Novel Responsibilties - Neue Verantwortungen -- FF8 von RinRin (The Story about Rikku --> Teil 1) ================================================================================ Kapitel 9 --------- Kapitel 9 Rinoa setzte sich auf einen der beiden Sessel vor dem Schreibtisch und sah Cid einige Minuten an, bevor sie dann begann zu erklären: "Wir... oder besser gesagt ich hab das Mädchen in Manatuar zwischen den Trümmern eines Hauses gefunden, neben ihren toten Eltern. Und na ja, irgendwie fühlte ich mich ab dem Zeitpunkt, als ich erkannte, dass sie keine Eltern mehr hat, so verantwortlich für sie. Ich wollte sie nicht in irgendein Krankenhaus geben, wo sie zwar wahrscheinlich schon gut behandelt wurde, aber dann, wenn es ihr wieder gut ging, in ein Heim gegeben worden wäre, weil sie keine Verwandten mehr hatte. Ich hab dann die anderen davon überzeugt, das Mädchen zunächst einmal mit zum Garden zu nehmen, damit sich hier Dr. Kadowaki um sie kümmern konnte. Na ja, die Ärztin hat sich ja auch, wie sie mittlerweile wissen, der Kleinen angenommen." "Ja, das weiß ich sehr wohl. Nun ja, ich kann Ihre Beweggründe ja einerseits gut verstehen, aber mir ist es trotzdem ein Rätsel, wieso Sie nicht sofort zu mir gekommen sind, und berichteten, dass Sie das Mädchen zu uns gebracht haben. Und wieso Sie überhaupt solche Bedenken haben, das Kind in ein Waisenhaus geben zu lassen. Wahrscheinlich würde das Mädchen ja zu meiner Frau nach Centra gegeben. Und wie Sie ja mittlerweile sicher erfahren haben, Rinoa, bekommen die dortigen Kinder nur die beste Pflege. Bestes Beispiel dürften wohl Ihre Freunde sein, oder nicht?" Rinoa musste sich eingestehen, dass das wohl stimmte. Bis sie deshalb auch antwortete, verging einige Zeit: "Ja, ich weiß. Würde ich auch niemals bestreiten... Aber... Na ja, wie soll ich das erklären?" "Gerade heraus würde ich sagen.", beantwortete Cid für sie diese Frage und lächelte sie dabei verständnisvoll an. Rinoa nickte, holte einmal tief Luft und fuhr dann fort: "Aber dieses Mädchen hat es mir einfach angetan. Ich hab sie schon, bevor ich sie überhaupt unter den Trümmern gefunden hab, durch das leise Wimmern gehört, sonst niemand, nicht einmal Squall hatte sie gehört. Der meinte nur, ich würde mir das nur einbilden und mein Verstand würde mir einen Streich damit spielen, dass ich schon so viel Gejammer gehört hab den Tag und es nicht mehr unterscheiden könnte, ob das real war, oder ob es nur die "Erinnerung" war. Dieses Wimmern drückte jedenfalls etwas aus, dass es sich wirklich noch um einen Überlebenden handelte und dieser jemand auf Hilfe hoffte, und Angst hatte. Und dann hab ich sie ja gesehen, wie sie dort in diesem Haus mit dem verletzten Arm auf dem Boden lag, wie fast neben ihr ihre tote Mutter lag und einige Meter weiter ihr Vater, von einem Bücherregal erschlagen. (Anm.: Bei Hyne, klingt das brutal... -_-°' Ich versuch das mal noch zu ändern, wenn mir andere Worte dafür einfallen... ) Und als sie mich gesehen hatte, schien die Angst plötzlich weg zu sein. Sie ist vielleicht erst wenige Monate alt, aber sie konnte wohl trotzdem spüren, dass sie jetzt bei mir in Sicherheit wäre. Ich weiß nicht, aber das alles zusammen ließ so etwas wie Muttergefühle in mir hochsteigen. Vielleicht bin ich auch nur auf solche Emotionen extrem sensibel, weil ich eine Hexe bin und deshalb ja irgendwie "anders", als normale Menschen, aber es war wirklich so, dass ich mich als Mutter oder einfach nur als die letzte Person, die sie hatte, fühlte. Deshalb wollte ich sie dann nicht ins Krankenhaus bringen, sondern eben in meiner Nähe lassen." Damit schloss Rinoa ihre Erklärung. Sie spürte wie ihr einzelne Tränen über die Wange liefen und wollte sie wegwischen. Im selben Moment reichte ihr aber auch Cid schon eine Packung Taschentücher. Dankbar nahm Rinoa diese entgegen und wischte sich damit die Tränen weg. "Und Sie wollen das Mädchen auch weiterhin bei sich lassen, wenn sie wieder auf dem Damm ist?", fragte der Direktor nach einigen Minuten, als sich Rinoa wieder beruhigt hatte. Rinoa, von dieser Frage zunächst überrascht, nickte nur stumm. "Wissen Sie auch, was Sie sich damit für eine Verantwortung aufladen? Ein Kind, ein Baby ist nicht gerade einfach. Diese bedürfen immer besonderer Aufmerksamkeit und Pflege. Sie lassen sich auch nicht einfach so abschieben, wenn sie mal zur Last werden. Das muss Ihnen klar sein. Und außerdem: Sie sind seit heute auch eine offizielle SEED und müssen unter diesem Titel auch ihren Garden verteidigen und ihre zukünftigen Auftraggeber. Ich würde es allerdings sehr bedauern, wenn Sie sich aus diesem Beruf nun doch wieder zurückziehen würden. Sie haben wirklich ein großes Talent, sonst hätten Sie es nicht geschafft, zusammen mit den anderen gegen Artemisia zu bestehen, oder gegen die anderen Gegner, die Sie im Laufe des letzten Jahres besiegt haben." Rinoa wurde nach diesen Worten noch mehr überrascht. Cid hatte anscheinend kein Problem mehr damit, dass ihm nicht früher etwas von dem Mädchen gesagt wurde. Vielmehr schien er damit einverstanden zu sein, dass Rinoa sich darum kümmern wollte. Jetzt wollte er scheinbar auch sicher gehen, dass Rinoa dieser Aufgabe gewachsen war. Rinoa wusste zwar, dass es schwierig sein würde, sich um das Mädchen zu kümmern und gleichzeitig ihrer Aufgabe als SEED nachzugehen. Aber wie sich gerade schon dachte: Es war schwierig, nicht unmöglich! Sie wollte sich wirklich um das Mädchen kümmern, denn sie empfand die Zuneigung zu diesem wirklich so tief, wie sie Cid eben beschrieben hatte. Bestimmt sah sie also Cid an, der sich gerade erhoben hatte und sagte, wie wenn er ihre Gedanken gelesen hätte: "Nun gut... Solange das Mädchen noch auf der Krankenstation liegt, bleibt es mal noch bei uns. Wie es danach weitergeht, wird sich zeigen, wenn es ihr besser geht. Aber wegen mir, soll sie bei uns bleiben. Sie übernehmen aber die Verantwortung dafür. Sie können dann gehen und weiter feiern. Und halten sie mich auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie es der kleinen Patientin geht." Rinoa nickte glücklich. Wenn nicht einmal Cid etwas gegen diesen neuen "Bewohner" des Gardens hatte, dann auch niemand anders. Damit salutierte sie, was im Kontrast zu der Kleidung stand, die sie trug (war ja immer noch das Ballkleid), und verließ zügig das Büro. Vor dem Aufzug im Erdgeschoss warteten schon Squall und zu Rinoas Überraschung auch Irvine und Selphie. "Auf was wartet ihr denn alle?", fragte Rinoa gekonnt unwissend, nachdem sie Squall mit einem zärtlichen Kuss wieder begrüßt hatte. "Nur auf dich und darauf, dass du uns erzählst, was Cid gemeint hat...", grinste Irvine und sah neugierig Rinoa an. Die seufzte kurz und antwortete dann: "Nicht viel. Er wollte von mir hören, wieso ich das Mädchen unbedingt mitnehmen wollte. Das hab ich ihm dann gesagt und er meinte nur... Na ja, dass es wegen ihm bleiben könnte, vorerst zumindest, nur sollte ich daneben nicht vergessen, dass ich eine SEED bin. Er würde es schade finden, wenn ich mich von dieser Aufgabe zurückziehe und nur um die Kleine kümmern würde." Überraschte Gesichter folgten darauf. Mit so einer Reaktion hätten sie schließlich nicht gerechnet, für das, dass Cid auch noch so in Rage gewesen war, als die Truppe zu ihm gekommen war, war es dann schon wirklich ungewöhnlich, dass er dann so scheinbar gelassen war, als er mit Rinoa über die kleine Patientin gesprochen hatte. Die Drei machten sich keine Gedanken mehr darüber, wieso und weshalb das so war nun, was anderes als Kopfschmerzen wäre dabei eh nicht herausgekommen. Selphie verabschiedete sich somit als erstes und verschwand wieder in Richtung des Ballsaales. Irvine wollte ihr zwar schon folgen, wurde aber da schon eingehend von Rinoa gemustert, die ihn dabei fast pausenlos angrinste. Irvine schien sichtlich nervöser unter ihrem Blick zu werden, auf jeden Fall fragte er sie ebenfalls grinsend: "Mensch, Rin! Was ist los? Hab ich irgendwas gesagt?" Rinoa sah sofort weg und zu Squall und setzte dabei ihren unschuldigsten Blick auf, bevor sie erwiderte: "Nee nee, ich hab mir nur grad so Gedanken gemacht." Sie grinste wieder. Wie schnell ihr jetzt nur eine Ausrede eingefallen war, und vor allem sogar noch eine, die sogar stimmte. Sie machte sich wirklich ihre eigenen Gedanken über Irvine und dessen Geliebte, wenn man Aileen schon so nennen konnte. Squall schien ihre Gedanken wohl auch mal wieder lesen zu können, denn er blickte grinsend, aber dennoch, kaum merklich für Irvine, kopfschüttelnd, zu ihr hinab. "Mach mir nix vor... Irgendwas is doch, und jetzt raus damit!", forderte Irvine da auch schon und sah die beiden abwechselnd an. Rinoa seufzte und nach einem kurzen Blick zu Squall, der wieder nur den Kopf schüttelte, erwiderte sie: "Na gut... Ich glaub wir beide müssen mal reden, Irvine." Irvine, völlig überrascht deswegen, konnte nur noch nicken und sah zu, wie Squall dann auch beschloss wieder zurück zum Ball zu gehen. Er verabschiedete sich von Rinoa mit einem Kuss und lief wieder zum Aufzug. Rinoa indessen und Irvine liefen in den Schülerhof. Dort setzten sie sich auf eine der vielen Bänke an den Tischen. Zunächst beobachteten sie einige Sterne, bevor Irvine dann Rinoa nochmals aufforderte, ihm zu erzählen, was los wäre. "Na gut... Also, ich weiß nicht, ob du darüber reden willst... Wenn nicht, dann sag's mir ruhig, dann gehen wir auch gleich wieder auf den Ball.", begann Rinoa dann, vergewisserte sich aber zunächst, dass sie Irvine kein Gespräch aufzwingen wollte. Der allerdings winkte nur ab, woraufhin Rinoa fragte: "Nu gut... Dann sag mir mal... Was läuft da eigentlich mit der Aileen?" "Och Rinoa...", antwortete Irvine sofort mit einem Seufzen. "Irgendwo hab ich's ja geahnt, dass einer von euch noch deswegen mit mir reden will... Aber um deine Neugier zu stillen: Bis jetzt läuft noch nicht viel mit ihr... Wenn ich's mal etwas... na ja, gelinde ausdrücke, interessiert sie mich schon sehr. Sie sieht gut aus, und was ich bis jetzt von ihrem Charakter her kennen gelernt hab, lässt mich fast nur schwärmen." "Und was ist mit ihr? Teilt sie deine Auffassung ihr gegenüber?" "Ich weiß es nicht... Aber ich hoffe es... Sie ist schon so ne Süße... Aber wenn ich nur schon etwas schlauer werden würde, was sie empfindet..." Rinoa überlegte einige Minuten, dann fragte sie wieder: "Hm... Squall und ich haben euch beide ja vorhin beim Tanzen beobachtet... und wenn ich mal meine Sicht der Dinge erwähnen dürfte?" Darauf wurde Irvine hellhörig. Sofort blickte er Rinoa an. "Ja, sicher... Ich bitte doch darum." "Nu gut, also ich glaub ihrerseits ist da schon auch etwas, das kann ich dir schon relativ gut versichern." "Meinst du?", fragte Irvine verunsichert. Rinoa lehnte sich zurück und grinste vor sich hin. "Glaub mir, so wie die dich angesehen hat, MUSS es so sein. Gib dir nen Ruck und sprich sie darauf an. Es kann nicht verkehrt sein." Irvine wurde daraufhin leicht rot. Er dachte für sich selbst nach und erkannte, dass Rinoa schon Recht haben könnte. Sie war ja, dadurch dass sie eine Hexe war, äußerst sensibel, was ihre Umwelt anging und hatte schon öfters mit ihrer Auffassung über das Verhalten anderer Recht behalten. Hoffte er nur, dass es auch jetzt wieder so war. Mit einem Kopfschütteln vertrieb er den Gedanken, um sich gleich darauf wieder mit Rinoa auf den Weg zurück zum Ballsaal zu machen. Als die beiden den Saal wieder betraten, war dort immer noch, obwohl es schon nach Mitternacht war, die Hölle los oder vielleicht auch gerade deswegen, weil die meisten schon mehr als ein Glas Bowle oder anderes getrunken hatten. Selphie war wieder dabei, lautstark die Band zurechtzuweisen, Quistis unterhielt sich mit einigen anderen Ausbildern, Xell alberte wieder einmal mit den neuen SEEDs herum und auch Rinoas beiden Truppenmitglieder, Caja und Damian sahen Irvine und Rinoa wie sie in der Mitte des Raumes tanzten. Nur Squall war mal wieder nicht im Ballsaal zu sehen, wie Rinoa enttäuscht feststellte. ,Ob er wohl doch nicht mehr auf den Ball gegangen war?', überlegte Rinoa und sah Irvine zu, wie auch er seine Angebetete suchte. Aber auch sie war nicht zu sehen. Und dabei hatte Irvine ihr ja noch gesagt, dass er auf jeden Fall nach dem Gespräch mit Cid sofort wieder zurückkommen würde. Na ja, wahrscheinlich war auch sie schon ins Bett gegangen. Gewundert hätte es ihn wohl kaum. Also gingen die beiden schließlich an einen der Tische und nahmen sich dort etwas zu trinken. Sie unterhielten sich, bis Rinoa plötzlich einfiel: "Moment mal... Squall könnte ja auf dem Balkon sein. Und Aileen... Nein, kann ich mir nicht vorstellen." "Ja was denn? Meinst du etwa Squall redet auch mit Aileen, oder was?", ungläubig schaute er Rinoa an. Die zuckte mit den Schultern und begab sich dann ans andere Ende des Saales, wo sich die Ausgänge zu den Balkonen befanden und auch Irvine folgte ihr. Rinoa hatte Recht behalten: Squall war auf dem Balkon und unterhielt sich dort, wie Rinoa vermutet hatte, mit Aileen. Sofort wurden neugierige Blicke ausgetauscht, aber außer geheimnisvollem Schulterzucken gab es keine Antworten darauf. Nachdem sich Rinoa und Squall dann einige Minuten, in denen Aileen und Irvine fast ratlos daneben standen und versuchten in andere Richtungen zu schauen, geküsst hatten, verließen die beiden den Balkon und ließen die anderen zwei dort alleine zurück. Irvine wollte sich gerade beschweren, als Aileen ihn fragte: "Na, was wollte Rinoa mit dir besprechen?" "Woher...?", begann Irvine zu fragen, wurde aber schon wieder unterbrochen, als Aileen sogleich wieder fort fuhr: "Squall hat so was erwähnt." "Ach so. Na ja, das kann ich auch dich fragen. Was wollte Squall von dir?" Aileen grinste und erwiderte: "Du verstehst es, Fragen, die du nicht unbedingt beantworten willst, auch auszuweichen. Na ja, er wollte... wissen, was ich so... na ja, von dir halte." Nachdem sie das letzte stotternd hervorgebracht hatte, spürte sie, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg und sie versuchte das sofort vor Irvine zu verstecken, indem sie etwas mehr in den Schatten trat. Irvine lächelte sie an und fragte: "Und? Was hast du ihm geantwortet?" Aileen sah auf den Boden hinab. Sie zögerte einige Minuten, bevor sie ihren Kopf wieder hob, und dann Irvine schließlich mit großen Augen ansah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)