Ribbon Of The Past von _Bella_ (Kai & Hilary) ================================================================================ Kapitel 43: → Kaltes Russland ----------------------------- soa...neues kapitel....ich war am überlegen ob ich wirklich die komplette zeit die hil in russland verbringt, beschreiben soll. allerdings wäre das dann doch etwas zu langatmig...XDDD~ ein kapitel wird noch kommen denke ich aber dann is auch gut....XDDDD ------------------------ Kaltes Russland Die Wochen und Monate in Russland zogen sich schleppend dahin und mit jedem Tag den ich dort verbrachte, wurde ich wieder zu dem Menschen, zu dem ich nie wieder hatte werden wollen. Kalt und abweisend behandelte ich jeden der mir begegnete. Nur Nadja fand noch einen Zugang zu mir, doch selbst ihr fiel es von Mal zu Mal schwerer. Ich hatte einiges an Körpergewicht verloren, aber dafür viel an Muskelmasse aufgebaut und es damit ausgeglichen. Doch es fiel mir noch immer schwer das kalte Essen, das abends in meinem Zimmer auf mich wartete herunter zu würgen. Obwohl ich wusste das ich es brauchte, um Boris Foltertraining und die vielen Test halbwegs gut zu überstehen. Und so zwang ich mich Tag für Tag die Nahrung bestehend aus Nährstoffen, Mineralien und Proteinen zu essen, bevor ich müde in mein Bett sank. Oft wartete Nadja schon in meinem Zimmer auf mich, auf dem Tisch ein Kästchen mit Verbandszeug, mit welchem sie meine vielen Schürf- und Schnittwunden vom Training verarztete. Und das war keine Seltenheit. Besonders zu Beginn war Boris der Meinung dass nicht nur meine Muskulatur, sondern auch meine Reflexe und meine Schnelligkeit, auf ein Minimum gesunken waren. Sein Reflextraining bestand darin, das ich mit Kampfsport beginnen sollte und er regelmäßig den Rest meines Teams auf mich hetzte. Und bei Kampfsport vereinte er so ziemlich alles was es gab: Angefangen bei Selbstverteidigung über Karate bis hin zu Schwertkampf. Und da blieben Schnittwunden nicht aus. Dieser Horror endete erst, als ich endlich wieder die Schnelligkeit und Selbstbeherrschung besaß, dass mich keiner von ihnen mehr mit der Klinge berührte, geschweige denn mir eine Wunde zufügte. Das Schmerzhafteste was mir in Erinnerung geblieben war, war wie Aron mich einmal wütend am Arm gepackt und mir dabei den Ring an meinem Arm etwa einen Zentimeter am Arm heruntergerissen hatte. Und obwohl es nur so wenig war, zehn Millimeter, konnte ich mich nicht erinnern in der letzten Zeit schon einmal einen vergleichbaren Schmerz gefühlt zu haben, als meine Haut riss und sich die viele Nadeln ihren Weg durch mein Fleisch gruben. Danach hatte ich wieder eine Woche lang Antibiotika nehmen müssen, da es mir kaum möglich war, den Arm zu heben, nachdem er sich in der ersten Nacht nach dem Vorfall, entzündet hatte. Boris war dabei völlig ausgeklinkt und hatte Aron windelweich geprügelt. Nadja, die das Training immer beobachtet, war schreiend dazwischen gegangen und hatte selbst ein paar saftige Schläge abbekommen. Ich war ebenfalls dazwischen gegangen und war nach einem harten Schlag ins Gesicht auf meinem Arm gelandet, was mir direkt noch eine Woche Antibiotika eingebracht hatte. Doch die Zeit verging, unsere Wunden heilten. Zumindest die Körperlichen. Jetzt lag ich wieder in meinem Zimmer, starrte an die kahle Decke und spürte den Verband an meiner Hand. Heute hatte ich zum ersten Mal seit Jahren wieder ein Blade gestartet. Es hatte mich viel Überwindung gekostet, an der Reißleine zu ziehen, denn das war die offizielle Bestätigung, dass es dann überhaupt kein Zurück mehr gab. Doch ich tat es. Ich hatte schließlich einen Deal. Und obwohl das letzte Mal mit einem Blade so lange her war, war der Blade mit Wucht ins Stadium gekracht und hatte eine tiefe Furche hinterlasse. Deutlich hatte ich gehört, wie die andren zischend Luft eingesogen hatten, doch Boris hatte nur zufrieden gelächelt. „Wie es scheint, hast du doch nicht alles verlernt!“, hatte er gelacht und auf die verblüffend Gesichter des restlichen Teams geblickt. „Verstehst du was ich damit meinte, das sie dich aus der Arena fegen wird, wenn ich mit ihr fertig bin Aron?!“ Dieser nickte nur und starrte weiter auf den Riss im Beton, den ich hinterlassen hatte. Und dann kam das vor dem ich die ganze Zeit gefürchtet hatte. Der erste Trainingskampf. Doch dieser endete überraschend schnell. Obwohl Aron, der sich beweisen wollte, das ich doch nur eine Anfängerin war und deswegen sofort zu mir in die Arena gestiegen war, schon viel länger bladete und mehr Erfahrung hatte, kickten sich die Blades nach nicht mal zwei Minuten gegenseitig ins aus. Dabei raste sein Blade allerdings mit solcher Wucht auf mich zu, das es mir sicherlich den Kopf zerfetzt hätte. Doch anstatt auszuweichen, sah ich das rasende Stück Plastik, welches auf mich zukam, fast wie in Zeitlupe und hob die Hand um es zu fangen. Und das tat ich auch. Allerdings hatte es eine solche Wucht in sich, das es sich tief in meine Handfläche bohrte und mir augenblicklich Blut zwischen den Fingern hervor sickerte. Doch Schmerz empfand ich dabei nicht. Ich spürte gar nichts. Ich blickte einfach nur auf meine Hand, auf den Blade in ihr unter dem leise mein dunkles Blut hervorquoll. Doch Boris schien selbst damit zufrieden. Ihn störte es nicht wenn sich jemand verletzte solange er weiter trainieren konnte. Und hatte ich so nicht gerade gezeigt, dass meine Reaktion gut war? Er hatte also keinen Grund sich über meine blutige Hand zu beschweren. Wie sagte er immer? Ein guter Blader scheut keine Opfer… Ich ließ den blutigen Blade schließlich fallen und als er auf dem Boden landete, spritze die rote Flüssigkeit ein wirres Muster auf den hellen Stein. Boris schickte mich in den Krankenflügel, wo meine Hand mit drei Stichen genäht und fest verbunden wurde. Als ich zurück in den Trainingsraum kam, krachten gerade Pats und Dereks Blades aufeinander. Ich blieb an der Wand stehen und beobachtete sie und begann automatisch in meinem Kopf ihre Fehler aufzulisten, wie ich es auch bei meinem alten Team immer getan hatte. „Und, was fällt dir auf? Was machen sie falsch?“ Boris war zu mir getreten und starrte mich aus den Augenwinkeln heraus an. „Frag deine Analysecomputer und nicht mich!“, gab ich eisig zurück, stieß mich von der Wand ab und lief um das Stadium herum, während ich die beiden weiter beobachtete. Erst als die ersten Teile an den Blades abbrachen, beendete Boris das Training. Doch zufrieden schien er nicht. Er brüllte sie an, dass sie nicht ihre Blades in einem Kampf Schrotten sollten, sondern den Gegner schnell und eiskalt besiegen sollten. Doch damit war der Tag noch lange nicht vorbei. Anstatt uns weiter mit Kämpfen zu quälen, ließ er uns an unsere Kondition feilen. Ich erinnerte mich daran wie ich noch vor wenigen Monaten, nach 30 Minuten auf dem Lauf am Ende meiner Kräfte gewesen war und nun war es keine Seltenheit, wenn er mich 60, 70 oder noch mehr Minuten gegen das Band antreten ließ. An all das dachte ich und ließ mir den langen Tag noch einmal durch den Kopf gehen. Und tief in mir spürte ich einen kleinen Anflug von Mut und von Stolz. Ich war schließlich noch hier. Ich war hier, ich lebte. Ich hatte mich durchgebissen, hatte seinen Aufgaben getrotzt und mich nicht klein kriegen lassen, egal wie schlimm es auch wurde. Denn Tage wie dieser heute waren an der Tagesordnung. Und so lag ich einfach da, spürte das Pochen in meiner Hand und strich mit der andren Hand über das kühle Metall der Kette, welche ich, seit ich hier war, kein einziges Mal abgenommen hatte. Sie gab mir Kraft und ließ mich nie vergessen, was mich hier aufrecht hielt. Oft fragte ich mich, wie es Kai und den andren ging, was meine Familie machte und ob ich sie bald wieder sehen würde. Doch hier, abgeschnitten von der Außenwelt, ohne Telefon, Fernsehen oder Radio war es für mich unmöglich etwas Genaueres zu erfahren. Nur Boris erzählte mir einmal, dass laut BBA die Weltmeister in der ersten Zeit kaum etwas gemacht hatten und nun scheinbar wieder mit ihrem Training begonnen hatten. Ich stellt mir selbst oft die Frage, gegen wen ich wohl bei der WM antreten musste und alleine der Gedanke daran ließ mich nicht einschlafen. Gegen einen meiner Freunde kämpfen, mit aller Kraft und dem Ziel ihn zu schlagen. Würde ich das überhaupt können? Doch diese Option kam gar nicht in Frage. Ich musste. Ob ich wollte oder nicht. Und so drehte ich mich auf die Seite, zog mir die Decke bis zum Kinn und schloss die Augen, um mich in meine Welt aus Träumen von Kai und meiner Familie zurück zu ziehen, um so noch ein bisschen Ruhe und Friede zu haben, bevor der neue Morgen anbrach. Und er brach an und das leider viel zu früh und viel zu schnell so wie es mir vorkam. Als ich mich aus dem Bett quälte und dabei mehrmals meine verletzte Hand benutze und leise vor mich hin fluchte, flog die Tür auf und Aron stürmte rein. Ein dreckiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Und ich konnte mir schon denken woran das lag. Schließlich stand ich vor ihm, mit nicht mehr an als einem Top und Slip, denn obwohl wir bereits April hatten war es außerhalb der Mauern immer noch recht kalt, doch im Haus selbst war meist eine angenehme Temperatur. Ich stemmte die Hände in die Hüfte, wohl darauf bedacht meine schmerzende Hand dabei zu schonen und sah ihn düster an. „Was ist? Schon mal was von Klopfen gehört?“, fauchte ich während ich ihn verächtlich ansah. Schon wie damals, als Boris die Halle in Japan gesprengt hatte, hatte ich Aron oft dabei erwischt, wie er nicht unbedingt Jugendfreie Sachen über mich mit den andren besprach und anrüchige Bewegungen in meine Richtung machte. Doch das alles interessierte mich nicht und aus Respekt und Freundschaft zu Nadja, erzählte ich ihr davon auch nichts. „Leg dich ruhig wieder hin, komme sofort zu dir Süße!“, lachte Aron und kam auf mich zu. „Ich warne dich, noch einen Schritt näher und du bist die längste Zeit zeugungsfähig gewesen!“, fuhr ich ihn an. „Und jetzt sag mir endlich was du willst!“, rief ich und zog mir ein langes T-Shirt über, da mich seine Blicke, die über meinen Körper wanderten nun doch zu stören begannen. „Boris hat gesagt ich soll dich holen. Die BBA hat ein Kamera-Team geschickt. Es sind noch zwei Monate bis zur WM und die BBA lässt über jedes teilnehmende Team einen Bericht drehen. Und du sollst dir was ´nettes` anziehen. Du bist die einzige Frau im Team und wirst daher wohl mit besonderer Aufmerksamkeit gemustert!“ „Schön und jetzt RAUS!!“, keifte ich und schlug die Tür hinter ihm zu, als er mit einer letzten anzüglichen Geste verschwunden war. Ich spürte mein Herz, das wütend gegen meine Brust hämmerte und musste mir Mühe geben nicht beide Hände zu Fäusten zu ballen. Ein Fernsehbericht über das Team also? Und wie will Boris denen erklären, warum wir immer halb Tod sind, nach seinem Training und alle paar Minuten seine Fäuste fliegen? Doch ich konnte mir schon denken, dass für diesen Tag heute, alles ein wenig anders geplant war, als sonst üblich. Und als ich den Trainingsraum betrat, wurde meine Vermutung bestätigt. Die Kampfschwerter und anderen Gerätschaften die sonst für das Training gebraucht wurden waren verschwunden, der Raum erstrahlte in einem hellen warmen Licht, an den Wänden standen Sessel und ein großer Tisch mit Getränken. Ich starrte mit offenem Mund durch den Raum, bis mein Blick auf die große Kamera fiel, die auf mich gerichtet war. Ich räusperte mich und setzte eine normale Miene und versuchte so zu schauen als wäre dieser Anblick für mich normal. Doch das tat ich nur, weil mich Boris, der mit den Jungs hinter dem Kamera-Team stand, mir einen warnenden Blick zugeworfen hatte. Sein Blick musterte mich einen Moment, doch er schien zufrieden mit meinem Aussehen. Alle Kleider die ich hier trug, waren von der BEGA ausgesucht und trugen allesamt ihr Logo auf Brust oder Rücken. Doch die Auswahl war trotzdem nicht sonderlich groß. Es gab einen Pullover, ein T-Shirt, eine dünne und eine dicke Jacke und zwei verschiedene Tops. Ein normales langes und eines das knapp unter der Brust endete und kurze Ärmel hatte. Dies trug ich meisten bei den Untersuchungen und den vielen Test, damit die vielen Elektroden besser befestigt werden konnten. Dann gab es noch eine lange und eine kurze Hose mit vielen Taschen und seltsamerweise hatte ich auch einmal einen Rock zwischen den wenigen Sachen entdeckt. Allerdings hatte ich den aus vielen Gründen noch nie angezogen. Aron war einer dieser Gründe. Nun stand ich in der Halle, hatte das kurze Top an und die lange Hose, welche mir eine Nummer zu groß war, woran das viele Training und das damit verbundene Abnehmen schuld war, und die daher nur ganz knapp von meiner Hüfte gehalten wurde und sehr tief saß. Außerdem trug ich ein paar schwarze dünne Handschuhe ohne Finger die eigentlich dafür da waren, das uns beim Bladen weder Starter noch Reißleine aus der Hand rutschten, doch ich hatte sie angezogen um den Verband an meiner Hand zu verbergen. Meine Haare hatte ich wie sonst auch fest zurückgesteckt. Ich ging auf Boris und mein Team zu und setzte für die Kamera wohl das perfekteste Lächeln auf, das ich in meinem Maskenrepertoire finden konnte. „So, nun ist unser Team komplett. Die Damen brauchen nun mal immer ein wenig länger nicht wahr?“, lachte Boris die Reporterin an. Diese lachte ebenfalls und nickte zustimmend. „Wir würden gerne jeden einzeln Interviewen wenn ihnen das Recht ist und ich würde gerne mit Hilary beginnen!“, sagte die Reporterin an Boris gewandt. Dieser nickte nur und während der Rest sich zum Training bereit machte, zog mich die Schwarzhaarige Frau in eine Ecke in der sich zwei Sessel gegenüber standen. Ich ließ mich in einen der weichen Sessel fallen und schlug die Beine übereinander. „Mein Name ist Umi Tanaka und ich habe schon öfters für die BBA gearbeitet. Ich weiß nicht ob sie sich noch an mich erinnern?“, fragte sie lächelnd und setzte sich mir gegenüber. Ich nickte. „Sie haben schon öfters Berichte über mein altes Team gemacht und wie jeder Reporter hier und da auch öfters mal die Wahrheit verdreht!“, gab ich kühl zurück und blickte sie an. Sie lächelte etwas verlegen. „Nunja…also fangen wir an. Hilary sie sind nun etwas über sechs Monate in diesem Team und in Russland. Kommen sie gut mit den Leuten hier aus?“ „Ja, alle sind sehr nett und wir verstehen uns gut. Es kracht hin und wieder auch mal, aber wir raufen uns schon zusammen!“, antwortete ich und versuchte die Bitterkeit meiner Stimme mit einem weiteren Lächeln zu verbergen. „Haben sie auch Zeit für andere Dinge oder trainieren sie nur pausenlos um sich auf die WM vorzubereiten?“ „In der letzten Zeit hat das Training Vorrang, schließlich wollen wir gewinnen!“ „Wie sieht es mit der Liebe aus Hilary? Die Jungs in ihrem Team sind doch alle sehr Attraktiv.“ Umi beugte sich bei dieser Frage ein wenig vor. „Ich würde sagen, das geht sie genauso wie früher gar nichts an. Aber nein, keiner dieser Herren hat mein Interesse geweckt!“ „Ist das Training sehr hart? Kommt es manchmal zu Verletzungen?“ Ich öffnete den Mund um zu antworten. „Werte Frau Tanaka, nun muss ich aber doch mal eingreifen! Ich passe gut auf meine Schützlinge auf. Das Wohl der Kinder liegt mir am Herzen. Und sollte es doch einmal zu kleineren Verletzungen kommen, was nur äußerst selten passiert, lasse ich das Team erst wieder trainieren, wenn die Ärzte ihr O.K. geben!“, mischte Boris sich in das Geschehen ein, der unauffällig von hinten an uns heran getreten war. Ich unterdrückte ein hohles Lachen und nickte nur übertrieben zustimmend. Umi lächelte nur weiter. „Natürlich. So war das auch nicht gemeint. Na schön, dann würde ich jetzt gerne mit dem nächsten Sprechen wenn Ihnen das nichts aus macht?“ Boris hob die Hand und Aron löste sich aus der Gruppe und kam herüber. Ich stand auf und als ich an ihm vorbei ging, hielt er mich einen Moment lang am Arm fest. „Dieses künstliche Lächeln beherrschst du wirklich gut. Ich frage dich was du noch so kannst!“, raunte er, bevor er mich losließ und zu Boris und Frau Tanaka ging. Ich blickte ihm einen Moment lang nach, wandte mich dann ab und während ich quer durch den Raum in die hinterste Ecke verschwand, hatte ich Mühe meine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren… ----------------------------------- soaaaaaaaa....der bööööööse boris und der bööööse aron...XDDDDD~ joa, dann bis zum nächsten kapitel...^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)