Geheimnisse von abgemeldet (Aramis/Athos) ================================================================================ Kapitel 2: Beinahe ertappt... ----------------------------- Aramis stolperte durch ihre Wohnung, ganz im Gegensatz zu ihrer gewöhnlichen Sicherheit in, die jeder Bewegung innewohnte. Rasch zog sie eine Hose und ein weißes Hemd aus ihrem Kleiderschrank, zog sich in Rekordzeit um und versuchte ihre Überraschung zu überspielen, als sie die Tür öffnete. "Gehst du immer so schlafen?", kicherte Portos und trat ohne auf eine Aufforderung zu warten an ihr vorbei und in den beinahe dunklen Raum hinter ihr. "Nein, aber ich öffne für gewöhnlich nicht dir Tür und stehe dann in Abendgarderobe vor irgendwelchen Leuten.", schnauzte sie, trat zur Seite und ließ auch die anderen beiden eintreten. "Tut mir leid.", murmelte D'Artagnon im Vorbeigehen und sie zuckte nur die Achseln. Seufzend ließ sie sich wieder auf ihrem Sofa nieder, während Portos eine Kerze nach der anderen entzündete. "Ziemlich romantisch, wie die Kerzen hier im Raum verteilt sind." Er grinste. "Hattest du Damenbesuch?" Wieder eine dieser Fragen, die sich in Bedrängnis brachten. Wieder etwas, über das sie sich stundenlang aufregen könnte. "Schon möglich.", antwortete sie statt dessen, um ein Unentschieden zwischen ihnen zu erreichen. Hätte sie es abgestritten, hätte Portos nicht eher Ruhe gegeben, bis sie es doch zugegeben hätte. "Komm, uns kannst du es doch sagen.", witzelte er und sah sie neugierig an. Offenbar war ihm heute nicht danach eine seiner Fragen ruhen zu lassen. Während Aramis vollkommen damit beschäftigt war, eine Ausrede für Portos zu erfinden, bemerkte niemand außer D'Artagnon, dass Athos sich still verhielt, ein beinahe ärgerlicher Ausdruck sich in seine Züge geschlichen hatte. Beinahe hätter er laut losgelacht. War sein Freund etwa eifersüchtig? Wenn dem so war, wollte D'Artagnon lieber nicht wissen, was sein Freund genau dachte. Oder vielleicht doch. Nur ein wenig, damit er Aramis' seinen Verdacht mitteilen konnte, ohne sie hinterher enttäuschen zu müssen. Erst Aramis' Antwort auf Portos nicht enden wollendes Gestichtel ließ ihn aufmerken und ein noch breiteres Lächeln stahl sich auf seine Lippen, wenn das überhaupt möglich war. "Weißt du, sie heißt Renée. Gibst du jetzt endlich Ruhe, Portos?", antwortete sie und war überrascht, wie nahe sie damit an der Wahrheit lag. "Renée?", fragte Athos und starrte sie nur an. "Du hattes WIRKLICH Damenbesuch?" "Können wir nicht über was anderes sprechen? Schließlich seid ihr hier quasi eingefallen und habt mich total überrumpelt." "Gut. Hast du was Essbares hier?", fragte Portos und wandte sich gleich seinem zweiten Lieblingsthema zu ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, während sich Athos' Laune zweifelsohne verschlechtert hatte. "Kannst du auch an was anderes als Essen denken?", grummelte Aramis und zeigte ihm die Reste des Frühstücks, das sie einfach auf dem Esstisch hatte stehen lassen. "Selbst schuld. Du bist doch vorhin einfach verschwunden und hast uns allein in diesem Gasthaus gelassen." "Du meinst wohl Spelunke.", murmelte sie und wandte sich an D'Artagnon. "Habt ihr vor hier zu übernachten oder wollt ihr wieder gehen?" "Hm..." Eigentlich wollte er die angespannte Situation eher dadurch entspannen, dass sie sich wieder auf den Heimweg machten, doch diesmal war es Athos, der das Wort ergriff. "Wenn es dir nichts ausmacht, würden wir bleiben." Beinahe hätte sie erneut geseufzt, hielt sich jedoch zurück und nickte nur. "Aber damit eins klar ist: Mein Bett teile ich mit niemandem." "Schüchtern?", witzelte Athos und ein Blitzen, das ihr vorher noch nie aufgefallen war, lag in seinen Augen. "Wie kommst du denn darauf? Ich habe nur keine Lust, dass ich am Ende auf dem Boden schlafe, weil Portos sich so breit macht." Mit sicheren Schritten, jetzt, da sie sich an die Situation gewöhnt hatte, betrat sie ihr Schlafzimmer und kehrte mit einem Arm voller Decken zurück. "Da hinter dem Schrank müssten auch noch zwei alte Matratzen sein.", murmelte sie und stemmte sich gegen den schweren Schrank. "Warum hebst du Matratzen auf? Und vor allem hinter einem Schrank?" D'Artagnon war sichtlich darüber erstaunt, dass sie sich einen solchen Ort für etwas, das sie nicht mehr benötigte, ausgesucht hatte. Aramis zuckte mit den Achseln. "Man weiß nie, wann man eine braucht." Damit gähnte sie und legte sich erneut in ihr Bett und hoffte inständig, dass ihre Freunde nicht auf die Idee kommen würden, ihr einen kleinen Streich zu spielen. *** TBC Und wie war dieses Kapitel? Ich würde mich wirklich über Kommentare freuen, also investiert doch ein paar Minuten und schreibt welche, ja? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)