Missing von -cRasH_tRaP_PsYchO- (~ei-en no sayonara~) ================================================================================ Kapitel 3: Two reloaded ----------------------- alle Charaktere gehören MIR!!*harhar* klauen is nich!!! ;) un ..*schnief* ich hätt gern kommis ;___; ******************************** Donnerstag, 15 Uhr Ort: JoyJoy Eine schwarzhaarige Person mit einem niedlichen Gothik- Loli- Kleidchen aus dunkelrotem Stoff steht wartend vor den Pforten des JoyJoy. "Wo die anderen nur bleiben?", fragt sie sich selber. Heute war DER Tag... heute konnte sie sich herausputzten, ohne ein dummes Kommentar von anderen zu bekommen. Heute hätten sie es sich nicht getraut... heute waren Leute ihrer Sorte in der Überzahl... Heute war Cosplay-Tag in Astahm. Sie seufzte tief auf und blickte auf ihre schwarzen Lackschuhe, auf denen kleine schwarze Schleifen prangten. "Hey, Sori! Da sind wir schon....nur ein bissl zu spät...Sorry, aber Cecil musste sich erst noch schnieke machen..", hörte sie ein sanfte Bariton-Stimme. Soraya blickte auf und sah ein Mädchen und einen Jungen, die ebenso wie sie aussahen. "Cecil... hi, wie geht es dir? Deine Make-up ist echt klasse... wie kriegst du das nur immer hin?", fragt sie bewundernd. "Sori.. kein Problem... ich zeigs dir.. gehen wir mal schnell aufs Klo... Ich habe ganz ZUFÄLLIG Schminke mit.", zwinkernd griff sie nach Sorayas Arm und zerrte sie mit. Soraya mochte es eigentlich nicht geschminkt zu sein...aber gegen die stürmische Cecil hatte sie nicht den Hauch einer Chance. 10 Minuten später... "Tatatataaaaaaaaaaa! Hier ist die NEUE Sori, die BESTE Sori und die mit weitem Abstand Hübscheste! Na, was sagst du, Sidney?", triumphierend zeigte sie ihm ihr Meisterwerk. Dieser starrte mit offenem Mund und riesengroßen Augen auf Soraya... Diese hatte schwarzgeschminkte Augen, welches ihr Grün wie ein Smaragd leuchten ließ. Einige aufgemalte Tränen zierten ihre linke Wange und -WOW- schwarzgeschminkte, glänzende Lippen. Ihre vollen, sinnlichen Lippen wurden dadurch zum Mittelpunkt. Ihre Haare waren zu einem Zopf zusammen gefasst, welcher von einem schwarzen Spitzenband gehalten wurde. Eine kleine rote Rose steckte ebenso in ihrem Haar. "....Wow! Du siehst einfach atemberaubend aus! DAS ist echt der WAHNSINN!!! Das muss ich gleich fotografieren. Los alle zusammenrücken! Und fein...SEXY sagen!" "SEXY!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!", sagte grinsend Cecil, nur Soraya sagte nichts. Sie war immer noch etwas überrumpelt von ihrem Anblick nach der Schminkzeremonie... sie konnte nicht bestreiten, dass es gut aussah. Nur, wenn das ihre Eltern mitkriegen... //Nein, lieber nicht drüber nachdenken...// Eine tiefe Röte umspielte ihre Wangen, sie konnte es immer noch nicht fassen, was Sidney über sie gesagt hat... //Bin ich wirklich hübsch?// Schon seit längerem ist sie unheimlich in den 1,82 m großen Jungen verliebt. Nur hat sie es keinem gesagt... einerseits deswegen nicht, weil sie weiß, dass Cecil ein Auge auf ihn geworfen hatte. Doch es störte sie sehr, ihre Zuneigung nicht zeigen zu dürfen...Andererseits, weil sie mit Sicherheit wusste, dass er ihre Gefühle nie erwidern würde...Und so beschloss sie für sich, es niemals zu zeigen, wie viel ihr ein Mensch bedeutet, nur um später enttäuscht zu werden. Nein, dass würde sie nie wieder machen. Denn sie wurde schon so oft enttäuscht, das es für 2 Leben ausreichen würde. Deswegen wirkt sie immer so traurig und verschlossen, doch was wird es ihr helfen? Sie sieht zu, wie Cecil und Sidney sich lachend unterhalten. Ein Stich der Eifersucht versetzt es ihr, wenn Sidney Cecil berührt -auch wenn es nur freundschaftlich ist- . Sie ist einsam, auch wenn sie unter Menschen ist... ******************** ~Yukisaki sae mo mitsukerarenakute...[Mein Ziel selbst nicht findend]~ Wispert sie, während sie auf einem Stein sitzt und Cecil und Sidney beobachtet, wie sie sich mit anderen Goths unterhalten. "Hey, was guckst du denn so traurig? Gefällt dir dein Make-up nicht? Oder haben deine Eltern dich mal wieder geärgert?", vernimmt sie die Stimme von Cecil, die sich gerade neben sie gesetzt hat und ein Arm um ihre Schultern legt. "Sidney... komm mal her... wir brauchen jemanden, der unsere Sori aufmuntert!" Schockiert blickt Soraya Cecil an und schüttelt heftig den Kopf. "Nein, lass ihn! Mir geht's gut..." Sie springt auf und schüttelt Cecils Hand ab, die versucht hatte sie aufzuhalten. "Nein!", rief sie nur und rannte weg, mit zusammengekniffenen Augen, um die Tränen zurückzuhalten. "Pass auf Sori!", rief Cecil angsterfüllt von hinten, doch leider zu spät. Schon verfing sich einer ihrer Füße an einem großen Stein und sie fiel... in 2 starke Arme, die sie beschützend festhielten. Für eine halbe Ewigkeit hörte und sah sie nichts mehr, sie spürte nur die Wärme von Sidney... "Geht's wieder, Sori? Du hast mir grad einen großen Schrecken eingejagt... Was ist denn los mit dir? Seit ein paar Wochen bist du so abweisend zu mir...Hab ich irgendetwas falsch gemacht? Oder was ist es? Du kannst mir doch alles erzählen... Ich bin doch für dich da, dass weißt du doch... Oder?!" Behutsam löste er die Umarmung und hielt sie an den Schultern eine Armbreite von sich weg und sah sie intensiv an. Sie drehte jedoch ihren hochroten Kopf zur Seite... "Ich geh jetzt lieber...", sagt sie nur und wendet sich zum gehen und lässt einen betrübt blickenden Sidney zurück... "Lass sie, sie kommt schon klar. So wie immer...", sagt Cecil und klopft Sidney tröstend auf die Schulter, "Irgendwann wird sie es auch verstehen, was du für sie fühlst..." Beide sahen Soraya nach, welche mit gesenktem Haupt davon geht. Ihre sanfte, leise Stimme erreicht beide trotzdem. Ihre wunderschöne Stimme klingt so unendlich traurig... ~Ittai nan no tame ni umarete kita no ka...[für was bin ich geboren worden]~ Leise singend fragt sie sich dies immer wieder und entfernt sich dabei immer weiter von Cecil und Sidney. ************************** Freitag, 14.35 Uhr... Ein Blick auf die Uhr treibt sie zur Eile an. Es ist bald 14.45 Uhr... und umziehen konnte sie sich auch noch nicht... Mist! Schnell zog sie sich eine Jacke über und nahm ihre Tasche mit, in der ihre Heiligtümer lagen. Außer Atem erreichte sie das JoyJoy und... sie sah auf die Uhr... genau pünktlich. Fehlen jetzt nur noch die anderen. Und wie aufs Stichwort kam Violet um die Ecke gerannt. "Hi Soraya, ich hoffe du musstest nicht lange warten, aber meine Eltern wollten von mir noch was wissen... Sorry!" "Kein Problem, bin selbst gerade erst angekommen. Kommen die anderen auch hierher? Oder kommen die gleich zu dir?", fragte Soraya leise. Sie war sehr nervös. Was die anderen von der Musik... ihrer Lieblingsmusik halten werden?? "Na dann... los! Die anderen kommen direkt zu mir... Und mach dir nicht so ein Kopf über alles und die Welt. Mir gefällt deine Musik auf alle Fälle! Dann sind wir wenigstens zu zweit! Ach, komm das schaffen wir schon, oder? Girlpower!" Lachend streckte sie eine Faust in die Luft und ging voran. Kopfschüttlend ging Soraya hinter ihr her. //Die ist ja noch freakiger als ich!// "Nicht so schnell Violet! Ich komm nicht so schnell hinterher!", humpelnd versuchte Soraya ihre blondhaarige Freundin einzuholen. Diese blieb stehen und drehte sich um. "Was ist dir denn passiert?", fragte sie besorgt. "Ach nichts, ich bin gestern nur über ein Stein gefallen. Geht schon... muss halt nur langsam machen." "Warte, ich helf dir!", sagte sie und nahm einen von Sorayas Armen um die Schulter und stützte sie. "Na, ob wir da noch rechtzeitig ankommen? *kicher* Ich würde gerne ihre Gesichter sehen, wie sie vor der verschlossenen Tür stehen. Bei mir ist nämlich heute sturmfrei musst du wissen." "Na dann geh mal lieber vor, nicht das sie noch sauer werden!" "Ach iwo! Die doch nicht... die kommen eh immer zu spät. Und außerdem lass die 3 mal meine Sorge sein. Mit denen werde ich schon fertig." Zwinkernd sah sie die Schwarzhaarige an. Diese lächelte zaghaft und ließ sich beim Gehen helfen. Violet alberte den ganzen Weg bis zu ihr nach Hause rum, so dass selbst die verschlossene Soraya lachen musste. In viellerlei Hinsicht tat die Gesellschaft von der Blonden Soraya gut. Ob sie sich ihr jedoch irgendwann einmal anvertrauen kann....Wer weiß... *************************** "Na huppala! Das ist wohl heute jemand pünktlich gewesen?!", sagte grinsend Violet und grüßte ihre 3 Freundinnen, die kichernder Weise vor der verschlossenen Tür stehen. "Und wir dachten schon, ihr hättet den Weg nicht mehr gefunden! Aber nun mal ein bisschen Betrieb... ich will die Freakshow so schnell wie möglich hinter mich bringen. Nimms nicht böse auf Soraya... nix gegen dich. Warum ich mich nur immer zu sowas breitschlagen lasssen muss...*seufz*" Theatralisch warf Amber ihre braunen, lockigen Haare nach hinten und zog eine Schnute. Lachend schlug Pia ihr auf den Rücken und sagte: "Komm hör mit dem Gespinne auf! Du bist die ganze Zeit schon richtig heiß auf die Bilder von Gackt und Hyde!!!!! Oder etwa nicht? Was meinst du Shirley?" "Aber 100 pro hat sie das gesagt...Tja Amber, du bist überführt worden.", Shirleys blassblaue Augen funkelten vor Belustigung. " 2 auf eine! Das ist unfair! Violet, rette mich!" , lachend kam sie auf die Blondhaarige zu. "Geh bloß weg! Ich muss Soraya ein bisschen unter die Arme greifen, sie ist gestern umgeknickt. Also mach Platz da! Mööööpp!" "Oh Gott, Soraya! Wie hast du denn das gemacht?", fragte Amber besorgt und griff nach Sorayas freien Arm. "Geht schon... ist ok...Ihr müsst mir nicht helfen!", versuchte Soraya die Hilfe zu vereiteln und machte sich von beiden los und lief ein paar Schritte und fiel hin. Schnell war Violet bei ihr und half ihr auf. "Warum bist du so stur? Wir wollen dir nur helfen. Wir beißen dich schon nicht!" Soraya blickte sie an, und sie erkannte den Schmerz in ihren Augen. "Entweder wir gehen jetzt sofort zum Arzt mit deinem Bein... Oder wir gehen zu mir und kühlen deinen Fuß, aber nur, wenn du dir von uns helfen lässt." "Alles, abe rnicht zum Arzt!", sagte die Schwarzhaarige erschrocken und voller Schmerzen. "Warte, ich helfe dir auf." Gemeinsam gingen sie zur Wohnung und während Violet die Tür aufschloss stützte sich Soraya an dem Geländer ab. ***************************** "Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt endlich die Musik anhören? Und ein bisschen in den Booklets rumblättern. Soraya, da sind doch auch Bilder von Gackt... oder?", wollte Violet wissen. Die Angesprochene nickte nur und holte aus ihrer Tasche ein Gackt-Album. "Na dann, mal los!" ,sagte die Blonde und legte die CD in die Hi-fi-Anlage ein. Und schon erklang Gackts wundervolle Stimme... "Kanjin na toki wa itsumo soba ni inai, nani ga taisetsu na mono na no ka..." ~du bist nicht hier wenn ich dich brauche, du versuchst nicht mal zu verstehen, was mir wichtig ist~ "Und das ist Gackt?! Der hat ja eine tolle Stimme... Wahnsinn...Hätt ich nie gedacht...", sprudelte Amber voller Begeisterung. "Und hast du dir mal die Bilder von ihm angesehen? Ist das wirklich ein Kerl? Sieht aus wie eine Frau.", bemerkte Pia, während sie das Booklet ein wenig schräg hielt und angestrengt hinsah, um zu erkennen, ob es sich nicht doch um eine Frau handelt. "Es gab mal eine Zeit, da waren feminine Männer in Japan ultramodern...Gackt war und IST sowieso ein Trendsetter, deswegen verwehrte er sich nicht dagegen.", sagte Soraya. "Aber du musst zugeben, er sieht unheimlich gut aus. Und das leicht feminine in seinen Zügen macht ihn doch niedlich, oder?", mischte sich Amber mit ein. "Gackt ist halt nun mal kawaiii!", kam das Kommentar von Violet, welches keine Kritik duldete. "Was heißt das?", wollte Pia wissen, die ihren Blick nun endlich von Gackt lösen konnte. "Niedlich... ist japanisch.", erklärte Soraya, die sich sichtlich bei der Musik entspannte. "Oh Gott! Wir werden alle zu Japanfreaks mutieren! Ich seh es schon kommen! Oh weh, nein ich verwandle mich schon! Hilfe!", alberte Shirley rum und tat so als würde sie zu einem Monster werden und knurrte wie wild. "Ok! Andere CD her! I want more!", verlangte die Gastgeberin. Soraya kramte in ihrer Tasche und zog zufällig das Album von Dir en Grey raus. "Oh, ich weiß nicht... ob euch das gefallen wird... es ist eine völlig andere Richtung... also..." "Egal, wir hören uns alles an. Dir en Grey gab auch letztens ein Konzert in Berlin. Och, ich wär gerne dabei gewesen..." "Ich kann dir ja sagen, wie es war... ich war dort.", versuchte die Schwarzhaarige die Blonde zu trösten. "Ernsthaft?! Haben deine Eltern da nicht rumgemeckert? Aber egal... ERZÄHL mir alles!" "Na ja... eigentlich war ich bei ner Freundin... für meine Eltern. War ich auch, nur wir sind dann zu dritt zum Konzert gefahren. Ich musste Ewigkeiten dafür sparen...Aber es hat sich mehr als gelohnt! Es war einfach...WOW!! Das erste Konzert außerhalb Asiens...und ich war dabei!", in Erinnerungen schwelgend schwärmte sie noch heute davon. Und wenige Augenblicke später lief Dir en Grey auf voller Lautstärke. Kyos laute Stimme ließ einen Schauer über Sorayas Haut laufen, sie schloss die Augen und musste an ihn denken, wie er oben ohne auf der Bühne stand. *oho* "Woho! Die gehen ja ab! Kotzt der ins Mikro? Oder singt der immer so?", wollte Amber lachender Weise wissen, "Klingt ja nicht schlecht...aber Gackt gefällt mir eindeutig besser!" "Die machen auch völlig unterschiedliche Mugge, die kann man nicht vergleichen... außerdem ist Gackt sowieso das Beste, was Japan zu bieten hat! Wenn er doch nur mal hier ein Konzert in der Nähe geben würde. Ich wär dabei.", und schon verfällt Violet in eine Tagträumerei. Astrein wird dieser Traum bestimmt nicht gewesen sein, so breit grinsend, wie sie dasitzt. *muhaha* "Nicht nur du, dass kannst du aber wissen. Ich will ihn auch mal in voller Pracht erleben!", platzte Pia hinaus, im selben Atemzug, wie auch Shirley. "Soraya... du würdest wohl nicht mit wollen?" "Hä?...Was? Ich hab grad nicht zugehört...Entschuldigung!", beschämt senkt sie ihren Kopf. "Wir haben nur grad darüber geredet, wer alles zum Gackt Konzert mitgehen würde. Wärst du mit dabei?", fragte Violet. "FALLS er IRGENWANN mal HIERHER kommt... Aber 100 prozentig! Ich würde mich da sogar Tage vorher hinstellen, um weit vorne zu stehen!", voll Euphorie sprach die Schwarzhaarige. So hat sie noch keiner erlebt... das war also ein Thema, wo sie aus ihrem Schneckenhaus kommt... **************** Astahm, 18 Uhr... "Was denkst du dir dabei, Fräuleinchen? Seit wann hörst du diesen Schund? Und treibst dich nach der Schule so Ewigkeiten rum? Sind ja ganz neue Moden! Verschwinde! Geh mir aus den Augen, aber dalli!" Mehrere Türen wurden geschmissen und man hörte das laute Brüllen eines Mannes. Dazwischen immer wieder das klägliche Bemühen einer Frau, den Mann zu beruhigen: "Lass die kleine Schlampe doch! Was sollen bloß die Nachbarn von uns denken, wenn du hier rumschreist! Lass sie diesen Schund hören... Sie wird eh bald ihre Schecke packen und dann sehen wir sie nie wieder... Versprochen! Und jetzt beruhig dich Karl!" "Was tut ihr mir nur an?", schluchzt das schwarzhaarige Mädchen traurig und rennt aus dem Haus. Ohne Jacke, nur mit einem Rucksack bepackt steht sie im Regen und weint. Weint die bitterlichsten Tränen. "Warum?" Womit hat sie das nur verdient...armes Mädchen. Traurig geht sie immer weiter von ihrem zu Hause weg, durch die Nacht, die so erbärmlich kalt war. Und sie bis auf die Knochen durchnässt. Aber sie muss dorthin zurück... Wohin sollte sie auch sonst gehen? Sonst gab es keinen, bei dem sie hätte bleiben können, auch wenn nur für eine Nacht. Und so wie sie aussieht, so verheult schon gar nicht. Also, was soll sie nur tun? Erst einmal irgendwo unterstellen, sie hat sich eh schon erkältet, aber sie muss ja dann nicht gleich 3 Wochen flach liegen... Es würde ihr zu Hause eh keiner helfen...Niemals... Durch den dichter werdenden Regen erspähte sie eine Bushaltestelle und stellte sich unter. Aufseufzend lehnte sie ihren Kopf gegen die Wand und schloss die Augen. Der unablässlich fallende Regen donnerte in ihren Ohren, wie ein Düsenjet. Heute fing doch eigentlich alles gut an... sie hatte Leute gefunden, die ihren Musikgeschmack teilten und Gackt toll fanden...aber dies war eindeutig zu viel Glück an einem Tag für Soraya... Sie hatte es irgendwie im Gefühl, dass der Abend schrecklich enden würde. Dabei war sie so pünktlich, wie immer. Nur der Lebensgefährte von ihrer Mutter hatte sich aus Frust mal wieder voll laufen lassen. Das passiert mindestens einmal die Woche. Und jedes Mal muss sie fliehen. Frustrierend ist dabei, dass ihre Mutter ihr regelmäßig in den Rücken fällt. Eine tolle Familie... Resignierend öffnet sie die Augen und lässt sich auf einen der harten Plastikstühle fallen und stützt ihren müden Kopf in ihre Handflächen. Plötzlich vernimmt sie lauterwerdende, schnelle Schritte. Erschrocken blickt sie auf und sieht eine Person zur Bushaltestelle rennen, mit einer Zeitung über dem Kopf, um wenigstens ein wenig Regen abzuhalten. Schweratmend bleibt er an der Bushaltestelle stehen und sieht Soraya tief in die Augen. Diese erkennt dieses Grasgrün unter tausenden wieder... "Soraya?! Was machst du denn hier? Es ist doch schon spät... und es gießt wie aus Eimern...Hattest du wieder Ärger?", fragt die sanfte Bariton-Stimme mitfühlend. Sie schüttelte nur ihr nasses Haupt und bibberte vor Kälte. Dann spürte sie, wie sich ein Arm um ihre Schulter schlang und sie nah an den Jungen gedrückt wurde. "Du wirst dich aber kräftig erkälten, wenn du weiter so hier sitzen bleibst. Ich habe eine Idee... Komm doch mit zu mir. Meine Mutter mag dich und hat bestimmt nix dagegen, wenn du eine Nacht bleibst. Sie wird es bestimmt verstehen." "Nein Sidney, dass geht nicht... Meine Mutter wird ausrasten, wenn ich solange wegbleibe..." "Deine Eltern interessiert es ein Scheißdreck, wo du bist! Hast du das immer noch nicht mitbekommen?...Entschuldige, ich wollte dich nicht anschreien. Los, komm mit mir mit. Alle mal besser, als hier zu bleiben und zu warten, bis der Regen vorbei ist. Da kannst du warten, bis du schwarz wirst... Es hat sich nämlich richtig schön eingeregnet." Er stand auf und hielt ihr eine seiner wohlgeformten Hände entgegen. Schüchtern blickte sie ihn an und griff zögerlich nach seiner Hand und stand auf. Sie standen sich ganz dicht gegenüber und sahen sich tief in die Augen. Außer ihrer beider Atem nahmen sie nichts weiter wahr, nicht einmal den unaufhörlichen Regen um sie herum. "Gehen wir... sonst stehen wir morgen noch hier!", sagte er etwas heiser, ergriff ihre Hand wieder und führte sie zu sich nach Hause. Weit war der Weg nicht, doch Soraya kam er unendlich lang vor... Sidneys warme Hand brannte so sehr in ihrer kalten und ihr Herz schlug ihr bis zum Halse. So was hat sie noch nie erlebt, es ist als ob Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen... Sie fühlt sich so leicht, als würde sie jeden Augenblick anfangen zu schweben. ************************** Samstag Morgen... "Kaze no naka de odoru kimi no sugata wa hikari ni tsutsumareteita..."~denn ich kann sie nicht vergessen, die Zeit und den Ort unseres Treffens~ Leise singend schaut sie in das schlafende Gesicht von Sidney, der neben ihr liegt und ein Arm um sie geschlungen hat. Sanfte Sonnenstrahlen hatten sie geweckt, zum ersten Mal seit langem fühlte sie sich pudelwohl und ausgeruht. Sie wusste, dass lag an der Nähe und der Wärme Sidneys. Vorsichtig strich sie ein Strähne aus seinem Gesicht, welches so hübsch war. Wohlgeformte Lippen, eine Stupsnase und diese intensiven, aber gleichzeitig sehr sanften Augen... er war ihr Traummann. Lächelnd ließ sie ihre Hand sanft über seine Wange gleiten, die etwas stachelig durch den wachsenden 3-Tagebart war. Für sie war es jedenfalls die schönste Wange, die sie jemals berührt hatte. "Soraya...", flüsterte Sidney schlaftrunken und kuschelte sich näher an sie heran. Diese erstarrte zur Salzsäule und war dermaßen erschrocken, dass sie die Luft anhielt. Langsam machte er die Augen auf und sah sie aus schlaftrunkenen, noch etwas verhangenen Augen an. "Ich liebe dich!", sagte er und schlief auf der Stelle wieder ein. //Oh Gott! Hat er das gerade wirklich gesagt? Oder träum ich nur?// Seine Umarmung wurde noch ein wenig intensiver und ihr Herz raste schon wieder so verräterisch schnell... "Ich...ich liebe...liebe dich auch...", gestand sie heiser. Doch er hörte es nicht, weil er schon ins Land der Träume abgedriftet ist. "Oh, Soraya...", murmelte er im Schlaf und legte seinen Kopf auf ihre Schulter und kuschelte sich näher heran. //Oh Gott! Das wird ja immer schlimmer! Oh Gott, oh Gott, oh Gott...// Sie blickte ihn unverwandt an und prägte sich seine sanften Züge ein. Wer weiß, wann sie ihm mal wieder so nah sein wird. Langsam beruhigt sich auch ihr Herz wieder. Vor dem Fenster zwitschern die Vögel begleitet von den wunderschönen Sonnenstrahlen, die einen warmen Frühlingstag ankündigen. Keine Wolke ist am Himmel zu sehen... Soraya hat noch nie jemanden so lange und tief schlafen sehen, wie Sidney... "Sou... aishiteru..."~ja... ich liebe dich~ wispert sie sanft und schaut dabei aus dem Fenster hinaus und legt einen Arm um Sidneys Schulter, schließt die Augen und schläft ebenfalls wieder ein... *********************** etwas später an diesem Tag... "Dornröschen, aufwachen... Dein Prinz ist da. *seufz* Also muss ich dich doch wach küssen..." Erschrocken weiteten sich ihre Augen, während ein Paar wundervoll geschmeidiger Lippen sich auf ihren niederließ. "Warum so erschrocken? Habe ich etwa deine Lippen entweiht? Dann gib mir diese Sünde zurück...", sagte er und küsste sie ein zweites Mal. Diese Berührung dauerte nicht lange... doch trieb es Soraya die Schamesröte ins Gesicht, ihr Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb, doch konnte sie sich nicht gegen ihre Gefühle wehren. "Ich will mit dir zusammen sein..." "Nein, dass geht nicht... Was ist mit Cecil? Sie hat sich in dich verliebt!" ,rief sie aus, während die Tränen über ihre Wangen perlten... "Kimi dake o mitsumeteta, boku wa itsumademo mitsumeteta ima mo kimi dake o mitsumeteru!" ~ ich sah nur dich an, ich habe immer und werde immer und auch jetzt sehe ich nur dich!~ sang er mit so viel Liebe und wischte ihre Tränen sanft mit dem Daumen weg und hielt ihr Gesicht in beiden Händen und sah sie intensiv, doch ebenso liebevoll an. Sie konnte darauf nichts erwidern und sah ihm nur tief in die Augen. "Es ist wahr... Ich liebe dich! Und nicht Cecil... wir sind nur Freunde...Und du... was fühlst du? Soraya..." ... Stille. " Dakara... nanimo iwanai de...kimi wa tada sukoshi ima wa obieteiru dake dakara..."~darum, sage nichts...du bist nur ein wenig verängstigt...~, sang er immer weiter und strich sanft die letzten Tränen weg... er wusste die Antwort... ohne, dass sie etwas sagen musste. "Ob wir jemals ein Paar werden...", sagte sie so leise, dass er Mühe hatte sie zu verstehen, doch er verstand sie, besser als ihm lieb war. "Warum sollte es denn nicht mit uns klappen... Ich habe dir gerade gesagt, dass ich dich liebe, und ich weiß, dass dieses Gefühl auf Gegenseitig beruht. Belüg dich doch nicht selber. Keiner steht uns im Weg! Cecil hat sogar einiges versucht um uns zu verkuppeln... doch jedes Mal bist du geflüchtet. Wovor fürchtest du dich denn dann? Ich will mit DIR zusammensein... mit sonst keinem!" "Ich... ich...ich geh jetzt lieber... meine Eltern flippen sonst nur noch mehr aus." Ohne sich noch einmal umzudrehen flüchtete sie vor ihren Gefühlen und vor sich selber... obwohl sie keinen Grund dazu hat. Vielleicht war alles etwas zu viel für die schüchterne Soraya... Sidney saß traurig auf seinem Bett und blickte zur offenen Zimmertür, aus der seine große Liebe geflüchtet ist... geflüchtet vor ihm. "Soraya... Warum?", seufzt er und blickt auf den Rucksack, der eindeutig nicht ihm gehörte. //Der gehört doch Soraya...Ich werde ihn ihr vorbei bringen.// Er stand auf schnappte sich den Rucksack und ging aus dem Haus. Er wusste wo sie wohnte, zu mindest die Hausnummer. Bei ihr daheim war er noch nie... Was sie immer von ihren Eltern erzählte ist das auch das Beste. Aber er musste sie unbedingt wieder sehen, auch wenn er dafür zu ihr nach Hause müsste. Ihm war Soraya sehr wichtig, und er wollte sie beschützen... in jeglicher Hinsicht, doch nur wie, wenn sie sich nicht helfen ließ... Das wird ihm noch einige Kraft kosten, sie zu überzeugen. Doch für sie wird er ewig warten... forsetzung folgt..bald... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)