm eine weitere Möglichkeit in den Sinn kam "Das Dach!" so schnell ihn seine Füße tragen konnten rannte er zu der Treppe, die hinaufführte und immer zwei Stufen auf einmal nehmend hinauf. Dort angekommen wurde er wieder mal enttäuscht: das ganze Dach war leer. Die Schultern hängen lassend ging er wieder zurück ins Schulgebäude. Enttäuscht und von Sorgen zerfressen machte er sich auf den Weg zur Jungentoilette um hinterher wieder in den Klassenraum zu gehen und den anderen mitzuteilen, dass er ihn nicht gefunden hatte. Er spritzte sich eine Ladung Wasser ins Gesicht um einen kühlen Kopf zu bewahren und noch einmal logisch darüber nachdenken zu können, wo Shinya sonst noch sein könnte. Vielleicht war er auch schon längst wieder im Klassenraum und seine Sorgen waren unbegründet... Resignieren wollte er sich zum gehen wenden, als etwas in dem Gang zu den Toiletten seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Langsam trat er näher und was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren: Dort lag sein jüngster Freund, mit zerrissenen Klamotten, tränen- und blutverschmiert und starrte mit leerem Blick vor sich hin. "Kami-sama... Shin!" entsetzt rannte er auf ihn zu und kniete sich neben ihn. "Hey, Shin... was ist passiert?!" vorsichtig versuchte er seine Aufmerksamkeit zu erlangen, doch als er sich dem geschundenen jungen näherte zuckte dieser verängstigt zurück. "Nein... lass mich! Bitte... ich will nicht mehr..." "Shin, hey... ich bins, Miyavi!" vorsichtig hob er den Jungen hoch, der schmerzvoll die Luft einzog, sich aber nicht weiter wehrte, als er von seinem Freund sanft in den Arm genommen wurde. "Mi...? Ist...ist er weg?" ängstlich sah er zu dem schwarzhaarigen, der langsam nickte und ihm sanft einige der Tränen von den Wangen wischte. "Hab keine Angst... außer uns ist keiner hier..." erleichtert ließ Shinya sich gegen Miyavi sinken und krallte sich in dessen Shirt. "Bitte mach, dass es aufhört... es tut so weh..." Beruhigend strich er ihm über den Kopf. "Komm, ich bring dich hier weg..." Sanft half er ihm aufzustehen und richtete zumindest seine Hose, da das Hemd nicht mehr zu gebrauchen war. Bedrückt zog er sich das Hemd aus, dass er über sein Shirt gezogen hatte und half Shinya hinein. Als er dies anhatte, konnte er zumindest wieder auf die Straße treten, ohne dass jeder sofort sah, was passiert war. Das einzige was noch von der vorangegangenen Qual zeugte waren die mitlerweile leicht blau angelaufenen Wangen und der gequälte Blick aus den Mandelförmigen Augen. "Komm, ich geh eben Kaoru und den anderen bescheid sagen, dann bring ich dich nach Hause, daijobu?" fürsorglich legte er Shinya den Arm um die Hüfte und stützte ihn auf dem Weg durch die Schulgänge. "Nein... du brauchst ihnen nichts sagen..." bestimmendes Kopfschütteln. "Ich komm schon klar..." Shinya löste sich und ging, sich an den Wänden abstützend weiter "Geh ruhig wieder rein, ich sch-" "Pah! Das hättest du wohl gerne!" schnell holte Miyavi den jüngeren ein, legte ihm wieder den Arm um die Hüfte und führte ihn vom Schulgelände. "Ich bring dich erstmal zu mir, das ist näher..." gesagt getan. Ohne Shinya Gelegenheit zum Protest zu lassen führte er ihn zu seinem Haus, das nur wenige hundert Meter von der Schule entfernt lag. Der jüngere lehnte sich halt suchend an die Hauswand, während Miyavi seine Taschen nach dem Hausschlüssel absuchte und schließlich die Tür öffnete. "Meine Eltern sind arbeiten, also haben wir das Haus für uns. Komm rein und setz dich erstmal ins Wohnzimmer." Während Shinya ins Wohnzimmer tappste ging der andere Junge ins Bad und ließ seinem Freund ein warmes Bad ein. Anschließend ging er, um seinen Freund zu holen und fand ihn zusammengekauert auf dem großen Sofa vor. Er wirkte einsam und verloren, wie er da mit angezogenen Beinen saß und in die Leere starrte. //Ach, Shin... was zum Teufel ist nur passiert?! Ich kann es mir fast denken, aber ich will es nicht... es wäre zu schrecklich... und abgesehen davon... was ist mit deinem Rücken? Der sieht eindeutig länger so aus...// "Chibi?" vorsichtig trat er an ihn heran und legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn nicht zu erschrecken. Als er ihm in die Augen sah tat es ihm in der Seele weh. Der sonst so warme und freundliche Blick war stumpf und kalt. Miyavi musste hart schlucken um weiterreden zu können "Ich hab dir ein Bad eingelassen... das hilft hoffentlich. Ich koch in der Zwischenzeit Tee und such frische Sachen für dich." Als antwort bekam er ein leichtes Nicken und ein tapferes Lächeln, das nur bruchstückhaft an den früheren Shinya erinnerte. Dieser folgte Miyavi und stieg kurze Zeit später in das vorbereitete Bad. Zischend zog er die Luft ein, da es doch ganz schön brannte, aber das würde nach einer Zeit wieder vergehen. ~*~*~*~*~ Während der jüngere im Badezimmer war, hantierte Miyavi in der Küche mit heißem Wasser und Teepulver, als sein Handy klingelte. "Moshimoshi?" "Hi Mi! Kaoru desu..." "Hi Kao! Was gibt's?" "Hast du Shin gefunden?" "Hai hab ich..." "Und, was war los?" "Das kann ich dir nicht sagen... Es ist besser, wenn du mit ihm sprichst. Mir will er nichts sagen." " ...Wo seid ihr?" "Bei mir..." "Daijobu, wir kommen vorbei." "Ano, Kao? Es wäre besser, du kommst alleine..." "Nani?" "Ich hab n mieses Gefühl bei der Sache." "Ich bin in 10 min. da!" "Hai. Bis gleich." "Bis gleich." Ein Klicken in der Leitung zeigte, dass Kaoru aufgelegt hatte. Seufzend legte Miyavi das Handy auf den Tisch und wandte sich wieder dem Tee zu. //Ob das so eine gute Idee war? Aber wer könnte so eine Situation besser lösen als Kao? Einen ersuch ist es wert... Jetzt kann ich sowieso nichts mehr dran ändern. Kao ist unterwegs.// Seufzend stellte er alles auf ein Tablett und stellte es auf das Nachtschränkchen. Anschließend nahm er die Sachen, die er für Shinya herausgesucht hatte und klopfte vorsichtig an die Badezimmertür. "Shin? Ich hab dir ein paar frische Sachen herausgesucht!" "Komm rein..." Langsam öffnete er die Tür und trat ein. Shinya stand im Raum, ein Handtuch um die schmalen Hüften geschlungen, und trocknete sich die Haare. "Hier!" er reichte ihm ein T-Shirt und eine schwarze Stoffhose von sich. Als der jüngere die Sachen entgegen nahm viel Miyavis Blick auf Innenseite dessen Handgelenks. Die vielen hellen Narben schockierten ihn "Was zum...? Shin... was ist nur...? So viele Narben...." Trocken lachte Shinya auf. "Viele Narben?!" Ein Kopfschütteln und trauriges Lächeln von Shinya "Du irrst dich... Ich hab noch viel mehr Narben, nur dass die seelischen noch zahlreicher sind." der Blick in Shinyas Augen war leblos. So sehr Miyavi sich auch anstrengte, er konnte in dem Blick, der ihm begegnete keine Emotionen finden. Ihm kamen fast die Tränen darüber seinen Freund so zu sehen. Shinya zog sich die Shorts und die Stoffhose an. Anschließend legte er die Handtücher weg und zog sich das T-Shirt über, während Miyavi nach den richtigen Worten suchte. "Shin, ich... es tut mir leid, hätte ich das gewusst, dann..." "Dann was? Was hättest du dann getan?" traurig schüttelte Shinya wieder den Kopf "Du kannst gar nichts tun. Ich muss damit alleine klarkommen. Miyavi schüttelte den Kopf "Niemand kommt ganz und gar alleine klar. Jeder braucht jemanden, bei dem er sich anlehnen kann. Auch du, Shin!" eindringlich sah Miyavi den langhaarigen an, der den Kopf erneut schüttelte "Ich komme klar..." //...mir kann man sowieso nicht mehr helfen.// Seufzend führte Miyavi seinen Freund ins Schlafzimmer und drückte ihn mit sanfter Gewalt aufs Bett. "Komm, trink den Tee." Nickend nahm Shinya die warme Tasse entgegen und nahm einen Schluck. Nachdenklich besah er sich das Innere seiner Tasse "Gomen, Miyavi, ich... ich wollte dir keinen Ärger machen..." Miyavi strich ihm durchs Haar. "Schon gut..." vehementes Kopfschütteln "Nein! Es ist nicht gut! Ich mach allen nur Probleme und..." "Hör auf damit. Ich hab doc gesagt, es ist gut!" sanft lächelte er ihn an "Komm, ruh dich aus." Shinya nickte und legte sich zurück. "Danke Mi, ich..." er wurde von einem Klingeln unterbrochen. Miyavi sah auf. "Schon gut. Ruh dich jetzt ein wenig aus." Ohne ihm eine Chance zum Widerspruch zu lassen ging Miyavi aus dem Zimmer und lies die Tür hinter sich zu fallen, merkte aber nicht, dass sie einen Spalt offen blieb. Seufzend legte Shinya sich hin und sah an die Decke // Was hast du dir nur dabei gedacht? Ihm einfach alles zu erzählen... Bald wissen es die anderen auch... aber...ich werde ihnen so bald sowieso nicht wieder übern Weg laufen... es ist besser so. Außerdem weiß ich nicht, wie ich Kaoru oder Gackt jemals wieder unter die Augen treten soll. Ich hätte nie gedacht, dass er mir so etwas antun würde...// in dem enttäuschten Jungen stiegen wieder Tränen auf, die er zu unterdrücken versuchte. //Und woher wusste er von der Nacht mit Kaoru? Hat er etwa alles erzählt? Nein... das würde er nicht machen... oder etwa doch? Was weiß ich schon von ihm? Nichts!// Ihm liefen immer mehr Tränen über die Wangen, während er vor seinem inneren Auge sah, wie Kaoru vor seinen Freunden damit prahlte, dass er den neuen Jungen ins Bett gekriegt hatte. Tiefe Enttäuschung machte sich in ihm breit und er fing an daran zu glauben. //Wenn das wirklich so ist... dann wissen sie vermutlich auh von dem, was Gackt mir angetan hat. Kami-sama... wieso bin ich nur so naiv?! Ich hab wirklich gedacht, ich hätte Freunde gefunden... aber es sollte wahrscheinlich nicht so sein. Was mache ich nur falsch?// Er verbarg sein Gesicht in den Kissen um die bitteren Schluchzer zu unterdrücken, als Stimmen durch die Tür drangen. "Ist das dein Ernst?! Aber... das kann doch nicht sein... was zum Teufel ist nur passiert?!" Das war Kaorus Stimme... hatte Miyavi ihn etwa angerufen? Und vor allem... was hatte er ihm erzählt? Er konnte erkennen, wie sich die Tür weiter öffnete, schloss die Augen und stellt sich schlafend. Shinya hörte, wie jemand ans Bett trat und sein Herz schlug ihm aufgeregt gegen die Brust. Ihn durchzuckten überraschte Schauer, als ihm jemand sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. "Shin?" Kaoru hörte sich besorgt und verunsichert an. Blinzelnd Shinya die Augen und sah seinen älteren Freund an, der den Blick sanft lächelnd erwiderte. "Hey..." er setzte sich besorgt auf die Bettkante und strich ihm mit den Fingerspitzen federleicht über den Handrücken. "Wie geht es dir?" Schnell drehte Shinya den Kopf und sah an die Decke "Interessiert dich das wirklich?" seine Stimme war dünn und brüchig. Der ältere runzelte die Stirn "Natürlich! Nach allem, was Miyavi mir erzählt hat, hat es den Anschein, dass..." er legte eine Pause ein und suchte nach den richtigen Worten. Etwas hilflos zuckte er mit den Schultern und sah Shinya an. "Was ich meinte ist, kann es sein, dass du..." seufzen "Hat dich jemand vergewaltigt?" Innerlich hoffte Kaoru, dass seine Befürchtungen falsch waren, doch als er sah, wie der jüngere zusammenzuckte war ihm klar, dass diese Hoffnung umsonst war. Ein Lächeln legte sich auf Shinyas Lippen. "Was soll ich dazu sagen?" er sah Kaoru mit einem traurigen Blick an "Dass du recht hast?" trocken lachte er auf "Dass dein dreckiges Spiel erfolg hatte?!" Tränen liefen über das schmale Gesicht, doch er wischte sie nicht weg und sah Kaoru nur anklagend an. "Was?!" geschockt blickte Kaoru auf die weinende Gestalt im Bett "Shinya, was... was redest du denn da?" er streckte die Hand aus um ihn zu trösten, doch er zuckte zurück. "Fass mich nicht an! Warum spielst du den besorgten? Du hättest doch wissen müssen, dass es so weit kommt!" "Verdammt, Shin! Worauf willst du hinaus? Ich weiß nicht wovon du redest..." Ein schiefes Grinsen legte sich auf das Gesicht des jüngeren "Nein?! Weißt du, was er mich gefragt hat?! Er hat mich gefragt, ob es mir gefallen hat und ob er es genau so bringt, wie du! Was meinst du, wie ich mich gefühlt habe? Woher hätte er davon wissen sollen, wenn nicht von dir?!" Enttäuschung machte sich wieder in ihm breit, als er sah, wie Kaoru die Schultern hängen lies. "Du irrst dich Shinya! Ich hab nichts mit der ganzen Sache zu tun!" verzweifelt versuchte Kaoru zu verstehen, was ihm da vorgeworfen wurde. "So? Du hast also nichts damit zu tun? Das ich nicht lache! Woher hätte er es denn sonst wissen sollen?! Ich hab mit keinem darüber geredet... warum sollte ich auch?" verzweifelt schluchzte Shinya auf und rollte sich in der Ecke zusammen. "Shinya, bitte...du musst mir glauben! Ich hab keinem gegenüber auch nur ansatzweise was erwähnt! Und dass so etwas passiert hätte ich nie gewollt!" er machte eine kurze Pause und rutschte etwas näher "Dafür bedeutest du mir zu viel!" ihm standen die Tränen in den Augen und er musste sich nun zusammenreißen um für seinen jungen Freund da zu sein. Als Shinya vorsichtig aufsah legte er ihm langsam, damit er jede seiner Bewegungen sehen konnte, die Arme um die Schultern und zog ihn an sich. Der jüngere drängte sich schutzsuchend an ihn und vergrub das Gesicht in seinem Hemd. "Aber woher wusste er es denn dann?" seufzend schüttelte Kaoru den Kopf. "Ich weiß es nicht... Shin... sag mir, wer es war. Bitte sag es mir!" //Damit ich dieses Schwein grün und blau schlagen kann!// Shinya sah auf und musterte Kaoru einige Zeit und schien endlich zu merken, dass er die Wahrheit sagte. Er senkte den Blick und setzte zu einer Antwort an, wurde aber von Miyavi, der seinen Kopf durch die Tür streckte, davon abgehalten. "Wie geht es...Oh, du bist wach!" überrascht sah er Shinya an, lächelte aber, als er die beiden aneinander gekuschelten Körper sah. "Nya, ich wollt euch nicht stören. Ich wollte nur kurz bescheid sagen, dass Gackt gleich vorbei kommt und uns was kocht. Er scheint sich ziemliche Sorgen um dich zu machen, Shin!" Miyavi lächelte ihn aufmunternd an. Im Gegensatz zu Kaoru merkte er nicht, wie blas Shinya geworden war und, dass er seit der Erwähnung der platinblonden wie Espenlaub zitterte. Kaoru runzelte die Stirn und wandte sich an Miyavi "Gomen nasai, Mi-chan, aber wir wollten gerade gehen!" er ignorierte den fragenden Blick Shinyas "Ich nehm den Chibi mit zu mir. Sei nicht böse, ja?" "Ach was!" smilte Miyavi "Mach dir um mich keine Sorgen. Ich kann schon verstehen, dass du ihn für dich haben willst!" das grinsen, das sein Gesicht nun zierte war mehr als zweideutig, sodass Kaoru loslachte "Na vielen herzlichen Dank!" er sah Shinya an und strich ihm ermutigend über den Rücken. "Komm, lass uns gehen!" der jüngere nickte und rutschte vorsichtig zur Bettkante, da sich die Schmerzen in seinem Unterleib wieder bemerkbar machten. Kaoru hingegen war schneller wieder auf den Beinen, hob Shinya so vorsichtig er konnte auf den Arm und trug ihn aus Miyavis Wohnung in sein Auto. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)