Der Kreis schließt sich von Vroni ================================================================================ Prolog: -------- Vorsichtig gab Hermine die gemahlenen Schlangenzähne in die blubbernde, smaragdgrüne Flüssigkeit. Professor McGonagall wollte den Werwolfstrank verbessern, um Remus die Schmerzen, die sein menschliches Ich erlitt, wenn er sich verwandelte, erträglicher zu machen. Nach dem großen Krieg war gegen Voldemort war vieles anders geworden. Snape hatte seinen Job als Lehrer gekündigt und lebte nun irgendwo in Irland auf Snape Manor. Statt seiner war Hermine nach Hogwarts gekommen und sie war dankbar für dieses Angebot gewesen. Ihre Gedanken schweiften zum Rest des "Hogwarts-Trios". Harry war Auror geworden, was auch sonst? Er hatte die dunklen Mächte mit Hilfe des Phönixordens besiegt und wurde schließlich noch berühmter. Mit dem Ruhm kam der Hochmut und der große Harry Potter vergaß seine kleine, unbedeutende Besserwisser-Freundin. Ron... lieber, guter, dummer Ron. Hermine fröstelte und sie zog ihre schwarze Lehrerrobe enger um sich. Er war Harry bis zuletzt treu, folgte dem großen Helden wohin auch immer. Armer Ron... Hermine fand ihn zusammen mit seiner Schwester Ginny in einem verlassenen Zimmer des Grimmauld-Platz 12. Ihr Blut mischte sich auf dem verstaubten Boden zu einer dunklen Lache. In den Abschiedsbriefen fand sich der Grund ihres Handelns; Harry. Ron konnte nicht verstehen, warum Harry nichts mehr von ihm wissen wollte und Ginny hätte einem Kind das Leben schenken können, Harrys Kind, aber sie entschied sich dagegen. Der Verursacher dieser Tragödie hatte es nicht gewagt zur Beerdigung zu erscheinen, aber es war besser so, ansonsten hätte Hermine wohl das Andenken an die Weasley Geschwister mit Blut besudelt. Molly Weasley hatte schwer mit dem Selbstmord ihrer Kinder zu kämpfen. Von ihrer Familie war nur noch ein trauriger Rest geblieben. Fred, George, Charlie und Bill standen am Familiengrab und ihr flammend rotes Haar wirkte grotesk im Gegensatz zu dem Meer schwarzer Umhänge, das sie umgab. Hermine klammerte sich krampfhaft an die Zwillinge. In der Zeit der langen Dunkelheit war ihnen vieles verlorengegangen, vor allem aber ihre Späße und doch erschienen sie dem braunhaarigen Mädchen als die Stärksten. Es waren so viele gekommen. Alle waren in der Hoffnung gewesen, dass nach Voldemorts Fall die Zeit der Trauer vorbei war, doch wieder standen sie an offenen Gräbern und wieder hatten sie geliebte Freunde verloren. Draco Malfoy stand hinter Hermine und legte ihr die Hand auf ihre Schulter. Auch er hatte am Tag von Ginnys und Rons Selbstmord etwas verloren. Seine Liebe. Er hätte das rothaarige Mädchen angebetet und sie auf Händen getragen, doch dies alles bemerkte Ginevra Weasley nicht. Zu sehr war sie in Harry verliebt. Am Ende der Zeremonie stand Hermine neben Molly, stützte sie und stand ihr bei. McGonagall, Snape, Lupin, Tonks, die junge Hexe bekam ihre Worte kaum mit, doch das Snape der trauernden Molly einen Funken Trost schenken konnte erstaunte sie. Draco war der letzte in der langen Reihe. Im Krieg hatte er vieles verloren, Haus, Eltern Vermögen und Freunde, aber auch Vorurteile, Hass und Ignoranz. Niemals könnte Hermine die Szene vergessen, die sich vor ihren Augen abspielte. Draco und Molly standen sich sekundenlang gegenüber, Tränen rannen über ihre Gesichter und plötzlich zog Mrs. Weasley Draco in eine Umarmung. Es war, als hätte diese Geste etwas im Lauf der Welt geändert. Draco zog in den Fuchsbau und Molly liebte ihn seither wie einen ihrer Söhne. Hermine selbst hatte nichts mehr. Ihre Eltern hatten sich von ihr abgewendet als der Krieg begann. Sie schniefte. Zu viele Familien waren in diesen finsteren Jahren zerbrochen oder verschwunden. Hermine verscheuchte ihre trüben Gedanken und versuchte sich wieder auf den Trank zu konzentrieren, allerdings ohne großen Erfolg. Immer wieder schweifte sie ab, bis ihre Gedanken bei Snape ankamen. Er hatte seinen Beruf als Lehrer für Zaubertränke aufgegeben, da er sich, wie er sagte, niemals wieder von unfähigen Trotteln, die Magie der Tränke kaputt machen lassen wollte. Genug Geld hatte er ja. Schließlich gehörte seine Familie zu reichsten Irlands, alter Magieradel eben. Dennoch hatte auch er sich seinen persönlichen Frieden teuer erkauft. Vieles aus den Zeiten der ersten Herrschaft Voldemorts, kam kurz nach Beginn des zweiten Krieges ans Licht. Es wurde schließlich offiziell klar, dass Snape nicht nur der Stille Zaubertrankmeister im Hintergrund war, sondern im Auftrag Voldemorts Menschen getötet und gequält hat. Doch Hermine wusste, dass Snape es bereute und für seine Taten büßte. Sie wusste, dass er jede Nacht die Schrei seiner Opfer in den Träumen hörte und sich quälte. Jeden Tag, wenn sein von Voldemort verwundetes Bein schmerzte. Dies war sein Tribut an die dunklen Zeiten. Hätte Hermine noch an irgendetwas denken können, bevor ihr Kessel explodierte, hätte sie sich wohl eine Idiotin gescholten, da sie nicht auf ihren Trank geachtet hat. Dicker schwarzer Rauch legte sich über den Raum und Hermines Geist begann sich aus ihrem Körper zu lösen. Ihre Augen schlossen sich und ihr Herz versagte seinen Dienst. Kapitel 1: Tod -------------- Obligatorisches Geschwafel: Nix ist meins, sondern JKR. Die Idee stammt leider nicht von mir, sondern von der Plott-Bunny Kategorie auf WIKTT! Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen Der dunkle Rauch wurde durch hellen Nebel ersetzt. Hermine fühlte sich wohl und geborgen. Es fühlte sich richtig an, obwohl sie wusste, dass es falsch sein musste. Ihr Verstand setzte sich langsam in Bewegung, sie war im Labor von Hogwarts gewesen und ihr Kessel war explodiert, also wo bei Merlins Namen war sie? "Was glaubst du wohl? Wo könnest du schon sein? Ein kleiner Tipp der Krankenflügel ist es sicher nicht." Die Stimme kam irgendwo aus dem Nebel und Hermine presste ihre Augen fest aufeinander. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. "Hermine," eine zweite Stimme erklang, "warum siehst du uns nicht an?" "Weil ich gerade träume! Weil es nicht sein kann." Langsam schlich sein Hysterie in den Verstand der braunhaarigen Hexe und entgegen ihrer Rede öffnete sie langsam ihre Augen und nun war ihr endgültig klar, dass sie träumte. "Er ist hübsch, nicht war Mine?" Eine anscheinend sehr lebendige Ginny Weasley. Das Kind auf ihrem Arm spielte vergnügt mit ihren roten Haaren. "Er ist Harrys Sohn." Ron lächelte seine Schwester und seinen Neffen stolz an, bevor er sich Hermine zu wand. "Ihr seid tot! Ihr beide, ich hab euch gefunden und Ginnys Kind war noch nicht mal geboren. Ich, ich... werde verrückt!" "Mein Sohn war unschuldig. Er hat hier das Leben erhalten, das ich ihm auf der Erde nicht habe führen lassen." Wehmut stahl sich in Ginnys Gesicht. "Wir haben auf dich gewartet Hermine. All die Zeit, um dir deine Aufgabe mitzuteilen." "Wartet mal einen Moment. Wo ist "hier" und welche Aufgabe?" Für Hermine war endgültig klar, dass sie träumte. "Wir sind hier in einem Zustand zwischen Leben und Tod. Wir haben die Aufgabe erhalten, dir eine Nachricht zu überbringen. Du hattest einen Unfall im Zaubertranklabor, doch deine Zeit ist noch nicht vorbei. Du hast geschummelt Hermine." Ron blickte seine Freundin an. "Bitte? Ich hab geschummelt? Leute ich will nicht mehr!" Hermine lief wie ein in die Enge getriebenes Tier vor Ron und Ginny auf und ab. "Der Zeitumkehrer." Ron lächelte wieder. "Du warst gut, du hast sechs Monate gewonnen. Diese Zeit sollst du nutzen." "Dir wurde die Aufgabe zu teil, ein Menschenherz zu retten. Du hast sechs Monate Zeit um Snape wieder zu dem zu machen, der er einst war." Ginny verlagerte ihr Kind auf ihren anderen Arm. "Ihr spinnt, ihr seid alle wahnsinnig! Ich und Snape, schon klar. Warum ausgerechnet ich, hm? Warum kann das nicht irgendjemand anderes machen? Lieber sterbe ich auf der Stelle, als diesem ungerechten Kerl zu helfen!" "Warum sprichst du so von ihm Kind?" Jäh verstummte Hermine, als sie die dritte Stimme vernahm und plötzlich erschienen längst vergessen geglaubte Bilder in ihrem Geist. >Ein Mann mit weißem Bart wird von einem tiefblauen Blitz getroffen... rote, glühende Augen, ein hässliches Lachen... Menschen stürzen zu dem blutenden und sich windenden Mann... Snape, der den Mann ins Schloss trägt... Snape, der sich um ihn sorgt, wie um einen Vater... Snape, der einen Trank zur Heilung braut... Snape, der sie, Hermine, zu sich holte um beim Trank zu assistieren... Snape, der die Hand des Sterbenden hielt... Snape, der schweigend am Grab stand... Snape, der seine Tränen verdrängt... Snape, Snape, Snape< "Verstehst du Hermine, du denkst gerade in diesem Moment an ihn. Du bist ihm näher als du denkst und darum wurde dir dieser Auftrag zu teil." "Albus... ich, ich" Hermines Stimme versagte und sie schlug ihre Hände vors Gesicht. Ihre Schultern wollten nicht aufhören zu beben. Der ehemalige Schulleiter trat zu ihr und schloss sie in seine Arme. Hermine weinte, weinte über die Erkenntnis, dass ihr Leben vorbei war, über die Einsicht, dass sie versagt hatte, als Snape mit ihr den Trank braute, vor allem aber darüber, dass sich ihre Gedanken um Snape und nicht um Seamus ihren Freund drehten. "Hermine, liebes Kind, auch wenn es schwer ist, beruhige dich. Du musst dich jetzt entscheiden. Willst du um meinetwillen zu Severus gehen? Er hat genug gelitten, bitte Hermine." Die junge Hexe nickte, für Albus würde sie fast alles tun. "Was genau soll ich tun?" "Severus ist nicht mehr der, der er einmal war. Voldemort hat seinen Tribut gefordert. Versuche hinter die Fassade zu sehen, Kind. Bring den Severus Snape zur Welt zurück, der verloren ging." "Was passiert wenn ich es in diesem halben Jahr nicht schaffe?" "Das besprechen wir, wenn es wirklich so weit sein sollte." Albus Dumbledores Augen verdunkelten sich bei diesen Worten. "Wann soll ich beginnen?" Hermine schluckte, denn sie fürchtete sich vor der Antwort. "Sofort." Kapitel 2: Erwachen ------------------- Übliches Gequassel: Den Disclaimer hab ich irgendwo in einem der anderen Kapitel erwähnt. Also gleich zum nächsten. Eine kurze Erklärung: //....// Gedanken "...." Gequassel An die Reviewer: Ich liebe euch! Ne, ganz ehrlich, ich danke euch für die Kommentare. Ich freu mich da immer wahnsinnig drüber. *Kekse und Schokopralinen hinstell* Bedient euch, wollt ihr was zu trinken auch? Erwachen "Hermine, Hermine, bitte Liebes, wach auf!" Die Angesprochene nahm am Rande ihres Bewusstseins wahr, dass sie an den Schultern gepackt und heftig geschüttelt wurde. "Mr. Finnegan, sind sie wahnsinnig geworden? Auch wenn sie sich um Hermine sorgen, kann ich ihr Verhalten nicht dulden. Also raus hier, los... nun machen sie schon!" Hermine stöhnte, ihr Kopf würde sie wahrscheinlich im Laufe der nächsten fünf Minuten umbringen. Jedoch revidierte sie ihre Meinung sofort, als ein heftiger Husten sie überkam. Ihre Lungen brannten wie Feuer. Die junge Hexe spürte, wie jemand auf sie zu kam, ihren Kopf anhob und ihr eine kühle Flüssigkeit zutrinken gab. Sofort wurden ihre Schmerzen geringer, und sie wagte es, ihre Augen einen Spalt weit zu öffnen. Verschwommen nahm sie Poppys Gesicht wahr. Hermine wollte fragen was passiert war, doch es drang kein Laut aus ihren geöffneten Lippen. "Liebes, deine Stimme braucht noch Zeit um wieder zurück zu kommen. Wir werden es bald wieder geheilt haben." Die Krankenschwester sah ihre Patientin besorgt an. "Ich denke nicht, dass es Miss Granger schaden wird, den Begriff "Schweigen" zu begreifen. Vielleicht weiß sie dann, was ich zu ihrer Schulzeit meinte, als ich im Unterricht darum bat." Hermine erschrak. //Bei Merlin und allen Göttern, warum ausgerechnet Snape? Weil er eben der Beste auf seinem Gebiet ist, dumme Gans.// "Da ich die unglaubliche Ehre habe, sie zu behandeln, werden sie heute noch, sobald Madam Pomfrey mit ihren Untersuchungen fertig ist, in die Kerker ziehen. Hierauf," er reichte ihr Pergament und Feder, "werden sie mir ihre wichtigen Nachrichten mitteilen und fassen sie sich kurz!" Snape sah seine ehemalige Schülerin herablassend an. Wie konnte dieses Kind nur so vermessen sein, den Wolfsbanntrank in so kurzer Zeit, ohne akribische Nachforschungen und unter Zeitdruck verändern zu wollen. Es hatte ihn selbst fast zehn Jahre gekostet, diesen Trank zu entwickeln und zu perfektionieren. Müde sah Hermine ihren früheren Professor an. Er war eindeutig gealtert, graue Strähnen durchzogen das ansonsten rabenschwarze Haar. Sie bemerkte, dass er sich schwer auf einen Stock stützte, um sein verwundetes Bein zu entlasten. Wenn es möglich war, so kam Hermine Snapes Gesichtsausdruck noch verbitterter und bekümmerter aus, als zu ihrer Schulzeit. Sie griff zu ihrem Schreibzeug. >Wie genau wollen sie mich behandeln?< Hermine hob das Pergament hoch und zeigte es Snape. Dieser verdrehte innerlich die Augen, sie musste auch immer alles wissen. "Warum warten sie nicht einfach ab, und kümmern sich jetzt um ihren Umzug. Ich habe nicht die Zeit darauf zu warten bis sie sich dazu entschlossen haben." Wut stieg in Hermine hoch. Dieser unverschämte, selbstgefällige Mistkerl! >Ich bin ihnen als Patientin anvertraut worden, ich möchte wissen, was mir fehlt, ob man es heilen kann und wenn ja, wie! Außerdem möchte ich sie freundlichst bitten, ihre Selbstgefälligkeit im Zaum zu halten, ich bin nicht mehr ihre Schülerin< "Sagte ich nicht, dass sie sich kurz fassen sollen?" Er schüttelte den Kopf, sie war nicht mehr in seinem Unterricht, führte sich aber so auf. "Da sie anscheinend geschrieen haben, als der Kessel explodiert ist, hat sich der Rauch auf Stimmbänder und Kehlkopf gelegt, dies erklärt ihre derzeitige Stummheit. Die hat Madam Pomfrey schon behandelt. Ich wurde auf Grund ihrer Lungen gerufen. Die Luft die sie eingeatmet haben war mit Giftstoffen versetzt. Ihre Lunge ist teilweise zusammengefallen und musste magisch wiederhergestellt werden. Die Sprüche wirken allerdings nur vorübergehend." >Danke, warum in die Kerker? Ich habe im Südturm ein Quartier bezogen.< "Weil der Südturm ungeeignet ist. Ich bin nur hier, weil mich Professor McGonagall darum gebeten hat. Da wird es ihnen wohl möglich sein, für ihre Gesundheit umzuziehen und sich nach mir und meinen Wünschen zu richten." >Bitte? Ich werde ganz sicher nicht umziehen, mir gefällt es sehr gut in meinem Quartier, es gibt schließlich das interne Flohnetzwerk.< Snape blickte böse auf die blasse, junge Frau hinab. "Bitte, bleiben sie im Südturm, aber geben sie nicht mir, sondern ihrer Sturheit die Schuld, wenn sich ihr Zustand trotz der Behandlung verschlechtert, Granger. Sie werden in einiger Zeit vielleicht nicht ein mal mehr in der Lage sein aufzustehen, geschweige denn das Flohnetzwerk benutzen können. Und wenn sie sich erinnern, ist mir das ebenfalls nicht möglich." Mit diesen Worten rauschte Snape, so schnell es ihm möglich war, aus dem Krankenflügel. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, kam Poppy aus ihrem Büro. "Minerva hat ihm sofort geeult, als wir dich gefunden haben. Er hat sofort zugestimmt und seine Forschungen unterbrochen um her zu kommen, der arme Junge." Die Krankenschwester von Snape als "armen Jungen" sprechen zu hören verwirrte Hermine, schürte aber auch ihr schlechtes Gewissen. Sie rang sich schließlich dazu durch Poppy eine Frage zu stellen. >Weißt du auch für was er forscht?< "Für St. Mungos, ich dachte du wusstest das. Er entwickelt Tränke für die Opfer des dunklen Lords. Auf Grund seines Gesundheitszustandes arbeitet er auf Snape Manor." Die junge Hexe begriff, diese Arbeit war Snapes Buße. Sein Weg, die Vergangenheit zu bewältigen und mit seinen Opfern Frieden zu schließen. Schließlich fasste sie einen Entschluss, langsam griff sie wieder zu ihrer Feder. >Nein, das wusste ich nicht. Poppy, würdest du bitte den Hauselfen bescheid geben. Ich werde auf Wunsch von Mr. Snape in die Kerker ziehen. Wenn es möglich ist, in ein Zimmer mit viel natürlichem Licht.< "Aber sicher Liebes." Da war es wieder, dieses mitfühlende Lächeln. "Dein Freund wartet draußen, möchtest du ihn sehen?" Zögerlich nickte Hermine. Es war ihr klar, dass Seamus nicht wollte, dass sie von Snape behandelt wurde, aber dies hatte nicht er zu entscheiden. Kapitel 3: ----------- Mein Kommentar: Nach ewigen Zeiten bin ich dazu gekommen das vierte Kapitel abzutippen. Ich danke euch fürs Lesen. Kontrolle "Du wirfst mich raus? Wegen so einem elenden Bastard? Ich glaube bei der Explosion ist dir dein klarer Verstand abhanden gekommen." Seamus' Gesicht war zu einer wütenden Maske verzerrt. Tränen rannen über Hermines Gesicht. Warum in aller Welt hatte sie nicht vorher erkannt wie engstirnig und besitzergreifend ihr Freund war? "Ich glaube das reicht jetzt Mr. Finnegan!" Snapes scharfe Anweisung durchbrach die angespannte Situation. "Mischen sie sich nicht ein! Sie sind doch Schuld an allem!" Seine nächsten Worte richtete Seamus an Hermine "Und für so einen wirfst du unsere Beziehung weg!" "Ich werfe sie nicht weg, du und deine Kontrollsucht haben sie zerstört und mit der Zeit sind immer größere Teile verloren gegangen. Jetzt ist nichts mehr da das ich wegwerfen könnte, denn der letzte Teil unserer "tollen" Beziehung ist vorhin verschwunden, als du mich gegen meinen Willen nach St. Mungos bringen wolltest. Und jetzt..." Hermine brauchte eine Pause, da ihre Stimme zu versagen drohte. "Jetzt bitte ich dich zu gehen und zu versuchen deinen Wahn unter Kontrolle zu bringen." Seamus sah seine Freundin, nein jetzt wohl eher Ex-Freundin entgeistert an. Er hatte ihre Beziehung immer für perfekt gehalten und nun brach eine Welt für ihn zusammen. "Warst du schon immer so eine Schlange Hermine?" "Was hast du denn jetzt Seamus?" "Hat die Harry deswegen fallen gelassen? Weil du seine Berühmtheit ausgenutzt hast um weiterzukommen? Du bist immer bevorzugt worden... Die kluge Freundin des großen Harry Potter." Seamus strahlte pure Verachtung aus. "Ich denke das reicht. Petrificus Totalus" Snape ließ den Zauberstab sinken. Lange blickte er zwischen der weinenden Hermine und dem erstarrten Seamus hin und her, bis er schließlich an der jungen Frau hängen blieb. "Und das haben sie sich die ganze zeit gefallen lassen? Ich hätte sie für emanzipierter, oder besser, für klüger gehalten. Und sie..." Er richtete seine Worte an Seamus "verschwinden hier, auf der Stelle und lassen sich am besten nicht mehr in der Nähe von Miss Granger blicken. Finite Incantatem" Snape und Hermine sahen Seamus kurz zu wie er aus der Krankenstation verschwand, bis die junge Hexe zu sprechen ansetzte. "Ich habe es ihnen einmal gesagt und ich sage es ihnen auch noch ein zweites Mal. Hören sie auf über mein Leben zu urteilen. Ich bin erwachsen und habe es nicht nötig mir von ihnen sagen zu lassen wie verquer mein Leben bisher war, denn das weiß ich selbst. Was tun sie überhaupt hier? Ich dachte sie wollten gehen." "Minerva hat mich höflichst gebeten zu bleiben." Hermine lächelte leicht, sie kannte Minervas Methoden jemanden von seinem Glück zu überzeugen. "Wann wollen sie mit der Behandlung beginnen? Ich lasse meine persönlichen Dinge bereits in den Kerker bringen. Aber... wer wird eigentlich meine Klassen übernehmen?" "Zum ersten, sobald als möglich natürlich. Und zum anderen, das wird wohl oder übel an mir hängen bleiben, denn es kann nur ein Stümper nachkommen. Hogwarts hat schließlich einen Ruf zu verlieren." Snape verzog verächtlich das Gesicht. "Kaum zu glauben, welche Dilettanten herumlaufen und sich "Meister der Zaubertränke" nennen." Hermine beschloss seine Aussage nicht weiter zu bewerten um nicht eingeschnappt zu sein, denn es wäre eher schlecht für ihre Aufgabe, wenn sie ihn wieder vergraulen würde, bevor sie auch nur im entferntesten Zugang zu ihm hatte. "Ich... entschuldige mich. Mein Verhalten war nicht richtig. Ich denke es lag an den Umständen in denen ich mich hier wieder finde und ich..." "Jetzt hören sie schon auf zu stottern, das ist ja kaum auszuhalten. Sagen sie mir lieber wie sie ihre Klassen strukturiert haben? Und eines können sie mir glauben, ich werde mich nicht im Mindesten an ihre Methoden anpassen. Ich hoffe daher, dass sie keine allzu verwöhnten Klassen haben." Snape schien Hermine mit seinen Blicken durchbohren zu wollen. "Sie müssen sich nicht umstellen, Professor..." Der Angesprochene verzog bei "Professor leicht das Gesicht. "Ich habe mich an ihren Vorgaben orientiert und ebenfalls ein "Ohnegleichen" für die höheren Kurse vorausgesetzt. Ich muss zugeben, dieser Schritt hat die Klassen auf eine angenehme Größe verkleinert." Hermine beobachtete ihren früheren Professor während sie sprach, doch seine kalte, starre Maske veränderte sich nicht. Sie beschloss einen Schritt nach vorne zu wagen. Wie viel Nähe konnte der so unnahbare Tränkemeister wohl ertragen? Sie richtete sich auf und schwang ihre Beine aus dem Bett, Schwindel ließ sie kurz innehalten. "Was zum Teufel tun sie da Miss Granger?" Snape sah sie verwirrt an "Ich versuche aufzustehen, das sehen sie doch oder? Sie können mir gerne helfen wenn ihnen danach ist." Sie setzte ihre Füße auf den Boden und begann ihr Gewicht zu verlagern. "Hören sie auf mit dem Unsinn! Was wollen sie damit erreichen, sei dummes Kind?" Hermine tat als hätte sie seine letzten drei Worte nicht gehört. "Ich will nichts bestimmtes erreichen Professor. Sie wollten das ich schnellst möglich in den Kerker ziehe, damit wir mit der Behandlung beginnen können." Nun stand sie zwar, aber sie klammerte sich noch immer am Bettgestell fest. "Es gibt "Mobilcorpus"... sie sollen aufhören! Hermine!" Die junge Frau erschrak als Snape ihren Vornamen aussprach. Sie ließ das Bettgestell los und tapste einige Schritte auf den düster dreinblickenden Mann zu, doch ihr Körper war schwächer als sie erwartet hätte. Mit einem kurzen Laut der Überraschung fiel sie Severus Snape in die Arme und riss ihn mit sich zu Boden. Wie einem inneren Kommando folgend griff er nach Hermine und hielt sie fest. Ein herber Geruch von Kräutern, Rauch und Tränken umfing die junge Hexe. Sie sog ihn ein und fühlte sich schlagartig geborgen. Der Mann, den sie in ihrer Kindheit gefürchtet und in ihrer Jugend bewundert hatte, hielt sie nun in Armen, begann sich zu regen und Hermine rutschte halb in seinen Schoß. Sie wagte kaum zu Atmen um den Moment nicht zu zerstören. "Wollen sie nicht von mir herunter gehen, oder ist es so bequem für sie Miss Granger?" Hermine schoss die Röte ins Gesicht. "Tut mir Leid Professor, aber ich kann nicht, ähm, meine Beine wollen nicht so wie ich will..." "Na großartig, dann sind wir ja schon zwei mit diesem Problem." Resignierend zog er seinen Zauberstab und Hermine saß wieder auf ihrem Bett. "Danke Professor." Der Hexe war aufgefallen, dass Snape sie die ganze Zeit nicht losgelassen hatte, doch sie wollte sich keine Illusionen machen. Ihr ehemaliger Lehrer hatte sie sicher nicht aus Zuneigung oder gar Liebe festgehalten, wahrscheinlich eher um sicherzugehen das seine neue "Aufgabe" nicht plötzlich verschwand. So in etwa schätzte Hermine ihn ein. Er sah wahrscheinlich alle seine Patienten als Ersatz für Dumbledore. Snape rettete diese Menschen, weil er Dumbledore, seinen Mentor, nicht schützen und nicht retten konnte. "Was war denn hier los?" Poppy war wieder in ihr Domizil zurückgekommen . "Ich kam gerade von den Hauselfen zurück und da sah ich einen ziemlich wütenden Seamus Finnegan aus dem Schloss stürmen. Oh Severus..." Die Krankenschwester wandte sich um. "Severus mein Junge, dich wollte ich sowieso noch sprechen. Die Zutaten für die Tränke sind angekommen. Und Minerva hat mich gebeten dir mitzuteilen, dass du mit ihr zusammen die Anwärter für die Zaubertrankvertretung aussuchen sollst. Sie ist der Meinung, dass du das besser beurteilen kannst als sie." "Das wird nicht nötig sein. Miss Granger und ich haben vereinbart, dass ich ihre Klassen während ihrer Krankheit übernehme." Kaum hatte er aufgehört zu sprechen traten Tränen in Madam Pomfreys Augen und sie fiel dem verdutzten Professor um den Hals. "Mein lieber, lieber Junge. Es freut mich so. Endlich bist du wieder da... endlich wieder zuhause." "Poppy es reicht! Ich war schließlich nicht tot, du hättest mich jeder Zeit besuchen können. Meine Tür stand dir schon immer offen." Griesgrämig blickte Snape auf die Krankenschwester und auf Hermine, die ein leises Kichern nicht unterdrücken konnte. "Miss Granger ich erwarte sie sofort nach ihrer Entlassung im Kerker. Dort werde ich ihnen die genauere Vorgehensweise erklären." Uns so rauschte er wieder in bester Snape-Manier aus dem Krankenflügel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)