Harry Potter - Tanz der Vampire

Geschöpf der Nacht

Nochmal etwas: wollte auch mal eine FF über Vampire im Zusammenhang mit Harry Potter schreiben... Nun hier ist sie. Würde mich freuen, wenn sich einer dafür interessiert.

Also wenn ihr ein weiteres Kapitel haben wollt, dann schreibt fleißig Kommis. ein guter Tausch oder???

Also viel Spass mit Chapy Nr. 1
 

HARRY POTTER-TANZ DER VAMPIRE
 

1. Geschöpf der Nacht
 

Er wehrte sich schon eine ganze Weile nicht mehr und ließ die Tritte und Schläge über sich ergehen, die immer wieder auf ich niederprasselten. Zählen konnte er sie schon lange nicht mehr und auch die Schmerzen, die langsam seinen Verstand vernebelten, konnte er nicht mehr genau ausmachen.

Immer wieder vernahm er hässiges Gelächter, das beinahe noch mehr schmerzte, als die vielen Schürfwunden und blauen Flecken, die ihn bedeckten.

Sie erniedrigten ihn, ergötzten sich an seiner Hilflosigkeit. Labten sich an seiner Schwäche, an seinen Tränen der Hoffnungslosigkeit, die unaufhaltsam seine Wangen hinunterflossen und sich mit seinem Schweiß und Blut vermischten.

Doch keine Schmerzenschreie, kein Flehen an seine Peiniger kam über seine Lippen. Stumm presste er den Mund zu und starrte gebannt auf die Pfütze, die nur cm entfernt von seinem Gesicht die Strasse bedeckte. In diesem Moment kam ihm der Gedanke, das sich sein Hals ziemlich trocken anfühlte und er unbedingt etwas trinken wollte. Er lächelte schwach über sich selbst, zuckte aber in der nächsten Sekunde zusammen, als sich eine überdimensionale fette Hand in seine schwarzen längeren Haare krallte und ihn brutal daran hochzog.

"Du kannst ja noch lachen. Aber das treiben wir dir auch noch aus." Sprach ein dicker Junge hämisch und schlug dem Schmächtigen mit der Faust ins Gesicht. Dabei ließ er die Haare los und der Junge viel hart auf die Asphaltstrasse.

Dies ließ dem Schwarzhaarigen Sterne sehen und er stöhnte schwach auf. Wie sehr wünschte er sich jetzt die befreiende Schwärze, die nur ansatzweise seine Gedankengänge lahm legte. Sollte sie ihn überwältigen und in eine andere Welt mitnehmen, nur damit er diese Qual, die Hölle auf Erden, nicht mehr mitmachen musste.

Wieder traten die anderen auf ihn ein, doch nicht lange. Sie verloren irgendwann die Lust daran und hielten in ihrem Tun inne.

"Tja, Kleiner, du machst keinen Spaß mehr. Wir sehen uns dann zu Hause." Lachte Dudley Dursley fies und verschwand mit seinen Freunden am Ende der Gasse.

"Das war Klasse, Big D." vernahm der zierliche Junge noch, als die anderen um die Ecke bogen.

Etliche Minuten lag der Junge noch zusammengekrümmt auf dem Asphalt. Erst mit dem Einsetzen des Regens, der von einer zur anderen Sekunde wie die Niagarafälle auf ihn stürzten, kam Bewegung in den geschundenen Körper. Wankend stand er auf und presste sofort seine verkratzte Hand auf den Bauch, als ein stechender Schmerz ihn durchzuckte. Langsam, so als ob die Bewegung Schmerzen bereitete, hob der Schwarzhaarige den Kopf gen Himmel und kniff halb die Augen zu, da der Regen in seine Augen tropfte. Das machte ihn darauf aufmerksam, dass er seine Brille nicht aufhatte. Seine Augen tasteten jetzt die Strasse nach dem Gestell ab, doch finden konnte er es nicht. Resignierend zuckte er mit den Schultern. Zischend schloss er die Augen, als er dadurch die Wunden an seinem Rücken beanspruchte. Wieder schaute er dann in den Himmel und musterte die stürmischen grauen Wolken.

Für einen winzigen Augenblick sah er genau in der Farbe Augen vor sich, die ihn kalt und eingebildet ansahen.

Er schüttelte dieses Bild ab. Jetzt war nicht der Moment, an so etwas zu denken.

Immer einen Schritt vor den anderen bewegte er sich zum Ende der Sackgasse, in die er von Dudley und seinen Freunden hineingezogen worden war.

Es kam ihn so vor, als ob er eine Ewigkeit dafür brauchte, doch aufseufzend drehte er sich um die Ecke auf die Hauptstrasse hinaus, stockte aber mitten in der Bewegung und prallte dann zurück.

Zitternd blickte er zu der fremden Gestalt hoch die ihn aus kalten schwarzen Augen musterte und sich über die Lippen leckte.

"Du siehst aber schlimm aus, Jungchen. Soviel... Blut." Hauchte der Mann mit einer rauen Stimme, die bei dem Jungen eine Gänsehaut hervorrief.

Starr vor Angst saß der Junge immer noch auf dem nassen Gehweg und krabbelte schließlich nach hinten, dabei aber vergessend, dass er sich wieder in der Sackgasse befand.

Der Fremde ging im nach, lässig die Hände in den Jackentaschen des langen schwarzen Wollmantels vergraben und mit einem Lächeln im Gesicht.

Dem Schwarzhaarigen fielen die ungewöhnlich langen Eckzähne auf und er hielt die Luft an.

Das Grinsen der Gestalt wurde noch breiter und ein gieriger Glanz stahl sich in die Onyxe.

"Du riechst wirklich, gut mein Hübscher." Tönte die Stimmte des Mannes in der Gasse und kam dem Zierlichen immer näher. Dieser war mittlerweile an der Mauer angelangt und drückte sich mit wackeligen Beinen in die Höhe.

"Was wollen sie?" flüsterte er und lehnte sich mit dem Kopf an die Wand.

Das brachte den Fremden dazu, auf den Hals des Jungen zu starren. Doch er beherrschte dich. Mit aufreizender Bewegung strich er sich eine seiner mittelbraunen Strähnen aus dem Gesicht und kicherte wie ein Schulmädchen.

"Du bist zu süß." War das vorletzte, was der Junge noch vernahm, als die dunkelgekleidete Gestalt plötzlich nur mm von ihm wegstand.

Entsetzt drängte sich der Schwarzhaarige weiter an die Wand und schluckte hart.

Das Gesicht des Fremden näherte sich dem Seinen. Der Junge spürte schon den ungewöhnlichen kalten Atem des Mannes und schloss panisch die Augen.

"So ist gut. Keine Angst. Ich will dich doch nur." Hauchte der braunhaarige Mann noch verheißungsvoll , bevor er sich dem Hals zu wandte.

Dem schmächtigen Jungen durchfuhr eine plötzliche Ungeduld, die er nicht verstand und lehnte sich ungewollt vor, so dass er sich an den Fremden lehnte. Dieser lächelte noch mal freudig und biss fast zärtlich in den dünnen Hals seines Opfers.

Der Schwarzhaarige stöhnte wohlig auf und schlang seine Arme um den Nacken des Mannes. Leicht fühlte er das sanfte Ziehen an seiner Haut, das Sprudeln seines Blutes, das sich erwartungsvoll in den Mund des Vampirs, denn nichts anderes konnte diese Gestalt sein, drängte.

Die Beine des Jungen wurden langsam wie Pudding. Er schien plötzlich zu fallen, doch starke Arme umschlangen ihn und verhinderten einen Sturz auf die Strasse.

Dankbar reckte er den Kopf weiter zur Seite und vergrößerte so den Spielraum des Vampirs, der sich noch weiter in seinen Hals vergrub.

Der Jungendliche spürte, wie sein Herz noch mal an Schnelligkeit gewann, dann aber stetig langsamer wurde und fast stehen blieb. In diesem Moment flitzte noch mal sein gesamtes Leben an ihm vorbei und er stellte mit gewisser Traurigkeit fest, dass er nichts, auch gar nichts vermissen würde... oder doch?

Der Vampir löste sich von ihm und leckte die restlichen Tropfen des jungen Blutes von seinen geröteten Lippen. Dann fuhr er schmeichelnd durch das verschwitzte und nasse Haar des Kleineren und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Willst du Leben oder Sterben, mein Junge. Es ist deine Wahl."

"Wahl?" nuschelte der Junge schwach und bemerkte dabei, dass er nur noch wenige Minuten in dieser Welt verweilen würde.

"Entweder werde ich dich hier liegen lassen oder du wirst zu einem Geschöpf der Nacht." Erzählte der Vampir weiter, während er immer noch durch die schwarze Haarmasse fuhr.

Der Junge schloss dabei die Augen und überließ sich seinen wirren Gedanken.

Sterben... Tod... es hörte sich einfach verführerisch an und doch hallte in ihm die Frage: Lohnte es sich noch für etwas zu leben... und dann noch als Untoter??

Wieder sah er sturmgraue, fast silberne Augen, die ihm so kühl und schneidend vorkamen, doch plötzlich war in ihnen ein Feuer, ein Temperament, was er nicht verstand und eigentlich auch gar nicht dahingehörte. Und dennoch führte dies die Entscheidung bei.

"Leben." Krächzte er und öffnete die Augen um gen Himmel zu schauen.

Der Vampir nickte und biss sich ins Handgelenk.

"Ich hatte sehnlichst gehofft, dass du dich so entscheiden würdest." Sprach er wie ein Vater zu seinem Sohn und legte sein Handgelenk auf den Mund des Jungen.

Dieser öffnete ihn wie aus Reflex und der erste Strahl des Lebenssaftes rann seine Kehle hinab. Instinktiv presste der Junge die Lippen auf die Wunde und saugte verbissen daran. Langsam lief das Blut durch seinen Körper und erwärmte ihn von ihnen. Doch diese Wärme blieb nicht, sondern wandelte sich in eine Hitze um, aus der ein brennendes Feuer entstand, welches ihn von Inneren heraus zu verbrennen drohte.

Der Schwarzhaarige löste sich vom Vampir und stieß einen markerschütterten Schrei aus, der nicht nur körperlich, sondern auch geistig zu vernehmen war und einem schier das Blut in den Adern erfrieren ließ.

Er rutschte wieder auf den nassen Boden und wälzte sich vor Schmerzen hin und her, krümmte sich, streckte sich, doch sie wollten kein Ende nehmen.

Währenddessen erhob sich die Nachtgestalt gemächlich und blickte fast desinteressiert auf den Jungen hinab.

"Dein Körper stirbt. Doch bald wird es vorbei sein. In wenigen Stunden dann wirst du dich selbst nicht mehr erkennen." Erklärte er noch teilnahmslos und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.

Doch der Junge wirbelte immer noch auf den Boden herum und wimmerte, kreischte und flüsterte. Immer wieder den selben Namen, obwohl er nicht wusste, warum gerade IHN.

"Draco." Schluchzte er und stellte sich seinen erklärten Hasspartner genau vor Augen vor. Er lächelte schwach, doch bei der nächsten Welle der Schmerzen verzerrte sich wieder sein Gesicht und er zischte.

Dann riss er wieder die Augen auf und schrie mit aller Kraft, die er noch zusammenraffen konnte, in die Nacht hinaus:

"DRACO!"
 

Kilometer entfernt schreckte ein blonder junger Mann aus seiner Lektüre auf und blickte verwirrt im Kaminzimmer umher.

Hatte ihn nicht jemand gerufen? Ganz klar konnte er seinen Namen vernehmen. Er schüttelte mit dem Kopf und widmete sich wieder seinen Buch. Fast vergessen war der Schrei seines Namens, als er plötzlich wieder seinen Namen verstand. Das Schullexikon für Zaubertränke rutschte von seinem Schoß und fiel krachend zu Boden, als der blasse Junge aufstand und im Zimmer umherlief.

Diese Stimme... er kannte sie... irgendwo her... Diese Stimme konnte er nicht vergessen haben.... aber nie hatte dieser Mensch ihn mit Draco angesprochen... nein, Malfoy... und in was für einen Ton.

"Potter!" flüsterte er fassungslos und starrte aus dem Fenster. Das war Potter, aber wieso?

Irgendwie beunruhigt verließ er den Raum und ging mit schnellen Schritten in das Arbeitszimmer seines Vaters. Ohne Anzuklopfen stürmte er hinein, achtete nicht auf Severus Snape, der sein Patenkind erschrocken anschaute und baute sich vor dem Schreibtisch Lucius Malfoys auf.

"Vater, wir müssen Potter retten." Sprach er fest und verschränkte die Arme vor der muskulösen Brust.

Lucius sah seinen Sohn entgeistert an und zog eine Augenbraue hoch.

"Warum sollten wir das tun? Potter ist unser Feind, Draco."

"Ach, wirklich?" meinte er nur sarkastisch und ließ ebenfalls seine Augenbraue nach oben zucken.

Schweigend blickten sich die beiden Malfoy eine Weile so an, als der Tränkemeister sich räusperte.

"Wie kommst du auf die Idee, Potter bedarf unserer Hilfe?"

"Er hat mich gerufen." War die kühle Antwort des Malfoyspross und drehte sich zu seinem Onkel um. "Und er klang nicht danach, als ob er mit mir ein kleines Kaffeekränzchen abhalten wollte."

"Bei Slytherin, wo hast du nur diesen Sarkasmus her." Sagte Lucius mehr zu sich selbst und stand seufzend auf.

"Ok, holen wir ihn. Der Meister wird sich freuen."

"Ist nicht wahr." Kommentierte Draco und wartete ungeduldig auf sein Vater.

"Weißt du wo er ist?"

"Nur ungefähr, Onkel Sev."

"Zeig es uns mit deinen Gedanken."

Draco nickte und konzentrierte sich auf die Übertragung der Bilder an seinen Vater und den Professor.

Dann apparierten sie zu der gezeigten Stelle.
 

Der Schwarzhaarige lag immer noch wimmernd und weinend auf den nassen und kalten Asphalt der Gasse und rollte sich hin und her.

Die Schmerzen ließen keine Sekunde nach und er hatte das Gefühl, dass sie sich sogar noch verstärkten. Es fühlte sich an, als ob ihm die Haut von seinem Körper gezogen wurde und die Organe langsam und gemächlich wie Schokolade auf dem Herd, schmolzen. Außerdem empfand er die Kopfschmerzen so, als ob jemand mit viel Spaß und Laune sein Gehirn zerquetschte, um zu wissen, was herauskommen würde.

Jetzt wäre er am liebsten gestorben... hatte der Vampir nicht gesagt, dass er gerade stirbt? Hilflos schaute er sich nach dem Fremden um, doch seine Anwesenheit fehlte. Die Augenlider schlossen sich. Man hatte ihn alleine gelassen. Erst seine Eltern, dann sein Patenonkel, Sirius, dann seine Freunde, Hermine und Ron und dann der Phönixorden. Und zuletzt der Vampir.

War er ihnen so egal??? Interessierte es sie gar nicht mehr, ob er von Voldemort getötet werden würde?? Wahrscheinlich war selbst der nicht mehr auf der Jagd nach ihm. Ein freudloses Lächeln huschte über das Gesicht des Jungen. Wie unbedeutend konnte ein Mensch sein....

Plötzlich hörte er drei Plopps und darauf Schritte, die sich auf ihn zu bewegten. Etwas grob wurde er auf den Rücken gedreht und blickte sogleich in zwei sturmgraue Augen, die ihn durchdringend musterten.

"Potter, du siehst verdammt scheiße aus." Bemerkte der blonde Junge und grinste leicht.

"Oh, wie immer höflich und zuvorkommend, Malfoy." Murmelte Harry Potter und verzog sein Gesicht durch die Schmerzen.

"Tja, wenigstens kannst du noch kontern... Aber gerade so." meinte der junge Slytherin noch, bevor er Harry hoch hob. Dieser stand schwankend auf seinen eigenen Füssen, musste sich allerdings von Draco festhalten lassen, während Severus ihn untersuchte.

"Meine Güte. Haben sie sich geprügelt?" fragte dieser und zog die Stirn kraus.

Der Gryffindor nickte und stieß ein "Cousin" aus.

Währenddessen musterte Draco weiter Harry, der sich durch die Schmerzen immer wieder beinahe auf den Boden geschmissen hätte. Sein Blick wanderte über die kaputten Turnschuhe zur zerschlissenen Hose, über den magern Bauch und dem zu weiten T-Shirt, bis hin zum Hals, zum-

Geschockt packte er Harrys Kopf und drückte ihn zur Seite, um den Hals genauer zu untersuchen. Zischend zog er die Luft zwischen den Zähnen ein und tastete über die Wunde, die aus zwei kleinen runden Wunden bestand.

"Onkel Sev. Schau dir das genauer an." Entsetzt hielt er Harry immer noch an den Haaren, welcher sich schwach dagegen wehrte, doch es brachte nichts.

Severus befolgte Dracos Order und riss die Augen auf, als er erkannte, was der Gryffindor dort am Hals hatte.

"Ein Vampirbiss." Sprach er fassungslos und starrte den Jungen ins Gesicht.

"Was hast du gesagt?" fragte schließlich Lucius und ging ein Schritt auf Potter zu.

"En Vampir hat ihn angefallen." Drückte sich der Tränkemeister anders aus und drehte sich zu Lucius um.

"Ist er schon in der Umwandlung?"

"Nein, aber bald. Wir sollten ihn nach Malfoy Manor bringen."

"Das kommt nicht in Frage. Solch unreines Blut kommt mir nicht ins Haus."

"Wo soll er sonst hin, Dad? Willst du dem Lord erzählen, dass du Harry Potter gefunden hast, aber durch Ekel und Sturheit ihn nicht aufnehmen wolltest und der Orden des alten Knackers ihn mitnahm? Hey, da möchte ich gerne dabei sein." Stutze Draco seinen Vater zurecht und schlang seinen Arm um die Hüfte des schwachen Jungen.

"Draco Lucius Malfoy, du hast eindeutig in letzter Zeit ein zu großes Mundwerk!"

Der Malfoyspross wollte schon etwas erwidern, als Severus mit einer Handbewegung die beiden Streithähne unterbrach.

"Dafür ist jetzt keine Zeit. Es beginnt."

Die beiden nickten und schauten sich den Gryffindor genau an, dessen Haut merklich blasser geworden war.

"Dann lasst uns zurück apparieren."

Und schon waren die vier Personen verschwunden und nichts in der Gasse deutete noch auf die schändlichen Taten der Nacht hin.
 

Habt ihr etwas dazu zu sagen??? Muss ich mich verstecken????

Die Umwandlung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Erste Bedrohung

Tja, da ist Chapy 3... eigentlich hatte ich nie vorgehabt Humor in diese FF zu bringen... aber es hat sich einfach hineingeschlichen... Kann nichts dafür!!!!

Ich hoffe das Chapy gefällt euch. Habe mich nämlich schwer getan, ob ich es so lassen kann... Findet es selber heraus, aber seid nicht zu hart zu mir.

Danke an alle Kommischreiber des letzten Kapitels. Besonderer dank an slythery_black^^

Also viel Spass mit Chapy drei

lexx-chan
 

3. Erste Bedrohung
 

Immer noch zutiefst erschöpft, öffnete er seine Augen einen Spalt breit und lugte in die Dunkelheit des Zimmers. Jemand hatte ihn geweckt. Sein Blick schweifte umher und haftete sich auf die Gestalt im Sessel, der wenige Meter vom Bett entfernt stand.

Er gähnte herzhaft und schaute auf den neben ihn Liegenden. Sanft strich er ihm ein paar der schwarzen Haarsträhnen beiseite und kicherte.

"Du hast es vollbracht, Draco?" kam es vom Sessel, worauf sich die Person nach vorne beugte.

Draco nickte und streckte sich. "Aber ja, was denkt ihr von mir, Meister?"

"Viel, was du aber sicher nicht wissen willst." Konterte Tom Riddle und erhob sich. Auch der junge Malfoy krabbelte aus dem Bett und schlüpfte in seine Kleidung. Beide gingen zum Fenster und zogen die Vorhänge ein Stück zur Seite.

"Tag." Murmelte Draco und kniff wegen der Helligkeit die Augen zusammen.

"Ja." Antwortete der Dunkle Lord und drehte sich zu Harry um. "Sie müssen immer zugezogen bleiben. Als gebissener Vampir würde er im Sonnenlicht sterben."

"Habt ihr nicht gesagt, dass er Merkmale eines Geborenen in sich trägt? Vielleicht ist er dagegen immun." Fragte der blonde Junge und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht.

"Das wissen wir nicht. Wir können noch nicht mal mit Sicherheit sagen, was er überhaupt ist."

Tom zog den Vorhang wieder zu und marschierte zum Bett. "Irgendwie komisch..." flüsterte Voldemort eher zu sich selbst und rieb sich das Kinn.

"Was meint ihr, My Lord?" Draco folgte ihm, setzte sich neben den Schlafenden und zog die Knie an den Körper.

Tom schrak aus seinen Gedanken und blickte verwirrt zu Draco, der gebannt seinen Meister musterte.

"Ich glaube nicht, dass es dich etwas angeht."

Der Blonde schmollte.

"Na toll, tut man schon mal einen Gefallen und dann bekommt man keine Gegenleistung." Nuschelte Draco und legte den Kopf auf die Knie.

"Pass auf was du sagst." Sagte Voldemort gespielt böse, seufzte aber schließlich.

"Es ist eigentlich unwichtig... und es tut weh daran zu denken..." Er stoppte und fuhr sich durch die braunen Haare. "Sein Vater... James Potter... er..."

Draco runzelte die Stirn.

Was war mit dem Meister los? Warum wirkte er so verletzlich... so traurig? Welche Verbindung bestand zwischen Potter, dessen Vater und dem Dunklen Lord?

Er schüttelte leicht den Kopf. Sicher bildete er sich das nur alles ein. Und dennoch... irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.

Seine grauen Sturmböen wanderten zum Bett und hafteten sich auf die halbzugedeckte Gestalt, die immer noch fest schlief.

"Ist auch egal. Lass uns gehen, Draco. Du bist sicher noch müde, außerdem wird Potter noch bis zur Abenddämmerung weiter schlummern."

Doch der blonde Junge regte sich nicht. Er beugte sich über den Schlafenden und nahm eine Strähne des eigentlich komplett schwarzen Haares in die Hand.

"Unmöglich!" hauchte Draco und starrte fassungslos die Büschel zwischen seinen Fingern an.

"Was hast du?" Tom trat wieder auf Bett zu. Sein Blick fiel ebenfalls auf Potters Haare.

"Rot?" Draco konnte es nicht glauben. Dünne Strähnen von blutroten Haaren schimmerten zwischen den Schwarzen hervor. "Wie ist das möglich? So etwas habe ich noch nie gesehen."

Voldemort wurde unruhig. So etwas durfte er bis her auch nur einmal miterleben und das war schon Jahrhunderte her.

"Bei meinem Vater." Flüsterte der dunkle Lord ließ sich auf das Bett plumpsen. "Sein Erzeuger muss alt sein... sehr alt."

"Hä? Ich nix verstehen?!" grummelte der Malfoyspross und verschränkte schnuteziehend die Arme.

"Draco, bitte." Stutzte er den wesentlich Jüngeren zurecht und fuhr dann fort. "Diese Haarverfärbung, keine Bange, es bleibt bei den wenigen Strähnchen, zeigt sich nicht bei jedem neugebissenen Vampir. Ganz im Gegenteil, diese Art ist äußerst selten."

"Warum?" hakte Draco nach und beobachtete seinen Meister, wie ein Kind bei einer Gruselgeschichte.

"Neugierig bist du überhaupt nicht, oder?? Wie ein Ravenclaw." Gab Voldemort hämisch von sich und grinste. Der junge Malfoy allerdings schnappte empört nach Luft. "Wie-".

"Schon gut, war ein Scherz.... Ja, er war jetzt nicht angebracht. Kannst aufhören, mich so schief anzuschauen." Jetzt grinste Draco frech.

"Darf ich weitermachen? Gut. Also, wie ich gesagt habe, kommen solche Vampire nicht oft vor. Du musst nämlich wissen, je älter gebissene Vampire werden, umso seltener zeugen sie einen jungen Vampir. Tja, um es kurz zu machen, Potter wurde von einem der Älteren gebissen."

"Und wie alt soll der sein?" gähnte Draco und kniff die Augen zusammen, um den Schlaf loszuwerden.

"Bin ich allwissend? Einfach alt... vielleicht älter als ich und ich bin schon um die 2000 Jahre alt." Sprach Voldemort verstimmt und schupste Draco vom Bett.

"Ab jetzt. Du kippst ja gleich um und dann kann man soviel mit dir anfangen, wie mit diesem Schlafsack da drüben."

Draco knurrte irgendetwas wurde aber durch ein weiteres Gähnen darin unterbrochen.

"Ich??? Müde??? Nie!!!" kam es schwach von ihm und trabte mit hängenden Schultern hinter dem Meister her, der sich köstlich über den dümmlichen Gesichtsausdruck des Blonden amüsierte.
 

****

Langsam verschwand die Sonne blutrot hinter dem Horizont und tauchte noch alles in einem tiefen Orange, bevor der Mond ganz die Herrschaft am Himmel übernahm. Hell und gleißend stand er hoch an der Decke und lockte verschiedenartige Tiere und Kreaturen aus ihren Verstecken, die sich hocherfreut über die Nacht, auf Jagd begaben.

Auch ein schwarzhaariger Junge kämpfte sich mit weit aufreißenden Mund aus der Bettdecke und rieb sich die Augen. Im ersten Moment völlig orientierungslos blickte er sich im Zimmer um und suchte nach etwas bekannten. Nichts. Wo befand er sich? Was war in der letzten Nacht passiert?

Verwirrt setzte er sich an dem Rand des Bettes und schlug die Bettdecke beiseite. Er erschrak.

"Nackt? Wieso bin ich nackt?" Er hüllte sich wieder in der Decke ein und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.

Etliche Minuten blieb er so sitzen und versuchte seine Erinnerung an gestern wieder hervorzuwühlen. Doch immer wieder tauchte nur das Gesicht Malfoys vor ihm auf.

Harry seufzte und gab auf. Er hüpfte aus dem Bett, was ein Fehler war, denn er begann zu wanken und musste sich an der Wand festhalten.

"Scheiße." Nuschelte er und strich sich eine rote Strähne aus dem Gesicht. Harry erstarrte. Rot? Auf zitternden Beinen tapste er zum nächsten Spiegel und musterte sein Abbild.

"Bin ich das?" Sein Finger strichen ein blutfarbenes Büschel beiseite. Doch es war nicht das einzige, was er neu an sich entdeckte. Gebannt starrte er auf seinen eigenen Augen, die nicht mehr grün, sondern in einem heftigen blau schimmerten und mit silbernen Partikeln gesprenkelt waren. Harry fuhr mit der Hand über seine porenreine weiße Haut, die aussah wie Marmor. Aber erst mit den spitzen Eckzähnen, die kaum zu übersehen waren, schlich sich das Entsetzen in seinen Körper und ließ ihn aufstöhnen.

Wer war die Person im Spiegel? Stellte er ihn immer noch dar oder zeigte sie ihm sein anderes Ich, seinen wahren Charakter? Nein, er war Harry Potter... oder?

Der Schwarzhaarige wendete sich vom Spiegel ab und ging auf das Fenster zu. Langsam zog er die Vorhänge beiseite und starrte den Mond an. Er muss den ganzen Tag über geschlafen haben, stellte er fest, oder aber er hat nicht lange geschlummert, was er eigentlich gleich beiseite schob. Er fühlte sich einfach zu sehr ausgeruht.

Harry hüllte sich weiter in seiner Decke ein und öffnete das Fenster. Genießerisch atmete er die frische Luft ein und setzte sich wieder auf das Bett. Er ließ sich nach hinten fallen und schloss die Augen.

"Wie kann man denn jetzt noch schlafen? Es ist Nacht!" keifte eine schrille Stimme. Erschrocken und ungläubig riss Harry die Augen auf und blickte um sich. Er war immer noch alleine im Raum! Also woher kam die Stimme? Einbildung? Wurde er verrückt??

Ein flatterndes Geräusch ließ ihn sich umdrehen. Eine Fledermaus krallte sich kopfüber an einen Balken an der Decke fest und beobachtete ihn mit schwarzen, interessierten Augen, die Harry auf eine unheimliche, aber irgendwie beruhigende Art kannte. Er musterte weiter diese Fledermaus, die für ihre Art eine erstaunliche Größe zeigte.

Na toll, dachte er sich, die Fledermaus kann mir auch nicht sagen, wer gerade mit mir gesprochen hat.

"Na ich natürlich." War die Stimme wieder zu vernehmen. Harry hatte wohl laut gesprochen.

Sein Kiefer klappte nach unten.

"Du... du sprichst?" fragte der Schwarzhaarige nach mehren Anläufen und starrte immer noch das Wesen an der Decke an.

"Nein, ich singe." Krakelte die Fledermaus zurück. "Siehst du das nicht?"

"Wie?"

"Wie, was, wo? Hast du einen Sprachfehler, oder was?" quengelte das fliegende Etwas, löste sich von der Decke und landete etwas tollpatschig auf dem Bett.

"Ich werde verrückt!" flüsterte der Gryffindor und betastete seinen Kopf nach einer riesigen Beule. Aber da war keine.

"Das glaube ich auch." Stimmte ihr die Fledermaus zu und lief, soweit man das bei so einem Tier sagen konnte, auf dem Laken herum.

"Ich bin übrigens Fly."

"Fly? Was ist das denn für ein Name?"

"Mein Name! Willst du dich lustig über mich machen?"

Fly stieß sich vom Bett ab und landete auf Harrys Schulter.

"Au, deine Krallen." Beschwerte sich der Schwarzhaarige und blickte sein Anhängsel vorwurfsvoll an.

"Deine Strafe." Keifte die Fledermaus.

"Ah ja. Was willst du hier?"

"Ich soll auf dich aufpassen."

"Wieso?"

"Darum"

"..."

"Ich sage dir aber nicht wer!"

"Wer?"

"Ich habe doch gesagt, du erfährst es nicht! Ihr großen Tölpel seid echt schwer von Begriff." Beschimpfte Fly Harry und versuchte die Schultern zu zucken.

Harry seufzte. Er blieb aber auch vor gar nichts verschont.

"Könntest du bitte von meiner Schulter runtergehen? Du bist schwer."

"Soll das heißen, ich bin dick?" fiepte die Fledermaus und hüpfte aber von Harry herunter.

"Nein, aber-"

Fly unterbrach ihn.

"Zieh dich an."

"Was? Wieso?"

Fast panisch sah die Fledermaus zum Fenster und blickte dann den Schwarzhaarigen mit aufgerissenen Knopfaugen an.

"Das ihr Tölpel nie hören könnt. Anziehen!!!"

"Was?" Harry beobachtete verwirrt Fly, kroch dennoch gehorsam aus dem Bett und ließ die Decke fallen.

"Wow, gut gebaut für einen Tölpel." Pfiff das Tierchen anerkennend und flog auf den Kleiderschrank.

"Ha, ha, lass das." mit errötetem Gesicht stiefelte der Gryffindor zum Schrank und öffnete ihn. Darin fand er vielerlei Kleidung, die sogar fast seine Größe hatte. Schnell unter den mittlerweile hysterischen Befehlen der Fledermaus zog er sich schnell ein dunkelgrünes T-Shirt, eine dunkelblaue Jeans und schwarze Turnschuhe an.

"Warum so eine Eile, Fly?" Fragte Harry und schnürte die Schuhe zu.

"Etwas kommt. Genau hierher!" flüsterte die Fledermaus mit schwingenden Flügeln. "Raus hier!"

"Wie?" Mittlerweile zweifelte der Hogwartsschüler wirklich an seinem Verstand und musste innerlich Fly zustimmen: er hatte wohl einen Sprachfehler.

"Lass mich noch das Fenster schließen." Meinte Harry und ging ein paar Schritte auf das offenen Fenster zu, doch Fly krallte sich schmerzhaft in seine Kopfhaut, um ihn davon abzuhalten.

"NEIN!!" kreischte sie und starrte entsetzt aus dem Fenster. Der Schwarzhaarige folgte ihrem Blick. Verwirrt musterte er die schwarzen Punkte die sich dem Haus näherten und in unglaublicher Geschwindigkeit es erreichten. Harry erkannte sofort, was für Kreaturen es waren.

"Fledermäuse? Deine Freunde?"

"Quatsch nicht! LAUF!!! Das sind Flederratten."

"Ah ja."

"Sag mal, bist du doof oder einfach nur begriffsstutzig? Sie kommen, um DICH zu töten."

Harry erschrak heftig.

"Mich?"

"Ja dich und jetzt lauf!"

Der Gryffindor reagierte eher nach seinem Instinkt. Er rannte zu Fenster und schloss es, kurz bevor die Flederratten es erreichten. Doch leider hatte er nicht mit den Kräften dieser Kreaturen gerechnet, denn sie flogen einfach durch das Fenster. Die Glasscheibe zersprang, wobei die Splitter auf Harry fielen und kleine Kratzer auf seiner Haut verursachten. Der Junge duckte sich und hielt die Hände vors Gesicht.

Kreischende und flügelschwingende Geräusche erfüllten nun den Raum.

Nachdem der Glasregen ein Ende gefunden hatte, sprang Harry auf und sah sich einer Vielzahl monströser Kreaturen gegenüber, die nur entfernt eine Ähnlichkeit mit Fledermäusen hatten. Angespannt schwirrten seine Augen, wie ein gehetztes Tier, über Hunderte dieser Gestalten.

Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Keiner rührte sich. Haufenweise listige schwarze Höhlen sahen ihn sabbernd und geifernd an, musterten ihn mit gierigen und mordlüsternen Blicken.

Harry zitterte vor Angst. Purer Angst. Sie fraß sich durch seinen gesamten Körper und lähmte nicht nur seine Bewegungen, sondern auch seinen Denkprozess.

Erst durch Fly, schien wieder Leben in sein Inneres zu fließen.

"Worauf wartest du? Ich glaube nicht, dass sie dich zu einem Kaffeeklatsch einladen." Es wirkte. Der Gryffindor rannte zu Tür und riss sie auf.

Doch die Flederratten wollten sich nicht ihre Beute nehmen lassen und mit pfeifenden und ohrenbetäubenden Kreischen stürzten sie auf Harry zu. Dieser war schon fast aus dem Zimmer heraus, als zwei, drei der Kreaturen ihn angriffen und ihre Klauen ausfuhren, um sie in ihn zu stoßen. Es gelang ihnen.

Mit einem schmerzhaften Schrei fiel Harry nach vorne und fiel kopfüber eine Treppe hinunter. Heftig schlug er auf jeder Stufe unsanft auf und zog sich zu den blutigen Wunden an Rücken und Schultern noch blaue Flecken hinzu. Mit einem lauten Aufschlag war er am Ende der Treppe angekommen.

Benommen stöhnte er auf und schüttelte den Kopf.

"Aufstehen! Aufstehen!" schrie Fly und flog schützend vor ihm. "Ohne Kampf kriegen sie dich nicht!

"Was willst du schon erreichen? Du bist eine einfache Fledermaus." Nuschelte Harry und sprang auf die Beine, wobei er das Gesicht vor Schmerzen verzog.

"Unterschätze mich nicht." Meinte Fly und drehte sich dann zu ihm um.

"Verschwinde! Deine Freunde werden gleich hier sein und dich retten."

"Meine Freunde? Welche Freunde?"

Fly murmelte etwas in ihren nicht vorhandenen Bart. Doch dann lauter: "Deine naive und unwissende Art ist echt nervig... doch irgendwie hinreißend. Doch jetzt geh. Sie kommen nämlich!"

Harry schaute nach oben und erblasste. Mit großen Schritten durchquerte er den Gang, immer wieder Blicke nach hinten werfend, um zu sehen was sich da abspielte. Hätte er es man nicht getan, denn zehn solcher Flederratten flogen ihm hinterher, während die anderen von etwas aufgehalten wurden. Doch leider waren auch die zehn, zehn zu viel.

"Fly." Flüsterte Harry und schluckte seine Tränen herunter. Er kannte die Fledermaus noch nicht einmal eine viertel Stunde und schon war sie ihm ans Herz gewachsen. Plötzlich hörte er Flügelklatschen am Ohr und roch einen fauligen Geruch. Der Gryffindor schmiss sich einfach nach vorne und landete wieder hart auf den Boden. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und er spürte, dass er nahe dran war, in eine Ohnmacht zu fallen.

Plötzlich hörte er Schritte von drei oder vier Personen und hob schwach den Kopf, um zu sehen, wer oder was sich ihm näherte.

Zu seiner Erleichterung erblickte Harry vier Menschen, sogar Draco Malfoy unter ihnen und in den Moment kam ihn auch wieder ins Gedächtnis was gestern alles geschehen war. Doch darüber konnte er sich keine Gedanken mehr machen, denn etwas zerfetzte ihm das Oberteil und fügte brennende Wunden auf seinem Rücken zu.

Jetzt fiel der Gryffindor entgültig ins schwarze und erholsame Nichts. Ein letztes erleichtertes Aufseufzen war zu hören.
 

Tja, das Chapy wirft Fragen auf... Was ist mit Voldemort??? welche Verbindung besteht zwischen ihm und James Potter. Was ist Harry nun? Welche Bedeutung hat Fly in der FF und kennt Harry sie irgendwo her??? Und wer will unseren Gryffindor töten???

Habt ihr Vermutungen??? Nur her damit^^ Ich finde es immer interessant^^

Die Wahrheit liegt im Verborgenen...

Chapy 4^^ Ich hab es geschafft, trotz Besuch meiner Eltern. *grummel*

leider nicht so lang wie ich es gerne hätte, aber naja...

Danke an die Kommischreiber^^ Ihr seid so gut zu mir^^ Hab euch lieb *knuddel*

Viel spass mit Chapy4. Kommis sind herzlich erwüscht^^
 

4. Die Wahrheit liegt im Verborgenen...
 

Er musste nicht lang bewusstlos gewesen sein, denn als er die Augen einen Spalt breit öffnete, sah er immer noch die Flederratten, die sich auf seine Retter stürzten. Erst mit dem zweiten Blick registrierte er, dass mehrere dieser bestialischen Viecher bewegungslos auf dem Boden lagen. Langsam versuchte er wieder auf die Beine zu kommen, was er nur unter größter Anstrengung schaffte. Mit weichen Knien stand er mitten in Kampffeld, regungslos und starrte mit offenem Mund auf die Neuankömmlinge, die erfolgreich die Flederratten mit ihren Zauberstäben bezwangen. Doch für jede getötete Kreatur tauchten zwei neue auf, die sabbernd und geifernd die Zauberer angriffen. Allerdings erreichten auch sie ihr Ziel nicht.

Immer wieder schossen grüne Blitze aus den Zauberstäben der Verteidiger, die die Felderratten in den Tod schickten.

Gebannt verfolgte er weiter das Geschehen und bemerkte dabei nicht, wie sich gleich fünf dieser Bestien auf ihn zugeflogen kamen. Erst als Draco Malfoy ihn packte und zu Boden drückte, fiel ihm auf in welcher Gefahr er immer noch schwebte.

"Verdammt, Potter. Schläfst du?" knurrte der Slytherin gehetzt und zielte auf eine dieser Flederratten. Mit einem Unverzeihlichen schickte er ihn in den Tod.

Draco bedachte Harry mit einem intensiven Blick, der dem Gryffindor die Röte ins Gesicht schießen ließ. Schnell drehte er das Gesicht zur Seite und murmelte ein "Danke". Der Malfoyspross lächelte umsichtig und strich eine schwarze Strähne aus dem Sichtfeld des Mitschülers. "Kein Problem." Flüsterte er in das Ohr des Anderen und stand auf, wobei er Harry mit auf die Füße zog. Schnell schupste Draco ihn in die Richtung von Tom, Severus und seinem Vater und schrie noch einmal den Todesfluch, bevor er sich zu den anderen gesellte.

Mit gesenkten Augen stolperte Harry an den Helfern vorbei und blieb angewurzelt stehen. Es kam ihm alles so surreal vor, nicht wirklich.

"Mr. Potter, wenn sie fertig sind mit träumen, wäre es vielleicht angebracht uns mit ihrer Anwesenheit zu helfen."

Erschrocken zuckte der Gryffindor zusammen und schaute verwirrt zu seinem Tränkeprofessor. "Wie denn?" murmelte er und sah den anderen bei der Abwehr zu.

"Wie wäre es mit dem?" zischte Severus Snape und streckte ihm seinen Zauberstab entgegen.

"Das ist ja meiner!" stellte Harry überraschend fest und nahm ihn erleichtert an sich. Sanft strich er über das langsam farbeverlierende Holz.

"Wenn du fertig bist, deinen Stab zu vergöttern und anzubeten, dann tanz hier an und lass ein paar dieser Dinger verrecken!" meldete sich Draco schreiend zu Wort, während er eine weitere Flederratte niederstreckte.

"Aber...aber ich kann keinen Unverzeihlichen Fluch!" rief Harry entsetzt und bedachte den jungen Malfoy mit einem Blick, als ob er gesagt hätte, er wäre die Widergeburt von Elvis.

"Versuch es, denn mit einem anderen Spruch kriegst du die Dinger nicht klein." Antwortete der blonde Junge und musterte den Gryffindor abschätzend. Dieser nickte nur zaghaft und führte den Zauberstab gegen eines dieser Biester. Seine Hand zitterte unkontrolliert. Schweiß rann an seinen Schläfen hinab.

Doch er konnte es nicht und er wollte es auch nicht. Kein Spruch sollte über seinen Mund kommen, der seine Eltern in den Tod schickte, keine Zauberformel, die kein Respekt dem Leben entgegen brachte. Zögerlich ließ er die Hand wieder sinken. "Es tut mir leid." Hauchte Harry und schlug die Hände vor das Gesicht. "Ich kann einfach nicht." Schluchzte er, als kleine Tränen hervorbrachen. Sein Körper schüttelte sich wild und bäumte sich dann auf über die plötzliche Berührung an seiner Schulter. "Harry, sieh mich an." Der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf und schluchzte unkontrolliert auf. "Junge, komm zu dir." Doch der Gryffindor reagierte nicht. Tom Riddle bedachte das Häufchen Elend noch mit einem traurigen Blick und wandte sich wieder zum Kampfesgeschehen. Seufzend richtete der den Stab auf eine Flederratte, die sich frech auf ihn stürzte. "Das hatte ich befürchtet. Der Junge hat einen Nervenzusammenbruch."

"Weichei." Sagte Draco dazu und sah sich seinen Mitschüler stirnrunzelnd an. "Einen passenderen Zeitpunkt fiel ihm nicht ein, oder?"

"Draco, konzentrier dich lieber auf diese Kreaturen. Du kannst dich nachher noch mit Potter streiten." Meldete sich Lucius Malfoy zu Wort und bedachte seinen Sohn mit einem strengen Blick. "Jawohl, Vater." Grinste der Slytherin und salutierte. "Du nimmst die Situation nicht ernst." Meinte sein Vater sachlich und tötete sogleich drei dieser Flederratten. "Doch, Vater, aber was nützt es mir mit verbissenen Gesicht diese Sache anzugehen?"

"Der blonde Tölpel gefällt mir." Kreischte plötzlich eine Stimme über ihnen. Überraschend suchten alle den Sprecher, selbst Harry starrte fast hoffnungsvoll auf die Fledermaus, die lässig an der Decke kopfüber hing.

"Was bist du denn?" fragte Severus interessiert und vergaß sogar die Gefahr für einen kurzen Moment. "Fly." Schrie plötzlich Harry erfreut und wischte sich die Tränen auf den geröteten Wangen weg. "Ach, der Tote lebt auch noch. Was für eine Ehre." Sprach Draco arrogant und verbeugte sich mit einem sarkastischen Grinsen. "Vielleicht mag ich ihn doch nicht." Schimpfte die Fledermaus und landete, diesmal sanft, auf der Schulter des Gryffindors. Dieser lächelte sie glücklich an und streichelte ihr über den Kopf. "Hey, womit hab ich denn das verdient?" keifte sie und schlug mit einem Flügel Harry ins Gesicht. "Bin doch keine Flederkatze!" "So etwas gibt es auch?" fragte Severus und schaute die Fledermaus mit großen Augen an. "Natürlich, wo lebt ihr denn??" Die Frage wurde fließendlich übergangen. "Fly, ich dachte du würdest sterben." Gestand der Gryffindor und sah das kleine Etwas auf seiner Schulter vorwurfsvoll an. "Ich? Quatsch! Halte viel mehr aus, als ihr zu großgeratenen Tölpel."

"Könnten wir uns der eigentlich Sache wieder zuwenden? Ich möchte irgendwann heute noch mal am Kamin sitzen und einen Whiskey trinken." Mischte sich Voldemort ein und maß jeden mit missbilligen Augen. Durch diese Belehrung wandten wieder alle ihre Aufmerksamkeit den Flederratten zu, die langsam, jedoch stetig weniger wurden.

Irgendwann hörte der Ansturm ganz auf.

Die restlichen Überlebenden der Kreaturen flogen in der Luft und musterten ihre Bezwinger. Dann flogen die Ersten wieder die Treppe hoch, wahrscheinlich um durch das kaputte Fenster in Harrys Zimmer zu entschwinden. Allerdings blieb eine Einzige zurück, die ihren Blick nicht von dem Gryffindor nehmen konnte. In diesen kalten Augen schimmerte etwas, das Harry auf eine mentalische Art und Weise rief, ihn lockte. Mit unsicheren Schritten ging er zwischen den anderen Anwesenden durch und hielt wenige Meter vor der Flederratte stehen. Mit schrägen Kopf sah er die hässliche Kreatur an. Die anderen schnappten unheilahnend nach Luft und beobachteten dieses skurrile Bild.

Plötzlich begann dieses Wesen zu sprechen, ohne jedoch den Mund zu bewegen.

"Junger Lord, ihr solltet überdenken, auf welcher Seite ihr stehen wollt. Mein Meister wäre sehr angetan, euch bei ihm begrüßen zu dürfen."

"Euer Meister?" Der Schwarzhaarige war sichtlich verwirrt. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass in diesen Kreaturen eine Intelligenz steckte, geschweige denn, sich so ausdrücken konnte.

"Ja, junger Herr. Zischte sie und umschwebte plötzlich Harry.

"Warum nennst du mich Herr und Lord?"

"Weil ihr einer seid, junger Meister. So sagte uns unser Herrscher."

"Aber wenn er mich will, warum sollt ihr mich dann töten?"

"Es war ein Test."

"Ein Test? Wofür?"

"Eure Fähigkeiten, die leider noch immer unbemerkt in euch stecken."

Plötzlich trat Draco vor und hob den Zauberstab, der genau auf die Flederratte zeigte. "Was soll dieser Mist? Wie wäre es mit der ganzen Wahrheit?"

"Nicht so ungeduldig. Mit der Zeit werden die Antworten kommen. Und mit dem Antworten werden ihr dann verstehen, junger Lord. Der Meister kann warten. Dennoch... lasst ihn nicht zu lange auf eure Entscheidung hoffen." Beendete das Wesen das Gespräch und verschwand die Treppe hoch.

Harry seufzte gequält auf, als ihm schwummrig wurde. Durch diese ganze Aufregung hatte er völlig seine Verletzungen übersehen, die plötzlich auf ihn eindonnerten. Er krümmte sich vor Schmerzen und kippte dann nach hinten, fiel allerdings in starke Arme, die ihn auffingen und fest, aber zärtlich umschlangen.
 

****

Mit Harry auf dem Arm betrat Draco hinter den anderen dreien das Kaminzimmer. Während sich Tom, Severus und Lucius sich einen Whiskey einschenkten, platzierte der junge Slytherin sein Bündel auf einem Sofa und setzte sich erschöpft daneben. Unwirsch fuhr er sich durch seine wirren blonden Haare und stellte mit Unmut fest, dass seine Frisur vollkommen ruiniert war. Dann suchte sein Blick die Fledermaus, die bis zu Harrys Zusammenbruch auf seiner Schulter gehockt hatte. Fly hing mal wieder an einem Balken an der Decke und beobachtete den Gryffindor sorgenvoll.

"Du hast ihn gern, oder Fledermaus?" fragte er das Tierchen und legte die Füße auf den Tisch.

"Pah, erst mal heiß ich nicht Fledermaus, sondern Fly, du Frettchen und zweitens mach ich mir nie Sorgen um Tölpel." Draco grummelte ungehalten. Wieso kam immer jeder auf die Idee ihn als Frettchen zu betiteln? War es auf seiner Stirn tätowiert?

"Wenn dir an dem Kleinen nichts liegen würde, dann hättest du ihn bestimmt nicht gerettet."

"Ich ihn gerettet. Habe mich um mein eigenes Wohl gesorgt." "Ah ja." Grinste Draco und beließ es dabei, als sich der bewusstlose Harry zu regen begann. Flatternd öffneten sich die blauen Augen und musterten die Decke. Mit einem Stöhner versuchte er sich in eine gerade Position zu erheben, wurde aber von Draco daran gehindert, der sich über ihn gebeugt hatte. "Schön liegen bleiben, Potter. Sonst kippst du mir wieder wie ein Weib weg." Die Nase des Gryffindors färbte sich rot, bedachte aber sein Gegenüber mit strengen Blick. "Das kann dir doch egal sein, Malfoy." "Denkst du? Hast du etwa die letzte Nacht vergessen?" Nun errötete Harry vollkommen und drehte den Kopf weg. "N-nein." "Warum so schüchtern? Du wolltest es schließlich." Hatte ich denn eine Wahl?" flüsterte Harry und wurde am Kinn zu Draco gedreht, damit dieser ihm in die Augen schauen konnte. "Ich glaube nicht." Lächelte der Malfoyspross matt und ziepte an einer roten Strähne des Gryffindors. "Aber auch wenn es notwendig war, es gefiel mir und ich würde es gerne wiederholen." Harry schloss die Augen vor Scham und presste die Lippen zusammen. "Ach Potter, du kannst mir nicht weis machen, dass du es nicht auch wunderschön fandest." Hauchte der Slytherin und drückte dann seinen Mund auf den des Schwarzhaarigen. Dieser riss die Augen wieder auf und versuchte den Anderen von sich zu stoßen. Doch nach ein paar Sekunden ebnete seine Gegenwehr ab und er genoss die zärtlichen doch fordernden Lippen des blonden Jungen.

"Entschuldigt, wenn wir stören, doch es gibt hier einiges zu klären." Meldete sich Tom Riddle zu Wort und bedachte beide mit einem wissenden Lächeln.

Draco löste sich auf diese Aussage hin unwillig von den rosanen Lippen des Liegenden und setzte sich wieder normal hin, während Harry verlegen zur Seite schaute.

"Na also geht doch." Brummte Lucius und nahm einen Schluck der braunen Flüssigkeit. "Ach Vater, charmant wie eh und je." Sprach Draco und nippte an der Butterbierflasche, die ihm Severus auf den Tisch gestellt hatte. Harry indessen musterte das Trinken mit großer Faszination und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Von dem Gespräch kam er nichts mehr mit, schließlich war er nur noch fixiert auf den Inhalt der Flasche. Draco bemerkte nach einer Weile Harrys gierigen Blick und reichte ihm die Flasche. "Durst?" Der Gryffindor nickte apathisch und setzte das Getränk an. Als er die ersten Schlücke auf der Zunge spürte, musste er würgen und spuckte den Inhalt in Dracos Gesicht. "Danke, mir wäre das Butterbier lieber gewesen aus der Flasche, als aus deinem Mund." Meinte der Slytherin trocken und wischte sich mit dem Ärmel sauber.

"Ist das Butterbier schlecht??? Es hat so einen widerlichen Geschmack." Erklärte Harry peinlich berührt und schaute Draco entschuldigend an.

"Nein, Harry. Du kannst so etwas nicht mehr trinken." Gestand Tom Riddle und setzte sich neben den Gryffindor auf die Lehne. "Aber warum? Es ist mein Lieblingsgetränk." "Nicht mehr. Denn... denn du bist kein Mensch mehr." Fuhr Tom fort und nahm vorsorglich den Jungen in den Arm. "Wie meint ihr das?" "Harry James Potter, du bist seit letzter Nacht ein gebissener Vampir."

Vergangenes... Zukünftiges...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Beschleunigungstrank

Gomen!!! *verbeug* das ihr so lange auf dieses Chapy warten musstet, aber ich hatte einen Autounfall und dementsprechend indissponiert... keine Bange, mir geht es soweit gut, muss nur mit Halskrause rumlaufen und krankengymnastik machen... So ein Mist... leider ist auch das Auto hinüber...

Aber hier ist es... ich hoffe es gefällt euch. Habe es mit zittrigen Händen geschrieben, deshalb können ein paar rechtschreibfehler drin sein. Sorry...

danke an alle Kommischreiber. Würde mich über weitere freuen, denn die würden mich von meiner hohen reparaturrechnung ablenken *heul* Die versicherung zahlt nicht!!!! Ok, genug von meinen Problemen... kennt einer ein Sorgentelefon??? *lol* Humor bei seite.

viel Spass mit CHapy 6

eure lexx-chan
 

6. Der Beschleunigungstrank
 

Außer Atem riss er die Tür zum Kaminzimmer auf. Mit den Händen auf den Knien rang er nach Luft und blickte besorgt zu Tom. "Meister, Potter ist zusammengebrochen." Schnaufte er und richtete sich wieder auf. "Was?" entsetzt stürmte der Dunkle Lord aus dem Zimmer. Auch Severus und Lucius standen von ihren Plätzen auf und folgten Voldemort.

Schnell erreichten alle das Zimmer des Jungen, der immer noch zusammengekrümmt im Bett lag. Sofort setzte sich Tom auf die Matratze und zog die Decke von Harry herunter. "Junge, wo tut es denn weh?" Der Schwarzhaarige wimmerte leise. "Mein Bauch." "Dein Bauch?" Jetzt nahm Tom die Bettdecke noch weiter runter und musste mit einem kurzen Grinsen feststellen, dass der Junge nackt vor ihm lag. Er warf einen Blick zu Draco, der schief zurückgrinste und dann in die Luft starrte. Dann drehte er sich wieder zu dem Kranken. "Das könnte jetzt ziemlich kalt sein." Harry nickte nur kraftlos und gab zögerlich seinen Leib frei. Bevor Tom die Hände auf den Bauch legte, lächelte er noch dem Gryffindor aufmunternd zu. Dieser zischte leise, als er die sehr kühlen Finger spürte, gab aber sonst keine Reaktion preis. Der Dunkle Lord schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Jungen.

Nach nur wenigen Sekunden entfernte er seine Hände wieder und verdrehte die Augen. "Das ich darauf nicht schon vorher gekommen bin." Meinte er und schlug sich gegen die Stirn. "Worauf?" verlangte Draco zu wissen und trippelte mit dem Fuß. "Ihr glaubt es nicht." "Was?" Der blonde Slytherin war sichtlich genervt. "Unser kleiner Vampir hier hat einfach nur Kohldampf." "Mit anderen Worten... er hat nur Hunger?" hakte Lucius nach und schnaubte ärgerlich. "Deshalb muss man sich nicht so aufführen." "Es ist nun mal so. Jetzt müssen wir etwas besorgen." "Blut?" "Ja, Severus, Blut." Sanft streichelte Tom über die Wange des Gryffindors und seufzte. "Severus, könnte du etwas besorgen? Egal woher." "Aber natürlich." Antwortete der Tränkemeister und verschwand. Dann wandte er sich wieder an den Jungen. "Schlaf derweil, Harry. Wir kümmern uns um dich." Ein schwaches Lächeln bekam Tom als Zustimmung. Dieser lächelte zurück und erhob sich.

"Draco, bleib da. Aber pass auf, er könnte etwas Untypisches für ihn tun." "Inwiefern?" "Das wirst du schon sehen." Zwinkerte Tom schelmisch, wurde aber sogleich wieder ernst. "Egal was es ist. Lass dich keinesfalls beißen! Hast du verstanden?" "Ja ja. Als ob ich jemanden von meinem aristokratischen Blut trinken lassen würde." Schmollte Draco und sah seinen Meister empört an. "Dann ist ja gut." Sagte Tom nur noch und winkte Lucius zu. "Wir gehen derweil." Beide verließen das Zimmer und ließen die Hogwartsschüler unter sich.

Draco schaute den beiden hinterher und stöhnte ausgedehnt. "Jetzt darf ich schon wieder dein Kindermädchen spielen." Flüsterte er und setzte sich neben den Hungernden, der eingeschlafen zu sein schien. Was allerdings nicht der Fall war. "Ich habe dich darum nicht gebeten." Kam es von Harry zurück, der die Augen aufschlug und Draco mit gläsernen Blick musterte. "Du kannst ja gehen." "Nö, keine Lust." "Ach ja. Liegt dir so viel an mir?" "Pah, da liegt mir an einem knallrümpfigen Kröter mehr." "Aber natürlich, deshalb hast du ja schon zweimal mit mir Sex gehabt." Hauchte der Schwarzhaarige sichtlich ironisch. "Seit wann so angriffslustig?" "Seit jetzt." "Es war einfach nur Sex, Ok? Geiler hemmungsloser Sex ohne irgendwelche Verpflichtungen. Verstanden?" stellte Draco klar und fuhr sich durch seine Haare. "Es hat Spaß gemacht." "Hat es das, ja?" "Aber natürlich." Meinte der Blonde und lächelte anzüglich. "Gegen eine Wiederholung hätte ich nichts."

Harry setzte sich auf und kroch langsam auf Draco zu. "So? Wie wäre es jetzt mit einer Wiederholung?" flüsterte der Gryffindor keck und strich dem Anderen über die Lippen. Irritiert über diese plötzliche Initiative, erstarrte der Slytherin. "Wie bitte?" "Stell dich nicht dümmer an, als du bist, Draco." Sprach Harry sinnlich und setzte sich auf den Angesprochenen. "Ich weiß, das du es auch willst. Du riechst danach." Tief atmete Harry ein und aus, bevor er mit seinem Finger über den Hals des anderen glitt. "Was ist mit dir los?" Draco hatte sichtliche Mühe sich zu beherrschen, denn er musste sich eingestehen, ein nackter und williger Potter auf seinem Schoß machte ihn umgangssprachlich einfach nur geil. "Was soll los sein? Ich will dich einfach, Drache." Schnurrte der Schwarzhaarige und küsste stürmisch die Lippen des Blonden.

Ungeduldig strich er mit der Zunge über sie und verlangte Einlass, welcher ihm auch zögerlich gewährt wurde. Harry nahm dies dankend an und erkundete Dracos Innerstes. Dann löste er sich wieder und leckte sich über die eigenen Lippen. "Ein wunderbarer Geschmack haftet an deinem Körper." Zischte er und wanderte mit seinem Blick zu Hals. "Ob auch etwas anderes von dir so gut schmeckt?" nuschelte Harry und bewegte sich auf den Hals zu. Er zog seine Oberlippe etwas nach oben und gab somit seine langen Eckzähne frei.

Kurz beobachtete er die Halsschlagader des Anderen und war gerade am Zubeißen, als die Zimmertür mit Schwung geöffnet wurde und ein erboster Tom Riddle im Türrahmen stand. Schnell rannte er auf Harry und sein Opfer zu und schnappte sich den Schwarzhaarigen. "Bist du hinterlistig." Knurrte der Dunkle Lord und wickelte den Jungen mit der Decke ein und drückte ihn dann an den eigenen Körper. "Verschwinde, Draco. Wir sprechen uns noch!" Perplex erwachte er aus seiner Erstarrung und schaute schuldbewusst zu Boden. "Scheiße, der hat mich voll in seinen Bann gezogen." Murmelte er und ging zur Tür. "Ich habe dich extra vorgewarnt." Schimpfte Tom und versuchte den handgreiflichen Gryffindor Herr zu werden. Draco nickte nur und verkrümmelte sich.

Nun begann Voldemort den Jungen ruhig zu stellen, was sich als harte Arbeit herausstellte. Immer wieder strich er Harry über den Rücken und flüsterte beruhigende Worte in dessen Ohr. Erst nach Minuten unterbrach der Schwarzhaarige sein Tun und lehnte sich an die breite Brust des Älteren.

"So ist gut. Jetzt kannst du ja was trinken." Harrys Kopf ruckte nach oben und musterte den Anderen mit gierigen Blick. Tom lächelte darauf nur und kramte einen Beutel mit rötlichen dickflüssigen Stoff hervor. Als der Gryffindor diese Flüssigkeit sah, kämpfte er sich aus der Decke und griff nach dem Päckchen.

Schnell führte er diesen Beutel an seine Lippen und biss das Plastik auf. Mit einem erleichterten Aufseufzer spürte er die ersten Tropfen des Lebenssaftes auf seiner Zunge, die dann seine Kehle herunterrann. Harry schloss die Augen und genoss diesen herrlichen Geschmack in seinem Mund. Nach nur einer Minute war der Beutel leer und der Junge ließ sich an die Schulter von Tom fallen. "Danke." Nuschelte er und schlief augenblicklich ein.

Voldemort verharrte in dieser Position noch einen Augenblick, bevor er den Jungen ins Bett legte und zudeckte. Danach begab er sich in das Kaminzimmer, wo bereits Lucius, Severus und Draco warteten.

"Er schläft wieder." Sagte der Dunkle Lord kraftlos und schmiss sich in einen Sessel. "Den Jungen kann man mit einer Wildkatze vergleichen... Da fragt man sich nur, wer von beiden gefährlicher ist." "Hat die eine Packung gereicht?" fragte Severus, der seinem Meister ein Glas mit Whiskey reichte. Tom nahm dankend an. "Ja, ein halber Liter müsste am Tag genügen. Er hätte beinahe Draco überfallen und wir wissen, was dies hätte bedeuten können." "Er hätte meinen Sohn gebissen?" Lucius sprang von seiner Sitzgelegenheit auf, während sein Gesicht sich verfinsterte. "Ganz ruhig. Ich konnte es ja noch verhindern." Beruhigte Tom den blonden Mann, der sich daraufhin wieder setzte.

"Was wäre daran so schlimm gewesen?" verwirrt blickte Draco von einem zum anderen. "Dann wärst du jetzt mit dem jungen Tölpel so gut wie verheiratet." Kreischte plötzlich eine Stimme durch das Zimmer, worauf jeder Anwesende erschrocken zusammenzuckte. "DU schon wieder!" schimpfte das Malfoyoberhaupt und warf der Fledermaus giftige Blitze an die Decke. "He, reg dich ab. Ich tu doch keinem was." Verteidigte sich Fly. "Du nervst, Fledervieh." ärgerte Lucius weiter. "Ich heiße Fly, Ok? Fly. Ich buchstabiere es sogar für dich, Blondie. F - L - Y . Einfach Fly. Kann doch nicht so schwierig sein." Erklärte die Fledermaus in Lehrermanier und grinste. "Wie dem auch sei. Fly hat recht. Du wärst jetzt mit Harry gebunden gewesen und ich nehme nicht an, dass du darauf so scharf bist." Draco schüttelte heftig mit dem Kopf.

"Da wäre ich mir nicht so sicher. Vorhin war er ganz schön scharf auf den Vampirtölpel. Noch nie eine bessere Peepshow erlebt." Draco lief rot an. "Du hast uns beobachtet?" "Also ich würde es eher Spannern nennen." Gluckste Fly und breitete ihre Flügel aus. "Dreiste Fledermaus." Nuschelte der blonde Junge ließ sich nach hinten fallen. "Immer." Erwiderte Fly, hielt sich dann aber zurück, als sie ein wütender Blick seitens Tom traf.

"Ist doch jetzt irrelevant." Meinte er und drehte sich zu Severus. "Ich möchte dich um einen weiteren Gefallen bitten." "Und der wäre, Meister?" "Der Beschleunigungstrank." "Meister, ist das ihr Ernst? Was passiert, wenn ihr mit eurer Vermutung falsch liegt und er nicht euer Sohn ist?" fragte der Tränkeprofessor schockiert. "Ich weiß es. Es fehlen nur Beweise und mit diesem Trank werde ich sie bekommen." "Ja schon, aber wenn er doch von einem Menschen abstammt, könnte Potter dies töten." "Wir müssen es einfach riskieren. Und außerdem kann er so nicht wieder nach Hogwarts. Schließlich ist Tageslicht verhängnisvoll für ihn." "Ihr wollt ihn wieder nach Hogwarts schicken?" "Natürlich. Wenn er fehlen würde, wäre sofort klar, dass ich dahinterstecke und Dumbledore kann doch nicht ohne seinen Goldjungen. Also würde er mich angreifen und das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen." "Da habt ihr recht und dennoch stellt es eine gefährliche Sache dar." "Dir ist der Junge an Herz gewachsen. Sehe ich das richtig, Severus?"

Der Tränkemeister nickte nur und schwieg. "Mach dich an die Arbeit." Severus seufzte. "Nicht nötig, ich habe noch etwas davon gelagert." Er stand auf und verließ den Raum.

"Was bewirkt dieser Trank, Meister?" stellte Draco die Frage und überlegte selbst angestrengt. "Geborene Vampire erwachen erst mit dem achtzehnten Lebensjahr. Dieser Trank beschleunigt dies." Antwortete statt Tom sein Vater, der bis jetzt still der Diskussion gelauscht hatte. "Verstehe ich das richtig? Er wäre nach diesem Trank sofort ein geborener Vampir."

"Genau, mein Sohn. Und du bist das beste Beispiel dafür, das es funktioniert." "Ich?" "Natürlich, nur hast du ihn mit fünfzehn schon gekriegt." "Wieso weiß ich davon nichts? Verändert man sich nicht?" "Nein. So etwas wie bei Gebissenen gibt es bei uns nicht. Das ist eine Schutzreaktion." "Wann habe ich ihn eingenommen?" "Als du in den letzten Sommerferien diese Krankheit hattest. Ohne die Fähigkeiten eines Geborenen wärst du uns damals weggestorben." "Und ich dachte immer, meine Kräfte, die ich besitze, wären normal als ,noch nicht Erwachter'." "Nein, bestimmt nicht."

"Na super und ich dachte, ich wäre etwas besonderes." Gekränkt verschränkte er die Arme vor der Brust und knurrte. Tom und Lucius schüttelten nur amüsant den Kopf, als auch schon wieder Severus den Raum betrat.

"Ich habe es." "Ok, dann soll er es sofort trinken." Bestand der dunkle Lord darauf und nahm den Professor die Flasche aus der Hand. "Aber, wollt ihr euch nicht damit Zeit lassen?" "Wieso? In zwei Wochen beginnt die Schule wieder und bis dahin müssen wir den Jungen auf unsere Seite gezogen haben." Severus gab auf. "Wie ihr wünscht." Gemeinsam gingen Severus und Tom zu dem Jungen, während Draco und sein Vater an Ort und Stelle blieben.

Lange Zeit schwiegen sie sich nur an bevor der junge Slytherin stöhnte und seinen Vater missbilligend anschaute. "Heute wieder so gesprächig." "Na und?" Draco verdrehte nur die Augen. "Typisch." Wieder Stille, nur eine Uhr hörte man ticken.

Plötzlich war Flügelschlagen zu hören und eine gelangweilte Fledermaus setzte sich auf die Lehne des Sofas. "Du meine Güte, seid ihr öde." "Kannst ja gehen." Gähnte Draco und schmatzte. "Nö, was soll ich denn sonst tun, außer euch zu ärgern." "Uns in Ruhe lassen?" "Ha, ha. Witzig. Zum totlachen. Wenn dein Sohn auch so einen Humor besitzt, liegt euch die Welt zu Füßen." Kreischte Fly und ließ ihren Blick von einem zum anderen wandern.

"Freut euch doch, dass dieser kleine Tölpel der Sohn von diesem großen Tölpel ist. Ganz besonders du, Blondie." Draco runzelte die Stirn. "Warum?" Fly kicherte. "Blondie vögelt den Sohn des Dunklen Lords. Blondie vögelt den Sohn des Dunklen Lords." Sang die Fledermaus fröhlich und wedelte mit ihren Schwingen. "Na und? Was ist dabei?" Lucius zeigte durch eine Handbewegung, dass er schweigen soll. "Ich glaube, ich weiß worauf das Fledervieh hinaus will." Ein Grinsen umspielte die sonst harten Gesichtszüge des älteren Malfoys. "Sie meint, dass Potter eine gute Partie für dich wäre, wenn er wirklich der Nachkomme von unserem Meister sei. Du verstehst worauf ich hinaus will?"

"Bitte? Zuerst heftige Widersprüche einlegen, dass ich ihn nicht flachlegen darf und jetzt lechzt du danach, mich mit ihm zu verkuppeln? Sonst geht es dir aber gut, oder?" "Draco, denk nach, etwas besseres könnte uns nicht passieren!" Lucius versuchte weiter seinen Sohn zu beschwichtigen, doch der war davon überhaupt nicht begeistert. Genauso eine andere Person.

"Bist du fies! Man sollte sich nur aus Liebe binden." Beschwerte sich Fly, die sich empört in die Luft begab und um Lucius ihre Kreise drehte. "Ausnahmsweise hat dieses Ding recht. Ich sehe das auch so. Brauchst gar nicht so zu gucken, Vater." "Oh, der blonde Tölpel ist mir vielleicht doch sympathisch." "Danke, gleichfalls." "Gern geschehen." Fly ließ sich auf Dracos Schulter nieder. "Was wird das?" "Der andere Tölpel ist nicht da."

Der Slytherin schwieg und ließ Fly an ihren Platz. Denn er musste zugeben, diese Fledermaus wurde ihm langsam aber sicher sympathisch. Was er allerdings nur äußerst widerwillig geschehen ließ. "Und jetzt?" fragte dann doch Draco, der im Raum hin und her lief. "Warten. Was anderes können wir nicht tun." "Phantastisch. Als ob ich nichts besseres zu tun hätte." Motzte der blonde Junge und verweilte dann am Fenster. "Dann geh doch." Schlug Lucius seinem Sohn vor, doch dieser blieb.
 

Ich weiß, nicht besonderlich lang und die Wortwahl ist auch nicht die beste,aber immerhin hab ich es geschafft^^ Hab euch lieb *knuddel*

Der vollkommende Vampir

Danke an alle Kommischreiber!!!! Ihr seid alle super!!!!!
 

7. Vollkommender Vampir
 

"Harry? Harry, wach auf." Sanft rüttelte Tom an der Schulter des liegenden Jungen, der mit flatternden Lidern die Augen aufschlug. Verwirrt wanderten seine blauen Seen durch das Zimmer, bevor sie an Voldemorts Gesicht hängen blieben.

"Hm?" nuschelte er verschlafen und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Langsam versuchte er sich in eine aufrechte Position zu erheben, was aber von Tom unterbunden wurde.

"Nein, bleib liegen." Sprach er und drückte Harry an der Schulter auf das Bett. "Du wirst darüber froh sein." "Warum?" fragte er schwach und gähnte heftig. "Weil wir dir jetzt einen Trank einflößen werden und er könnte schmerzliche Auswirkungen auf dich haben." Antwortete Tom, der die Flasche in seiner Hand hin und her schwenkte. Er setzte sich neben den Jungen, der ihn ängstlich anstarrte.

"Muss das sein?" "Ja, Harry. So können wir endlich erfahren, ob du nun auch mein Sohn bist." Der Junge nickte. "Ok, denn ich will auch Klarheit haben, wo ich hingehöre." Harry lächelte schief und blickte nun zu Severus. "Wird es sehr schlimm?" "Das kommt auf dein wahres Selbst an, Potter. Dieser Beschleunigungstrank wird dein Innerstes offenbaren. Wenn du wirklich ein geborener Vampir bist, wird es halb so tragisch sein." Erklärte der Tränkemeister, der sich neben Harry auf die andere Seite des Bettes setzte. Zögerlich nahm er die Hand des Gryffindors in die Seine und drückte sanft zu. Harry ließ ihn gewähren, da es ihn irgendwie beruhigte und er das Gefühl hatte, nicht mehr alleine zu sein. "Danke, Professor." Flüsterte Harry, der leicht rot anlief. Doch dann wandte er sich wieder an Tom. "Was ist, wenn ich kein Geborener bin?"

Tom schwieg und weichte dem Blick des Jungen aus. Auch Severus wusste oder wollte darauf nicht antworten, sondern legte nur seine zweite Hand auf die von Harry. "Ich verstehe... Ich werde ihn trotzdem nehmen."

"Ist das dein Ernst?" "Ja, Professor. Denn diese Ungewissheit quält mich zu sehr." Meinte Harry überzeugt und lächelte beiden nickend zu. "Gut. Entspann dich, Harry und schließe die Augen."

Harry tat wie befohlen und schloss sie, während Tom die Flasche entkorkte und sie dem Jungen an die Lippen führte. "Trink." Orderte er und hob den Trank etwas an. Unsicher öffnete Harry seinen Mund. Sofort bannte sich die Flüssigkeit ihren Weg in seinen Rachen, die Speiseröhre hinunter in den Magen. Er leerte die ganze Flasche, wobei sein Körper sich durch die Bitterkeit des Getränks schüttelte.

"Bäh. Widerlich." Sagte er noch, bevor sich eine Hitzewelle von seinem Bauch ausbreitete. Entsetzt riss er die Augen auf und schnappte nach Luft. Doch seine Lungen wollten sich nicht mit dem Sauerstoff fühlen. Harry würgte und krallte sich in die Laken des Bettes, wobei er die Hand von Severus losließ. Hilfesuchend schnellte sein Blick zu Tom und dann zu seinem Professor, der ihn mitleidig ansah. "Luft!" keuchte der Junge und fasste sich mit der einen Hand an die Kehle, um seine Situation zu verdeutlichen.

"Harry, beruhig dich. Es geht gleich vorbei." Versuchte Tom den Gryffindor zu beschwichtigen, doch dieser nahm diese Worte kaum noch wahr. Eine bleierne Schwärze hüllte ihn langsam ein und zog ihn in eine andere Wirklichkeit. Der zitternde Körper erschlaffte.

"Jetzt können wir nur warten." Seufzte Tom und streichelte über Harrys Wange. "Hoffen wir, dass er zurückfindet."
 

Sanft, wie auf lautlosen Schwingen schwebte er durch diese neblige Schwärze, die sein ganzes Denken lahm legte und ihm einfach das Gefühl von Frieden und Zufriedenheit gab. Was interessierte ihn, wer er war und woher er kam. Er wusste es noch nicht einmal, stellte er ohne Beunruhigung fest. Hier konnte man leben, ohne Kummer, ohne jeglichen Schmerz. Einfach nur dahintreiben und sich eins mit dem eigenen Selbst fühlen. Das hier und jetzt war das Einzige was noch für den nackten Jungen zählte. Die Arme fest um die angezogenen Knie geschwungen, flog er durch das Nichts.

Kurz öffnete er die Augen, nur um sie darauf wieder zu schließen. Er seufzte. Nie wieder wollte er diesen Ort verlassen, der ihn seine verhasste Vergangenheit nahm, dessen Schrecken und Leid.

Für einen minimalen Moment fragte er sich, ob er nicht dadurch seine Identität, sein wahres Ich verlor, doch der schwarze Nebel stoppte weitere Überlegungen in diese Richtung. Wieder fühlte er sich frei und gelassen. Doch war das richtig??

Verwirrt über diesen geformten Satz in seinem Kopf, blitzten die blauen Seen wieder auf. Sein Körper streckte sich und befreite so seine Gedanken von der Schwärze.

Geschockt musterte er seine Umgebung, die ihm plötzlich kalt und feindlich vorkam. Wo war er? Der Junge drehte sich in alle Richtungen, doch überall nur Nebel. Langsam stieg in ihm Panik hoch, die er nur mit Müh und Not für den Moment verdrängen konnte.

Bibbernd schlang er die Arme um seinen nackten Körper, der immer noch durch das Nichts schwebte.

Kleine Tränen lösten sich aus seinen blauen Augen, die an seinen Wangen hinabliefen.

"Ich will hier weg." Schluchzte er und schüttelte wie wild den Kopf. "Holt mich hier raus!"

Er empfand eine solch schwere Einsamkeit, dass er glaubte sein Herz würde zerspringen. Wie sehr wünschte er sich seine Freunde hierher, Severus, Tom, sogar Draco wäre jetzt ein Segen für ihn gewesen und Fly, die ihm das Leben gerettet hatte. "Ich bin so allein." Wimmerte er und krümmte sich zusammen, als ihn plötzlich zwei zierliche Hände an einen fremden Körper drückten.

"Du bist nicht allein. Niemals. Selbst im Augenblick deines Todes." Erklang eine weiche und melodievolle Stimme einer Frau. Der Junge drehte sich in der Umarmung um und blickte in das Gesicht einer bildhübschen Frau, deren Alter man nicht schätzen konnte. Sie sah einfach gleichzeitig jung und alt aus, wobei ihre strahlenden blauen Augen eine alterlose Weisheit ausdrückten. Ihre feuerrotes Haar bedeckte ihre gesamte Figur und kitzelte den Jungen am Hals und Wange. Dankbar schloss er die Augen und zog ihren Duft nach fließenden Wasser und rauschenden Wäldern tief ein. "Wer bist du?" nuschelte er und klammerte sich regelrecht an den weiblichen Körper. "Das darf ich dir noch nicht sagen, Harry. Doch die Zeit wird kommen, wo wir uns wiedersehen werden." Antwortete sie lieblich und streichelte ihm durch seine schwarze Mähne. "Wieso kann ich nicht bei dir bleiben?" "Weil du zurück musst. Du wirst gebraucht und auch wenn du es nicht glauben kannst, geliebt. Geh." "Nein!" schrie Harry und krallte sich in den Rücken der Frau, die nur traurig lächelte. "Harry, du musst mich suchen und finden. Bitte, Harry, finde mich!!!" flehte das schöne Wesen und schob den Jungen ein wenig von sich. "Hörst du? Finde mich!" "Aber wie? Wo soll ich suchen?" "Du wirst es schon erkennen." "Nein, ich kann nicht." "Doch du kannst." Plötzlich sah sie sich gehetzt um. "Ich muss jetzt gehen. Bitte, finde mich." Flüsterte sie noch einmal und küsste ihn auf die Stirn, bevor sie sich langsam aufzulösen begann.

Geschockt beobachtete Harry dieses Schauspiel. Dann war sie verschwunden. Mit aufgerissenen Augen starrte er weiterhin die Stelle an, wo diese hübsche Gestalt sich aufgelöst hatte.

Er hatte das Gefühl betrogen worden zu sein. Seinen Kopf vergrub er in seinen Händen und er bemerkte, wie ihn wieder die Schwärze einzulullen schien. Harry wehrte sich nicht. Schon wieder hatte ihn eine Person verlassen, die er lieben konnte.

"Harry, finde mich." Hörte er plötzlich eine Stimme nahe seinem Ohr und er blickte auf. Niemand. Doch diese Worte holten ihn in die Wirklichkeit zurück und er verstand, dass er nicht einfach aufgeben konnte. Mit festen Blick starrte er ihn das Nichts und lächelte überzeugt.

Nein, er musste stark sein und seine Zukunft neu gestalten. Und niemand würde ihn dabei aufhalten, weder eine dumme Prophezeiung, noch ein Dumbledore oder Voldemort. Denn er war er selbst. Harry Potter. Nur Harry Potter.

Er kicherte und fuhr sich durch die Haare. Niemals würde er seine Bedürfnisse hinter die anderer zurückstellen. Auch er hatte ein bisschen Glück verdient und wenn es ihm nicht entgegenflog, würde er es sich eben an sich reißen.

Innerlich bedankte er sich bei der schönen Frau und schwor sich, sie zu suchen und zu finden.

Harry senkte die Lider und konzentrierte sich auf die reale Welt um zurückzukehren. Er wusste, dass er die Macht dazu hatte und grinste hämisch.

Ein Sog grabschte nach seinen Körper und führte ihn zurück in das Bett auf Malfoy Manor.
 

Ruckartig öffnete Harry seine blauen Seen und stöhnte erleichtert auf. Also hatte er zurückgefunden. Ein ehrliches Lachen umspielte seinen Mund. Dann setzte er sich kraftvoll auf.

Erschrocken über diese Reaktion zuckten Tom und Severus zusammen und blickten erstaunt zum Jungen, der sich genießerisch und katzenartig streckte. Harry schmatzte und fuhr sich mit der Hand über den Magen. "Ich könnte jetzt was zu essen gebrauchen. Mein Bauch ist gleich in den Kniekehlen zu finden." Meinte er gähnend und musterte dann die beiden Anwesenden schelmisch. "Was? Bin ich so interessant?"

Tom fand als erstes wieder zu sich. "Nun, anscheinend hast du deine Umwandlung gut überstanden." Meinte er mit einem Räuspern und stand auf. "Jaha, und das heißt wohl, ich bin auch ein Geborener und somit dein Sohn." Grinste Harry gelassen und machte Anstalten aus dem Bett zu steigen. Jetzt fand auch Severus zu seinem alten Ich. "Moment Potter, nicht so schnell. Du solltest dich ausruhen!" sprach er ihm Lehrertonfall, was aber Harry nur noch breiter grinsen ließ.

"Nö, ich bin fit." Sagte er und hüpfte aus dem Bett. Fröhlich sprang er ihm Zimmer herum und kicherte wie ein Schulmädchen. "Und? Meint ihr das nicht auch?" Mit Unschuldsmiene blieb er vor Tom stehen und sah ihn mit großen Augen an. "Jetzt darf ich wohl Dad zu dir sagen."

"Äh, na ja." Tom konnte nicht anders und musste sich an den Kopf kratzen. Solch einen aktiven Jungen hatte er noch nie erlebt und als Harry sich in seine Arme warf, war es um seine Selbstbeherrschung geschehen. Fassungslos starrte er zu Severus, der nur mit den Schultern zucken konnte. Auch er verstand diesen plötzlichen Charakterwandel des Jungen nicht.

Harry löste sich wieder und ging zum Schrank. Eine Melodie pfeifend wühlte er sich durch die Klamotten und schippte dann mit den Fingern, als er passende Kleidung gefunden hatte. Dann schaute er an sich herunter und musste feststellen, dass er immer noch nackt war. "Uups!!! Da brauche ich wohl noch eine Boxershorts." Entschuldigend sah er kurz zu seinen Vater und Severus, der wohl auch jetzt erst begriffen hatte, dass der Junge unbekleidet war. Mit hochroten Kopf stiefelte er zur Tür und öffnete sie. "Ich warte im Kaminzimmer, My Lord." Murmelte er und verließ den Raum.

Tom seufzte nur und beobachtete seinen Sohn, wie er eine dunkelgrüne Unterhose, schwarze Stoffhose und weinroten Kapuzenpulli überzog. Als er fertig war, trat er zu Tom und lächelte wieder. Doch dann suchte er den Raum nach dem Professor ab. "Wo ist er denn hin?" "Ich glaube, ihm war es peinlich dich nackt zu sehen." "Wieso? Bin ich so hässlich?" Schmollend zog Harry eine Schnute. "Quatsch. Lass uns gehen. Hast du nicht gesagt, du hast Hunger?" "Ja!!! Aber kein Blut, sondern etwas zu beißen! Bitte." Flehte der Gryffindor und schnappte sich kindlich den Ärmel seines Vaters. Dieser seufzte ergeben. "Was du willst."

Gemeinsam machten sie sich auf dem Weg zum Kaminzimmer, wo Severus, Lucius, Draco und natürlich auch Fly warteten, die auch gleich auf ihn zugeflogen kam und sich auf seine Schulter setze. "Oh, Harry. Du siehst toll aus!" keifte die Fledermaus und drückte leicht ihre Krallen in seine Haut. Das führte nur zu einem Grinsen von Harry, der sich neben Draco auf das Sofa setzte.

Tom nahm auf einem Sessel Platz und klatschte in die Hände. Sofort erschien eine Hauselfe und verneigte sich tief vor ihrem Meister. "My Lord hat Kiri gerufen, Sir?" fiepte sie und hüpfte von einem Bein zum anderen. "Bereitet ein Mal vor. Aber nicht nur ein Kleines. Hier hat nämlich jemand Hunger auf etwas Saftiges." Befahl Tom im kalten Ton und winkte die Hauselfe weg. Diese verneigte sich noch einmal und verschwand.

Harry lächelte erfreut. Endlich würde er etwas zwischen die Backen kriegen. Er fuhr Fly über den Rücken, was bei der Fledermaus unklärbare Geräusche verursachte. "Gefällt dir das?" flüsterte er ihr zu und streichelte weiter ihre lederne Haut. "Aber, nein, wie kommst du denn darauf?? Weshalb mache ich sonst diese Geräusche?" Der Gryffindor nickte nur und wollte sich wieder abwenden, als Fly ihm etwas ins Ohr hauchte. "Doch einem blonden Tölpel scheint das gar nicht zu gefallen." Mit grinsendem Gesicht drehte er seinen Kopf zu Draco, der ihn die ganze Zeit angestarrt zu haben schien. Langsam beugte sich Harry vor. "Gefällt dir was du siehst, Malfoy?" fragte er den jungen Slytherin sinnlich, der auf diese Aussage hin nur unsicher schnaubte. "Das wünscht du dir." Antwortete er und verschränkte die Arme. Doch Harry wusste es besser. Er näherte sich noch weiter dem Blonden und pustete ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Nein, mein lieber Draco. Ich weiß es." Der Gryffindor setzte sich wieder gerade hin und streckte sich ausgelassen, so das sein Pullover ein Stückchen nach oben rutschte und ein paar Zentimeter freie Haut entblößte. "Ich habe dich durchschaut, Draco." Zischte Harry leise und zwinkerte ihm zu.

Draco schnappte über diese Dreistigkeit nach Luft. Noch nie hatte jemand so mit gesprochen oder ihn so scharf gemacht. Im Kopf rief er sich selbst zur Ordnung. Wie konnte ihn ein Teil des Bauches so geil machen? Schließlich war es nur Potter... Potter!!!!

Doch dann grinste er Harry an.

Der Sex mit ihm würde nie langweilig werden. Und Draco war sich sicher: Der Gryffindor würde ihn sicher nicht nur einmal noch ranlassen.

Wieder konnte Harry sich denken, was dem anderen in seinem hübschen Kopf umherspukte. Er kicherte verstehend. Auch er hatte eigentlich nicht vorgehabt, diese pure Lust einfach aufzugeben. Wozu denn auch? Schließlich ging es nur um die Vereinigung zweier Körper. Keine Liebe, keine Verpflichtungen, keine Gebundenheit.

Harry war zufrieden. Jetzt musste er nur diese schöne Frau finden und das würde er.

Er lächelte Draco ein letztes Mal keck zu, bevor er sich zu seinem Vater drehte. Dieser schien alles mitbekommen zu haben, denn er musterte beide mit einem Stirnrunzeln. Doch dann seufzte er.

"Wie ihr wohl von Severus mitgekommen habt, ist Harry jetzt sowohl ein Geborener als auch ein Gebissener. Ungewöhnlich, doch nicht unmöglich."

"Kann ich jetzt auch bei Tageslicht durch die Welt spazieren?" unterbrach der Gryffindor seinen Vater. "Das wissen wir nicht genau, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch."

"Nun, dann sollten wir das mal testen." Sprach Harry trocken und stand auf. Mit schnellen Schritten ging er zum Fenster und befreite den Blick nach draußen von den Vorhängen. Nun konnte die Sonne mit ihrer vollen Kraft durch die Scheiben scheinen, was bei allen Anwesenden außer Harry ein Keuchen verursachte. Dieser sah nur unbeeindruckt durch das Fenster und drehte sich dann gelassen um. "Somit haben wir das geklärt."

Verstört starrten alle den Gryffindor an, der wieder begann Fly zu streicheln. "Somit kann ich ja auch wohl zum Schulbeginn wieder nach Hogwarts und bevor du jetzt diese Frage stellst, Vater, nein, ich werde mich Dumbledore nicht mehr anschließen. Schließlich soll man doch seine Familie ehren." Meinte er nur ironisch und setzte sich wieder neben Draco. Dann schloss er die Augen und begann ein Lied zu summen.

Nie wieder würde er sich diesem alten Sack anschließen. Eher würde er sich selbst quälend langsam umbringen, als sich von ihm weiter umbringen zu lassen.

"Aber das wir uns nicht missverstehen, Dad. Ich werde auch nicht mit dir gegen ihn kämpfen. Darauf habe ich keinen Nerv."

Tom nickte nach dem anfänglichen Schock. "Damit kann ich leben."

"Gut." Antwortete Harry noch, als auch schon die Hauselfe von vorhin eintrat und bescheid gab, dass das Essen nun eingenommen werden konnte.
 

Und?? Was sagt ihr??? Irgendwie hab ich das Gefühl, ich habe Harry wie ein kleines Kind handeln lassen und dann ist er wieder so... gemein???? Irgendwie wechselseitig sein Verhalten... nun ja... kann man nichts machen^^ Jetzt ist er nun mal so^^

Vorahnungen...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hogwarts

Tja... das neue Chapy... ich persönlich finde es nicht so gut, aber findet es selbst heraus.

Ich widme dieses Chapy GOTHICTAIYO, die mir den 300sten Kommi geschrieben hat.

aber auch allen anderen Kommischreibern bin ich sehr dankbar.

Also viel Spass beim lesen
 

8. Hogwarts
 

Harry sah die Menschen an sich vorüber ziehen, die traurig ihren Kindern hinterher winkten, als der Zug anlief. Ein lautes Pfeifen war zu hören und das Schreien der Kinder und Jungendlichen, die durch die offenen Fenster ihren Eltern zu riefen.

Der Gryffindor seufzte nur und blickte zu seinem Koffer, der neben ihm stand. Nach kurzen Zögern öffnete er ihn und zog ein Buch heraus, "Tausend keltische Bann- und Gegenflüche". Sein Vater hatte es ihm geschenkt und gesagt, dass dieses Buch sehr lehrreich wäre.

Harry rutschte in eine bequeme Lage und schlug das Buch auf. Immer wieder huschten seine Augen von links nach rechts in unmenschlicher Geschwindigkeit. Die Lektüre nahm ihm so sehr gefangen, dass er nicht hörte, wie die Tür zu seinem Abteil geöffnet wurde. Erst ein lautes "Harry" und zwei schlanke Arme um seinen Hals ließen den Schwarzhaarigen aufsehen.

"Harry, schön dich zu sehen." Flüsterte Hermine froh und entließ dann ihren Mitschüler, der steif und starr vor ihr saß. "Ja, Alter, wurde ja mal wieder Zeit." Gluckste Ron, der sich Harry gegenüber setzte. "Da sitzt schon jemand, Weasley." Knurrte Toms Sohn und vertiefte sich wieder in seinem Buch. "Wie waren die Ferien?" fragte Hermine mit gerunzelter Stirn und schob den Koffer zur Seite, um neben Harry Platz zu nehmen.

"Oh, interessiert euch das? Tja, lasst mich überlegen, ich wurde von meinen Verwandten wie ein Hauself benutzt, Dudley diente ich als Spielzeug, tja und andere Leute verhielten sich mir gegenüber... bissig. Aber sonst... ach ja, natürlich war ich hocherfreut über haufenweise Post, die an meinem Geburtstag kam. Danke dafür." Zischte Harry ohne von seinem Schmöker aufzublicken.

"Was regst du dich auf, Alter? Wir haben dir geschrieben." sagte Ron und lehnte sich vor. "Natürlich, deshalb saß ich an meinem Geburtstag geknickt vorm Fenster und habe gewartet."

"Vielleicht...vielleicht hat der Phönixorden die Briefe aufgehalten." Erklärte Hermine und fuchtelte mit ihren Händen.

Harry schnaubte. "Und wieso habe ich eine Karte von Fred und George gekriegt?" Ron hustete erschrocken auf. "Die haben geschrieben?" "Jep. Sehr lieb, haben mir sogar Feder geschenkt, die in verschiedenen Farben schreibt. Süß, oder?" sprach Harry nun gefühllos und blätterte weiter.

"Wir haben dir geschrieben, Harry, du musst uns glauben. Und abholen wollten wir dich auch. Du solltest die letzten zwei Wochen bei den Weasleys verbringen. Aber deine Verwandten sagten, dass du keine Zeit hast. Sie wollten dich nicht gehen lassen." Versuchte es Hermine und sah den Schwarzhaarigen flehend an.

"Ihr könnt wirklich schlecht lügen." Meinte Harry und sah nun von seinem Buch auf. Dann grinste er. "Ich war die drei Wochen gar nicht zu Hause, ,Freunde'." Lächelte er zuckersüß und musterte jeden der beiden mit scharfen Blick.

"Aber... he, du warst nicht bei den Dursleys? Wo dann?" verlangte Ron zu wissen und betrachtete Harry nun genauer. "Und außerdem, was sollen diese rote Strähnchen?" "Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht, Weasley." Stellte Harry sachlich fest und drehte sich dann zur Tür, die sich öffnete.

"Ach, sie an, die heilige Dreifaltigkeit. Ich fühle mich geehrt." Sprach Draco Malfoy mit unscheinbarer Miene und verschränkten Armen. Er lehnte sich an den Rahmen, während Crabbe und Goyle hinter ihm standen.

"Malfoy." Stöhnte Harry und wollte sich schon wieder dem Buch zuwenden, allerdings wurde er aufgehalten. "Bitte, Potter. Ist das alles? Habe ich nicht mehr Aufmerksamkeit verdient?" presste der Slytherin mit zusammengebissenen Zähnen hervor und trat ein Schritt in das Abteil ein. "Oder bist du zu sehr von dem neuen Professor abgelenkt, dass du für die Streitereien mit mir keine Zeit mehr hast?" "Och, Malfoy. Bist du etwa eifersüchtig?" lachte Harry und trat auf den Blonden zu. Sein Mund näherte sich Dracos Ohr. "Mach nur so weiter und nehme dich gleich hier und jetzt." Hauchte er fast unverständlich dem Slytherin zu. Dieser ging erschrocken ein Schritt zurück und errötete leicht. "Potter, das hättest du gerne." "Natürlich gleich hier und jetzt." Kicherte er und tippte sich gegen das Kinn. "Allerdings sind hier zu viele Zuschauer." Überlegte Harry, der von weiteren Gedanken abgelenkt wurde, als der neue Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste sich durch Crabbe und Goyle quetschte. "He, was geht denn hier ab? Und du Rotschopf sitzt auf meinem Platz." Schimpfte der Dunkelbraunhaarige und zeigte mit dem Finger zur Tür. "Verschwindet. Alle." Ron sprang sofort knallrot auf und drängelte zur Tür hinaus, wobei Hermine einen schwärmerischen Blick an den Professor schickte. Dieser deutete immer noch zum Ausgang und schaute alle eiskalt an. Nun verschwand auch Hermine mit hängenden Schultern, drehte sich aber noch mal zu Harry um, um ihm etwas zu sagen: "Harry, wir sind doch Freunde."

Draco allerdings hatte seine Stellung noch nicht verlassen und musterte den jungen Mann mit sichtlichen Misstrauen. "Sie sind also der neue Lehrer." Sagte der Slytherin gespielt desinteressiert, spießte aber Harry mit seinen grauen Sturmböen auf. Harry gähnte nur und las weiter in seinem Buch. Draco gefiel das gar nicht und ballte seine Hand zur Faust.

"Der bin ich, Professor Kai Adell." Stellte sich der Verteidigungslehrer kühl vor und beobachtete den Blonden mit sichtlicher Neugier. "Und wenn ich mich nicht irre, sind sie ein Spross der Familie Malfoy." "Richtig, Draco Malfoy." "Ah ja, eine ehrbare und reine Vampirfamilie." Alle blickten Adell mit entsetzten Augen an. "Bitte?" Dracos Augen wanderten fragend zu Harry, der nur mit dem Kopf schüttelte.

"Stell dich nicht dumm. Ich als Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste kenne alle Vampirfamilien der Geborenen. Aber nur keine Angst, ich verrate nichts." Meinte Adell und trat auf den Blonden zu. "Ich bin ein vertrauenswürdiger Mann. Und eine Freundschaft mit einem Malfoy ist sehr nützlich." Der Professor streckte Draco die Hand entgegen, die dieser wegschlug. "Suchen sie sich einen anderen." Schnauzte der Slytherin und verließ wütend das Abteil.

Harry blickte nur kopfschüttelnd hinterher und betrachtete Adell nachdenklich. Wieder riefen ihn diese schokoladenbraunen Augen, die sich plötzlich in seine Smaragdgrünen bohrten. Der Gryffindor hielt diesen Blickkontakt stand und beugte sich leicht nach vorne. Dieser Mann reizte ihn einfach, aber nicht nur sein schönes Aussehen, sondern auch das Verhalten des Professors, das seinem nicht nur ihn geringen Maß ähnlich sah.

"Wer sind sie, Adell?" Fragte Harry mit brüchiger Stimme und leckte sich kurz über die Unterlippe. Dies schien den Professor abzulenken, aber nur für kurze Zeit. "Ich bin nur ein einfacher Lehrer, der morgen seinen ersten Unterrichtstag haben wird." Flüsterte dieser zurück und näherte sich Harry. Dieser schluckte und fuhr mit seinem Blick über die zu einem leichten Lächeln verzogenen Lippen des Dunkelbraunhaarigen.

"Wirklich? Ich habe das Gefühl sie zu kennen." Nuschelte Harry, während sich auf seinem Körper eine Gänsehaut ausbreitete. "Das ist völlig unmöglich, Harry. Wir sind uns noch nie begegnet, doch vielleicht ähneln sich unsere Seelen." Erklärte der Professor dem Jungen und sah ihm tief in die Augen.

Harry spürte schon den Atem von Kai Adell auf seinen Lippen und musste ein Keuchen unterdrücken. Dieser Mann war einfach purer Sexappeal und der Gryffindor wusste, sollte sich jetzt keiner von beiden aus diesem Bann lösen, würde hier und jetzt ein Unglück geschehen. Dies schien auch der Lehrer so zu sehen, denn er streichelte nur noch über die Wange des Gryffindors und lehnte sich dann wieder zurück. Harry seufzte leise und setzte sich auch wieder richtig hin. Er warf noch einen flüchtigen Blick zu seinem neuen Professor, der mit gerunzelter Stirn aus dem Fenster sah.

Wieder langte er nach dem Buch und versuchte darin zu lesen. Doch immer wieder musste er zu Adell gucken, der immer noch seinen Gedanken nachhing. Harry schmiss die Lektüre zur Seite und streckte sich auf der Bank aus. Eine Mütze Schlaf würde jetzt sicher gut tun. Doch er hoffte inständig nicht von diesem Gott in menschlicher Form träumen zu müssen. Langsam schlossen sich seine Augen und Harry schlief fast sofort ein.
 

****

"Harry, aufwachen. Wir sind gleich da." Drang eine Stimme durch den dichten Nebel des Schlafes und ließ den Gryffindor langsam erwachen. Er knurrte leise und schlug dann seine Smaragde auf. "Wie?" "Du bist ja eine richtige Schlafmütze. Wir kommen gleich in Hogsmeade an." Lächelte Professor Adell, der fertig angezogen vor ihm stand. Ruckartig setzte sich Harry auf. "Ne, oder?" "Ich fürchte doch." Zügig suchte sich der Schwarzhaarige seine Sachen zusammen und zog sich seinen Umhang mit dem Gryffindorsymbol über. Kaum war er fertig, rollte auch der Zug in sein Ziel ein und verstummte. Die Gänge füllten sich mit den Hogwartsschülern, die mit glücklichen Mienen zu den Ausgängen rannten. Doch Harry konnte sich nicht wirklich daran beteiligen. Natürlich freute er sich wieder auf der Zaubererschule zu sein, doch etwas überschattete seinen Enthusiasmus, wie ein dichter schwarzer Nebel. Der Gryffindor schüttelte sich. Darüber jetzt nachzudenken hilf nichts.

"Alles in Ordnung, Harry?" fragte der Lehrer mit sorgenvoller Stimme und legte Harry eine Hand auf die Schulter. Harry nickte. "Ja, schon ok. Ich war nur in Gedanken, Professor." "Harry, wenn wir alleine sind, kannst du mich auch Kai nennen." "Oh danke Prof- ich meine Kai." "Siehst du, ist gar nicht so schwer." Strahlte Adell Harry an und beugte sich nach vorne zum Gryffindor. "Ich freue mich schon auf unseren Unterricht." Murmelte er dem Schwarzhaarigen in das Ohr und drückte seine Lippen auf die Wange des Jungen. Der Lehrer lächelte noch mal und verließ das Abteil, nur um sofort zwischen der Meute zu verschwinden.

Harrys Hand wanderte zu der geküssten Stelle. Er errötete und senkte verlegen den Blick. "Verdammt ich verhalte mich wirklich wie ein verliebtes Weibsbild." Zischte er und schnappte sich seinen Koffer, um aus dem Zug zu verschwinden.

Imme wieder Hände und Ellenbogen einsetzend, erkämpfte sich der Gryffindor den Weg frei und stürmte sofort zu einer leeren Kutsche. Erleichtern ließ er sich auf einen der verschlissenen Sitze fallen und schloss gähnend die Augen. Wieder dämmerte er langsam weg, bis er ein schüchternes Räuspern vernahm. Harry öffnete einen seiner Smaragde und musterte den Jungen, der auf den Füssen trippelnd vor der Tür stand. "Kann ich bei dir mitfahren, Harry? Die anderen Kutschen sind schon belegt und Ron und Hermine wollte mich nicht mitfahren lassen."

Das Gesicht des Schwarzhaarigen erhellte sich. "Hey, kein Problem. Steig ein, Neville." Lachte Harry und zog seinen Mitschüler ins Wageninnere. "Man, du bist ja schon wieder gewachsen und schlanker geworden bist du auch." Der Gryffindor nickte Neville Longbottom anerkennend zu. Dieser freute sich über diese Aussage und kratzte sich am Kopf. "Du hast dich aber auch verändert, Harry. Ganz besonders gefallen mir deine roten Strähnchen. Die sehen cool aus." "Danke, Neville." Kicherte Harry und sprang auf die Sitzbank, auf der sein Mitschüler saß. Plötzlich ernst guckte er Neville in die blau-braunen Augen. "Bist du wirklich so ein Tollpatsch wie du immer tust?" "Wie bitte?" "Ach schon gut." Harry lachte entschuldigend und klopfte Neville auf den Schenkel. "Vergieß was ich gesagt habe." "Ok." Meinte der Dunkelblonde und lächele zurück.

Die restliche Fahrt verlief im angenehmen Schweigen, wobei beide durch ihre Gedanken schweiften.
 

****

Jetzt doch mit sichtlicher Fröhlichkeit bahnte sich Harry seinen Weg zum Gryffindortisch, wobei er die überraschten Ausrufer der Jungs und Mädchen fließendlich überging. So sehr verändert hatte er sich schließlich nicht, und dieses bisschen war kaum der Rede wert. Grinsend nahm er zwischen Neville und Seamus Finnegan Platz, die ihn beide ehrlich anlächelten. "Hey, Harry. Schön dich zu sehen. Wie geht's?" fragte ihn der Ire und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Bestens, Seamus. Hatte gegen Ende der Ferien viel Spaß." Kicherte der Schwarzhaarige und huschte kurz zum Slytherintisch, wo ein gewisser blonder Junge saß, der den neuen Professor am Lehrertisch Mörderblicke entgegenschoss.

Harry prustete und hielt sich die Hand vor dem Mund. "Alles in Ordnung?" "Alles bestens. Nur anscheinend hat Malfoy etwas gegen den neuen Lehrer." Neville und Seamus beobachteten Draco und mussten dann mitlachen.

Sie wurden in ihren Lachkrämpfen unterbrochen, als Albus Dumbledore nach vorne trat und mit seiner Rede begann. Harry hörte nicht hin, sondern wanderte immer wieder von Draco zu Kai und wieder zurück. Beide waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht und jeder der beiden besaß etwas attraktives an sich, Draco war einfach der Sarkasmus in Person, der fast immer ein Spruch drauf hatte und Menschen so in den Wahnsinn schickte.

Dagegen war Kai Adell ein lebensfroher Mensch, der wie Harry selbst von der einen zur nächsten Sekunde sein Verhalten ändern konnte. Er fühlte sich einfach zu diesem Professor hingezogen, doch auch Draco konnte Harry aus der Fassung bringen. Der Gryffindor knurrte und zog so die Aufmerksamkeit seiner Sitznachbarn auf sich. "Alles in Ordnung, Harry?" fragte Neville besorgt und blickte hinüber zu Seamus, der den Blick erwiderte. "Bestens. Alles bestens. Aber ich habe Hunger. Hoffentlich ist der Alte da vorne bald fertig."

Seamus nickte verstehend. "Ja, es ist echt zu kotzen. Jedes Jahr dasselbe." Seufzte er und schob sich einer seine braunen Strähnen nach hinten.

"Wie wahr, doch die Neuen werden ja jetzt schon eingeteilt." "Hn." Murrte Harry und senkte die Lider.

Nach einer halben Stunde war die Verteilung der Erstklässer beendet. Dumbledore erhob sich wieder und lächelte in die Runde. "Liebe Schüler, auch dieses Jahr haben wir wieder einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Er hat viele Jahre im Ausland studiert und hat seinen Abschluss exzellent durchgeführt. Darf ich vorstellen, Professor Kai Adell." Die gesamte große Halle vibrierte durch den tosenden Applaus und den Jubelrufen der Schüler. Adell stand auf und lächelte schüchtern in die Runde, wobei er kurz an Harrys Gesicht haften blieb. Dieser drehte sich schnell weg und nahm Draco und Snape in Augenschein, die beide überhaupt nicht begeistert auf ihren Plätzen saßen und säuerlich in die Gegend starrten.

"Nun, da wir jetzt fertig sind, wird es Zeit eure hungrigen Mägen zu fühlen." Wie auf Stichwort überfüllten plötzlich vielerlei Speisen den Tisch und jeder, auch Harry, langte kräftig zu. Nach vier Portionen lehnte sich Harry zurück und stöhnte geschafft auf. Jetzt wollte er nur noch schlafen,

Wieder erhob sich Dumbledore und begann zu sprechen: "Nun, da wir alle gesättigt sind, könnt ihr jetzt in eure Gemeinschaftsräume gehen. Allerdings wünsche ich Harry Potter in meinem Büro zu sprechen." Der Schulleiter verschwand durch eine Tür hinter den Lehrertischen, während fast jede Peron im Saal zu Harry blickte, der widerwillig aufstand und sich streckte.

"Was will denn der?" fragte Seamus und betrachtete den Schwarzhaarigen mitleidig. "Sorry, Kumpel." "Ich werde es überleben...hoffe ich." Meinte er noch und verließ die große Halle, wobei er die Augen gleich dreier Personen genau auf sich spürte. Er drehte sich an der Tür noch mal um und blickte zuerst zum Slytherintisch, wo ein Draco Malfoy mit den Fingern auf den Tisch tippte und ihn beschwörend ansah. Dann musterte er den Lehrertisch, an der ein belustigter Kai Adell saß und ihn zuzwinkerte. Als letztes sah er zu Severus Snape, der ihn warnend den Finger zeigte und dann mit dem Kopf zur Tür nickte. Harry verstand und machte sich auf zur Statue zu Dumbledores Büro. Allerdings wusste er das Passwort nicht, doch seiner Sorgen schienen unbegründet, denn die Treppe zu den Räumen war freigelegt. Verwirrt stiefelte er die Stufen hoch und stand dann in den Gemächern des Schulleiters, der mit gefalteten Händen vor seinem Schreibtisch saß.

"Ah, Harry, schön dich zu sehen." Begrüßte Dumbledore den Jungen gutgelaunt und deutete mit der Hand auf einen Stuhl. "Setz dich doch." Doch der Gryffindor ignorierte das Angebot. "Was wollen sie, Professor?" fragte Harry geradeaus und verschränkte die Arme vor der Brust, während an der Tür lehnte. "Ich möchte nur wissen, wie es dir geht und wie die Ferien waren. Sicher hat du viel Post gekriegt und-" "Ach hören sie doch auf. Wenn wollen sie hier an der Nase herum führen?" unterbrach Harry den Professor und sprach schnell weiter. "Sie hat es doch gar nicht interessiert, wie es mir in den Ferien ging. Und versuchen sie jetzt nicht meine Gedanken zu lesen. Ich kann das seit neusten perfekt abblocken." Dumbledore fuhr erschrocken zusammen, hatte sich aber wieder schnell in Griff. "Harry, natürlich liegt mir an deinem Wohlergehen etwas." "Natürlich, schließlich bin ich ihre einzige Waffe gegen Voldemort. Aber es tut mir leid. Ich werde nie wieder ihre Schachfigur sein. Suchen sie sich jemand anderen für diese Scheiße. Ich bin indisponiert und nicht mehr dafür erreichbar. Kein Anschluss unter dieser Nummer." zischte der Gryffindor aufgebracht, nickte dem Schulleiter noch einmal gefühlskalt zu und verließ mit zitternden Händen das Büro. Wütend stampfte er die Treppen hinab, ohne auf irgendetwas zu achten.

Plötzlich wurde Harry in ein leeres Zimmer gezogen und an die Wand gedrückt. Zwei heiße Lippen pressten sich sehnsüchtig auf seine eigenen und verhinderten so jeden Protest des Schwarzhaarigen. Dieser schloss die Augen und beruhigte sich langsam aber sicher. Er schlang die Arme um den Nacken des Größeren und drängte sich näher an den warmen Körper. Sie lösten sich nur widerwillig und sahen sich die Augen.

"Danke, das habe ich jetzt gebraucht." Lächelte der Gryffindor und ließ seinen Kopf auf die Brust des anderen fallen, wobei seine Hände den Nacken kraulten.

"Das habe ich mir schon gedacht." Flüsterte der blonde Junge und streichelte über den Rücken auf und ab. Wieder wollten sie sich küssen, als plötzlich ein Rufen durch die Stille drang: "Draco, wo steckst du?"

"Blaise." Schimpfte der Slytherin und drückte noch einen hauchdünnen Kuss auf Harrys rosige Lippen bevor er sich von Harry entfernte und die Türe öffnete. "Ich bin hier, Zabini." Schrie Draco seinen Klassenkameraden zu, der gleich auf ihn zugerannt kam. "Hey, du- Oh, Potter." Stellte Blaise erstaunt fest und betrachtete den Gryffindor mit intensiven Blick. "Weißt du, Potter, ich sage es zwar nur ungern, aber du siehst ziemlich heiß aus, Kleiner." Harry schmollte. "So klein bin ich aber gar nicht." Quengelte der Schwarzhaarige wie ein Kleinkind und stampfte mit dem Fuß auf. Das brachte ihm von Draco einen fassungslosen Blick ein, während Zabini nur anzüglich lächelte. "Und süß bis du auch."

"Ach, danke, Zabini. So etwas hört man immer wieder gerne." Grinste Harry keck und winkte den beiden noch zu, bevor er sich auf den Weg zu seinem Gemeinschaftsraum machte.

"Draco, Potter sieht jetzt echt zum Anbeißen aus." Schwärmte Zabini und musterte den nun leeren Gang. "Ja, echt zum anbeißen." "Den würde ich gerne mal flachlegen." Meinte der schwarzhaarige Slytherin und ging langsam den Korridor entlang. Draco folgte. " Tut mir leid, wenn ihn einer flachlegt, dann bin ich das. Und niemand sonst" "Und wieso?" Blaise passte das gar nicht. Der Blonde knurrte: "Weil er mir gehört."
 

Und? verdient das ein Kommi????

Ein verhängnisvoller Kuss

Dank an alle KOmmischreiber!!!!!!!!!!!! Ich freue mich über jeden!!

Viel Spass mit Chapy 10
 

10. Ein verhängnisvoller Kuss
 

Mit gemächlichen Schritten trabte er durch die fast leeren Gänge Hogwarts und gähnte ausgiebig. Müde strich er sich die Haare hinter die Ohren und grummelte vor sich hin. Seine Zotteln wurden einfach zu lang.

Die Hand vor den offenen Mund haltend, ging er um die nächste Ecke und knallte mit voller Wucht gegen einen Körper. Unsanft landete der Gryffindor auf seinen Hosenboden und rieb sich mit schmerzverzerrendem Gesicht die Pobacke.

"Autsch, pass doch auf." Knurrte er und schaute nach oben, nur um genau in zwei schokoladenbraune Augen zu blicken, die ihn verwundert und glitzernd anstrahlten. "Kai... ähm, ich meine Professor. Entschuldigen sie." Murmelte der Schwarzhaarige erschrocken und sprang wieder auf die Beine. "Hey, kein Problem, aber du hättest auch aufpassen können." Sprach der Dunkelbraunhaarige lächelnd. "Tja, dies war jetzt schon das zweite Mal, dass du mich umrennst, Harry."

Harry errötete. "Pah. Na und?" schmollte er und sah hoch zur Decke. Adells Grinsen wurde breiter und er beugte sich leicht zum Jungen. "Habe ich dir irgendwo weh getan?" fragte er besorgt und musterte den Gryffindor mit intensiven Blick. Harry wollte gerade zum Sprechen ansetzten, als ein geflügeltes Etwas aus seinem Umhang kroch und wütend den Professor anstierte. "Ihm nicht, aber mir!! Du eingebildeter Tölpel hast mich beinahe zerdrückt!" keifte die Fledermaus zornig und kraxelte auf Harrys Schulter, wobei sie ihre Krallen tief in seine Haut stach. Harry verzog sein Gesicht und gab dem nun sitzenden Fly eine Kopfnuss. "Jetzt tut mir etwas weh." Schimpfte er und blickte dann zu Kai, der alles mit erstaunten, aber zweifelnden Gesichtsausdruck beobachtete hatte. "Oh, wie süß. Eine sprechende Fledermaus. Die sieht man echt selten." Sagte er und starrte Fly regelrecht an. Dieser blickte nur kühl zurück. "Ich mag diesen Tölpel nicht. Außerdem geht es ihn nichts an, ob es uns selten gibt oder nicht. Aber eigentlich sollte er es besser wissen."

Kai Adell zog eine Augenbraue hoch und ein verächtliches Lächeln zierte seinen Mund. "Ich mag dich auch nicht. Überhaupt nicht." Dann seufzte er und schmunzelte Harry wieder an. "Wir sehen uns morgen in den ersten beiden Stunden Verteidigung. Süße Träume." Hauchte er noch in das Ohr des Gryffindors und verließ ihn Richtung Kerker.

Stirnrunzelnd blickte er dem Professor hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war. Danach richtete sich seine Aufmerksamkeit auf Fly, der ruhig und schweigsam auf seiner Schulter saß. "Hast du nichts zu sagen?" Die Fledermaus schwieg. "Seit wann das? Und warum hast du Professor Adell so angeschnauzt?" "Weil, ich ihn nun mal nicht mag." Presste der Angesprochene heraus und drehte sich auf seinem Platz, um den Schwarzhaarigen so zu signalisieren, dass er nicht reden möchte. "Tja, Pech gehabt. Ich mag ihn aber." Meinte Harry und ging weiter.

Entsetzt ruckte Flys Kopf wieder zum Gryffindor herum. "Nein! Du solltest dich von ihm fern halten!" zischte die Fledermaus und nickte beschwichtigend mit dem Köpflein. "Wozu? Ich bin gern in seiner Nähe." Verteidigte Harry und machte vor der fetten Dame halt. "Ich meine es nur gut, Harry. Er ist nichts für dich! Halte dich lieber an den blonden Tölpel." "Hey, ich habe nicht vor mit dem Professor einen Beischlaf zu veranstalten." Knurrte der Gryffindor und stampfte mit dem Fuß auf. "Doch, Harry. Du wirst. Du wirst dies auf jeden fall tun." Sprach Fly noch resignierend und erhob sich in die Lüfte. "Warte! Das hört sich so an, als ob du ihn kennst." Ein bitteres Lachen der Fledermaus drang an Harrys Ohr. "Nur zu gut."

Harry sah nur mit ausdrucksloser Miene dem geflügelten Tier hinterher und wurde dann von der Fetten Dame um das Passwort gebeten, doch leider wusste er das Neue ja noch gar nicht.

Er seufzte auf und wollte sich gerade an der Wand niederlassen, als ein schnaufender Neville die Treppe hochgerannt kam. "Honor." Keuchte er und blieb vor Harry stehen. Er stemmte seine Hände in die Hüften und atmete tief ein und tief aus. "Mir ist gerade erst eingefallen, dass du das Passwort noch gar nicht weißt. Blöder Dumbledore. Das du so schnell zu ihm musstest." Schnaufte er und trat hinter Harry in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Sofort hafteten sich alle Augen auf Harry, der nur frech grinsend mit verschränkten Armen den Weg in die Schlafräume einschlug.

"He, Potter." Durchdrang plötzlich den Raum und ein zorniger Rotschopf kämpfte sich durch die Menge. Harry hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich mit emotionslosen Gesicht zu Ron um, der ihn mit zitternden Fäusten gegenüberstand. "Was gibt's, Weasley? Ich bin müde, also gönn mir meinen Schlaf." "Was sollte das im Zug?" "Was denn?" fragte Harry scheinheilig und tat so, als müsste er nachdenken. "Verarsch mich nicht, Potter." "Wer hat mich denn verarscht, Weasley? Wohl du und diese... dieses Schlammblut." Sagte er mit scharfer Stimmte und ruckte mit seinem Kopf zu Hermine, die erschrocken auf ihren Sessel zusammenfuhr. "Und jetzt lass mich in Ruhe. Sonst vergesse ich mich." Nuschelte Harry und stieg die Treppen zu den Schlafräumen hoch, dichtgefolgt von Neville, der die ganze Szene beunruhigend verfolgt hatte.

Kaum hatten die beiden den Schlafsaal erreichtet, glitt die Tür wieder auf und ein genervter Seamus schmiss sich auf sein Bett. "Ron ist echt ein Arschloch. Was sollte das vor den ganzen Gryffindors?" Schimpfte der Ire und drückte sein Gesicht in die Kissen. Neville kicherte. "Ich glaube, er merkt langsam, dass man den neuen Harry Potter nicht mehr so leicht manipulieren und beeinflussen kann." Antwortete Neville, der auf der Fensterbank saß.

Harry ließ von seinen Koffern ab, die er begonnen hatte auszuräumen und blickte zu dem Tollpatsch von Gryffindor. "Wie?" "Aber, Harry, man müsste ziemlich hirnlos oder dämlich sein, um nicht zu merken, dass eine Veränderung in dir stattgefunden hat." Erklärte Neville mit erhobenen Finger und schwenkte ihn lehrerhaft. "Du kommst mir erwachsener vor."

Harry lachte los und viel Neville überraschend in die Arme. "Erwachsen? Das hat bisher noch keiner gesagt." Schnurrte der Schwarzhaarige und schloss die Augen, während sich Neville einen Rotschimmer auf die Wangen hatte. "Harry, du... du solltest jetzt schlafen gehen." Sagte der Schulkamerad unsicher und drückte ihn behutsam von sich. "Du hast recht." Gähnte Harry und stiefelte mit hängenden Schultern ins Bad und tauchte bereits nach fünf Minuten in T-Shirt und Boxershorts wieder auf. Seufzend mummelte er sich in die Kissen und schlief auch fast sofort ein, während Neville und Seamus ihr Zeug in die Schränke verfrachteten. Dann traten sie an Harrys Bett und musterten den schlafenden Jungen.

"Neville?" Dieser nickte. "Ich werde ihn beschützen. Auch wenn ich nicht weiß wie." "Ich stimme dir zu. Auch mir geht es so. Irgendwie ist er der einzige wahre Freund hier in Gryffindor." Pflichtete ihm Seamus bei und strich eine Strähne aus Harrys Gesicht.

Keiner bemerkte, wie sie vom Fenster aus mit schwarzen Augen beobachten wurden. Die Gestalt nickte lächelnd und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.
 

****

Mit schlaftrunkenen Augen schlurfte Harry in die große Halle. Immer noch nicht ganz wach setzte er sich neben Seamus an den Gryffindortisch und starrte die Brötchen und Hörnchen angeekelt an.

"Guten Morgen, Schlafmütze." Begrüßte Seamus den Schwarzhaarigen und strahlte ihn fit und munter an. Dieser murrte nur irgendetwas vor sich hin, dass man mit gut Dünken als "Morgen" verstehen konnte. "Bist wohl noch nicht ganz wach, oder?" stellte sein Freund fest und legte auf Harrys Teller ein mit Erdbeermarmelade bestrichenes Brötchen. Der Gryffindor stierte auf das Essen und knurrte. "Habe keinen Hunger." "Aber, Harry. Schau dich an. Für deine Größe bist du viel zu schlaksig." Meinte Seamus mit nicht nachgebenden Glitzern und nahm das Brötchen wieder in die Hand, nur um es Harry vor dem Mund zu halten. "Mach schön aaaa!" Der Schwarzhaarige schüttelte geradewegs entsetzt mit dem Kopf und presste seine Lippen zusammen, als Neville an den Tisch trat. "Was ist denn hier los?" fragte er und kicherte bei den Anblick von Harry und Seamus. "Er will nicht essen." "Na wenn das so ist." Sagte Neville und schnappte sich Harry von hinten, der erschrocken den Mund aufriss. Seamus überlegte nicht lange und stopfte ihm das Frühstück zwischen die Lippen. Nun ließ ihn Neville auch wieder los und setzte sich.

Resignierend biss Harry in das Brötchen und verschluckte sich prompt, als er Draco vor sich stehen sah, der ihn arrogant angrinste. "Kann also die königliche Hoheit schon nicht mehr alleine essen. Das ist aber traurig. Gleich zwei Deppen müssen ihm helfen." Säuselte er und stampfte dann davon.

Wütend schmiss Harry das angebissene Brötchen Draco hinterher und traf glatt den Hinterkopf des Slytherin. "Was denn, Malfoy, ein neuer Hut? Steht dir ausgezeichnet." Sprach der Gryffindor gespielt erstaunt und nickte anerkennend. "So einen möchte ich auch mal haben." "Oh, kein Problem, Potter." Zischte Draco, der das Marmeladenbrötchen aus seinem Haar fischte, dabei aber die rote Süßigkeit verteilte. Zornig nahm sich der Blonde vom Ravenclawtisch eins mit Blaubeermarmelade und pfefferte es auf Harry, der überrascht durch diese Tat nicht mehr ausweichen konnte. Es traf ihm genau im Gesicht. Neville und Seamus rangen mit einem Lachanfall, als sie dies sahen und hatten ihre Mühe auf der Bank zu sitzen.

Schnaubend erhob sich Harry und stiefelte mit festen Schritt auf Draco zu, der fassungslos durch seine klebrigen Haarsträhnen fuhr.

"Du bist ein Arschloch, Malfoy." Flüsterte Harry aufgebracht und blickte mit kochenden Augen in Dracos Gesicht. "Und du bist wunderschön, wenn du ausrastest." Hauchte der Blonde und ging einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu. Harry wurde nun unsicher und wankte ein Stück zurück, allerdings nicht seine Smaragde von den grauen Sturmböen nehmend.

Plötzlich stellte sich Professor McGonagall zwischen die beiden und schaute jeden vorwurfsvoll an. "Schämt ihr euch nicht, schon am Morgen solch ein Spektakel zu veranstalten? Jeweils 10 Punkte Abzug für Slytherin und Gryffindor." Motzte sie und musterte noch mal jeden. "Und jetzt gehen sie sich waschen." War ihr letztes Wort, bevor sie Richtung Lehrertisch verschwand.

Draco schnaubte noch und verließ erhobenen Hauptes die Große Halle, während Harry sich wieder zu seinen Freunden setzte und nach einer Serviette griff. "Man, zwischen euch hat sich ja nichts geändert." Kam es von Neville, der Harry mitleidig betrachtete. "Oh doch und wie." Brummte der Schwarzhaarige und wischte sich die Marmelade aus den Augenwinkeln.
 

****

Aufgeregt saßen die Gryffindors und zu deren Leidwesen Slytherins im Klassenraum und warteten auf die ersten Unterrichtsstunden am heutigen Tage. Viel Gemurmel und Gequatsche hallte durch das Zimmer, wobei fast immer das gleiche zu hören war.

"Was meinst du, Harry. Wie wird der neue Professor sein? Er sah ganz nett aus." Fragte Seamus, der sich zu ihm hinüberbeugte. Harry seufzte ausgedehnt und stützte seinen Kopf in seiner rechten Hand. "Finde es doch selbst heraus, Seam." Antwortete der Schwarzhaarige gelangweilt und beobachtete Draco aus den Augenwinkeln, der gerade, wieder gesäubert und gestriegelt, den Klassenraum betrat. Wieder seufzte der Gryffindor und starrte dann nach vorne, wo jetzt ein Kai Adell mit grinsenden Gesicht auf dem Schreibtisch saß. "Können wir anfangen?" verlangte er amüsiert zu wissen und erschrak so einige Schüler, die seine Anwesenheit noch gar nicht registriert hatten. Die Klasse verstummte sofort und alle musterten den Lehrer interessiert, wobei einige Jungen und Mädchen ihm schmachtende Blicke zuwarfen, zu denen auch Hermine gehörte.

"Na, geht doch. Nun, wie sie mitgekriegt haben, bin ich ab sofort ihr Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste und ich hoffe wir werden gut miteinander auskommen." Lächelte Kai smart und langte hinter sich um gleich darauf ein Buch hervorzuholen.

Draco schnaubte und erntete einige fragende Blicke der Schüler. Er winkte gleichgültig hab und sah zu Harry, der kritisch den Kopf schüttelte. Der Slytherin grummelte und schlug gelangweilt sein Buch auf.

"Wenn ihr Seite 18 aufschlägt, seht ihr unser Thema für die nächsten drei Wochen." Erklärte der Professor und nickte in die Runde. Harry las die Überschrift und musste erst mal schlucken. "Vampire?" fragte er nochmals nach und wollte seine Augen nicht trauen. "Genau, Harry. Es ist wichtig, weil sich vielleicht einige von euch mit ihnen auseinandersetzen müssen." Seine schokoladenbraunen Augen huschten zu Draco, der ihn säuerlich anstierte.

"Gut, sagt mir doch, was ihr alles über diese Geschöpfe wisst." Sofort schossen mehrere Hände in die Höhe, unter anderem die von Hermine, Patil, Zabini und Parkinson. Doch auch Neville streckte schüchtern seinen Arm.

"Longbottom, nicht wahr? Fangen sie an."

"Nun, Sir. Soweit ich weiß können Vampire nur nachts unterwegs sein. Sie verbrennen im Sonnenlicht. Auch brauchen sie Blut um zu überleben, deshalb jagen sie Nacht für Nacht Menschen, die sie aussaugen können.

Menschen dienen aber nicht nur als Beute, sondern können auch zu Vampiren verwandelt werden, um als Wegbegleiter für diese Untoten zu tangieren. Ich glaube, zum Vampir wird man, wenn dieser dein Blut trinkt und dann du seines in dir aufnimmst. Mehr weiß ich auch nicht." Beendete Neville seinen Monolog mit hochroten Kopf.

"Bravo, Longbotton. 20 Punkte für Gryffindor." Das ließ Neville glücklich lächeln, während sämtliche Gryffindors juchzten.

"Aber es gibt nicht nur diese Art von Vampiren. Sie hatten sich noch gemeldet, Parkinson?" Die blonde Slytherin lächelte Adell zuckersüß an und klimperte mit ihren Augen. "Es gibt aber nicht nur diese gebissenen, sondern auch geborene Vampire." Parkinson stoppte und musste überlegen.

"Und weiter? Ws ist deren Unterschied zu den Gebissenen?" "Ich weiß es nicht so genau. Auf jeden Fall werden sie als Vampire geboren." "Ok, 10 Punkte für Slytherin. Zabini, vielleicht wissen sie mehr. Dieser nickte und begann zu sprechen.

"Man kann sie nicht von normalen Zauberern unterscheiden. Sie haben keine besonderen Merkmale. Sonnelicht hat auf sie keine Auswirkungen, genauso brauchen sie auch nicht unbedingt Blut.

Allerdings haben sie besondere Kräfte, die sich normalerweise erst an ihren 18ten Geburtstag zeigen. Theoretisch könnte solch ein Vampir neben uns sitzen und wir würden es noch nicht einmal merken." Er war einen kurzen Blick zu Draco, der nur seinen Mund zu einem verächtlichen Lächeln verzog.

"Gut, 15 Punkte für Slytherin."

"Ähm, Professor?" unterbrach Hermine den Lehrer und rutsche unruhig auf ihrem Platz herum. "Was, Granger?" fragte er mit kühlerer Stimme das Mädchen und verschränkte die Arme. "Ist es möglich, dass es eine Kreuzung zwischen diesen beiden Spezies gibt?" Adell dachte kurz nach, ob es einen Sinn machte ihr zu antworten. "Möglich ist alles, Ms. Granger. Es gibt eine Geschichte, die von solch einem Mischlingsvampir handelt."

"Die Kain-Prophezeiung." Flüsterte Harry leise und brachte so die gesamte Aufmerksamkeit der Klasse auf sich. Kai betrachtete ihn intensiv und lächelte ihn dann wissend an. "Allerdings. 10 Punkte."

"Kain-Prophezeiung? Was sagt sie?" verlangte wieder Hermine zu wissen und starrte den Professor neugierig an. "Das ist nicht so wichtig. Es wird einfach behauptet, dass es einen geborenen Vampir gibt, der vor seinen 18ten Geburtstag gebissen wurde."

Ein Murmel lief durch die Klasse und zweifelnde Blicke wurden ausgetauscht. Doch Draco brachte sie mit seiner Frage wieder zum verstummen. "Und was für Kräfte soll er haben?" Adell kicherte leicht. "Nun, Mr. Malfoy. Das weiß keiner, höchstens dieser Vampir selbst. Doch man behauptet, dass er die Macht der Göttin anwenden kann."

"Göttin?"

"Völliger Blödsinn sage ich, Harry. Aber was weiß ich schon, als normaler Zauberer." Meinte der Professor noch und klatschte dann in die Hände. "Kommen wir zu unseren genauen Stoff zurück."
 

****

Es klingelte zum Unterrichtende und die Schüler sprangen erleichtert von ihrem Plätzen auf und rannten aus dem Klassenraum. Harry allerdings ließ sich Zeit mit dem Packen seiner Schultasche und schickte Neville und Seamus schon mal voraus. Als er fertig war, trat er an den Pult, wo Kai Adell immer noch saß und vertieft im Buch las.

"Professor?" fragte der Gryffindor und wartete auf eine Reaktion von dem Dunkelblonden, doch dieser schien nichts registriert zu haben. "Kai?" wiederholte Harry und fasste den Lehrer zögerlich auf die Schulter, was ihn nun aus seinen Gedanken holte.

"Ach, Harry. Was gibt's?" "Ich wollte sie etwas wegen dieser Kain-Prophezeiung fragen." "Nur zu." Unterstützte ihn Kai, der vom Tisch sprang und nun vor dem Schwarzhaarigen stand. "Diesen Kain, glauben sie wirklich, dass es ihn nicht gibt?" Adell seufzte und durchsuchte den Klassenraum nach trödelnden Schülern, doch er war leer. "Ehrlich gesagt, Harry, weiß ich, dass es so einem Vampir gibt." "Wie?" Harry starrte entsetzt Kai an, der beruhigend seine Hände auf seine Schultern legte. "Hey, keine Bange. Er wird dir schon nichts tun." "Wieso mir?" Nun, war der Schwarzhaarige sichtlich verwirrt. "Harry, ich weiß es." "Was?" Erschrocken versuchte sich der Gryffindor von seinem Lehrer zu lösen, doch dieser hielt ihn eisern fest. "Ich habe es vom ersten Augenblick an bemerkt. Du bist ein Mischlingsvampir." "Nein, ich... Wie kommen sie darauf? Sie spinnen doch." Schrie Harry aufgebracht und schlug auf die Arme von Kai ein, der ihn aber nur näher an sich zog. Die Hände fanden ihren Weg in den Nacken des Schwarzhaarigen, dessen Haut von einer Gänsehaut befallen wurde. "Ganz ruhig, Harry. Vor mir brauchst du keine Angst haben. Ganz im Gegenteil. Niemand sonst könnte dir ähnlicher sein als ich." Hauchte nun der Professor in Harrys Ohr, der begann zu zittern. Sein Blick suchte den des Jungen, der ihn mit den Smaragdaugen anstarrte. "Wie mei-" Harry kam nicht mehr dazu den Satz zu Ende zu sprechen, da sich ohne Vorwarnung zwei zärtliche Lippen auf seinen Mund drückten und ihn sanft massierten. Das Herz des Gryffindors setzte einen Schlag lang aus, nur um darauf schneller zu pumpen. Seine Augen schlossen sich wider seinem Zutun und er drängte seinen Körper an Kais, der sein Gesicht in die Hand nahm und ihn stärker liebkoste. Adells Zunge erreichte zielsicher die Mundhöhle des Schwarzhaarigen, der über die Geschicklichkeit des Professors erstaunt war.

Harrys Arme legten sich um Kais Hüfte und nach kurzen Zögern erwiderte er mit voller Inbrunst die erfahrenen Küsse des Lehrers. Er vergaß alles um sich herum. Nur dieser Mann, an dessen Körper er lehnte, zählte noch.

Dadurch merkte er nicht den blonden Jungen, der im Türrahmen stand und mit schmerzverzerrten Gesicht diesen Anblick ertragen musste.
 

So, langsam wird das ganze hier Interessant^^ denn jetzt wird sich so einiges nacheinander klären... Adell, Fly, die Frau... und natürlich Harrys Kraft... aber alles zu seiner Zeit... Diesmal habe ich viele Andeutungen in dieser FF... Sorry, aber ich kann diese Tuerei nicht lassen^^

Frage: Hätte einer von euch ein passendes Bild für Kai Adell??? Habe irgendwie noch nicht das richtige gefunden....

Bitte hinterlasst mir ein Kommi *auf Knien rumrutsch* es versüßt das Studium^^

Verboten

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Göttin

erstmal dank an alle Kommischreiber!!!!!!!!!!!! Ihr seid super....

Tja, das Chapy ist leider nicht so lang wie ich es gerne hätte. Doch leider muss ich einiges für die Uni tun, da die Professoren es voll lieben, verzweifelten Studetinnen kurz vor den Ferien noch referate aufzubürgen. *seufz* Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Kommis sind erwünscht^^
 

12. Die Göttin
 

Harry senkte den Kopf und krampfte sich in den Pullover seines Gegenübers, der ihn immer noch fest an der Hüfte hielt. "Irgendwie habe ich es gewusst. Ich fühlte mich immer wohl in deiner Nähe."

Kai hob das Kinn des Gryffindors an und küsste ihn zärtlich auf den Mund. "Auch ich fand deine Anwesenheit mehr als angenehm." Sprach er und strich Harry durch die schwarzen Haare. "Wie sehr hatte ich gehofft, jemanden, der so ist wie ich, zu treffen. Und mit dir hat sich mein Wunsch erfüllt."

Harry lächelte und löste sich von Kai, um von seinem Schoß zu hüpfen. Er richtete seine Klamotten und blickte dann neckisch zu dem Lehrer. "Nun musst du mir meinen Wunsch erfüllen." Verlangte der Gryffindor und hielt den Kopf schief. Kai lächelte. "Natürlich." Antwortete er und erhob sich vom Stuhl. Er fasste Harry an der Hand und lief mit ihm zurück ins Schlafzimmer. Der Junge blieb angewurzelt stehen. "Äh, Kai, sie soll hier im Schlafzimmer sein?" "Du hast sie doch hier gehört, oder?" "Ja, schon, aber..." Der Professor legte Harry einen Finger auf den Mund. "Sei nicht so neugierig und warte es ab." Grinste Kai und betrachtete dann die Wand neben dem Bett. Er schnipste mit den Finger und eine Tür aus sehr alten Holz erschien.

Harrys Mund klappte nach unten und er rieb sich einmal über die Augen, doch die Tür blieb. Er seufzte resignierend und ging dann hinter Kai her, der sich schon der Öffnung näherte. Kurz davor kam er zum Stillstand. Er drehte sich zu dem Gryffindor und sah ihn ernst an. "Sobald wir durch diese Tür gehen, ist unser Pakt besiegelt." Harry nickte mechanisch und starrte nur weiter die Tür an. Er hatte das Gefühl, dass jemand sehnsüchtig auf ihn wartete und er wollte nichts anderes mehr, als endlich durch diese Öffnung zu gehen.

"So sei es." Meinte noch Kai und öffnete mit Schwung die Tür. Langsam trat Harry hinter dem Mann ein und wurde zunächst von einer schwarzen Finsternis umhüllt. Nichts war zu erkennen und er krallte sich in den Umhang von Kai, der genau zu wissen schien, wo es lang ging.

Minuten lang durchliefen sie die Schwärze und Harry dachte schon von ihr verschlungen zu werden, als in der Ferne ein rötliches sanftes Licht erschien. Der Gryffindor hielt automatisch die Luft an und musste sich beherrschen, nicht sofort auf die Helligkeit zuzurennen. Kai bemerkte das Verhalten des Jungen und drückte seine Hand noch fester. "Ganz ruhig, mein Kleiner." Der Schwarzhaarige reagierte gar nicht, sondern musterte das Licht mit seinem blauen Seen.

Immer näher kamen sie diesem roten Schein und langsam erkannte Harry, was das vor ihm war. Auf einem dunklen Podest lag ein pulsierender Stein, der das rote Licht aussandte.

Harry keuchte kurz auf und streckte seinen Arm aus, um danach zu fassen, doch Kai hielt diese mit seiner freien Hand fest. "Noch nicht, Harry. Ganz langsam."

Verwirrt riss sich der Gryffindor vom Anblick des Schmuckstücks los und sah in die braunen Augen von Kai. "Ich verstehe das nicht. Hast du nicht gesagt, dass du mich zu dieser Frau bringen wolltest?" "Aber das habe ich, Harry. In diesem Stein findest du, was du suchst." Die Augen des Jungen weiteten sich und er schaute wieder verstört zu dem Stein, dessen Schein stärker geworden zu sein schien. "Aha, der Stein reagiert also auf dich." Sagte Kai, der auf den Stein zu ging und sanft darüber strich. Kleine Fäden Licht strömten aus diesem in die Hand des Lehrers, der die Augen geschlossen hatte. "Wenn du diesen Stein anfasst, werden deine inneren Kräfte geweckt und verstärkt. Doch eins will ich dir sagen, niemals wirst du diese Magie gegen mich verwenden können, denn dieser Stein gehorcht mir und die Kräfte sind sozusagen geliehen. Hintergehe mich nicht, mein Kleiner." Harry nickte und stellte sich neben Kai. "Ich will nur diese Frau treffen. Der Rest ist egal." "Ist das so? Und was ist mit dem lieben kleinen Malfoy?" Fragte der Lehrer und hielt Harry mit einen eisernen Blick fest. Ein Schatten huschte kurz über Harrys Gesicht, doch er verschwand schnell. "Was soll sein? Gar nichts. Ich will nur diese Frau treffen."

Kai lächelte ihn zufrieden an und gab Harry den Weg frei. Dieser überwandt die letzte Distanz und langte nach dem Stein, der durch seine Nähe ein blutrotes helles Licht ausstrahlte. Doch bevor Harry ihn zu fassen kriegte, stürzte sich etwas schwarzes auf seine Hand und zerkratzte sie. Der Gryffindor zog sie mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück und suchte nach dem Übel. Auch Kai war erschrocken zurückgewichen und starrte nun auf ein fliegendes Etwas, das in der Luft ihre Kreise drehte. Dann stöhnte er genervt. "Du schon wieder." Stellte er ernüchternd fest und verschränkte abwartend die Arme. "Ja, ich." krächzte das Etwas und schoss im Steilflug auf den Lehrer, doch dieser hob lässig die Hand und drückte so mit unsichtbarer Kraft das Wesen auf den Boden.

Jetzt erkannte auch Harry, wer sich hier einmischte. "Fly?" fragte der Gryffindor trocken und machte ein paar Schritte auf die Fledermaus zu, die immer noch bedröppelt durch den Aufschlag ihren Kopf schüttelte. "Wie kommst du hierher?" "Das ist ja wohl Scheißegal." Quengelte Fly, nachdem sie sich ein wenig erholt hatte und sah Harry mit vorwurfsvollen Augen an. Der Schwarzhaarige konnte ihren Blick nicht standhalten und sah zum Stein. "Geh, Fly." "Nein, verdammt. Ihr Tölpel mit euren vier Gehirnzellen seit echt dämlich." Schimpfte die Fledermaus, die nun auf den Boden saß. "Harry, du darfst das nicht tun. Er wird dich nur ausnutzen und am Ende, wenn er dich nicht mehr braucht, vernichten. Siehst du das nicht?"

Harry lächelte verbittert. "Glaubst du wirklich, dass ich daran noch nicht gedacht habe? Aber ich will diese Frau treffen und außerdem... er ist wie ich!" verteidigte sich der Gryffindor und streckte seine Hand wieder nach dem Stein aus. "Du wirst nur noch ein Werkzeug für diesen Vampir sein."

Kai stand die ganze Zeit an seinem Platz und lächelte amüsiert. Immer wieder sah er zwischen Harry und der Fledermaus hin und her. Dann kicherte er. "Sind wir nicht alle Werkzeuge einer höheren Macht?" meldete sich mal der Lehrer zu Wort und seine Augen begannen zu glitzern, als Harrys Finger fast den Stein berührten.

"Dann ist das wohl deine letzte Entscheidung?" fragte Fly traurig und erhob sich in die Lüfte. "Du begehst einen Fehler." Waren seine letzten Worte und er verschwand in der Dunkelheit.

Harry hatte diese Worte gehört, wodurch sich eine kleine Träne aus seinem Auge löste. Er schniefte kurz und überwand den restlichen Weg. Sein Finger umschlangen jetzt den Stein, der nun grell leuchtete. Der Gryffindor schloss die Augen und spürte, wie sein Geist in den Stein gesogen wurde. Er fiel und landete hart. Er stöhnte und öffnete wieder seine blauen Seen.

Weiße Finger strichen im plötzlich über die Wangen und er hob den Blick, um in ein blasses Gesicht zu sehen, das mit feuerroten Haaren umrandet wurde. "Ich habe dich gefunden." Flüsterte Harry heiser und warf sich der schönen Frau in die Arme, die seine Umarmung erwiderte. "Ja, du hast mich gefunden. Auch wenn es eigentlich ein Fehler war. Aber ich habe es mir so gewünscht." Hauchte die Schönheit zurück und drückte den Jungen fester an sich.

"Wieso ist es ein Fehler?" nuschelte der Gryffindor und seufzte wohlig auf. "Weil du nun ihm gehörst." Antwortete die alterlose Frau und schob den Jungen ein wenig von sich. "Das wollte ich nicht." Harry lächelte. "Es ist nun mal geschehen. Man kann nichts mehr tun." Meinte der Schwarzhaarige und fasste nach einer der feuerroten Haarsträhnen, die sich warm und dennoch weich anfühlten.

"Harry, du wärst der einzige gewesen, der ihn aufhalten hätte können." "Wieso aufhalten?" "Er ist in Wirklichkeit ein böser Vampir." "Warum? Hat er vor die Welt unter seiner Herrschaft zu bringen?" scherzte Harry, zuckte dann aber zusammen, als sich eine kräftige Hand auf seine Schulter legte. Erschrocken drehte sich der Gryffindor um. Schokoladenbraune Augen bohrten sich in seine blauen Seen und ließen ihn ein wenig zittern. "Die Weltherrschaft interessiert mich nicht." Sprach Kai Adell ruhig. "Es geht mir ganz allein um die Vampire. Sie sind fehlerhaft, ob nun geboren oder gebissen." Erklärte der Lehrer weiter und musterte dann die Frau, die ihren Kopf senkte. "Und du redest zu viel. Du vergisst, wer dein Herr und Meister ist." Knurrte er und fasste grob nach dem Handgelenk der Schönheit. Diese riss entsetzt ihre Augen auf und sah bittend zu Harry, der sich allerdings nicht von der Stelle rühren konnte. "Er hilft dir auch nicht. Er gehört mir, genauso wie du."

Die Frau wimmerte und nickte unterwürfig mit dem Kopf. "Und nun erteile Harry deinen Segen und wehe du verrätst mich." Drohte er ihr und ließ sie los, wobei sie hart auf den Boden knallte.

Harry erschrak über diese Grobheit und sah verunsichert zu Kai, der ihn nun mit analysierenden Blick musterte. "Kein Angst, Harry. Mit dir würde ich so nie umgehen." Lächelte er dann plötzlich und strich sich eine braune Haarsträhne hinters Ohr. Der Gryffindor nickte nur und krabbelte zu der Frau und hob ihren Kopf an. "Alles wird gut." Murmelte er ihr ins Ohr und nahm sie in den Arm. "Danke mein Junge." Dankbar gab sie Harry einen kleinen Kuss auf den Mund und fasste dann nach seiner Hand. "Ich gebe dir einen Teil meiner Magie ab, ein Teil der Kraft einer Göttin." Erzählte sie nun mit fester, melodischer Stimme. "E-einer Gö-Göttin?" stotterte Harry, der mittlerweile fast nichts mehr verstand. "Ja, ich bin Aradia, die Göttin der Erde." Stellte sie sich vor und umfasste die Hand des Jungen fester. "Aber-" "Du kannst nicht verstehen, warum eine Göttin eine Gefangene von einem Vampir ist. Es war nun mal mein Schicksal und irgendwann wirst du die Wahrheit erfahren." Lächelte sie nachsichtig und schloss dann die Augen. "Entspann dich."

Harry tat wie ihm geheißen und ließ seine Nervosität und Anspannung abfallen.

Plötzlich strömte eine angenehme Wärme durch seine Hand, die sich in seinem ganzen Körper ausbreitete und seine Haut zum Kribbeln brachte. Immer mehr Energie floss durch seinen Körper und er fühlte, dass sich irgendetwas in ihm löste und ihn dadurch befreite.

Der Junge öffnete überrascht die Augen und sah noch einmal die Göttin sanft lächeln, als er wieder durch einen Sog gezerrt wurde.

Stöhnend blickte er um sich und fand sich in den Armen von Kai wieder, der ihn an seine Brust drückte. "Alles Ok?" Harry nickte gähnend und sah zum Stein, dessen Licht nun trüber und dunkler wirkte. "Was ist mit ihr los?" fragte er erschrocken und wollte aufstehen, doch Kai unterband dies. "Sie ist erschöpft. Schließlich hat sie ein Teil ihrer Kraft auf dich übertragen. "Aha." Nuschelte der Gryffindor und kuschelte sich an den Lehrer. "Ich bin müde."

"Ja, das sehe ich." Lachte der Professor und trug den Jungen ins Bett. Sofort schlief dieser ein. Kai setzte sich an seine Seite und küsste ihn auf die Stirn und Mund. "Du bist wirklich ein kleiner Goldschatz. Wenn ich nicht aufpasse, könntest du mir wirklich mein Herz stehlen." Redete der Mischlingsvampir mit sich selbst und erhob sich, um die Hausaufgaben der Schüler weiter zu bearbeiten.
 

****

Draco saß in einer Decke gekuschelt auf einem Sessel vor dem Kamin. Er war allein im Gemeinschaftsraum der Slytherins und dafür sehr dankbar. Starr blickte er in das knisternde und lodernde Feuer, während sein Herz das genaue Gegenteil davon darstellte. Er seufzte resignierend und erhob sich, um in seinen Schlafsaal zu gehen, doch plötzlich klopfte es an einem der kleinen Kerkerfenster. Mit einem Stirnrunzeln trat er mit schnellen Schritten darauf zu und öffnete es. Sofort huschte etwas an Draco vorbei und flog an die Decke, um sich dort niederzulassen.

"Fly." Stöhnte der blonde Junge genervt und setzte sich wieder in seinen Sessel und sah zur Decke hinauf. "Schön dich mal in den Kerkern zu sehen. Kann ich dir Tee und Kekse anbieten?" fragte Draco übertrieben höflich. "Sehr nett, mein lieber kleiner Blondie. Doch deshalb bin ich nicht hier." Sprach die Fledermaus und musterte den Slytherin mit schwarzen Knopfaugen. "Soso und weshalb bist du sonst hier?" "Harry." "Raus!" befahl Draco Fly, der kein bisschen beeindruckt seine Reaktionen beobachtete. "Es ist wichtig." "Raus!" Der Blonde zeigte mit seinem Finger zum Fenster und schnaubte wütend. "Nein, vergiss es." Draco gab auf. "Schön, worum geht es?" "Du musst Harry helfen." "Wozu? Ihm geht es sicher prächtig in den Armen des Professors." "Im Moment ja, bis er erkennt, dass du die bessere Wahl bist... Leider." Kreischte Fly und schaukelte vor und zurück. "Natürlich bin ich die bessere Alternative. Doch warum soll ich ihm helfen?" "Harry wird bald sterben."

Erschrocken sprang Draco aus seiner Sitzgelegenheit. "Bist du dir sicher?" "Nein." antwortete die Fledermaus pfeifend. "Und warum nervst du mich dann?" Der Slytherin verdrehte die Augen. "Du willst ihn doch wieder haben, oder?" "Nun, kommt darauf an, wofür." Ein kleines Grinsen huschte über das Gesicht des Jungen. Auch Fly grinste, wurde aber sofort wieder ernst. "Tölpel!" "Ja, natürlich will ich ihn wieder haben. Antwort gut genug für dich?"

"Dann hol ihn dir." "Und wie?" "Du bist doch ein Vampir, oder?" "Darauf antworte ich nicht, weil es ja wohl offensichtlich ist." "...Hast recht." Kicherte die Fledermaus und flog auf Dracos Schulter.

"Warte mal. Ich glaube, ich weiß, worauf du hinaus willst." Flüsterte Draco und dachte angestrengt nach. "Aber dazu müsste ich mich mit Dad und dem Meister unterhalten." "Das kann auch ich machen." Meinte Fly und sprang von der Schulter auf Dracos Schoss. "Und nebenbei bringst du meinen Vater in die Verzweiflung. Vergiss es." Belehrte der Blonde das geflügelte Wesen und sah ihn schelmisch an. "Bist du so scharf auf meinen Vater?" "Nicht nur auf ihn." Kicherte die Fledermaus, unterbrach es aber, als sie den winterlichen Blick der grauen Augen auffing. "Schon gut. War doch nur ein Scherz." Schmollte Fly, der Draco trotzig anschaute.

"Ich werde sofort einen Brief schicken." Sagte der Slytherin und erhob sich, wobei er die Fledermaus auf den Boden verfrachtete. Er stoppte in seiner Bewegung, als ihm etwas einfiel.

"Fly, wieso sollte der Professor ihn umbringen wollen? Er ist doch nur ein Lehrer." "Nein ist er nicht." Kam es zornig von Boden. "Denn er ist kein anderer als Kain."

Draco knabberte unruhig auf seiner Unterlippe rum. "Vielleicht solltest lieber du mit dem Lord und meinem Vater reden." Entschied sich Draco und öffnete wieder das Fenster, durch das sich die eingeschnappte Fledermaus verzog. "Jetzt auf einmal." Kreischte sie noch und verschwand in der Ferne. Draco sah ihr noch hinterher. "Ach, Potter. Das du immer wieder das Talent hast, dich in Schwierigkeiten zu bringen."
 

Und??? Irgendetws daran auszusetzten??? Nur her^^

Flys Idee

Tach, leutz. Mal wieder ist ein CHapy entstanden, bei dem ich krank bin... *seufz*

Diesmal ist die Hauptperson in diesem Kapitel das allseitsbeliebte 'Fledervieh'. ich musste ihm mal Komplett eins widmen^^

BEsondere widmung an Najina1, da sie mir das fünfhundertste Kommi geschrieben hat *drück*

so, also viel Spass mit diesem Chapy... eure lexx-chan
 

13. Flys Idee
 

Lucius Malfoy saß gelangweilt in seinem Arbeitszimmer. Immer wieder huschten seine Augen über die Unterlagen vor ihm, doch so richtig damit befassen wollte er sich auch nicht. Seufzend wischte er die Papiere vom Tisch und lehnte sich im Stuhl zurück. Der Blonde schloss seine Augen und rieb sich mit seinen Fingern die Schläfen, als plötzlich etwas an seinem Fenster kratzte.

Erschrocken riss Lucius wieder seine Augen auf und marschierte zum Fenster, welches er kraftvoll öffnete. Damit hatte das geflügelte Wesen auf der anderen Seite gar nicht gerechnet und fuhr den Todesser mit seinen Krallen über die Wange. "Ups!" kreischte das Etwas und flog an Lucius vorbei ins Zimmer.

"DU!" schimpfte der blonde Mann wütend und streichelte über seine etwas blutenden Kratzer. "Ja, ich?" fragte die Fledermaus scheinheilig und grinste ihn unverschämt an. "Du hast meine Haut ruiniert." Krakelte Lucius weiter, während er das Fenster wieder schloss. "Das heilt doch bei euch wieder in Null Komma Nix." Meinte Fly und musterte ihn aus schwarzen Knopfaugen. "Ihr Geborenen seid so etwas von eingebildet." Schnaufte die Fledermaus abwertend und rollte mit den Äuglein. "Na und? Musst dich ja nicht mit uns abgeben." Zischte Lucius zornig und starrte zu Fly hoch, die an der Decke hing. "Jetzt werde nicht zickig, Schatz." Lachte das geflügelte Wesen fröhlich und kicherte dann. "Was willst du eigentlich, Fledervieh." "He, wenn du mir so schon kommt, dann sage ich gar nichts, Tölpel." Motzte Fly und tat eingeschnappt. "Du kannst es auch gerne singen." Schlug Lucius vor und setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl. "Oh, aber natürlich. Und am besten wäre, wenn ich noch dazu tanzen würde, oder?" "Tu dir keinen Zwang an, Fledervieh." "Tölpel." "Zerzauster Waschlappen." "Blondie." "Och, fällt dir nichts besseres ein?" "Doch, du-"

"Was ist denn hier los?" kam es auf einmal von der Tür, in dessen Rahmen niemand anderer als Tom Riddle stand und von einem zum andern mit den Blick wanderte. "Meister!" begrüßte Lucius sofort den Dunklen Lord, während Fly nur ein "Pf." Hervorstieß.

"Ich dachte, du bist mit meinem Sohn nach Hogwarts gegangen?" fragte Tom die Fledermaus und betrat nun gänzlich das Zimmer. "Ach ne, wirklich?" meckerte Fly stöhnend und flog dann auf Voldemorts Schulter, wo sie zu Schnuppern anfing. "He, du riechst genauso wie Harry." Stellte die Fledermaus fest und rieb ihr Köpflein an der Wange von Tom. "Na, da hat ja unser kleines Federvieh ein neues Spielzeug?" stichelte Lucius mit mörderischen Grinsen, welches sofort verschwand, als ein schwarzes und ein blaues Augenpaar ihn böse musterten.

"Warum bist du hier, Fly?" verlangte er von der Fledermaus zu erfahren, die mittlerweile leise schnurrte. "Hu? Ach ja, es gibt ja einen Grund, warum ich hier bin." Fly räusperte sich und plusterte sich auf. "Es geht um Harry?" Ein Nicken bestätigte Tom seine Vermutung. "Was hat er angestellt?"

Fly senkte traurig den Blick: "Er hat mit dem Professor geschlafen." Lucius lachte. "Na und? Gönne ihm seinen Spaß." "Lucius, bitte." Seufzte Tom und nahm die Fledermaus sanft in seine Hände. "Was hat es mit dem auf sich?" Fly sah ihn dankbar an und begann zu erzählen:

"Na ja, der Professor kam mir schon die ganze Zeit verdächtig vor. Einer von diesen Tölpeln, wo der Schein mehr als Sein ist. Na jedenfalls war Harry von Anfang an von ihm fasziniert gewesen und so kamen sie sich näher. Und ehe man sich versieht, hüpft der sofort mit dem ins Bett... na wohl eher auf den Schreibtisch, obwohl es ja eine geile Show war, aber-"

"Moment, du hast ihnen dabei zugeschaut?" Tom konnte es nicht fassen. "Öhm, ja warum nicht?" "Spanner." Sagte Lucius leise und schüttelte mit dem Kopf. "Na und? Lass mich doch. Auch ich brauche ein bisschen Spaß im Leben." Verteidigte sich Fly, der immer noch von Toms warmen Händen umschlungen wurde. "Erzähl weiter."

"Jedenfalls hat Harry, ein mächtig großer Tölpel vom Kopf her, dann den Professor geschworen ihm zu gehören, im Gegenzug möchte er die Frau seiner Träume sehen."

"Frau?" "Ja, eine Göttin. Wunderschön, lieblich, hinreißend... ich wäre nicht abgeneigt... Schon gut, ich erzähle ja weiter.

Sie gingen in eine Zwischenwelt, die nur dieser Kai Adell betreten konnte und jetzt auch Harry. Dort hält er die Göttin versteckt, in einem Zauberstein. Durch diesen hat er Harry Kräfte gegeben. Somit haben sie ihr gegenseitiges Versprechen erfüllt. Habe ich etwas vergessen?"

"Ja, wer ist der Professor?" erinnerte Tom und sah Fly mit besorgten Augen an. "Er ist das mächtigste Wesen auf diesem Planeten." "Hat dieses Etwas auch einen Namen?" fragte Lucius genervt. "Ja." Fly schwieg kurz und sah beschwörend in die Runde. "Kai Adell, der Professor in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, ist niemand anders als Kain selbst."

"Scheiße." Rutschte es Tom heraus, der wütend die Fäuste ballte. "Der Junge bringt sich auch nur in Schwierigkeiten." "Er ist nun mal ein Potter." Schnaubte Lucius und kaute auf der Unterlippe herum. "Wie wahr, Lucius." Seufzte Tom und legte die Stirn kraus. "Wir müssen ihn aus den Fängen von diesem Kain befreien. Nur wie?"

Fly begann leicht zu pfeifen.

"Hm, mir fällt nicht ein. Solche Versprechen sind gültig." Meinte Lucius und stand von seinem Platz auf.

Das Pfeifen der Fledermaus wurde lauter.

"Du hast Recht. Aber es muss eine Möglichkeit geben." "Ihn töten?" "Wenn du dich an die Prophezeiung erinnerst, kann nur Harry dies vollbringen." "Stimmt."

"SAGT MAL, SEID IHR TAUB????" schrie plötzlich Fly zornig, die versuchte, sich aus den Händen von Tom zu befreien, der aber keineswegs daran dachte. "Mein Pfeifen nicht gehört? Dann müsst ihr aber echt taub sein." "Sag jetzt nicht, du hast eine Idee." Sprach Tom, der begann, ohne dass er es wirklich registrierte, die Fledermaus zu streicheln. "Und ob." Tönte Fly, der seine Augen schloss und diese Zärtlichkeit zu genießen schien. "Und die wäre?" "Eine Bindung." Grinste nun das geflügelte Wesen schelmisch und kicherte.

"Verdammt, warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?" stöhnte der Dunkle Lord, der die Fledermaus losließ. Erschrocken landete Fly auf dem Boden. "Danke, herzlichen Dank." Kreischte er und flog zurück zur Decke.

"Blut hat mehr Gewicht, als ein Versprechen." Murmelte Lucius, der im Raum auf und hab ging. "Genau, und ich wüsste schon wen, wer als Partner meines Sohnes in Frage käme."

"Ui, ui, ich weiß es, ich weiß es." Ertönte es freudig von der Decke, wo Fly vor und zurück schwang. "Ach ja, dann sage es mir." Grinste Tom geheimnisvoll und sah zu Lucius, dem ganz langsam ein Licht aufging. "Moment ihr wollt doch nicht..." "Doch, Lucius." "Ja ja, dieser süße Blondie in Kleinformat. Er weiß auch schon bescheid." Quietschte die Fledermaus und drehte ihre Runden im Arbeitszimmer.

"Draco soll sich mit Harry Potter binden?" nicht wirklich damit begeistert betrachte Lucius seinen Meister, der wie ein Lausebub lächelte. "Das wäre die beste Bindung. Unsere Blutlinien sind die ältesten unter den geborenen Vampiren." "Ihr habt ja recht, aber-" "Du kommt damit nicht klar, dass er ein Potter ist." "Ja. Ich hielt James bis zum Ende als ein Arschloch und Harry ist nun mal sein Sohn." "Aber auch meiner, Luc. Keine Diskussion mehr." "Ja, Meister, aber ich hätte da eine Frage." "Und die wäre?" "Wieso hat dieser Kain den Kleinen noch nicht mit Blut an sich gebunden?"

"Das kann ich erklären." Meldete sich Fly zu Wort, der immer noch durch die Luft segelte. "Wenn mal zwei Vampire miteinander gebunden sind, dann können sie sich nicht mehr gegenseitig töten. Und ich denke, Kain hält sich diese Option frei, bis er hundertprozentig sicher gehen kann, dass er Harry nicht mehr töten brauch." "Irgendetwas stört mich an dieser Theorie..." meinte Tom, der aus dem Fenster blickte. "Wenn er sofort Harry mit Blut binden würde, musste er sich die Arbeit überhaupt nicht machen ihn umzubringen. "Hm, da hast du recht." Überlegte Fly, die sich nun wieder auf seiner Schulter niederließ. "Da ist ein Haken... nur welcher..."

"Denken wir darüber ein anderes Mal nach. Jetzt geht es erst mal darum Harry mit Draco zu binden." "Nun, so schwer kann das ja nicht sein." Warf die Fledermaus ein. "Ich weiß, dass Harry etwas für den blonden Tölpel fühlt. Man muss diese Gefühle nur zum überkochen bringen..." Fly lächelte anzüglich. "Meinst du, dass das so einfach ist?" "Natürlich, es ist ja nicht so, dass Adell den Kleinen auf Schritt und Tritt folgt. Außerdem ist Harry ein pubertierender 16-jähriger. Der wird nicht abgeneigt sein." "Fly, du bist ja eine richtig böse Fledermaus." Meinte Tom anerkennend und lächelte ihn munter zu. "Nur halb so schlimm wie du, Tölpelchen." Schnurrte Fly, der Tom zuzwinkerte.

"Ach, bitte. Hättet ihr die Güte erst dann wieder zu flirten, wenn ich meilenweit entfernt von euch bin." Knurrte Lucius mit zuckender Augenbraue, was ihm von Fly und Tom einen entsetzten Blick einhandelte. "Wir flirten nicht." Kam es von beiden gleichzeitig. Der blonde Todesser schnaubte. "Wer es glaubt." Er ging zur Tür. "Sag meinen Sohn, dass er als Malfoy die Sache richtig angehen und keine halben Sachen machen soll." Befehlte er Fly und verließ sein Arbeitszimmer.

Voldemort und die Fledermaus sahen ihn perplex hinterher und kicherten los, als sie alleine waren, doch Tom wurde schnell wieder ernst. "Mach dich auf den Rückweg, Fly. Jetzt liegt alles in Draco und deiner Hand. Kann ich mich auf dich verlassen?" "Na, aber Logo. Ich mag den Kleinen, deshalb werde ich ihn helfen." Schwor das geflügelte Wesen und nickte heftig. "Wieso nennst du ihn immer Kleiner? Wenn man dich so anguckt..." Fly sah Tom tief in die Augen. "Wer sagt, dass das hier meine wahre Gestalt ist?" "Wie?" "Lass dich überraschen, Tom." Säuselte die Fledermaus verführerisch, bevor er in sein altes Muster zurückfiel.

"Es wird mir ein Vergnügen sein, die beiden Tölpel bei der Bindung zu beobachten." "Fly..." seufzte Tom ausgedehnt und zuckte resignierend mit den Schultern. "Du bist unverbesserlich." "Na, aber Hola." Kicherte Fly und schwang sich in die Luft. "Wärst du so gütig das Fenster zu öffnen, Tölpel?" Der Dunkle Lord tat wie ihm geheißen und gab der Fledermaus den Weg frei. "Ich werde bald nach Hogwarts kommen. Nur leider ist mir dies in diesem Moment nicht möglich." Sagte der Braunhaarige entschuldigend. "Kein Problem, ich passe auf." "Ja, und sag zu Draco, ich lege meinen Sohn in seine Hände." "Okidoki." Antworte Fly als letztes und verschwand dann in der dunklen Nacht.
 

****

Draco hatte immer noch nicht seinen Platz im leeren Gemeinschaftraum von Slytherin verlassen. Die Hände über dem Feuer, überlegte er, wie er sein Vorhaben durchführen sollte. Er seufzte ausgedehnt und ließ sich nach hinten auf den Boden fallen.

Langsam sollte er sich eingestehen, dass er ein paar höchst unpraktische Gefühle dem Gryffindor entgegenbrachte. Er dachte an die schwarzen Haare mit den roten Strähnchen, an die grünen und blauen Augen, die sich abwechselten und an den schmächtigen Körperbau des Jungen. Wieder seufzte er und legte seine Hände auf den Kopf. "Mist." Flüsterte er und erschrak heftig, als er eine Antwort darauf bekam. "Wo?" lachte jemand, der sich auf dem Sofa lang machte.

Draco setzte sich wieder auf und schaute in die blauen Augen von Blaise Zabini, der ihn in weiten T-Shirt und Jogginghose angrinste. "Was willst du denn?" fragte der blonde Junge nicht gerade freundlich und starrte dann wieder ins Feuer. "Gucken wo du bleibst. Es ist bereits drei Uhr nachts." "Na und? Lass mich doch." schnauzte Draco mürrisch und verschränkte die Arme. "Kannst du nicht schlafen?" Zabini schien Dracos abstoßendes Verhalten gar nicht zu registrieren und plapperte munter weiter.

"..." "Draco, komm schon, du bist mein bester Freund. Mir kannst du es erzählen." Stöhnte Blaise und erhob sich von Sofa. Er ging auf den Blonden zu und umarmte ihn von hinten. "Geht es um Potter?" Keine Regung kam von Draco, doch Zabini kannte seinen Kameraden lange genug, um dieses Verhalten richtig zu deuten. "Also ja." Der Malfoyerbe seufzte nur wieder und stimmte so Blaise zu. "Du hast dich in ihn verliebt." Es klang mehr nach einer Feststellung, als nach einer Frage, worauf Draco nun wirklich nicht antworten brauchte. "Du suchst dir auch immer die kompliziertesten Fälle." Lachte Zabini leise und drückte den blonden Jungen einen Kuss auf die Wange. "Ich gehe wieder ins Bett und wenn ich dir einen Rat geben darf: Du solltest das auch tun. Sonst siehst du morgen, wohl eher heute, ziemlich scheiße aus." Draco hob darauf nur die Hand und winkte dem Schwarzhaarigen kurz zu. Dieser zuckte nur mit den Schultern und verschwand Richtung Schlafsäle.

"Oh, dieser Tölpel hat vollkommen recht." Krächzte es plötzlich und Draco zuckte das zweite mal in kürzerster Zeit zusammen. "Du hast ganz bestimmt einen Fabel für schwierige Fälle... und für schwarzhaarige Jungs." Kicherte Fly und bedachte Draco mit einem anerkennenden Blick. "Was meinst du?" "Nun, mein lieber kleiner Blondie. Mir ist sofort aufgefallen, dass dieser hübsche Junge und du mal etwas am laufen hattet."

"Du bist sicher nicht hier, um mit mir über meine vergangenen Liebschaften zu diskutieren." Zischte Draco die Fledermaus an, die sich auf dem Kamin breit gemacht hatte und dessen Grinsen immer breiter wurde. "Schon klar."

"Und was haben der Lord und mein Vater gesagt?" Draco rutschte neugierig auf dem Boden herum und sah Fly mit glänzenden Sturmböen an. "Tja, mein lieber Tölpel. Auf, auf, und schnapp dir den kleinen Harry. Er soll dir gehören." Meinte die Fledermaus mit feierlicher Mimik, wobei sie ein Kichern unterdrückte. "Das heißt, eine Bindung ist unumgänglich." Murmelte Draco resignierend und strich sich durch seine blonden Haare. "Ach, jetzt tu nicht so, als ob es dich nicht freut, dass er für immer dir gehören könnte." "NEIN." schimpfte der blonde Junge und stand von seinem Platz auf, um in seinen Schlafsaal zu gehen. "Ich hatte nie vorgehabt, mir ein Anhängsel zu besorgen." "Sieh ihn doch als Haustier." Schlug Fly vor, was bei Draco ein Stirnrunzeln verursachte. "Ha, ha." Waren seine letzten Worte, bevor er den Gemeinschaftsraum verließ.

Fly blickte ihm mit undurchdringlicher Miene hinter her und lief auf dem Kamin hin und her. "Tja, Blondie, jetzt liegt die Zukunft bei dir. Je nachdem, ob du es ermöglichst, dir den Kleinen zu schnappen." Sprach die Fledermaus mit sich selbst und stoppte abrupt, als ihr etwas einfiel. "Hätte ich ihm vielleicht sagen sollen, dass solch eine Blutbindung immer Früchte trägt?" Fly grinste hinterhältig. "Na, einer von beiden wird es dann ja merken." Sagte er noch, bevor er durch das offene Fenster zum Gryffindorturm flog.
 

Ich weiß, es ist wieder nicht so lang, abe rich versuch es im nächsten Chapy besser zu machen...

Hm... was meint Fly mit 'Früchte'??

Und was ist seine wahre gestalt???

Bin für Vermutungen gerne zu haben^^

Hinterlasst bitte ein Kommi *knuddel*

Verrat der Göttin

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Mit offenen Karten

So, noch im diesem Jahr, dass aller letzte Mal ein neues Chapy... Hier wird jetzt so einiges erklärt werden... und auch wieder nicht, doch jemand gibt jetzt seine wahre Gestaöt preis, worüber sich wohl einige freuen werden.

Vielen dank an alle Kommischreiber des letzten Kapitels. Ihr seid phantastisch^^ und nun viel Spass mit Chapy 15
 

15. Mit offenen Karten
 

Entsetzt riss Harry die Augen auf und starrte mit offenen Mund seinen Vater an, bevor er unsicher zu Draco sah, der genauso wenig begriff wie er selbst. "Das kann nicht sein! Wir-"

"Aber so ist es nun mal, Harry. Weswegen sind denn Lucius und ich hier?" unterbrach Tom seinen Jungen und musterte dann Dumbledore, der auf die kleine Gruppe zugeschritten kam.

"Harry, Mr. Malfoy. Endlich! Wo haben sie sich versteckt? Die ganze Schule ist im Aufruhr wegen ihres Verschwindens." Besorgt streichelte der Schulleiter über Harrys Wange, der angewidert das Gesicht verzog.

Draco erkannte die Abneigung des Gryffindors und zog diesen von Dumbledore weg in seine Arme, was die Aufmerksamkeit von Tom und Lucius auf sich zog. "Da scheint es wohl etwas neues zwischen euch zu geben, oder?" Harry verdrehte genervt die Augen, während Draco leicht errötete. "Ich glaube kaum, dass wir dies hier in der Öffentlichkeit besprechen sollten." Knurrte der Slytherin Tom an und schmollte.

"Wieso denn nicht? Ich glaube, das jeder der Anwesenden hier wissen will, was alles hier läuft." Erschall plötzlich eine nur zu gut bekannte Stimme. Eine Gestalt traut aus einem Gang hervor und betrachtete Harry mit zu Schlitzen verengten Augen. "Sicher interessiert es jeden, wer du wirklich bist." Zischte die Person, die an der Wand gelehnt stand.

Erschrocken wich Harry einen Schritt zurück, wodurch er nun genau vor Draco stand, der beschützend seine Arme um ihn legte. Dies zauberte ein kleines Lächeln auf Toms Gesicht, das aber sofort wieder verschwand. Mit gerunzelter Stirn schaute er zu der Person an der Wand, die sich von dieser abstieß und gemächlich auf sie zu schritt.

"Darf ich erfahren, wer sie sind?" fragte der Dunkle Lord unhöflich und sah wieder zu Harry, der sich weiter in die Umarmung von Draco kuschelte.

"Ich? Eigentlich ist es doch wichtiger wer sie sind. Doch beginne ich sehr gerne." Der junge Mann lächelte kalt und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Hier an der Schule kennt man mich unter den Namen Kai Adell. Doch für sie müsste der Name Kain mehr aussagen."

Toms Gesicht verdüsterte sich und er stellte sich schützend vor die Jungen.

"Aber, aber. Ich werde ihren Jungen doch nichts tun." Meinte Kai mit schiefen Kopf, während er seine Hand in die Robentasche gleiten ließ und dort etwas zwischen die Finger nahm.

Die Bewegung sah zufällig aus, doch Harry konnte sich denken, welcher Gegenstand in seiner Tasche war. Er schüttelte mit dem Kopf und sah zu Draco hoch, der ihn verwirrt ansah.

"Draco, in seiner Tasche. Er... Wir müssen unsere Väter warnen." Flüsterte der Gryffindor gehetzt und wollte zu seinem Vater rennen, doch der blonde Junge hielt ihn eisern fest. "Nein, Harry, die beiden kommen schon klar." hauchte Draco zurück und küsste den Schwarzhaarigen auf die Ohrmuschel. Harry beruhigte sich dadurch und gab seinen Widerstand auf. Doch die Sorge nagte weiter in seinem Inneren.

"Was wollen sie?" fragte plötzlich Lucius, der sich neben seinen Meister stellte. "Ich glaube kaum, dass es sie etwas angeht. Doch da heute so ein schöner Tag ist, bin ich ja mal nicht so. Ich will eure Vernichtung. Die Ausrottung sämtlicher Vampire, ob nun geboren oder gebissen. Ihr seid einfach fehlerhaft, deshalb müsst ihr sterben." Erklärte Kai sachlich, während er Harry anstierte, der sich immer unwohler fühlte. Doch seinen Blick von den schokobraunen Augen zu nehmen, konnte er auch nicht. Zu sehr riefen sie nach ihm, sie zogen ihn an und der Gryffindor zischelte auf, als er einen Schritt auf Kai zuging. Doch Draco war geistesgegenwärtig genug und presste den kleineren Körper an sich und murmelte den Jungen immer wieder Wörter in sein Ohr.

Währenddessen schaute Tom von Kai zu Harry und wieder zurück. "Was tun sie?"

Kai lächelte erheitert. "Ein Teil von ihm gehört immer noch mir und dieses Stückchen seiner Seele will zu mir zurück. Es kämpft um die Vorherrschaft."

"Harry!" schrieen auf einmal zwei Jungenstimmen, die eine Treppe hinunter stürzten und auf den Gryffindor zuliefen. "Harry!" riefen sie wieder und drängten sich an Dumbledore und den anderen Professoren vorbei, die bewegungslos dem Schauspiel folgten. Nach Luft schnappend stellte sich jeder der beiden auf eine Seite von Draco und Harry.

Halb in Trance wanderte der Kopf des Gryffindors erst von einem zum andern Jungen. "Neville, Seamus?" nuschelte dieser und sah dann wieder zu Kai, der sich genähert hatte und nun die zwei Störenfriede wütend anblickte. "Was wollt ihr hier?" "Das geht sie nicht an." Keifte Neville mit bedrohlicher Stimme und zog seinen Zauberstab, den er auf seinen Professor hielt. "Ganz genau." Pflichtete ihm Seamus bei, der ebenfalls seinen Stab aus der Robe holte. "Wir sind Harrys Freunde und niemand tut ihm oder seinem Partner etwas an." Grinste Neville kampfbereit.

"Partner?" fragend drückte Draco den Gryffindor an sich, der leicht zitterte. "Wir sind nicht so blöd, wie wir aussehen." Lachte Seamus und zwinkerte den Slytherin zu. "Wir beobachten unseren Kleinen genau und wir erkannten, dass Harry in einer Zwickmühle steckte. Hilfe hätten wir angeboten, doch wir wussten, dass er das alles alleine durchmachen musste." Erzählte Seamus und sah liebevoll auf Harry, dessen Zittern sich verstärkte.

"Woher habt ihr gewusst, dass Harry euch brauchte, nicht nur als Freunde, auch als Weggefährten?" verlangte Tom zu wissen, der weiterhin den Professor nicht aus den Augen ließ.

Neville sah kurz zur Decke, bevor er antwortete. "Jemand befahl uns, dass wir auf den Kleinen Acht geben sollten und wir als dessen Freunde nahmen diese Aufforderung nur zu gerne an."

"Wenn interessiert denn das?" mischte sich Kai ein, der seine Hand nach Harry ausstreckte. "Komm zu mir."

Überrumpelt drehten sich alle zu Harry um, der sich ruckartig aus Dracos Armen befreite und auf den Mischlingsvampir zuging. "Harry, nein!" schrie Tom und wollte seinen Sohn am Handgelenk packen, doch eine unsichtbare Barriere schleuderte ihn zurück.

Harry ging unbeirrt weiter.

"Bitte, kämpfe dagegen an. Tu es nicht für mich oder für deinen Vater. Tu es für dich!" sprach Draco normal und es war kein Flehen in der Stimme, ebenso kein Betteln. Vielleicht brachte das den Gryffindor dazu stehen zu bleiben und sich noch mal umzudrehen. Seine Augen verfärbten sich wieder blau mit silbernen Fäden und bohrten sich in die grauen Sturmböen des Blonden. Dieser lächelte nur traurig und fuhr ohne es selbst zu wissen mit seiner rechten Hand zum Unterleib, wo sich dann verweilte. Harry kräuselte seine Stirn, während er seinen Kopf zur Seite neigte. Er löste sich nicht von den grauen Augen, die in diesem Moment verlockender schienen, als jeder Juwel oder Diamant. Und plötzlich traf ihn die Erkenntnis. Er zog scharf die Luft ein und schüttelte sich, bevor er herumfuhr und mit unbändiger Wut eine unsichtbare Kraft auf den Professor losließ. Dieser, völlig überrascht, wurde an die Wand geschleudert und landete mit einem Stöhnen auf den Boden. Zornig trat Harry auf Kai zu, der sich erhob und den Gryffindor gelassen ansah. "So so, erwachen also deine inneren Kräfte. Nur leider zu spät. Ich bin dir haushoch überlegen. Du hast mich überrascht, doch ein zweites Mal schafft du das nicht." Redete Kai, der seine Kleidung richtete und dann mit seiner Hand wedelte.

Fassungslos musste Harry jetzt erfahren, dass sein Körper ihm nicht mehr gehorchte. Er versuchte einen Schritt rückwärts zu gehen, doch seine Beine reagierten nicht. Hilfesuchend sah er zu seinem Vater, der auf ihn zukam, mit Zauberstab in der Hand.

Kai lachte. "Eure Zauberstäbe nützen euch nichts." "Wirklich? Dann brauche ich ihn ja nicht." Grinste Tom zurück, der seinen Stab wegwarf und sich neben seinen Sohn stellte.

"Dad, was-" "Keine Sorge, Harry. Ich werde klar kommen." "Nein, du weißt nicht, welche Macht er zur Verfügung hat. Auch du kannst nicht gegen die Kräfte einer Göttin ausrichten." Wimmerte der Schwarzhaarige, während er seinen Vater flehend ansah. "Kräfte einer Göttin?"

"Ganz genau, Tom Vorlost Riddle."

Die gesamten Anwesenden quietschten panisch auf und entfernten sich von dem Schauspiel. "Wie ist das möglich? Hogwarts ist durch mehrere Zauber geschützt." Murmelte Dumbledore mehr zu sich selbst und fuhr sich durch seinen Bart. "Als ob mich ihre billigen Zauber aufhalten können. Wie oft war ich schon hier und habe beobachtet, doch nie hatte ich die passende Gelegenheit sie zu zerstören. Ich hasse sie, Dumbledore, besonders seit dem Vorfall vor 15 Jahren." Spie Voldemort regelrecht heraus und durchlöcherte den Schulleiter mit seinen Augen.

"Was war vor 15 Jahren?" Harrys Worte waren kaum zu vernehmen, doch durch die herrschende Stille hallten sie verzehrt von den Wänden. "Weißt du das nicht selber, Harry?" Toms Gesichtsausdruck verzehrte sich schmerzhaft und er ballte die Hände zu Fäusten. "Meine Eltern wurden getötet... durch dich." Der Gryffindor schnappte nach Luft. Die ganze Zeit hatte er diese Tatsache verdrängt, doch jetzt hämmerte sie doppelt so stark auf ihn ein. Er wankte, obwohl sein Körper immer noch unter dem Zauber von Kai stand, der sich ihm unauffällig näherte.

"Nein, mein Sohn. Ich war es nicht, der James umgebracht hat." Toms Augen strahlten plötzlich ein loderndes Feuer aus, das verlangend und gierig nach Dumbledores Leben trachtete. "Niemand anderes als Albus Dumbledore tötete damals deinen Vater und meinen Mann.

Die ganzen Zuschauer brachen wieder in Tumult aus und bestürmten den Schulleiter mit Fragen, der nur abwertend verneinte. "Lüge, alles Lüge." Schrie dieser hasserfüllt.

"Ist es nicht, denn du hast herausgefunden, wer James war. Mein Geliebter, der für mich arbeitete und dich ausspionierte. Doch warum du Lily umgebracht hast ist mir ein Rätsel."

"Vielleicht kann ich das beantworten, Tom." Erklang eine weitere Stimme.

In Harrys Augen bildeten sich Tränen und er spürte nicht, wie er im Unterbewusstsein den Bann auf sich brach. Mit einem glücklichen Lachen stürmte der Gryffindor auf den Mann mit langen schwarzen Haaren und himmelblauen Augen zu und viel diesem weinend in die Arme.

"Ich dachte du wärst tot." kam es gebrochen von dem Jungen, der seinen Tränen freien Lauf ließ.

"Ich doch nicht. Niemals könnte ich dich alleine lassen." "Aber wie... wie.." "Nachher Harry." Harry nickte und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen, bevor er sich von den Mann löste und zu seinen Freunden ging, die ihn kurz über den Kopf streichelten. Nach kurzer Zeit griff sich Draco den Jungen und schlang seine Arme wieder von hinten um ihn. Harry grinste ihn wissend an und erntete einen fragenden Blick von dem Slytherin.

"Endlich. Wir haben schon auf dich gewartet, Sirius." Tadelte Tom Sirius Black, der sich verlegen am Kopf kratzte und dann grinste. "Ich komme immer zu spät."

Lucius schnaubte darauf nur und musterte den Animagus, der seinen Blick ruhig erwiderte. "Was? Bin ich so hübsch." Das Malfoyoberhaupt zog eine Augenbraue hoch und schüttelte ansatzweise mit dem Kopf. "Wovon träumst du nachts?" "Oh, wenn du das wüsstest."

"Kommt ihr beiden mal zum Ende?" genervt sah Tom von einem zum andern, die nun verstummten. "Sirius, könntest du fortfahren?" "Gerne. Dumbledore tötete Lily, weil sie es nicht über Herz brachte ihren Auftrag zu erfüllen. Nämlich den Jungen umzubringen. Sie sträubte sich und wollte James helfen zu fliehen, doch Dumbledore kam dahinter und tötete sie mit dem Avada Kedavra, um es in Voldemorts Schuhe zu schieben. Nur leider war Harry gegen den Zauber immun, warum auch immer. Da kam Dumbledore die Idee, den Jungen nach seinen Vorstellungen zu erziehen."

"Verräter!" brüllte nun Dumbledore mit Zornesröte im Gesicht und lief mit dem Zauberstab in der Hand auf Sirius zu. Doch bevor dieser ihn erreichte, zerfiel der Schulleiter zu Staub.

Ängstlich blickten die Anwesenden auf die Überreste. "Der Kerl nervte mich schon zu lange." Schnaubte Kai Adell verachtend, als er seine erhobene Hand wieder sinken ließ. "Und ihr anderen verschwindet! Bevor ich das gleiche mit euch mache."

Alle außer Harry, Draco, Seamus, Neville, Tom, Lucius und Sirius liefen panisch davon und entfernten sich.

"Nun zu uns." Sprach Kai beiläufig und zeigte dann auf Harry. "Er gehört mir."

"Niemals." Presste jetzt Draco hervor, der sich schützend vor den Gryffindor stellte. "Wir sind jetzt durch Blut gebunden. Er trägt meine Gene in sich und ich die seinen. Du kannst ihn nicht zurückfordern." Klärte der Slytherin, doch Harry schob ihn zur Seite. "Nicht Draco, bevor dir etwas passiert. Du musste jetzt doppelt vorsichtig sein." Hauchte Harry mit heißen Atem in Dracos Ohr, der durch diesen angenehmen Ton in der Stimme erschauderte. "Wieso doppelt?" "Das erfährst du bald, Draco."

"Meinen Sohn bekommst du nicht mehr. Er ist für dich verloren." Sagte Tom gebieterisch und baute ein Schutzschild um die anwesenden Personen auf.

"Lächerlich. Damit willst du mich aufhalten? Niemand kann das." Kai fasste wieder in seine Robe und zog einen blutroten Stein hervor. Lachend rieb er diesen, wodurch er hell erleuchtete. "Wenn ich ihn nicht haben kann, dann soll er mit euch in der Hölle schmoren."

Das Licht des Steines wurde noch greller und ehe Harry nur einen Gedanken verschwenden konnte, hastete dieser zu seinem Vater und nahm einen Platz vor ihm ein. "Niemals wirst du meiner Familie ein Leid zufügen." Schrie der Schwarzhaarige überzeugt und hob beide Hände zur Decke. Kleine Blitze schossen aus seinen gestreckten Fingern, während seine Augen konzentriert geschlossen waren.

"Nein, so groß kann deine Macht noch nicht sein." Krächzte Kai und schleuderte Harry und dessen Freunden einen riesigen Feuerball entgegen, den der Gryffindor mit einen Schutzschild aus angestauter Elektrizität blocken konnte. Doch der Junge viel auf die Knie und keuchte erschöpft.

"Siehst du? Deine Kräfte mögen nun erwacht sein, doch du kannst sie noch nicht kontrollieren und verbrauchst dadurch zuviel Lebensenergie. Ich mochte dich, Harry. Hatte sehr viel Spaß mit dir. Deshalb schmerzt es so, dass nicht nur die Göttin mich verraten hat, sondern auch du. Dafür bekommst du deine gerechte Strafe."

Resignierend starrte Harry den Boden an. Wäre er von Anfang an an Dracos Seite geblieben, dann würde es diese Situation nicht geben. Seine besten Freunde, seine Familie, und der Junge den er liebte, würden wegen seiner Fehlentscheidung in den Tod gehen. Er seufzte gequält auf. Wieder einmal trug er die Schuld an einem vergangenen Menschenleben. Doch so einfach wollte er nicht aufgeben.

Mit zittrigen Beinen erhob sich Harry mühevoll und sah Kai ruhig an. "Du bist ein Monster. Wie kann eine Person wie du zwei Seelen in einer haben? Ich mochte dich. Ja, sogar sehr gerne, vielleicht liebte ich dich sogar für kurze Zeit. Doch das alles hier muss ein Ende haben. Auch wenn es meinen Tod bedeutet, so lass meine Familie gehen."

"Du sprichst weise... und doch hast du von gar nichts eine Ahnung. Jetzt stirb endlich!" Wieder erschien ein Feuerball zwischen den Händen von Kai. Harry beobachtete dies mit festen Blick und als sich die Kugel ihm näherte, unternahm er keinen Versuch zur Flucht. Auch die anderen sahen nur betäubt auf den Feuerball und bewegten sich kein Millimeter.

Harry spürte schon die höllische Hitze auf seiner Haut, doch kurz bevor sie ihn berührte, begann ein heftiger Sturm durch die Gänge zu fegen und löste so den Feuerball auf. Verwirrt sahen alles um sich, doch durch dieses Unwetter konnte man nichts erkennen. Erst nach Sekunden flaute der Wind ab.

"Wer wagt es?" knurrend suchte Kai die Umgebung ab, doch keine Person hatte sich eingemischt.

Nur Fly flog gelassen in der Luft und pfiff vor sich hin. "Mich hast du wohl vergessen? Ein großer Fehler mein lieber Kain." Die schwarzen Knopfaugen der Fledermaus wanderten zu Harry, der ihren Blick mit zuckender Augenbraue erwiderte.

"Du! Ich hätte dich schon lange vernichten sollen." Schimpfte Kai und erhob zu einem erneuten Angriff die Hand.

"Du weißt, dass du das nicht kannst, genauso wenig wie ich dich töten könnte." Erklärte Fly ruhig und landete auf Toms Schulter, der Fly mit offenen Mund anstarrte.

"Aber ich kann dich soweit schwächen, dass du dich nicht mehr bewegen kannst." Zischte der Professor wütend.

"Das könntest du, doch wird es dir nicht gelingen. Nun beginnt der Kampf. Und ich werde für meine Schuld büßen." Sprach Fly mit einem schiefen Grinsen. Dann wandte er sich an die anderen. "Stellt euch alle eng aneinander. Ich will nicht, dass einer verloren geht." Alle folgten der Aufforderung, zwar nicht alle begeistert, doch sie wussten, dass es wichtig war.

"Wir sehen uns bald wieder, Kain. Und das wird dein Untergang sein."

Und ehe Kai Adell etwas erwidern konnte, lösten sich alle in Luft auf und ließen ihn alleine auf Hogwarts zurück.

"Dafür wirst du leiden, Craven. Mit Leib und Seele."

****

Alle außer Fly japsten erschrocken auf, als sich ihre Umgebung verschwamm und nach kurzer Zeit wieder an Festigkeit zu nahm.

Verwundert sahen sich alle um und stellten fest, dass sie auf Malfoy Manor waren.

"Wie-" "Nun, mein lieber Tom, das ist meine Bescherung und dafür könntet ihr ein bisschen dankbar sein, ihr Tölpel." Keifte die Fledermaus beleidigt.

Alle lachten befreiend, bevor Lucius stirnrunzelnd Fly betrachtete. "Meinst du nicht, es ist an der Zeit und zu sagen wer du wirklich bist?"

Ein Schweigen legte sich über die Eingangshalle und jeder sah zu Fly, der ruhig auf Toms Schulter saß. Die Fledermaus flog dann auf Harry zu und sah diesen in die blausilbernen Augen. "Erschrecke dich nicht." Meinte er bittend und landete auf den Fußboden. Gebannt starrten alle zu ihm.

"Lucius hat recht. Nun ist es an der Zeit meine Gestalt preiszugeben."

Kaum hatte Fly zu Ende gesprochen, wuchs dessen Körper und die schwarze Haut wurde immer heller. Langsam wurde die Gestalt menschlicher, da man nun einen Kopf, Arme und Beine erkennen konnte. Nach Sekunden war es vorbei.

Harry schrak panisch zurück, als er die Person erkannte, die jetzt vor ihnen allen stand und charmant lächelte.

"Du... du bist... du-"

"Ja, Harry, der bin ich." Meinte der Mann nur und grinste verführerisch, wodurch sich seine Vampirzähne offenbarten. Keck fuhr sich der Vampir durch seine mittelbraunen Haare und zwinkerte mit den schwarzen Augen.

"Ich bin Robert Craven. Und der Vampir, der dich zu dem gemacht hat, was du jetzt bist."
 

So, was haltet ihr davon???? Wenn euch der Name bekannt vorkommt, dann kann das durch aus sein... er ist geklaut, aber voher sag ich nicht^^

Kommis sehr erwünscht!!!!

Aufklärung

Tja, schon das 16te Chapy... Ich bin ja so gut^^ Leider ist es nicht so lang, aber dafür wird das nächste umso länger^^

Danke an alle Kommischreiber und sorry, dass ich nciht mehr alle beantworte, aber durch den Urlaub und lernerei hatte ich die zeit nicht zu, aber ich werde mich bessern!!!!!!!!

Ich hoffe es gefällt euch!!!

lexx-chan
 

16. Aufklärung
 

Fassungslos starrte Harry den braunhaarigen Mann an, der nicht älter aussah wie 35 und schlug seine Hände vor dem Mund.

"Nein." hauchte er und begann zu zittern. Sein Körper bebte immer mehr und er registrierte nur am Rande, wie seine Beine nachgaben. Ihm wurde schwarz vor den Augen und wartete regelrecht auf den schmerzhaften Aufprall auf den Boden, doch alles was er spürte, waren zwei starke Arme, die ihn an eine Brust zogen und festhielten. "Vorsichtig." Flüsterte man ihm ins Ohr.

Dankbar drehte sich Harry in der Umarmung um und blickte in zwei sturmgraue Augen, die ihn erschrocken und sorgenvoll musterten. "Danke... Draco." Der Slytherin lächelte schief und stellte den Schwarzhaarigen wieder auf die eigenen Füsse und trat einen Schritt zurück.

"Entschuldige, wenn ich dich so aus der Fassung bringe, aber leider ist das unabdinglich." Meinte Robert Craven seufzend und ging auf die Tür zum Kaminzimmer zu. Als ihm keiner folgte drehte er sich stirnrunzelnd um. "Ich weiß ja nicht, wie ihr das sieht, aber ich möchte mich bei einem Whiskey unterhalten und außerdem will ich mich setzen. Aber wenn ihr nicht wollt..."

Grinsend ging Robert weiter und öffnete schwungvoll die Tür, während die anderen Anwesenden perplex auf ihren Plätzen standen.

"Ähm, er hat recht." Meldete sich Sirius zu Wort, der langsam dem gebissenen Vampir folgte. Zögerlich setzten sich auch die anderen in Bewegung, wobei Seamus und Neville etwas zurückblieben. Harry merkte dies sofort und wandte sich den beiden zu. "Was ist?"

"Harry, werden wir überhaupt gebraucht? Wir möchten euch nicht zur Last fallen." Murmelte Neville trübsinnig und fingerte nach der Hand von Seamus, der diese willig annahm und zustimmend nickte. "Was nützen wir euch?"

Bevor der Gryffindor irgendetwas darauf erwidern konnte, legte Tom seine Hände auf die Schultern von Neville und Seamus und lächelte sie verstehend an. "Ihr seid herzlich Willkommen, denn ihr habt meinen Sohn beschützt, ohne jegliche Gegenleistung zu fordern. Ihr gehört hierher, auch wenn ihr keine Vampire seid."

Die Gesichter der Jungen erhellten sich und schauten zu Harry, der sie glücklich anstrahlte. "Danke." Riefen beide überschwänglich und traten noch vor Tom, Harry, Draco und Lucius das Kaminzimmer, indem schon ein Robert Craven stilvoll in einem Sessel saß und langsam an einem Whiskey nippte.

"Wird auch mal Zeit." Sprach er trocken und machte eine einladende Geste, was bei Lucius ein Augenbrauenzucken hervorrief. Dies sah natürlich Robert und grinste schelmisch. "Was? Gefällt dir meine Anwesenheit nicht?" Lucius murrte nur und nahm schweigend den Platz neben Tom auf dem Sofa ein, dem Gegenüber ein weiterer Sessel stand. Auf dem hatte es sich Harry gemütlich gemacht, der nun Draco zu sich auf den Schoß zog. Der Slytherin grummelte etwas, kuschelte sich dann doch an den Schwarzhaarigen, der zufrieden über Dracos Rücken fuhr.

Seamus und Neville zogen es vor zu stehen, während Sirius im Zimmer auf und ab ging und nachzudenken schien.

"Verdammter Köter, setz dich. Du machst mich nervös." Giftete Lucius den Animagus an und warf ihn einen seiner Todesblicke entgegen, worauf der schwarzhaarige Mann nur müde lächelte. "Lass mich doch! Kann ja gehen." Schmollte Sirius gähnend, lehnte sich dann aber doch mit verschränkten Armen gegen die Seite des Kamins.

Harry kicherte und sah zu seinem Patenonkel, der ihm zuzwinkerte und zu Lucius leicht nickte. Der Gryffindor verstand und bewegte den Kopf ebenfalls. Dann guckte er zu Craven, der nun sein Glas leerte und sich räusperte.

"Es gibt einiges aufzuklären und zu erzählen. Zu gerne würde ich diese... lästige Sache auslassen, doch ich glaube ihr habt etwas dagegen." Begann Robert mit einem Blick durch die Runde und verharrte kurz bei Harry, der ihn interessiert, aber auch misstrauisch betrachtete.

"Zuerst sollte ich mich bei dir entschuldigen, dass ich dich zu dem gemacht habe, was du nun bist. Ein Vampir erkennt keinen Geborenen, solange er noch nicht erwacht ist. Somit habe ich meinen Fehler von damals wiederholt." Seufzte dieser und winkte mit seiner Hand, wodurch bei jedem, außer den Jungendlichen, ein Glas Whiskey in der Hand erschien.

"Wiederholt? Inwiefern?" fragte Tom, der sich vorlehnte und Robert intensiv beobachtete.

"Inwiefern? Nun sagen wir es ohne Umschweife. Kain oder Kai Adell wie ihr ihn nennt, wurde durch mich zu dem, was er nun ist. Ein Mischlingsvampir, der darauf aus ist, jede Art von Vampir, ob nun Geboren oder Gebissen zu vernichten. Warum, weiß ich auch nicht, doch so weit ich weiß, verabscheuten ihn damals die Geborenen für sein ,unreines' Blut. Sie ärgerten ihn, stießen ihn aus ihrer Gemeinschaft. Dadurch entwickelte sich ein Hass, deren Ausmaß wir uns nicht vorstellen können." Erzählte Robert und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Seine Mundwinkel verzogen sich leicht, bevor er zu Tom sah.

"Kai ist mein Sohn, genauso wie Harry. Ich könnte keinen der beiden vernichten, verletzen vielleicht, aber niemals töten."

"Nur Harry kann die Welt von Kain befreien." Sagte Draco mit gesenkten Kopf, während der Gryffindor mittlerweile seinen Nacken streichelte.

"Ja, doch wie und warum weiß ich nicht. Wir haben nur die Kain-Prophezeiung, doch auch sie sagt nichts Klares aus."

"Mal was ganz anderes. Wie konnte sich der Kerl überhaupt befreien?" kam es plötzlich aus Richtung Tür, in dessen Türrahmen Severus Snape stand und die Meute mit kalten Augen musterte.

"Ah Severus. Schön dich zu sehen. Was bringst du für Neuigkeiten?" begrüßte Tom seinen Tränkemeister, der nun auf sie zukam und sich neben den Dunklen Lord auf die Lehne setzte.

"Neuigkeiten? Nicht viel. Adell ist außer sich vor Zorn. Mich wundert es, dass er mich nicht entdeckt hat. Aber dazu war er wohl viel zu wütend. Er hat sich in sein Büro zurückgezogen. Ich denke mal, wir haben eine kleine Verschnaufpause." Schnorrte der Professor und fasste nach dem Glas von Tom, der es widerspruchslos losließ.

"Er ist entsetzt darüber, dass ich mich gegen ihn gestellt habe." Sagte Robert, der ein weiteres Glas leerte und dies dann verschwinden ließ.

"Kannte er deine Gestalt als Fly?" fragte Seamus halblaut und rutschte unruhig auf Nevilles Schoß hin und her.

"Natürlich Junge. Er spürte meinen Geist. Warum er mich allerdings nicht verarten hat, ist eine andere Sache."

"Er kann dich doch nicht töten, oder? Craven schüttelte den Kopf. "Nein, Harry, genauso wenig wie du. Ich habe euch erschaffen, somit sind wir miteinander gebunden. Auch wenn seine Macht groß ist, blockiert sein Vampirinstinkt solch eine Tat. Aber um auf die Frage unseres schwarzhaarigen Tölpels zurückzukommen." Craven grinste Severus spitzbübisch zu. "Der Spiegel zerbrach, weil der letzte Nachkomme des Zauberers starb. Dadurch wurde die Magie unterbrochen und Kain konnte sich mit Leichtigkeit befreien."

"Na toll und jetzt haben wir einen größenwahnsinnigen Mischlingsvampir am Hals, der uns Vampire in die Hölle schicken will. Ich bin begeistert." Höhnte Draco sarkastisch und spießte Robert mit seinen Sturmböen auf.

"Ich verstehe, dass du böse auf mich bist. Schließlich ist es meine Schuld. Deswegen lebe ich ja noch. Mit meinem Alter übertreffe ich jeden gebissenen Vampir. Normalerweise wählen wir irgendwann unseren Tod und verbrennen uns, doch ich lebte mit meiner Tat weiter, um sie irgendwann sühnen zu können. Und indirekt tat ich es... mit deinem Sohn, Tom. Ich habe meine Aufgabe, die ich mir vorgenommen hatte auf Harry geschoben, ohne es wirklich zu wollen. Ich entschuldige mich nicht noch mal, denn ich bin froh, dass es so gekommen ist."

Tom presste wütend die Lippen aufeinander und knurrte. Darauf lächelte Robert nur schwach.

"Wenn du meinen Tod wünscht, werde ich in dir erfüllen."

"Nein." Tom beruhigte sich wieder und seufzte. "Ich weiß, dass du meinen Sohn nicht mit Wissen gebissen hast. Es ist passiert und obwohl ich extrem zornig bin, kann ich dir nicht böse sein."

Die ehemalige Fledermaus nickte und verzog die Mundwinkel zu einem angedeuteten Lachen. "Das habe ich erhofft. Denn ich habe einen... nein, eigentlich zwei Gründe gefunden, für die es sich lohnt weiterzuleben."

Craven blickte zu Harry, der seinen Kopf auf Dracos Schulter gelegt hatte und nach dachte. Dann stand er auf, um zum Fenster zu gehen. Sofort krallte sich Sirius den freien Platz, was ihm ein Augenrollen von Lucius einbrachte.

"Was, Malfoy? Passt dir was nicht?" fragte der Animagus mit strahlenden Gesicht und zwinkerte den blonden Mann zu, der sich genervt an die Schläfe fasste. "Was soll mir nicht passen? Es ist alles bestens... bis auf deine Anwesenheit." "Oh, Verzeihung. Ich bin ja nicht zufällig hier."

"RUHE!" Mit rotem Gesicht beendete der Dunkle Lord die Diskussion und funkelte beide mit roten Augen an. Lucius und Sirius schwiegen, doch per Augenkontakt stritten sie sich weiter.

"Fly, entschuldige, Mr. Craven, eins verstehe ich nicht. Wieso hilft ihm die Göttin?" mischte sich Harry ein, der Draco näher an sich gezogen hatte.

"Nenne mich ruhig Robert.. oder Fly, wenn es dir lieber ist. Habe mich doch zu sehr an den Namen gewöhnt. Eine wirkliche Antwort auf deine Frage habe ich auch nicht. Auf jeden Fall war sie in Gefangenschaft eines bösen Zauberers. Noch nie war es jemanden gelungen die Göttin der Erde zu sehen, weder sie zu besitzen. Doch dieser schaffte dieses Werk und verbannte sie in einen Stein, den du ja gesehen hast, Harry. Dieser Stein stammt aus der tiefsten Hölle. Dagegen ist selbst die Göttin machtlos. Er sperrte sie darin ein, damit er sie mit niemanden teilen brauchte. Er wurde regelrecht besessen von ihr. Seine Kraft ließ mit den Jahren nach, doch der Stein war genauso stark wie eh und je.

Irgendwann traf Kain diesen sterbenden Zauberer in einem Wald, in dem dieser lebte. Kain tötete den Zauberer und fand den Stein. Er versprach der Göttin darin, sie zu befreien, wenn sie ihm einen Wunsch erfüllte. Grenzenlose Macht. Sie willigte ein. Doch auch Kain konnte sich dieser Anziehungskraft des Zaubersteines entziehen. Somit dient auch heute noch die Göttin Aradia gegen ihren Willen Kain. Sie haben einen Pakt geschlossen. Kain kann ihn brechen, doch die Göttin ist daran gebunden und befreit sich nicht selbst."

"Sie stirbt, Fly. Auch wenn sie eine Göttin ist. Ihre Seele stirbt. Nicht mehr lange." Flüsterte Harry tonlos, während sich eine kleine Träne aus seinen mittlerweile wieder grünen Augen löste.

"Du hast es also gemerkt." Robert drehte sich wieder zu den Anwesenden um und trat auf den Jungen zu. Er strich ihm sanft über den Kopf und wischte dann die Träne weg.

"Ja. Als ob es mein eigener Schmerz wäre." Ein wildes Funkeln materialisierte sich plötzlich in seinen Smaragden und schürte ein inneres Feuer, das bisher nur auf halber Flamme brannte.

"Ich werde, nein, ich muss sie befreien. Sollte sie sterben, stirbt auch dieser Planet. Schließlich ist sie die Göttin der Erde."

Robert lächelte stolz. "Ich werde dir dabei helfen."

"Na, aber nicht nur du. Auch auf mich kannst dich verlassen.. und wenn ich für sie sprechen darf, Neville und Seamus auch." Sirius sah zu den beiden Gryffindors die synchron nickten und dann Harry warm ansahen.

"Du warst unser einziger wahrer Freund. Wir werden nicht von deiner Seite weichen."

"Nun, dann darf ich der neueren Generation in nichts nachstehen." Meinte Tom ernst, wobei ein spöttisches Glitzern in seinen Augen zu erkennen war.

"... ich bin auch dabei."

"Aber Draco, du kannst-"

"Nein, Harry. Nachher." Unterbrach Robert den Schwarzhaarigen und schüttelte verschwörerisch den Kopf.

"Da kann ich mich jetzt nicht aus der Schlinge ziehen, oder?" seufzte Severus nachgebend und sah dann zu seinen Freund, der leise zischte.

"Ich kann doch nicht einfach meinen Sohn alleine kämpfen lassen."

"Aber, aber blonder Tölpel." Robert schüttelte seinen Finger hin und bedachte Lucius mit einem strengen Blick. "Wenn dein Meister geht, musst auch du auch gehen."

"Also da hat er recht." Stimmte Tom dem gebissenen Vampir zu und grinste diesen leicht an.

Wieder verdrehte Lucius seine Augen und sprach dann Sirius an, um von sich abzulenken.

"Vielleicht solltest du mal deinem Patenkind erklären, wieso du noch am Leben bist, Streuner."

"Das ist eine gute Idee, Malfoy. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Tja, Harry, weißt du, um ganz ehrlich zu sein... der Korridor hat mich wieder ausgespuckt." Redete Sirius fröhlich und fuhr sich durch die lange schwarze Mähne.

"Er hat was? Das ist nicht dein Ernst." Ungläubig starrte der Gryffindor seinen Patenonkel an und sah kurz zu Draco, der nur mit den Schultern zuckte.

"Ja ausgespuckt. Ich war selber überrascht, glaub mir. Anscheinend mochte der Korridor keine Vampire... Vielleicht konnte man die nicht in den Tode quälen mit Visionen... versteh es einer. Selbst das Ministerium weiß kaum etwas über diesen Vorhang. Jedenfalls entließ mich diesen abnorme Ding.

Ich weiß auch nicht mehr, wie ich aus dem Ministerium entfliehen konnte ohne entdeckt zu werden. Jedenfalls ging ich schwach und am Ende meiner Kräfte zurück zu Dumbledore. Doch bevor ich mich erkenntlich machte, lauschte ich noch ein Gespräch mit, worin es um deine Eltern ging. Du weißt ja jetzt den Inhalt." Beendete Sirius seine Erzählung und umarmte nun Harry, der Draco losließ und sich an den Animagus kuschelte.

"Zum Glück schmeckt ein Vampir nicht jedem."

"Ja, Slytherin sei Dank. Ohne dich wären auch die abgefahrensten Visionen öde, Harry."

Beide kicherten und lösten sich voneinander. Dann sahen sie zu Tom, der nun aufstand. "Jeder von uns braucht jetzt erst mal etwas Ruhe für sich. Geht schlafen, Kinder. Morgen wird ein anstrengender Tag.

Sofort herhoben sich Seamus und Neville und gähnten ausgedehnt.

"Dann los, eure Zimmer werdet ihr sicher nicht alleine finden." Knurrte Lucius arrogant und winkte auch Sirius zu sich, der Harry noch einen Stirnkuss gab und dann mit dem Hausherrn und den beiden Kindern verschwand.

"Robert, da ich sicher gehen kann, dass du die Nacht nicht schlafen wirst, wie wäre es mit einem Gespräch in meinen Zimmer?"

"Ich habe nichts dagegen, Tom." Erwiderte Robert, der sich noch zu Harry beugte und etwas ins Ohr hauchte. "Sage es ihm jetzt, Harry." Der gebissene Vampir zwinkerte anzüglich und verließ mit Tom den Kaminraum.

Nun waren Harry und Draco alleine.

"Wollen wir auch ins Bett?" fragte der Slytherin müde und erhob sich. "Ne, lass es uns auf dem Sofa bequem machen." Draco nickte zustimmend und zog den Gryffindor aus dem Sessel. Danach kuschelten sie beide mit ausgestreckten Körpern auf das Sofa, wobei Draco vor Harry lag, der langsam seine Hände zu Dracos Bauch wandern ließ.

"Draco?" sprach der Schwarzhaarige seinen Partner an und küsste diesen am Nacken.

"Hn?"

"Es gibt da etwas, was du wissen solltest." Beichtete Harry leise und verteilte weiter sanfte Liebkosungen an der Halsregion.

"Und das wäre??? Dass du zehn Kinder hast, in Wirklichkeit aussiehst wie 80 und du eigentlich vom Geschlecht her eine Frau bist?"

"Und wenn es so wäre?" Ein verunglücktes Lächeln huschte über Harrys Gesicht, der froh war, dass Draco mit dem Rücken zu ihm lag. Sanft und beruhigend streichelten seine Hände über die Brust und den Bauch des blonden Jungen, vorausdeutend, was gleich kommen mag.

"Ist es aber nicht." Gähnte Draco und stöhnte ungeduldig. "Nun sag schon, damit wir ins Bett kommen."

Kurz zögerte der Schwarzhaarige und krümelte den letzten Rest seinen Gryffindormutes zusammen.

"Draco, du bist schwanger."
 

*räusper* Fehler dürft ihr behalten^^

So, meine Kinderchen, eine Frage: ich wollte noch ein adultpitel schreiben... weiß aber nicht welches Pairing... ob nun nochmal Harry/Draco oder Ton/Fly oder Lucius/Sirius... ihr dürft wählen^^

Kommis nicht vergessen^^

WERBUNG: NEUE FF VON MIR: HARRY POTTER - SEELENBEFREIUNG

Vielleicht interessiert sie euch... Pairing: Harry/Remus/Sirius.. ungewöhnlich, aber ich wollte es mal machen^^

Ruhe vor dem Sturm

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kurz anhaltendes Glück

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Kampf

DANKE AN ALLE KOMMISCHREIBER DES LETZTEN CHAPYS!!!!!

Hab dich lieb, Mitani^^
 

19. Kampf
 

"Tod? Mich wirst du nie besiegen können!", erwiderte Kai selbstsicher und lachte hämisch. "Meine Kräfte übersteigen deine bei weitem, mein Süßer. Willst du es dir nicht doch noch einmal überlegen? Wir beide könnten die Welt beherrschen!"

Harry schnaubte.

"Niemals! Da sterbe ich eher."

"Wenn das dein Wunsch ist..." Kleine Flammen umschweiften den braunhaarigen Mischlingsvampir und ließen das Zimmer in einem dämonischen Rot erleuchten. Kai grinste überlegen und klatschte spielerisch in die Hände.

"Deine kleinen Blitze werden mir kein einziges Haar krümmen, Harry."

"Bist du dir vollkommen sicher?" Die Aura des Gryffindors verdüsterte sich noch mehr. Die Blitzkugel in seiner Hand vergrößerte sich um das Doppelte und schien mit dem Feuer um die Wette zu strahlen.

Gebannt starrten alle fasziniert auf das Geschehen, dass sich vor ihnen abspielte. Kurz war der blonde Junge, der immer noch bewusstlos in einem Scherbenhaufen lag, vergessen. Zu sehr lenkte sie der Machtkampf zwischen den beiden einzigen Mischlingsvampiren ab.
 

Blaue Augen bohrten sich in Schokoladenbraune und umgekehrt. Keiner der beiden wollte den Blickkontakt abbrechen. Dann bewegte sich Kai auf Harry zu, während die Flammen um ihn herum an Intensität zunahmen.

"Du hast meinen Respekt. Ehrlich. Doch siehst du es nicht ein, dass du gegen mich keine Chance hast? Jahre... Jahrhunderte habe ich in meinem Gefängnis auf diesen Augenblick gewartet. Meine Sehnsucht brachte mich beinahe um den Verstand. Ich wollte frei sein... und jetzt bin ich es und du wirst mir dies nicht nehmen.", erklärte der Braunhaarige trocken und steckte seine Hand in die Tasche, um nach etwas zu greifen.

Unwillkürlich machte Harry einen Schritt rückwärts. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und kurz schoss die Unsicherheit durch seinen Körper.

"Nein, sie wird dir nicht helfen!", flüsterte der Schwarzhaarige erschrocken und knurrte leise.

"Ihr bleibt keine andere Wahl, mein Lieber. Sie hat einen Schwur geleistet und noch einmal wird sie ihn nicht brechen!", sagte Kai und zog den blutroten Stein hervor. Fast zärtlich nahm er ihn zwischen seine Hände und streichelte ihn, wodurch der Zauberstein noch stärker pulsierte.

"Du wirst sie dadurch vernichten! Sie leidet doch so schrecklich!", rief Harry mit Zornestränen in den Augen und schaute sein Gegenüber flehendlich an. Doch Kai kicherte nur.
 

"Solange sie durchhält, bis ich hier mit dir und deiner Familie fertig bin... Was dann mit ihr passiert, ist mir egal."

"Wie selbstsüchtig und egoistisch kann ein Mensch sein?!"

"Oh, Harry. Sehr sogar. Und du bist nicht besser. Jeder Mensch denkt letztendlich nur an sich. Schau dir doch die Welt da draußen an. Es schert der Bevölkerung einen Dreck, was mit ihr geschieht. Also, warum sollte ich mir darüber Gedanken machen?"

"Du bist ein Arschloch.", hauchte der Gryffindor und ließ seinen Kopf hängen.

"Danke für das Kompliment. Doch genug geredet. Es wird Zeit, dass ich dich vernichte. Ich kann deinen Anblick nicht mehr ertragen. Du, der mich einfach fallen gelassen hat!"

Kleine Feuerbälle lösten sich von Kai und schossen auf Harry zu, der instinktiv seine Hände hob, um die Hitze abzublocken. Heftig wurde der Schwarzhaarige gegen die Wand geschleudert, kam aber auf den Füssen wieder auf.
 

Mit schmerzverzerrten Gesicht blickte er auf seine Finger hinab, die durch das Feuer rot anschwollen. Er pustete kurz und musterte dann Kai, der sich gerade überheblich eine Strähne seines langen Haares zurückstrich.

"Das war nur der Anfang, mein Kleiner."

"Verdammt, nenne mich nicht Kleiner." Wütend erschuf er wieder Blitze zwischen seinen Händen, die sich ausbreiteten und seinen Körper umhüllten. Gefährlich glitzerten Harrys blaue Augen.

Die Elektrizität war beinahe greifbar im Zimmer zu spüren und die restlichen Anwesenden entfernten sich ein Stück von den Kämpfenden. Sanft nahm Lucius seinen Sohn auf den Arm, der leise und gequält aufstöhnte. Kleine Glassplitter hingen in seinen blonden Haaren, sein Gesicht und die Hände waren zerkratzt und bluteten leicht. Seine Kleidung war teilweise zerrissen und ließen blasse, porenreine Haut hervorschimmern.
 

"Draco?" Vorsichtig strich das Malfoyoberhaupt über die Wange seines Jungen, der zögerlich die Augen aufschlug und verwirrt seinen Vater ansah.

"Scheiße, ich fühle mich, als ob ich Bekanntschaft mit einer Scheibe gemacht hätte... Moment, das habe ich sogar. Was für ein Glück."

Lucius lächelte.

"Wenigstens hast du deinen Sarkasmus nicht eingebüßt."

"Den? Der wäre der letzte, was ich aufgeben würde." Langsam erhob sich der Slytherin, der von Lucius gestützt wurde. Seine Augen suchten nach Harry, der immer noch Kai gegenüberstand.

"Harry.", hauchte der blonde Junge sorgenvoll und ging einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu, wurde aber sogleich von seinem Vater zurückgezogen.

"Was hast du vor?"

"Vater, ich muss ihm helfen!", wisperte Draco und versuchte sich von Lucius Armen zu befreien.

"Nein! Du kannst nichts tun. Die Kräfte der beiden übersteigen unsere bei weitem. Selbst ich

kann mich nicht mit ihnen messen.", sprach Robert und schüttelte hoffnungslos den Kopf. "Was habe ich nur getan? Ich schuf zwei Wesen, die, wenn sie wollen, die gesamte Erde zerstören könnten. Aber sie sind meine Kinder. Ich möchte keinen der beiden verlieren." Sofort wurde Fly von Tom an dessen Brust gezogen.
 

"Robert, es ist nun mal passiert. Mach dir keine Vorwürfe. Vielleicht... vielleicht findet Harry

einen Weg." Tom lächelte nachsichtig und drückte dem gebissenen Vampir einen Kuss auf die Stirn.

"Deine Zuversicht möchte ich haben.", seufzte Robert und beobachtete wieder seine beiden Kinder.

"Ach, klar, wir reden hier immerhin von Harry.", mischte sich Sirius ein, der an der Wand gelehnt stand. Severus runzelte die Stirn. "Das sagt schon alles, oder was?"

"Aber sicher, Fledermaus."

"Typisch, ein kleiner, naiver, treudoofer Köter."

"Würdet ihr mal still sein? Jetzt ist nicht der Augenblick, sich zu streiten.", zischte Lucius und schob den verletzten Jungen zum Bett, worauf Draco Platz nahm.

"Wir können nur abwarten und hoffen."

Alle nickten zustimmend und musterten weiter die Mischlingsvampire, die in ihre eigenen Welt zu leben schienen.
 

Eine Kugel aus Blitzen löste sich aus Harrys Händen und stürmte auf Kai zu, der nur lässig die Hand hob und somit den Ball einfach abprallen ließ.

"Wie süß. War das alles?"

"Nein.", quetschte Harry hervor und marschierte unbeirrt auf Kai zu, der ruhig auf seinen Platz verweilte.

Jetzt trennten sie nur noch Millimeter. Jedes Detail des Gesichtes vom anderen war genau zu erkennen. Ihre Auren rieben sich aneinander, stießen sich ab und zogen sich aber gleichzeitig an. Es war ein prickelndes Gefühl. Eine Emotion von Erwartung, der sich Harry gerne ergeben hätte, doch schon stürmte ein Bild von Draco in seinen Kopf und ließ ihn wieder halbwegs klar denken.

"Du spürst es also immer noch, oder? Diese Anziehungskraft zwischen uns. Die Erregung, wenn wir so nahe beieinander sind. Wieso lässt du es nicht zu?", fragte Kai sinnlich und hob seine Hand, um über Harrys Lippen zu streicheln.

Der Körper des Gryffindors zitterte. Seine Augen schlossen sich wie von selbst und konzentrierten sich auf diese zärtlichen Finger, die ihm Gänsehaut verursachten. Er stöhnte auf, als er sich an ihr erstes Mal auf den Schreibtisch erinnern musste, an die Berührungen und Liebkosungen, die verstanden hatten, seinen Körper schier in den Wahnsinn zu treiben.

Leicht beugte sich Harry vor und spürte schon den Atem seines Gegenübers auf seiner Haut, als jemand laut seinen Namen rief.
 

Fassungslos öffnete der Schwarzhaarige wieder seine Augen und huschte mit ihnen zum Bett, worauf Draco mit den Knien saß und ihm verletzt und traurig anschaute.

"Harry." Diesmal war es nur ein leises Hauchen, doch der Gryffindor verstand und stolperte sofort ein paar Schritte zurück.

"Du... du.. wie kannst du es wagen?", kreischte Harry aufgebracht und schollt sich in Gedanken selber als Narren. "Beinahe... beinahe hätte ich dich...."

"Verdammtes Balg. Für deine Einmischung sollst du sterben." Kai richtete seine Aufmerksamkeit auf Draco, der immer noch in gleicher Position auf dem Bett verharrte und die Bettdecke nun anstarrte. Kai hob seine Hand mit dem Stein und zeigte mit dieser auf den Slytherin.

"NEIN!!!!!" Entsetzt stellte sich Harry zwischen Kai und dem Bett und verkreuzte seine Arme vor dem Gesicht, um die Druckwelle abzuwehren. Standhaft versuchte er an Ort und Stelle stehen zu bleiben.

Er durfte der Welle nicht nachgeben. Sonst würde Draco sterben. SEIN Draco... und das Kind. "Das Kind!", stotterte der Gryffindor plötzlich und nahm die Arme aus seinem Blickfeld. Mit undurchschaubarer Miene und festen Willen musterte Harry Kai, der widerwillig sein Opfer aufgeben musste.
 

"Du! Beinahe hätte ich dich gehabt. Doch dieses Balg eines geborenen Vampirs musste alles zerstören. Geh aus dem Weg!"

"Nein, er gehört mir und ich liebe ihn! Bevor du ihn tötest, musst du mich als erstes umbringen."

Kai lachte daraufhin schallend.

"Wir sind hier nicht in einem Liebesroman. Liebe, was ist das schon? Es gibt solch ein Gefühl nicht."

"Und ob. Auch du wurdest geliebt.... und für kurze Zeit tat ich es auch."

"Sei still! Du weißt doch gar nicht, worüber du redest. Niemand liebte mich. Seit jenem Tag, wo ich zu dem wurde, was ich jetzt bin. Ein Mischling, ein Monster, das von den geborenen, wie von den gebissenen Vampiren verstoßen wurde. Oder schlimmer, ignoriert wurde."

"Kai, das ist nicht wahr."

Der Braunhaarige schüttelte sachte den Kopf, dann lächelte er leicht, ohne Hass und Wut.

"Du weißt gar nicht, wie mein Leben aussah, Harry. Musstest nicht das durchmachen, was ich erlebt habe. Ich hasse sie, jeden Vampir, ob geboren oder gebissen. Letztendlich ist das irrelevant. Sie sahen in mir eine Krankheit, etwas Unnatürliches, das es gar nicht geben dürfte."

"Und das ist meine Schuld.", warf Robert ein, der sich von Tom löste und auf seinen ,Sohn' zuging.

"Niemals hätte ich Hand an dich legen dürfen. Aber ich liebte dich, deine Melancholie, deine Traurigkeit, die deine Augen einfach nur unwiderstehlich machten."

Fly hatte Kai fast erreicht, als dessen Augen einen wilden Ton annahmen.

"Wie recht du hast. Dafür solltest du sterben. Aber da ich dazu nicht fähig bin, werde ich dich quälen, solange bist du den Verstand verlierst!"

Wieder löste sich eine Druckwelle von Kais Körper und flog in hoher Geschwindigkeit auf Robert zu, der nur weiter geknickt vor seinem Kind stand.

"BITTE NICHT! KAI!!!!" Harry weinte. Er schluchzte und musste mit aufgerissenen Augen miterleben, wie die Kraft des Mischlingsvampirs Robert erfasste und diesen umschloss. Der Gebissene schrie vor Schmerz auf , behielt dennoch seinen Blick auf Kai.
 

"Du wirst geliebt!", nuschelte Robert, der keinen Sinn darin sah, sich zu wehren.

"Lüge. Alles Lüge!", erwiderte Kai ungerührt und beobachtete mit Genugtuung, wie sein Schöpfer vor Schmerzen zusammenbrach.

Sofort wollte sich Tom auf Kai stürzen, doch dieser hob wieder seine Wand und baute eine unsichtbare Barriere um sich herum auf.

"Du Wurm. Soll ich dich jetzt schon töten? Erst sollst du zugucken, wie ich deinen Sohn vernichte."

Wütend schlug der Dunkle Lord gegen diese Mauer, erhielt dafür aber nur ein belustigtes Lachen von Kai.

"Erbärmlich. Aber kommen wir nun wieder zu dir, Harry."

Der Angesprochene reagierte nicht. Er weinte nur lautlos vor sich hin und verschloss sich in seiner inneren Welt.

"Aber, aber, Harry. Du gibst doch so leicht nicht auf? Das wäre doch langweilig. Oder nicht? Aber wenn du nicht anders willst. Was beschwere ich mich?"

Unendlich langsam ging Kai auf den Gryffindor zu, der plötzlich (in) auf die Knie sank und sein Gesicht in seinen Händen bettete.

"Hast du gemerkt, dass ich dir überlegen bin?"

Die Worten sickerten nur zögerlich in seinen Geist. Doch dann schüttelte sich der Schwarzhaarige und sah nun wieder mit smaragdgrünen Augen zu Kai auf.

"Nein, das nicht."

"So?"

"Du tut mir einfach leid. Ich verstehe dich irgendwie. Auch ich wurde vor nicht all zu langer Zeit nicht geliebt. Deswegen kann ich nicht mehr gegen dich kämpfen. Ich sehe keinen Grund dazu."

"Schweig, du kleiner Bastard! Dein letztes Stündlein hat geschlagen." Nach diesen Worten materialisierte sich ein Schwert in Kais Hand, das doppelt so lang war wie sein Arm und feuerrot glänzte. Mit beiden Hände führte er das Schwert über seinen Kopf, um ordentlich Schwung zu bekommen, um Harry damit zu spalten.
 

Dieser saß einfach nur auf dem Boden und dachte an seine Familie und Freunde. Er würde sie jetzt verlassen, doch er wusste, er würde sie wiedersehen. Und das stimmte ihn glücklich.

Er schloss erwartend die Augen.

Unbeweglich hatte sich Draco alles angehört. Panik stieg in dem Jungen hoch, als er erkannte, dass er jeden Augenblick seinen Partner und den Vater seines Kindes verlieren würde. Aber das durfte nicht geschehen. Er musste etwas tun, aber was? Er war doch so hilflos und schwach.

Aber er war ein Malfoy und Slytherin. Er war doch listig und hinterhältig. Irgendetwas musste er sich einfallen lassen.

Ungeachtet der Schmerzen und Glassplitter, die noch teilweise in seiner Haut steckten, sprang Draco vom Bett auf.

"NEIN, HARRY!!! DAS LASSE ICH NICHT ZU! ICH LIEBE DICH DOCH!" (Ich dich auch!!!)

Er musste mit ansehen, wie sich das Schwert langsam senkte und sich auf seinen Gryffindor zu bewegte.

Er würde zu spät kommen. Harry würde gespalten werden, sein Blut sich auf den Boden ausbreiten und alles rot färben. Er würde ihn verlieren.

"Dabei weiß ich erst seit kurzem, dass ich so etwas für dich empfinde. Wenn du stirbst, sterbe ich auch."
 

Plötzlich hielt die Zeit um ihn herum an. Er registrierte es zuerst gar nicht, erst als ein weißer, gleißende Gestalt im Zimmer erschien.

"Was?" Verwirrt drehte sich Draco um die eigene Achse, musterte seinen Vater, der halb auf ihn zurannte, dann Sirius und Severus, die nur mit aufgerissenen Augen alles beobachteten, dann die beiden Gryffindor, die sich im Arm hielten und weinten. Tom saß neben Robert, der auf dem Boden lag. Dann schweiften seine Sturmböen zu Harry, der immer noch den Kopf gesenkt hielt und zu dem Schwert, dass nur Millimeter über seinen Kopf zum Stehen gekommen war.

Alles wurde mitten in der Bewegung angehalten.

"Ich habe meine Kraft genutzt, um die Zeit zu stoppen. Leider für nur wenige Minuten, also höre mir zu, junger Malfoy."

Draco drehte sich zu der Gestalt um, die er nun erkannte.

"Du? Wieso? Du hintergehst schon wieder deinen Herren."
 

"Ja, aber ich kann das Leid nicht mehr mit ansehen. Trotz seiner bösen Seite, liebe ich diesen Mann, denn ich weiß, dass er auch sanft und zärtlich sein kann."

"Echt? Davon habe ich noch nichts gemerkt."

Die Göttin lächelte matt.

"Es ist tief verborgen. Eingesperrt durch die Bitterkeit und Trauer. Er will geliebt werden. Nichts anderes. Zu viel Schmerz hat man ihm als Kind angetan. Man spottete über ihn, über sein unreines Blut. Er hat es nie verkraftet. Ich möchte ihn retten, doch ich habe nicht die Macht dazu. Aber du könntest es vollbringen.

Rette Harry und Kai. Ich flehe dich an."

"Aber wie?"

"Du wirst einen Weg finden. Ich vertraue dir. Und nun strecke deine Hände aus."

Draco tat wie ihm geheißen und spürte ihm nächsten Moment ein Gewicht in seinen Händen.

Erstaunt starrte er auf das sehr lange, ganz weiße Schwert hinab und nahm es dann zögerlich in eine Hand. Es lag leicht in seiner Handfläche, doch Draco verstand nicht, was er damit tun sollte.

"Ein Schwert? Wozu?"

"Benutze es einfach."

Der Slytherin nickte nur und ging langsam auf Harry und Kai zu, dann wandte er sich noch mal der Göttin zu.

Sie war einfach nur wunderschön. Tiefblaue Augen, die Lieblichkeit und Unendlichkeit ausstrahlten, feuerrotes Haar, das sanft ihren Körper umschmiegte, das rote Kleid, das die Farbe ihrer Haare unterstrich.

"Danke."
 

"Nein, junger Malfoy. Ich muss mich bedanken."

Draco schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Harry und dem Schwert. Langsam hob er sein eigenes, als die Zeit plötzlich wieder normal weiterlief.

Laut krachend schlugen die Schwerter aufeinander. Mit größter Kraftanstrengung drückte der Slytherin sein Gegenüber nach hinten und stellte sich wagemutig vor Harry.

"Wie hast du das gemacht?", verlangte Kai zu wissen, der unruhig auf Draco und dann auf dessen Schwert hinabsah.

"Geht dich nichts an.", knurrte Draco und ließ dann sein Schwert fallen. Danach beugte er sich zu Harry runter, der ihn nur fragend und merkwürdig anstierte.

"Wie kannst du es wagen, Mr. Harry James Potter? Willst du mich und das Kind alleine lassen?"

Der Schwarzhaarige schüttelte mit dem Kopf.

"Nein, Draco. Du hast recht. Ich liebe dich doch."

"Und ich-"

Und da kam Draco eine Idee, ein Einfall, wie er Kai aufhalten konnte, ohne dass jemand zu schaden kam, ohne dass jemand leiden musste.
 

KOmmis erwünscht....^^ Wie immer halt.....

Du bist du

DANKE AN ALLE KOMMISCHREIBER!! ICH LIEBE EUCH!!!^^"

AUCH DANKE AN MEINEN PUMA FÜRS BETAN!!!
 

Es wird das letzte Chapy zu TdV sein... aber es kommt noch ein Epilog... worauf ich mich schon freue^^"
 

ANMERKUNG: ES GIBT AUCH NEUE CHAPYS ZU SEELENERLÖSUNG UND VERKAUFT(MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSFF^^")SCHAUT DOCH MAL REIN!!!!
 

So, viel Spass....
 

20. Du bist du
 

Draco lächelte leicht.

Wieso war er noch nicht früher darauf gekommen?

"Wieso glaubst du, dass dich niemand liebt und liebte?", fragte der Slytherin mit festem und entschlossenem Blick, der auf Kai gerichtet war.

Kain schnaubte. "Hast du mir nicht zugehört?"

"Und ob. Und ich denke, du machst es dir zu einfach."

"Findest du, ja?"

"Ja, Adell. Finde ich. Du schmeißt alle Vampire und Zauberer in einen Topf. Doch dass es Ausnahmen gibt, das siehst du nicht."
 

Selbstsicher stand der blonde Junge auf und zog Harry mit sich auf die Beine. Dieser schaute verwirrt zwischen Draco und Kain hin und her.

"Adell, siehst du es nicht? Harry-" Der Malfoyspross drückte zärtlich die Hand seines Liebsten, "ist genauso wie du. Ein Mischlingsvampir."

"Das tut nichts zur Sache.", erwiderte Kai und hob das Schwert in seiner Hand wieder an.

"Doch, er ist(,) wie du, ein nicht vorgesehenes Werk der Natur. Ein gebissener und geborener Vampir zugleich. Eine Abstrusität, die es eigentlich nicht geben sollte."

Kai lachte laut auf.

"Ganz genau, mein lieber Draco. Uns dürfte es nicht geben. Aber wir tun es trotzdem. Und das konnten die Vampire damals nicht ertragen. Deshalb verstießen sie mich."

Die Stimme des Mischlingsvampirs wurde bitter und ein wenig Traurigkeit schwang in ihr mit.

"Deshalb nahmen sie mir alles, was ich zu lieben glaubte. Und deshalb werden die Vampire vernichtet."
 

Draco schüttelte den Kopf.

"Ich gebe ja zu, dass das nicht richtig war, was man dir antat. Sie waren ignorant und intolerant. Aber das ist heute anders! Sieh dir Harry und mich an. Was kannst du erkennen?"

Mit zu Schlitzen verengten Augen musterte Kai das Paar, das mit ineinander geschlungenen Händen vor ihm stand und ihn offen betrachtete. Seine schokoladenbraunen Augen wanderten zu Harry, der sich mit geneigtem Kopf halb auf Draco stützte. Dessen grüne Smaragde huschten kurz zum blonden Slytherin, in ihnen schwang viel Liebe und Zuneigung mit und dies verpasste Kai einen kleinen Stich.

"Du hast ihn mir weggenommen. Ihr seid alle gleich. Du hast mir das genommen, was ich liebte und... immer noch liebe."

Harry zuckte heftig zusammen und drückte die Hand des Blonden fester. Doch Draco ließ sich nicht beirren.

"Ja, du hast Recht. Aber du hast ihn mir auch weggenommen. Doch darum geht es nicht, Adell. Sieh genauer hin! Er ist ein Mischlingsvampir und ich ein Geborener. Wir stehen hier gemeinsam, als eine Einheit. Wir lieben uns und es ist mir egal, was er ist. Ich bin mit ihm zusammen, kriege ein Kind von ihm. Ein Kind, dass durch Liebe entstanden ist."

"HÖR AUF!" Kais Schrei ließ jeden Anwesenden erschrocken zusammenzucken.
 

Mit wutverzerrten Gesicht überwand der Braunhaarige den geringen Abstand zwischen dem Paar und sich. Das Schwert immer noch in seinen Händen.

"Hör auf. Halt deinen Mund, du Schlange! Alles Lüge, irgendwann wirst du ihn verlassen, verstoßen. Das werde ich nicht zulassen!"

Kai hob sein Schwert hoch über den Kopf, um zuzuschlagen. Sofort wollte Harry zurückweichen und den Blonden mit sich ziehen, doch dieser blieb eisern stehen.

"Niemals! Ich liebe ihn, egal was kommen mag."

"Natürlich! Das sagst du jetzt. Aber irgendwann wird dieses Gefühl abschwächen und irgendwann ganz verschwinden.", höhnte Kai und schwang sein Schwert.
 

"Draco!", schrie Harry und stellte sich schützend vor den Slytherin. Doch der Malfoyerbe schob ihn beiseite und wartete auf das, was auf sie zukommen würde. Er drehte sein Gesicht zum Gryffindor und lächelte diesen liebevoll an.

"Ich liebe dich, Harry.", flüsterte er und umarmte den Schwarzhaarigen. Dieser strahlte kurz zurück und streichelte dem Blonden über den Kopf.

"Ich liebe dich auch."

Sie schlossen die Augen und erwarteten die Klinge der Waffe.

Doch sie kam nicht.

Denn plötzlich spürten sie eine innere Kraft und Stärke, die sich nach außen stülpte, sie umschloss und beschützte.
 

Überrascht öffneten sie ihre Augen wieder und wurden sofort geblendet von strahlenden, reinen, weißen Licht.

Kai taumelte ein paar Schritte zurück und hielt sich seine Hand vor die braunen Tümpel, um das grelle Licht fernzuhalten.

"Nein! Was soll das? Hört auf! HÖRT AUF!"

Panisch ließ Kain sein Schwert fallen und stolperte weiter nach hinten. Doch das Licht folgte ihm und drang letztendlich in ihn ein.

Dem braunhaarigen Mann wurde schwindelig und dann schwarz vor den Augen. Kraftlos fiel er auf den Boden, während sein Geist von einem schwarzen, tristen Nichts umschlungen wurde.

Das Licht schwächte ab und umhüllte den fast leblosen Körper des Mischlingsvampirs.
 

"Draco, was war das?" Fassungslos starrte Harry auf den liegenden Kai hinab und schauderte.

"Ich weiß es nicht, Harry. Doch es hat uns beschützt und gerettet.", schlussfolgerte der blonde Slytherin und drehte sich zu den anderen um. Sofort kamen Neville und Seamus auf sie zugestürmt und umschlangen dann den Gryffindor. Sie hüpften auf und ab und kicherten euphorisch.

"Ihr habt es geschafft. Ihr habt es geschafft!", kreischten sie und schnürten Harry fast den Atem ab. Er schnappte nach Luft und sah Hilfe suchend zu Draco, doch der lag gerade in den Armen seines Vaters, der sehr erleichtert aussah.

"He, Jungs! Lasst Harry doch mal Luft holen.", ertönte Tom Riddles Stimme, der den Schwarzhaarigen von den beiden befreite und in eine Umarmung zog. Sofort kuschelte sich der junge Mischlingsvampir an seine starke Brust und seufzte wohlig auf.

"Ich dachte, ich würde dich verlieren.", kam es heiser von seinem Vater.

"Ach quatsch. Ich bin wie Unkraut. Mich wird man so schnell nicht los.", antworte Harry grinsend und keck.
 

"Ja, das durfte ich ja auch am eigenen Leibe erfahren. Aber eines sage ich dir: Komme ja nicht noch einmal auf die Idee, dich opfern zu wollen! Ich werde dich eigenhändig umbringen, sollte das noch einmal vorkommen. Haben wir uns verstanden?"

Der Schwarzhaarige löste sich.

"Ok. Versprochen."

Dann schaute er zu Robert, der unsicher an der Wand stand und noch blasser wirkte, als er sowieso war. Harry ging auf ihn zu und strich ihm über die Wange.

"Hey, du stehst ja wieder.", strahlte der Gryffindor ihn an und musterte ihn kritisch.

"Wie man es nimmt.", stöhnte Fly und nahm Harrys Hand in die seine.

"Geht's wieder?"

"Klar, er hat mir zwar etwas zugesetzt, aber ich bin alt und ertrage einiges." Der gebissene Vampir zwinkerte belustigt und ließ sich dann in Toms Arme fallen, der sich zu ihnen gesellt hatte.

"Doch jetzt möchte ich schlafen.", gähnte Fly und schloss die Augen. Der Dunkle Lord und sein Sohn lachten amüsiert.
 

"Damit solltest du noch warten.", erklang plötzlich die Stimme von Severus, der sich neben Kain hingekniet hatte. Neben ihm stand Sirius, der mit gerunzelter Stirn auf den Liegenden hinabblickte.

"Er lebt noch.", sagte der Animagus trocken und strich sich eine Strähne des schwarzen Haares aus dem Gesichtsfeld.

Sofort liefen alle auf die drei zu.

"Er ist noch nicht tot?", fragte Lucius nach und trat hinter Sirius.

"Nein, er... schläft.... Er sieht so unschuldig und kindlich aus.", hauchte Severus ergriffen.

Keiner antwortete darauf, obwohl Harry ihm innerlich zustimmen musste.

"Und was tun wir jetzt?"

"Wir warten, Draco, bis er aufwacht.", sprach der Gryffindor tonlos und setzte sich neben Kai auf den Boden.
 

****

Er spürte Wärme, Geborgenheit, hatte das Gefühl zu Hause zu sein, bei seinen Eltern. Doch es war anders, besser.

Kai seufzte wohlig auf.

Zögerlich öffnete er die Augen und blickte um sich. Staunend riss er sie weiter auf und betrachtete die grüne Landschaft, die sich weit vor und hinter ihm erstreckte. Er setzte sich auf und hörte gebannt den Klängen zu, dem Vogelgezwitscher, dem seichten Plätschern eines Baches, dem Rauschen der Bäume im Wind.

Sein Kopf hob sich der Sonne entgegen, die ihre warmen Strahlen auf die frühlingshafte Natur schickte.

Beeindruckt lächelte er.

"Wunderschön, nicht wahr?"

Kai drehte sich erschrocken um.

"Du?"
 

Die Frau lächelte gequält und ließ sich neben den Mischlingsvampir nieder. Ihre roten Haare umspielten, durch den leichten Wind, ihr feminines und alterloses Gesicht, die strahlenden, weisen Augen hielten Kai gefangen.

"Bring mich zurück. SOFORT!", forderte der Braunhaarige im Befehlston.

"Nein, Kai. Ich werde dir nicht mehr gehorchen. Nie wieder! Ich kann einfach nicht mehr."

"Ich habe dich gerettet und du hast jetzt eine Pflicht mir gegenüber zu erfühlen.", knurrte Kain und wollte in die Höhe springen, doch die Göttin unterband dies, indem sie nach seinem Ärmel griff.

"Ich werde meine Pflicht erfüllen. Doch nicht so, wie du es wünscht." Erklärte sie und zog den Mann in ihre Arme.
 

"Was-"

"Scht. Schweig und fühle."

Kai Körper versteifte sich und er versuchte sich aus der Umarmung zu befreien, doch etwas in ihm sträubte sich dagegen. Nach Sekunden unterließ er jegliche Gegenwehr und kuschelte sich näher an die Frau.

"Siehst du? Es fühlt sich wunderbar an, oder? Sicher und glücklich."

Kain nickte nur sacht. Kleine Tränen lösten sich aus seinen braunen Tümpeln und flossen über die Wangen hinab auf die nackte Schulter der Göttin.

"Ruhig Junge. Ich bin doch bei dir."

"Wieso? Ich... ich verstehe das alles nicht mehr...Was ist nur mit mir los?", schluchzte der Mischlingsvampir und zwinkerte mit den Augen, um die Nässe zu unterbinden.

"Deine Seele leidet, kleiner Kai. Sie verkraftet deine Taten nicht..."

"Meine Taten?"

"Ja. Deine Seele möchte geliebt, doch dein Geist will nicht noch einmal enttäuscht werden, will nicht noch ein weiteres Mal leiden. Kai, vergiss dein Vorhaben. Lebe ein normales Leben. Finde Freunde und lebe glücklich."

Plötzlich stieß der Vampir die Göttin von sich.
 

"Wie bitte? Was soll ich?? Die Sache einfach ruhen lassen??? Niemals! Sie sollen sterben für ihre Taten."

Mitleidig musterte Aradia ihren Schützling. Sie seufzte und faltete die Hände in ihren Schoß.

"Warum lässt du deine Gefühle nicht richtig zu. Sei du selbst. Nicht dieses kalte Monster, das vor mir sitzt. Ich will den wahren Kai, den Kai, den ich liebe, wie eine Mutter."

"W-was? D-du liebst m-mich?"

"Ja, mein Junge. Du wärst der Sohn gewesen, den ich mir immer gewünscht hatte. Ich liebe dich! Und auch Harry liebt dich, zwar nicht so, wie du es gerne hättest, doch so wie einen Bruder... und vergiss Robert nicht. Du bist sein Sohn! Du hast eine Familie. Doch du sperrst dich dagegen.

Auch wenn du ein Mischlingsvampir bist... kann man dich mögen und lieben. Diese Tatsache ist unbedeutend. Es ist doch egal, wer du bist. Du bist du, Kai Adell. Und niemand sonst."
 

Wieder begann Kai zu weinen. Es spürte wie sich ein harter Kloß in ihm löste. Er fühlte sich plötzlich befreit und leicht.

Der Braunhaarige krabbelte auf die Göttin zu und umarmte sie liebevoll.

"Was habe ich dir die ganze Zeit angetan? Ich war so zerfressen von Hass und Zorn, dass ich nicht erkannte, wie sehr du gelitten hast. Verzeih!"

"Nein, Kai. Das habe ich schon längst. Doch jetzt musst du mich gehen lassen. Die Erde braucht mich. Sieh dich hier um." Aradia machte eine allumfassende Geste mit der Hand. "Solche Plätze gibt es kaum noch auf der Welt. Ich muss sie heilen. Bitte, lass mich gehen."

Der Mischlingsvampir nickte widerwillig und stand auf und zog die Göttin mit sich.

"Wenn es dein Wunsch ist."

Betreten sah er nach unten, doch die alterlose Frau legte ihre Hand unter sein Kinn und hob den Kopf leicht an.

"Nicht traurig sein. Ich komme wieder zu dir. Sehr bald. Ich kann dich doch nicht alleine lassen!"

Kai lächelte leicht. "Das hoffe ich. Denn, ohne dich... ohne..."

"Kai.", unterbrach ihn die Göttin und küsste ihn leicht auf den Mund.

"Ist schon gut. Ich verstehe dich. Doch jetzt sollten wir zurückkehren."

"Sie werden mich vernichten."
 

"Nein, werden sie nicht. Besonders Harry nicht. Du wirst sehen. Ach, und halt dich an dein Versprechen."

Bevor Kai etwas darauf erwidern konnte, verschwamm die Umgebung um ihn.
 

Federleicht schwebte er wieder in einem schwarzen Nichts. Dann hörte er auf einmal Stimmen, die ihm bekannt vorkamen.

Er öffnete flatterhaft die braunen Augen und starrte sofort in ein Paar grüne Smaragde, die ihn fast zärtlich betrachteten.

"Kai, wie geht es dir?"

"Harry, dass du mich das fragst."

"Wieso nicht? Ich ahne, dass etwas anders ist. Man sieht es in deinen Augen."

Der braunhaarige Mischlingsvampir setzte sich auf und rieb sich den Hinterkopf.

"Autsch.", murmelte er und ließ dann seinen Blick durch die Menge wandern. Jeder, bis auf Harry und Robert, sah ihn argwöhnisch und misstrauisch an. Er seufzte.

"Kai, bist du in Ordnung?"

"Ja, Harry. Danke der Frage."
 

Der Gryffindor streckte ihm die Hand entgegen und Kai nahm sie dankend an und ließ sich auf die Füße ziehen. Dann ging er auf Robert zu und senkte seinen Kopf gen Boden.

"Entschuldige, Robert. Ich.. ich..."

"Nein, Kai." Zwei Arme legten sich auf seine Schultern und forderten ihn auf, nach oben zu schauen.

"Es ist Ok. Vorbei... lass uns in die Zukunft sehen."

Kai nickte und besah sich die anderen. "Es... es tut mir leid... Alles..."
 

"Klar, was auch sonst? Wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre."

"Draco!" flüsterte Harry erschrocken und stupste den Slytherin in die Seite.

"Was? Ist doch wahr. Nicht, dass er denkt, jetzt ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Wäre doch noch schöner."

"Draco!"

"Nein, Harry, ist Ok. Er hat ja Recht. Ich habe einiges gutzumachen und ich fange am Besten jetzt schon an."

Kais Hand wanderte zu seiner Hosentasche und holte einen kleinen rot pulsierenden Stein heraus. Kurz betrachtete der Mischlingsvampir das Stück, bevor er ausholte und den Stein mit viel Kraft gegen die Wand schleuderte. Sofort zersprang dieser in haufenweise kleine Einzelteile.
 

Kurz leuchtete das Zimmer noch rot auf, bevor es genauso wie vorher aussah, nur das die Göttin mitten im Raum stand.

Sie lächelte allen dankbar und aufmunternd zu. Dann strahlte sie Kai als letztes herzensgut an. "Danke, Kai, danke, dass du mich befreit hast." Dann verschwand sie.

Alle stöhnten erschöpft auf.

"Das war es also?", hakte Sirius nach und kuschelte sich an Lucius, der darauf nur die Stirn runzelte.

"Klar, Siri. Jetzt können wir ein normales Leben führen.", kicherte Harry und nahm die Hand von Draco in seine. Dieser knurrte nur und drehte den Kopf weg.

"Das war es noch lange nicht. Wenn ich nur an das da denke...." Er zeigte mit der anderen Hand auf seinen Bauch.

"Hoffentlich wird es ein Junge."

Kain räusperte sich. "Oh, keine Frage, es wird ein Junge... und das zweite auch."
 

"Das Zweite???" Dracos Stimme war nur ein Hauchen, die aber bei jedem eine Gänsehaut verursachte.

"Ja... es ... werden... Zwillinge.", kam es stockend von dem Braunhaarigen, der unsicher ein paar Schritte zurückging.

"...Scheiße...", zischte der Slytherin und drehte sich dann zu Harry, der hart schluckte.

"Und du bist Schuld! Warum musst du alles falsch machen?!"

"Ich?? Moment, da kann ich doch nichts zu."

"Oh doch... und du wirst leiden!"

"Schon wieder?" Harry seufzte ausgedehnt.

"Wieder nicht richtig sitzen können."

"Tja, Pech, oder?", lachte Sirius und klopfte seinem Patenkind freundschaftlich auf die Schulter.

"Ja... großes Pech.. wirklich... Draco, lass uns gehen."

Ohne Rücksicht auf die anderen zu nehmen, zog er den Blonden aus dem zerstörten Kaminzimmer, während die Anderen in schallendes Gelächter ausbrachen.
 

So... Ende... und nciht vergessen, Kommi hinterlasen und bei Verkauft und Seelenerlöusng vorbeizuschauen...

lexx-chan

Epilog: Man legt sich nicht mit Zwillingen an!

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