Eternity von Purple_Moon (Der Prinz und sein Drache) ================================================================================ Kapitel 6: Unterricht --------------------- Kapitel 6: Unterricht Valerian erfuhr bald, dass es noch früher Morgen war, also blieb noch viel Zeit für einige wichtige Tätigkeiten. Noctivagus kramte ein Übungsschwert aus dem Regal im oberen Stockwerk hervor und ging mit dem Prinzen in den Wald, obwohl dieser seinen Meister nicht verlassen wollte. "Beweg dich, Kyuu ist kein Baby mehr," drängte der Schattenmeister ihn. Wenn Valerian geglaubt hatte, er würde nun intensiv den Schwertkampf trainieren, so täuschte er sich. Noctivagus gab ihm zwar im Wald etwas Unterricht, aber schon nach dem Aufwärmen beendete er die Lektion erst einmal wieder (Er bewahrte sein eigenes Schwert im Schatten seines Umhangs auf.). "Wir müssen Zutaten für einen Zaubertrank und eine Salbe sammeln," erklärte er. "Eikyuu will wieder auf den Beinen sein, wenn die anderen eintreffen." "Aber... das ist doch schon in vier Tagen, wenn ich mich nicht verrechnet habe," rief der Prinz erstaunt aus. Noctivagus durchstöberte das Unterholz. "Da hast du Recht. Eikyuu ist zwar ein unsterblicher Drache, aber es ist nur ein Märchen, dass seine Wunden deshalb schneller heilen. Viele Menschen glauben, dass Unsterbliche auch quasi unverwundbar sind. Also werden wir etwas Medizin für ihn herstellen. Die Salbe ist extra für Brandwunden bei Drachen. Ein Drache kann einen anderen nämlich mit seinem Feuer schwer verletzen. Die Magier helfen ihnen oft in solchen Fällen." Er fand eine winzige Pflanze mit unscheinbaren, gelben Blüten und betrachtete sie geistesabwesend. "Das Mittel ist etwas stark für Menschen, aber er kann in seinem Zustand seine Gestalt nicht verändern. Daher werde ich noch einen Trank brauen, der ihn stärkt und seine Schmerzen lindert. Eikyuu ist sehr dickköpfig. Lass dir schon mal was einfallen, wie wir ihn dazu bringen, das Zeug zu trinken. Er wird es so oder so nicht leicht haben." "Er sagte, seine Schmerzgrenze sei sehr hoch." "Ich weiß. Aber deshalb muss er doch nicht mehr leiden als nötig." Da musste Valerian dem Schattenmagier wirklich Recht geben. Sie sammelten noch eine Weile weiter, wobei der Prinz eine Menge Heilpflanzen kennen lernte, sogar solche, die sehr selten waren und daher extra von Eikyuu auf der Insel angebaut wurden. Gewissermaßen war das ganze Gebiet ein großer Garten. Valerian war beeindruckt. Eikyuu selbst half ihnen, die Zutaten zu zerkleinern. Er ertrug es nicht, nutzlos herumzuliegen, daher hatte der Prinz ihn zu einem Stuhl getragen und ihm etwas Kleidung gebracht, die nicht ganz wie ein Nachthemd aussah. Dabei handelte es sich um eine klassische Magierrobe von moosgrüner Farbe, die Valerian in dem Regal im Obergeschoss aufgetrieben hatte. Mit seinen Verletzungen konnte Eikyuu schließlich keine Hose anziehen. "Diese Robe trug ich als Lehrling der Erdmagie," murmelte der Allmagier, sich fast liebevoll in den Stoff kuschelnd. "Meine Mutter hat sie noch vor meiner Geburt für mich genäht, denn sie war ebenfalls eine Meisterin der Erdmagie. Und auch der Windmagie..." "Das Teil muss uralt sein," staunte der Prinz. "Sieht aus wie neu." Eikyuu lächelte. "Klar, so alt wie ich, aber magisch vor dem Zerfall bewahrt. Heute trägt man sowas kaum noch." "Lernen alle Drachen die Magie?" fragte Valerian neugierig. Eikyuu schüttelte den Kopf. "Nur wenige, um genau zu sein. Die meisten werden mit irgendeiner Gabe geboren, auch die Draconer. Alle beherrschen die Gedankenrede, da sie nicht genauso sprechen können wie Menschen. Allerdings sind nicht alle Menschen dafür empfänglich." "Können sie denn auch alle Gedanken lesen?" erkundigte sich der Prinz weiter. "Nun, zumindest fällt es ihnen leicht, diese Fähigkeit zu entwickeln, und die meisten Menschen sind leichte Opfer. Das ist der Grund, warum ich dir nicht all meine Geheimnisse anvertrauen kann; sie sind einfach nicht sicher bei dir, solange du dich nicht gegen einen geistigen Angriff dieser Art sperren kannst," erklärte der Magier. Valerian nickte bedächtig. Er brachte die zerkleinerten Zutaten zu Noctivagus, der vor dem Baumhaus einen Kessel über dem Feuer hängen hatte und darin einige Dinge abkochte. Andere Bestandteile kamen später kalt dazu. Am Abend war das Produkt endlich fertig. Valerian half Eikyuu in sein Nachtgewand und dann ins Bett. Noctivagus hatte ein Talent dafür, sich in solchen Momenten taktvoll zu verziehen. Er wusste so gut wie sein junger Freund, dass der Allmeister nicht mehr Personen als nötig seine Schwäche zeigen wollte, und Valerian war nun einmal derjenige, den er am ehesten in derartigen Situationen um sich haben wollte. Dann brachte der Schattenmeister eine Schale mit der fertigen, braungrünen Salbe und einen Becher mit dem Trank herein. Valerian nahm ihm den Becher ab. "Hier, trink," forderte er Eikyuu auf. Dessen Augen verengten sich, als er Valerian argwöhnisch ansah. Er merkte jedoch auch, dass sein Schüler nicht kompromissbereit war, und nahm zur allgemeinen Überraschung den Trank widerspruchslos an. "Das ist sehr... zuvorkommend von euch," sagte er, wobei er hauptsächlich Noctivagus ansprach, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Der Schattenmeister entfernte nun die Verbände, und Valerian musste sich fast übergeben beim Anblick der verbrannten Unterschenkel. "Gewöhn dich lieber an sowas," meinte Noctivagus gelassen. Er reinigte die Wunden von den Resten der anderen Salbe und gab Valerian Zeit, sich wieder zu fangen. "Hilf mir, das aufzutragen," verlangte er dann. "Wir machen besser schnell. Hier kommt teilweise das rohe Fleisch zum Vorschein, da sich die verbrannte Haut abgelöst hat. Hat man dir jemals eine Wunde mit Alkohol desinfiziert?" Valerian erinnerte sich an so einen Fall in seiner Kindheit und schluckte, als er seine Finger in die streng riechende Salbe tauchte. Eikyuu musste seine Gedanken gelesen haben. "Beeil dich und nimm keine Rücksicht, umso schneller ist es vorbei," drängte er seinen Schüler. Valerian nickte bloß, und zusammen mit Noctivagus begann er, die Salbe großzügig auf der verletzten Fläche zu verteilen. Sie hörten Eikyuu einige Male scharf einatmen, und er hatte seine Hände zu Fäusten geballt, doch er beschwerte sich mit keinem Wort. "Nun muss es hart werden," erklärte Noctivagus. "Dauert etwa bis morgen früh." Plötzlich schrie Eikyuu gequält auf. Die beiden Männer fuhren erschrocken zusammen. "Der Kelch!" begriff Valerian. "Das ist jetzt verdammt ungünstig!" Er eilte nicht an Eikyuus Seite, sondern schnappte sich entschlossen den schwarzen Umhang des Allmagiers vom Haken und griff in das Innenfutter. "Hör auf, ihn noch mehr leiden zu lassen, als er ohnehin schon leidet!" rief er zornig und flehend zugleich, und seine Hand fand ihr Ziel. Noctivagus stand erstarrt vor Staunen da und starrte ihn mit großen Augen an. Eikyuu schrie nicht mehr. Sie hörten ihn erleichtert durchatmen. "Niemals..." hauchte Noctivagus, "Niemals zuvor habe ich erlebt, dass ein Magier aus dem Schattenmantel eines anderen etwas hervorbringt, schon gar nicht ein Lehrling!" Valerian blickte auf den silbernen, etwas angelaufenen Kelch in seiner Rechten. Er hatte gar nicht darüber nachgedacht, was er tat. Ein angenehm süßer Geruch drang an seine Nase. Der Kelch füllte sich mit flüssiger Schokolade, während das Artefakt in neuem Glanz erstrahlte. "Kyuu... Der Kelch wird dich nicht mehr quälen, dafür sorge ich," verkündete der Prinz. Er trug das Gefäß zu seinem Lehrer. "Geht es dir besser?" fragte er unnötigerweise und eigentlich mehr, um das staunende Schweigen zu überbrücken, das er ausgelöst hatte. "Valerian, du bist ein Bannbrecher!" teilte Eikyuu ihm strahlend mit. "Der Kelch war mit dem stärksten Schutzbann gesichert, den ich zu bieten habe. Dass du ihn umgehen konntest, kann nur bedeuten, dass du ein Talent besitzt, das nur einmal in jeder Generation der Menschheit vorkommt: Du hast die angeborene Fähigkeit, Zauber zu umgehen oder zu brechen, an denen selbst die größten Meister scheitern. Und vermutlich bist du der einzige Mensch auf der Welt, der den Schokoladenkelch ungestraft besitzen kann." Da blieb Valerian vor Staunen der Mund offen stehen. Das war sicher ein Irrtum... "Trink," ermutigte Eikyuu ihn. "Die Schokolade ist für dich." Verwirrt betrachtete der Prinz die wohlriechende Flüssigkeit. "Wofür... verdiene ich das denn?" fragte er sich selbst, trank aber dennoch einen kleinen Schluck, ehe er sich dessen bewusst wurde. Er schloss genüsslich die Augen, und ihm fiel nur eins ein, was ihm noch besser schmeckte. Er beugte sich zu Eikyuu hinab und küsst ihn, die Schokolade mit ihm teilend. Ohne sich umzudrehen wusste er, dass Noctivagus hinausgegangen war, somit nutzte er die Situation noch eine Weile aus. Früh am nächsten Morgen weckte beide der Gesang der Vögel. Valerian fand sich in Eikyuus Armen wieder und erschrak. Wenn er ihn nun während der Nacht versehentlich getreten hatte oder so... Der Magier war ebenfalls wach, der Prinz spürte seine Anwesenheit in seinen Gedanken. //"Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung,"// versicherte Eikyuu. Zum ersten Mal hatte Valerian gemerkt, dass seine Gedanken gelesen wurden. Vermutlich war das ein gutes Zeichen. "Heute kann deine Ausbildung beginnen," verkündete der Magier. Er setzte sich auf und klopfte mit den Fäusten gegen die Kruste, die sich an seinen Unterschenkeln aus der Salbe gebildet hatte. Es schien nicht mehr wehzutun. Dann sah Valerian erstaunt, dass sich unter der hart gewordenen Schicht keineswegs neue Haut gebildet hatte, sondern... Drachenschuppen! Sie schimmerten purpurfarben bis dunkelviolett, wie Eikyuus Haar. Der Allmeister amüsierte sich über den überraschten Gesichtsausdruck seines Schülers. "Das Mittel würde bei dir nicht wirken, und jetzt weißt du auch, wieso." Valerian kroch ans Fußende, um sich das Phänomen genauer anzusehen. "Wow... Darf ich das... anfassen?" "Val, du darfst an mir alles anfassen," grinste der Magier. "Scheint dir wirklich besser zu gehen," stellte der junge Mann fest. Er legte eine Hand auf die Schuppen und strich vorsichtig darauf entlang. Sie fühlten sich warm und glatt an, nicht so weich wie Menschenhaut. Die Muskeln waren darunter spürbar, und insgesamt bekam Valerian einen Eindruck von der Kraft, die von einem Drachen ausging. "Werde ich dich jemals... in deiner anderen Gestalt sehen? Du bist bestimmt auch als Drache wunderschön." "Wenn das Schicksal es will, haben wir die ganze Ewigkeit für uns," antwortete Eikyuu. "Aber ich kann mich dir nicht so zeigen, bevor du deine Gedanken abzuschirmen gelernt hast." "Hm... Ich geb' mir Mühe." Valerian ergriff Eikyuus linken Arm, der noch verbunden war. "Wir hätten da auch die Salbe draufgeben sollen." "Lass nur. Ich werde vielleicht eine Narbe an der Stelle zurückbehalten, aber das macht mir nichts aus, schließlich habe ich sie für dich bekommen," meinte der Magier. "Durch meine Schuld, wolltest du sagen," entgegnete der Prinz. "Kyuu, ich... hab' mich noch gar nicht bedankt... Du bist für mich sozusagen durchs Feuer gegangen..." "Bedank dich nicht. Vielleicht musst du mir eines Tages folgen," warnte sein Meister ihn. Er erhob sich aus dem Bett. "Los geht's, es ist noch Fleisch da. Lass uns frühstücken, und dann kann dein Unterricht beginnen." Eine Stunde später fanden sie sich auf eben jener Lichtung ein, wo das Unglück stattgefunden hatte. Die Blumen blühten noch immer, und Eikyuu trug wieder dieselbe Kleidung. "Wie ging das eigentlich mit den Wurzeln?" wollte Valerian wissen. "Nun, ich nehme an, es lag daran, dass ich in deine Gedanken eingeklinkt war, und der Wald ist immer mit mir verbunden. Also hast du unbewusst mit mir als Medium die Bäume beeinflusst," vermutete Eikyuu. "Deshalb warst du auch so müde, du bist das nicht gewohnt, noch nicht." "Ich bin inzwischen richtig wild drauf, das zu lernen," grinste sein Schüler. Der Meister ignorierte vorläufig den Unterton. "Hoffentlich geht das nicht zu bald vorbei. Viele Schüler der Erdmagie sind enttäuscht, weil es bei diesem Element nicht viele spektakuläre Zauber gibt, sondern eher ruhige, die beschützen und nicht angreifen. Ich lehre jeden Anwärter, egal für welches Element er sich bewirbt, erst die Grundlagen der Erdmagie. Dir werde ich jeden Tag etwas anderes beibringen, jeden Tag der Woche ein anderes Element. Du wirst von Anfang an ein Allmagier sein." Valerian staunte und war zugleich verunsichert. Eikyuu lächelte beruhigend. "Es wird aber immer etwas Erdmagie einfließen, denn die Erde befasst sich von allen am meisten mit der Kunst des Heilens, Licht dagegen mit Defensiv-Zaubern. Auch das ist sehr wichtig. Also los. Sag mir, wenn du dich langweilst." Und er begann, Valerian in die Welt der Heilpflanzen einzuweihen, zeigte ihm winzigste Kräuter mit großen Heilkräften, giftige Pflanzen, die töten und retten konnten und solche, die lecker schmeckten, obwohl sie scheußlich aussahen. Valerian fand das wider Erwarten sehr unterhaltsam, jedoch gelang es ihm kaum, sich jedes Detail zu merken. Eikyuu forderte ihn deshalb auf, sich mit den Büchern in der oberen Kammer zu befassen, wann immer er Gelegenheit dazu hatte. Der Prinz stürzte sich gleich nach ihrer Rückkehr zum Baumhaus auf die Lektüre. Die Bücher waren sehr alt und fielen nur durch Magie noch nicht auseinander. Valerian fand einige über Pflanzen, dann jedoch erregte ein anderer Titel seine Aufmerksamkeit: "Drachen und Halbdrachen". Neugierig nahm er das schwere, in dunkles Leder gebundene Buch aus dem Regal und ging damit zum Tisch. Beim Durchblättern fiel ihm auf, dass viele Bilder darin enthalten waren. Sie alle zeigten verschiedene Drachentypen. Interessiert begann der Lehrling zu lesen. Im Laufe des Abends erfuhr Valerian, dass Kokyuu der erste Sohn einer Drachenfrau von einem Menschenmann war. Er war als Drache aus einem Ei geschlüpft. Der Prinz staunte; er hatte sich nie klargemacht, dass es Draconer gab, die als Ei angefangen hatten, und andere, die als Mensch geboren worden waren. Das Buch sagte auch Dinge, die er zum Teil schon wusste. Zum Beispiel, dass Drachen oder Draconer, die als Drache zur Welt kamen, meistens kräftiger wurden als solche, die in Menschengestalt geboren wurden. Freilich hatten solche mit einer Menschenmutter keine große Wahl, aber wenn die Mutter ein Drache oder eine Draconerin war, hatte sie innerhalb weniger Stunden nach der Zeugung die Wahl. Sie verlor dann ihre Fähigkeit zur Verwandlung für die Dauer ihrer Schwangerschaft. Da die Schwangerschaft bei Menschen um einiges länger dauerte als die Zeit, in der ein Drachenei im Körper des Drachenweibchens entstand, bevorzugten die meisten die Eiablage, obwohl sie sich dann um das Ei kümmern mussten, was wiederum recht langwierig war. Doch es war ihnen einfach wichtig, sich verwandeln zu können; die wenigsten wollten neun Monate lang im Körper eines Menschen gefangen sein. Valerian fragte sich, warum Eikyuus Mutter das getan hatte. Er konnte sie ja mal fragen, falls er sie kennen lernte. Eine Zeichnung eines Drachens war neben dem allgemeinen Text zu sehen. Sie zeigte einen silberweißen Drachen, der sich majestätisch auf einem Felsen in Pose gesetzt hatte. Sein Kopf endete in zwei imposanten Hörnern. Es handelte sich um Kokyuus Mutter Choukyuu. Sie entstammte einem sehr mächtigen Drachengeschlecht, und sie war es auch, die vorschlug, sich in Menschengestalt unter Sterblichen zu verbergen. Dass sie es dann auch war, die sich als erste mit einem Menschen einließ und ein Kind von ihm bekam, schwächte ihr Ansehen zuerst, doch bald kam so etwas häufiger vor. Die Mehrzahl der Draconer hatte eine menschliche Mutter und einen Drachenvater... natürlich wollte es dann immer keiner gewesen sein. Valerian amüsierte sich. Wer auch immer der Autor dieses Buches war, besaß offenbar einen recht trockenen Humor. Vielleicht handelte es sich sogar um eine Frau. Gespannt auf weitere Informationen las er weiter. Kokyuu war 1026 Jahre alt geworden. Es gab auch eine schöne Zeichnung von ihm. Er sah aus wie seine Mutter, nur etwas kräftiger, dafür waren seine Hörner nicht ganz so lang. Dem Buch zufolge hatte er in seinem ganzen Leben nur zwei Kinder gehabt, und diese waren sterblich wie ihre Mütter gewesen. Er war ab seinem achthundertsten Lebensjahr der Hüter des Schokoladenkelches gewesen und hatte das Amt bis zu seinem Tod ausgeübt. Sein Stellvertreter hatte dann seinen Platz eingenommen. Der Kelch wurde offenbar schon immer von Drachen bewacht. Valerian fand immer wieder Hinweise auf Drachen, die ihn bewacht hatten, viele davon wurden namentlich genannt. Sie waren jeweils 200 - 300 Jahre im Amt gewesen, Draconer meistens nicht so lange, da viele dieser Aufgabe ihren Lebensabend gewidmet und sie dann bis zum Tode ausgeführt hatten. Offenbar hatten die anderen Arten andere Hörner oder eine Art Dornenkranz statt dessen. Es gab die Sippe der Nachtgänger, die von Natur aus im Dunkeln gut sehen konnten. Sie besaßen gar keine Hörner oder Dornen am Kopf, nur einige kleine Knochenfortsätze. Sie brauchten auch gar keine solche Bewaffnung, denn sie waren auf das Handeln im und aus dem Verborgenen spezialisiert. Das machte sie aber nicht gerade beliebt. Es gab die Schwimmer, Wasserdrachen, die keine Flügel hatten, dafür aber unter Wasser atmen konnten. Sie konnten ihre Beine so eng an den Körper anlegen, dass sie Schlangen glichen; so waren die Mythen von den Seeschlangen entstanden. Irgendwann kam Eikyuu nach oben, um zu sehen, ob Valerian die magische Lichtkugel noch brauchte, die er ihm gemacht hatte. Doch der ehemalige Thronerbe von Athrya war über dem Drachenbuch eingeschlafen. *** Fortsetzung folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)