In your arms von Vidora (Kaibachi) ================================================================================ Kapitel 2: Zeit --------------- In your arms Kapitel 2 Autor(in): Vidora Pairing: Kaibachi Disclaimer: Weder Katsuya noch Seto gehören mir und ich verdiene (immer noch) kein Geld hiermit. Widmung: Für meine allerbeste Freundin. Nur für dich, Freaky. ~~~~~~~~~~~ Du hast viele Menschen, die dir wichtig sind. Du lebst für deine Freunde, deine Familie, für alle die für dich da sind. Manche wissen gar nicht Dass sie dir wichtig sind. Du sagst es ihnen nicht, du denkst, sie wissen es sowieso. Oder es ist dir peinlich. Du verschiebst es. Auf das nächste Mal... Aber was ist, wenn es für dich irgendwann kein ,nächstes Mal' mehr gibt? Wirst du anfangen zu lieben? ~~~~~~~~~~~~ Zeit Eine Woche ist vollkommen ereignislos verlaufen. Sieben Tage sind vergangen, einfach an mir vorbei geflogen, ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte. Jeden Moment mit dir hatte ich festhalten wollen, aber die Zeit lief erbarmungslos weiter, die Uhrzeiger unterbrechen ihr Ticken auch für mich nicht. Ich bin nur einer von vielen Menschen. So viele andere haben kein so gutes Leben besessen. Und viele starben tagtäglich durch die Hand eines Verbrechers. Wenn man es so betrachtet bin ich vielleicht gar nicht so arm dran.. ich meine.. ich habe die Möglichkeit von allen Menschen Abschied zu nehmen, die mir etwas bedeuten. Genau das war mein Antrieb. Ich wollte nicht aus dieser Welt verschwinden ohne meine Freunden und alle die mir nahe standen noch mal gesehen zu haben. Ich wollte denen, die mir etwas wert waren mitteilen, wie gern ich sie hatte. Aber niemand von ihnen würde wissen, dass sie mich niemals wieder sahen. Also warf ich mir eine dünne Jacke über und verließ das Haus. Draußen war es warm.. der Frühling ging und der Sommer kündigte sich an. Mit bedächtigem Schritt ging ich durch die Straßen. Ich ließ mir fiel Zeit. Warum sollte ich mich auch beeilen? Es gab jetzt keine Termine mehr, die ich einhalten musste.. es gab keine Zukunft für die ich Pläne schmieden konnte.. es gab nur noch diese Wochen, die letzten Tage, Stunden irgendwann auch nur noch Sekunden.. Mein Blick schweifte von den Häuserfassaden über die vorbeigehenden Menschen. Sie alle hatten viel zu tun. Mindestens die Hälfte hatte es wohl recht eilig. Keiner von ihnen nahm sich Zeit. War es nicht schon immer so, dass man immer erst merkte, wie wichtig bestimmte Dinge für einen waren, wenn man sie nicht mehr hatte? Erst wenn man sich die Hand verletzte merkte man, wie oft man sie im Alltag brauchte und wie aufgeschmissen man ohne sie war.. Und erst wenn man wusste, dass das Leben vergänglich war, dass Zeit niemals zurückkehrte oder der Tag von vorne begann,.. erst dann wusste man, wie kostbar jede Stunde war. Mein Weg führte mich in den Park. Ich nahm auf einer Bank platz und sah mich um. Auf dieser Wiese hatten wir vorletzten Sommer alle zusammen gepicknickt. Das heißt du warst nicht dabei gewesen. Du hieltest nach wie vor nicht viel von ,meinem Kindergarten' aber für mich waren meine Freunde meine Familie. Ich konnte immer zu ihnen kommen, wenn ich Probleme hatte.. wir konnten über so vieles reden. Ich konnte mich glücklich schätzen, so gute Freunde gehabt zu haben. Mancher wurde 90 Jahre alt und hatte nie erfahren was echte Freundschaft bedeutete und wie geborgen man sich fühlte, wenn man jemanden hatte, der einem zur Seite stand. Ich atmete tief die frische Luft ein, die von einem leichten Windhauch an mir vorbei flog.. Die Krankheit machte sich hin und wieder bemerkbar, aber ich wusste, dass ich mich ihr jetzt noch nicht ergeben wollte und konnte. Ich war einfach noch nicht fertig. Ich wollte vorher noch so vieles tun - wenn auch zum letzten Mal. Ich verbrachte einige Tage damit, alte Bekannte aufzusuchen, ihnen einfach mal ,Hallo' zu sagen und zu erfahren wie es ihnen ging. Viele freuten sich über meinen Besuch. Nur wenige gaben vor, keine Zeit zu haben. Vielleicht stimmte es auch... aber es machte mich traurig. Ich besuchte später meine Schwester und ging mit ihr einkaufen. Geld brauchte ich sowieso keines mehr also warum sollte ich es nicht einen schönen Nachmittag investieren.. obwohl einkaufen eigentlich nicht so mein Fall war und ich mich bisher auch häufig mit den umständlichsten Ausreden darum zu drücken versucht hatte war es irgendwie doch auch gut. Die Umarmung bei unserem Abschied war es mir allemal wert. Sie sagte zu mir:"Das machen wir irgendwann noch mal!" Ich wusste, dass das niemals der Fall sein konnte, aber ich lächelte ihr zu und nickte. Es war schön, sie lachen zu sehen. Mich beschlich das schmerzhafte Gefühl, früher viel zu wenig Zeit nur mit ihr verbracht zu haben. Ich wollte auf keinen Fall zu viel Zeit verstreichen lassen also ging ich einen Tag später um Yuugi und die anderen zu treffen. Ich lud sie zu einem Eis ein. Natürlich wunderte man sich ein wenig über meine Freigiebigkeit, denn normalerweise hatte ich selten einen Cent zu viel und da ich dir nicht zu arg auf der Tasche liegen wollte konnte ich selten viel ausgeben. Wir saßen draußen vor dem Eiscafe, zu dem wir immer gingen, immer wir vier zusammen. Ich lehnte mich zurück und erinnerte mich an die alten Zeiten. Es war so schade um das alles. An diesem Tag redeten wir eine ganze Menge und lachten auch viel. Ich vergaß sogar für kurze Zeit, dass dies hier das letzte Eis war, das ich im Kreise meiner Freunde zu mir nahm. Erst spät abends verabschiedete ich mich von ihnen und machte mich alleine auf den Nachhauseweg. Es dämmerte schon und die ersten Straßenlaternen warfen ihr fahles Licht auf die Gehwege. Die ersten Sterne waren am Himmel schon zu erkennen und auch der Mond, der als weiße Scheibe von dort oben auf mich herabsah. Sterne.. es war komisch wie einzigartig plötzlich alles für mich war. Sterne zu betrachten war auf einmal etwas Besonderes... genau wie das Einatmen der kühler werdenden Nachtluft. Ich näherte mich meinem Zuhause. Ich fragte mich, ob du wohl schon zu Hause seiest. Du warst der Letzte von dem ich mich verabschieden wollte.. aber du schienst davon wenig zu halten.. du wusstest ja auch nicht, dass ich bald nicht mehr hier war. Mir blieb nichts anders übrig, als dich so lange um eine Unternehmung zu bitten bis du entnervt zusagen würdest. Du würdest den Sinn sicher verstehen.. bald. Nachdem ich die Tür geöffnet hatte trat ich ein und sah mich um. Dein Aktenkoffer stand an der Wand, was nur heißen konnte, dass du mal halbwegs pünktlich warst. Ich freute mich darüber, den Abend noch mit dir verbringen zu können. Du warst in der Küche, hast wohl mit dem Essen auf mich gewartet. Lieb von dir. Aber sobald ich Platz am Tisch genommen hatte, erfuhr ich den Grund für deine Freundlichkeit. "Ich bin nächste Woche zu einer Konferenz in den USA geladen." Mir fiel vor Schreck die Gabel aus der Hand. Nein! Das konntest du doch nicht machen! Jetzt durftest du mich einfach nicht alleine lassen.. nicht jetzt. Du solltest bei mir sein.. nicht am anderen Ende der Welt sein.. wenn ich starb.. "Muss.. das unbedingt sein?" Ich beugte mich nach unten... mehr um mein verzweifeltes Gesicht zu verbergen als um die Gabel wieder aufzuheben. "Ja." Ich legte das Besteck auf den Tisch.. sah dir in die Augen.. konnte das nicht glauben. "Aber.. das geht nicht!" "Und warum nicht?" "Weil.." Nein, ich konnte es dir doch nicht sagen! Warum machst du das? Warum spürst du es nicht.. "Weil.." Mein Stottern wurde mir schon peinlich, aber ich hatte keine Zeit mich darüber zu ärgern. Erste Tränen bahnten sich den Weg über meine erhitzten Wangen. Und Mein Bauch schien die Situation genauso abzulehnen wie ich.. alles verkrampfte sich. Ich schlang die Arme um meinen Körper. Der denkbar schlechteste Zeitpunkt für einen Anfall dieser Art, aber was sollte ich denn machen! Alles tat weh.. ich hörte mein Herz klopfen.. viel zu schnell.. Ich bekam Schwierigkeiten mit dem Atmen.. ich merkte nur sehr entfernt, dass du aufgestanden warst und deine Arme um mich legtest. "Was hast du?", drang es immer wieder an mein Ohr. Du klangst besorgt.. aber deine Stimme wurde immer leiser.. und mein Herzschlag immer lauter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)