Was die Zukunft bringen wird... von -Ludwig- ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Was die Zukunft bringen wird... Part IV Mein Tagelablauf normalisierte sich allmählich... Ich war nun schon eine Woche bei Tohma und begann langsam mich sichtlich wohl zu fühlen; ich redete und vor allem lachte mehr. Ich spürte, dass auch Tohma glücklich darüber war. Die Schule hatte ich zwar sicherheitshalber auch abbrechen müssen, aber... naja... was sollte ich machen? Man konnte ja nicht alles haben... Ich begab mich deswegen immer öfter auf Jobsuche und hatte innerhalb einer Woche auch schon mehrere Vorstellungsgespräche, bei denen es jedoch geblieben war. An den Tagen, wo ich nichts zu tun hatte, machte ich mich freiwillig an die Hausarbeit; hatte sogar Spaß dabei. Es war einfach schöner ein helles, warmes Haus sauberzumachen, als eine alte, dunkle Wohnung. Meine Hand war soweit ganz gut geheilt; hatte nur noch einen leichtern Verband ums Handgelenk gewickelt, auf den Tohma bestand, weil er der Meinung war, dass, wenn ich schon immer durchs Haus wuseln musste, es einfach sicherer wäre... So war auch dieser Morgen normal für mich... dachte ich jedenfalls... Irgendetwas weckte mich... Ein nervtötendes Piepen... Genervt drehte ich mich auf die andere Seite; zog mir das Kissen über das Ohr; aber das Piepen hörte und hörte nicht auf... Knurrend drehte ich mich abermals um, öffnete ein Auge und stupste den Blonden neben mir an. "Toooohma... Dein Wecker..." Dieser regte sich jedoch nicht wirklich... und der Wecker piepte und piepte. Schnell schnappte ich mir mein Kissen und warf es ihm an den Kopf. Tohma brummelte etwas Unverständliches und griff nun endlich nach links; stellte den Wecker ab. Ich seufzte zufrieden. legte meinen Kopf schon automatisch auf Tohmas Bauch und schlief noch etwas weiter, ehe der Blonde letztendlich aufstand und sich auf den Weg zur Arbeit machte. Wie jeden Morgen schaute er noch einmal im Schlafzimmer vorbei; strich mir einmal durch die Haare und meinte leise: "Bis nachher." Dieses mal nuschelte ich etwas Unverständliches; hatte noch 3 Stunden Zeit, bis zum Aufstehen. Ich wurde wieder wach, als die Sonne ins Zimmer schien. Langsam öffnete ich ein Auge; blinzelte. Igitt, war das hell! Müde setzte ich mich auf und blickte mich um; ordnete Gegenwart und Traum in meinem Kopf. Verträumt schwang ich die Beine aus dem Bett und stutzte. Warum war die Schlafzimmertür offen?! Und wo war der Kater??? Lenny war der Kater des Nachbarhauses. Da das ältere Ehepaar aber nun im Urlaub war, hatten sie Tohma und mich darum gebeten, auf ihren Kater aufzupassen. Normalerweise schlief er am Fußende des Bettes und stand nicht eher auf, bis ich auch auf den Beinen war. Also wo war er jetzt? Schnell sprang ich vom Bettrand auf, schnappte mir meinen Morgenmantel vom Türharken und lief hinab. "Lenny?!", rief ich immer wieder. Wo war er nur? Als ich ins Wohnzimmer kam, kam ich nicht drum herum zu grinsen. Da lag das faule Vieh doch echt schlafend auf der Couch. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich neben den Kater; kraulte ihn sanft. Müde hob er seinen Kopf und blickte mich an; schnurrte leise; legte dann seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich lachte leise. "Komm, lass mich gehen, Tiger..." Mit diesen Worten schob ich seinen Kopf von meinem Schoss: machte mich selbst fertig. Angezogen kam ich die Treppe wieder nach unten. Zum Frühstücken hatte ich keine Lust, so gab ich erst dem Kater etwas zu fressen, eh ich mich vor Tohmas CD-Sammlung niederließ und nach einer geeigneten CD suchte. Heute wollte ich einmal einfach nichts tun; einmal richtig faul sein. Vorsichtig zog ich eine CD aus dem Regal, als mir plötzlich ein Fotoalbum entgegen fiel. Etwas verwirrt hob ich es auf und schlug es auf; war doch neugierig, was sich dort drin befand. Als aller erstes fielen mir uneingeklebte Fotos entgegen. Interessiert hob ich sie auf und stutzte. Das war doch ich...als kleiner Junge...?! Tohma, was du nicht alles so noch hattest... Ich schaute weiter und musste lachen. Karneval! Tohma als Cowboy und ich als Indianer... Ich schüttelte grinsend den Kopf. Ob er wohl alles aufbewahrte? Das war ne schöne Zeit gewesen... Tohma und ich waren zwar nie in einer Klasse gewesen, jedoch wohnten wir immer im gleichen Haus; sahen uns jeden Tag... bis Tohma irgendwann wegzog. Seit dem hatte ich nichts mehr von ihm gehört... Bis vor einer Woche. Ich seufzte sehnsüchtig; ertappte mich schon wieder bei den Gedanken, dass ich mir Tohma herwünschte; mir einfach wünschte, er wäre bei mir... Abermals seufzte ich; blätterte weiter. Wieder stutzte ich. Abermals ein Foto mit Tohma und mir. Auf diesem waren wir nun etwas älter. Das musste wohl kurz vor Tohmas Abreise gewesen sein. Hand in Hand strahlten wir beide darauf in die Kamera. Schönes Foto... Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie Lenny sich langsam anschlich; beobachtete mich. Ich drehte mich zu ihm herum und in dem Moment war es auch schon zu spät. Blitzschnell hatte der Kater sich das Foto geschnappt und verschwand damit. "Lenny!!!", rief ich ihm hinterher, war wie vom Blitz getroffen auf den Beinen; rannte dem Kater hinterher, die Treppe hoch. Als ich jedoch oben war, war der Kater lange weg... samt Foto. "Lenny? Lenny, wo bist du?!", rief ich immer wieder. Wo war er nur? Und wo war das Foto?! Mein erster Gang war ins Schlafzimmer. Dort lag er eigentlich gern auf dem Bett... eigentlich... Nur natürlich jetzt nicht... Danach blickte ich unters Bett; auch hier kein Kater... "Lenny... Tiger?! Wo bist du?!" Plötzlich hörte ich, wie die Schlafzimmertür aufging und sah noch einen grau-weißen Schwanz hinter ihr verschwinden. Schnell machte ich auf dem Absatz kehrt und rannte dem Tier hinterher die Treppe hinab. "Bleib stehn! Oder ich koch dich zum Abendbrot!!!", rief ich dem Vieh hinterher, wusste aber selbst, dass das alles umsonst war, weil der Kater eh nicht stehen blieb. Im Wohnzimmer sah ich nun auf der Sessellehne thronen. Ich grinste hämisch, als ich mich von hinten an den Kater heranschlich, in der Hoffnung, dass ich mich nicht bemerkte. Dies tat er zwar, wenn auch nur im letzten Moment, so bekam ich ihn, mit einem elegant uneleganten Faller über die Sofalehne zu fassen und zupfte ihm das nassgesabberte Foto aus dem Maul. "Böser Kater!", schimpfte ich mit ihm und ließ ihn dann laufen; hatte ja das, was ich wollte. Ich blieb einfach mal blöde auf dem Boden liegen und besah mir das Foto. Glücklich... Das war der erste Gedanke, der mir nun kam. Glücklich waren wir gewesen; ich jedenfalls... Aber wie ging es Tohma? Er war immer zu jedem freundlich... Schon immer gewesen. Ich wusste nie, wie er wirklich denkt; wie es aussieht, wenn er jemanden wirklich, aus tiefstem Herzen mag... vielleicht sogar... liebt... Deprimiert ließ ich meinen Kopf auf den Fußboden fallen. Nicht schon wieder solche Gedanken! Tohma war nicht schwul!... Obwohl... ich war es ja auch nicht...! Aber was hatte der Blonde nur an sich, was mich so anzog?! Die immer freundliche Art vielleicht? Die Art, wie er zu vielen war?! Seine Augen reichten schon, um... Ich seufzte. Wie verwirrend Gefühle sein konnten, wenn man sie nicht zu ordnen wusste! Resignierend geknickt stand ich auf und ließ mich dann vor dem Wohnzimmerschrank wieder nieder. Irgendwo hatte ich doch mal... Aha! Lächelnd zog ich einen Glasbilderrahmen hervor; putzte einmal kurz mit dem T-Shirt hinüber. Trotz, dass es draußen kalt war, lief ich zu Hause immer nur mit T-Shirt und Jeans herum; war es mir mit Pulli doch einfach zu unpraktisch und zu unbequem... Ich steckte das Foto in den Bilderrahmen; stellte diesen auf den Wohnzimmertisch; grinste zufrieden. Die restlichen Fotos packte ich nun wieder zusammen; sah mich vorher noch nach dem Kater um, von dem jedoch keine Spur war. Ich schüttelte den Kopf und legte das Fotoalbum nun wieder ins Regal zurück; tat die rausgesuchte CD in die Stereoanlage. Ich blickte mich um. Mein Blick fiel Richtung Küche. Ja, ein guter Tee, war doch etwas Feines. Gesagt, getan und ein paar Minuten später lag ich mit einer weichen Decke auf dem breiten Sofa, schlürfte meinen Tee und summte leise bei der Musik mit. Wie ich nun so lag, kam natürlich auch Lenny wieder angekrochen; wollte gekrault werden. Ich hob den Kater lächelnd auf meinen Bauch; kraulte ihn sanft. Diesem fielen langsam wieder die Augen zu. Ich lachte leise. "Du bist ganz schon dreist, blöder Kater... Erst frech werden und sich dann wieder einschleimen...", sprach ich zu ihm und er öffnete ein Auge, fixierte mich; schloss es dann aber wieder resignierend. "Hm...?" Ich strich ihm sanft über den Kopf. "Ich kraul dich... und wer krault mich?!" Lautlos stellte ich meine leere Teetasse auf dem Wohnzimmertisch ab, um den Kater nicht zu wecken. Dann ließ auch ich mich hintenrüberfallen; schloss die Augen; spürte, wie ich langsam ins Traumland wegdriftete. Ich wurde wach, als ich von irgendwoher meinen Namen wispern hörte. Verträumt öffnete ich ein Auge und erschrak. "Hey, ganz ruhig... Ich bin's doch nur...", hörte ich Tohma sagen. "W...wo kommst du denn plötzlich her?!", fragte ich ihn verwirrt; blickte mich dann um. Es war dunkel... War es Abend? Nur der Kamin flackerte vor sich hin; ließ den Raum in gemütliches Licht fallen. "Es ist halb 9, Ryu... Ich bin schon zwei Stunden wieder da. Du hast tief und fest geschlafen und da wollte ich dich nicht wecken. Sahst einfach zuuu niedlich aus.", meinte der Blonde und zwinkerte mir zu. Wie auf drei lief ich rot an. "Lass das...", murmelte ich und schwang die Beine von der Couch. "Du weißt doch, dass ich das nicht mag..." Tohma lachte. "Aber wenn es doch stimmt...!" Mit diesen Worten ließ er sich neben mich auf das Sofa fallen. Ich schwieg zu seinen Worten. Eigentlich hatte ich ziemlichen Hunger, hatte jedoch keine Lust, aufzustehen. Seufzend ließ ich meinen Kopf zurück an die Lehne fallen; spürte wie Tohma mich nun ansah. Ich blickte ihn an. "Was denn?!", fragte ich. Dieser schüttelte den Kopf und lächelte. "Nichts... Ich dachte nur gerade, dass du dich äußerlich kaum verändert hast..." Er nahm den Fotorahmen vom Tisch, zog ein Bein an; bettete sein Kinn darauf. Ich zog verwirrt eine Augenbraue nach oben. "Mag sein, dass du Recht hast, aber... innerlich bin ich ein ganz anderer Mensch geworden..." Mein Blick ruhte auf Tohma, dessen Augen im Licht des Kaminfeuers noch schöner wirkten; langsam zog ich die Beine wieder auf die Couch, drehte mich seitlich zur Lehne, lehnte mich mit dem Kopf dagegen und zog meine Beine in einen Schneidersitz. "Ich glaube, du irrst dich, Ryu... Ich denke nicht, dass du dich so sehr verändert hast, wie du denkst. Ich glaube, innerlich bist du immer noch der kleine Junge, den ich damals so gemocht hab. Sicherlich haben wir beide einiges im Leben dazu gelernt, aber ich denke, dass du, im Gegensatz zu mir, dem kleinen Ryuichi ähnlicher bist, als ich dem kleinen Tohma..." Der Blick des Blonden blieb auf dem Foto hängen; er sah mich nicht an, als er sprach. Ich seufzte. "Du wolltest, dass ich das Foto finde, nicht?!", äußerte ich meine Vermutung; sah nur, wie Tohma nickte. "Bin ich so leicht zu durchschauen?!", fragte ich ihn dann. Der Blick des Älteren blieb weiter auf dem Foto hängen. "Nein...", sprach er leise. "Ich hab nur drauf gehofft, dass du es findest... Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest... Ich wusste nur, was der kleine Ryuichi machen würde. Und dieser hätte genau das gemacht, was du getan hast." Nun hob Tohma seinen Kopf. "Ich habe gebetet, dass du so reagieren würdest. Ich weiß nun, dass du dich von dieser Art her kaum verändert hast... Ich weiß, dass du jetzt noch genauso an mir hängst, wie damals auch... Und das beruhigt mich ungemein, weißt du?!" Dieses Mal war es an mir, den Blick zu senken. Ich sprach leise: "Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich an dir hänge, Tohma..." Ich faltete meine Hände in meinem Schoß zusammen. "Wahrscheinlich häng ich mehr an dir, als dir lieb ist..." Tohmas verwirrte Blicke konnte ich spüren, obwohl ich ihn nicht ansah. "Frag besser gar nicht erst nach, okay?!", bat ich ihn; wollte nicht über meine Gefühle reden, wo ich mir selbst noch nicht ganz sicher war. Ich konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie der Ältere den Rahmen zurück auf den Tisch stellte und sich nun ganz zu mir hindrehte. "Also in diesem Falle, hast du dich eindeutig verändert. Früher hättest du es mir erzählt..." Seine Stimme klang schon fest etwas beleidigt, weswegen ich aufsah und ihn verwirrt anblickte; wollte ihn auf keinen Fall verletzen. Diesen Moment nutzte der Blonde auch sofort und gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Ich riss die Augen auf. "W...was...?", brachte ich hervor: sah Tohma verwirrt an. Dieser schüttelte den Kopf. "Entschuldige... es kam grad so über mich... tut mir leid." Ich tat es ihm gleich und schüttelte ebenfalls den Kopf. "Musst dich nicht entschuldigen... Ich hab schließlich damit angefangen..." Ich spielte damit auf den ersten Tag an, an dem ich bei ihm war; der Tag an dem ich ihn zum Dank auf die Wange geküsst hatte. Ich hatte mich gewundert, dass Tohma es nie zur Sprache gebracht hatte... und nun... sowas?! Was fing ich jetzt auch damit an?! Tohma lachte leise; sah mich dann aber ernst an. "Wie sollte ich deinen Kuss letztens eigentlich deuten?!" Prompt lief ich wieder rot an; wand meinen Blick ab. Ich wusste es! Ich wusste, dass so etwas kam! "Ich... äähm..." Ich steckte nun wirklich in Erklärungsnot. "Ich...äh... seh es als ,danke schön' für deine Hilfe, okay?!" Tohma grinste. "Hm... is ja schon fast schade..." Verwirrt blickte ich zu dem Blonden hinüber. "Wie...?" Tohma schwieg; blickte Richtung Kamin. Ich konnte erkennen, wie seine Augen im Licht des Kaminfeuers strahlten; sich das Feuer in ihnen widerspiegelte. Verträumt seufzte ich auf; zog damit seine Aufmerksamkeit auf mich. Nun haftete sein Blick auf mir; sah mich fast wie in Trance an. Ich legte den Kopf etwas schief; hoffte, dass er dadurch aufhören würde, mich so zu fixieren. Auf Tohmas Lippen jedoch stahl sich dadurch ein breites Grinsen, als er sich mir leicht näherte. Verwirrt zog ich eine Augenbraue nach oben. "Hm... tja, weißt du, manche Personen verstehen so etwas falsch und würden es schamlos ausnutzen...", grinste Tohma und näherte sich mir weiterhin. Kurz vor meinem Gesicht hielt er an und wisperte leise: "Aber so einer bin ich nich..." Dann spürte ich nur noch, wie er sanft seine Lippen auf meine drückte; verspielt an meiner Unterlippe knabberte. Mir lief es eiskalt den Rücken runter, als ich etwas schüchtern meinen Mund leicht öffnete. Was ging hier eigentlich vor? Was wurde das? Warum Tohma? Warum ich? Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf... aber war es nicht eigentlich das, was ich schon länger wollte...?.... Wenn ich heute, ein paar Jahrhunderte später, auf diese Zeit zurückblicke, kann ich eigentlich nur darüber schmunzeln. "Ich glaube, innerlich bist du immer noch der kleine Junge, den ich damals so gemocht hab." Über diesen Satz hab ich danach noch einige Zeit nachgedacht und ich denke, dass Tohma damit wohl irgendwie Recht hatte. Ich bin jetzt zwar schon lange erwachsen, aber an manchen Tagen wünsch ich mich einfach wieder in die alte Zeit zurück; wünsch mir, wieder ein Kind sein zu können. Doch leider weiß ich, dass das unmöglich ist... Manche Wünsche werden einfach Träume bleiben, aber eines ist sicher: die Zeit mit Tohma ist und bleibt die schönste meines Lebens. Ende Tut mir leid... Es hat soo ewig gedauert >.< *verbeug* Hatte ne gaaanz üble Schreibblockade... und trotzdem is dieser Teil absolut... bescheiden <.<" Ich hoffe ihr könnt darüber hinwegsehen.... Irgendwann springt mein Hirn bestimmt wieder und dann gib's nen überarbeiteten 4ten Teil. Danke trotzdem fürs Lesen und für all die lieben Kommis ^^" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)