Desire (Kap. 24 ist online) von Rince (An Auron x Tidus Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 1: Train of Thought --------------------------- Also, wie sich jeder denken kann, gehören die Charaktere und der Plot in den ich diese ach zu herzergreifende Shonen-Ai Story eingebaut habe, nicht mir, sondern Square Enix. Natürlich verhilft mir diese Fanfiction auch nicht dazu meine Finanzen aufzustocken. Dies ist übrigens meine erste Fanfiction und ich wäre für jede konstruktive Kritik dankbar. Also, viel Spass, Rincewind Chapter One Train of Thought Es war später Abend im Macalania Wald. Die Sonne war bereits untergegangen und der Mond war an ihre Stelle getreten, zog es jedoch vor, sich hinter schweren, grauen Wolkenfetzen zu verbergen. Der Wald lag in tiefer Dunkelheit, doch vereinzelt warfen Kristalle, die überall an Stämmen und Ästen wuchsen, das über den Tag gespeicherte Sonnenlicht in die Nacht hinaus. Tidus verglich sie gerne mit den Pfeilern an den Straßenrändern in Zanarkand, die Scheinwerferlicht reflektierten und so die Wegbegrenzungen aufzeigten. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Zanarkand, die Stadt die niemals schlief. Vor seinem geistigen Auge erschienen die riesigen Häuser, die wie Ketzerfinger am Himmel kratzten[1]. Dort gab es keine Nacht. Die Leuchtreklamen und Straßenlaternen ersetzten die Sonne, besonders in der Nähe des Stadiums. Dort hatte er sein halbes Leben verbracht. In seiner frühen Kindheit war er oft dort gewesen, um seinem Vater zuzuschauen und nach dessen Tod um selbst zu spielen. Mit gerade mal acht Jahren, wurde er in die Zanarkand Juniorenmannschaft aufgenommen. Eigentlich lag das Minimum bei zehn Jahren, doch durch seine hervorragenden Spielkünste wurde für ihn eine Ausnahme gemacht. ..... wegen seines Talents und seines Vaters. Gerade dieser Umstand spornte ihn dazu an, der Beste zu werden. Er wollte nicht in und von dem Schatten seines Vaters leben. Er trainierte wie ein Wahnsinniger. Immer wenn das Stadion gefüllt wurde, war er dort und übte Spielzüge, die er sich zu Hause ausgedacht hatte. Und immer, wenn er einen, durch das Wasser verschwommenen Blick, auf die Zuschauerbänke warf, sah er seine Mutter, die ihm zulächelte. Auch wenn sie der Wahn ihres Sohnes besorgte, dachte sie, er würde in die Fußstapfen seines verschollenen Vater treten wollen und ließ ihn gewähren. Aber das hatte er nie vorgehabt. Einmal, und wenn auch nur für einen kleinen Augenblick, sollte Jekkt in Tidus' Schatten stehen. Er war stolz auf die Verbissenheit, mit der er sein Ziel anvisiert hatte. Doch sein Schwang in die alte Zeit wurde mit einer Erinnerung getrübt. Mit jedem Tag, an dem er seine Mutter ansah, wurde ihr Lächeln schwächer, ihre Augen trüber und ihre Haut blasser. Sie konnte es nicht ertragen von seinem Vater getrennt zu sein. Früher verbannte er jeden Gedanken an das Unvermeidliche, bis es eintrat. Sie starb. Er konnte der Tatsache keinen Glauben schenken, dass sie auf ewig fort sein würde. Niemals wieder würde sie ihm zuschauen und ihn voller Stolz anlächeln. Tidus scheuchte diesen Gedanken aus seinem Kopf. Er hatte genug gelitten und wollte nicht wieder die Einsamkeit spüren, die ihn damals so gequält hatte. Er wollte das Andenken seiner Mutter nicht mit diesem Gefühl verbinden. Auch nach ihrem Tod führte er ein glückliches Leben. Als Starspieler der Zanarkand Abes. Seinen Vater hatte er längst übertrumpft und die Zuschauer jubelten ihm zu. Aber dieses Gefühl verschwand niemals. "Mami." Der kleine Tidus stand schluchzend am Sarg seiner Mutter. Friedlich lag sie da, in ihrem besten Kleid, die Arme über der Brust verschränkt, doch man konnte die Spuren ihres vorrausgegangenen Leids deutlich erkennen. Nun stand Tidus allein bei ihr und weinte. Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. Tidus zuckte zusammen und wandte sich um. Er blickte in das Gesicht eines Mannes mittleren Alters. Seine Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen. "Ich war ein Freund deines Vaters." sagte er knapp, mit tiefer, angenehmer Stimme.. Jetzt fing Tidus erst richtig an zu heulen. "Es ist seine Schuld." schluchzte er "Ich hasse ihn!" Der Mann zog seine Brille tiefer und sah Tidus direkt an. Eine dünne Narbe zog sich von der Stirn, über das rechte Auge, bis zur Wange. Der kleine Blondschopf blickte in das verbliebene Auge. Es war, als würde der Mann in sein tiefstes Innerstes sehen können. Tidus hatte das Gefühl nichts vor diesem Blick verbergen zu können und ein leichter Schauer kroch seinen Rücken hinauf. "Komm." sagte der Mann und schritt mit wehenden Rockschößen aus dem Raum. Tidus warf einen letzten Blick auf seine Mutter und nach kurzem Zögern folgte er ihm, vorbei an den anderen Trauergästen, hinaus. Was will ich überhaupt noch in Zanarkand? Habe ich jemanden zurückgelassen, von dem getrennt zu sein, mein Herz zerreißt? Habe ich überhaupt noch Heimweh? Er musste all diese Fragen verneinen. Seine Mutter war tot. Niemand aus der Familie hatte sich danach je bei ihm gemeldet. Natürlich hatte er in Zanarkand Freunde und Bekannte, Verehrerinnen und Fans. Aber er war eine Berühmtheit und schon immer eine gewesen. Bevor seine Freunde sich in seinem Ruhm sonnen konnten, taten sie es in dem seines Vaters. Tidus war nie einfach nur er gewesen. Er war Sohn eines Starspielers und selbst ein Starspieler. Sein Vater hatte ihn gehasst. Nur seine Mutter wusste wer er war und liebte ihn. ....und was war mit Auron?, sprang es dem Blondschopf in den Sinn. Für ihn war Tidus wohl nur der Sohn eines guten Freundes. Aber Auron hatte den Blitzballspieler bei sich aufgenommen. Tidus wusste, dass dies alles nur auf ein Versprechen an Jekkt geschehen war. Sein Vater musste dem legendären Gardist viel bedeutet haben. Was bedeutete Tidus ihm? Hatte der Mann all die Jahre nur sein Wort gehalten oder hatte er doch angefangen Tidus zu mögen? Der Blondschopf seufzte. Nach Aurons Gefühlskälte zu urteilen wohl eher das Erstere. Trotzdem war er immer da gewesen. Ein Dunkles Zimmer. Die Nacht stand in ihrer Blüte und Stille war eingekehrt. Natürlich konnte man in Zanarkand nicht wirklich von Stille reden, sie war eher eine gedämpfte Geräuschkulisse, denn wirkliche Ruhe hatte diese Stadt nicht zu bieten. Ein unterdrücktes Schluchzen erklang. Plötzlich öffnete sich die Tür einen Spalt breit und das Licht des Korridors fiel auf einen kleinen Tidus, der neben seinem Bett saß. Als er das Knarzen der Tür vernommen hatte, drehte er sich sofort von ihr weg und versucht seine Tränen unauffällig mit dem Ärmel fortzuwischen. Obschon er seine Sache gut machte, gelang es ihm nicht, den Mann, der die Tür geöffnet hatte, zu täuschen, denn dieser seufzte nur und trat herein. Er war bereits für die Nacht umgezogen. da er nur eine weite, formlose Hose trug und seinen Roten Mantel über seinen nackten Oberkörper gestreift hatte. Anscheinend hatte sich sein Gefühl, noch einmal nach dem Rechten sehen zu müssen, bestätigt. Er ließ sich auf einer Bettkante nieder und sah auf den Blondschopf herab, dessen Gesicht im Flurlicht feucht glänzte. Sein Blick ruhte auf ihm, doch kein Wort trat über seine Lippen.. Das Schweigen schien sich unendlich in die Länge zu ziehen, bis der kleine Junge, mit zittriger Stimme, den Anfang machte: "Es ist meine Schuld." Er versuchte seine Stimme ruhig klingen zu lassen, doch es gelang ihm nicht Der Mann machte keine Anstalten etwas zu entgegnen. "Ich bin Schuld, dass Mama tot ist." begann der Kleine erneut. Dieses Mal lag ein wenig mehr Festigkeit in seinem Ton. "Bist du?" brach der Mann endlich sein Schweigen. "Wegen mir ist Dad verschwunden." argumentierte der Kleine haltlos. Der Mann verfiel erneut in alten Trott und schwieg. "Ich habe mir gewünscht, dass er endlich abhaut..... ich habe ihn ... gehasst. Er ist verschwunden, weil ich es mir gewünscht habe. Wegen mir...." Auf dem Gesicht des Mannes war keine Reaktion zu erkennen. "Und dann..." der Kleine schluckte schwer und begann erneut zu schniefen. "Mama hat ihn vermisst und ist an gebrochenem Herzen gestorben." "Ich bin es schuld." heulte er und rieb sich die Augen, aus denen erneut Tränen kullerten. Der Mann wartete bis das Schluchzen verstummte und nur noch schwere Atemzüge zu hören waren. "Wenn ein Wunsch solch eine Kraft hätte, ....", er zögerte kaum merklich, "dann wäre dein Vater auf den Wunsch deiner Mutter zurückgekehrt. Dich trifft keine Schuld. Schlaf jetzt." Der Mann streichelte flüchtig über des Jungen Haupt, verließ ihn und schloss die Tür hinter sich. Mit einem leichten Kopfschütteln setzte er den Weg in sein Zimmer fort, warf seinen Mantel achtlos in eine düstere Ecke und legte sich ins Bett. Einige Minuten später hörte er wie die Türklinke nach unten gedrückt wurde. Tidus schlug die Hände über seinem Gesicht zusammen. Vielleicht hatte er sich damit abgefunden in Spira zu sein. Vielleicht hatte er sich damit abgefunden niemals wieder nach Zanarkand zurückzukehren. Aber nur ein einziges Mal wollte er die Geborgenheit seiner Heimat verspüren. Auron.... Der Mann war seine einzige Verbindung nach Hause. Wie von einem Untier gestochen sprang der Blondschopf auf und bewegte sich zielstrebig in Richtung Lager. Die Kristalle, die die seltsame Szenerie erhellt hatten, warfen nur noch matten Schein. Bald würde ihr Glimmen erlischen und die Dunkelheit konnte ihren Thron besteigen. Finstere Wesen und Getier aller Farben und Formen machten sich bereit für die nächtliche Jagd. Unbewusst gab Tidus ein tadelloses Opfer ab. Er war allein und hatte sein Schwert im Lager zurückgelassen, als er von Gefühlen übermannt, den Tümpel aufgesucht hatte, an dem sein Vater vor langer Zeit eine Aufnahme gemacht hatte. Er verspürte jedoch keine Angst, denn sein ganzer Geist war an Erinnerungen seiner Heimat gebunden und vermochte nicht, sich davon loszureißen. Mit gesenktem Kopf und immer langsamer werdenden Schritten tauchte er in die Vergangenheit ein. Einsamkeit... Dieses Gefühl bestimmte sein Leben. Er konnte die Qual in jeder Faser seines Körpers spüren. Doch er konnte sich nicht befreien, er war ihr hörig. Dabei wäre es so einfach sich von ihr loszureißen, unter Menschen zu gehen. Aber nein, er ergriff nicht die rettende Hand, sondern zog es vor sie wegzuschlagen, um zu ertrinken. Tidus saß in der Dunkelheit, neben seinem Bett und starrte an die leere Wand seines eigenen Appartements. Leuchtreklamen warfen einen blassen Schein auf sein junges Gesicht. Er war vor ein paar Monaten fünfzehn Jahre alt geworden. Fünfzehn, das Minimumsalter um in der ersten Blitzball Liga mitzumischen. Sein Talent und Ehrgeiz hatten ihn hoch gepuscht und er war nun Ersatzspieler bei den Abes. Natürlich nur die erste Sprosse auf der Leiter seines geplanten Erfolges. Trotz des niedrigen Ranges konnte sich die Bezahlung sehen lassen. Es hatte genügt um sich eine kleine Wohnung im sechzehnten Stock eines Mietshauses zu unterhalten. Kaum zu glauben, wie sehr er sich gefreut hatte, endlich von diesem roten Kerl loszukommen. Besonders das letzte Jahr hatte ihn fast verrückt gemacht. Wie er mit dem alten Sack auf einem verschimmelten Hausboot, im Hafen Zanarkands, leben musste. Aber jetzt... Tidus wünschte sich zurück in die morsche Nussschale, er sehnte sich das dem Wellengang und nach dem alten Freund seines Vaters. Er konnte die Stille nicht mehr ertragen. Wäre er doch niemals abgehauen. Aber lieber würde er in seiner Einsamkeit verrotten, als reumütig zurückzukriechen. Müde rieb er sich die Augen und blickte sich um. Allein sein Bett stand im Raum. Seine Kleidung lagerte noch im Koffer, denn für anderes Mobiliar war sein Lohn, dann doch nicht groß genug. Leere.... Sie machte ihn wahnsinnig. Wie lang hatte er Auron nicht mehr gesehen? Drei Monate, seit er das Hausboot mit herausgestreckter Zunge verlassen hatte. Wahrscheinlich hatte der Mann ihm diese Geste übel genommen, was ihm ja auch nicht zu verdenken war. Der Blondschopf hätte sich selbst ohrfeigen können. Er wollte nach Hause. Plötzlich hämmerte jemand gegen die Tür. Tidus stand auf und seufzte. Dem Anschein nach, hatte der Portier sich von Fans bestechen lassen und überließ es Tidus, mit ein paar giggelden Hühnern fertig zu werden. Er löste die Sicherungen von der Tür und öffnete sie. Wie er es sich schon gedacht hatte. Zwei Schulmädchen standen vor ihm und kicherten. Seitdem der Trainer ihn vor zwei Wochen eingewechselt hatte und er prompt ein Tor schoss, hatten sich die Mädchen in den jüngeren Jahren ganz auf ihn konzentriert. Noch nicht einmal berühmt und schon wurde er von Fans genervt. "Hey, was führt euch zu mir." Der Blondschopf legte ein strahlendes Lächeln auf und zwinkerte. Ein hohes Kreischen ließ ihn erkennen, dass die beiden Groupies sein Verhalten begrüßten. "Können wir ein Autogramm haben?" Sie hielten ihm ein Autogrammbuch, sowie einen Kugelschreiber entgegen. "Klar doch." Wieder ein Lächeln. Er betrachtete den Einband des Buches. Ein aufwändiges Logo der Zanarkand Abes zierte die Front. Mit dem Stift zwischen den Zähnen, öffnete Tidus es und kritzelte auf eine leere Seite seinen Namen. "Kann ich sonst noch etwas für euch tun." Wieder ein Zwinkern. "Eine Widmung wäre echt toll." Tidus nickte und das Mädchen sprach weiter "Für meinen treuen und geliebten Fan Asuzu." Wie verlangt, kritzelte der Blondschopf die dämliche Widmung unter seinen Namen. Bevor er dem Mädchen das Buch zurückgab, blätterte er noch einmal hindurch und bemerkte, dass er nicht der erste Spieler der Abes war, dem die beiden Mädchen einen Besuch abgestattet hatten. Die meisten Namen seiner Mitspieler zierten die vorigen Seiten und immer wieder die selbe Widmung: Für meinen treuen und geliebten Fan Asuzu Gut, er hatte sich geirrt, vielleicht war er doch noch nicht so beliebt, wie er dachte. Anscheinend war er nur auf einige Autogrammjäger gestoßen, die es für nötig hielten, von jedem Spieler eines zu ergattern. Er war wohl der letzte auf der Liste. Irgendwie wurmte ihn das gewaltig. "Na ja, euch beiden, dann noch viel Spaß, und vielleicht wärt ihr so freundlich meine Adresse für euch zu behalten. Als unser kleines Geheimnis." Schon wieder ein Zwinkern. Die Fans nickten überschwänglich. "Wir sehen uns dann beim Spiel." Tidus schlug dir Tür zu. Er war wirklich lange genug nett gewesen. Eigentlich konnte er stolz darauf sein, trotz seiner Laune, sein fröhliches Gesicht zu wahren. Schmerzende Einsamkeit durchzuckte ihn erneut, als er in den düsteren, leeren Korridor spähte. Irgendwie war er nie glücklich. Die vermeidlichen Fans nervten ihn und seine Ruhe war auch unerträglich. Es klopfte erneut. Genervt riss Tidus die Tür auf, mit der Absicht, den beiden Weibern deutlich zu zeigen, dass er sein Nettigkeitspensum für diesen Tag bereits überschritten hatte. Doch die Mädchen schienen bereits zufrieden gewesen zu sein, denn Jemand anderes stand vor der Tür. "Auron." stammelte Tidus überrascht. Eine Stimme riss ihn aus den Gedanken. "Hey, Tidus." Der Angesprochene schaute auf. Rikku saß auf einem Stein am Wegesrand und streckte die, vor Müdigkeit steif gewordenen, Glieder. Tidus wäre fast an ihr vorbeigelaufen. "Was machst du hier noch so spät? " fragte sie "Hm, das selbe könnte ich dich fragen." entgegnete der junge Bursche. "Ich? Ich nur denke nach..." Sie erhob sich von ihrer unbequemen Sitzgelegenheit und stellte sich Tidus in den Weg. Anscheinend wollte sie ihre Gedanken unbedingt bei ihm loswerden. "Was denkst du über Auron?" stellte die junge Al Bhed die Frage, mit der Jekkts Sohn am wenigsten gerechnet hätte. "Ich.. ähm." stammelte er und hatte das Gefühl als wüsste Rikku, das er gerade auf dem Weg zu ihm war. Hm, was sollte er darauf antworten? Er hatte schon in Zanarkand angefangen darüber nachzudenken wie er zu dem Mann stand und was er über ihn dachte. "Nun ja..., keine Ahnung", präsentierte er sein armseliges Ergebnis, "Warum denn?" "Ach, nur so." Rikku setzte sich erneut auf den Stein, da sie es nicht mehr nötig hatte Tidus auf seinem Weg ins Lager aufzuhalten, denn dies würde seine Neugier für ihn erledigen. "Nur so, ja?" fragte der Blondschopf und grinste. Rikku hatte nur darauf gewartet, dass er sie ausquetschte. Diesen Gefallen tat er ihr gerne: "Was denkst du denn über ihn?" "Er ist ein guter Kämpfer...," begann das Mädchen zögernd "und er ist sehr weise." Nur weil jemand seine Meinung immer wieder kund tun muss, zeugt das noch lange nicht von Weisheit, dachte Tidus, da er aber insgeheim wusste, das Rikku recht hatte, schwieg er. "Er hat eine angenehme Stimme." zählte Rikku weiter auf. Der Blitzballspieler verkniff sich ein Lachen. "...und er ist sehr hübsch." Das war zuviel für Tidus. Er prustete los und begann lauthals zu gackern. "Sehr hübsch?" fragte er mit Spott in der Stimme. Das ist echt gut.. dachte der Junge und wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Das ist gar nicht lustig." brüllte Rikku und sprang wütend auf. Bevor sie in den Wald rannte, konnte der Blondschopf noch einen Blick auf ihr Gesicht erhaschen. Ihr Tränen schienen anderer Natur zu sein, als seine. "Oh, Mann." stöhnte er und lief ihr nach. Sie scheint ja tatsächlich auf Auron zu stehen... kam ihm die Erkenntnis hoch, wie der Nachtisch des Vortages, nach zuviel Schnaps Wie eklig. Der Mann ist doch schon hundert Jahre alt. Er grinste gezwungen und versuchte wieder darüber zu lachen. Aber so lustig fand er es nicht mehr. Er streunte durch das Dickicht des Waldes und wünschte sich auch nur den Anschein eines Lichtes herbei. Der Eulengesang ließ ihm einen Schauer über den Rücken jagen. Wenn jetzt ein Monster auftauchen würde, wäre Tidus ihm schutzlos ausgeliefert. Vielleicht sollte ich Rikku einfach in Ruhe lassen und wieder zurück zum Lager gehen dachte er. Doch ihm kam direkt in den Sinn, dass das Al Bhed Mädchen ebenfalls ganz alleine im Wald war und sie war alles andere als stark. Der Blondschopf bog einige Äste zur Seite um schlüpfte durch die entstandene Öffnung. "Rikku?" rief er, doch der Wald verschluckte seine Stimme. Verdammt. Der Blondschopf lief weiter in irgendeine Richtung. Seine Chancen das Mädchen so zu finden waren alles andere gut. Er blickte sich suchend um und atmete erleichtert auf, als er die Al Bhed auf einem Baum sitzen sah. Ihre Beine baumelten knapp einen halbem Meter über seinem Kopf. "Hey, du musst ja nicht gleich flennend weglaufen. Besonders nicht in einen nächtlichen Wald. Hier wimmelt es nur so vor Feinden. Ziemlich unüberlegt." "Ach ja? Und du durchdenkst alle deine Aktionen vorher, oder was? Wer handelt hier unüberlegt." antwortete Rikku forsch. Tidus zuckte mit den Achseln. "Hey, Sorry, wenn ich deinen geliebten Auron beleidigt habe, oder so was." "Entschuldigung angenommen" sagte Rikku, doch ihr schmollender Gesichtsaudruck änderte sich nicht. Irgendwie wurmte ihn Rikkus Zuneigung zu Auron ganz gewaltig Er krallte sich am Baumstamm fest, kraxelte mit einigen Schwierigkeiten herauf und nahm neben der Al Bhed platz. "Du stehst also auf diesen alten Mann, ja?" fragte er mit einem Grinsen im Gesicht. "So alt ist er doch gar nicht." entgegnete Rikku diesmal nur mit gespielter Grimmigkeit und schlug Tidus zur Untermauerung leicht auf den Arm. "Hm... lass mich nachdenken, wie alt bist du.. fünfzehn? Und Auron ist fünfunddreißig. Hey, das macht im Schnitt gerade mal zwanzig Jahre. Tja, da muss ihr dir recht geben, so alt ist Auron gar nicht. Er könnte nur dein Vater sein!" Tidus glaubte natürlich nicht, das er mit diesen Argumenten irgendetwas ausrichten konnte. Rikku war nicht so blöd, dass sie das nicht bedacht hätte aber Liebe machte ja bekanntlich blind.. "Na und? Liebe kennt kein Alter." Na ja, vielleicht doch.. Ausgesprochen lächerlich, dachte Tidus, hielt aber mit Mühe und Not seinen Mund, denn er hatte keine Lust erneut einer heulende Rikku durch den dunklen, und überaus gefährlichen, Wald nachzujagen. "Wenn du meinst. Aber was glaubst du, würde Auron darüber denken?" Rikku schwieg. "Tja, für ihn bist du noch ein Kind." Sogar auch für mich. "Na ja, du kennst ihn länger als ich." Ich kenne ihn gar nicht und du noch viel weniger, dachte Tidus "Kann sein." sagte er. "In Zanarkand, was hatte er da so für Frauen?" Tidus überlegte kurz. Dann entschied er sich lange zu überlegen. Er konnte nicht behaupten, Auron je mit einer Frau gesehen zu haben, was nicht hieß, das es keine gab. Aber irgendwie klang das verdammt unwahrscheinlich. Auron und eine Beziehung? Das war ja, als würde man ein Ernussbuttersandwich mit Käse überbacken. "Na ja, eigentlich hatte er gar keine Frauen." Rikku runzelte die Stirn. "Aber hat er dort nicht zehn Jahre lang gelebt?" fragte sie. Tidus Gehirn arbeitete auf Hochtouren und als Ergebnis stahl sich einen Grinsen auf sein Gesicht. "Hey, du sagst es. Zehn Jahre, ohne eine Frau, dass ist 'ne verdammt lange Zeit. Zanarkand ist eine ziemlich tolerante Stadt, vielleicht hat er sich ja den Sitten und Unsitten angepasst." "Was meinst du damit?" "Na ja, vielleicht ist er anders orientiert und konnte es endlich mal ausleben." Noch nie zuvor musste Tidus soviel Körperbeherrschung darauf verwenden, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Aber in misslichen Situationen wuchs man über sich selbst hinaus. Er erinnerte sich an eine Fernsehsendung auf Channel Z, in der berichtet wurde, dass eine Mutter ein tonnenschweres Auto gestemmt hatte, weil ihr Kind darunter lag. Okay, das Kind war sowieso tot, aber darum ging es in dem Bericht nicht. Der Blondschopf befand sich auch in so einer misslichen Lage. Keine Ahnung warum, aber er wollte auf keinen Fall, das Rikku sich an den legendären Gardisten ranschmiss. Ob wegen ihr oder Auron, wusste er nicht. Nur hoffentlich stemmte er das Auto nicht umsonst. "Aber.." Rikku starrte ihn geschockt an. Kaum zu glauben, seine lächerliche Geschichte schien tatsächlich zu fruchten? Wie konnte ihm Rikku nur glauben schenken? Auron sah aus, wie die Personifizierung der Heterosexualität und Männlichkeit. "Lass uns zurück zum Lager gehen." sagte Rikku und sprang gekonnt vom Baum Es hat sowieso keinen Sinn. dachte Tidus und versuchte die junge Al Bhed nachzuahmen. Doch ihm fehlte jegliche Eleganz. Das Element eines Blitzballspielers war nun einmal Wasser und nicht Luft. Sie folgten der Schneise im Dickicht, die der Blondschopf hinterlassen hatte. "Sag mal Rikku, hast du eine Waffe dabei?" fragte er, als erneut gruseliger Eulengesang erklang. "Natürlich, ich bin doch nicht blöd und laufe allein ohne Waffe herum." Tidus runzelte die Stirn. Glücklicherweise hatten sie kurze Zeit später den Weg erreicht und er atmete erleichtert auf. Doch zu früh gefreut. Unmittelbar hinter den beiden erklang ein dumpfes Stampfen. Tidus wagte kaum sich umzudrehen und spähte nur kurz über seine Schulter. Hinter ihm baute sich eine Chimära zu ihrer vollen Größe auf. "Oh, Sch... scheiße!" brüllte er Das Dreiköpfige Wesen stampfte erneut auf. Jekkts Sohn konnte den heißen, stinkenden Atem des Stierkopfes auf seiner Haut spüren. . Rikku hatte sich bereits in den Weg des Wesens gestellt und begann es zu attackieren. "Ähm.. Rikku? Keine gute Idee." sagte der Junge zögernd und gestikulierte, dass er momentan ohne Waffe da stand. "Du Vollidiot!" brüllte sie und rannte los. Tidus folgte ihr. Das Mädchen war ziemlich schnell, sogar schneller als er, was ihn verwunderte, wo er doch immerhin Starspieler der Zanarkand Abes gewesen war. Aber sicherlich konnte sie mit seiner Ausdauer nicht mithalten. Er sprintete den Weg in Richtung Lager entlang und hoffte dort lebendig anzukommen. Doch das Hufgestampfe der Chimära rückte immer näher. Anscheinend hatte Tidus das Wesen unterschätzt, denn obwohl es ziemlich groß und vermutlich auch recht schwer war, verkürzte sich sein Vorsprung. Die Chimära holte ihn ein und er bekam einen gezielten Schlag in die Fresse, fiel unsanft zu Boden und krümmte sich vor Schmerz. Rikku hatte seinen Fall nicht mitbekommen und war bereits hinter dem nächsten Stamm verschwunden.. Na, toll. dachte Tidus und sah kurz noch eine Pranke aufblitzen. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. [1] Eine Anspielung auf den Turmbau zu Babel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)