Traces... von 55-69 (~ I want to gaze into your galaxy eyes forever ~) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Sie bewegte sich kein Stück als es an der Tür klopfte. Auch nicht als die Tür aufging, sich schloß und sich jemand neben ihr aufs Bett setzte. 'Ich tu so als würde ich schlafen....' Sie versuchte mit kleinen Bewegungen ihre Tränen aus dem Gesicht zu streichen, doch Ohno merkte und wusste, dass sie nicht schlief. "Du hast auch das Recht, mal nicht stark zu sein." Sie zuckte, als sie hörte, dass es Ohno war. Was tat er hier? "Hm...? Wovon redest du?" Sie versuchte ihre Stimme verschlafen wirken zu lassen. "Du hast das Reacht auch mal von anderen Hilfe zu bekommen. Du musst nicht immer nur helfen." Sie setzte sich auf und sah ihn an. "Bitte?" Hina hatte sich gut unter Kontrolle. Satoshi merkte ihr kaum an, dass sie gerade noch geweint hatte. Er sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an und lächelte leicht. "Das wird dir nochmal zum Verhängnis." "Wie?" "Strengt es dich nicht an, immer stark sein zu wollen?" Sie zog eine Augenbraue hoch. "Was redest du nur wieder..." 'Was für eine Antwort erwartet er eigentlich von mir?' Satoshi hatte es geschafft sie völlig durcheinander zu bringen. "Du bist nicht allein... das ist alles was ich sagen wollte." Als er aufstand, rebelierte alles in ihr. Sie brauchte ein bisschen etwas zu sagen, er hatte schon die Tür erreicht. "Bleibst du hier.....?" Nur ein Flüstern, aber er hörte es. Er lächelte bevor er sch umdrehte. "Vielleicht... bis ich eingeschlafen bin?" Sie lief rot an und wunderte sich warum sie das tat. Sie konnte ihn nicht mal ansehen. Ohno kniete sich neben ihr Bett und stütze sich auf seine Ellbogen. Er sagte gar nichts. "Du bist ein Trottel, Sato-chan." Nur sie nannte ihn so. "Warum?" "Ich schaff es stark zu sein. Ich schaff das, ich brauch kein MItleid." "So?" Wie konnte er so ruhig da sitzen? Er tat so als wüsste er was in ihr vorging. Sie antwortete nicht. "Aber dann frage ich mich warum du eben geweint..:" "HAB ICH GAR NICHT!" Sie starrte ihre Bettdecke an und merkte erst, dass Ohno sich neben sie gesetzt hatte, als er sie in den Arm nahm. "Wir sind Freunde, oder? Du solltest mit mir reden wenn dich was bedrückt." Das Mädchen hatte die Augen bei seinen Worten noch weit aufgerissen, doch ihre Versteiftheit wich mit jedem seiner Herzschläge den sie spüren konnte. "Ich hab es nicht verhindern können...." Ohno wollte sie ansehen doch sie drückte sich noch weiter an ihn. "Er ist völlig fertig und ich hab ihm nicht helfen können." Wieder lief die salzige Flüssigkeit über ihre Wangen. Nur wenige. Aber sie liefen. Ohno sagte gar nichts. Er hielt sie nur fest. Hina lehnte an seiner Brust und hörte ihm beim Atmen zu, hörte jeden Herzschlag bis sie eingeschlafen war. Verschlafen saß Jun am Frühstückstisch und ließ sich von Aiba bedienen. Der wollte sich von gestern ablenken und zauberte ein wunderbares Frühstück auf den Tisch. Singend und pfeifend kochte er Reis und formte beinahe perfekte onigiri. Mit Thunfish, mit Gemüse. Die Misosuppe war auf dem Herd und die Würstchen wurden gerade liebevoll zu Tintenfischen geschnitten. Jun saß nur da und schaute zu. Erst wollte er helfen, aber Aiba bestand darauf alles selbst zu machen. 'Das wird ihm nicht helfen.' Doch Jun sagte nichts. Es gefiel ihm dort zu sitzen und Aiba zu beobachten. Er lächelte ohne es zu merken. "Ohayou~" Beide drehten sich ruckartig um als Nino fröhlich wie immer in die Küche kam. "Wo warst du gestern? Das Zigarette holen hat ja lange gedauert..." Jun gähnte. Er wollte Nino nicht beunruhigen und entschied sich ihm nichts von Shos Nervenzusammenbruch zu erzählen. Auch Aiba schwieg und machte einfach weiter. Nino zögerte kurz, aber er hielt es dann doch für das beste ihnen zu sagen, dass die Staatsfeindin Nr. 1 wieder da war. "Fubuki ist wieder da.... ich hab sie gestern getroffen und als ich wiederkam wart ihr alle schon im Bett." Die Tatsache das er Sho gestern gesehen hatte und etwas erfahren hatte, was er im Leben nie wissen wollte, ließ er aus. Er hatte es über Nacht gekonnt verdrängt. Schon als der Name Fubuki fiel hatte Aiba den Reisklumpen in seiner Hand, der einmal ein Onigiri werden sollte, fallen gelassen und Jun sah ihn an als wäre Nino über Nacht zur Frau geworden. "Was heißt das sie ist wieder da?" Bevor noch irgendwer was sagen konnte stand Sho in der Tür. Er hatte aufgehört sich die Haare zu frottieren als er Fubukis Namen vernahm. Nino schluckte kurz uns setzte sein Schauspiel fort. "Als ich.... ich saß am Straßenrand und hab geraucht, da ist sie gekommen." Warum er dort saß.. ließ er weg.. es war völlig unwichtig. Sho nickte nur. 'Als wäre nichts gewesen.' Alle dachten es. Jun und Aiba bezogen sich da eher auf Sho und Shos Magen verdrehte sich wieder als ihm in den Sinn kam, dass Nino vielleicht doch kein Schauspiel abzog. 'Es ist ihm egal....... ?' Sie alle schwiegen einen Moment. "Behalt es erstmal für dich. Satoshi-kun muss es nicht unbedingt erfahren.. wir wissen gar nicht, ob sie sich hertraut." Sho massierte seinen Kopf weiter mit dem Handtuch und setzte sich an den Frühstückstisch. Nino tat es ihm gleich. Er setzte sich neben Jun, so dass er Sho, der am Tischkopf saß nicht unbedingt ansehen musste. Als er Aibas wunderbares Frühstück sah kam ein fröhliches "Itadakimaaaaaasu!" über seine Lippen und Sho ging ein Stich durch die Brust. Als Hina aufwachte wunderte sie sich warum sie sich kaum bewegen konnte. Als sie dann langsam anfing Dinge besser wahrzunehmen spürte sie Ohnos Arme die sich sanft um ihre Hüfte gelegt hatten. Ihre Augen wandterten nach oben und sahen in Satoshis schlafendes Gesicht. Ihr wurde heiß und kalt gleichzeitig und ihr Gesicht füllte sich augenblicklich mit Blut. Es dauerte mehrer Sekunden bis sie die Situation erfasst hatte und sich an den abend zuvor erinnerte. Der Gedanke zauberte ein Lächeln in ihr Gesicht und sie legte ihre Kopf wieder auf Ohnos Brust ab. "Danke, Sato-chan..." Als hätte er hören können was sie sagte wurde seine Umarmung enger. Er murmelte unverständliches Zeug bevor sie beide wieder einschliefen. Der Tag verging, ohne das einer von ihnen auf die Geschehnisse des letzten Tages einging. Nino behauptete sein Rad wäre geklaut worden. Sho sagte nur er wollte gestern etwas allein sein. So gingen sie sich aus dem Weg, was beiden mehr als wehtat. Auch Hina vertsand es geschickt Ohno aus dem Weg zu gehen. Nachdem sie beide wach waren und ein unglaublich peinliches Schweigen eingetreten war, konnte sie nichts mehr zu ihm sagen ohne unglaublich zu stottern. Sie fand daher die Tatsache überhaupt nichts zu sagen weitaus angenehmer. Jun und Aiba konnten dem ganzen nur mit einem Kopfschütteln zusehen. Sie blickten da nicht mehr durch. Nie erwischten sie Ohno und Hina oder Sho und Nino im selben Raum. Doch keiner von den betroffenen Personen will etwas davon merken. "Ich versteh das nicht!" Aiba ließ sich seufzend auf einen der zwei Sessel fallen und zog die Beine an. "Das ist unglaublich depremierend." Jun bejahte nur mit einem Nicken. "MatsuJuuuuun~... was sollen wir bloß tun?" Jun hockte sich neben Aibas Sessel. "Ich weiß es nicht..." Als er hochschaute hatte Aiba sein Gesicht in seinen Knien vergraben. Eine Angewohnheit von ihm, wenn er nachdachte. Doch in diesem speziellen Augenblick sah er in Juns Augen viel mehr so unglaublich traurig aus, das ihm das nachdenken unsagbar schwer fallen musste. 'Ich möchte ihn umarmen...' Noch im selben Moment bereute er was er gedacht hatte. Er richtete sich auf und tätschelte mit einer Hand Aibas Kopf. "Das wird schon werden. Vielleicht bilden wir uns das auch nur ein." Aiba nickte zögerlich, obwohl im ganz und gar nicht nach nicken zumute war. "Ich geh aus!" Aiba und Jun richteten zeitgleich ihre Blicke zur Tür und sahen wie Sho ein wenig unbeholfen seine Schuhe anzog und verschwand. "War er betrunken?" Ja, er war betrunken. Gerade gehen war kein Problem, den Schmerz vergessen schon. Er war sich so sicher, dass es Nino war der das Fahrradhat umfallen lassen. "Geklaut? PAH!" Passanten in der U-Bahn sahen in skeptisch an. Er hatte Mütze und Sonnenbrille auf, damit ihn keiner erkennen konnte. Wenn ihn jemand in dem Zustand erkannte, war es aus mit Arashi. Er stieg aus ohne zu wissen wo er war, ohne zu wissen wie spät es war, als er eine leise Stimme hinter sich hörte. "Entschuldigung.. kann ich ihnen helfen?" Er drehte sich um und schaute einem Mädchen, vielleicht 16 oder 17, ins Gesicht. Sie war ziemlich zierlich und viel kleiner als er und doch immernoch attraktiv. Ihr braunes Haar viel in schnurgeraden Strähnen um ihr Augen und Sho fand sie unglaublich süß. "Helfen?" "Ja.. ich frage mich ob sie meine Hilfe in Anspruch nehmen möchten..." Sie trat näher an ihn heran. Shos Gedanken mischten sich zu einem unglaublichen Sturm an Bildern, die er nicht mehr ordnen konnte. Der Alkoholspiegel in seinem Blut machte dies völlig unmöglich. Er spürte seine Hände schon kaum, das sie seine Sonnenbrille runterzog bemerkte er auch erst sehr viel später. Die Bierflasche in seiner Hand berührte immer wieder seine Lippen, wie ein Reflex, bis ihm auffiel.. er hatte Nino vergessen.. nur für einen Moment hatte er Nino vergessen können. "Wie heißt du?" "Ryoko." Er nickte. Noch ein Schluck. "Ich bin älter als sie vielleicht meinen.." Wieder nickte er. Sie sah ihn immer noch von unten an, mit Augen die in der Dämmerung fast schwarz waren und die ihn auf eine sehr abstrakte Weise anzogen. "Kennst du mich?" "Ja.." sagte sie leise, mit der Hoffnung, dass es ihm möglicherweise egal sein könnte. "Behälst du es für dich?" "Ja..." Sie griff nach seiner Mütze und zog sie runter. "So schöne Haare sollten man nicht verstecken!" Er hatte ihn vergessen können.. allein dieser Gedanke trieb ihn dazu, alles um sich herum auch noch zu vergessen: seinen Ruf, Arashi, seine Freunde, seine Schwester.. alles. Für diese Freiheit würde er alles tun. Allein dieser Gedanke brachte ihn dazu dieses Mädchen, von dem er genau wusste was sie war, zu küssen. ... to be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)